Dramatik pur: - Neu

Die schnelle Sportzeitung
NR. 22/15
07. Juni 2015
www.neu-sport.de
im Printabo und Internet
Dramatik pur:
Die „Rothosen“
retten sich erneut
in der Relegation
So bejubelte HSV-Trainer Bruno Labbadia nach dem Relegations-Rückspiel den
Klassenerhalt. Foto: Eibner-Pressefoto
SeiTe 02
fuSSBall 1. BuNdeSliga
Sechstbestes Rückrunden-Team
Trainerwechsel fruchtet:
Skripnik hauchte Werder neues Leben ein
Erst drei Unentschieden (2:2 bei
Hertha BSC Berlin, 1:1 gegen
Hoffenheim sowie 3:3 bei Bayer
Leverkusen) und dann drei Niederlagen (2:4 in Augsburg, 0:3
gegen Schalke und 1:1 beim VfL
Wolfsburg) ‒ so begann die Bundesliga-Saison 2014/2015 für
den SV Werder Bremen. Weil darauf nur ein weiteres Remis (1:1
gegen den SC Freiburg) und
noch zwei Pleiten (0:6 beim FC
Bayern München und 0:1 gegen
den 1. FC Köln) folgten, trennte
sich der SV Werder Bremen
Ende Oktober 2014 nach 16 Monaten von seinem Trainer Robin
Dutt. Zu diesem Zeitpunkt war
der neunte Spieltag und der SV
Werder mit mageren vier Punkten Schlusslicht. Dutts PunkteQuote war miserabel (0,44 Zähler pro Partie) und hätte, auf eine
ganze Saison hochgerechnet,
mit gut 15 Punkten den sicheren
Abstieg in die Zweite Bundesliga
bedeutet.
So, wie zuvor schon der NordRivale Hamburger SV, entschied
sich auch der SV Werder dafür,
den Coach seiner U23-Mannschaft zum Übungsleiter des
Profi-Teams zu befördern. Während Joe Zinnbauer jedoch beim
HSV nur kurzzeitig für eine Verbesserung sorgte und schon im
März 2015 wieder gehen musste,
erwies sich Viktor Skripnik an der
Weser als ein echter Volltreffer.
Nur selten in der Bundesliga-Geschichte kam es vor, dass ein
Trainerwechsel für so eine Steigerung sorgte wie nun in Bremen. Seine ersten beiden Aufgaben unter Skripniks Regie gewannen die „Grün-Weißen“: Einem 2:1 beim 1. FSV Mainz 05,
ihrem allerersten Saisonsieg, lie-
ßen die Bremer am 8. November
2014 mit einem 2:0 gegen den
VfB Stuttgart auch den ersten
Heimsieg folgen ‒ die Wende
zum Guten war geschafft.
Dass es ausgerechnet im NordDerby beim HSV mit einem 0:2
die erste Niederlage unter Skripniks Regie gab, war zwar vor allem für die Werder-Anhänger bitter ‒ aber die Bremer Spieler ließen sich von dieser Niederlage
nicht mehr aus der Bahn werfen.
Zwar gingen auch die nächsten
beiden Auswärtsspiele verloren
(2:5 bei Eintracht Frankfurt mit
Ex-Werder-Trainer
Thomas
Schaaf sowie 1:4 beim VfL Borussia Mönchengladbach), doch
dafür glänzten die Bremer nun
mit einer imposanten Heimstärke, die es unter Ex-Coach
Dutt nie gegeben hatte. Vor allem
Torjäger Franco di Santo entwickelte sich prächtig unter Skripnik. Nach einem 4:0 gegen Paderborn reichte es zwar daheim
gegen Hannover 96 nur zu einem
3:3-Remis ‒ doch darauf folgten
dann vier Heimsiege in Folge.
Beim 2:1 gegen Borussia Dortmund schlugen die Grün-Weißen
sogar ein (kriselndes) Spitzenteam, so dass die Bremer die
Hinrunde mit 17 Punkten nur aufgrund ihrer schlechteren Tordifferenz gegenüber den punktgleichen Teams des HSV und VfB
Stuttgart als Drittletzter auf dem
Relegationsrang 16 abschlossen.
Zum Rückrunden-Start wurde
Hertha BSC mit 2:0 geschlagen,
und dann klappte es plötzlich
auch in der Fremde: Einem 2:1
bei Hoffenheim ließen die Bremer ei weiteres 2:1 folgen, und
zwar daheim gegen das Spitzenteam Bayer Leverkusen. Das 3:2
gegen Augsburg am 14. September bedeutete den bereits fünften
(!) Werder-Sieg in Folge ‒ und
ließ die Fans der „Grün-Weißen“
plötzlich vom Einzug in den Europapokal träumen. Die Siegesserie riss zwar „auf Schalke“, mit
dem 1:1-Unentschieden in Gelsenkirchen konnten die Bremer
alleridngs, bedenkt man die unterschiedlichen wirtschaftlichen
Möglichkeiten dieser beiden Vereine, gut leben.
Im März wurden die Bremer dann
von den beiden zurzeit besten
Mannschaften Deutschlands gewogen und für zu leicht befunden. Einer 3:5-Heimpleite gegen
Wolfsburg (mit dem früheren
Werder-Manager Klaus Allofs)
folgte, nach einem zwischenzeitlichen 1:0-Sieg in Freiburg, eine
glatte 0:4-Klatsche gegen den
FC Bayern. Die Qualifikation für
die Europa-League wäre trotzdem noch möglich gewesen.
Doch das Glück, das die Bremer
bei ihrer winterlichen Siegesserie
noch hold gewesen war, hatte sie
nun plötzlich verlassen. So
reichte es sowohl beim 1. FC
Köln (1:1) als auch gegen Mainz
(0:0) jeweils nur zu einem Remis
‒ und genau diese Punkte sollten
am Ende im Kampf um die Rückkehr auf das europäische Parkett
fehlen.
Sowohl im prestigeträchtigen
Derby gegen den HSV als auch
gegen Schaafs Frankfurter
reichte es jeweils noch zu einem
1:0-Heimsieg. Beim späteren Absteiger Paderborn (2:2) und in
Hannover (1:1) folgten aber „nur“
zwei weitere Unentschieden.
Und nachdem die Bremer beim
0:2 zum Heim-Ausklang abermals die Überlegenheit von Mönchengladbach
anerkennen
mussten, verloren sie auch das
„Endspiel“ um einen Europa-League-Platz in Dortmund mit 2:3.
Als sechstbestes RückrundenTeam beendete der SV Werder
die Saison im Gesamtklassement als Tabellen-Zehnter ‒ einer
klaren Leistungssteigerung unter
Skripnik sei Dank.
BS
Sich Ende Oktober 2014 von Trainer Robin Dutt zu trennen, erwies sich im Nachhinein als goldrichtig für den SV Werder Bremen. Foto: BS (Archiv)
fuSSBall 1. BuNdeSliga
SeiTe 03
Planungen für eine ruhige Saison
Bei Hannover 96 soll in der neuen
Spielzeit alles besser werden
In Hannover war die Erleichterung nach dem geglückten Klassenerhalt groß. Fünf Spiele Zeit
hatte Michael Frontzeck, den die
Verantwortlichen als Feuerwehrmann geholt hatten. Und seine
Mission meisterte er mit Bravour.
Acht Punkte holte Frontzeck mit
96, blieb vier Partien in Folge
ungeschlagen. Am Ende stand
die Rettung, eine für 96 katastrophales Saison ging mit Blessuren aber ohne den befürchteten Super-Gau zu Ende. Und so
ging der Blick in Hannover dann
auch ganz schnell wieder nach
vorn. Innerhalb weniger Tage einigte sich 96-Boss Martin Kind
mit Michael Frontzeck, das zunächst kurzfristig angedachte
Engagement bei 96 fortzusetzen. Der Retter darf bleiben und
erhält bei den Niedersachsen ei-
nen Vertrag bis 2017. “Michael
Frontzeck hat erfolgreiche Arbeit
geleistet. Deswegen wollen wir
die Zusammenarbeit mit ihm
fortführen”, erklärt 96-Geschäftsführer Martin Kind. “Er hat die
Mannschaft hervorragend eingestellt und motiviert, er verkörpert
Begeisterung und Ehrgeiz.” CoTrainer von Michael Frontzeck
bleibt auch in der kommenden
Saison Jan-Moritz Lichte. Es sah
zunächst so aus, als hätte Kind
andere Pläne, zierte er sich doch
tagelang, sich öffentlich zu
Frontzeck zu bekennen. Ein erstes Gespräch zwischen dem
Chef und seinem Trainer am
Dienstag blieb noch ohne Ergebnis. Nun also die Kehrtwende.
Auch, weil die weiteren möglichen Kandidaten absagten
(Thorsten Fink entschied sich für
ein Engagement bei Austria
Wien) oder kurzfristig nicht verfügbar waren (Paderborns André
Breitenreiter will sich erst diese
Woche mit dem Präsidenten in
Paderborn beraten). Und zudem
die Kaderplanung für die kommende Saison angegangen werden muss.
Überraschender hingegen aber,
dass auch Dufner weiterhin bei
Hannover 96 bleibt. Der Sportdirektor gilt als Hauptverantwortlicher für die desaströse abgelaufene Saison, in der sich 96
erst am letzten Spieltag durch
einen 2:1-Heimsieg gegen den
SC Freiburg vor dem Abstieg
rettete. Kind vermied in den vergangenen Tagen und Wochen
jedes Bekenntnis zu seinem
Sportdirektor, Dufner galt als
“lame duck”, ohne Entschei-
dungsgewalt. Andreas Rettig,
ehemaliger DFL-Geschäftsführer, sollte kommen, sagte 96
aber ab, auch, weil er wohl 96intern umstritten war. „Ich muss
entscheiden, ich habe entschieden“, sagte Kind im Anschluss
und versuchte Gerüchte, nach
denen es im Gesellschafterkreis
von 96 zu Streit über das weitere
Engagement von Dufner gegeben haben soll, zu zerstreuen.
In der vergangenen Woche
dann
fällte
das
Duo
Frontzeck/Dufner dann die ersten Personalentscheidungen,
hoffentlich für eine Saison ohne
Sorgen. Der Boss sucht Konstanz, hat aber hoffentlich aus
der vergangenen Spielzeit gelernt, als Kind sogar von der
Champions-League träumte.
Der Kader nimmt Formen an.
SeiTe 04
fuSSBall 1. BuNdeSliga
Mittelfeldakteur Manuel Schmiedebach verlängerte seinen Vertrag bei den Roten bis 2018. Der
defensive Mittelfeldspieler wechselte zur Saison 2008/09 von
Hertha BSC zu Hannover 96
und absolvierte seitdem 148
Bundesliga-Spiele für den Klub.
Anfangs trug Schmiedebach die
Rückenummer 33, bevor er zur
Spielzeit 2012/13 die "geschichtsträchtige" 8 von Altin Lala übernahm. In der vergangenen Saison stand der 26-Jährige 27-mal
im Dress der Roten auf dem
Platz. Neu bei 96 ist Charlison
Benschop. Er wurde in der Jugend von RKC Waalwijk ausgebildet, spielte anschließend von
2010 bis 2012 in der Eredivisie
beim AZ Alkmaar, wo er auch 13
Partien in der Europa League
absolvierte. Danach wechselte
der in Curacao geborene Angreifer nach Frankreich zu Stade
Brest, ehe er im Sommer 2013
zu Fortuna Düsseldorf unterschrieb. Dort kam Benschop auf
insgesamt 60 Einsätze, in denen
der 25-Jährige 25 Tore für die
Rheinländer erzielte.
96-Sportdirektor Dirk Dufner
freute sich, mit Benschop eine
weitere Offensivkraft in den Reihen von Hannover 96 begrüßen
zu dürfen: "Mit Charlison Benschop bekommen wir eine weitere vielversprechende Option
für unsere Offensive. Charlie hat
seine Qualitäten und seine
Durchsetzungsfähigkeit bei Fortuna Düsseldorf unter Beweis
gestellt. Wir freuen uns, dass er
sich für Hannover 96 entschie-
1. Bundesliga
34. Spieltag:
Bayern München - 1. FSV Mainz 05
Borussia Dortmund - Werder Bremen
Bor. Mönchengladbach - FC Augsburg
TSG Hoffenheim - Hertha BSC
Hannover 96 - SC Freiburg
Eintracht Frankfurt - Bayer 04 Leverkusen
Hamburger SV - FC Schalke 04
1. FC Köln - VfL Wolfsburg
SC Paderborn 07 - VfB Stuttgart
Pl. Verein
Sp.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
Bayern München
VfL Wolfsburg
Borussia M'gladbach
Bayer 04 Leverkusen
FC Augsburg
FC Schalke 04
Borussia Dortmund
1899 Hoffenheim
Eintracht Frankfurt
Werder Bremen
1. FSV Mainz 05
1. FC Köln
Hannover 96
VfB Stuttgart
Hertha BSC
Hamburger SV
SC Freiburg
SC Paderborn 07
2
3
1
2
2
2
2
2
1
S u N
25 4
20 9
19 9
17 10
15 4
13 9
13 7
12 8
11 10
11 10
9 13
9 13
9 10
9 9
9 8
9 8
7 13
7 10
5
5
6
7
15
12
14
14
13
13
12
12
15
16
17
17
14
17
diff.
62
34
27
25
0
2
5
-6
-6
-15
-2
-6
-16
-18
-16
-25
-11
-34
:
:
:
:
:
:
:
:
:
0
2
3
1
1
1
0
2
2
Tore
Pkt.
80:18
72:38
53:26
62:37
43:43
42:40
47:42
49:55
56:62
50:65
45:47
34:40
40:56
42:60
36:52
25:50
36:47
31:65
79
69
66
61
49
48
46
44
43
43
40
40
37
36
35
35
34
31
ende der
Saison
den hat.“ Und auch der 96-Neuzugang geht voller Tatendrang
die neuen Aufgaben an: "Ich
freue mich auf Hannover 96. Ich
bekomme hier eine Chance,
mich weiterzuentwickeln und in
der ersten Bundesliga Fuß zu
fassen." Unklar ist noch die Zukunft von Jimmy Briand und Joselu. Während Briand ein von
96 vorgelegtes Millionenangebot, wie es die hannoversche
Neue Presse betitelte, scheinbar
ablehnt und aus familiären Gründen zurück nach Frankreich
geht, ist auch der Verbleib des
spanischen Stürmers Joselu unklar. Die Verantwortlichen sind
unzufrieden mit dem Millionenangebot, unter Frontzeck kam
Joselu in den letzten Spielen der
Saison kaum noch zum Zuge.
Erzielte er in der Hinrunde noch
sieben Tore, tauchte er in der
Rückrunde ab und steht praktisch symptomatisch für den Niedergang von Hannover 96 in der
zweiten Saisonhälfte. Medienberichten zu Folge gibt es für den
erst vor der letzten Saison für
fünf Millionen Euro zu 96 transferierten Stürmers einige Angebote. Nach Informationen des
TV-Senders „sky“ ist 96 zudem
an der Verpflichtung des bei
Schalke 04 in Ungnade gefallenen Sidney Sam interessiert.
Der war von Schalkes Sportdirektor Horst Heldt zum Ende der
abgelaufenen Saison suspendiert worden, weil er dem Team
nicht mehr weiterhelfen würde.
mit Sam bekäme 96 ein echtes
enfant terible in den Kader, einen, an dem sich die Fans reiben könnten, der aber auch für
Leidenschaft und unbedingten
Willen stehen könnte. So wird
die mögliche Verpflichtung bereits am Sonntag vor allem in
den sozialen Netzwerken auch
kontrovers diskutiert. Von „der
geht gar nicht“ bis hin zu „endlich
mal wieder ein richtiges Arschloch“ ist alles dabei.
Bis es am 24. Juni mit dem Trainingsauftakt in die Vorbereitung
auf die Saison 2015/16 geht,
stehen für einige Akteure noch
Länderspiele auf dem Programm. Das japanische Duo Hiroshi Kiyotake und Hiroki Sakai
bestreitet in dieser Sommerpause mit den "Samurai Blue"
zwei Qualifikationsspiele für die
Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Dabei treffen die Japaner
am Donnerstag, 11. Juni, auf
den Irak. Singapur heißt dann
der nächste Gegner am Dienstag, den 16. Juni. Ein ebenso
wichtiges Spiel steht für Ron-Robert Zieler auf dem Programm:
Die Nummer eins unserer Roten
steht im Aufgebot für das EMQualifikationsspiel gegen Gibraltar am Samstag, den 13. Juni,
um 20.45 Uhr. Zuvor bestreiten
der 26-Jährige und die deutsche
Nationalelf am 10. Juni (20.45
Uhr) noch ein Freundschaftsspiel gegen die USA und somit
den ehemaligen Bundestrainer
Jürgen Klinsmann. Ebenfalls zur
Nationalmannschaft reist Salif
Sané, der mit dem Senegal am
13. Juni in Dakar auf Burundi
trifft. 96-Profi Miiko Albornoz
steht im Aufgebot der chilenischen Nationalmannschaft für
die "Copa América 2015". Um
einen wichtigen Titel kämpft
auch 96-Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt mit der deutschen U21-Nationalelf bei der
Europameisterschaft in Tschechien.
Am 24. Juni dann erwartet Cheftrainer Michael Frontzeck sein
Team zum ersten Mannschaftstraining. Anfang Juli bestreiten
die Roten zwei Testspiele in Polen. Im Rahmen des "LOTTO
Lubielskie Cup" in Lublin trifft
Hannover 96 auf den AS Monaco sowie Schachtar Donezk
oder Śląsk Breslau. Die offizielle
Saisoneröffnungsfeier für und
mit den Fans folgt am 19. Juli.
Am Wochenende vom 7. bis
zum 10. August wird es für die
Frontzeck-Elf ernst: Die erste
Runde des DFB-Pokals wird
ausgespielt. Die Auslosung der
ersten Runde findet am kommenden Mittwoch im Anschluss
an das Länderspiel zwischen
Deutschland und den USA statt.
Eine Woche nach der ersten Pokalrunde startet dann die Bundesliga in die neue Spielzeit. Der
Spielplan wird aller Voraussicht
nach Anfang Juli der Öffentlichkeit präsentiert.
Auch die 96-Fans sollten sich einige wichtige Daten notieren.
Am Montag, den 8. Juni, startet
die Wandlungsphase für die
Dauerkarten 2015/16. Rund einen Monat später, am 7. Juli beginnt dann der freie Verkauf. Ab
Ende Juli können sich 96-Anhänger Heimspiel-Tickets für die
kommende Spielzeit sichern.
Zunächst haben Mitglieder ein
Vorkaufsrecht (27./28. Juli), bevor die Karten am 29. Juli in den
freien Verkauf gehen.
oc
fuSSBall 1. BuNdeSliga
SeiTe 05
de Bruyne im Visier des fC Bayern?
Kein doppelter Zweiter:
„Wölfe“ nicht auf Leverkusener Fußstapfen
Im Sommer 2002 wurde der TSV
Bayer 04 Leverkusen vielerorts
auch „Vizekusen“ genannt, weil
er nicht nur die Erste Bundesliga,
sondern auch den DFB-Vereinspokal und die UEFA-ChampionsLeague jeweils auf dem zweiten
Platz abgeschlossen hatte. Diesen Hattrick hätte der VfL Wolfsburg in diesem Jahr (noch) nicht
wiederholen können ‒ aber es
wäre möglich gewesen, dass die
„Wölfe“ nicht nur in der Deutschen
Meisterschaft, sondern auch im
Deutschen Pokalwettbewerb jeweils „nur“ die Silbermedaille holen. Im DFB-Pokal-Endspiel gegen Borussia Dortmund gerieten
die Niedersachsen nämlich früh
mit 0:1 in Rückstand und hatten
Glück, nicht weitere Gegentreffer
zu kassieren ‒ am Ende gewannen sie aber verdient mit 3:1 und
wurden damit erstmals in ihrer
Vereinsgeschichte DFB-Pokal-
Sieger (neuSport berichtete).
Auch für VfL-Chefcoach Dieter
Hecking war es der erste Titel in
seiner Trainer-Karriere. Und Titel
sind bekanntermaßen das, was
am Ende stehen bleibt ‒ noch immer denken in Wolfsburg alle an
die erste Deutsche Meisterschaft
ihres Vereins im Sommer 2009.
Jenen Bayern mussten die
„Wölfe“ am Ende dieser Saison
zwar mit zehn Zählern Rückstand
die Meisterschaft überlassen.
Doch zum Rückrunden-Auftakt
hatten die „Wölfe“ den Rekordmeister am 30. Januar klar mit 4:1
geschlagen und sich damit auch
für die aus VfL-Sicht unglückliche
0:1-Niederlage, die es am 22. August 2014 zum Saisonstart in
München gesetzt hatte, revanchiert.
Die Verantwortlichen des FC Bayern sollen übrigens, wie zuletzt
immer wieder kolportiert wurde,
Für VfL-Coach Dieter Hecking war der Triumph im DFB-Pokal der erste Titel
seiner Trainerkarriere. Foto: Eibner-Pressefoto (Archiv)
einer von zahlreichen Spitzenvereinen in Europa sein, die Interesse an VfL-Spielmacher Kevin
de Bruyne haben. Dass dieses Interesse entstanden ist, ist verständlich, schließlich spielte der
Belgier eine überragende Saison.
Der 23-Jährige, der in allen 34
Bundesliga-Spielen zum Einsatz
kam, erzielte dabei zehn Tore
selbst, bereitete sagenhafte 21
Treffer direkt vor und war an zahlreichen weiteren Toren ebenfalls
indirekt beteiligt. Die 25 Millionen
Euro, die VfL-Geschäftsführer
Klaus Allofs im Januar 2014 an
den englischen Spitzenklub FC
Chelsea London überwies, waren
also sehr gut investiertes Geld.
Dass die „Wölfe“ de Bruyne nun
verkaufen, ist allerdings unwahrscheinlich. Aus wirtschaftlichen
Gründen besteht dazu überhaupt
keine Veranlassung, schließlich
hat der VfL nicht nur den potenten
Volkswagen-Konzern hinter sich,
sondern auch die Teilnahme an
der nicht nur sportlich, sondern
auch finanziell lukrativen UEFAChampions-League vor sich. Und
es ist kaum vorstellbar, dass die
VfL-Verantwortlichen ihren zurzeit
wohl besten Spieler ausgerechnet
an den FC Bayern, der in den
nächsten Jahren ihr größter Kon-
kurrent beim Kampf um weitere
nationale Titel sein wird, verkaufen würden. Schließlich sollen
dem jüngsten DFB-Pokal-Sieg für
Hecking und seine „Wölfe“ noch
viele weitere Titel folgen ...
Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorsitzender des Vorstands der
Volkswagen AG, erklärte nach
dem erstmaligen Gewinn des
DFB-Pokals auf der Internet-Seite
des VfL Wolfsburg („www.vflwolfsburg.de“): „Das ist ein phantastischer Erfolg für den VfL
Wolfsburg, die Stadt Wolfsburg
und für Volkswagen. Der VfL war
über 90 Minuten die bessere
Mannschaft, der Sieg also verdient. Auch die grün-weißen Fans
im Stadion, darunter viele Volkswagen-Mitarbeiter und ihre Familien, haben dazu beigetragen,
dass mit großem Respekt und hoher Anerkennung vom Verein gesprochen wird. In dieser Saison
ist der VfL Wolfsburg endgültig in
die Spitze des deutschen Fußballs zurückgekehrt. Der Verein
ist darüber hinaus dank der guten
Arbeit vom Team um Francisco
Javier García Sanz, Kaus Allofs
und Dieter Hecking auch für die
Zukunft gut aufgestellt – und auf
diese Zukunft freuen wir uns alle
sehr!“
BS
SeiTe 06
fuSSBall 1. BuNdeSliga
das glück kehrte spät zurück
Der „Dino“ bleibt am Leben:
HSV rettet sich erneut in der Relegation
Karlsruher SC –
HSV 1:2 n. V. (1:1, 0:0)
Karlsruher SC: Orlishausen ‒ Valentini, Gordon, Gulde, Max (86.
Kempe) ‒ Krebs (89. Stoll), Meffert
‒ Torres, Yamada (72. Yabo), Nazarov ‒ Hennings. Trainer: Markus Kauczinski
Hamburger SV: Adler ‒ Diekmeier, Djourou, Rajkovic, Ostrzolek ‒ Diaz, van der Vaart ‒ Olic
(77. N. Müller), Holtby (66. Stieler),
Ilicevic (86. Cleber) ‒ Lasogga.
Trainer: Bruno Labbadia
Schiedsrichter: Manuel Gräfe
(FC Hertha 03 Zehlendorf)
Zuschauer: 27.986 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Yabo (78.), 1:1 Diaz
(90.+1), 1:2 N. Müller (115.)
Gelbe Karten: Krebs (3. Gelbe
Karte), Meffert (3.), Gulde (7.),
Gordon (5., gesperrt), Nazarov (4.)
‒ van der Vaart (11.), Diaz (3.),
Rajkovic (2.), Beister (1.), Cleber
(5., gesperrt), Jiracek (5., gesperrt)
Besonderes Vorkommnis: Hennings scheitert mit Handelfmeter
an Adler (120.+3) ‒
Laut „Transfermarkt.de“ investierte
der Hamburger SV vor Jahresfrist
in der Sommertransferperiode
28,3 Millionen Euro in neue Spieler, im Winter kamen noch einmal
vier Millionen Euro dazu. Dem
standen immerhin Transfererlöse
in Höhe von 23,15 Millionen Euro
gegenüber. Auch aufgrund dieser
Neuzugänge und gestiegenen
Personalkosten wuchs der Schuldenberg weiter an und der HSV
hätte, wenn er nun in die Zweite
Bundesliga abgestiegen wäre, Bedingungen und Auflagen der Deutschen Fußball-Liga erfüllen müssen, um eine Zweitliga-Lizenz zu
bekommen. Doch das „Horrorszenario Zweite Liga“ blieb dem HSV
erspart: Wie schon im Mai 2014,
so retteten sich die „Rothosen“
auch in diesem Jahr wieder in der
Relegation. Damit wahrten sie ihr
letztes Alleinstellungsmerkmal, als
einziges Bundesliga-Gründungsmitglied noch nie abgestiegen zu
sein ‒ der „Dino“ lebt weiter!
Trotzdem war auch die Saison
2014/2015 wieder eine Spielzeit
mit zahlreichen Niederlagen und
Negativrekorden ‒ hier sei vor allem an die lang anhaltende Torflaute sowie die Tatsache, dass
der HSV zum zweiten Mal in Folge
innerhalb von einer Spielzeit mehr
als einen Trainerwechsel durchführte, gedacht. Neben der Offensiv- und Kreativabteilung schienen
also auch die handelnden Personen immer wieder die falschen
Entscheidungen zu treffen. Hatte
es in der Saison 2013/2013 mit
Thorsten Fink, Bert van Maarwijk
und Bruno Labbadia bereits drei
verschiedene Übungsleiter gegeben, waren es nun mit Slomka,
Joe Zinnbauer, Peter Knäbel und
Bruno Labbadia sogar vier (!), sofern man das erfolglose Intermezzo des seltsam emotionslos
anmutenden Knäbel, der bei den
„Rothosen“ eigentlich als Direktor
Profifußballs in Lohn und Brot
steht, auf der Trainerbank mitzählt.
Mit Labbadia und einer gehörigen
Portion Glück in den letzten Saisonspielen retteten sich die Hamburger soeben noch als Drittletzter
in die Relegation, in dessen Hinspiel es zu einem aus HSV-Sicht
glücklichen 1:1 gegen den Zweitliga-Dritten Karlsruher SC reichte.
Im Rückspiel schien es lange so
zu sein, als ob das besagte Glück
des HSV aufgebraucht sei. Im
Karlsruher Wildpark rannten die
Hamburger zwar immer wieder an,
sie konnten sich gegen eine gut
stehende KSC-Abwehr aber kaum
klare Chancen erspielen. Dies änderte sich erst nach dem Führungstor der Badener, das dem
eingewechselten Reinhold Yabo
gelang, indem er HSV-Keeper
Rene Adler in der 78. Minute tunnelte: Danach traf Pierre-Michel
Lasogga die Latte, Dennis Diekmeier demonstrierte beim Abpraller einmal mehr seine Torungefährlichkeit, Cleber Reis köpfte direkt nach seiner Einwechslung
knapp vorbei und ein Kopfball von
Johan Djourou wurde von einem
KSC-Verteidiger noch auf der Torlinie geklärt. So stand der HSV mit
mehr als anderthalb Beinen in der
Zweiten Bundesliga!
Ein Lied leicht abgewandelt,
könnte man sagen: Und wenn du
denkst, es geht nichts mehr, dann
kommt von irgendwo ein Schiedsrichter-Pfiff her: Referee Manuel
Gräfe (vom FC Hertha 03 Zehlendorf) sprach den Hamburgern kurz
nach dem Beginn der vierminütigen Nachspielzeit einen Freistoß
zu, als ein 22-Meter-Schuss von
Slobodan Rajkovic dem Karlsruher Jonas Meffert, der sich kurz
vor der Strafraumgrenze stehend
wohlgemerkt weggedreht hatte, an
seinen Oberarm sprang. Es ist in
der Vergangenheit schon über
viele Handelfmeter und Freistöße,
die für vermeintliche Handspiele
verhängt wurden, diskutiert worden. Fakt ist: Hätte Gräfe diesen
Freistoß nicht gepfiffen, hätte sich
kein Hamburger darüber beschweren können. Nun zirkelte
Marcelo Diaz den 18-Meter-Freistoß herrlich oben links in den
Winkel ‒ 1:1, der wieder einmal
vermeintlich schon abgestiegene
HSV lebte noch und das Glück
war spät, aber gerade noch rechtzeitig zu den „Rothosen“ zurückgekehrt.
In der damit fälligen 30-minütigen
Verlängerung trugen die Karlsruher mehr Angriffe vor, als sie es in
den 90 vorherigen Minuten getan
hatten. Dabei traten einige
Schwachstellen in der Hamburger
Defensive zutage, doch HSV-Keeper Rene Adler wehrte ein Geschoss von Nazarov noch ab
(103.). So schien das Elfmeterschießen als des Dramas definitiv
letzter Akt unausweichlich zu sein
‒ bis zur 115. Minute. Dann spielte
Zoltan Stieber den Ball zu Cleber,
der von links weiter leitete zu Nicolai Müller, der das Zusammenspiel aller drei Hamburger „Joker“
krönte, indem er zum 1:2 einschob. Respekt, Herr Labbadia ‒
das nennt man dann wohl ein gutes Händchen! Die Karlsruher hätten nun noch zweimal treffen müssen, um die Relegation für sich zu
entscheiden. In der 123. Minute
wehrte Adler einen (Konzessions?)Handelfmeter, den Djourou
verwirkt haben soll, von Rouwen
Hennings stark ab.
So war es Adler zu verdanken,
dass die „Rothosen“ sich anders,
als vor Jahresfrist gegen die
SpVgg Greuther Fürth (0:0 daheim
und 1:1 auswärts), nicht nur aufgrund der Auswärtstorregel in der
Relegation behaupteten. Den Verbleib in der Ersten Bundesliga feierten die Spieler, die Verantwortlichen und die mitgereisten Anhänger des HSV frenetisch.. Bleibt zu
hoffen, dass die Verantwortlichen
zukünftig bessere Entscheidungen
treffen ‒ und Labbadia an seine
Punktequote (aus sechs Spielen
der regulären Bundesliga-Saison
holte er zehn Punkte, was hochgerechnet auf 34 Partien beachtliche 57 Zähler und in dieser Spielzeit den fünften Tabellenplatz bedeutet hätte) anknüpfen kann...
BS
fuSSBall 3. liga
SeiTe 07
Rostocker starten mit neuem Retter und völlig neuem Team in die nächste Spielzeit
War das der Tiefpunkt in der 50-jährigen
Geschichte des FC Hansa Rostock?
Der FC Hansa Rostock hat nach
der schlechtesten Saison in der 50jährigen Geschichte des Vereins
gerade noch einmal den Abstieg in
den Bereich des Amateurfußballs
verhindern können. Letztlich konnten sich die Ostseestädter beim FC
Rot Weiß Erfurt bedanken, denn
die Thüringer besiegten die SpVgg.
Unterhaching am letzten Spieltag
mit 1:0 und sicherten damit dem
FC Hansa den Klassenerhalt. Ein
Angebot des Rostocker Sponsors
„Kurzurlaub.de“ für einen Kurzurlaub an der Ostseeküste lehnten
die Thüringer dann aber ab.
In der neuen Saison soll an der
Küste wieder ein neuer Wind wehen. Als Großinvestor steht der Finanz- und Immobilienexperte Rolf
Elgeti bereit. Der 38 Jahre alte
Hansa-Fan, der aus Broderstorf
bei Rostock stammt, stellte den
Mitgliedern seine Pläne vor. Elgeti
will bei Erhalt der Drittliga-Lizenz
dem Club so viel Geld zur Verfügung stellen, dass sich die Deutsche Kredit-Bank (DKB) auf eine
Ablösung der Stadionhypotheken
einlässt. Hansa schuldet der DKB
noch gut 21 Millionen Euro. Elgeti
würde diesen Kredit übernehmen
und zinslos stellen. Nach eigener
Aussage würde der Unternehmer
Hansa die Hälfte dieses Darlehens
dann sogar erlassen. Und die Lizenz für die Spielzeit 2015/ 16 flatterte den Rostocker Verantwortlichen in dieser Woche ins Haus.
"Der Verein kann sich glücklich
schätzen, unter seinen Mitgliedern
einen engagierten Partner gewonnen zu haben, der mit erheblichen
Mitteln die Zukunftsstrategie des
50 Jahre alten Traditionsclubs mit
sichert und gestaltet", sagte Michael Dahlmann, Vorstandsvorsitzender der Rostocker.
Nach dem feststehenden Klassenerhalt hatte Fußball-Drittligist
Hansa Rostock seine Personalplanungen für die kommende Saison
kräftig vorangetrieben Neben dem
Wechsel von Julian Jakobs (TSV
Steinbach) werden auch Fabian
Künnemann, Sascha Schünemann, Manfred Starke, Nico Matern, Denis Danso Weidlich (Holstein Kiel), Shervin Fardi, Halil
Savran, Robin Krauße (Carl-Zeiss
Jena) und Jovan Vidovic nicht
mehr für den Ostsee-Klub auflaufen. Zudem kehren die Leihspieler
Mikko Sumusalo (RB Leipzig) und
Oliver Hüsing (Werder Bremen) zu
ihren Stammvereinen zurück. Am
vergangenen Freitag gaben die
Mecklenburger die Abgänge von
Steven Ruprecht, Sabrin Sburlea
und Dennis Srbeny bekannt.
Aber auch in die andere Richtung
wurden bereits Weichen gestellt.
Der seit Dezember 2014 amtierende Trainer Karsten Baumann
(45) verlängerte seinen Vertrag bis
2017. Und auch vier neue Spieler
haben bisher unterschrieben. So
kehrt mit Tobias Jänicke (SV Wehen Wiesbaden) ein Rostocker
Jung in die Heimat zurück. Jänicke
gab 2009 sein Profidebüt für die
Kogge und absolvierte in den folgenden Jahren 103 Pflichtspiele
für die Rostocker, in denen er 18
Tore erzielte. Von Regionalligist
VfB Oldenburg kommt Marcel Gott-
schling an die Ostsee, Vom Ligakonkurrenten Rot-Weiss Erfurt Mittelfeldmann Baumgarten und vom
österreichischen Bundesligisten
SV Ried Stürmer Julius Perstaller.
Im Gespräch ist auch Innenverteidiger Dennis Erdmann von Dynamo Dresden. Die ersten Bausteine für eine bessere Zukunft
sind in Rostock also gelegt.
Der Trainingsauftakt für die neue
Saison ist in Rostock auf den 18.
Juni 14 Uhr terminiert. Sieben Testspiele wurden bisher vereinbart,
das Highlight ist die Partie gegen
den Bundesligisten Werder Bremen am 07.07. um 18.30 Uhr im
Ostseestadion.
the
3. Liga
38. Spieltag:
Energie Cottbus - VfB Stuttgart II
Dynamo Dresden - Hansa Rostock
Preußen Münster - Borussia Dortmund II
Rot-Weiß Erfurt - SpVgg Unterhaching
Holstein Kiel - Stuttgarter Kickers
SV Wehen Wiesbaden - MSV Duisburg
Jahn Regensburg - Fortuna Köln
SG Sonnenhof Großaspach - Arminia Bielefeld
1. FSV Mainz 05 II - Chemnitzer FC
VfL Osnabrück - Hallescher FC
Pl. Verein
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
Sp.
Arminia Bielefeld
MSV Duisburg
Holstein Kiel
Stuttgarter Kickers
Chemnitzer FC
Dynamo Dresden
Energie Cottbus
SC Preußen Münster
SV Wehen Wiesbaden
Hallescher FC
VfL Osnabrück
Rot-Weiß Erfurt
VfB Stuttgart II
Fortuna Köln
Sonnenh. Großaspach
FSV Mainz 05 II
FC Hansa Rostock
Borussia Dortmund II
SpVgg Unterhaching
SSV Jahn Regensburg
38
38
38
38
38
38
38
38
38
38
38
38
38
38
38
38
38
38
38
38
S u N
22 8
20 11
18 13
18 11
17 8
16 8
15 11
15 9
15 8
15 8
14 10
14 9
13 8
12 10
12 10
10 12
11 8
8 15
11 8
8 7
8
7
7
9
13
14
12
14
15
15
14
15
17
16
16
16
19
15
19
23
2
2
1
1
0
1
4
0
1
2
diff.
34
23
23
14
8
4
0
4
10
-2
-2
-7
-9
-9
-21
-9
-14
-10
-16
-21
:
:
:
:
:
:
:
:
:
:
3
1
2
0
2
0
0
1
1
0
Tore
Pkt.
75:41
63:40
53:30
61:47
44:36
52:48
50:50
53:49
54:44
51:53
49:51
47:54
48:57
38:47
39:60
43:52
54:68
41:51
51:67
44:65
74
71
67
65
59
56
56
54
53
53
52
51
47
46
46
42
41
39
39
31
ende der
Saison
SeiTe 08
fuSSBall RegioNalliga NoRd
eTSV Weiche landet auf Platz fünf
Nördlichster Regionalligist
mit bester Saison der Clubgeschichte
Der ETSV Weiche Flensburg
setzt Jahr für Jahr neue Akzente.
Denn die Regionalligafußballer
schreiben spätestens seit der Vizemeisterschaft in der Schleswig-Holstein Liga im Mai 2012,
weiter an ihrer beeindruckenden
Erfolgsgeschichte. Seit dem Aufstieg in die Regionalliga Nord,
am 9. Juni 2012, als die Eisenbahner auch das Relegationsrückspiel gegen den SV Holthausen/Biene im heimischen Manfred Werner Stadion mit 3:1 gewannen und so das 2:1 aus dem
Hinspiel bestätigten, steigert sich
die Mannschaft von Trainer Daniel Jurgeleit in jeder Saison.
Nach Rang acht in der Serie
2012-13 und Rang sechs in der
Saison 2013-14, verbesserte sich
der nördlichste Regionalligist in
der gerade abgelaufenen Spielzeit 2014-15 erneut und erreichte
als Fünfter die erfolgreichste
Platzierung der Vereinsgeschichte. Hinter den U 23 Teams
der Bundesligisten Werder Bremen, VfL Wolfsburg und Hamburger SV, die den Meistertitel
unter sich ausmachten und bei
denen Werder Bremen II durch
einen 2:0 Gesamtsieg in der Relegation den Aufstieg in die 3.
Liga schaffte, etablierte sich der
ETSV Weiche gemeinsam mit
den Traditionsclubs und ehemaligen Zweitligisten SV Meppen
und TSV Havelse im oberen Tabellendrittel. Hinter dem TSV Havelse, dem Vizemeister der Saison 2012-13, wurde noch vor
dem in der Rückrunde ebenfalls
starken Teams aus SchleswigHolstein, dem FC Eintracht Norderstedt und VfB Lübeck mit einem 2:1 Auswärtssieg beim FC
St. Pauli II am Ende der tolle
fünfte Platz gesichert. Nach den
insgesamt 14 Saisonsiegen und
52 Punkten, hatte es im knappen
ersten Saisondrittel noch gar
nicht ausgesehen. Denn das Jurgeleit-Team verpatzte den Start
in ihre dritte Regionalligasaison
völlig. Zwar konnte man im Vorfeld dem Bundesliga-Dino mit einer knappen 2:3 Niederlage vor
über 3.000 Zuschauern im Manfred Werner Stadion Paroli bieten
und eine gelungene Generalprobe feiern, doch außer dem
mehr als glücklichen 1:0 Heimerfolg im Derby gegen den VfR
Neumünster am 3. Spieltag, kamen die Eisenbahner überhaupt
nicht in die Spur. So stand der
ETSV Weiche nach zehn Spieltagen mit nur sieben Punkten
ganz tief unten drin in der Regionalligatabelle. Erst der Heimspieldoppelpack, mit einem 7:1
Kantersieg gegen Schlusslicht
FT Braunschweig und dem 3:2
Husarenstreich gegen den damals noch amtierenden Meister
VfL Wolfsburg II, sorgte Anfang
Oktober vergangenen Jahres für
den Brustlöser. Außer beim klaren 0:6 im Pokalachtelfinale gegen den Zweitligaanwärter KSV
Holstein Kiel, hatte der ETSV
Weiche nur noch einmal das
Nachsehen. Denn die am 19. Oktober folgende 0:1 Punktspielniederlage beim Lüneburger SK
Hansa, sollte für exakt ein halbes
Jahr die letzte sein. Danach startete der ETSV Weiche eine beeindruckende Erfolgsserie von 15
Spielen ohne Niederlage, in der
das Jurgeleit-Team zehn „Dreier“
einfuhr. Doch ausgerechnet der
Lüneburger SK gab am 19. April
seine Visitenkarte in FlensburgWeiche ab und beendete die tolle
Serie des ETSV, der diesmal mit
1:3 das Nachsehen hatte. Dadurch gerieten die Eisenbahner
kurz aus der Erfolgsspur und
kassierten beim Regionalligaprimus SV Werder Bremen II (0:2)
und daheim gegen den abstiegsgefährdeten BV Cloppenburg
(1:3), zwei weitere Niederlagen.
Dann jedoch brach das JurgeleitTeam wieder den Bann und gewann 1:0 bei Eintracht Braunschweig II. Zwar gab es mit dem
1:2 gegen den BSV SchwarzWeiß Rehden im Manfred Werner Stadion keinen gelungenen
Heimabschluss, aber mit dem 2:0
beim FC St. Pauli II einen starken
Saisonausklang, der für Vorfreude im Lager des ETSV Weiche Flensburg sorgt. Denn das
Team bleibt fast komplett zusammen und kann sich auf dem
Transfermarkt mit dem Spielstarken und 3. Liga erfahrenen Mittelfeldspieler Fiete Sykora von
der KSV Holstein Kiel Hochkarätig verstärken.
jös
fuSSBall RegioNalliga NoRd
SeiTe 09
Weiterhin sechs derbys für den VfB
Aufstiegsrunden-Auftakt: Lübecker
Reserve geht in Löwenstedt unter
Obwohl der VfR Neumünster in
diesem Sommer als Vorletzter
aus der Regionalliga Nord in die
Schleswig-Holstein-Liga absteigt, kann sich die Erste
Mannschaft des VfB Lübeck in
der kommenden RegionalligaSaison 2015/2016 erneut auf
sechs Landes-Derbys freuen:
Neben dem ETSV Weiche
Flensburg und Eintracht Norderstedt treffen die Lübecker nämlich auch auf den TSV Schilksee. Der diesjährige SchleswigHolstein-Liga-Meister verlor
zwar am Sonnabend das letzte
Aufstiegsrunden-Spiel zur Regionalliga beim VfV Borussia 06
Hildesheim mit 2:3 ‒ dieses Ergebnis genügte aber beiden
Teams, um dem Bremer SV, den
Schilksee zuvor am Mittwochabend mit 2:1 besiegt hatte, das
Nachsehen zu geben und erstmals in die Regionalliga aufzusteigen.
Für die Zweite Mannschaft des
VfB Lübeck verlängerte sich
derweil die Saison 2014/2015
noch einmal. Weil in SchleswigHolsteins Verbandsliga Süd-Ost
der Vizemeister SV Grün-Weiß
Siebenbäumen auf eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde
zur Schleswig-Holstein-Liga verzichtete und der Rang-Dritte SV
Eichede II nicht teilnahmeberechtigt war (die Erste Mannschaft des Stormarner Klubs
spielt bereits in der SchleswigHolstein-Liga), sprang die VfBReserve, die die Saison in der
Süd-Ost-Staffel als TabellenVierter beendet hatte, ein. Zum
Auftakt der Dreier-Runde (aus
der Verbandsliga Süd-West
wollte kein Team teilnehmen)
gastierten die Lübecker am
Sonnabend beim SV Blau-Weiß
Löwenstedt, der in der Verbandsliga Nord-West Dritter geworden war und vom Verzicht
des Vizemeisters SV Frisia 03
Risum-Lindholm profitierte.
SV Blau-Weiss löwenstedt –
VfB lübeck 7:2 (2:2)
SV Blau-Weiss löwenstedt: J.E. Lorenzen ‒ F. Andresen (28.
Manske), Prang (46. L. Hansen),
C. Peters (83. O. L. Johannsen),
Schilling, Fust, S. Nielsen, C.
Carstensen, Fürst, F. Christiansen,
Dohle.
Trainer: Bernd Hansen
VfB lübeck ii: Koochi ‒ Kornberger, Cicek (37. Rezgui), Nagel (71.
Almosa), Hassan, Demircan, Er,
Acer, Wahab, Said, Dagli.
Trainer: Serkan Rinal
Schiedsrichter: Marc Werner
(DJK Flensburg)
Zuschauer: 100
Tore: 1:0 C. Peters (4.), 2:0 Prang
(13.), 2:1 Er (37.), 2:2 Wahab (43.),
3:2 C. Peters (50.), 4:2 Prang
(68.), 5:2 S. Nielsen (76.), 6:2 C.
Peters (80.), 7:2 L. Hansen (85.)
Die rund 170 Kilometer lange Anreise steckte der Zweiten Mann-
schaft des VfB Lübeck offensichtlich noch in den Knochen ‒ jedenfalls war sie auf dem Au-WiesenPlatz zunächst überhaupt nicht
präsent, was der SV Blau-Weiss
Löwenstedt zu gleich zwei Treffern
nutzte. Zunächst waren die VfBSpieler nach einem gegnerischen
Eckstoß nicht präsent und wach
genug, so dass Christian Peters
den Ball aus Nahdistanz zum 1:0
über die Linie bugsieren konnte.
Die Hausherren wollten mehr, und
sie bekamen mehr: Aus allerdings
abseitsverdächtiger Position bezwang Kevin Prang freistehend
den bemitleidenswerten GästeKeeper Roman Koochi zum 2:0.
Anschließend schalteten die Nordfriesen allerdings gleich um mehrere Gänge zurück, so dass die
Lübecker besser in die Partie hineinfanden. Dies hätte spätestens
nach einer guten halben Stunde
mit dem Anschlusstreffer nicht nur
belohnt werden können, sondern
müssen ‒ doch Ramazan Acers
SeiTe 10
fuSSBall RegioNalliga NoRd
Regionalliga Nord
34. Spieltag:
Eintracht Braunschweig II - Lüneburger SK Hansa
FC St. Pauli II - ETSV Weiche Flensburg
Hannover 96 II - VfB Oldenburg
VfR Neumünster - Eintracht Norderstedt
SV Meppen - VfB Lübeck
FT Braunschweig - TSV Havelse
BV Cloppenburg - Werder Bremen II
BSV SW Rehden - VfL Wolfsburg II
Hamburger SV II - Goslarer SC 08
0
0
1
1
1
0
0
0
0
:
:
:
:
:
:
:
:
:
1
2
2
2
2
3
2
0
0
Pl. Verein
Sp.
S u N
diff.
Tore
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
19 10
19 7
19 5
16 7
14 10
16 4
12 14
13 10
12 11
12 9
10 14
11 10
10 12
11 8
10 9
10 9
8 9
2 6
45
34
33
14
16
-9
-1
3
-4
-5
-2
-14
3
4
-10
-15
-23
-69
84:39
67
74:40
64
74:41
62
49:35
55
53:37
52
47:56
52
43:44
50
50:47
49
39:43
47
39:44
45
46:48 Lüne41:55
43
59:56
42
52:48
41
50:60
39
44:59
39
37:60
33
22:91
12
SV Werder Bremen II
VfL Wolfsburg II
Hamburger SV II
TSV Havelse
ETSV Weiche
Eintracht Norderstedt
VfB Lübeck
SV Meppen
FC St. Pauli II
VfB Oldenburg
BSV Schwarz-Weiß Rehden
burger SK Hansa
Eintracht Braunschweig II
Hannover 96 II
Goslarer SC 08
BV Cloppenburg
VfR Neumünster
FT Braunschweig
5
8
10
11
10
14
8
11
11
13
10
13
12
15
15
15
17
26
ende der
Saison
Pkt.
Versuch landete nur an der Querlatte des Löwenstedter Gehäuses
(33.). Vier Minuten später zielte
VfB-Kapitän Azad Er besser und
schoss aus zwölf Metern zum 2:1
ein. Dieses Tor beflügelte die
Gäste sichtlich, und so kamen sie
tatsächlich noch vor der Pause
zum Ausgleich: Nach schöner Vorarbeit von Ugur Dagli gelang Sahid
Wahab der 2:2-Pausenstand.
Mit diesem Doppelschlag vor der
Pause schienen die Lübecker eigentlich allerbeste Chancen darauf
zu haben, die Partie in der zweiten
Halbzeit komplett zu ihren Gunsten drehen zu können. Doch auch
in den zweiten Abschnitt legten die
„Grün-Weißen“ dann wieder einen
glatten Fehlstart hin: Im ersten
Versuch scheiterte Peters bei einer
guten Schusschance noch, doch
den Abpraller netzte er zum 3:2
ein ‒ schon wieder ein schnelles
und aus VfB-Sicht ebenso ärgerliches wie vermeidbares Gegentor
... Dafür, dass den Lübeckern nicht
schon frühzeitig die Felle davon
schwimmen, sorgte Marcel Nagel,
der auf der eigenen Torlinie in
höchster Not einen Löwenstedter
Doppelschlag zum 4:2 verhinderte
(55.).
So hatte der enge Spielstand von
3:2 bis zur 68. Minute Bestand.
Dann brachen aber aus GästeSicht alle Dämme: Die Löwenstedter kamen durch vier (!) weitere
Treffer noch zu einem 7:2-Kantersieg und haben nun beste Chancen, die „Hoffnungsrunde“ (der
Sieger der Dreier-Gruppe steigt
nur in die Schleswig-Holstein-Liga
auf, wenn sich ein anderes, sportlich qualifiziertes Team vor dem
ersten Spieltag zurückzieht) zu gewinnen.
Die Elf von VfB-Coach Serkan Rinal müsste, um ihre theoretische
Chance auf den Gruppensieg zu
wahren, am Dienstag, 9. Juni um
19 Uhr hoch gegen den Eckernförder SV (Vizemeister der Verbandsliga Nord-Ost) gewinnen und
dann darauf hoffen, dass am
Sonnabend, 13. Juni die Eckernförder zum Abschluss der Runde
ebenfalls hoch gegen Löwenstedt
gewinnen ... Kurios: Schon am
Sonnabend, 11. Juli wird die Erste
Mannschaft des VfB Lübeck auf
dem Au-Wiesen-Platz in Löwenstedt antreten. Für das Achtelfinale
des SHFV-Lotto-Pokals der kommenden Saison 2015/2016 wurden die Löwenstedter, die den
Kreispokal von Nordfriesland gewannen (im Finale mit 4:1 gegen
den TSV Rantrum), dem VfB nämlich als Gegner zugelost.
BS
fuSSBall S-H VeRBaNdSliga NoRd-WeST
SeiTe 11
Husum mit wechselhafter Saison
Schwache Offensive verhindert
besseren Rang des Thede-Teams
Die Saison in der Verbandsliga
Nord-West
Schleswig-Holsteins ist Geschichte. Mit beeindruckenden 96 Punkten und
32 Siegen in 34 Spielen, sicherte sich Topfavorit und
„Übermannschaft“ TSB Flensburg erwartungsgemäß die
Meisterschaft und den Aufstieg
in die Schleswig-Holstein Liga.
Die Husumer Spielvereinigung,
die nach der Spielzeit 2013-14
aus der höchsten Landesspielklasse wieder zurück in die Verbandsliga abstieg, landete zum
Abschluss der Saison 2014-15
auf Rang fünf und so wie angestrebt im oberen Tabellendrittel. Doch mit insgesamt 54
Punkten war die Meisterschaft
schon nach der Vorrunde in
weiter Ferne. Nach der Winterpause war aber zumindest
noch die Vizemeisterschaft ein
hehres Ziel. Doch auch diese
verpassten die Mannen aus
der „Grauen Stadt am Meer“,
um Längen. Denn am vorletzten Spieltag verlor die Mannschaft von Olaf Thede mit 1:3
beim schon vorher als Vizemeister feststehenden SV Frisia 03 Risum-Lindholm, der
den „HSV aus Nordfriesland“
so mit satten 22 Punkten Vorsprung auf Distanz hielt. Mit 71
Zählern rangiert zudem der SV
Blau-Weiß Löwenstedt ebenfalls weit vor den Husumern
und nimmt, in der allerdings
wohl bedeutungslosen Aufstiegsrunde zur SH-Liga, den
Platz der Lindholmer ein. Auch
der TSV Friedrichsberg-Busdorf hielt mit 64 Punkten das
Thede-Team weit auf Distanz.
Nach so einem großen Rückstand auf den späteren Meister
TSB und seinem spielstarken
Verfolgertrio hatte es zu Beginn
der Spielzeit 2014-15 allerdings
nicht ausgesehen. Denn die
Verbandsliga N-W (S-H)
34. Spieltag:
TV Grundhof - FSG im Amt Schafflund
TSV Friedrichsberg-Busdorf - TSV Nordmark Satrup
TSB Flensburg - FC Tarp-Oeversee
1. Schleswiger SV 06 - SV BW Löwenstedt
ETSV Weiche Flensburg II - BSC Brunsbüttel
Frisia Risum-Lindholm - Husumer SV
Heider SV II - TSV Hattstedt
SG Langenhorn/Enge-Sande - IF Stjernen Flensborg
MTV Leck - IF Tönning
Pl. Verein
1. TSB Flensburg
2. SV Frisia 03 Lindholm
3. SV BW Löwenstedt
4. TSV Friedrichsberg-Busdorf
5. Husumer SV
6. Schleswig 06
7. TSV Nordmark Satrup
8. ETSV Weiche II
9. SG Langenhorn-Enge
10. FC Tarp-Oeversee
11. BSC Brunsbüttel
12. Heider SV II
13. IF Stjernen Flensborg
14. FSG im Amt Schafflund
15. TSV Hattstedt
16. SG Ladelund/Achtrup/Leck
17. IF Tönning
18. TV Grundhof
Sp.
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
S
32
24
22
20
16
14
16
13
12
11
14
13
12
11
9
7
6
7
u
0
4
5
4
6
10
3
6
8
10
6
1
3
5
5
7
8
3
N
2
6
7
10
12
10
15
15
14
13
14
20
19
18
20
20
20
24
Tore
115
42
46
42
12
10
-9
-10
-14
-12
4
-34
-17
-22
-35
-39
-41
-38
2
3
6
0
3
3
6
4
2
-
1
0
0
4
1
1
2
2
0
diff. Pkt.
130:15 96
85:43 76
89:43 71
90:48 64
56:44 54
65:55 52
61:70 51
55:65 45
56:70 44
65:77 43
63:59 42
62:96 40
55:72 39
45:67 38
51:86 32
36:75 28
26:67 26
46:84 24
ende der
Saison
Husumer SV schien die Abgänge nach der SH-Liga Abstiegssaison, allen voran von
Stürmer und SH-Liga Torjäger
Sebastian Kiesbye, sehr gut zu
verkraften. Denn Coach Olaf
Thede musste aus der Not eine
Tugend machen und mit Jonas
Cordts, Luca Sander und Mathias Schmitz auf ein ganz junges Offensivtrio setzen. Dabei
überzeugte vor allem Jonas
Cordts, der in den ersten acht
Saisonspielen satte zehn Tore
erzielte. So hatte er einen Bärenanteil daran, dass mit acht
Siegen und 24 Punkten die Husumer auf dem Platz an der
Sonne der Verbandsliga standen und mit dem Kampf um
eine Rückkehr in die höchste
Landesspielklasse liebäugelten. Bei der ersten Saisonniederlage, dem 1:3 gegen die
technisch starken Gäste des
FC Tarp-Oeversee, war Cordts
dann noch einmal dabei, bevor
er aus Studiengründen in Richtung Australien aufbrach und
der Husumer SV folglich nicht
mehr zur Verfügung stand. So
geriet das Thede-Team aufgrund der fehlenden Treffer von
Cordts nach und nach mehr ins
Straucheln und verlor bis den
Anschluss auf Rang eins und
dem TSB Flensburg. Nach nur
einem Punkt aus drei Partien,
konnten die Nordfriesen zwar
einen 2:0 Erfolg beim späteren
Tabellenletzten und Absteiger
TV Grundhof feiern, doch der
„schwarze Oktober“ brachte
vier Niederlagen in Folge. Da-
bei war vor allem der in den
ersten acht Partien mit über
zwanzig Toren so erfolgreiche
Sturm zu harmlos. „Wir spielen
sehr gut und auch viele Chancen raus. Doch im Abschluss
sind wir einfach nicht zwingend
und haben keinen Knipser“, attestierte Olaf Thede seiner
Mannschaft in dieser Phase
zwar spielerisch gute Leistungen, aber die so erhofften Ergebnisse blieben aus. Diese
stellten sich danach zunächst
wieder ein und mit vier Siegen,
drei Remis und nur einer Niederlage, waren die Nordfriesen
vor und nach der Winterpause
an Stabilität zurück. Kurz vor
dem Osterfest, war die Husumer SV so mittendrin im Kampf
um die Vizemeisterschaft.
Doch ausgerechnet gegen Olaf
Thedes Ex-Club, dem Heider
SV, leistete sich sein Team gegen die Zweitvertretung eine
unnötige 1:3 Heimniederlage,
als drei Schüsse der Gäste drei
Tore brachten und die Husumer trotz zahlreicher Chancen
nur einen Treffer zustande
brachten. „Wir haben zu viele
Aussetzer und machen selbst
die Tore nicht“, brachte es
Thede auf den Punkt. „Ich habe
drei A-Jugendliche und einen
Spieler aus der zweiten Mannschaft eingesetzt“, testete
Thede in der Saisonschlussphase schon Alternativen, die
in der Spielzeit 2015-16 vermehrt zum Einsatz kommen
könnten.
jös
SeiTe 12
HaNdBall 1. BuNdeSliga
Zebras ganz dicht am Titel
Erfolgreiche Aufholjagd
nach sieben Toren Rückstand
TSV Hannover-Burgdorf –
THW Kiel 26:28 (15:13)
TSV Hannover-Burgdorf: Weber, Ziemer (ab 41.); Johannsen
(4/1), Andreu (2), Patrail, Hykkerud (2), Lehnhoff (2/2), Häfner
(5), Szücs (6), Gumundsson (3),
Karason (1), Kastening (1), Mirkolovski, Sevaljevic, Pollex.
Trainer: Christopher Nordmeyer.
THW Kiel: Palicka, Sonne (12.18.); Duvnjak (5), Toft Hansen
(3), Sprenger, Weinhold (1), Wiencek, Ekberg (3), Lauge, Canellas (4/2), Dahmke (4), Palmarsson (2), Jicha (4), Vujin (2).
Trainer: Alfred Gislason.
Schiedsrichter: Christoph Im-
mel / Ronald Klein.
Zuschauer: 4150 in der ausverkauften Swiss-Life-Hall in
Hannover.
Siebenmeter: 5/3 (Palicka hält
gegen Lehnhoff und Johannsen) – 2/2.
Zeitstrafen: 6 (Patrail, Häfner,
Johannsen, Szücs, Mirkolovski,
Andreu) – 5 (Toft Hansen 2x,
Wiencek, Weinhold, Palmarsson).
Spielfilm: 0:1 (1.); 1:2 (3.); 6:2
(7.); 8:3 (10.); 9:5 (13.); 12:5
(18.); 12:7 (21.); 13:9 (23.);
15:11 (27.); 15:13 (Halbzeitstand) – 15:15 (32.); 17:17
(35.); 18:21 (44.); 23:22 (53.);
23:24 (55.); 24:27 (58.); 26:28
(Endergebnis)!
Hier hebt der Kieler Steffen Weinhold (rechts) gegen den Hannoveraner Kai Häfner zum Torwurf ab. Foto: Eibner-Pressefoto (Archiv)
Alfred Gislason, dem Trainer
der Zebras war die Erleichterung nach dem Abpfiff deutlich
anzumerken. Der isländische
Handballlehrer hatte die komplette Spielzeit an der Bank
wild gestikulierend „mitgespielt“ und entsprechend war
er, wie seine Spieler durchgeschwitzt und erschöpft. Sein
Kommentar nach den 60 ungemein spannenden Minuten:
„Hannover habe ich genau so
erwartet. Überrascht war ich,
wie wir angefangen haben. Wir
waren 20 Minuten nicht anwesend, so kam es auch zum
5:12 Rückstand. Scheinbar
war das FINAL4 in Köln noch
in den Köpfen der Spieler.
Dann allerdings hat die Mannschaft ein komplett anderes
Gesicht gezeigt. Die letzten 40
Minuten wurde großartig gekämpft, so sind wir letztlich
verdient als Sieger vom Parkett gegangen. Mein Team hat
einen Riesencharakter gezeigt! Statistisch besteht die
Möglichkeit, dass wir nicht
Deutscher Meister werden,
aber ich hoffe, dass wir auch
unser letztes Spiel am Freitag
zu Hause gewinnen.“ Der Trainer der Niedersachsen, Christopher Nordmeyer, der den
Verein verlassen wird, sagte:
„Ein verdienter Sieg für den
THW. Es war eine gute Vorstellung von uns. Das 12:5 war
ein Traum, wir konnten das
selbst kaum glauben. Danach
ging bei uns die Disziplin verloren. Allerdings hat sich die
Mannschaft nach dem Tief und
19:22 zurückgekämpft und
hätten wir beim 24:24 unser
Überzahlspiel besser genutzt,
wer weiß...Der THW hat das
in Unterzahl gewonnen.“ In der
restlos ausverkauften SwissLife-Hall
in
Hannover
herrschte eine tolle Atmosphäre, die sich durch den unverhofften Verlauf der Partie
gar ins Unermessliche steigerte. Dabei begann das Spiel
wie erwartet; der amtierende
Deutsche Meister startete kontrolliert und standesgemäß.
Die Enttäuschung nach dem
Desaster beim EHF FINAL4
war der Mannschaft nicht anzumerken. Doch schon nach
5 absolvierten Minuten brach
die Ordnung völlig zusammen.
Die Heimmannschaft machte
aus dem Rückstand eine 6:2
Führung, die sogar auf 12:5
ausgebaut werden konnte. Die
Halle „brannte!“ Nach 18 Minuten griff Kiels Coach zur
Notbremse; er nahm seine
zweite Auszeit und brachte
seinen angeschlagenen Kapitän Filip Jicha. Und damit war
es mit der Überlegenheit der
Heimmannschaft vorbei. Bei
Halbzeit lagen die Hausherren
noch vorn, doch mit Beginn
der zweiten Spielhälfte war die
Hierarchie wiederhergestellt.
Doch die Schlussphase sollte
noch einmal spannend, ja dramatisch werden. Torge Johannsen sorgte beim 23:22
noch einmal für die Führung
der Gastgeber. Toft Hansen,
Weinhold und Duvnjak brachten den THW wieder in Front.
24:26. In Überzahl vergaben
die „Recken“ zwei Möglichkeiten und Canellas erzielte das
24:27. Damit wäre die Messe
gelesen, wenn nicht Johannsen zweimal in Folge getroffen
hätte. 26:27! Herzschlagfinale!
Kapitän Jicha sorgte per Tempogegenstoß für die Entscheidung! 26:28!
aB
HaNdBall 1. BuNdeSliga
SeiTe 13
das Nonplusultra des Handballs
Der THW Kiel sammelt Titel
wie andere Leute Briefmarken
Mit dem Abpfiff der Bundesligapartie des THW Kiel gegen
den TBV Lemgo stand fest,
dass der THW Kiel ein weiteres
Mal den Titel des Deutschen
Meisters errungen hatte. Zum
insgesamt 20. Mal sicherten
sich die Schleswig-Holsteiner
damit die Krone des nationalen
Handballs. In den letzten 10
Jahren waren es fast ausschließlich die Landeshauptstädter die diesen Titel erringen
konnten. Nur einmal, nämlich
2011 konnte der HSV Handball
in diese Phalanx einbrechen.
Seit Bestehen der eingleisigen
Handball-Bundesliga,
1977/1978 gehört der Turnverein Hassee Winterbek Kiel der
Eliteklasse an. Heimspiele in
der damals noch Ostseehalle
heißenden Spielstätte waren
schon damals ein erinnerungswürdiges Ereignis. An Meisterschaften oder Pokale konnte
zu jener Zeit aber noch nicht
gedacht werden. VfL Gummersbach, TuSEM Essen und
TV Großwallstadt hießen die
Protagonisten dieser Epoche.
Zu Beginn der 90er Jahre sollten die Nordlichter in den Titelkampf eingreifen. Mit „Noka“
Serdarusic als Trainer, dem
ehemaligen Linksaußen Uwe
Schwenker als Geschäftsführer startete das Team, das zunehmend mit schwedischen
Spielern bestückt wurde, den
Aufstieg in die höheren Sphären. Den ersten Meistertitel
konnten Magnus Wislander
und Co. 1994, 31 Jahre nach
dem letzten Titelgewinn, feiern.
Die damaligen Feierlichkeiten
dauerten tagelang. Auch 1995
und 1996 hieß der Meister
THW Kiel. Nach einem Jahr
Unterbrechung folgten wieder
drei Meisterehrungen in Folge.
1998, 1999 und 2000 wurde
die Mannschaft dazu auch
Deutscher Pokalsieger. Internationale Erfolge waren zu dieser Zeit nicht an der Tagesordnung. Erst 1998 wurde erstmals der EHF-Pokal an die
Kieler Förde geholt. Es folgten
die Triumphe 2002 und 2004.
Es dauerte bis 2007 ehe das
Team mit Weltklassespielern
wie Stefan Lövgren und Marcus Ahlm, erstmals die Champions
League
gewinnen
konnte. Gegner in Hin-und
Rückspiel war in zwei spannenden Partien der Landesrivale SG Flensburg-Handewitt.
In dieser Saison wurden erstmals alle drei verfügbaren Titel
eingeheimst. Der THW holte
das Triple! Auch unter dem
neuen Coach, Alfred Gislason
hatte „Noka“ Serdarusic abgelöst, ging die Erfolgsserie weiter. Vor drei Jahren schaffte es
die Truppe die gesamte Bundesligaserie ohne jeden Punktverlust zu bleiben. 68:0 Punkte;
dazu der Gewinn des DHB-Pokal und als Krönung der erneute Gewinn der Champions
League. Mehr geht einfach
nicht! Die Reihe der Rekorde
lässt sich beliebig fortsetzen;
so haben es die Zebras geschafft 51 Spiele unbesiegt zu
bleiben. 40 Siege in Folge stehen in der Statistik. Am Spiel
mit den meisten Treffern war
die Mannschaft beteiligt. Der
SC Magdeburg wurde mit
54:34 abgefertigt. In die jetzt
beendete Saison 2014/2015
starteten die Fördestädter mit
dem Anspruch in allen drei
wichtigen Wettbewerben um
den Titel mitzusprechen. Ein
Vorhaben, dass nicht ganz gelungen ist. Im DHB-Pokal kam
das Aus im Viertelfinale, als der
THW gegen die Rhein-Neckar
Löwen ausschied. In der
Champions League wurde der
Gruppensieg realisiert; Achtel-
und Viertelfinale erfolgreich bestanden und danach sollte,
nach einem Sieg im Halbfinale,
der erneute Finaleinzug beim
EHF FINAL4 folgen. Doch
dazu kam es nicht; der ungarische Serienmeister MK Veszprem beendete den Traum und
auch im Spiel um den dritten
Platz zeigte sich Polens Meister Kielce den Zebras überlegen.
aB
Handball 1. Bundesliga
34. Spieltag:
HBW Balingen-Weilstetten - Füchse Berlin
THW Kiel - TBV Lemgo
HSV Hamburg - VfL Gummersbach
Füchse Berlin - SG Flensburg-Handewitt
MT Melsungen - TSV Hannover-Burgdorf
SC Magdeburg - Rhein-Neckar Löwen
TuS N-Lübbecke - HC Erlangen
HSG Wetzlar - Frisch Auf Göppingen
SG BBM Bietigheim - Bergischer HC
TSG Friesenheim - TSV GWD Minden
Pl. Verein
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
Sp.
THW Kiel
36
Rhein-Neckar Löwen
36
SG Flensburg-Handewitt 36
SC Magdeburg
36
FA Göppingen
36
MT Melsungen
36
Füchse Berlin
36
HSG Wetzlar
36
HSV Hamburg
36
VfL Gummersbach
36
HBW Balingen-Weilstetten36
N-Lübbecke
36
TSV Hannover-Burgdorf 36
Bergischer HC
36
TBV Lemgo
36
GWD Minden
36
TSG Friesenheim
36
HC Erlangen
36
SG BBM Bietigheim
36
26
33
32
29
29
27
28
29
32
28
S u N
32
31
24
23
19
18
18
14
16
15
14
12
11
12
11
12
12
9
6
1
1
6
2
4
4
4
6
2
4
3
5
7
4
5
1
1
5
1
3
4
6
11
13
14
14
16
18
17
19
19
18
20
20
23
23
22
29
diff.
Tore
:
:
:
:
:
:
:
:
:
:
35
29
31
32
26
32
23
24
25
24
Pkt.
241 1095:854 65:7
217 1093:876 63:9
138 1025:887 54:18
80 1074:994 48:24
15 976:961 42:30
63 1060:997 40:32
-7 997:1004 40:32
6
958:952 34:38
-14 992:1006 34:38
-28 979:1007 34:38
-90 900:990 31:41
-22 996:1018 29:43
-38 981:1019 29:43
-82 982:1064 28:44
5 1042:103727:45
-53 950:1003 25:47
-144 920:1064 25:47
-107 901:1008 23:49
-180 917:1097 13:59
ende der
Saison
SeiTe 14
HaNdBall 1. BuNdeSliga
der 20. Meistertitel ist perfekt
Der THW Kiel schlägt TBV Lemgo
und feiert bis zum Morgen
THW Kiel –
TBV lemgo 33:29 (18:12)
THW Kiel: Palicka, Sonne (ab
52.); Duvnjak, Lundström (3), Toft
Hansen (1), Sprenger (4), Weinhold (2), Wiencek (3), Ekberg (3),
Lauge (4), Canellas (3/2), Dahmke
(2), Palmarsson (3), Vujin (5).
Trainer: Alfred Gislason.
TBV lemgo: Dresrüsse, Beutler
(bei einem Siebenmeter); Bechtloff
(3/2), Ebner (1/1), Hornke, Suton
(2), Schneider (3), Hermann (2),
Lemke (2), Nielsen (1), Herth (2),
Haenen (4), Höning (1), Niemeyer
(5), Pöhle. Trainer: Florian Kehrmann.
Schiedsrichter: Holger Fleisch /
Jürgen Rieber.
Zuschauer: 10285 bejubeln ihren
THW beim letzten Schritt zum Titel.
Siebenmeter: 2/2 – 5/3 (Haenen
wirft am Tor vorbei, Palicka hält
gegen Haenen, der aber den
Nachwurf verwandelt).
Zeitstrafen: 0 (!) - 2 (Suton 2x).
Spielfilm: 1:0 (1.); 3:0 (6.); 5:2
(8.); 5:4 (11.); 8:4 (15.); 10:5 (17.);
13:7 (20.); 14:8 (24.); 16:10 (28.);
18:12 (Halbzeitstand) – 22:19
(40.); 24:20 (43.); 26:22 (46.);
28:23 (50.); 31:28 (58.); 33:29
(Endergebnis)!
10285 Zuschauer in der natürlich
ausverkauften Kieler SparkassenArena und rund 5000 auf dem benachbarten Rathausplatz beim
„Public Viewing“ waren schon vor
Spielbeginn felsenfest davon überzeugt, dass ihr THW an diesem
Freitagabend die Führung in der
Tabelle der DKB Handball-Bundesliga vor den Rhein-Neckar Löwen verteidigen und den Deutschen Meistertitel zum 20. Mal an
die Kieler Förde holen würde. Zwei
Punkte und ein um 25 Treffer besseres Torverhältnis waren ein
mehr als ausreichendes Polster.
Nach dem Sieg gegen Lemgo verpasste THW-Spieler Filip Jicha (rechts) seinem
Trainer Alfred Gislasson die obligatorische Sektdusche.
Foto: Objectivo/M. Krause
Vorweggenommen: Der THW Kiel
besiegte den TBV Lemgo mit
33:29 und wurde damit zum 20.
Mal in der Geschichte der Handball-Bundesliga Deutscher Meister! In den letzten 10 Jahren
konnte lediglich der HSV Handball
diese so stolze Serie einmal unterbrechen. Neun von Zehn Meistertitel gewannen die Zebras! Ein
Rekord mehr in der ruhmreichen
Geschichte des THW!
Vor dem Anpfiff wurde Kiels Trainer Alfred Gislason als Trainer der
Saison 2014/2015 ausgezeichnet.
Gewählt hatten ihn nach 2002,
2009 und 2012 die Bundesligatrainer sowie die jeweiligen Manager.
Die Ehrung wurde vom Präsidenten der Handball-Bundesliga, Uwe
Schwenker, vorgenommen. Damit
ist Alfred Gislason alleiniger Rekordhalter dieser Auszeichnung.
Bisher hatte Gislason wie THWEx-Trainer Noka Serdrusic diese
Ehre dreimal erfahren.
Beim letzten Saisonspiel musste
der Coach auf den Einsatz seines
verletzten Kapitäns Filip Jicha verzichten. Jicha und der nach einem
Kreuzbandriss ausgefallene fieberten mit der Mannschaft der anschließenden Ehrung entgegen.
Der THW begann konzentriert; es
war der Mannschaft anzumerken,
dass sie sämtlichen Eventualitäten
zuvor kommen wollte. Der TBV,
der sich ja lange in akuter Abstiegsgefahr befunden hatte, die
er erst durch einen Trainerwechsel
bannen konnte, kam erst nach
sechs Minuten zu seinem ersten
Torerfolg. Kurzfristig agierten die
selbstbewusst auftretenden Gäste
auf Augenhöhe. Ihr Keeper konnte
einige freie Bälle abwehren und
beim 4:5 hatten sie den Anschluss
geschafft. Die Zuschauer erkannten die drohende Gefahr und erhöhten die Unterstützung; die
Lautstärke steigerte sich wie in
besten Champions League Partien. Das Pendel schlug danach
wieder eindeutig zu Gunsten der
Gastgeber aus und diese bauten
die Führung bis zur Pause auf
18:12 aus. Angesichts der deutlichen Führung und der damit verbundenen Nähe zur Meisterschaft
ließ die Konzentration erheblich
nach. Während die Fans den künftigen Deutschen Meister schon
hoch leben ließen, wollten die Ostwestfalen die Party ein wenig hinauszögern. Sie kamen noch einmal bis auf drei Treffer heran und
die Zebras waren gezwungen ihre
Anstrengungen doch noch zu intensivieren. Mit „kontrollierter Offensive“ brachten die GislasonSchützlinge den Sieg schließlich
in trockene Tücher und ließen sich
von den Fans in der Halle und
beim „gemeinsamen Gucken auf
der Großleinwand“ gebührend feiern. Bevor es zur Übergabe der
Meisterschale kam, wurde es wie
fast jedes Jahr melancholisch. Die
scheidenden Spieler wurden verabschiedet. Andreas Palicka und
Johan Sjöstrand, das Torhütergespann der letzten zwei Jahre, wird
künftig an unterschiedlichen Orten
aktiv sein. Palicka zieht es nach
Dänemark, Sjöstrand wird, wenn
er wieder gesund ist, für MT Melsungen spielen. Rasmus Lauge
wird beim Erzrivalen SG Flensburg-Handewitt auflaufen und Aron
Palmarsson beim ungarischen
Spitzenverein MK Veszprem Regie führen. Die den Verein verlassenden Spieler wurden in emotionalen Beiträgen verabschiedet,
wobei nicht nur bei den direkt Beteiligten einige Tränen flossen. Danach war es Zeit die Meisterehrung vorzunehmen. Unter ohrenbetäubendem Jubel nahm THWMannschaftskapitän Filip Jicha die
Meisterschale aus der Hand des
ehemaligen THW-Geschäftsführers Uwe Schwenker entgegen. Im
sich anschließenden Jubel „durfte“
Trainer Alfred Gislason eine heftige Bierdusche genießen. Für die
abendliche Meisterfeier, die zunächst mit gut 15000 Fans auf
dem Rathausmarkt stattfand, hatte
sich der Meistermacher allerdings
einen guten Rotwein als „Feierbegleitung“ ausgebeten.
Mit dem zukünftigen Torhütergespann Landin und Katsigiannis sowie dem Rückraumspieler Dissinger stehen drei Neuzugänge fest.
Das 18-jährige Eigengewächs Alexander Williams erhält einen Profivertrag und soll an die Mannschaft herangeführt werden. aB
SeiTe 16
HaNdBall 1. BuNdeSliga
Zum abschluss füchse erledigt
Deutscher Pokalsieger schlägt
den Berliner EHF-Pokalgewinner
füchse Berlin – Sg flensburgHandewitt 29:32 (15:13)
füchse Berlin: Heinevetter,
Stochl; Wiede (1), Struck, P. Nenadic (5), Pevnov (5), Romero
(8/2), Weyrauch, Zachrisson (3),
Skroblien, Igropolo (5/3), Nielsen
(2), Drux.
Trainer: Dagur Sigurdsson.
Sg flensburg-Handewitt: Andersson, Möller (ab 31.); Karlsson, D. Nenadic (1), Eggert (6/3),
Glandorf (1), Mogensen (1),
Wanne (2), Kaufmann (3), Jakobsson (5), Zachariassen (2),
Gottfridsson (5), Macke, Radivojevic (6).
Trainer: Ljubomir Vranjes.
Schiedsrichter: Lars Geibel /
Marcus Helbig (Steuden/Landsberg).
Zuschauer: 9000 in der nicht
ausverkauften Berliner MaxSchmeling-Halle am Prenzlauer
Berg.
Siebenmeter: 7/5 (Andersson
hält gegen Igropolo; Möller hält
gegen Romero) – 3/3.
Zeitstrafen: 3 (Drux, Nielsen,
Pevnov) – 3 (Kaufmann, Mogensen, Jakobsson).
Spielfilm: 1:0 (1.); 2:1 (3.); 3:2
(4.); 3:4 (6.); 5:6 (8.); 6:7 (11.);
8:8 (14.); 9:10 (16.); 11:11 (19.);
14:11 (24.); 15:13 (Halbzeitstand) – 15:14 (31.); 17:15 (33.);
18:17 (37.); 20:18 (39.); 20:20
(41.); 21:22 (45.); 24:25 (51.);
26:28 (55.); 28:29 (57.); 28:32
(59.); 29:32 (Endergebnis).
Beim Deutschen Pokalsieger,
der SG Flensburg-Handewitt,
wurden die den Verein verlassenden Akteure bereits vor einer
Woche, beim letzten Heimspiel
der Saison 2014/2015 emotional
verabschiedet. Jakob Macke,
Lars Kaufmann und Physiotherapeutin Carolin Weidner waren
aber beim letzten Meisterschaftsspiel ihrer Mannschaft im
„Berliner Fuchsbau“ dabei; einzig
der Ägypter Ahmed Elahmar
hatte seine Zelte in Deutschland
bereits abgebrochen. Er absolviert für seinen Alten und neuen
Club in Katar das Endspiel um
den Präsidenten-Cup und kann
sich danach über einen weiteren
Titel freuen. In seiner viermonatigen Zeit beim nördlichsten Bundesligisten hatte der sympathi-
sche Linkshänder schon Anteil
am Pokalsieg der Mannschaft.
Auf Seiten der gastgebenden
Mannschaft aus der Bundeshauptstadt fand die Verabschiedung der „Abgänge“ erst nach
dem Abpfiff statt. Hier steht der
Verein vor einem kompletten
Neuanfang: Auf der Trainerposition wird nach sechs Jahren Dagur Sigurdsson seinen Platz räumen. Sigurdsson, der mit den
Füchsen im letzten Jahr den
Deutschen Pokal gewinnen
konnte, schaffte zum Abschied
mit einem Sieg im Finale über
den Ligarivalen HSV Hamburg
den Erfolg im EHF-Pokal. Der isländische Handballlehrer wird
künftig einzig für den Erfolg der
Deutschen Handball-Nationalmannschaft zuständig sein. Publikumsliebling Iker Romero hat
mit dem Abpfiff seine großartige
Karriere beendet; Konstantin
Igropolo wird zu Beginn der
nächsten Serie beim dänischen
Top-Verein Kolding-Kopenhagen
auflaufen; Kreisläufer Evgeni
Pevnov wechselt zum VfL Gummersbach; Pavel Horak geht
zum Absteiger aus der 1. Liga
HC Erlangen und Nachwuchsspieler Tom Skroblien wird für
den TBV Lemgo aktiv sein.
Obwohl beide Mannschaften ihre
Saisonziele bereits vor dem Anwurf mehr oder weniger schon
erreicht hatten und somit ohne
jeglichen Druck aufliefen, entwickelte sich von Beginn an eine
äußerst ansehnliche Partie. 20
Minuten wechselte die Führung
immer wieder; dann schaffte es
die Berliner Defensive den SGAngriff neun Minuten lang völlig
auszuschalten. Entweder war es
der Füchse Keeper Petar Stochl,
der die Angreifer verzweifeln ließ
oder Eggert, Mogensen und Co.
ließen die Präzision vermissen.
Bei Halbzeit lagen die Gastgeber
mit 15:13 in Front und schienen
einem gefeierten weiteren Heimsieg entgegen zu steuern. Doch
dagegen hatte SG-Trainer Ljubomir Vranjes erhebliche Einwände: Obwohl seiner Mannschaft der dritte Tabellenplatz,
der die Teilnahme an einem
Champions League-Qualifikationsturnier gewährleistet, nicht
mehr zu nehmen war, „faltete“
HaNdBall 1. BuNdeSliga
der Welttrainer des Jahres seine
Truppe in der Halbzeitpause
noch einmal mächtig zusammen.
Und die Erinnerung an die kämpferischen Großtaten der SG,
nicht nur beim DHB Final Four
in Hamburg, wirkte Wunder! Für
den glücklosen Mattias Andersson stand nun Kevin Möller im
Kasten und er brachte den Berliner Angriffswirbel ins Stocken.
Tobias Karlsson und Anders Zachariassen im Mittelblock , Lars
Kaufmann und Johan Jakobsson
auf den Halbpositionen waren
nun so aggressiv, wie es sich der
Trainer der SG wünscht. Und da
zudem auch die Außen, Anders
Eggert und Bogdan Radivojevic
, jetzt wieder trafen, schlug das
Pendel nun zu Gunsten der
Gäste aus. Obwohl der scheidende Berliner Kapitän Iker Romero noch einmal zu großer
Form auflief und seine Mannschaft wiederholt wieder in
Schlagdistanz brachte, konnten
die Nordlichter diese Partie letztlich zu ihren Gunsten entscheiden und ihren Trainer für die in
der ersten Halbzeit gezeigte
Leistung gnädig stimmen. Während auf Seiten der Füchse Iker
Romero mit acht Treffern letztmalig seinen Stellenwert unter
Beweis stellte, waren die Außen
Eggert und Radivojevic, der für
den verletzten Lasse Svan 60
Minuten durchspielen „durfte“,
mit jeweils sechs Treffern die erfolgreichsten Torschützen. Unbedingt erwähnenswert ist die Tatsache, dass SG-Rückraumspieler Holger Glandorf nach einer
sechsmonatigen Verletzungspause ein gelungenes Comeback feiern konnte. Der ehemalige Nationalspieler hatte sich
beim glanzvollen Sieg über den
THW Kiel im Dezember die
Achillessehne gerissen. Eine
ganz besondere Situation ergab
sich dann unmittelbar vor dem
Spielende, als der scheidende
Coach der Füchse Dagur Sigurdsson seinen Trainerkollegen
der gegnerischen Mannschaft,
Ljubomir Vranjes, darum bat,
dass sein Kapitän, Iker Romero,
den Schlusspunkt dieser seiner
letzten Bundesligabegegnung
setzen konnte: Ballbesitz für die
Füchse; Iker Romero hat den
Ball und kann völlig unbehindert
auf das Tor der Fördestädter zulaufen und den Angriff erfolgreich
abschließen! Der Jubel der 9000
konnte die Melancholie des
Scheidenden allerdings nur bedingt mindern. Es flossen bei der
emotionalen Abschiedszeremonie reichlich Tränen!
aB
SeiTe 17
Die Flensburger, hier in Person von Thomas Mogensen (Mitte) gegen den in grün
gewandeten Füchse-Akteur Petar Nenadic, langten in Berlin ordentlich hin. Foto:
Eibner-Pressefoto
SeiTe 18
HaNdBall 1. BuNdeSliga
Saisonhöhepunkt im Mai
Die SG gewinnt nach 10 Jahren
endlich wieder den DHB-Pokal
Am Ende der Saison 2014/2015
herrschte auf Seiten SG Flensburg-Handewitt fast völlige Zufriedenheit. Der anvisierte dritte
Tabellenplatz sichert dem Verein vermutlich die Teilnahme an
der nächstjährigen Champions
League. Vermutlich darum, weil
es auch statt einer Wildcard
noch eine Qualifikationsrunde
geben kann. Das die Mann-
schaft trotz einer beispiellosen
Verletzungsserie diesen Tabellenplatz geschafft hat, ist bewundernswert. Schon in der
Hinserie fielen immer wieder
Leistungsträger aus. Nach der
Winterpause schien dann der
Absturz wahrscheinlich. Mit Holger Glandorf, der sich beim
glanzvollen Weihnachtsmärchen, dem Heimsieg über den
Saisonziel erreicht, die SG steht am Ende auf Platz drei.
Foto: Benjamin Nolte
THW Kiel die Achillessehne gerissen hatte und Jacob Heinl,
der sich eine rätselhafte Infektion eingefangen hat, fielen wieder zwei Stützen für den Rest
der Serie aus. Die Vereinsführung war in der Winterpause
zum Handeln gezwungen – mit
Ahmed Elahmar, einem 28-jährigen Ägypter, der als Linkshänder Johan Jakobsson entlasten
sollte und dem vom Zweitligisten Hamm verpflichteten Kreisläufer Jakob Macke sollten die
Lücken geschlossen werde. Als
Titelträger in die Champions
League-Saison gestartet, war
schnell klar, dass eine Wiederholung des letztjährigen Coups
fast unmöglich sein wird. Nach
der Gruppenphase, die die SG
als Vierter abschloss, kam es
im Viertelfinale zum Showdown
mit dem ewigen Rivalen THW
Kiel. Erbarmungslos setzten
sich die Landeshauptstädter in
zwei Partien durch beendeten
das Champions League-Abenteuer für die SG. Dafür konnte
sich der nördlichste Bundesligist
in den Spielen um den Pokal
des Deutschen Handballbundes
schadlos halten. In der ersten
Runde in der die Erstligisten
mitwirkten, empfing die SG den
Ligakonkurrenten aus Melsungen. Mit einer wahren Galavorstellung wurden die Hessen
beim 38:22 aus dem Wettbewerb geschossen. Mattias Andersson, der schwedische Nationaltorhüter brachte mit seinen
Reflexen den Gegner zur Verzweiflung. Er wehrte insgesamt
24 schwere Bälle ab! Als nächs-
ter Gegner wurde der SG mit
der TSG Friesenheim ein weiterer Bundesligist zugelost.
Auch diese Hürde übersprangen die Vranjes-Schützlinge in
eigener Halle problemlos. Die
Partie endete 39:20 und die
Gäste waren nach dieser blamablen Leistung als klarer Abstiegskandidat erkennbar. Der
letzte Schritt vor dem Erreichen
des DHB-Pokal-Final Four in
Hamburg brachte das Kräftemessen mit der wiedererstarkten Mannschaft des VfL Gummersbach. In der neuerrichteten
„Schwalbe-Arena“ hofften 5000
heimische Zuschauer auf ein
Weiterkommen ihrer Mannschaft. Doch Ljubomir Vranjes,
von einer internationalen Jury
zum Welttrainer des Jahres gewählt, hatte seiner Mannschaft
das zum Siegen notwendige
Rüstzeug vermittelt. Mit einer
taktischen Meisterleistung dominierten die Nordlichter das
Geschehen und waren nach
dem 28:22 Auswärtssieg zum
fünften Mal in Folge für das FINAL4 in der Hamburger O2
World qualifiziert. Am 9. Mai diesen Jahres kam es, wie im Vorjahr zum Halbfinaltreffen der SG
mit den Rhein-Neckar Löwen.
Es wurde eine denkwürdige
Auseinandersetzung: Drei Sekunden vor Ablauf der 60 Minuten fasste sich Jim Gottfridsson
ein Herz und warf mit seinem
sechsten Tor die SG ins Finale.
Hier wartete mit dem SC Magdeburg ein schwerer Gegner,
der seinerseits den Titelverteidiger Füchse Berlin bezwungen
HaNdBall 1. BuNdeSliga
hatte. Das Finale um den Deutschen Pokal 2015 wird allen Beteiligten immer in Erinnerung
bleiben. Es war an Spannung
und Dramatik nicht zu übertreffen. Nach Ablauf der normalen
Spielzeit stand die Auseinandersetzung 24:24. Und wieder
hatten die Flensburger unmittelbar vor Spielende den Ausgleich geschafft. Anders Eggert
sorgte mit seinem Tor für die
Verlängerung. Lasse Svan traf
zum 25:24; Ausgleich und Führung für Magdeburg. Es war
nervenaufreibend! Wieder war
die SG nur Sekunden vor der
Niederlage, doch noch einmal
meinte es das Schicksal gut mit
den Nordlichtern. Anders Zachariassen erzielte den Ausgleich und damit kam es zum
ersten Mal in der DHB-Pokalgeschichte zu einem Siebenmeterwerfen um den Sieger zu ermitteln. Gleich den ersten Wurf
der Bördestädter vom vermeintlich sichersten Schützen Robert
Weber geworfen, wehrte der
zweite Keeper der SG, Kevin
Möller ab. In der Folge verwandelten die Schützen sicher und
so war es wie beim letztjährigen
EHF FINAL4 Hampus Wanne
vorbehalten mit seinem finalen
Wurf den Triumph für seine
Mannschaft sicherzustellen. Der
Rest war überschäumender Jubel, im wahrsten Sinne des
Wortes. Es folgten Bier und
Sektduschen und ein „flensationeller Empfang“ in der Heimatstadt Flensburg. Ein ganz großer Teil dieses Erfolges darf unwidersprochen dem Architekten, Ljubomir Vranjes, zugesprochen werden. Er hatte
seine verletzungsgeschwächte
Mannschaft auf den Punkt hin
fit gemacht und mit einer taktischen Meisterleistung versehen! In der nächsten Saison
wird sich die SG FlensburgHandewitt mit Petar Djordjic und
Henrik Toft Hansen vom HSV
Handball und Rasmus Lauge,
der vom THW Kiel an die Flensburger Förde wechselt, verstärken. Mit Michael Nicolaisen erhält dazu ein Spieler aus dem
eigenen Nachwuchs einen Vertrag. Für den schwedischen
Handballlehrer Ljubomir Vranjes ist die Vorgabe: „Im nächsten Jahr spielen wir um die
Meisterschaft!“
aB
SeiTe 19
verlässt die SG zum Saisonende, Lars Kaufmann.
Foto: Benjamin Nolte
SeiTe 20
HaNdBall SCHleSWig-HolSTeiN liga
„Wölfe“ mit großer Konkurrenz
Die HSG Tarp-Wanderup ist
kommende Saison gut aufgestellt
Die Saison 2014-15 in der Schleswig-Holstein Liga der Handballer
ist seit elf Monaten beendet. Dabei verpasste die HSG Tarp-Wanderup den Sprung aus der höchsten Landesspielklasse in die
Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. Am Ende hatte der TuS Lübeck 93 die Nase vorn. Den direkten Aufstieg der Hansestädter
ermöglichten ausgerechnet die
„Wölfe“, die am letzten Spieltag
beim vorherigen Ligaprimus HSG
Schülp/Westerrönfeld mit 29:28
gewannen und diese auf Platz
zwei verwiesen. Die Mannen aus
dem Rendsburger Umland verbleiben nun ebenso wie die HSG
in der SH-Liga, denn in zwei Aufstiegsspielen zogen sie gegen
den Hamburger Vizemeister TuS
Esingen den kürzeren. So gehört
das erfahrene Team aus
Schülp/Westerrönfeld auch in der
Spielzeit 2015-16 zu den großen
Konkurrenten der HSG Tarp-Wanderup, die auf Platz drei landete
und somit ebenfalls zu den Meisterschaftskandidaten der kom-
menden Saison gehört. „Aber
nicht nur Schülp/Westerrönfeld will
sicherlich aufsteigen. Insgesamt
ist die SH-Liga durch die Oberligaabsteiger und die starken Aufsteiger aus den Landesliga noch
viel stärker geworden“, weiß HSGLigamanager Ingo Breul, dass
eine hochinteressante Saison in
der höchsten Landesspielklasse
bevorsteht. „Wir werden keine
Zielsetzung in Form von Meisterschaft oder Platzierung ausgeben.
Wir wollen versuchen, so viele
Spiele wie möglich zu gewinnen.
Denn das ist eine Selbstverständlichkeit, mit so einer Einstellung in
eine Partie zu gehen. Es ist mit
einer spannenden Saison zu rechnen, denn es sind sieben Mannschaften dabei, die nur allzu gerne
in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein möchten“, hat Breul
einige Mannschaften auf dem Zettel. „Neben Schülp, gibt es viele
Konkurrenten. Aus der Oberliga
kommen der TSV Mildstedt und
die HSG Eider/Harde runter. Letztere haben ein sehr starkes Team
und eine tolle A-Jugend, die vor
unserer Meister geworden ist“, hat
Breul die beide letztjährigen Viertligisten ebenso im Fokus, wie
auch zwei Aufsteiger und einen
arrivierten SH-Ligisten. „Mit der
HSG Neustadt/Malente kommt ein
Team hinzu, dass sich mit einem
Spieler des THW Kiel II aus der
3. Liga verstärkt hat und von Thomas Knorr trainiert wird. Dazu ist
die HSG Mönkeberg/Schönkirchen eine junge und spielstarke
Mannschaft, die man immer beachten muss. Und aus der SHLiga will der TSV Alt-Duvenstedt
sicherlich an bessere Zeiten anknüpfen“, beschreibt Ingo Breul
das starke Sextett, dass die HSG
Tarp-Wanderup richtig fordern
wird. Dabei haben die „Wölfe“ nur
einen wirklich hochkarätigen Abgang zu verzeichnen und setzen
auf hungrige Spieler aus den eigenen Reihen. „Wir haben den
Vertrag mit Lasse Worm im beiderseitigen Einvernehmen aufgelöst. Wir hätten ihn natürlich gerne
gehalten, konnten ihm aber nicht
das bieten, was er sich vorstellte.
So hat er ein Angebot des dänischen Zweitligisten Sönderjysk
Elitesport angenommen und
möchte sich dort weiterentwickeln.
Er hat immer für Tarp-Wanderup
gespielt und so ist dieser Schritt
sicherlich gut und richtig von ihm“,
so Breul über den hochtalentierten
Mittelmann, der in der Hinrunde
der Spielzeit 2013-14 mit der HSG
auch Zweitligaluft in Deutschland
schnupperte. „Außer Lasse, geht
Lennart Handler in unsere zweite
Mannschaft in die Kreisoberliga.
Er kann als Lehrer in Dänemark
den Zeitaufwand für die SH-Liga
nicht mehr stemmen. Er hat letz-
tes Jahr für uns viel auf sich genommen und ist ein richtig guter
Typ. Es ist schön, dass er im Verein bleibt. Bei Personalproblemen
können wir sicherlich mal auf ihn
zurückgreifen“, setzt Ingo Breul für
die kommede Saison vor allem
große Hoffnungen in die eigenen
A-Jugend Spieler. „Mats Jensen
gehört schon jetzt fest zum Kader
der ersten Mannschaft. Er ist ein
richtig guter Handballer auf der
Position des Mittelmanns“, verteilt
der Wölfe-Ligamanager schon ein
Lob an das HSG-Talent. Doch
auch mindestens von zwei weiteren Nachwuchsspielern verspricht
sich Breul einiges. Trainersohn
Raphael Kretschmer verstärkt uns
als dritter Torwart, dazu kommt mit
Jason Hein ein ebenfalls hoffnungsvoller Spieler. Alle drei sind
in der vergangenen Saison während der Rückrunde zum Einsatz
gekommen“, sieht Ingo Breul die
HSG Tarp-Wanderup für die Saison 2015-16 gut aufgestellt. „Unsere zweite Mannschaft wird unser Unterbau, da viele Spieler aus
der A-Jugend auch dort in der
Kreisoberliga auflaufen werden.
Aber viele werden auch zur ersten
Mannschaft gehören. Als Trainer
konnten wir für die „Zweite„ Olaf
Worm gewinnen, den die Spieler
sehr gut kennen und der das gleiche System wie die Ligamannschaft spielen lässt. Denn Olaf
und unsere beiden SH-Liga Trainer Mario Kretschmer und Henning Stein sind schon seit Jahren
aufeinander abgestimmt“, so
Breul, der gespannt nach vorne
schaut. „Am ersten Spieltag treffen wir mit dem TSV Kronshagen
auf einen richtig starken Gegner..“
jös