Einführung in die Trainingslehre Schnelligkeit

Einführung in die
Trainingslehre
Schnelligkeit
Stephan Turbanski
Institut für Sportwissenschaften
Literaturempfehlung
† GEESE R., HILLEBRECHT M. (1995):
Definitionsansätze
Schnelligkeitstraining. Aachen:
† BAUERSFELD M., VOSS G. (1992):
Neue Wege im Schnelligkeitstraining.
Münster:
Definitionsansätze bzw.
Gegenstandsbestimmungen
Energie
† Es sind grundsätzlich energetische
† Die energetischen Komponenten
und informationelle Ansätze zu
repräsentieren in der Regel die so
unterscheiden.
genannten konditionellen Fähigkeiten.
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Informationelle Aspekte
Energetische und informationelle
Aspekte
† Die informationelle Fähigkeiten
repräsentieren in der Regel die so
genannten koordinativen Fähigkeiten.
Schnelligkeit
Handlungsschnelligkeit
† Koordinativ-konditionelle Fähigkeit, auf
einen Reiz oder ein Signal hin
möglichst schnell zu reagieren zu
können und Bewegungen bei geringen
äußeren Widerständen mit höchster
Geschwindigkeit durchzuführen.
† physiologische Ebene
Neuronale Informationsverarbeitungsprozesse
(ZNS)
† psychologische Ebene
Konzentration, Wahrnehmung, Antizipation,
Entscheidung
Handlungsschnelligkeit
Fähigkeitsebene Bewegungsschnelligkeit
azyklisch
Schnelligkeitsmodell
zyklisch
Physikalische Ebene
Bewegungsimpuls, Bewegungsimpuls,
Bewegungsfrequenz
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Schnelligkeitsmodell nach MARTIN
Reaktionsschnelligkeit
† Reaktionsschulung
† Entwicklung der
Beschleunigungskraft
† Schulung der maximalen
† Reaktion auf bestimmte Signale:
Startschuss, Reaktion auf
Gegneraktionen
Bewegungsgeschwindigkeit/
Aktionsschnelligkeit
Beschleunigung(sfähigkeit)
Aktionsschnelligkeit
† Steht in sehr engem Zusammenhang
mit der motorischen Kraft!
† Beschleunigung von Sportgeräten,
Körperteilen oder des gesamten
Körpers
Schnelligkeitsfähigkeiten am
Beispiel Sprint
† Maximale Bewegungsgeschwindigkeit
† Frequenzschnelligeit (zyklische
Schnelligkeitsleistungen)
Schnelligkeitsmodell nach MARTIN
† Reaktionsfähigkeit – Start
† Beschleunigungsfähigkeit – ersten
40-50m
† Maximale Bewegungs- /
Frequenzschnelligkeit – 40 bis 70m
† Schnelligkeitsausdauer – 70 bis
100m (bzw. bis 200m)
† Orientierung an der
Schnelligkeitsleistung eines
Kurzsprints
† Hohe Praxisrelevanz
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Reaktion, Beschleunigung,
Bewegungsschnelligkeit
Reaktionsfähigkeit
5 Phasen:
† Rezeptorerregung
† Reizleitung zum ZNS
† Befehlsgenerierung im ZNS
† Befehl an die Muskulatur
† Muskelkontraktionen (motorische
Antwort)
Reaktionszeiten
Reaktionszeiten
† Je nach Rezeptor zwischen 0,1 und
† Sie sind weitgehend genetisch
0,5s
† Auf akustische Reize kann man in der
Regel am schnellsten reagieren
† Unter 0,1s gelten Reaktionen im
leichtathletischen Sprint als Fehlstart
Antizipationsfähigkeit
† Frühzeitiges Erkennen einer
(Spiel)Situation; teilweise bevor die
eigentliche Aktion eingeleitet wird
(z. B. Torwart beim Elfmeterschießen)
† Steht im engen Zusammenhang mit
der Entscheidungsschnelligkeit
bedingt und kaum trainierbar
† Am ehesten ist die
Antizipationsfähigkeit trainierbar v. a. bei Ballspoarten von Bedeutung
Antizipationsfähigkeit
† Deutliche frühere Einleitung der
(Re)Aktion
† V. a. von Bedeutung, wenn mehrere
Reaktionsalternativen zur Verfügung
stehen (Ballsportarten)
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Beschleunigungsfähigkeit
Beschleunigungsfähigkeit
† Beschleunigung ist generell die
† Hohe Beschleunigungen werden
Veränderung von Geschwindigkeiten
weitgehend durch einen hohe
† a = v1 – v2 / t1– t2 Einheit = m/s2
Maximal- und Schnellkraft bestimmt
†F=m*a
und sind durch entsprechende
† Größere Kräfte können die gleiche
Krafttrainingsmethoden zu
Masse stärker beschleunigen
entwickeln.
Bewegungsschnelligkeit
† Neben der Kraft nehmen hier
Physiologische Grundlagen
zunehmend auch koordinative
Aspekte eine wichtige Bedeutung ein
† Inter- und intramuskuläre
Koordination
Intramuskuläre Koordination
† Zusammenspiel zwischen Nerv
(Motoneuron) und Muskel, d. h. die
nervale Erregung eines einzelnen
Muskels
† Koordination innerhalb eines Muskels
Muskelfasern
Grobe Einteilung in:
† Langsame, tonische (Typ I oder STFasern – slow twitch)
† Schnelle, phasische (Typ II oder FTFasern – fast twitch)
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Typ II-Fasern
Motorische Einheit
† Eine Nervenzelle (ein Motoneuron)
† IIb - schnell ermüdbare Muskeln
† IIa – ermüdungsresistente Muskeln
Frequenzierung
† Ein Muskel kann um so schneller
kontrahieren, desto schneller die
nervalen Impulse (motorischen
Befehle) von den Motoneuronen an
die Muskulatur übertragen werden.
und alle von ihr innervierten
Muskelfasern.
Synchronisation
† Ferner sind schnelle Bewegungen
davon abhängig, wie viele
motorischen Einheiten gleichzeitig
aktiviert werden.
Intermuskuläre Koordination
† Zusammenspiel zwischen mehreren
Einflussfaktoren
Muskeln – v. a. zwischen den
Synergisten und Antagonisten
† Entscheidend ist u. a. die Hemmung
der Antagonisten während der
Kontraktion des Agonisten
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Weitere Einflussgrößen der
Schnelligkeit
Anlagebedingte Faktoren:
† Konstitutuion
† Alter
† Geschlecht
† Talent
Weitere Einflussgrößen der
Schnelligkeit
Motorisch-sensorische Faktoren:
† Bewegungstechnik
† Koordination
† Antizipation
† Informationsverarbeitung
Weitere Einflussgrößen der
Schnelligkeit
Weitere Einflussgrößen der
Schnelligkeit
Psychische Faktoren:
Neurophysiologische Faktoren:
† Konzentration
† Reizverarbeitungsgeschwindigkeit
† Motivation/ Wille
† Intramuskuläre Koordination
† Anstrengungsbereitschaft
† Intermuskuläre Koordination
† Reflexaktivität
Weitere Einflussgrößen der
Schnelligkeit
Anatomisch/ Biomechanische
Training
Faktoren:
† Muskelkraft / Muskelquerschnitt
† Kontraktionsgeschwindigkeit
† Hebelverhältnisse
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Grundsätze und Prinzipien zum
Schnelligkeitstraining
† Schnelligkeitstraining ist grundsätzlich im
Zustand optimaler Leistungsbereitschaft
und Leistungsfähigkeit durchzuführen.
† Im Schnelligkeitstraining dominieren
maximale Intensitäten.
Grundsätze und Prinzipien zum
Schnelligkeitstraining
Grundsätze und Prinzipien zum
Schnelligkeitstraining
† Es sind nur Übungen anzuwenden, die
vom Sportler exakt beherrscht werden.
† Schnelligkeitstraining kann sowohl mit
allgemeinen als auch mit speziellen
Übungen durchgeführt werden.
Grundsätze und Prinzipien zum
Schnelligkeitstraining
† Schnelligkeitstraining ist nach gründlicher
Erwärmung im ersten Teil der
Trainingseinheit oder in gesonderten
Trainingseinheiten durchzuführen.
† Dem Schnelligkeitstraining ist besondere
† Beim Schnelligkeitstraining sind die
Verbindungen zum Kraft/Schnellkrafttraining, zur Technik und zum
koordinativen Training zu berücksichtigen.
Aufmerksamkeit im Nachwuchstraining zu
schenken.
Schnelligkeitstraining im
Training der Reaktionsschnelligkeit
Kurzsprint
† Start- und Reaktionsübungen mit
unterschiedlicher Reizgebung aus
verschiedenen Ausgangspositionen
† wettkampfspezifische Starts
Wichtig: intensives Training mit
höchster Konzentration!
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Training der
Beschleunigungsfähigkeit
Training der
Beschleunigungsfähigkeit
† Startübungen (aus unterschiedlichen
In hohem Maße vom Kraftniveau (Maximal-
Ausgangslagen)
Explosivkraft), dem azyklischen
† Schulung der Sprungkraft
Zeitprogramm und der Technik abhängig!
† spezielles Krafttraining (Laufen mit
erhöhtem Widerstand, Bergaufsprints
etc.)
Training der maximalen
Bewegungsschnelligkeit
Koordinationstraining und
Verbesserung der zyklischen und
azyklischen Zeitprogramme.
Training der maximalen
Bewegungsschnelligkeit
† Koordinationsläufe
† supramaximale Läufe (bergab, mit
Zugunterstützung)
Training der Schnelligkeitsausdauer
Training der Schnelligkeitsausdauer
† Überdistanzläufe
† Widerstandsläufe
† z. B. 120 - 200m für einen 100mSprinter
† Vergrößerung der Energiespeicher
mit dem Ziel der späteren Ermüdung
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Warum sind Männer schneller als
Frauen?
Warum sind Männer schneller als
Frauen?
† die Schrittlänge ist bei Männern im
† die Schrittfrequenz ist hingegen im
Vergleich zu Frauen aufgrund der
Durchschnitt vergleichbar – kein
Körpergröße und der höheren
signifikanter Unterschied in der
Kraftwerte signifikant größer
Frequenz-/ Bewegungsschnelligkeit
†Brand, S. & Turbanski, S. (2004):
Schnelligkeit und Schnellkraft einfach
testen. In:leichtathletiktraining (6), S.
4-10.
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