PDF: Kirchentage auf dem Weg

Das Himmelfahrtswochenende 2017
Herzlich willkommen in
Mitteldeutschland
Donnerstag
Spiritueller Tourismus, Reformationsgeschichte
entdecken, Willkommensprogramm in den Städten
Ökumenische Himmelfahrtsgottesdienste
18:30 – 19:30 Uhr
2017 wird für unsere drei Kirchen, die Evangelische
Kirche Anhalts, die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und die Evangelische Kirche in
Mitteldeutschland, ein ganz besonderes Jahr. Das
soll es auch für Sie werden. Dazu laden wir Sie
schon heute ein. Im „Lutherjahr 1983“ gab es in
der DDR regionale Kirchentage. Die gemeinsame
Kirchentagslosung war „Vertrauen wagen“. Die
guten Erfahrungen, die wir damals sammeln
durften, inspirieren uns bei den Vorbereitungen
für die Kirchentage auf dem Weg. Diese werden
regionale Programmschwerpunkte und Färbungen
haben. Sie werden sich also entscheiden müssen.
Den Festgottesdienst vor den Toren Wittenbergs
aber feiern wir dann alle gemeinsam, auch mit den
Kirchentagsbesucherinnen und -besuchern aus
Berlin! So fließen Kirchentagserfahrungen aus Ost
und West in einem großen Fest zusammen. Wir
freuen uns auf Sie 2017 in Mitteldeutschland!
Ilse Junkermann
Landesbischöfin der Evangelischen Kirche
in Mitteldeutschland
Anschließend Kulturprogramm in den Kirchen
und Open Air
Freitag/Samstag
Bibelarbeiten
09:30 – 10:30 Uhr
Vorträge, Podiumsdiskussionen, Workshops,
Open-Air-Programm, Kinder- und Jugendprogramm,
touristische Angebote
11:00 – 19:00 Uhr
Kulturelles Programm und kirchenmusikalische
Konzerte
19:00 – 22:00 Uhr
Freitag in Leipzig: 17:00 Uhr Bläsereröffnung
Samstag in Leipzig: 19:00 Uhr Festkonzert der Bläser
Sonntag
Anreise zum Festgottesdienst
09:00 – 12:00 Uhr
Festgottesdienst in Wittenberg
ab 12:00 Uhr
Anschließend Begegnungsfest und Konzert auf
der Gottesdienstwiese
In Eisleben befindet sich das Geburtshaus und
die St. Petri-Pauli-Kirche – die Taufkirche Martin
Luthers und heutiges „Zentrum Taufe“. Die St.
Andreaskirche als letzte Predigtstätte sowie
Luthers Sterbehaus markieren das Ende seines
bewegten Lebens. Das Kirchentagsprogramm
verbindet Kulturelles in den innerstädtischen
Höfen Halles mit thematischen Führungen in
Eisleben, Kunstprojekten im Halleschen Stadtraum und dem nächtlichen „Band der Kirchen“
auf dem Lutherweg von Eisleben über Halle bis
zum Kloster Petersberg ganz nach dem Motto:
„Den Glauben feiern, bedenken, gestalten.“
© Foto: Kirchenkreis Eisleben
© Foto: Frank-Heinrich Müller
In Halle (Saale) und in Lutherstadt Eisleben
ist das Wirken Martin Luthers greifbar: In der
Marktkirche Halle predigte der Theologe dreimal.
Die Marienbibliothek mit originalen Handschriften
des Reformators ist heute ein authentischer
Reformationsort. Geschichtliche Bedeutung
erlangte Halle auch durch Luthers Gegenspieler
Kardinal Albrecht, dessen Prunkleben durch den
Ablasshandel finanziert wurde. Der Dom, die
Neue Residenz und das Kunstmuseum Moritzburg sind architektonische Zeugnisse von
Albrechts Wirken. Die auf Luthers Anregungen
fußenden „Franckeschen Stiftungen“ sind für
das UNESCO-Welterbe nominiert.
Foto: Thomas Ziegler
Halle/Eisleben
© Foto: MMKT GmbH
© Foto: Andreas Lander
Ob Kaiser Otto im 10. Jahrhundert ahnte,
welch wechselvolle Geschichte seiner Lieblingsresidenz bevorstand? 500 Jahre nach ihm
wurde Magdeburg durch die Predigt Martin
Luthers geprägt. Im Lichte seiner Worte wurde
die heutige Landeshauptstadt zur ersten
protestantischen Großstadt und entwickelte
sich zur Kommunikationszentrale des neuen
Glaubens. Die Stadt verteidigte die Lehre
Luthers und bezahlte dafür im Dreißigjährigen
Krieg mit ihrer Zerstörung. Heute stellen
Christinnen und Christen mit zehn Prozent
eine Minderheit dar, leben aber eine muntere
Ökumene und engagieren sich vielfältig. Kunst,
Kultur und Wissenschaft prägen ein modernes
Stadtbild. Mittelalterliche Kirchen, Prachtbauten der Gründerzeit einerseits und moderne,
fantasiereiche Architektur wie die „Grüne
Zitadelle“ von Hundertwasser andererseits: Die
architektonischen Kontraste sind ein Spiegelbild
der wechselvollen Stadtgeschichte. Auch wie
sich die Kommunikation des Evangeliums
vom Buchdruck bis zur digitalen Vernetzung
gewandelt hat, ist ein zentrales Thema in
Magdeburg. Der Kirchentag auf dem Weg lädt ein,
dieses Aufeinandertreffen von Vergangenheit und Zukunft hautnah mitzuerleben.
© Fotos (2): Kirchenkreis Magdeburg
Magdeburg
© Foto: Kirchengemeinde Jena/Friedrich Bürglen
© foto: Maik Schuck
„Nun sag, wie hast Du‘s mit der Religion?“
Die „Gretchenfrage“ aus Goethes Faust sucht
nach Antworten. In Jena und Weimar lässt
sich darüber nachdenken. Zwei Städte – ein
Kirchentag auf dem Weg: Die Residenzstadt und
die Universitätsstadt sind seit der Reformation
verbunden. Aus Luthers Weimarer Predigten
ging die Schrift „Von weltlicher Obrigkeit“
hervor. Die Stadtkirche in Jena beherbergt seine
Grabplatte, und vom Cranachaltar der Weimarer
Stadtkirche schaut er in die Gemeinde.
Die Stadt der Klassik kennt besondere Orte,
um Antworten zu suchen: die Herderkirche
und die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, das
Deutsche Nationaltheater und das BauhausMuseum. Und vor den Toren der Stadt ein
Ort, an dem Gott fern schien: das ehemalige
Konzentrationslager Buchenwald.
© Foto: Kirchenkreis Jena
Jena/Weimar
Foto: Kirchenkreis Jena
Die Universität Jena war und ist Ausgangspunkt für viele geistige und wissenschaftliche
Entwicklungen. Schon Luther diskutierte in
Jena mit Studenten – und auch heute stehen
Theologie und Philosophie hier im Austausch
mit den Naturwissenschaften.
Erfurt
Seit 1530 regelte ein Vertrag die Beziehungen
der evangelischen Gemeinden zur katholischen
Kirche. Lebendige Ökumene spiegelt sich
im Martinsfest und im Projekt „Ökumene
in der Mitte“. Die Landeshauptstadt gilt als
Schatztruhe jüdischer Religion und Kultur in
Mitteleuropa: Der Dialog mit der Jüdischen
Landesgemeinde Thüringen wird hier gepflegt.
Und nicht nur das: Mit Meister Eckhart,
Dominikanermönch und Mystiker, lebte ein
weiterer prominenter Theologe in Erfurt – sein
geistiges Erbe findet sich ebenso im Programm.
© Fotos (2): Matthias F. Schmidt
„Wo Luther geblitzt wurde.“ Wer Recht studieren
will, der gehe nach Erfurt, sagte Martin Luther
über die Stadt, in der er vom Jurastudenten
zum Mönch und Theologen wurde. Der junge
Luther ging durch die mittelalterlichen Gassen,
die Universität und das Augustinerkloster
wurden seine geistige Heimat. Auf einem Feld
nahe Erfurt bei Stotternheim zuckte ihm aus
dem Gewitterhimmel ein Blitz derart in die
Seele, dass er ins Kloster eintrat. Inzwischen
ist es ein historisches Schmuckstück. Im St.
Marien-Dom wurde er zum Priester geweiht.
Neben den Wegen zu Luther an historischen
Orten fragt der Kirchentag auf dem Weg: Was
bedeutet es heute, evangelisch zu sein?
© Foto: LTM/Schmidt
Musik – Disput – Leben: Unter diesem Dreiklang
wird der Kirchentag auf dem Weg in Leipzig
stehen. Die Stadt war 1519 Austragungsort
einer hitzigen und wortgewaltigen Disputation
zwischen Luther und Johannes Eck, seinem
romtreuen Widersacher. Die unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit geführte theologische
Auseinandersetzung über Ablass und Papsttum
führte im Ergebnis endgültig zum Bruch Luthers
mit Rom. Fast 500 Jahre später ist die Disputation auf den Straßen Leipzigs noch einmal
zu erleben. Der widerständige Geist der Stadt
von 1519 bis zur friedlichen Revolution 1989
ist bis heute spürbar. Auch musikalisch will
Leipzig Zeichen setzen: In der Stadt Bachs, der
wie kein anderer Luthers Gedanken und Texte
zum Klingen brachte, wird der musizierende
Protestantismus mit Universitätsmusik,
Thomanerchor und Posaunenchören zu hören
sein. Kirchentag auf dem Weg in Leipzig – das
heißt auch, die Perspektive zu wechseln:
auf dem Wasser und durch die Stadt zu
pilgern, an der größten Kaffeetafel Leipzigs
Platz zu nehmen oder in der lebendigen
Kultur- und Kneipenszene ins Gespräch zu
kommen. Herzlich willkommen zum „Leipziger
Stadtklang: Musik. Disput. Leben.“
© Foto: Dirk Brzoska
Leipzig
© Foto: Anhaltische Landschaft e.V.
Dessau-Roßlau
„forschen – lieben – wollen – tun“: Das Motto
für unseren Kirchentag auf dem Weg nimmt
Bezug auf ein Wort von Moses Mendelssohn.
Der bedeutende Sohn der Stadt Dessau war ein
Wegbereiter der Aufklärung und setzte sich als
jüdischer Philosoph für Glaubensfreiheit und
Emanzipation der Juden in Deutschland ein. So
vielfältig die kulturelle Tradition der Region, so
bunt ist auch der Kirchentag auf dem Weg: mit
einer „Nacht der langen Tafel“ und den zentralen
Themen Architektur und Städtebau (Bauhaus),
Aufklärung, Schönheit und Natur (Gartenreich
Dessau-Wörlitz), Umwelt und Energie
(Umweltbundesamt), Glaubensfreiheit und
Philosophie (Moses Mendelssohn), aber auch
Kunst, Kultur und Musik (Kurt Weill, Johann
Sebastian Bach, Wilhelm Müller).
© Foto: Anhaltische Landschaft e.V.
Die Evangelische Landeskirche Anhalts ist die
älteste Landeskirche in Deutschland. Ihren Sitz
hat sie in Dessau-Roßlau, am Zusammenfluss
von Elbe und Mulde in einer der ältesten und
bedeutendsten Kulturlandschaften Deutschlands. Bekannt für das historische Bauhaus,
das Dessau-Wörlitzer Gartenreich und den
Komponisten Kurt Weill steht die Stadt für
Aufklärung und Moderne.
Deutscher Evangelischer
Kirchentag
Herzlich willkommen zum 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag vom 24. bis 28. Mai 2017
in Berlin und Wittenberg. 2017 ist ein besonderes
Jahr – 500 Jahre Reformation in Deutschland,
in Europa und weltweit. Die internationale
Ökumene, der interreligiöse Dialog und der
Blick nach vorn auf die nächsten 500 Jahre
Protestantismus sind seine Themen.
Der Kirchentag im Jubiläumsjahr ist ein zivilgesellschaftliches Forum, das über eine kirchliche
Veranstaltung weit hinausgeht. Mehr als 2 000
Einzelveranstaltungen widmen sich genauso der
internationalen Politik wie dem Zusammenleben
von Menschen in Familie und Gesellschaft.
In Podien, Streitgesprächen, Vorträgen und
Workshops gestalten prominente Referentinnen
und Referenten mit viel Publikumsbeteiligung die
Themen des Kirchentages.
Höhepunkt ist 2017 der Festgottesdienst auf den
Wittenberger Elbwiesen. Die Idee fasziniert uns
schon heute: Eine riesige Festgemeinde strömt
aus allen Himmelsrichtungen nach Wittenberg,
feiert gemeinsam Abendmahl, singt Lieder und
hört Posaunenchöre an diesem symbolischen
Ursprung der Reformation. „All das verspricht
ein unvergessliches Erlebnis!“, betont Ellen
Ueberschär, Generalsekretärin des Kirchentages.
Gemeinsam feiern
Menschen aus allen Kontinenten, Teilnehmende
des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentages
und der Kirchentage auf dem Weg, Christinnen
und Christen verschiedener Konfessionen sowie
die Bürgerinnen und Bürger aus der Region
rund um Wittenberg sind eingeladen: Auf den
Elbwiesen mit Blick auf die Silhouette Wittenbergs singt, betet, hört und feiert diese große
Gemeinde im Festgottesdienst am 28. Mai
2017. Zeit für Begegnung ist am Samstag und
am Sonntag eingeplant – Konzerte, gemeinsames Speisen, Singen und Feiern, Kulturelles
und Kulinarisches aus der Region machen das
Wochenende zu einem einzigartigen Erlebnis.
Impressum
Herausgeber
Reformationsjubiläum 2017 e.V.
Geschäftsführer
Hartwig Bodmann, Ulrich Schneider
(presserechtlich verantwortlich)
Lehrter Straße 68, 10557 Berlin
Redaktion
Christof Vetter; Barbara A.H. Likus
Die Texte über die Kirchentage auf dem Weg
wurden vom jeweiligen regionalen
Programmausschuss formuliert.
Gestaltung
ALEKS & SHANTU GmbH
www.aleksundshantu.com
Illustrationen: Daniel Leyva
Druck
LASERLINE Digitales Druckzentrum
Bucec & Co. Berlin KG
2. Auflage: 10 000
Weitere Informationen:
www.r2017.org
Rückfragen an Barbara A.H. Likus:
[email protected]
Weltausstellung Reformation
20. Mai – 10. September 2017