MEDIENMITTEILUNG Sperrfrist: 05. Mai 2015 Norwegen ist das beste Land um Mutter zu sein – die Schweiz landet wieder auf Platz 13 Zürich, 05. Mai 2015 – Im internationalen Save the Children Vergleich zum Wohlbefinden von Müttern landet die Schweiz auf Platz 13. Norwegen belegt Rang 1. Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten, insbesondere im urbanen Umfeld, beeinflussen massgeblich, welche Kinder sterben und welche überleben – auch in der Schweiz. Gemäss dem neuen Save the Children Bericht zur Lage der Mütter in der Welt («State of the World’s Mothers Report») belegt die Schweiz im globalen Vergleich Platz 13 von 179 untersuchten Ländern – gleich wie letztes Jahr. Norwegen landet auf Platz 1 des Rankings und gilt damit als weltweit sicherstes Land für Mütter. Letztes Jahr hatte Finnland die Liste angeführt. Somalia belegt, wie bereits 2014, den hintersten Rang. In Somalia stirbt eine von 18 Frauen an den Folgen einer Schwangerschaft oder Geburt. In Norwegen ist es eine von 14 900, in der Schweiz eine von 12 300. Während die zehn ersten Ränge ausschliesslich europäischen, darunter vielen skandinavischen, Ländern vorbehalten sind, rangieren auf den hintersten elf Plätzen zehn Staaten aus Sub-Sahara Afrika (Tabelle: 10 Erst- & Letztplatzierte). Urbane Ungleichheit – auch in der Schweiz Der Bericht zur Lage der Mütter von Save the Children legt in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk auf urbane Ungleichheit. Denn mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in Städten. In städtischen Slums, wo die sanitären und hygienischen Bedingungen prekär sind, haben Mütter und Kinder kaum Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung. In Delhi, Indien, bringen nur gerade 19% der Frauen in den Slums ihre Kinder mit Hilfe qualifizierter Betreuung zur Welt – im Vergleich zu 99% in den reichsten Stadtteilen. Die Kindersterblichkeit in den Slums Delhis liegt dreimal höher als in wohlhabenderen Vierteln. Urbane Ungleichheiten sind nicht auf Entwicklungsländer und deren informelle Siedlungen beschränkt, wie der Bericht von Save the Children aufzeigt. Auch in der Schweiz liegt die Kindersterblichkeit in Zürich oder Bern merklich über dem nationalen Durchschnitt. Dazu tragen insbesondere höhere Ausländerquoten in den Städten bei. Sprachbarrieren und fehlendes Wissen über das schweizerische Gesundheitssystem erschweren vielen Frauen mit Migrationshintergrund den Zugang zu Gesundheitsversorgung vor, während und nach der Geburt. «Survival of the richest» Save the Children fordert, dass die internationale Gemeinschaft, Nationalstaaten, internationale Organisationen und Geber dafür sorgen, dass Fortschritte im Bereich der Kinder- und Müttersterblichkeit für alle sozialen und ökonomischen Schichten erzielt werden – und nicht nur für die reichsten. Die internationale Agenda für die globale Entwicklung nach 2015 Save the Children Sihlquai 253 8005 Zürich T +41 44 267 74 70 F +41 43 556 84 98 [email protected] www.savethechildren.ch PC 80-15233-8 (Sustainable Development Goals) muss verpflichtende Bedingungen für die Gleichheit bei der Bekämpfung von Kinder- und Müttersterblichkeit enthalten. Konkret braucht es weitreichende Investitionen in umfassende Basisgesundheitsdienste, in die Wasserversorgung sowie Abwasserentsorgung und in sanitäre Anlagen, in die Verbesserung der Ernährung, der sozialen Gerechtigkeit und der Inklusion für die unterversorgte, marginalisierte und vernachlässigte Bevölkerung innerhalb der Städte. Damit in den Städten für Kinder und Mütter kein «Survival of the richest» mehr gilt. Hinweise an die Redaktionen: Der Mütter-Index von Save the Children misst das Wohlbefinden von Müttern in 179 Ländern anhand von fünf Indikatoren: Müttergesundheit, Kindersterblichkeit, Schulbildung, ökonomischer Status und politischer Status. Die Schweiz erzielt die folgenden Ergebnisse und landet damit auf Platz 13: o Müttersterblichkeit: 1 von 12 300 o Kindersterblichkeit: 4,2 von 1 000 o Formelle Schulbildung: 15,8 Jahre o Ökonomischer Status (Bruttonationaleinkommen pro Kopf): 90 760 US$ o Politischer Status (Prozentsatz an Frauen im nationalen Parlament): 28,5% Müttern in der Schweiz geht es im globalen Vergleich extrem gut, die Müttersterblichkeit gehört zu den tiefsten weltweit. Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich die Schweiz in vier von fünf Indikatoren verbessert. Andere Länder in den Top 20 haben zum Teil noch grössere Verbesserungen erzielt, daher bleibt die Schweiz unverändert auf Rang 13. Eine Untersuchung zeigt, dass die Müttersterblichkeit bei italienisch-, spanisch-, und türkischstämmigen Frauen in der Schweiz zwischen 2000 und 2006 viermal höher lag als bei Schweizerinnen. 25 der 30 letztplatzierten Länder des Mütter-Index liegen in Sub-Sahara Afrika. Ein Drittel der urbanen Bevölkerung in Entwicklungsländern lebt in Slums – fast eine Milliarde Menschen. In Sub-Sahara Afrika leben 62% der Stadtbevölkerung in Slums. In der Zentralafrikanischen Republik sind es sogar 96%. Die Kindersterblichkeit liegt in urbanen Slums im Durchschnitt doppelt so hoch wie in reichen Stadtvierteln. In Extremfällen (Haiti, Indien, Bangladesch und andere) liegt sie drei- bis fünfmal höher. Weltweit sterben heute jeden Tag 17 000 Kinder unter fünf Jahren – das entspricht einer Reduktion um die Hälfte seit 1990. Save the Children ist die grösste unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt. Setzt sich seit 1919 gezielt für die Rechte der Kinder ein und ist in über 120 Ländern aktiv. Sorgt für die medizinische Versorgung, die Nahrung, die Ausbildung und den Schutz von Kindern, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft oder ihrem Glauben. Ist politisch, ideologisch, wirtschaftlich und konfessionell unabhängig. Hat Beraterstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC). Ist Zewo-zertifiziert. Kontakt Für weiterführende Informationen, Fotos, Filmmaterial und Interviews: Save the Children Xenia Schlegel Leiterin Marketing Direkt +41 44 267 74 78 Mobil +41 79 431 69 94 [email protected] Sarah Frattaroli Projektleiterin Kommunikation Direkt +41 44 267 74 85 Mobil +41 79 762 40 90 [email protected] Save the Children ist die grösste unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt. Setzt sich seit 1919 gezielt für die Rechte der Kinder ein und ist in über 120 Ländern aktiv. Sorgt für die medizinische Versorgung, die Nahrung, die Ausbildung und den Schutz von Kindern, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft oder ihrem Glauben. Ist politisch, ideologisch, wirtschaftlich und konfessionell unabhängig. Hat Beraterstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC). Ist Zewo-zertifiziert.
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