Nepal nach dem Erdbeben - den Überlebenden beistehen

Nepal nach dem
Erdbeben den Überlebenden
beistehen
Unablässig im Einsatz: Die Helfer hoffen, noch Überlebende aus den
Trümmern bergen zu können. © Navesh Chitrakar/Reuters
60 schicksalhafte Sekunden
Am Morgen des 25. April 2015 erschütterte eines der schwersten Erdbeben seit über
80 Jahren den Himalaya-Staat Nepal. Das Epizentrum lag rund 80 km nordwestlich der
Hauptstadt Kathmandu. Das Beben dauerte eine Minute. 60 schicksalhafte Sekunden,
die tausende Menschen das Leben kosteten und tausende in Elend und Chaos stürzten.
Das Kathmandu-Tal ist eine dicht besiedelte Region mit mehr als 2,5 Millionen Einwohnern; viele von ihnen, vor allem in den ärmeren Vierteln, lebten in Häusern, die bereits geringeren Erschütterungen nicht hätten standhalten können. Vielerorts graben
verzweifelte Angehörige mit bloßen Händen in den Trümmern nach Vermissten.
Das ganze Ausmaß der Katastrophe ist noch nicht abzusehen, da es sehr schwierig ist,
einige Gebiete in der gebirgigen Region zu erreichen. Stromnetze und Kommunikationswege sind zusammengebrochen, die wenigen Straßen wurden von Erdrutschen verschüttet. Und noch immer ist kein Ende des Schreckens abzusehen: „Nachbeben versetzen weiterhin die Menschen in Angst. Viele haben die letzten Tage und Nächte auf
Straßen und Plätzen campiert, weil sie sich in Gebäuden nicht mehr sicher fühlen“,
berichtet Barbara Zilly, die Landeskoordinatorin der Welthungerhilfe in Nepal. „Auch
wir arbeiten derzeit im Hof unserer Partnerorganisation, da es im Büro zu gefährlich
ist“. Unzählige Überlebende haben alles verloren, viele sind schwer verletzt und traumatisiert. Wasser und Nahrung werden bereits knapp. Der einsetzende Regen erschwert
die Situation für die Menschen.
Versorgung mit dem Nötigsten
Nepal
Die betroffenen Familien mit dem Nötigsten zu versorgen, ist das Gebot der Stunde. Mitarbeiter des innerhalb von
24 Stunden weltweit einsatzbereiten
Nothilfe-Teams der Welthungerhilfe reisten sofort nach Nepal, um die Kollegen
vor Ort zu unterstützen.
Sie werden in den kommenden Wochen
gemeinsam mit Mitarbeitern erfahrener lokaler Partnerorganisationen die Soforthilfe für
© Welthungerhilfe, 04/2015
Betroffene planen und umsetzen. Denn nun heißt es, die Katastrophe nach der Katastrophe zu verhindern und die Menschen mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen.
„Im Moment hat die Suche nach Überlebenden sowie die medizinische Versorgung der
Verletzten natürlich Priorität. In den kommenden Tagen ist es wichtig, dass wir Notunterkünfte, Wasser, Hygieneartikel und auch Nahrungsmittel bereitstellen. Wir versuchen, die ländlichen Gebiete zu erreichen, um zu sehen, was dort benötigt wird“, so
Barbara Zilly. Die Welthungerhilfe stellt zunächst 5.000 Planen bereit, damit Familien,
die alles verloren haben, sich übergangsweise vor Regen und nächtlicher Kälte schützen
können.
Schwerer Rückschlag für ein geplagtes Land
Die Welthungerhilfe arbeitet seit 1972 in ländlichen Gebieten Nepals. Gemeinsam mit
der Partnerorganisation Rural Reconstruction Nepal und den Bewohnern entwickeln sie
Projekte, um die Ernährung sicherer zu machen, die Bewässerungs- und Trinkwasserversorgung auszubauen und die extremen Folgen des Klimawandels abzumildern. Mehrheitlich leben die Menschen hier von der Landwirtschaft. Doch Nepal gehört zu den am
wenigsten
entwickelten
Ländern der Welt. Jedes
zweite Kind leidet an Mangelernährung, ein Drittel
der Menschen lebt von weniger als einem US Dollar
am Tag. So trifft die Erdbebenkatastrophe ein Land,
dessen Wirtschaft ohnehin
schon geschwächt war und
in dem viele Familien am
Existenzminimum leben.
Nach der Katastrophe hat
die Regierung Nepals um
Wieder eine Nacht im Freien ausgeharrt: Nachbeben versetzen die Menschen in
internationale Hilfe gebe- der Erdbebenregion weiterhin in Angst. © Welthungerhilfe
ten. Die Welthungerhilfe
hat damit schon begonnen, gemeinsam mit erfahrenen lokalen Partnerorganisationen.
Dabei bitten wir Sie herzlich um Ihre Mithilfe! Mit jedem Euro leisten Sie einen Beitrag
zur dringend nötigen Soforthilfe für die Erdbebenopfer in der schwer getroffenen Region.
20 Euro kostet eine stabile Plastikplane, mit der sich eine obdachlos gewordene Familie
vor Regen und brennender Sonne schützen kann.
50 Euro reichen für die Erstversorgung von mehreren Familien mit dringend benötigten
Hygieneartikeln zur Vermeidung von Seuchen.
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