Tiefsee-Report - presseundbuch.de

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Ausgabe 5
NORWEGEN
DAS M AGA Z I N F Ü R A N G E L N U N D M E E R
Abgefahren
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Heilbutt mit der Pose
Tiefsee-Report
Technik und Taktik
Ein perfekter Tag.
Mit dem Meeresprogramm von Balzer.
• Adrenalin Multirollen und
Adrenalin Meeresruten
• 71 ° North Nano Ruten
• Edition Sea: unsere 8-fach
gelochtene Schnur
• Klasse Zubehör wie z.B der Mad Shad
www.balzer.de
editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
es gibt Angelreisen, mit denen man ganz
besondere Erinnerungen verbindet. Meine
Tour nach Kirkenes im vergangenen Jahr
zählt definitiv dazu! Zusammen mit Sven
Gust reiste ich an die russisch-finnische
Grenze. Geschlafen haben wir während des
Kurztrips zwar kaum, dafür aber umso mehr
erlebt: von der nächtlichen
Lachstour auf dem legendären Tana, bis hin zum fantastischen Hechtangeln an
einem völlig unberührten
See. Ich möchte an dieser
Stelle nicht zu viel verraten,
aber eines kann ich Ihnen versichern: Wenn
ich an diese abenteuerliche Tour zurückdenke, dann fängt es sofort wieder an zu
kribbeln!
Sie kennen das sicher auch: Das Erlebte
hat sich für immer tief ins Gedächtnis eingebrannt. Natürlich lässt man auch die Fänge gerne vor seinem geistigen Auge Revue
passieren. Doch vielfach sind es andere Dinge, die einen während eines Trips so begeistern. Sei es der atemberaubende Blick vom
Leuchtturm über die zerklüftete Küste oder
das gesellige Beisammensein am Lagerfeuer.
Man erinnert sich an die schönen Stunden,
die man zusammen mit Gleichgesinnten am
oder auf dem Wasser erleben durfte.
Gerade in Norwegen gibt es immer wieder Neues zu entdecken, das fängt bei den
Revieren an. So stellen wir Ihnen in dieser
Ausgabe zwei echte Leckerbissen vor: Neben Kirkenes haben wir Larseng Kystferie
bei TromsØ besucht und dort direkt vor der
Haustür Heilbutt und Dorsch gefangen.
Auch bei den Methoden bleibt die Entwicklung nicht stehen. Wussten Sie zum
Beispiel, dass man mit der Pose große Heil-
DAS GROSSE KRIBBELN
butts fangen kann? Erik Axner verrät Ihnen,
wie das geht. Unser Heft-Schwerpunkt befasst sich mit der Faszination Tiefsee-Angeln. Volker Dapoz und Kai Witt berichten
unter anderem über Elektro-Rollen und
haben Neues in Sachen Zielfische. Passend
dazu stiftet Daiwa 20 Interline-Reiseruten.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der 5. Ausgabe von „Norwegen - das
Magazin für Angeln und Meer“ und viel Petri Heil bei Ihrer nächsten Tour ins Land der
unbegrenzten Möglichkeiten!
Herzlichst, Ihr
Christian Hoch
Herausgeber
FISCH & FANG - NORWEGEN
3
84
Top-Reviere im Check
Von Hecht bis Heilbutt: Diesmal stellen
wir Ihnen die Traumziele Kirkenes sowie
Larseng Kystferie vor.
48
Platte mit Proppen
Total abgefahren: Erik Axner fischt mit
der Pose auf Heilbutt.
4
FISCH & FANG - NORWEGEN
34
Die vergessenen Zwei
Gezielt auf Schellfisch und Wittling: Wie Sie die schmackhaften Meeresräuber in kapitalen Größen überlisten, verrät Enrico Wyrwa.
INHALT Ausgabe 5
schwerpunkt
6
Tiefsee-Fieber
8
Unter Strom
Von E-Multi bis Akku
ausrüstung
26 Produkt-Tipps
f
Neues und Bewährtes
28 Dauertest
Cormoran Elite Shad
16 „Der Leng fasziniert mich“
Lesertest-Auswertung
29 Penn Conflict
31 Cutbait Herring und
Nachgehakt bei Kai Witt
20 Heilbutt aus der Tiefsee
Platte auf Rotbarsch-Plätzen
3D Herring Shad
30 Lesertest
praxis
20 Daiwa-InterlineReiseruten gratis
34 Die vergessenen Zwei
Gezielt auf Schellfisch und Wittling
32 Gerät im Test
Von Rolle bis Rute
38 Wenn der Vater mit dem Sohne ...
Norwegen-Rundreise im Fotoreport
rubriken
44 Ende gut, alles gut
Stingerhaken im Fokus
3
48 Platte mit Proppen
60 Magazin
Posenfischen auf Heilbutt
65 Leserbriefe
54 Mach’s gut!
Tiefsee-Fieber
Kai Witt und Volker Dapoz
über Gerät und Zielfische.
6
Editorial
66 Fischkiste
Dorsch-Studie zum Catch & Release
96 Fischküche
land & leute
70 Gegen den Strom
Die Reise der Lachse und Meerforellen
f
f
98 Vorschau/Impressum
76 Exotisches Norwegen (2)
Von Chimäre bis Knurrhahn
80 Blickfang
Adler auf Köhlerjagd
reviere
84 Am Sund geht’s rund
Heilbutt und Dorsch vor der Haustür
90 Fischen im Grenzbereich
Abenteuer Kirkenes
f Filme auf der DVD
f
f
Titel: Rotbarsch-Glück
Foto: Sven Gust
FISCH & FANG - NORWEGEN
5
schwerpunkt
6
FISCH & FANG - NORWEGEN
TIEFSEE-FIEBER
Foto: CH
Rotbarsch, Leng und Co. ziehen immer mehr Norwegenfans in ihren Bann. In unserem Heft-Schwerpunkt
dreht sich alles um die Zielfische aus der Dunkelheit.
Außerdem geben wir Ihnen Experten-Tipps zum richtigen
Gerät - von E-Multi und Akku bis zur Schnur.
Goldstück im Daumengriff:
Auch Andree Hörmann
von Din Tur ist bekennender
Rotbarsch-Fan.
FISCH & FANG - NORWEGEN
7
schwerpunkt
Film ab!
D erleben
uf der DV
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Gust beim
Sie Sven
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Rotbarsc
ultirolle.
Elektro-M
8
FISCH & FANG - NORWEGEN
I
ch fange meinen Fisch mit eigener
Kraft, nicht mit Motor!“ „Das ist Berufsfischerei!“ oder „Das ist was für
Faule!“ Sprüche über E-Multis wie
diese erinnern mich ein bisschen an
die Zeit, als Handys noch unerschwinglich waren und vor allem koffergroß.
Heute haben viele sogar zwei Handys!
Das soll jetzt nicht heißen, dass sich jeder
eine E-Multi anschaffen sollte, aber ich
würde das auch nicht verteufeln. Die tägliche anglerische Praxis zeigt nämlich,
dass fast jeder Norwegenangler gerne ein
paar leckere Rotbarsche in der Kiste hätte oder auch auf dicke Lengs angeln will.
Von den Mega-Platten, die sich im Tiefen
herumtreiben, ganz zu schweigen! Letztlich scheuen die meisten aber doch die
Mühe. Wenn es heißt, dass es 200 Meter
abwärts geht, dann kommt das große
Stöhnen. Nach zwei, drei Stunden Kurbeln mit 800 Gramm schwerem Blei verzichten viele dann gerne und wechseln
auf anwenderfreundliche Tiefen. Dabei
kann ich eines versichern: Es gibt massenhaft Beispiele dafür, dass in bestimmten
Regionen oder zu bestimmten Zeiten im
Flachen einfach nichts zu holen ist oder
eben nur Kleinkram. Natürlich ist eine
E-Multi-Ausrüstung eine ziemlich große
Investition. Daher sollte man sich vorab
entsprechend informieren. Und wenn Sie
Unter
sowieso schon mal mit einem solchen
Modell geliebäugelt haben, umso besser.
Die Kernfrage ist natürlich „Welche EMulti sollte es denn sein?“ In dieser Kategorie gibt es keine Alternative zu Shimano, Daiwa oder meinetwegen Ryobi. In
jedem Fall Hände weg von MöchtegernProdukten!
Ich selber fische seit fast zehn Jahren
mit einer der ersten Dendou Marus von
Shimano. Wenn sie nicht versehentlich
ein Salzwasserbad genommen hätte, dann
würde sie vermutlich noch heute ihren
Dienst anstandslos machen. Und mit
„Dienst tun“ meine ich keinen gelegentlichen Einsatz, sondern den perma-
Wer in Bereichen jenseits der
100-Meter-Marke angelt, dem vergeht
bei der kräftezehrenden Kurbelei
schnell die Lust. Immer mehr TiefseeFans setzen daher auf Elektro-Multis.
VOLKER DAPOZ sagt Ihnen, was es bei
den Rollen, Akkus und Schnüren
zu beachten gibt.
STROM
Barni im Tiefsee-Fieber:
Ohne Elektro-Multi hätte der
Siebenjährige den Drill mit dem
Großleng wohl nicht bewältigt.
FISCH & FANG - NORWEGEN
9
schwerpunkt
nenten. Problemlos und kraftvoll hat die
Rolle einige hundert Kilometer Schnur
aufgespult. Ein Freund hatte über lange
Zeit eine Daiwa Hyper Tanacom 600 im
Einsatz und hat mit diesem Modell ähnlich positive Erfahrungen gemacht.
Allerdings gibt es dieses Modell nicht
mehr auf dem deutschen Markt, dafür
aber die Hyper Tanacom 500 S von Daiwa.
Die ist noch nicht mal schwerer als eine
gleich große Multirolle ohne Motor und
entsprechend sparsamer im Stromverbrauch. Ein wirklich empfehlenswertes
Produkt, das wir auch auf dem Hardcoreprüfstand hatten. Wir fischten damit in
Tiefen über 200 Metern, benutzten schwere Bleie und konnten kapitale Fische
bezwingen. Dennoch sehe ich den Einsatzbereich dieser E-Multi eher im mittelschweren Bereich. Dafür ist sie eben so
handlich, dass sie auch für den Angleralltag in „Normaltiefen“ geeignet ist. Das
Shimano-Modell ist hingegen wirklich in
erster Linie was fürs Grobe.
Die Stromquellen
Mit dem Thema der Stromversorgung befassen sich die meisten im Vorfeld eher
weniger. In der Praxis wird das Gan-
Ein Glanzstück der
Technik: Obwohl
nur 670 Gramm
schwer, reicht die
Power der Daiwa
Tanacom auch für
Kapitale.
ze dann allerdings schnell zu einem
entscheidenden Punkt, insbesondere bei
Flugreisen.
Am gängigsten sind Blei-Gel-Akkus.
Sie stellen einen guten Kompromiss dar,
denn sie sind nicht allzu teuer, nicht so
schwer und können beim Transport nicht
auslaufen. Das ist aber nur eine Seite der
Medaille, denn sie bergen auch eine Reihe von Nachteilen. Der schwerwiegendste
ist, dass sie bei einer Tiefentladung ihren
Dienst quittieren. Steht ein Blei-Gel-Akku nur einige Tage komplett entladen auf
Doppelt hält besser:
Dieser Leng ist mit
1,76 Metern deutlich
größer und schwerer
als Fänger Barni.
Da muss Volker Dapoz
mit anpacken.
dem Boot oder in der Garage, ist er nur
noch Schrott.
Zweiter Nachteil ist die unzureichende
Kapazität. Die Standardgröße hat eine Kapazität von gerade mal 7 Ampere-Stunden
(Ah), das reicht beim Angeleinsatz unter
Umständen gerade mal für drei Stunden.
Natürlich hängt das Ganze von Angeltiefe, Rollenmodell und Bebleiung ab, aber
der „Normaleinsatz“ bei 200 Metern Tiefe mit 800-Gramm-Blei und häufigem
Hochholen benötigt einiges an Power.
Weitere Nachteile sind die recht langen
Ladezeiten und die Tatsache, dass man unter Umständen auf dem Flughafen Probleme bekommt. Die Blei-Gel-Akkus können nicht durchleuchtet werden. Deshalb
mussten einige Angler sie schon beim Si-