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NEWSLETTER
Kooperationsgemeinschaft Mammographie Ausgabe 02 | 04. März 2015
AKTUELLE PRESSEMITTEILUNGEN
Fachgesellschaften empfehlen das MammographieScreening-Programm
Nach wie vor kann allen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren die Teilnahme
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qualitätsgesicherten
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phie-Screening-Programm in Deutschland empfohlen werden.
13.01.2015 / Berlin. Die Kritik am Mammographie-Screening habe in den vergangenen Monaten potenzielle Teilnehmerinnen
© Rawpixel - Fotolia.com
erheblich verunsichert. Die wissenschaftliche Bewertung neuer Ergebnisse aus anderen Ländern bestätige jedoch, dass durch
dieses Programm zur Brustkrebsfrüherkennung eine deutliche Senkung der Brustkrebssterblichkeit erreicht werde – auch bei Anwendung der heute üblichen medikamentösen Behandlung mit Hormon- und Chemotherapie.
Zu diesem Fazit gelangen die Arbeitsgemeinschaft gynäkologische Radiologie, die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, die Deutsche Gesellschaft für Senologie sowie der Berufsverband der Frauenärzte in
einer aktuellen gemeinsamen Stellungnahme.
Quelle
„Frauenarzt“, Ausgabe 55 (2014), Nr. 12
Hintergrund
Krebs in Deutschland | Brustkrebsneuerkrankungen
Jährlich erkranken über 70.000 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs (Robert Koch-Institut 2010); rund 17.500
Frauen sterben jedes Jahr daran. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.
Kooperationsgemeinschaft Mammographie
Die Kooperationsgemeinschaft Mammographie ist in gemeinsamer Trägerschaft von den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) im August 2003 gegründet worden. Ihre Aufgabe ist
die Koordination, Qualitätssicherung und Evaluation des Mammographie-Screening-Programms. Im Jahr 2005
gingen die ersten Screening-Einheiten an den Start. Seit 2009 ist das Programm in Deutschland flächendeckend
umgesetzt.
1
Die Evaluations- und Qualitätsberichte der Kooperationsgemeinschaft sind veröffentlicht im Online-Fachservice
unter fachservice.mammo-programm.de.
Frauen können sich informieren unter www.mammo-programm.de.
Kontakt
Pressestelle Kooperationsgemeinschaft Mammographie
Corinna Heinrich
Telefon: 030 . 31 99 85 - 130
E-Mail: [email protected]
Presseinformationen und Bildmaterial unter: newsroom.mammo-programm.de
AKTUELLES AUS UNSEREM BLOG
Wie das Swiss Medical Board zu seinen Empfehlungen kommt
12.12.2014 , Autorin: Dr. Vanessa Kääb-Sanyal,
Kooperationsgemeinschaft
Mammographie
GbR, Leiterin der Referate Evaluation und
Qualitätsmanagement
Die Frage nach dem Nutzen-SchadenVerhältnis eines Mammographie-ScreeningProgramms wird seit geraumer Zeit öffentlich und hitzig diskutiert. Eine der jüngeren
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und immer wieder zitierten Publikationen
zu diesem Thema stammt vom Swiss Medical Board [1], einem unabhängigen und
interdisziplinären Gremium. Ziel seiner Arbeit ist die Beurteilung des Kosten-Wirksamkeits-Verhältnisses medizinischer Leistungen.
Erwünschte und unerwünschte Wirkungen des Screenings
Zur Beurteilung der Wirksamkeit des Screenings berufen sich die Autoren auf die neuesten Übersichtsarbeiten und
Meta-Analysen, welche sich ihrerseits auf die bekannten acht randomisierten kontrollierten Studien im Zeitraum von
1963 bis 1991 beziehen. Das Swiss Medical Board hält fest, dass die Durchführung eines systematischen Screenings
zu einer relativen Risikoreduktion der Brustkrebssterblichkeit für eingeladene Frauen von 20 % führt. Legt man die
im Bericht genannten Zahlen zur absoluten Reduktion der Brustkrebssterblichkeit zugrunde, werden – bezogen auf
20 Jahre Screening und weiteren 10 Jahren Nachbeobachtungszeit nach Beendigung des Screenings – durch das
Mammographie-Screening 5 von 1.000 Frauen vor dem Tod an Brustkrebs bewahrt [3], [4].
Als unerwünschte Nebenwirkungen des Screenings werden u.a. falsch-positive Befunde sowie Überdiagnosen aufgeführt. Zur Schätzung der falsch-positiven Befunde einer Screening-Runde verweist das Gremium auf eine Untersuchung von 20 Programmen in 17 Ländern [5]: Der Anteil der Frauen, die aufgrund von Auffälligkeiten in der Mammographie zu weiteren Untersuchungen eingeladen wurden, entsprach hier knapp 4 %. Diese Angabe ist grundsätzlich
vergleichbar mit den Ergebnissen in Deutschland. In seiner Bewertung zu Überdiagnosen schließt sich das Gremium
der Aussage von Puliti [6] an: Die methodisch adäquaten Analysen von Beobachtungsstudien sowie die Ergebnisse
2
aus der Nachbeobachtung der randomisierten klinischen Studien schätzen den Anteil der Überdiagnosen auf Werte
zwischen 1 bis 10 %.
Wie kommt das Swiss Medical Board nun auf Basis dieser Daten zu seiner Einschätzung, dass das Screening ein
ungünstiges Kosten-Wirksamkeits-Verhältnis habe?
Zur Bestimmung der Wirksamkeit verwenden die Vertreter des Boards das Konzept der sogenannten QALYs (Quality Adjusted Life Years): Diese werden verwendet, um Therapieergebnisse unter Berücksichtigung der Lebensqualität mess- und vergleichbar zu machen. Dabei wird die Lebenszeit entsprechend der Lebensqualität, ausgedrückt
als Nutzwertfaktor (siehe Tabelle 1), gewichtet. Für einen Patienten werden jeweils alle Zeiten mit einer bestimmten Lebensqualität mit dem entsprechenden Nutzwertfaktor multipliziert und anschließend diese gewichteten
Zeiten aufaddiert. Anhand der so berechneten QALYs können dann Patientengruppen mit und ohne Therapie
direkt verglichen werden. Wie genau allerdings der Nutzwertfaktor ermittelt werden kann, ist umstritten, weshalb
z. B. das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Deutschland bisher eine Kosten-Nutzen-Bewertung aufgrund von QALYs ablehnt.
Zur Bewertung des Mammographie-Screening Programms wurden Frauen mit und ohne Screening in vier Gruppen
unterteilt:
1. Frauen ohne Brustkrebserkrankung und unauffälliger Mammographie
2. Frauen mit einem falsch-positiven Mammographie-Befund (nur Screening)
3. Frauen, bei denen Brustkrebs diagnostiziert und behandelt wird und die weiterleben
4. Frauen, die an Brustkrebs versterben
Pro Gruppe und Screening-Situation wurden feste Annahmen zu Lebenszeiten und entsprechenden Nutzwertfaktoren gemacht. Zum Beispiel wurde für Frauen mit einem falsch-positiven Befund im Screening für ein halbes Jahr
ein reduzierter Nutzwertfaktor von 0,9 angenommen. Ein Vergleich der QUALYs von Frauen ohne Screening und
von Frauen mit Screening ergibt eine, wenn auch sehr kleine, negative Bilanz von -0,00014 qualitätsadjustierten
Lebensjahren pro Frau mit Screening [1].
Bei dieser Bewertung von Lebenszeit werden starke Vereinfachungen vorgenommen und Annahmen gemacht,
die sich wesentlich auf das Ergebnis auswirken. Im Bericht des Swiss Medical Board heißt es dazu: „Verschiedene
der im Wirkungsmodell getroffenen Annahmen weisen Unschärfen aus und können variieren.“ [1] Wenn beispielsweise angenommen wird, dass sich eine Frau mit falsch-positivem Befund anstatt 6 nur 2 Monate beeinträchtigt
fühlt, ergibt sich daraus rechnerisch bereits eine positive Wirkung von 0,00327 QALY pro Frau mit Screening [1].
Zu guter Letzt wird dieser in QALY berechneten Wirksamkeit die Kosten pro Screening-Untersuchung gegenübergestellt. Da die Bewertung der Wirksamkeit negativ ausfällt, kommt das Swiss Medical Board auch zu einem negativen Kosten-Wirksamkeit-Verhältnis. Die vom Board ausgesprochenen Empfehlungen sind auf dieser Basis nur
eine logische Konsequenz.
Gleiche Erkenntnisse – unterschiedliche Schlussfolgerungen
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die vom Swiss Medical Board dargestellten Erkenntnisse
aus der aktuellen Studienlage zu erwünschten und unerwünschten Wirkungen des Screenings entgegen vieler Berichte in der Presse mit dem „globalen Konsens der führenden Experten“ decken. Die durchgeführte Modellierung
zur Messung der Wirksamkeit des Screenings greift allerdings zu kurz. Warum das Gremium seine Empfehlungen
auf das Ergebnis dieser vereinfachten und instabilen Modellierung basiert, bleibt leider unklar. Zwei andere unabhängige Expertengremien in Großbritannien [3] und in den Niederlanden [7] haben auf Basis derselben Studienlage unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus dem Mammographie-Screening-Programm im eigenen Land die
3
Fortführung der nationalen Programme empfohlen. Sie kommen zu dem Schluss, dass das organisierte Mammographie-Screening-Programm Leben rettet und die Vorteile überwiegen.
Tabelle 1: Karnofsky-Index [8]
Wert
Beschreibung
1.0
Keine Beschwerden, keine Zeichen der Krankheit.
0.9
Fähig zu normaler Aktivität, kaum oder geringe Symptome.
0.8
Normale Aktivität mit Anstrengung möglich. Deutliche Symptome.
0.7
Selbstversorgung. Normale Aktivität oder Arbeit nicht möglich.
0.6
Einige Hilfestellung nötig, selbständig in den meisten Bereichen.
0.5
Hilfe und medizinische Versorgung wird oft in Anspruch genommen.
0.4
Beträchtlich behindert. Qualifizierte Hilfe praktisch täglich benötigt.
0.3
Schwerbehindert. Hospitalisation erforderlich.
0.2
Schwerkrank. Intensive medizinische Maßnahmen erforderlich.
0.1
Moribund. Unaufhaltsamer körperlicher Verfall.
0.0
Tod.
(Quelle: Tabelle 7 Swiss Medical Board [1])
Literatur
[1] Swiss Medical Board, Hrsg. Systematisches Mammographie-Screening. Bericht vom 15. Dezember 2013. Zollikon. 2013
[2] Kääb-Sanyal V. Ungünstiges Kosten-Wirksamkeits-Verhältnis des sys. Mammografie-Screenings? – Alte Zahlen,
neue Bewertung – wie das Swiss Medical Board zu seinen Empfehlungen kommt. Senologie – Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11(3): 123-127
[3] Independent UK Panel on Breast Cancer Screening. The benefits and harms of breast cancer screening: an
independent review. Lancet 2012; 380 (9855): 1778-86
[4] Duffy SW, Ming-Fang Yen A, Hsiu-Hsi Chen T. Long-term benefits of breast screening. Breast Cancer Management 2012; 1: 31-8
[5] Hofvind S, Ponti A, Patnick J, et al. False-positive results in mammographic screening for breast cancer in Europe:
a literature review and survey of service screening programmes. J Med Screen 2012; 19 Suppl 1: 57-66
[6] Puliti D, Duffy SW, Miccinesi G, et al. Overdiagnosis in mammographic screening for breast cancer in Europe: a
literature review. J Med Screen 2012; 19 Suppl 1: 42-56
[7] Health Council of the Netherlands. Population screening for breast cancer: expectations and develop-ments.
The Hague: Health Council of the Netherlands, 2014; publication no. 2014/01E
[8] Karnofsky D, Burchenal J. The Clinical Evaluation of Chemotherapeutic Agents in Cancer. In: Mac Leod C, ed.;
Evaluation of Chemotherapeutic Agents. New York: Columbia University Press 1949. p. 196
Weitere Beiträge finden Sie auf: www.mammographie-blog.de
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Aktualisierung des G-BA-Merkblatts
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Konkretisierung des Auftrags des Gemeinsamen Bundesausschusses an das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen:
Erstellung eines Einladungsschreibens und einer Versicherteninformation zum Mammographie-Screening
Vom 21. August 2014
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) gemäß § 91 SGB V hat in seiner Sitzung vom 21. August 2014 beschlossen, das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mit der Erstellung eines
Einladungsschreibens und einer Versicherteninformation gemäß §§ 139b Abs. 1 S. 1 i.V.m. 139a Abs. 3 SGB V zu
beauftragen.
Dieser Auftrag wird im Folgenden konkretisiert.
I. Auftragsgegenstand und -umfang
Jede Frau ab dem Alter von 50 Jahren bis zum Ende des 70. Lebensjahres wird persönlich und schriftlich zum Mammographie-Screening eingeladen. Hierfür soll ein Einladungsschreiben und eine Versicherteninformation erstellt
werden. Die Inhalte des Einladungsschreibens und der Versicherteninformation sollen aufeinander abgestimmt
sein und wie folgt gestaltet sein:
• Es sollen alle relevanten Informationen zur Organisation des Mammographie-Screenings enthalten sein.
• Nutzen und Risiken des Mammographie-Screenings sollen umfassend und verständlich dargestellt werden.
• Die Information über die vorgesehene Erhebung, Verarbeitung und Nutzung der personenbezogenen Daten,
die zum Schutz dieser Daten getroffenen Maßnahmen, die verantwortliche Stelle und bestehende Wider-
spruchsrechte sollen in der Versicherteninformation verständlich dargestellt werden.
5
Die gesetzlich verpflichtenden datenschutzrechtlichen Aspekte werden hierzu von der AG Mammographie-
Screening erarbeitet und dem IQWiG zur Verfügung gestellt.
• Die anspruchsberechtigten Frauen sollen unterstützt werden, eine informierte Entscheidung für oder gegen
die Teilnahme am Mammographie-Screening treffen zu können.
Dies bedeutet für die konkrete Umsetzung, dass ein Produkt in 2 Stufen in insgesamt 18 Monaten entwickelt
werden soll:
• 1. Stufe: Intermediäres Produkt (Überarbeitung des Merkblatts und des Einladungsschreibens mit
Nutzerinnentest, Dauer sechs Monate)
• 2. Stufe: Weiterentwickelte Versicherteninformation (i.S. einer Entscheidungshilfe, mit Stellungnahmeverfahren
bei dem IQWiG, weitere 12 Monate)
II. Weitere Auftragspflichten
Mit dem Auftrag wird das IQWiG gemäß 1. Kapitel § 20 der Verfahrensordnung des G-BA verpflichtet
• a) die jeweils gültige Verfahrensordnung zu beachten,
• b) in regelmäßigen Abständen über den Stand der Bearbeitung zu berichten,
• c) den Gremien des G-BA für Rückfragen und Erläuterungen auch während der Bearbeitung des Auftrages
zur Verfügung zu stehen und
• d) die durch die Geschäftsordnung des G-BA bestimmte Vertraulichkeit der Beratungen und
Beratungsunterlagen zu beachten.
III. Unterlagen zum Auftrag
Mit diesem Auftrag werden dem IQWiG folgende Unterlagen zugeleitet:
• Beschluss zur Beauftragung des IQWiG vom 21.08.2014,
• Literaturrecherche und -auswertung zur aktuellen Studienlage zum Nutzen des Mammographie-Screenings
in europäischen Programmen seit 2009 (vorgelegt am 04.11.2013 von der Fachberatung Medizin im Auftrag
der AG Mammographie-Screening),
• Literaturrecherche und -auswertung zum Einfluss des Mammographie-Screenings auf die stadienspezifische
Inzidenz (vorgelegt am 08.11.2013 von der Fachberatung Medizin im Auftrag der AG Mammographie-
Screening),
• Literaturrecherche und -auswertung zum Thema Ultraschall-Screening und dichtes Brustgewebe, (vorgelegt
am 01.03.2013 von der Fachberatung Medizin im Auftrag der AG Mammographie-Screening),
• NHS-Breast Screening – Helping you decide, London, Juni 2013,
• Kritik an der G-BA Broschüre zum Mammographie-Screening, Arbeitskreis Frauengesundheit, 09.05.2014,
• Synopse aus Kommentaren zum Überarbeitungsbedarf des Merkblatts, AG Mammographie-Screening vom
26.03.2014.
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IV. Abgabetermin
Die Abgabe der gesamten Auftragsergebnisse (Stufe 1 und 2) an den Gemeinsamen Bundesausschuss soll bis
I. Quartal 2016 erfolgen.
Es werden vorläufig weiterhin folgende Zeitpunkte für die Fertigstellung bzw. Vorlage von Teilergebnissen der
Auftragsbearbeitung – definiert im Methodenpapier des IQWiG – vereinbart:
• 1. Stufe: I. Quartal 2015
• 2. Stufe: Vorbericht im III. Quartal 2015 und Abschlussbericht im I. Quartal 2016
Aktualisierung des G-BA-Merkblatts im Internet ansehen:
fachservice.mammo-programm.de/publikationen-und-stellungnahmen
Österreichisches Brustkrebs-Früherkennungsprogramm:
Bilanz nach dem ersten Jahr
Das Österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm läuft mehr als ein Jahr. Vorläufige Zahlen für das
Jahr 2014 liegen nun vor: Österreichweit wurden insgesamt rund 600.900 Mammographien durchgeführt, der
Screening-Anteil daran ist Mitte des Jahres auf 62 % angestiegen und hat sich in den darauf folgenden Monaten
bei rund 60 % eingependelt. Bereits 86 % der Screening-Untersuchungen wurden in der Kernzielgruppe der 45bis 69-jährigen Frauen durchgeführt. Die Qualitätssicherung des Programms ist ein großer Vorteil für die Frauen.
„Dass wir die ‚richtigen‘ Frauen erreichen ist eine gute Nachricht”, sagt Romana Ruda, Leiterin des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms. „Das heißt, dass das Screening überwiegend von Frauen zwischen
45 und 69 Jahren in Anspruch genommen wird. Dies ist erfreulich, da Frauen dieser Altersgruppe den größten Nutzen und das geringste Risiko von der Teilnahme an einem systematischen Brustkrebs-Screening haben.” Frauen
zwischen 45 und 69 Jahren sind die Kernzielgruppe des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms,
ihre e-card ist alle zwei Jahre für die Früherkennungsmammographie freigeschaltet. 4 % bzw. 10 % der Früherkennungsmammographien wurden bei Frauen im Alter von 40 bis 44 bzw. ab 70 Jahren, also den Opt-In Zielgruppen, durchgeführt. Diese können sich zum Programm anmelden, wenn sie daran teilnehmen möchten. Für diese
beiden Altersgruppen ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis laut internationalen Studien aber nicht so eindeutig. Das
Durchschnittsalter der am Screening teilnehmenden Frauen im ersten Jahr des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms liegt bei 58 Jahren.
Zwtl.: Vorläufig: 600.900 Mammographien österreichweit, rund 60 % Screening-Anteil
Die Programmevaluierung erfolgt durch die Gesundheit Österreich GmbH. Insgesamt wurden auf Basis der aktuell
vorliegenden Zahlen (Stichtag: 15.1.2015) im Jahr 2014 österreichweit rund 600.900 Mammographien durchgeführt.
„Zu bedenken ist aber, dass es sich dabei um eine vorläufige Zahl handelt. Da die radiologischen Standorte im Jahr
2014 durchgeführte Untersuchungen noch bis März 2015 nachmelden können”, erklärt Ruda. Von allen in Österreich durchgeführten Mammographien, waren im letzten Halbjahr 2014 rund 60 % Früherkennungsmammographien. „Für ein Programm, das erst ein Jahr läuft und nach wenigen Monaten grundlegend geändert wurde, ist das ein
durchaus vorzeigbarer Wert.” Die Befundergebnisse der im Jahr 2014 durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass
4 bis 5 % der Frauen zur Kontrolle in 6 oder 12 Monaten wiedereingeladen werden, bei ca. 1 % sind weitere Untersuchungen notwendig und beim überwiegenden Anteil der gescreenten Frauen lag ein unauffälliger Befund vor.
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Zwtl.: Brustkrebs-Früherkennungsprogramm: Qualität im Interesse der Frauen
Mit Einführung des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms wird Frauen in Österreich erstmals ein systematisches,
qualitätsgesichertes Brustkrebs-Screening zur Verfügung gestellt. „Mehr als 20 Jahre lang gab es in Österreich das
sog. ‚graue‘ oder opportunistische Screening ohne jegliche externe Qualitätssicherung. Daher ist die Einführung
eines Brustkrebs-Früherkennungsprogramms in Österreich ein großer Vorteil für die Frauen und aus diesem Grund
ein Erfolg”, so Ruda. Bei den Untersuchungen dürfen nur strahlungsarme, digitale Geräte zum Einsatz kommen,
die einer laufenden technischen Qualitätssicherung unterliegen. Im Zuge der von der Agentur für Gesundheit und
Ernährungssicherheit (AGES) durchgeführten Tests wurden 2014 bei über 50 radiologischen Standorten Adjustierungen an den Röntgensystemen bis hin zum Austausch der Geräte notwendig. Derzeit nehmen 190 radiologische
Standorte am Programm teil.
Alle beteiligten Berufsgruppen (Radiologinnen und Radiologen bzw. Radiologietechnologinnen und Radiologietechnologen) haben umfangreiche Schulungen absolviert. Die Untersuchungen werden ausschließlich von Radiologinnen und Radiologen durchgeführt, die über ein eigenes Zertifikat für Mammadiagnostik verfügen. Dieses
wird nach erfolgreicher Absolvierung spezieller Schulungen und einer Fallsammlungsprüfung verliehen. „Nicht
zu vergessen ist auch die standardisierte Doppelbefundung nach dem ‚4-Augen-Prinzip‘, wodurch zwei Radiologinnen oder Radiologen jeden Befund unabhängig voneinander beurteilen. Europaweit einzigartig ist, dass direkt
im Anschluss an die Mammographie bei medizinischer Notwendigkeit ein Ultraschall durchgeführt werden kann”,
erklärt die programmverantwortliche Medizinerin Dr. Marianne Bernhart.
Zwtl.: Programm auf gutem Weg
Das Österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm ist auf einem guten Weg – auch wenn es noch zu früh
ist, um Schlussfolgerungen über den Gesamterfolg des Programms zu ziehen. „Die letzten Monate weisen nicht
nur einen Aufwärtstrend in den Screening-Mammographien aus, sondern zeigen auch, dass im Alltag auftretende
Detailfragen gemeinsam mit den Radiologinnen und Radiologen gelöst werden können. Als Koordinierungsstelle
unterstützen wir alle unsere Partner in der täglichen Abwicklung des Programms”, so Ruda.
Zwtl.: Fortsetzung der Informationskampagne 2015 und Informationsfilm
Die im Herbst 2014 gestartete Informationskampagne wird auch 2015 weiter geführt. „Der Informationsbedarf
bei den Frauen ist nach wie vor groß. Um das Programm und die Teilnahmemöglichkeiten daran bekannter zu
machen, setzen wir die erfolgreiche Informationskampagne im Frühjahr 2015 fort”, so Bernhart. Zudem wurde
ein Informationsfilm produziert, der die wichtigsten Eckpunkte des Programms einfach verständlich darstellt. Der
Film kann über die Programm Website www.frueh-erkennen.at angesehen und heruntergeladen werden. Eine
untertitelte Kurzversion für Wartezimmer-TV kann in den Ordinationen vieler Gynäkologinnen und Gynäkologen
gesehen werden bzw. ist bei der Koordinierungsstelle kostenlos verfügbar.
Das Österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm bietet einen qualitätsgesicherten, systematischen
Ablauf für Frauen in Österreich. Es ersetzt alle Mammographie-Angebote zur Früherkennung von Brustkrebs vor
2014. Frauen im Alter zwischen 45 und 69 Jahren können alle 24 Monate mit ihrer e-card zur Früherkennungsmammographie gehen; eine Einladung oder Zuweisung zur Untersuchung ist nicht notwendig.
Frauen im Alter von 40 bis 44 Jahren bzw. ab 70 Jahren können sich bei der Telefon-Serviceline oder online auf www.
frueh-erkennen.at zum Programm anmelden und mit der Einladung und ihrer e-card zur Untersuchung gehen.
Das qualitätsgesicherte Mammographie-Screening gilt derzeit als die verlässlichste Methode zur Früherkennung
von Brustkrebs. Umfassende Qualitätskriterien für die Untersuchung – wie eine standardisierte Doppelbefundung
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nach dem 4-Augen-Prinzip sowie neueste technische Geräte – und verbindliche Zertifizierungen für die am Früherkennungsprogramm teilnehmenden Radiologinnen und Radiologen sichern die hohe Qualität des Programms. Die
Möglichkeit zur diagnostischen Mammographie, die der Abklärung von Beschwerden oder eines Krankheitsverdachts dient, bleibt unverändert.
Das Österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Sozialversicherung, Ländern und Österreichischer Ärztekammer.
Rückfragehinweis:
Koordinierungsstelle Brustkrebs-Früherkennungsprogramm
Mag.a Katrin Gastgeb
Wiener Gebietskrankenkasse
Wienerbergstraße 15-19, A- 1100 Wien
Telefon: +43 1 601 22 3877
E-Mail: [email protected]
Mag.a Nina Roth
Wiener Gebietskrankenkasse
Wienerbergstraße 15-19, A- 1100 Wien
Telefon: +43 1 601 22 3828
E-Mail:
[email protected]
Digitale Pressemappe: www.ots.at/pressemappe/16306/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES
AUSSENDERS – WWW.OTS.AT ***
Pressemitteilung im Internet ansehen unter:
www.pressemeldungen.com/2015/02/23/oesterreichisches-brustkrebs-frueherkennungsprogrammbilanz-nach-dem-ersten-jahr-anhaenge/
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INFOGRAFIK DES MONATS
TEILNAHMERATE IM MAMMOGRAPHIE-SCREENING-PROGRAMM NACH BUNDESLÄNDERN
Weitere Infografiken im Internet: newsroom.mammo-programm.de/infografiken
FÜR
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EXPERTEN
www.mammoprogramm.de
newsroom.mammoprogramm.de
www.mammographieblog.de
fachservice.mammoprogramm.de
IMPRESSUM
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