Die schnelle Sportzeitung NR. 22/15 07. Juni 2015 www.neu-sport.de im Printabo und Internet Dramatik pur: Die „Rothosen“ retten sich erneut in der Relegation So bejubelte HSV-Trainer Bruno Labbadia nach dem Relegations-Rückspiel den Klassenerhalt. Foto: Eibner-Pressefoto SeiTe 02 fuSSBall 1. BuNdeSliga Sechstbestes Rückrunden-Team Trainerwechsel fruchtet: Skripnik hauchte Werder neues Leben ein Erst drei Unentschieden (2:2 bei Hertha BSC Berlin, 1:1 gegen Hoffenheim sowie 3:3 bei Bayer Leverkusen) und dann drei Niederlagen (2:4 in Augsburg, 0:3 gegen Schalke und 1:1 beim VfL Wolfsburg) ‒ so begann die Bundesliga-Saison 2014/2015 für den SV Werder Bremen. Weil darauf nur ein weiteres Remis (1:1 gegen den SC Freiburg) und noch zwei Pleiten (0:6 beim FC Bayern München und 0:1 gegen den 1. FC Köln) folgten, trennte sich der SV Werder Bremen Ende Oktober 2014 nach 16 Monaten von seinem Trainer Robin Dutt. Zu diesem Zeitpunkt war der neunte Spieltag und der SV Werder mit mageren vier Punkten Schlusslicht. Dutts PunkteQuote war miserabel (0,44 Zähler pro Partie) und hätte, auf eine ganze Saison hochgerechnet, mit gut 15 Punkten den sicheren Abstieg in die Zweite Bundesliga bedeutet. So, wie zuvor schon der NordRivale Hamburger SV, entschied sich auch der SV Werder dafür, den Coach seiner U23-Mannschaft zum Übungsleiter des Profi-Teams zu befördern. Während Joe Zinnbauer jedoch beim HSV nur kurzzeitig für eine Verbesserung sorgte und schon im März 2015 wieder gehen musste, erwies sich Viktor Skripnik an der Weser als ein echter Volltreffer. Nur selten in der Bundesliga-Geschichte kam es vor, dass ein Trainerwechsel für so eine Steigerung sorgte wie nun in Bremen. Seine ersten beiden Aufgaben unter Skripniks Regie gewannen die „Grün-Weißen“: Einem 2:1 beim 1. FSV Mainz 05, ihrem allerersten Saisonsieg, lie- ßen die Bremer am 8. November 2014 mit einem 2:0 gegen den VfB Stuttgart auch den ersten Heimsieg folgen ‒ die Wende zum Guten war geschafft. Dass es ausgerechnet im NordDerby beim HSV mit einem 0:2 die erste Niederlage unter Skripniks Regie gab, war zwar vor allem für die Werder-Anhänger bitter ‒ aber die Bremer Spieler ließen sich von dieser Niederlage nicht mehr aus der Bahn werfen. Zwar gingen auch die nächsten beiden Auswärtsspiele verloren (2:5 bei Eintracht Frankfurt mit Ex-Werder-Trainer Thomas Schaaf sowie 1:4 beim VfL Borussia Mönchengladbach), doch dafür glänzten die Bremer nun mit einer imposanten Heimstärke, die es unter Ex-Coach Dutt nie gegeben hatte. Vor allem Torjäger Franco di Santo entwickelte sich prächtig unter Skripnik. Nach einem 4:0 gegen Paderborn reichte es zwar daheim gegen Hannover 96 nur zu einem 3:3-Remis ‒ doch darauf folgten dann vier Heimsiege in Folge. Beim 2:1 gegen Borussia Dortmund schlugen die Grün-Weißen sogar ein (kriselndes) Spitzenteam, so dass die Bremer die Hinrunde mit 17 Punkten nur aufgrund ihrer schlechteren Tordifferenz gegenüber den punktgleichen Teams des HSV und VfB Stuttgart als Drittletzter auf dem Relegationsrang 16 abschlossen. Zum Rückrunden-Start wurde Hertha BSC mit 2:0 geschlagen, und dann klappte es plötzlich auch in der Fremde: Einem 2:1 bei Hoffenheim ließen die Bremer ei weiteres 2:1 folgen, und zwar daheim gegen das Spitzenteam Bayer Leverkusen. Das 3:2 gegen Augsburg am 14. September bedeutete den bereits fünften (!) Werder-Sieg in Folge ‒ und ließ die Fans der „Grün-Weißen“ plötzlich vom Einzug in den Europapokal träumen. Die Siegesserie riss zwar „auf Schalke“, mit dem 1:1-Unentschieden in Gelsenkirchen konnten die Bremer alleridngs, bedenkt man die unterschiedlichen wirtschaftlichen Möglichkeiten dieser beiden Vereine, gut leben. Im März wurden die Bremer dann von den beiden zurzeit besten Mannschaften Deutschlands gewogen und für zu leicht befunden. Einer 3:5-Heimpleite gegen Wolfsburg (mit dem früheren Werder-Manager Klaus Allofs) folgte, nach einem zwischenzeitlichen 1:0-Sieg in Freiburg, eine glatte 0:4-Klatsche gegen den FC Bayern. Die Qualifikation für die Europa-League wäre trotzdem noch möglich gewesen. Doch das Glück, das die Bremer bei ihrer winterlichen Siegesserie noch hold gewesen war, hatte sie nun plötzlich verlassen. So reichte es sowohl beim 1. FC Köln (1:1) als auch gegen Mainz (0:0) jeweils nur zu einem Remis ‒ und genau diese Punkte sollten am Ende im Kampf um die Rückkehr auf das europäische Parkett fehlen. Sowohl im prestigeträchtigen Derby gegen den HSV als auch gegen Schaafs Frankfurter reichte es jeweils noch zu einem 1:0-Heimsieg. Beim späteren Absteiger Paderborn (2:2) und in Hannover (1:1) folgten aber „nur“ zwei weitere Unentschieden. Und nachdem die Bremer beim 0:2 zum Heim-Ausklang abermals die Überlegenheit von Mönchengladbach anerkennen mussten, verloren sie auch das „Endspiel“ um einen Europa-League-Platz in Dortmund mit 2:3. Als sechstbestes RückrundenTeam beendete der SV Werder die Saison im Gesamtklassement als Tabellen-Zehnter ‒ einer klaren Leistungssteigerung unter Skripnik sei Dank. BS Sich Ende Oktober 2014 von Trainer Robin Dutt zu trennen, erwies sich im Nachhinein als goldrichtig für den SV Werder Bremen. Foto: BS (Archiv) fuSSBall 1. BuNdeSliga SeiTe 03 Planungen für eine ruhige Saison Bei Hannover 96 soll in der neuen Spielzeit alles besser werden In Hannover war die Erleichterung nach dem geglückten Klassenerhalt groß. Fünf Spiele Zeit hatte Michael Frontzeck, den die Verantwortlichen als Feuerwehrmann geholt hatten. Und seine Mission meisterte er mit Bravour. Acht Punkte holte Frontzeck mit 96, blieb vier Partien in Folge ungeschlagen. Am Ende stand die Rettung, eine für 96 katastrophales Saison ging mit Blessuren aber ohne den befürchteten Super-Gau zu Ende. Und so ging der Blick in Hannover dann auch ganz schnell wieder nach vorn. Innerhalb weniger Tage einigte sich 96-Boss Martin Kind mit Michael Frontzeck, das zunächst kurzfristig angedachte Engagement bei 96 fortzusetzen. Der Retter darf bleiben und erhält bei den Niedersachsen ei- nen Vertrag bis 2017. “Michael Frontzeck hat erfolgreiche Arbeit geleistet. Deswegen wollen wir die Zusammenarbeit mit ihm fortführen”, erklärt 96-Geschäftsführer Martin Kind. “Er hat die Mannschaft hervorragend eingestellt und motiviert, er verkörpert Begeisterung und Ehrgeiz.” CoTrainer von Michael Frontzeck bleibt auch in der kommenden Saison Jan-Moritz Lichte. Es sah zunächst so aus, als hätte Kind andere Pläne, zierte er sich doch tagelang, sich öffentlich zu Frontzeck zu bekennen. Ein erstes Gespräch zwischen dem Chef und seinem Trainer am Dienstag blieb noch ohne Ergebnis. Nun also die Kehrtwende. Auch, weil die weiteren möglichen Kandidaten absagten (Thorsten Fink entschied sich für ein Engagement bei Austria Wien) oder kurzfristig nicht verfügbar waren (Paderborns André Breitenreiter will sich erst diese Woche mit dem Präsidenten in Paderborn beraten). Und zudem die Kaderplanung für die kommende Saison angegangen werden muss. Überraschender hingegen aber, dass auch Dufner weiterhin bei Hannover 96 bleibt. Der Sportdirektor gilt als Hauptverantwortlicher für die desaströse abgelaufene Saison, in der sich 96 erst am letzten Spieltag durch einen 2:1-Heimsieg gegen den SC Freiburg vor dem Abstieg rettete. Kind vermied in den vergangenen Tagen und Wochen jedes Bekenntnis zu seinem Sportdirektor, Dufner galt als “lame duck”, ohne Entschei- dungsgewalt. Andreas Rettig, ehemaliger DFL-Geschäftsführer, sollte kommen, sagte 96 aber ab, auch, weil er wohl 96intern umstritten war. „Ich muss entscheiden, ich habe entschieden“, sagte Kind im Anschluss und versuchte Gerüchte, nach denen es im Gesellschafterkreis von 96 zu Streit über das weitere Engagement von Dufner gegeben haben soll, zu zerstreuen. In der vergangenen Woche dann fällte das Duo Frontzeck/Dufner dann die ersten Personalentscheidungen, hoffentlich für eine Saison ohne Sorgen. Der Boss sucht Konstanz, hat aber hoffentlich aus der vergangenen Spielzeit gelernt, als Kind sogar von der Champions-League träumte. Der Kader nimmt Formen an. SeiTe 04 fuSSBall 1. BuNdeSliga Mittelfeldakteur Manuel Schmiedebach verlängerte seinen Vertrag bei den Roten bis 2018. Der defensive Mittelfeldspieler wechselte zur Saison 2008/09 von Hertha BSC zu Hannover 96 und absolvierte seitdem 148 Bundesliga-Spiele für den Klub. Anfangs trug Schmiedebach die Rückenummer 33, bevor er zur Spielzeit 2012/13 die "geschichtsträchtige" 8 von Altin Lala übernahm. In der vergangenen Saison stand der 26-Jährige 27-mal im Dress der Roten auf dem Platz. Neu bei 96 ist Charlison Benschop. Er wurde in der Jugend von RKC Waalwijk ausgebildet, spielte anschließend von 2010 bis 2012 in der Eredivisie beim AZ Alkmaar, wo er auch 13 Partien in der Europa League absolvierte. Danach wechselte der in Curacao geborene Angreifer nach Frankreich zu Stade Brest, ehe er im Sommer 2013 zu Fortuna Düsseldorf unterschrieb. Dort kam Benschop auf insgesamt 60 Einsätze, in denen der 25-Jährige 25 Tore für die Rheinländer erzielte. 96-Sportdirektor Dirk Dufner freute sich, mit Benschop eine weitere Offensivkraft in den Reihen von Hannover 96 begrüßen zu dürfen: "Mit Charlison Benschop bekommen wir eine weitere vielversprechende Option für unsere Offensive. Charlie hat seine Qualitäten und seine Durchsetzungsfähigkeit bei Fortuna Düsseldorf unter Beweis gestellt. Wir freuen uns, dass er sich für Hannover 96 entschie- 1. Bundesliga 34. Spieltag: Bayern München - 1. FSV Mainz 05 Borussia Dortmund - Werder Bremen Bor. Mönchengladbach - FC Augsburg TSG Hoffenheim - Hertha BSC Hannover 96 - SC Freiburg Eintracht Frankfurt - Bayer 04 Leverkusen Hamburger SV - FC Schalke 04 1. FC Köln - VfL Wolfsburg SC Paderborn 07 - VfB Stuttgart Pl. Verein Sp. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 Bayern München VfL Wolfsburg Borussia M'gladbach Bayer 04 Leverkusen FC Augsburg FC Schalke 04 Borussia Dortmund 1899 Hoffenheim Eintracht Frankfurt Werder Bremen 1. FSV Mainz 05 1. FC Köln Hannover 96 VfB Stuttgart Hertha BSC Hamburger SV SC Freiburg SC Paderborn 07 2 3 1 2 2 2 2 2 1 S u N 25 4 20 9 19 9 17 10 15 4 13 9 13 7 12 8 11 10 11 10 9 13 9 13 9 10 9 9 9 8 9 8 7 13 7 10 5 5 6 7 15 12 14 14 13 13 12 12 15 16 17 17 14 17 diff. 62 34 27 25 0 2 5 -6 -6 -15 -2 -6 -16 -18 -16 -25 -11 -34 : : : : : : : : : 0 2 3 1 1 1 0 2 2 Tore Pkt. 80:18 72:38 53:26 62:37 43:43 42:40 47:42 49:55 56:62 50:65 45:47 34:40 40:56 42:60 36:52 25:50 36:47 31:65 79 69 66 61 49 48 46 44 43 43 40 40 37 36 35 35 34 31 ende der Saison den hat.“ Und auch der 96-Neuzugang geht voller Tatendrang die neuen Aufgaben an: "Ich freue mich auf Hannover 96. Ich bekomme hier eine Chance, mich weiterzuentwickeln und in der ersten Bundesliga Fuß zu fassen." Unklar ist noch die Zukunft von Jimmy Briand und Joselu. Während Briand ein von 96 vorgelegtes Millionenangebot, wie es die hannoversche Neue Presse betitelte, scheinbar ablehnt und aus familiären Gründen zurück nach Frankreich geht, ist auch der Verbleib des spanischen Stürmers Joselu unklar. Die Verantwortlichen sind unzufrieden mit dem Millionenangebot, unter Frontzeck kam Joselu in den letzten Spielen der Saison kaum noch zum Zuge. Erzielte er in der Hinrunde noch sieben Tore, tauchte er in der Rückrunde ab und steht praktisch symptomatisch für den Niedergang von Hannover 96 in der zweiten Saisonhälfte. Medienberichten zu Folge gibt es für den erst vor der letzten Saison für fünf Millionen Euro zu 96 transferierten Stürmers einige Angebote. Nach Informationen des TV-Senders „sky“ ist 96 zudem an der Verpflichtung des bei Schalke 04 in Ungnade gefallenen Sidney Sam interessiert. Der war von Schalkes Sportdirektor Horst Heldt zum Ende der abgelaufenen Saison suspendiert worden, weil er dem Team nicht mehr weiterhelfen würde. mit Sam bekäme 96 ein echtes enfant terible in den Kader, einen, an dem sich die Fans reiben könnten, der aber auch für Leidenschaft und unbedingten Willen stehen könnte. So wird die mögliche Verpflichtung bereits am Sonntag vor allem in den sozialen Netzwerken auch kontrovers diskutiert. Von „der geht gar nicht“ bis hin zu „endlich mal wieder ein richtiges Arschloch“ ist alles dabei. Bis es am 24. Juni mit dem Trainingsauftakt in die Vorbereitung auf die Saison 2015/16 geht, stehen für einige Akteure noch Länderspiele auf dem Programm. Das japanische Duo Hiroshi Kiyotake und Hiroki Sakai bestreitet in dieser Sommerpause mit den "Samurai Blue" zwei Qualifikationsspiele für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Dabei treffen die Japaner am Donnerstag, 11. Juni, auf den Irak. Singapur heißt dann der nächste Gegner am Dienstag, den 16. Juni. Ein ebenso wichtiges Spiel steht für Ron-Robert Zieler auf dem Programm: Die Nummer eins unserer Roten steht im Aufgebot für das EMQualifikationsspiel gegen Gibraltar am Samstag, den 13. Juni, um 20.45 Uhr. Zuvor bestreiten der 26-Jährige und die deutsche Nationalelf am 10. Juni (20.45 Uhr) noch ein Freundschaftsspiel gegen die USA und somit den ehemaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Ebenfalls zur Nationalmannschaft reist Salif Sané, der mit dem Senegal am 13. Juni in Dakar auf Burundi trifft. 96-Profi Miiko Albornoz steht im Aufgebot der chilenischen Nationalmannschaft für die "Copa América 2015". Um einen wichtigen Titel kämpft auch 96-Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt mit der deutschen U21-Nationalelf bei der Europameisterschaft in Tschechien. Am 24. Juni dann erwartet Cheftrainer Michael Frontzeck sein Team zum ersten Mannschaftstraining. Anfang Juli bestreiten die Roten zwei Testspiele in Polen. Im Rahmen des "LOTTO Lubielskie Cup" in Lublin trifft Hannover 96 auf den AS Monaco sowie Schachtar Donezk oder Śląsk Breslau. Die offizielle Saisoneröffnungsfeier für und mit den Fans folgt am 19. Juli. Am Wochenende vom 7. bis zum 10. August wird es für die Frontzeck-Elf ernst: Die erste Runde des DFB-Pokals wird ausgespielt. Die Auslosung der ersten Runde findet am kommenden Mittwoch im Anschluss an das Länderspiel zwischen Deutschland und den USA statt. Eine Woche nach der ersten Pokalrunde startet dann die Bundesliga in die neue Spielzeit. Der Spielplan wird aller Voraussicht nach Anfang Juli der Öffentlichkeit präsentiert. Auch die 96-Fans sollten sich einige wichtige Daten notieren. Am Montag, den 8. Juni, startet die Wandlungsphase für die Dauerkarten 2015/16. Rund einen Monat später, am 7. Juli beginnt dann der freie Verkauf. Ab Ende Juli können sich 96-Anhänger Heimspiel-Tickets für die kommende Spielzeit sichern. Zunächst haben Mitglieder ein Vorkaufsrecht (27./28. Juli), bevor die Karten am 29. Juli in den freien Verkauf gehen. oc fuSSBall 1. BuNdeSliga SeiTe 05 de Bruyne im Visier des fC Bayern? Kein doppelter Zweiter: „Wölfe“ nicht auf Leverkusener Fußstapfen Im Sommer 2002 wurde der TSV Bayer 04 Leverkusen vielerorts auch „Vizekusen“ genannt, weil er nicht nur die Erste Bundesliga, sondern auch den DFB-Vereinspokal und die UEFA-ChampionsLeague jeweils auf dem zweiten Platz abgeschlossen hatte. Diesen Hattrick hätte der VfL Wolfsburg in diesem Jahr (noch) nicht wiederholen können ‒ aber es wäre möglich gewesen, dass die „Wölfe“ nicht nur in der Deutschen Meisterschaft, sondern auch im Deutschen Pokalwettbewerb jeweils „nur“ die Silbermedaille holen. Im DFB-Pokal-Endspiel gegen Borussia Dortmund gerieten die Niedersachsen nämlich früh mit 0:1 in Rückstand und hatten Glück, nicht weitere Gegentreffer zu kassieren ‒ am Ende gewannen sie aber verdient mit 3:1 und wurden damit erstmals in ihrer Vereinsgeschichte DFB-Pokal- Sieger (neuSport berichtete). Auch für VfL-Chefcoach Dieter Hecking war es der erste Titel in seiner Trainer-Karriere. Und Titel sind bekanntermaßen das, was am Ende stehen bleibt ‒ noch immer denken in Wolfsburg alle an die erste Deutsche Meisterschaft ihres Vereins im Sommer 2009. Jenen Bayern mussten die „Wölfe“ am Ende dieser Saison zwar mit zehn Zählern Rückstand die Meisterschaft überlassen. Doch zum Rückrunden-Auftakt hatten die „Wölfe“ den Rekordmeister am 30. Januar klar mit 4:1 geschlagen und sich damit auch für die aus VfL-Sicht unglückliche 0:1-Niederlage, die es am 22. August 2014 zum Saisonstart in München gesetzt hatte, revanchiert. Die Verantwortlichen des FC Bayern sollen übrigens, wie zuletzt immer wieder kolportiert wurde, Für VfL-Coach Dieter Hecking war der Triumph im DFB-Pokal der erste Titel seiner Trainerkarriere. Foto: Eibner-Pressefoto (Archiv) einer von zahlreichen Spitzenvereinen in Europa sein, die Interesse an VfL-Spielmacher Kevin de Bruyne haben. Dass dieses Interesse entstanden ist, ist verständlich, schließlich spielte der Belgier eine überragende Saison. Der 23-Jährige, der in allen 34 Bundesliga-Spielen zum Einsatz kam, erzielte dabei zehn Tore selbst, bereitete sagenhafte 21 Treffer direkt vor und war an zahlreichen weiteren Toren ebenfalls indirekt beteiligt. Die 25 Millionen Euro, die VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs im Januar 2014 an den englischen Spitzenklub FC Chelsea London überwies, waren also sehr gut investiertes Geld. Dass die „Wölfe“ de Bruyne nun verkaufen, ist allerdings unwahrscheinlich. Aus wirtschaftlichen Gründen besteht dazu überhaupt keine Veranlassung, schließlich hat der VfL nicht nur den potenten Volkswagen-Konzern hinter sich, sondern auch die Teilnahme an der nicht nur sportlich, sondern auch finanziell lukrativen UEFAChampions-League vor sich. Und es ist kaum vorstellbar, dass die VfL-Verantwortlichen ihren zurzeit wohl besten Spieler ausgerechnet an den FC Bayern, der in den nächsten Jahren ihr größter Kon- kurrent beim Kampf um weitere nationale Titel sein wird, verkaufen würden. Schließlich sollen dem jüngsten DFB-Pokal-Sieg für Hecking und seine „Wölfe“ noch viele weitere Titel folgen ... Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen AG, erklärte nach dem erstmaligen Gewinn des DFB-Pokals auf der Internet-Seite des VfL Wolfsburg („www.vflwolfsburg.de“): „Das ist ein phantastischer Erfolg für den VfL Wolfsburg, die Stadt Wolfsburg und für Volkswagen. Der VfL war über 90 Minuten die bessere Mannschaft, der Sieg also verdient. Auch die grün-weißen Fans im Stadion, darunter viele Volkswagen-Mitarbeiter und ihre Familien, haben dazu beigetragen, dass mit großem Respekt und hoher Anerkennung vom Verein gesprochen wird. In dieser Saison ist der VfL Wolfsburg endgültig in die Spitze des deutschen Fußballs zurückgekehrt. Der Verein ist darüber hinaus dank der guten Arbeit vom Team um Francisco Javier García Sanz, Kaus Allofs und Dieter Hecking auch für die Zukunft gut aufgestellt – und auf diese Zukunft freuen wir uns alle sehr!“ BS SeiTe 06 fuSSBall 1. BuNdeSliga das glück kehrte spät zurück Der „Dino“ bleibt am Leben: HSV rettet sich erneut in der Relegation Karlsruher SC – HSV 1:2 n. V. (1:1, 0:0) Karlsruher SC: Orlishausen ‒ Valentini, Gordon, Gulde, Max (86. Kempe) ‒ Krebs (89. Stoll), Meffert ‒ Torres, Yamada (72. Yabo), Nazarov ‒ Hennings. Trainer: Markus Kauczinski Hamburger SV: Adler ‒ Diekmeier, Djourou, Rajkovic, Ostrzolek ‒ Diaz, van der Vaart ‒ Olic (77. N. Müller), Holtby (66. Stieler), Ilicevic (86. Cleber) ‒ Lasogga. Trainer: Bruno Labbadia Schiedsrichter: Manuel Gräfe (FC Hertha 03 Zehlendorf) Zuschauer: 27.986 (ausverkauft) Tore: 1:0 Yabo (78.), 1:1 Diaz (90.+1), 1:2 N. Müller (115.) Gelbe Karten: Krebs (3. Gelbe Karte), Meffert (3.), Gulde (7.), Gordon (5., gesperrt), Nazarov (4.) ‒ van der Vaart (11.), Diaz (3.), Rajkovic (2.), Beister (1.), Cleber (5., gesperrt), Jiracek (5., gesperrt) Besonderes Vorkommnis: Hennings scheitert mit Handelfmeter an Adler (120.+3) ‒ Laut „Transfermarkt.de“ investierte der Hamburger SV vor Jahresfrist in der Sommertransferperiode 28,3 Millionen Euro in neue Spieler, im Winter kamen noch einmal vier Millionen Euro dazu. Dem standen immerhin Transfererlöse in Höhe von 23,15 Millionen Euro gegenüber. Auch aufgrund dieser Neuzugänge und gestiegenen Personalkosten wuchs der Schuldenberg weiter an und der HSV hätte, wenn er nun in die Zweite Bundesliga abgestiegen wäre, Bedingungen und Auflagen der Deutschen Fußball-Liga erfüllen müssen, um eine Zweitliga-Lizenz zu bekommen. Doch das „Horrorszenario Zweite Liga“ blieb dem HSV erspart: Wie schon im Mai 2014, so retteten sich die „Rothosen“ auch in diesem Jahr wieder in der Relegation. Damit wahrten sie ihr letztes Alleinstellungsmerkmal, als einziges Bundesliga-Gründungsmitglied noch nie abgestiegen zu sein ‒ der „Dino“ lebt weiter! Trotzdem war auch die Saison 2014/2015 wieder eine Spielzeit mit zahlreichen Niederlagen und Negativrekorden ‒ hier sei vor allem an die lang anhaltende Torflaute sowie die Tatsache, dass der HSV zum zweiten Mal in Folge innerhalb von einer Spielzeit mehr als einen Trainerwechsel durchführte, gedacht. Neben der Offensiv- und Kreativabteilung schienen also auch die handelnden Personen immer wieder die falschen Entscheidungen zu treffen. Hatte es in der Saison 2013/2013 mit Thorsten Fink, Bert van Maarwijk und Bruno Labbadia bereits drei verschiedene Übungsleiter gegeben, waren es nun mit Slomka, Joe Zinnbauer, Peter Knäbel und Bruno Labbadia sogar vier (!), sofern man das erfolglose Intermezzo des seltsam emotionslos anmutenden Knäbel, der bei den „Rothosen“ eigentlich als Direktor Profifußballs in Lohn und Brot steht, auf der Trainerbank mitzählt. Mit Labbadia und einer gehörigen Portion Glück in den letzten Saisonspielen retteten sich die Hamburger soeben noch als Drittletzter in die Relegation, in dessen Hinspiel es zu einem aus HSV-Sicht glücklichen 1:1 gegen den Zweitliga-Dritten Karlsruher SC reichte. Im Rückspiel schien es lange so zu sein, als ob das besagte Glück des HSV aufgebraucht sei. Im Karlsruher Wildpark rannten die Hamburger zwar immer wieder an, sie konnten sich gegen eine gut stehende KSC-Abwehr aber kaum klare Chancen erspielen. Dies änderte sich erst nach dem Führungstor der Badener, das dem eingewechselten Reinhold Yabo gelang, indem er HSV-Keeper Rene Adler in der 78. Minute tunnelte: Danach traf Pierre-Michel Lasogga die Latte, Dennis Diekmeier demonstrierte beim Abpraller einmal mehr seine Torungefährlichkeit, Cleber Reis köpfte direkt nach seiner Einwechslung knapp vorbei und ein Kopfball von Johan Djourou wurde von einem KSC-Verteidiger noch auf der Torlinie geklärt. So stand der HSV mit mehr als anderthalb Beinen in der Zweiten Bundesliga! Ein Lied leicht abgewandelt, könnte man sagen: Und wenn du denkst, es geht nichts mehr, dann kommt von irgendwo ein Schiedsrichter-Pfiff her: Referee Manuel Gräfe (vom FC Hertha 03 Zehlendorf) sprach den Hamburgern kurz nach dem Beginn der vierminütigen Nachspielzeit einen Freistoß zu, als ein 22-Meter-Schuss von Slobodan Rajkovic dem Karlsruher Jonas Meffert, der sich kurz vor der Strafraumgrenze stehend wohlgemerkt weggedreht hatte, an seinen Oberarm sprang. Es ist in der Vergangenheit schon über viele Handelfmeter und Freistöße, die für vermeintliche Handspiele verhängt wurden, diskutiert worden. Fakt ist: Hätte Gräfe diesen Freistoß nicht gepfiffen, hätte sich kein Hamburger darüber beschweren können. Nun zirkelte Marcelo Diaz den 18-Meter-Freistoß herrlich oben links in den Winkel ‒ 1:1, der wieder einmal vermeintlich schon abgestiegene HSV lebte noch und das Glück war spät, aber gerade noch rechtzeitig zu den „Rothosen“ zurückgekehrt. In der damit fälligen 30-minütigen Verlängerung trugen die Karlsruher mehr Angriffe vor, als sie es in den 90 vorherigen Minuten getan hatten. Dabei traten einige Schwachstellen in der Hamburger Defensive zutage, doch HSV-Keeper Rene Adler wehrte ein Geschoss von Nazarov noch ab (103.). So schien das Elfmeterschießen als des Dramas definitiv letzter Akt unausweichlich zu sein ‒ bis zur 115. Minute. Dann spielte Zoltan Stieber den Ball zu Cleber, der von links weiter leitete zu Nicolai Müller, der das Zusammenspiel aller drei Hamburger „Joker“ krönte, indem er zum 1:2 einschob. Respekt, Herr Labbadia ‒ das nennt man dann wohl ein gutes Händchen! Die Karlsruher hätten nun noch zweimal treffen müssen, um die Relegation für sich zu entscheiden. In der 123. Minute wehrte Adler einen (Konzessions?)Handelfmeter, den Djourou verwirkt haben soll, von Rouwen Hennings stark ab. So war es Adler zu verdanken, dass die „Rothosen“ sich anders, als vor Jahresfrist gegen die SpVgg Greuther Fürth (0:0 daheim und 1:1 auswärts), nicht nur aufgrund der Auswärtstorregel in der Relegation behaupteten. Den Verbleib in der Ersten Bundesliga feierten die Spieler, die Verantwortlichen und die mitgereisten Anhänger des HSV frenetisch.. Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen zukünftig bessere Entscheidungen treffen ‒ und Labbadia an seine Punktequote (aus sechs Spielen der regulären Bundesliga-Saison holte er zehn Punkte, was hochgerechnet auf 34 Partien beachtliche 57 Zähler und in dieser Spielzeit den fünften Tabellenplatz bedeutet hätte) anknüpfen kann... BS fuSSBall 3. liga SeiTe 07 Rostocker starten mit neuem Retter und völlig neuem Team in die nächste Spielzeit War das der Tiefpunkt in der 50-jährigen Geschichte des FC Hansa Rostock? Der FC Hansa Rostock hat nach der schlechtesten Saison in der 50jährigen Geschichte des Vereins gerade noch einmal den Abstieg in den Bereich des Amateurfußballs verhindern können. Letztlich konnten sich die Ostseestädter beim FC Rot Weiß Erfurt bedanken, denn die Thüringer besiegten die SpVgg. Unterhaching am letzten Spieltag mit 1:0 und sicherten damit dem FC Hansa den Klassenerhalt. Ein Angebot des Rostocker Sponsors „Kurzurlaub.de“ für einen Kurzurlaub an der Ostseeküste lehnten die Thüringer dann aber ab. In der neuen Saison soll an der Küste wieder ein neuer Wind wehen. Als Großinvestor steht der Finanz- und Immobilienexperte Rolf Elgeti bereit. Der 38 Jahre alte Hansa-Fan, der aus Broderstorf bei Rostock stammt, stellte den Mitgliedern seine Pläne vor. Elgeti will bei Erhalt der Drittliga-Lizenz dem Club so viel Geld zur Verfügung stellen, dass sich die Deutsche Kredit-Bank (DKB) auf eine Ablösung der Stadionhypotheken einlässt. Hansa schuldet der DKB noch gut 21 Millionen Euro. Elgeti würde diesen Kredit übernehmen und zinslos stellen. Nach eigener Aussage würde der Unternehmer Hansa die Hälfte dieses Darlehens dann sogar erlassen. Und die Lizenz für die Spielzeit 2015/ 16 flatterte den Rostocker Verantwortlichen in dieser Woche ins Haus. "Der Verein kann sich glücklich schätzen, unter seinen Mitgliedern einen engagierten Partner gewonnen zu haben, der mit erheblichen Mitteln die Zukunftsstrategie des 50 Jahre alten Traditionsclubs mit sichert und gestaltet", sagte Michael Dahlmann, Vorstandsvorsitzender der Rostocker. Nach dem feststehenden Klassenerhalt hatte Fußball-Drittligist Hansa Rostock seine Personalplanungen für die kommende Saison kräftig vorangetrieben Neben dem Wechsel von Julian Jakobs (TSV Steinbach) werden auch Fabian Künnemann, Sascha Schünemann, Manfred Starke, Nico Matern, Denis Danso Weidlich (Holstein Kiel), Shervin Fardi, Halil Savran, Robin Krauße (Carl-Zeiss Jena) und Jovan Vidovic nicht mehr für den Ostsee-Klub auflaufen. Zudem kehren die Leihspieler Mikko Sumusalo (RB Leipzig) und Oliver Hüsing (Werder Bremen) zu ihren Stammvereinen zurück. Am vergangenen Freitag gaben die Mecklenburger die Abgänge von Steven Ruprecht, Sabrin Sburlea und Dennis Srbeny bekannt. Aber auch in die andere Richtung wurden bereits Weichen gestellt. Der seit Dezember 2014 amtierende Trainer Karsten Baumann (45) verlängerte seinen Vertrag bis 2017. Und auch vier neue Spieler haben bisher unterschrieben. So kehrt mit Tobias Jänicke (SV Wehen Wiesbaden) ein Rostocker Jung in die Heimat zurück. Jänicke gab 2009 sein Profidebüt für die Kogge und absolvierte in den folgenden Jahren 103 Pflichtspiele für die Rostocker, in denen er 18 Tore erzielte. Von Regionalligist VfB Oldenburg kommt Marcel Gott- schling an die Ostsee, Vom Ligakonkurrenten Rot-Weiss Erfurt Mittelfeldmann Baumgarten und vom österreichischen Bundesligisten SV Ried Stürmer Julius Perstaller. Im Gespräch ist auch Innenverteidiger Dennis Erdmann von Dynamo Dresden. Die ersten Bausteine für eine bessere Zukunft sind in Rostock also gelegt. Der Trainingsauftakt für die neue Saison ist in Rostock auf den 18. Juni 14 Uhr terminiert. Sieben Testspiele wurden bisher vereinbart, das Highlight ist die Partie gegen den Bundesligisten Werder Bremen am 07.07. um 18.30 Uhr im Ostseestadion. the 3. Liga 38. Spieltag: Energie Cottbus - VfB Stuttgart II Dynamo Dresden - Hansa Rostock Preußen Münster - Borussia Dortmund II Rot-Weiß Erfurt - SpVgg Unterhaching Holstein Kiel - Stuttgarter Kickers SV Wehen Wiesbaden - MSV Duisburg Jahn Regensburg - Fortuna Köln SG Sonnenhof Großaspach - Arminia Bielefeld 1. FSV Mainz 05 II - Chemnitzer FC VfL Osnabrück - Hallescher FC Pl. Verein 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. Sp. Arminia Bielefeld MSV Duisburg Holstein Kiel Stuttgarter Kickers Chemnitzer FC Dynamo Dresden Energie Cottbus SC Preußen Münster SV Wehen Wiesbaden Hallescher FC VfL Osnabrück Rot-Weiß Erfurt VfB Stuttgart II Fortuna Köln Sonnenh. Großaspach FSV Mainz 05 II FC Hansa Rostock Borussia Dortmund II SpVgg Unterhaching SSV Jahn Regensburg 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 S u N 22 8 20 11 18 13 18 11 17 8 16 8 15 11 15 9 15 8 15 8 14 10 14 9 13 8 12 10 12 10 10 12 11 8 8 15 11 8 8 7 8 7 7 9 13 14 12 14 15 15 14 15 17 16 16 16 19 15 19 23 2 2 1 1 0 1 4 0 1 2 diff. 34 23 23 14 8 4 0 4 10 -2 -2 -7 -9 -9 -21 -9 -14 -10 -16 -21 : : : : : : : : : : 3 1 2 0 2 0 0 1 1 0 Tore Pkt. 75:41 63:40 53:30 61:47 44:36 52:48 50:50 53:49 54:44 51:53 49:51 47:54 48:57 38:47 39:60 43:52 54:68 41:51 51:67 44:65 74 71 67 65 59 56 56 54 53 53 52 51 47 46 46 42 41 39 39 31 ende der Saison SeiTe 08 fuSSBall RegioNalliga NoRd eTSV Weiche landet auf Platz fünf Nördlichster Regionalligist mit bester Saison der Clubgeschichte Der ETSV Weiche Flensburg setzt Jahr für Jahr neue Akzente. Denn die Regionalligafußballer schreiben spätestens seit der Vizemeisterschaft in der Schleswig-Holstein Liga im Mai 2012, weiter an ihrer beeindruckenden Erfolgsgeschichte. Seit dem Aufstieg in die Regionalliga Nord, am 9. Juni 2012, als die Eisenbahner auch das Relegationsrückspiel gegen den SV Holthausen/Biene im heimischen Manfred Werner Stadion mit 3:1 gewannen und so das 2:1 aus dem Hinspiel bestätigten, steigert sich die Mannschaft von Trainer Daniel Jurgeleit in jeder Saison. Nach Rang acht in der Serie 2012-13 und Rang sechs in der Saison 2013-14, verbesserte sich der nördlichste Regionalligist in der gerade abgelaufenen Spielzeit 2014-15 erneut und erreichte als Fünfter die erfolgreichste Platzierung der Vereinsgeschichte. Hinter den U 23 Teams der Bundesligisten Werder Bremen, VfL Wolfsburg und Hamburger SV, die den Meistertitel unter sich ausmachten und bei denen Werder Bremen II durch einen 2:0 Gesamtsieg in der Relegation den Aufstieg in die 3. Liga schaffte, etablierte sich der ETSV Weiche gemeinsam mit den Traditionsclubs und ehemaligen Zweitligisten SV Meppen und TSV Havelse im oberen Tabellendrittel. Hinter dem TSV Havelse, dem Vizemeister der Saison 2012-13, wurde noch vor dem in der Rückrunde ebenfalls starken Teams aus SchleswigHolstein, dem FC Eintracht Norderstedt und VfB Lübeck mit einem 2:1 Auswärtssieg beim FC St. Pauli II am Ende der tolle fünfte Platz gesichert. Nach den insgesamt 14 Saisonsiegen und 52 Punkten, hatte es im knappen ersten Saisondrittel noch gar nicht ausgesehen. Denn das Jurgeleit-Team verpatzte den Start in ihre dritte Regionalligasaison völlig. Zwar konnte man im Vorfeld dem Bundesliga-Dino mit einer knappen 2:3 Niederlage vor über 3.000 Zuschauern im Manfred Werner Stadion Paroli bieten und eine gelungene Generalprobe feiern, doch außer dem mehr als glücklichen 1:0 Heimerfolg im Derby gegen den VfR Neumünster am 3. Spieltag, kamen die Eisenbahner überhaupt nicht in die Spur. So stand der ETSV Weiche nach zehn Spieltagen mit nur sieben Punkten ganz tief unten drin in der Regionalligatabelle. Erst der Heimspieldoppelpack, mit einem 7:1 Kantersieg gegen Schlusslicht FT Braunschweig und dem 3:2 Husarenstreich gegen den damals noch amtierenden Meister VfL Wolfsburg II, sorgte Anfang Oktober vergangenen Jahres für den Brustlöser. Außer beim klaren 0:6 im Pokalachtelfinale gegen den Zweitligaanwärter KSV Holstein Kiel, hatte der ETSV Weiche nur noch einmal das Nachsehen. Denn die am 19. Oktober folgende 0:1 Punktspielniederlage beim Lüneburger SK Hansa, sollte für exakt ein halbes Jahr die letzte sein. Danach startete der ETSV Weiche eine beeindruckende Erfolgsserie von 15 Spielen ohne Niederlage, in der das Jurgeleit-Team zehn „Dreier“ einfuhr. Doch ausgerechnet der Lüneburger SK gab am 19. April seine Visitenkarte in FlensburgWeiche ab und beendete die tolle Serie des ETSV, der diesmal mit 1:3 das Nachsehen hatte. Dadurch gerieten die Eisenbahner kurz aus der Erfolgsspur und kassierten beim Regionalligaprimus SV Werder Bremen II (0:2) und daheim gegen den abstiegsgefährdeten BV Cloppenburg (1:3), zwei weitere Niederlagen. Dann jedoch brach das JurgeleitTeam wieder den Bann und gewann 1:0 bei Eintracht Braunschweig II. Zwar gab es mit dem 1:2 gegen den BSV SchwarzWeiß Rehden im Manfred Werner Stadion keinen gelungenen Heimabschluss, aber mit dem 2:0 beim FC St. Pauli II einen starken Saisonausklang, der für Vorfreude im Lager des ETSV Weiche Flensburg sorgt. Denn das Team bleibt fast komplett zusammen und kann sich auf dem Transfermarkt mit dem Spielstarken und 3. Liga erfahrenen Mittelfeldspieler Fiete Sykora von der KSV Holstein Kiel Hochkarätig verstärken. jös fuSSBall RegioNalliga NoRd SeiTe 09 Weiterhin sechs derbys für den VfB Aufstiegsrunden-Auftakt: Lübecker Reserve geht in Löwenstedt unter Obwohl der VfR Neumünster in diesem Sommer als Vorletzter aus der Regionalliga Nord in die Schleswig-Holstein-Liga absteigt, kann sich die Erste Mannschaft des VfB Lübeck in der kommenden RegionalligaSaison 2015/2016 erneut auf sechs Landes-Derbys freuen: Neben dem ETSV Weiche Flensburg und Eintracht Norderstedt treffen die Lübecker nämlich auch auf den TSV Schilksee. Der diesjährige SchleswigHolstein-Liga-Meister verlor zwar am Sonnabend das letzte Aufstiegsrunden-Spiel zur Regionalliga beim VfV Borussia 06 Hildesheim mit 2:3 ‒ dieses Ergebnis genügte aber beiden Teams, um dem Bremer SV, den Schilksee zuvor am Mittwochabend mit 2:1 besiegt hatte, das Nachsehen zu geben und erstmals in die Regionalliga aufzusteigen. Für die Zweite Mannschaft des VfB Lübeck verlängerte sich derweil die Saison 2014/2015 noch einmal. Weil in SchleswigHolsteins Verbandsliga Süd-Ost der Vizemeister SV Grün-Weiß Siebenbäumen auf eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Schleswig-Holstein-Liga verzichtete und der Rang-Dritte SV Eichede II nicht teilnahmeberechtigt war (die Erste Mannschaft des Stormarner Klubs spielt bereits in der SchleswigHolstein-Liga), sprang die VfBReserve, die die Saison in der Süd-Ost-Staffel als TabellenVierter beendet hatte, ein. Zum Auftakt der Dreier-Runde (aus der Verbandsliga Süd-West wollte kein Team teilnehmen) gastierten die Lübecker am Sonnabend beim SV Blau-Weiß Löwenstedt, der in der Verbandsliga Nord-West Dritter geworden war und vom Verzicht des Vizemeisters SV Frisia 03 Risum-Lindholm profitierte. SV Blau-Weiss löwenstedt – VfB lübeck 7:2 (2:2) SV Blau-Weiss löwenstedt: J.E. Lorenzen ‒ F. Andresen (28. Manske), Prang (46. L. Hansen), C. Peters (83. O. L. Johannsen), Schilling, Fust, S. Nielsen, C. Carstensen, Fürst, F. Christiansen, Dohle. Trainer: Bernd Hansen VfB lübeck ii: Koochi ‒ Kornberger, Cicek (37. Rezgui), Nagel (71. Almosa), Hassan, Demircan, Er, Acer, Wahab, Said, Dagli. Trainer: Serkan Rinal Schiedsrichter: Marc Werner (DJK Flensburg) Zuschauer: 100 Tore: 1:0 C. Peters (4.), 2:0 Prang (13.), 2:1 Er (37.), 2:2 Wahab (43.), 3:2 C. Peters (50.), 4:2 Prang (68.), 5:2 S. Nielsen (76.), 6:2 C. Peters (80.), 7:2 L. Hansen (85.) Die rund 170 Kilometer lange Anreise steckte der Zweiten Mann- schaft des VfB Lübeck offensichtlich noch in den Knochen ‒ jedenfalls war sie auf dem Au-WiesenPlatz zunächst überhaupt nicht präsent, was der SV Blau-Weiss Löwenstedt zu gleich zwei Treffern nutzte. Zunächst waren die VfBSpieler nach einem gegnerischen Eckstoß nicht präsent und wach genug, so dass Christian Peters den Ball aus Nahdistanz zum 1:0 über die Linie bugsieren konnte. Die Hausherren wollten mehr, und sie bekamen mehr: Aus allerdings abseitsverdächtiger Position bezwang Kevin Prang freistehend den bemitleidenswerten GästeKeeper Roman Koochi zum 2:0. Anschließend schalteten die Nordfriesen allerdings gleich um mehrere Gänge zurück, so dass die Lübecker besser in die Partie hineinfanden. Dies hätte spätestens nach einer guten halben Stunde mit dem Anschlusstreffer nicht nur belohnt werden können, sondern müssen ‒ doch Ramazan Acers SeiTe 10 fuSSBall RegioNalliga NoRd Regionalliga Nord 34. Spieltag: Eintracht Braunschweig II - Lüneburger SK Hansa FC St. Pauli II - ETSV Weiche Flensburg Hannover 96 II - VfB Oldenburg VfR Neumünster - Eintracht Norderstedt SV Meppen - VfB Lübeck FT Braunschweig - TSV Havelse BV Cloppenburg - Werder Bremen II BSV SW Rehden - VfL Wolfsburg II Hamburger SV II - Goslarer SC 08 0 0 1 1 1 0 0 0 0 : : : : : : : : : 1 2 2 2 2 3 2 0 0 Pl. Verein Sp. S u N diff. Tore 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 19 10 19 7 19 5 16 7 14 10 16 4 12 14 13 10 12 11 12 9 10 14 11 10 10 12 11 8 10 9 10 9 8 9 2 6 45 34 33 14 16 -9 -1 3 -4 -5 -2 -14 3 4 -10 -15 -23 -69 84:39 67 74:40 64 74:41 62 49:35 55 53:37 52 47:56 52 43:44 50 50:47 49 39:43 47 39:44 45 46:48 Lüne41:55 43 59:56 42 52:48 41 50:60 39 44:59 39 37:60 33 22:91 12 SV Werder Bremen II VfL Wolfsburg II Hamburger SV II TSV Havelse ETSV Weiche Eintracht Norderstedt VfB Lübeck SV Meppen FC St. Pauli II VfB Oldenburg BSV Schwarz-Weiß Rehden burger SK Hansa Eintracht Braunschweig II Hannover 96 II Goslarer SC 08 BV Cloppenburg VfR Neumünster FT Braunschweig 5 8 10 11 10 14 8 11 11 13 10 13 12 15 15 15 17 26 ende der Saison Pkt. Versuch landete nur an der Querlatte des Löwenstedter Gehäuses (33.). Vier Minuten später zielte VfB-Kapitän Azad Er besser und schoss aus zwölf Metern zum 2:1 ein. Dieses Tor beflügelte die Gäste sichtlich, und so kamen sie tatsächlich noch vor der Pause zum Ausgleich: Nach schöner Vorarbeit von Ugur Dagli gelang Sahid Wahab der 2:2-Pausenstand. Mit diesem Doppelschlag vor der Pause schienen die Lübecker eigentlich allerbeste Chancen darauf zu haben, die Partie in der zweiten Halbzeit komplett zu ihren Gunsten drehen zu können. Doch auch in den zweiten Abschnitt legten die „Grün-Weißen“ dann wieder einen glatten Fehlstart hin: Im ersten Versuch scheiterte Peters bei einer guten Schusschance noch, doch den Abpraller netzte er zum 3:2 ein ‒ schon wieder ein schnelles und aus VfB-Sicht ebenso ärgerliches wie vermeidbares Gegentor ... Dafür, dass den Lübeckern nicht schon frühzeitig die Felle davon schwimmen, sorgte Marcel Nagel, der auf der eigenen Torlinie in höchster Not einen Löwenstedter Doppelschlag zum 4:2 verhinderte (55.). So hatte der enge Spielstand von 3:2 bis zur 68. Minute Bestand. Dann brachen aber aus GästeSicht alle Dämme: Die Löwenstedter kamen durch vier (!) weitere Treffer noch zu einem 7:2-Kantersieg und haben nun beste Chancen, die „Hoffnungsrunde“ (der Sieger der Dreier-Gruppe steigt nur in die Schleswig-Holstein-Liga auf, wenn sich ein anderes, sportlich qualifiziertes Team vor dem ersten Spieltag zurückzieht) zu gewinnen. Die Elf von VfB-Coach Serkan Rinal müsste, um ihre theoretische Chance auf den Gruppensieg zu wahren, am Dienstag, 9. Juni um 19 Uhr hoch gegen den Eckernförder SV (Vizemeister der Verbandsliga Nord-Ost) gewinnen und dann darauf hoffen, dass am Sonnabend, 13. Juni die Eckernförder zum Abschluss der Runde ebenfalls hoch gegen Löwenstedt gewinnen ... Kurios: Schon am Sonnabend, 11. Juli wird die Erste Mannschaft des VfB Lübeck auf dem Au-Wiesen-Platz in Löwenstedt antreten. Für das Achtelfinale des SHFV-Lotto-Pokals der kommenden Saison 2015/2016 wurden die Löwenstedter, die den Kreispokal von Nordfriesland gewannen (im Finale mit 4:1 gegen den TSV Rantrum), dem VfB nämlich als Gegner zugelost. BS fuSSBall S-H VeRBaNdSliga NoRd-WeST SeiTe 11 Husum mit wechselhafter Saison Schwache Offensive verhindert besseren Rang des Thede-Teams Die Saison in der Verbandsliga Nord-West Schleswig-Holsteins ist Geschichte. Mit beeindruckenden 96 Punkten und 32 Siegen in 34 Spielen, sicherte sich Topfavorit und „Übermannschaft“ TSB Flensburg erwartungsgemäß die Meisterschaft und den Aufstieg in die Schleswig-Holstein Liga. Die Husumer Spielvereinigung, die nach der Spielzeit 2013-14 aus der höchsten Landesspielklasse wieder zurück in die Verbandsliga abstieg, landete zum Abschluss der Saison 2014-15 auf Rang fünf und so wie angestrebt im oberen Tabellendrittel. Doch mit insgesamt 54 Punkten war die Meisterschaft schon nach der Vorrunde in weiter Ferne. Nach der Winterpause war aber zumindest noch die Vizemeisterschaft ein hehres Ziel. Doch auch diese verpassten die Mannen aus der „Grauen Stadt am Meer“, um Längen. Denn am vorletzten Spieltag verlor die Mannschaft von Olaf Thede mit 1:3 beim schon vorher als Vizemeister feststehenden SV Frisia 03 Risum-Lindholm, der den „HSV aus Nordfriesland“ so mit satten 22 Punkten Vorsprung auf Distanz hielt. Mit 71 Zählern rangiert zudem der SV Blau-Weiß Löwenstedt ebenfalls weit vor den Husumern und nimmt, in der allerdings wohl bedeutungslosen Aufstiegsrunde zur SH-Liga, den Platz der Lindholmer ein. Auch der TSV Friedrichsberg-Busdorf hielt mit 64 Punkten das Thede-Team weit auf Distanz. Nach so einem großen Rückstand auf den späteren Meister TSB und seinem spielstarken Verfolgertrio hatte es zu Beginn der Spielzeit 2014-15 allerdings nicht ausgesehen. Denn die Verbandsliga N-W (S-H) 34. Spieltag: TV Grundhof - FSG im Amt Schafflund TSV Friedrichsberg-Busdorf - TSV Nordmark Satrup TSB Flensburg - FC Tarp-Oeversee 1. Schleswiger SV 06 - SV BW Löwenstedt ETSV Weiche Flensburg II - BSC Brunsbüttel Frisia Risum-Lindholm - Husumer SV Heider SV II - TSV Hattstedt SG Langenhorn/Enge-Sande - IF Stjernen Flensborg MTV Leck - IF Tönning Pl. Verein 1. TSB Flensburg 2. SV Frisia 03 Lindholm 3. SV BW Löwenstedt 4. TSV Friedrichsberg-Busdorf 5. Husumer SV 6. Schleswig 06 7. TSV Nordmark Satrup 8. ETSV Weiche II 9. SG Langenhorn-Enge 10. FC Tarp-Oeversee 11. BSC Brunsbüttel 12. Heider SV II 13. IF Stjernen Flensborg 14. FSG im Amt Schafflund 15. TSV Hattstedt 16. SG Ladelund/Achtrup/Leck 17. IF Tönning 18. TV Grundhof Sp. 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 S 32 24 22 20 16 14 16 13 12 11 14 13 12 11 9 7 6 7 u 0 4 5 4 6 10 3 6 8 10 6 1 3 5 5 7 8 3 N 2 6 7 10 12 10 15 15 14 13 14 20 19 18 20 20 20 24 Tore 115 42 46 42 12 10 -9 -10 -14 -12 4 -34 -17 -22 -35 -39 -41 -38 2 3 6 0 3 3 6 4 2 - 1 0 0 4 1 1 2 2 0 diff. Pkt. 130:15 96 85:43 76 89:43 71 90:48 64 56:44 54 65:55 52 61:70 51 55:65 45 56:70 44 65:77 43 63:59 42 62:96 40 55:72 39 45:67 38 51:86 32 36:75 28 26:67 26 46:84 24 ende der Saison Husumer SV schien die Abgänge nach der SH-Liga Abstiegssaison, allen voran von Stürmer und SH-Liga Torjäger Sebastian Kiesbye, sehr gut zu verkraften. Denn Coach Olaf Thede musste aus der Not eine Tugend machen und mit Jonas Cordts, Luca Sander und Mathias Schmitz auf ein ganz junges Offensivtrio setzen. Dabei überzeugte vor allem Jonas Cordts, der in den ersten acht Saisonspielen satte zehn Tore erzielte. So hatte er einen Bärenanteil daran, dass mit acht Siegen und 24 Punkten die Husumer auf dem Platz an der Sonne der Verbandsliga standen und mit dem Kampf um eine Rückkehr in die höchste Landesspielklasse liebäugelten. Bei der ersten Saisonniederlage, dem 1:3 gegen die technisch starken Gäste des FC Tarp-Oeversee, war Cordts dann noch einmal dabei, bevor er aus Studiengründen in Richtung Australien aufbrach und der Husumer SV folglich nicht mehr zur Verfügung stand. So geriet das Thede-Team aufgrund der fehlenden Treffer von Cordts nach und nach mehr ins Straucheln und verlor bis den Anschluss auf Rang eins und dem TSB Flensburg. Nach nur einem Punkt aus drei Partien, konnten die Nordfriesen zwar einen 2:0 Erfolg beim späteren Tabellenletzten und Absteiger TV Grundhof feiern, doch der „schwarze Oktober“ brachte vier Niederlagen in Folge. Da- bei war vor allem der in den ersten acht Partien mit über zwanzig Toren so erfolgreiche Sturm zu harmlos. „Wir spielen sehr gut und auch viele Chancen raus. Doch im Abschluss sind wir einfach nicht zwingend und haben keinen Knipser“, attestierte Olaf Thede seiner Mannschaft in dieser Phase zwar spielerisch gute Leistungen, aber die so erhofften Ergebnisse blieben aus. Diese stellten sich danach zunächst wieder ein und mit vier Siegen, drei Remis und nur einer Niederlage, waren die Nordfriesen vor und nach der Winterpause an Stabilität zurück. Kurz vor dem Osterfest, war die Husumer SV so mittendrin im Kampf um die Vizemeisterschaft. Doch ausgerechnet gegen Olaf Thedes Ex-Club, dem Heider SV, leistete sich sein Team gegen die Zweitvertretung eine unnötige 1:3 Heimniederlage, als drei Schüsse der Gäste drei Tore brachten und die Husumer trotz zahlreicher Chancen nur einen Treffer zustande brachten. „Wir haben zu viele Aussetzer und machen selbst die Tore nicht“, brachte es Thede auf den Punkt. „Ich habe drei A-Jugendliche und einen Spieler aus der zweiten Mannschaft eingesetzt“, testete Thede in der Saisonschlussphase schon Alternativen, die in der Spielzeit 2015-16 vermehrt zum Einsatz kommen könnten. jös SeiTe 12 HaNdBall 1. BuNdeSliga Zebras ganz dicht am Titel Erfolgreiche Aufholjagd nach sieben Toren Rückstand TSV Hannover-Burgdorf – THW Kiel 26:28 (15:13) TSV Hannover-Burgdorf: Weber, Ziemer (ab 41.); Johannsen (4/1), Andreu (2), Patrail, Hykkerud (2), Lehnhoff (2/2), Häfner (5), Szücs (6), Gumundsson (3), Karason (1), Kastening (1), Mirkolovski, Sevaljevic, Pollex. Trainer: Christopher Nordmeyer. THW Kiel: Palicka, Sonne (12.18.); Duvnjak (5), Toft Hansen (3), Sprenger, Weinhold (1), Wiencek, Ekberg (3), Lauge, Canellas (4/2), Dahmke (4), Palmarsson (2), Jicha (4), Vujin (2). Trainer: Alfred Gislason. Schiedsrichter: Christoph Im- mel / Ronald Klein. Zuschauer: 4150 in der ausverkauften Swiss-Life-Hall in Hannover. Siebenmeter: 5/3 (Palicka hält gegen Lehnhoff und Johannsen) – 2/2. Zeitstrafen: 6 (Patrail, Häfner, Johannsen, Szücs, Mirkolovski, Andreu) – 5 (Toft Hansen 2x, Wiencek, Weinhold, Palmarsson). Spielfilm: 0:1 (1.); 1:2 (3.); 6:2 (7.); 8:3 (10.); 9:5 (13.); 12:5 (18.); 12:7 (21.); 13:9 (23.); 15:11 (27.); 15:13 (Halbzeitstand) – 15:15 (32.); 17:17 (35.); 18:21 (44.); 23:22 (53.); 23:24 (55.); 24:27 (58.); 26:28 (Endergebnis)! Hier hebt der Kieler Steffen Weinhold (rechts) gegen den Hannoveraner Kai Häfner zum Torwurf ab. Foto: Eibner-Pressefoto (Archiv) Alfred Gislason, dem Trainer der Zebras war die Erleichterung nach dem Abpfiff deutlich anzumerken. Der isländische Handballlehrer hatte die komplette Spielzeit an der Bank wild gestikulierend „mitgespielt“ und entsprechend war er, wie seine Spieler durchgeschwitzt und erschöpft. Sein Kommentar nach den 60 ungemein spannenden Minuten: „Hannover habe ich genau so erwartet. Überrascht war ich, wie wir angefangen haben. Wir waren 20 Minuten nicht anwesend, so kam es auch zum 5:12 Rückstand. Scheinbar war das FINAL4 in Köln noch in den Köpfen der Spieler. Dann allerdings hat die Mannschaft ein komplett anderes Gesicht gezeigt. Die letzten 40 Minuten wurde großartig gekämpft, so sind wir letztlich verdient als Sieger vom Parkett gegangen. Mein Team hat einen Riesencharakter gezeigt! Statistisch besteht die Möglichkeit, dass wir nicht Deutscher Meister werden, aber ich hoffe, dass wir auch unser letztes Spiel am Freitag zu Hause gewinnen.“ Der Trainer der Niedersachsen, Christopher Nordmeyer, der den Verein verlassen wird, sagte: „Ein verdienter Sieg für den THW. Es war eine gute Vorstellung von uns. Das 12:5 war ein Traum, wir konnten das selbst kaum glauben. Danach ging bei uns die Disziplin verloren. Allerdings hat sich die Mannschaft nach dem Tief und 19:22 zurückgekämpft und hätten wir beim 24:24 unser Überzahlspiel besser genutzt, wer weiß...Der THW hat das in Unterzahl gewonnen.“ In der restlos ausverkauften SwissLife-Hall in Hannover herrschte eine tolle Atmosphäre, die sich durch den unverhofften Verlauf der Partie gar ins Unermessliche steigerte. Dabei begann das Spiel wie erwartet; der amtierende Deutsche Meister startete kontrolliert und standesgemäß. Die Enttäuschung nach dem Desaster beim EHF FINAL4 war der Mannschaft nicht anzumerken. Doch schon nach 5 absolvierten Minuten brach die Ordnung völlig zusammen. Die Heimmannschaft machte aus dem Rückstand eine 6:2 Führung, die sogar auf 12:5 ausgebaut werden konnte. Die Halle „brannte!“ Nach 18 Minuten griff Kiels Coach zur Notbremse; er nahm seine zweite Auszeit und brachte seinen angeschlagenen Kapitän Filip Jicha. Und damit war es mit der Überlegenheit der Heimmannschaft vorbei. Bei Halbzeit lagen die Hausherren noch vorn, doch mit Beginn der zweiten Spielhälfte war die Hierarchie wiederhergestellt. Doch die Schlussphase sollte noch einmal spannend, ja dramatisch werden. Torge Johannsen sorgte beim 23:22 noch einmal für die Führung der Gastgeber. Toft Hansen, Weinhold und Duvnjak brachten den THW wieder in Front. 24:26. In Überzahl vergaben die „Recken“ zwei Möglichkeiten und Canellas erzielte das 24:27. Damit wäre die Messe gelesen, wenn nicht Johannsen zweimal in Folge getroffen hätte. 26:27! Herzschlagfinale! Kapitän Jicha sorgte per Tempogegenstoß für die Entscheidung! 26:28! aB HaNdBall 1. BuNdeSliga SeiTe 13 das Nonplusultra des Handballs Der THW Kiel sammelt Titel wie andere Leute Briefmarken Mit dem Abpfiff der Bundesligapartie des THW Kiel gegen den TBV Lemgo stand fest, dass der THW Kiel ein weiteres Mal den Titel des Deutschen Meisters errungen hatte. Zum insgesamt 20. Mal sicherten sich die Schleswig-Holsteiner damit die Krone des nationalen Handballs. In den letzten 10 Jahren waren es fast ausschließlich die Landeshauptstädter die diesen Titel erringen konnten. Nur einmal, nämlich 2011 konnte der HSV Handball in diese Phalanx einbrechen. Seit Bestehen der eingleisigen Handball-Bundesliga, 1977/1978 gehört der Turnverein Hassee Winterbek Kiel der Eliteklasse an. Heimspiele in der damals noch Ostseehalle heißenden Spielstätte waren schon damals ein erinnerungswürdiges Ereignis. An Meisterschaften oder Pokale konnte zu jener Zeit aber noch nicht gedacht werden. VfL Gummersbach, TuSEM Essen und TV Großwallstadt hießen die Protagonisten dieser Epoche. Zu Beginn der 90er Jahre sollten die Nordlichter in den Titelkampf eingreifen. Mit „Noka“ Serdarusic als Trainer, dem ehemaligen Linksaußen Uwe Schwenker als Geschäftsführer startete das Team, das zunehmend mit schwedischen Spielern bestückt wurde, den Aufstieg in die höheren Sphären. Den ersten Meistertitel konnten Magnus Wislander und Co. 1994, 31 Jahre nach dem letzten Titelgewinn, feiern. Die damaligen Feierlichkeiten dauerten tagelang. Auch 1995 und 1996 hieß der Meister THW Kiel. Nach einem Jahr Unterbrechung folgten wieder drei Meisterehrungen in Folge. 1998, 1999 und 2000 wurde die Mannschaft dazu auch Deutscher Pokalsieger. Internationale Erfolge waren zu dieser Zeit nicht an der Tagesordnung. Erst 1998 wurde erstmals der EHF-Pokal an die Kieler Förde geholt. Es folgten die Triumphe 2002 und 2004. Es dauerte bis 2007 ehe das Team mit Weltklassespielern wie Stefan Lövgren und Marcus Ahlm, erstmals die Champions League gewinnen konnte. Gegner in Hin-und Rückspiel war in zwei spannenden Partien der Landesrivale SG Flensburg-Handewitt. In dieser Saison wurden erstmals alle drei verfügbaren Titel eingeheimst. Der THW holte das Triple! Auch unter dem neuen Coach, Alfred Gislason hatte „Noka“ Serdarusic abgelöst, ging die Erfolgsserie weiter. Vor drei Jahren schaffte es die Truppe die gesamte Bundesligaserie ohne jeden Punktverlust zu bleiben. 68:0 Punkte; dazu der Gewinn des DHB-Pokal und als Krönung der erneute Gewinn der Champions League. Mehr geht einfach nicht! Die Reihe der Rekorde lässt sich beliebig fortsetzen; so haben es die Zebras geschafft 51 Spiele unbesiegt zu bleiben. 40 Siege in Folge stehen in der Statistik. Am Spiel mit den meisten Treffern war die Mannschaft beteiligt. Der SC Magdeburg wurde mit 54:34 abgefertigt. In die jetzt beendete Saison 2014/2015 starteten die Fördestädter mit dem Anspruch in allen drei wichtigen Wettbewerben um den Titel mitzusprechen. Ein Vorhaben, dass nicht ganz gelungen ist. Im DHB-Pokal kam das Aus im Viertelfinale, als der THW gegen die Rhein-Neckar Löwen ausschied. In der Champions League wurde der Gruppensieg realisiert; Achtel- und Viertelfinale erfolgreich bestanden und danach sollte, nach einem Sieg im Halbfinale, der erneute Finaleinzug beim EHF FINAL4 folgen. Doch dazu kam es nicht; der ungarische Serienmeister MK Veszprem beendete den Traum und auch im Spiel um den dritten Platz zeigte sich Polens Meister Kielce den Zebras überlegen. aB Handball 1. Bundesliga 34. Spieltag: HBW Balingen-Weilstetten - Füchse Berlin THW Kiel - TBV Lemgo HSV Hamburg - VfL Gummersbach Füchse Berlin - SG Flensburg-Handewitt MT Melsungen - TSV Hannover-Burgdorf SC Magdeburg - Rhein-Neckar Löwen TuS N-Lübbecke - HC Erlangen HSG Wetzlar - Frisch Auf Göppingen SG BBM Bietigheim - Bergischer HC TSG Friesenheim - TSV GWD Minden Pl. Verein 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. Sp. THW Kiel 36 Rhein-Neckar Löwen 36 SG Flensburg-Handewitt 36 SC Magdeburg 36 FA Göppingen 36 MT Melsungen 36 Füchse Berlin 36 HSG Wetzlar 36 HSV Hamburg 36 VfL Gummersbach 36 HBW Balingen-Weilstetten36 N-Lübbecke 36 TSV Hannover-Burgdorf 36 Bergischer HC 36 TBV Lemgo 36 GWD Minden 36 TSG Friesenheim 36 HC Erlangen 36 SG BBM Bietigheim 36 26 33 32 29 29 27 28 29 32 28 S u N 32 31 24 23 19 18 18 14 16 15 14 12 11 12 11 12 12 9 6 1 1 6 2 4 4 4 6 2 4 3 5 7 4 5 1 1 5 1 3 4 6 11 13 14 14 16 18 17 19 19 18 20 20 23 23 22 29 diff. Tore : : : : : : : : : : 35 29 31 32 26 32 23 24 25 24 Pkt. 241 1095:854 65:7 217 1093:876 63:9 138 1025:887 54:18 80 1074:994 48:24 15 976:961 42:30 63 1060:997 40:32 -7 997:1004 40:32 6 958:952 34:38 -14 992:1006 34:38 -28 979:1007 34:38 -90 900:990 31:41 -22 996:1018 29:43 -38 981:1019 29:43 -82 982:1064 28:44 5 1042:103727:45 -53 950:1003 25:47 -144 920:1064 25:47 -107 901:1008 23:49 -180 917:1097 13:59 ende der Saison SeiTe 14 HaNdBall 1. BuNdeSliga der 20. Meistertitel ist perfekt Der THW Kiel schlägt TBV Lemgo und feiert bis zum Morgen THW Kiel – TBV lemgo 33:29 (18:12) THW Kiel: Palicka, Sonne (ab 52.); Duvnjak, Lundström (3), Toft Hansen (1), Sprenger (4), Weinhold (2), Wiencek (3), Ekberg (3), Lauge (4), Canellas (3/2), Dahmke (2), Palmarsson (3), Vujin (5). Trainer: Alfred Gislason. TBV lemgo: Dresrüsse, Beutler (bei einem Siebenmeter); Bechtloff (3/2), Ebner (1/1), Hornke, Suton (2), Schneider (3), Hermann (2), Lemke (2), Nielsen (1), Herth (2), Haenen (4), Höning (1), Niemeyer (5), Pöhle. Trainer: Florian Kehrmann. Schiedsrichter: Holger Fleisch / Jürgen Rieber. Zuschauer: 10285 bejubeln ihren THW beim letzten Schritt zum Titel. Siebenmeter: 2/2 – 5/3 (Haenen wirft am Tor vorbei, Palicka hält gegen Haenen, der aber den Nachwurf verwandelt). Zeitstrafen: 0 (!) - 2 (Suton 2x). Spielfilm: 1:0 (1.); 3:0 (6.); 5:2 (8.); 5:4 (11.); 8:4 (15.); 10:5 (17.); 13:7 (20.); 14:8 (24.); 16:10 (28.); 18:12 (Halbzeitstand) – 22:19 (40.); 24:20 (43.); 26:22 (46.); 28:23 (50.); 31:28 (58.); 33:29 (Endergebnis)! 10285 Zuschauer in der natürlich ausverkauften Kieler SparkassenArena und rund 5000 auf dem benachbarten Rathausplatz beim „Public Viewing“ waren schon vor Spielbeginn felsenfest davon überzeugt, dass ihr THW an diesem Freitagabend die Führung in der Tabelle der DKB Handball-Bundesliga vor den Rhein-Neckar Löwen verteidigen und den Deutschen Meistertitel zum 20. Mal an die Kieler Förde holen würde. Zwei Punkte und ein um 25 Treffer besseres Torverhältnis waren ein mehr als ausreichendes Polster. Nach dem Sieg gegen Lemgo verpasste THW-Spieler Filip Jicha (rechts) seinem Trainer Alfred Gislasson die obligatorische Sektdusche. Foto: Objectivo/M. Krause Vorweggenommen: Der THW Kiel besiegte den TBV Lemgo mit 33:29 und wurde damit zum 20. Mal in der Geschichte der Handball-Bundesliga Deutscher Meister! In den letzten 10 Jahren konnte lediglich der HSV Handball diese so stolze Serie einmal unterbrechen. Neun von Zehn Meistertitel gewannen die Zebras! Ein Rekord mehr in der ruhmreichen Geschichte des THW! Vor dem Anpfiff wurde Kiels Trainer Alfred Gislason als Trainer der Saison 2014/2015 ausgezeichnet. Gewählt hatten ihn nach 2002, 2009 und 2012 die Bundesligatrainer sowie die jeweiligen Manager. Die Ehrung wurde vom Präsidenten der Handball-Bundesliga, Uwe Schwenker, vorgenommen. Damit ist Alfred Gislason alleiniger Rekordhalter dieser Auszeichnung. Bisher hatte Gislason wie THWEx-Trainer Noka Serdrusic diese Ehre dreimal erfahren. Beim letzten Saisonspiel musste der Coach auf den Einsatz seines verletzten Kapitäns Filip Jicha verzichten. Jicha und der nach einem Kreuzbandriss ausgefallene fieberten mit der Mannschaft der anschließenden Ehrung entgegen. Der THW begann konzentriert; es war der Mannschaft anzumerken, dass sie sämtlichen Eventualitäten zuvor kommen wollte. Der TBV, der sich ja lange in akuter Abstiegsgefahr befunden hatte, die er erst durch einen Trainerwechsel bannen konnte, kam erst nach sechs Minuten zu seinem ersten Torerfolg. Kurzfristig agierten die selbstbewusst auftretenden Gäste auf Augenhöhe. Ihr Keeper konnte einige freie Bälle abwehren und beim 4:5 hatten sie den Anschluss geschafft. Die Zuschauer erkannten die drohende Gefahr und erhöhten die Unterstützung; die Lautstärke steigerte sich wie in besten Champions League Partien. Das Pendel schlug danach wieder eindeutig zu Gunsten der Gastgeber aus und diese bauten die Führung bis zur Pause auf 18:12 aus. Angesichts der deutlichen Führung und der damit verbundenen Nähe zur Meisterschaft ließ die Konzentration erheblich nach. Während die Fans den künftigen Deutschen Meister schon hoch leben ließen, wollten die Ostwestfalen die Party ein wenig hinauszögern. Sie kamen noch einmal bis auf drei Treffer heran und die Zebras waren gezwungen ihre Anstrengungen doch noch zu intensivieren. Mit „kontrollierter Offensive“ brachten die GislasonSchützlinge den Sieg schließlich in trockene Tücher und ließen sich von den Fans in der Halle und beim „gemeinsamen Gucken auf der Großleinwand“ gebührend feiern. Bevor es zur Übergabe der Meisterschale kam, wurde es wie fast jedes Jahr melancholisch. Die scheidenden Spieler wurden verabschiedet. Andreas Palicka und Johan Sjöstrand, das Torhütergespann der letzten zwei Jahre, wird künftig an unterschiedlichen Orten aktiv sein. Palicka zieht es nach Dänemark, Sjöstrand wird, wenn er wieder gesund ist, für MT Melsungen spielen. Rasmus Lauge wird beim Erzrivalen SG Flensburg-Handewitt auflaufen und Aron Palmarsson beim ungarischen Spitzenverein MK Veszprem Regie führen. Die den Verein verlassenden Spieler wurden in emotionalen Beiträgen verabschiedet, wobei nicht nur bei den direkt Beteiligten einige Tränen flossen. Danach war es Zeit die Meisterehrung vorzunehmen. Unter ohrenbetäubendem Jubel nahm THWMannschaftskapitän Filip Jicha die Meisterschale aus der Hand des ehemaligen THW-Geschäftsführers Uwe Schwenker entgegen. Im sich anschließenden Jubel „durfte“ Trainer Alfred Gislason eine heftige Bierdusche genießen. Für die abendliche Meisterfeier, die zunächst mit gut 15000 Fans auf dem Rathausmarkt stattfand, hatte sich der Meistermacher allerdings einen guten Rotwein als „Feierbegleitung“ ausgebeten. Mit dem zukünftigen Torhütergespann Landin und Katsigiannis sowie dem Rückraumspieler Dissinger stehen drei Neuzugänge fest. Das 18-jährige Eigengewächs Alexander Williams erhält einen Profivertrag und soll an die Mannschaft herangeführt werden. aB SeiTe 16 HaNdBall 1. BuNdeSliga Zum abschluss füchse erledigt Deutscher Pokalsieger schlägt den Berliner EHF-Pokalgewinner füchse Berlin – Sg flensburgHandewitt 29:32 (15:13) füchse Berlin: Heinevetter, Stochl; Wiede (1), Struck, P. Nenadic (5), Pevnov (5), Romero (8/2), Weyrauch, Zachrisson (3), Skroblien, Igropolo (5/3), Nielsen (2), Drux. Trainer: Dagur Sigurdsson. Sg flensburg-Handewitt: Andersson, Möller (ab 31.); Karlsson, D. Nenadic (1), Eggert (6/3), Glandorf (1), Mogensen (1), Wanne (2), Kaufmann (3), Jakobsson (5), Zachariassen (2), Gottfridsson (5), Macke, Radivojevic (6). Trainer: Ljubomir Vranjes. Schiedsrichter: Lars Geibel / Marcus Helbig (Steuden/Landsberg). Zuschauer: 9000 in der nicht ausverkauften Berliner MaxSchmeling-Halle am Prenzlauer Berg. Siebenmeter: 7/5 (Andersson hält gegen Igropolo; Möller hält gegen Romero) – 3/3. Zeitstrafen: 3 (Drux, Nielsen, Pevnov) – 3 (Kaufmann, Mogensen, Jakobsson). Spielfilm: 1:0 (1.); 2:1 (3.); 3:2 (4.); 3:4 (6.); 5:6 (8.); 6:7 (11.); 8:8 (14.); 9:10 (16.); 11:11 (19.); 14:11 (24.); 15:13 (Halbzeitstand) – 15:14 (31.); 17:15 (33.); 18:17 (37.); 20:18 (39.); 20:20 (41.); 21:22 (45.); 24:25 (51.); 26:28 (55.); 28:29 (57.); 28:32 (59.); 29:32 (Endergebnis). Beim Deutschen Pokalsieger, der SG Flensburg-Handewitt, wurden die den Verein verlassenden Akteure bereits vor einer Woche, beim letzten Heimspiel der Saison 2014/2015 emotional verabschiedet. Jakob Macke, Lars Kaufmann und Physiotherapeutin Carolin Weidner waren aber beim letzten Meisterschaftsspiel ihrer Mannschaft im „Berliner Fuchsbau“ dabei; einzig der Ägypter Ahmed Elahmar hatte seine Zelte in Deutschland bereits abgebrochen. Er absolviert für seinen Alten und neuen Club in Katar das Endspiel um den Präsidenten-Cup und kann sich danach über einen weiteren Titel freuen. In seiner viermonatigen Zeit beim nördlichsten Bundesligisten hatte der sympathi- sche Linkshänder schon Anteil am Pokalsieg der Mannschaft. Auf Seiten der gastgebenden Mannschaft aus der Bundeshauptstadt fand die Verabschiedung der „Abgänge“ erst nach dem Abpfiff statt. Hier steht der Verein vor einem kompletten Neuanfang: Auf der Trainerposition wird nach sechs Jahren Dagur Sigurdsson seinen Platz räumen. Sigurdsson, der mit den Füchsen im letzten Jahr den Deutschen Pokal gewinnen konnte, schaffte zum Abschied mit einem Sieg im Finale über den Ligarivalen HSV Hamburg den Erfolg im EHF-Pokal. Der isländische Handballlehrer wird künftig einzig für den Erfolg der Deutschen Handball-Nationalmannschaft zuständig sein. Publikumsliebling Iker Romero hat mit dem Abpfiff seine großartige Karriere beendet; Konstantin Igropolo wird zu Beginn der nächsten Serie beim dänischen Top-Verein Kolding-Kopenhagen auflaufen; Kreisläufer Evgeni Pevnov wechselt zum VfL Gummersbach; Pavel Horak geht zum Absteiger aus der 1. Liga HC Erlangen und Nachwuchsspieler Tom Skroblien wird für den TBV Lemgo aktiv sein. Obwohl beide Mannschaften ihre Saisonziele bereits vor dem Anwurf mehr oder weniger schon erreicht hatten und somit ohne jeglichen Druck aufliefen, entwickelte sich von Beginn an eine äußerst ansehnliche Partie. 20 Minuten wechselte die Führung immer wieder; dann schaffte es die Berliner Defensive den SGAngriff neun Minuten lang völlig auszuschalten. Entweder war es der Füchse Keeper Petar Stochl, der die Angreifer verzweifeln ließ oder Eggert, Mogensen und Co. ließen die Präzision vermissen. Bei Halbzeit lagen die Gastgeber mit 15:13 in Front und schienen einem gefeierten weiteren Heimsieg entgegen zu steuern. Doch dagegen hatte SG-Trainer Ljubomir Vranjes erhebliche Einwände: Obwohl seiner Mannschaft der dritte Tabellenplatz, der die Teilnahme an einem Champions League-Qualifikationsturnier gewährleistet, nicht mehr zu nehmen war, „faltete“ HaNdBall 1. BuNdeSliga der Welttrainer des Jahres seine Truppe in der Halbzeitpause noch einmal mächtig zusammen. Und die Erinnerung an die kämpferischen Großtaten der SG, nicht nur beim DHB Final Four in Hamburg, wirkte Wunder! Für den glücklosen Mattias Andersson stand nun Kevin Möller im Kasten und er brachte den Berliner Angriffswirbel ins Stocken. Tobias Karlsson und Anders Zachariassen im Mittelblock , Lars Kaufmann und Johan Jakobsson auf den Halbpositionen waren nun so aggressiv, wie es sich der Trainer der SG wünscht. Und da zudem auch die Außen, Anders Eggert und Bogdan Radivojevic , jetzt wieder trafen, schlug das Pendel nun zu Gunsten der Gäste aus. Obwohl der scheidende Berliner Kapitän Iker Romero noch einmal zu großer Form auflief und seine Mannschaft wiederholt wieder in Schlagdistanz brachte, konnten die Nordlichter diese Partie letztlich zu ihren Gunsten entscheiden und ihren Trainer für die in der ersten Halbzeit gezeigte Leistung gnädig stimmen. Während auf Seiten der Füchse Iker Romero mit acht Treffern letztmalig seinen Stellenwert unter Beweis stellte, waren die Außen Eggert und Radivojevic, der für den verletzten Lasse Svan 60 Minuten durchspielen „durfte“, mit jeweils sechs Treffern die erfolgreichsten Torschützen. Unbedingt erwähnenswert ist die Tatsache, dass SG-Rückraumspieler Holger Glandorf nach einer sechsmonatigen Verletzungspause ein gelungenes Comeback feiern konnte. Der ehemalige Nationalspieler hatte sich beim glanzvollen Sieg über den THW Kiel im Dezember die Achillessehne gerissen. Eine ganz besondere Situation ergab sich dann unmittelbar vor dem Spielende, als der scheidende Coach der Füchse Dagur Sigurdsson seinen Trainerkollegen der gegnerischen Mannschaft, Ljubomir Vranjes, darum bat, dass sein Kapitän, Iker Romero, den Schlusspunkt dieser seiner letzten Bundesligabegegnung setzen konnte: Ballbesitz für die Füchse; Iker Romero hat den Ball und kann völlig unbehindert auf das Tor der Fördestädter zulaufen und den Angriff erfolgreich abschließen! Der Jubel der 9000 konnte die Melancholie des Scheidenden allerdings nur bedingt mindern. Es flossen bei der emotionalen Abschiedszeremonie reichlich Tränen! aB SeiTe 17 Die Flensburger, hier in Person von Thomas Mogensen (Mitte) gegen den in grün gewandeten Füchse-Akteur Petar Nenadic, langten in Berlin ordentlich hin. Foto: Eibner-Pressefoto SeiTe 18 HaNdBall 1. BuNdeSliga Saisonhöhepunkt im Mai Die SG gewinnt nach 10 Jahren endlich wieder den DHB-Pokal Am Ende der Saison 2014/2015 herrschte auf Seiten SG Flensburg-Handewitt fast völlige Zufriedenheit. Der anvisierte dritte Tabellenplatz sichert dem Verein vermutlich die Teilnahme an der nächstjährigen Champions League. Vermutlich darum, weil es auch statt einer Wildcard noch eine Qualifikationsrunde geben kann. Das die Mann- schaft trotz einer beispiellosen Verletzungsserie diesen Tabellenplatz geschafft hat, ist bewundernswert. Schon in der Hinserie fielen immer wieder Leistungsträger aus. Nach der Winterpause schien dann der Absturz wahrscheinlich. Mit Holger Glandorf, der sich beim glanzvollen Weihnachtsmärchen, dem Heimsieg über den Saisonziel erreicht, die SG steht am Ende auf Platz drei. Foto: Benjamin Nolte THW Kiel die Achillessehne gerissen hatte und Jacob Heinl, der sich eine rätselhafte Infektion eingefangen hat, fielen wieder zwei Stützen für den Rest der Serie aus. Die Vereinsführung war in der Winterpause zum Handeln gezwungen – mit Ahmed Elahmar, einem 28-jährigen Ägypter, der als Linkshänder Johan Jakobsson entlasten sollte und dem vom Zweitligisten Hamm verpflichteten Kreisläufer Jakob Macke sollten die Lücken geschlossen werde. Als Titelträger in die Champions League-Saison gestartet, war schnell klar, dass eine Wiederholung des letztjährigen Coups fast unmöglich sein wird. Nach der Gruppenphase, die die SG als Vierter abschloss, kam es im Viertelfinale zum Showdown mit dem ewigen Rivalen THW Kiel. Erbarmungslos setzten sich die Landeshauptstädter in zwei Partien durch beendeten das Champions League-Abenteuer für die SG. Dafür konnte sich der nördlichste Bundesligist in den Spielen um den Pokal des Deutschen Handballbundes schadlos halten. In der ersten Runde in der die Erstligisten mitwirkten, empfing die SG den Ligakonkurrenten aus Melsungen. Mit einer wahren Galavorstellung wurden die Hessen beim 38:22 aus dem Wettbewerb geschossen. Mattias Andersson, der schwedische Nationaltorhüter brachte mit seinen Reflexen den Gegner zur Verzweiflung. Er wehrte insgesamt 24 schwere Bälle ab! Als nächs- ter Gegner wurde der SG mit der TSG Friesenheim ein weiterer Bundesligist zugelost. Auch diese Hürde übersprangen die Vranjes-Schützlinge in eigener Halle problemlos. Die Partie endete 39:20 und die Gäste waren nach dieser blamablen Leistung als klarer Abstiegskandidat erkennbar. Der letzte Schritt vor dem Erreichen des DHB-Pokal-Final Four in Hamburg brachte das Kräftemessen mit der wiedererstarkten Mannschaft des VfL Gummersbach. In der neuerrichteten „Schwalbe-Arena“ hofften 5000 heimische Zuschauer auf ein Weiterkommen ihrer Mannschaft. Doch Ljubomir Vranjes, von einer internationalen Jury zum Welttrainer des Jahres gewählt, hatte seiner Mannschaft das zum Siegen notwendige Rüstzeug vermittelt. Mit einer taktischen Meisterleistung dominierten die Nordlichter das Geschehen und waren nach dem 28:22 Auswärtssieg zum fünften Mal in Folge für das FINAL4 in der Hamburger O2 World qualifiziert. Am 9. Mai diesen Jahres kam es, wie im Vorjahr zum Halbfinaltreffen der SG mit den Rhein-Neckar Löwen. Es wurde eine denkwürdige Auseinandersetzung: Drei Sekunden vor Ablauf der 60 Minuten fasste sich Jim Gottfridsson ein Herz und warf mit seinem sechsten Tor die SG ins Finale. Hier wartete mit dem SC Magdeburg ein schwerer Gegner, der seinerseits den Titelverteidiger Füchse Berlin bezwungen HaNdBall 1. BuNdeSliga hatte. Das Finale um den Deutschen Pokal 2015 wird allen Beteiligten immer in Erinnerung bleiben. Es war an Spannung und Dramatik nicht zu übertreffen. Nach Ablauf der normalen Spielzeit stand die Auseinandersetzung 24:24. Und wieder hatten die Flensburger unmittelbar vor Spielende den Ausgleich geschafft. Anders Eggert sorgte mit seinem Tor für die Verlängerung. Lasse Svan traf zum 25:24; Ausgleich und Führung für Magdeburg. Es war nervenaufreibend! Wieder war die SG nur Sekunden vor der Niederlage, doch noch einmal meinte es das Schicksal gut mit den Nordlichtern. Anders Zachariassen erzielte den Ausgleich und damit kam es zum ersten Mal in der DHB-Pokalgeschichte zu einem Siebenmeterwerfen um den Sieger zu ermitteln. Gleich den ersten Wurf der Bördestädter vom vermeintlich sichersten Schützen Robert Weber geworfen, wehrte der zweite Keeper der SG, Kevin Möller ab. In der Folge verwandelten die Schützen sicher und so war es wie beim letztjährigen EHF FINAL4 Hampus Wanne vorbehalten mit seinem finalen Wurf den Triumph für seine Mannschaft sicherzustellen. Der Rest war überschäumender Jubel, im wahrsten Sinne des Wortes. Es folgten Bier und Sektduschen und ein „flensationeller Empfang“ in der Heimatstadt Flensburg. Ein ganz großer Teil dieses Erfolges darf unwidersprochen dem Architekten, Ljubomir Vranjes, zugesprochen werden. Er hatte seine verletzungsgeschwächte Mannschaft auf den Punkt hin fit gemacht und mit einer taktischen Meisterleistung versehen! In der nächsten Saison wird sich die SG FlensburgHandewitt mit Petar Djordjic und Henrik Toft Hansen vom HSV Handball und Rasmus Lauge, der vom THW Kiel an die Flensburger Förde wechselt, verstärken. Mit Michael Nicolaisen erhält dazu ein Spieler aus dem eigenen Nachwuchs einen Vertrag. Für den schwedischen Handballlehrer Ljubomir Vranjes ist die Vorgabe: „Im nächsten Jahr spielen wir um die Meisterschaft!“ aB SeiTe 19 verlässt die SG zum Saisonende, Lars Kaufmann. Foto: Benjamin Nolte SeiTe 20 HaNdBall SCHleSWig-HolSTeiN liga „Wölfe“ mit großer Konkurrenz Die HSG Tarp-Wanderup ist kommende Saison gut aufgestellt Die Saison 2014-15 in der Schleswig-Holstein Liga der Handballer ist seit elf Monaten beendet. Dabei verpasste die HSG Tarp-Wanderup den Sprung aus der höchsten Landesspielklasse in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. Am Ende hatte der TuS Lübeck 93 die Nase vorn. Den direkten Aufstieg der Hansestädter ermöglichten ausgerechnet die „Wölfe“, die am letzten Spieltag beim vorherigen Ligaprimus HSG Schülp/Westerrönfeld mit 29:28 gewannen und diese auf Platz zwei verwiesen. Die Mannen aus dem Rendsburger Umland verbleiben nun ebenso wie die HSG in der SH-Liga, denn in zwei Aufstiegsspielen zogen sie gegen den Hamburger Vizemeister TuS Esingen den kürzeren. So gehört das erfahrene Team aus Schülp/Westerrönfeld auch in der Spielzeit 2015-16 zu den großen Konkurrenten der HSG Tarp-Wanderup, die auf Platz drei landete und somit ebenfalls zu den Meisterschaftskandidaten der kom- menden Saison gehört. „Aber nicht nur Schülp/Westerrönfeld will sicherlich aufsteigen. Insgesamt ist die SH-Liga durch die Oberligaabsteiger und die starken Aufsteiger aus den Landesliga noch viel stärker geworden“, weiß HSGLigamanager Ingo Breul, dass eine hochinteressante Saison in der höchsten Landesspielklasse bevorsteht. „Wir werden keine Zielsetzung in Form von Meisterschaft oder Platzierung ausgeben. Wir wollen versuchen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Denn das ist eine Selbstverständlichkeit, mit so einer Einstellung in eine Partie zu gehen. Es ist mit einer spannenden Saison zu rechnen, denn es sind sieben Mannschaften dabei, die nur allzu gerne in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein möchten“, hat Breul einige Mannschaften auf dem Zettel. „Neben Schülp, gibt es viele Konkurrenten. Aus der Oberliga kommen der TSV Mildstedt und die HSG Eider/Harde runter. Letztere haben ein sehr starkes Team und eine tolle A-Jugend, die vor unserer Meister geworden ist“, hat Breul die beide letztjährigen Viertligisten ebenso im Fokus, wie auch zwei Aufsteiger und einen arrivierten SH-Ligisten. „Mit der HSG Neustadt/Malente kommt ein Team hinzu, dass sich mit einem Spieler des THW Kiel II aus der 3. Liga verstärkt hat und von Thomas Knorr trainiert wird. Dazu ist die HSG Mönkeberg/Schönkirchen eine junge und spielstarke Mannschaft, die man immer beachten muss. Und aus der SHLiga will der TSV Alt-Duvenstedt sicherlich an bessere Zeiten anknüpfen“, beschreibt Ingo Breul das starke Sextett, dass die HSG Tarp-Wanderup richtig fordern wird. Dabei haben die „Wölfe“ nur einen wirklich hochkarätigen Abgang zu verzeichnen und setzen auf hungrige Spieler aus den eigenen Reihen. „Wir haben den Vertrag mit Lasse Worm im beiderseitigen Einvernehmen aufgelöst. Wir hätten ihn natürlich gerne gehalten, konnten ihm aber nicht das bieten, was er sich vorstellte. So hat er ein Angebot des dänischen Zweitligisten Sönderjysk Elitesport angenommen und möchte sich dort weiterentwickeln. Er hat immer für Tarp-Wanderup gespielt und so ist dieser Schritt sicherlich gut und richtig von ihm“, so Breul über den hochtalentierten Mittelmann, der in der Hinrunde der Spielzeit 2013-14 mit der HSG auch Zweitligaluft in Deutschland schnupperte. „Außer Lasse, geht Lennart Handler in unsere zweite Mannschaft in die Kreisoberliga. Er kann als Lehrer in Dänemark den Zeitaufwand für die SH-Liga nicht mehr stemmen. Er hat letz- tes Jahr für uns viel auf sich genommen und ist ein richtig guter Typ. Es ist schön, dass er im Verein bleibt. Bei Personalproblemen können wir sicherlich mal auf ihn zurückgreifen“, setzt Ingo Breul für die kommede Saison vor allem große Hoffnungen in die eigenen A-Jugend Spieler. „Mats Jensen gehört schon jetzt fest zum Kader der ersten Mannschaft. Er ist ein richtig guter Handballer auf der Position des Mittelmanns“, verteilt der Wölfe-Ligamanager schon ein Lob an das HSG-Talent. Doch auch mindestens von zwei weiteren Nachwuchsspielern verspricht sich Breul einiges. Trainersohn Raphael Kretschmer verstärkt uns als dritter Torwart, dazu kommt mit Jason Hein ein ebenfalls hoffnungsvoller Spieler. Alle drei sind in der vergangenen Saison während der Rückrunde zum Einsatz gekommen“, sieht Ingo Breul die HSG Tarp-Wanderup für die Saison 2015-16 gut aufgestellt. „Unsere zweite Mannschaft wird unser Unterbau, da viele Spieler aus der A-Jugend auch dort in der Kreisoberliga auflaufen werden. Aber viele werden auch zur ersten Mannschaft gehören. Als Trainer konnten wir für die „Zweite„ Olaf Worm gewinnen, den die Spieler sehr gut kennen und der das gleiche System wie die Ligamannschaft spielen lässt. Denn Olaf und unsere beiden SH-Liga Trainer Mario Kretschmer und Henning Stein sind schon seit Jahren aufeinander abgestimmt“, so Breul, der gespannt nach vorne schaut. „Am ersten Spieltag treffen wir mit dem TSV Kronshagen auf einen richtig starken Gegner..“ jös
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