Limburg-Weilburg - Polizei Hessen

Polizeipräsidium Westhessen
Polizeidirektion Limburg-Weilburg
Limburg, 02.04.2015
Presseinformation
Kriminalstatistik der
Polizeidirektion Limburg-Weilburg
für das Jahr 2014
Reduzierung der Straftaten um 2,4 % auf 8436 Fälle
Erneut hohe Aufklärungsquote 60,5 %
Vorbemerkung: ...................................................................................................... 3
1.
Kriminalitätsentwicklung ........................................................................... 4
2.
Hauptlast und Veränderungen................................................................... 5
3.
3.1.
Wesentliche Deliktsbereiche ..................................................................... 5
Straftaten gegen das Leben ..................................................................................... 5
3.2.
Sexualdelikte ............................................................................................................ 6
3.3.
Rohheitsdelikte ........................................................................................................ 6
3.3.1.
Raubdelikte ...................................................................................................... 6
3.3.2.
Körperverletzungsdelikte ................................................................................. 7
3.3.3.
Delikte gegen die persönliche Freiheit............................................................. 7
3.3.4.
Häusliche Gewalt.............................................................................................. 7
3.4.
Diebstahlsdelikte...................................................................................................... 8
3.4.1.
Wohnungseinbrüche ........................................................................................ 8
3.4.2.
Diebstähle aus Gewerbeobjekten, Verkaufsräumen sowie Automaten.......... 8
3.4.3.
Diebstahl von Kraftfahrzeugen......................................................................... 8
3.4.4.
Diebstähle in/aus Kraftfahrzeugen .................................................................. 9
3.4.5.
Fahrraddiebstähle ............................................................................................ 9
3.5.
Vermögens- und Fälschungsdelikte ....................................................................... 10
3.6.
Rauschgiftdelikte.................................................................................................... 10
4.
Kriminalitätsbelastungen der Kommunen .............................................. 10
5.
Verteilung der Kriminalität / Häufigkeitszahl .......................................... 11
6.
6.1.
Tatverdächtige.......................................................................................... 12
Tatverdächtige allgemein....................................................................................... 12
6.2.
Junge Tatverdächtige ............................................................................................. 12
7.
Opferangaben ........................................................................................... 13
8.
Präventionsmaßnahmen .......................................................................... 13
8.1. Zusammenarbeit mit Schulen, Lehrern, Eltern ...................................................... 13
8.2.
Netzwerk Präventionskommission......................................................................... 14
8.3.
Kommunale Prävention.......................................................................................... 15
8.4.
Freiwilliger Polizeidienst......................................................................................... 16
Anlage: ................................................................................................................. 17
2
Vorbemerkung:
Die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) enthält alle im Landkreis Limburg-Weilburg
bekannt gewordenen Straftaten, einschließlich der strafbaren Versuche. Nicht erfasst werden Strafverfahren, die von anderen Behörden mit Strafverfolgungsauftrag
(z. B. Staatsanwaltschaft oder Steuerfahndung) ohne Beteiligung der Polizei bearbeitet wurden. Von den Verkehrsdelikten sind lediglich die Gefährlichen Eingriffe in
den Straßen-, Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr sowie die Nötigungen im Straßenverkehr enthalten.
Die PKS kann nur die Straftaten enthalten, die bei der Polizei bekannt geworden
sind. Deshalb ist deliktsspezifisch von einem mehr oder weniger großen Dunkelfeld
auszugehen, von Straftaten also, die tatsächlich begangen wurden, aber aus unterschiedlichsten Gründen nicht angezeigt worden sind. Es ist grundsätzlich davon
auszugehen, dass mehr Straftaten begangen werden, als der Polizei zur Kenntnis
gelangen.
Um Aussagen zur Kriminalitätsbelastung einzelner Kommunen oder auch des Landkreises treffen zu können, wird jeweils die sogenannte Häufigkeitszahl berechnet.
Sie beinhaltet die Anzahl der registrierten Straftaten bezogen auf fiktiv 100.000 Einwohner.
Die aufgeführten Tatverdächtigen kommen nach polizeilichen Ermittlungsergebnissen als Täterin oder Täter in Frage. Damit ist nicht festgestellt, dass sie auch entsprechend angeklagt und verurteilt werden.
Die PKS bietet folglich kein getreues Spiegelbild der Kriminalitätsrealität, sondern
nähert sich dieser je nach Deliktsart mehr oder weniger stark an. Dessen ungeachtet bietet sie jedoch einen wesentlichen Faktor zur Beobachtung der Kriminalität,
insbesondere der regionalen Veränderungen hinsichtlich
-
Delikten und Tätern,
Erlangung von Erkenntnissen für vorbeugende und verfolgende Kriminalitätsbekämpfung,
Organisation und Personalplanung innerhalb der Polizei und
der kriminalpolitischen Auswertung.
3
1. Kriminalitätsentwicklung
Die Polizeidirektion Limburg-Weilburg registrierte im vergangenen Jahr 8.436 Straftaten. Zum Vorjahr ist damit ein Rückgang um 209 Straftaten (-2,4 %) zu verzeichnen.
Damit liegt das Niveau der registrierten Straftaten im Jahr 2014 auf dem niedrigsten
Stand seit über zehn Jahren. Die Aufklärungsquote (5.104 Fälle) liegt im fünften
Jahr in Folge über der 60%-Marke und liegt mit einem Wert von 60,5 % (Vorjahr
61,1 %), im landesweiten Vergleich im Spitzenbereich.
Im Jahr 2014 wurden in Hessen 396.931 Straftaten in der PKS erfasst. Das sind
10.153 Fälle bzw. 2,6 % mehr als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote liegt mit 59,3 %
weiterhin auf hohem Niveau.
Die Häufigkeitszahl (HZ), eine statistische Vergleichsgröße zur Kriminalitätsbelastung (Anzahl von Straftaten pro 100.000 Einwohner), beträgt im Landkreis LimburgWeilburg 4.963. Die Kriminalitätsbelastung liegt damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 6.566 Straftaten pro 100.000 Einwohner.
Polizeidirektor Jürgen Begere wertet die erneut hohe Aufklärungsquote als einen
Erfolg seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Intensive Vorbeugungsmaßnahmen, qualifizierte Kriminalitätsbekämpfung und akribische Tatortarbeit haben einen wesentlichen Anteil an dieser positiven Entwicklung, so der Polizeichef.
Am Erfolg der Polizei sind laut Polizeidirektor Begere aber auch couragierte Bürgerinnen und Bürger beteiligt, die nicht wegsehen, sondern auffällige Beobachtungen
melden, sich als Zeugen zur Verfügung stellen und so die Ermittlungsarbeit fördern.
4
2. Hauptlast und Veränderungen
Den größten Anteil an den Straftaten im Landkreis Limburg-Weilburg haben die Eigentumsdelikte mit 57,1 % (58,4 % in 2013). Bei den einfachen Diebstählen wurden 1.905 Fälle registriert (+ 32 / +1,7 %), bei den schweren Diebstählen waren es
1.037 Fälle (-88 / -7,8 %). Dazu kommen noch 1.876 Vermögens- und Fälschungsdelikte (-177 / -8,62 %).
Nach der Häufigkeit folgen 813 Sachbeschädigungen (-26 / -12,6 %), 672 Körperverletzungen (-43 / -22 %) und 567 Rauschgiftdelikte (+19 / +3,47 %).
Die noch verbleibenden 1.566 sonstigen Straftaten verteilen sich auf das übrige
Strafgesetzbuch und die strafrechtlichen Nebengesetze.
3. Wesentliche Deliktsbereiche
3.1.
Straftaten gegen das Leben
Im Jahr 2014 wurde in 18 Fällen von Straftaten gegen das Leben polizeilich ermittelt. Einmal wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, dreimal wegen Mordes
und in 14 Fällen wegen Totschlags. 13 Taten sind als Versuchsdelikte erfasst.
Anfang Dezember 2013 hat ein 29-Jähriger sein zehn Monate altes Kind zu Tode
geschüttelt. Wegen Totschlags ist der Mann zu siebeneinhalb Jahren Freiheitsstrafe
verurteilt worden. (Tat zählt statistisch zu 2014)
Im Januar 2014 kam es in einem Wohnhaus in Obertiefenbach zu einer Gasexplosion. Das Haus wurde zerstört. Gegen einen 40-jährigen Mieter wurde ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Mordes eingeleitet.
Wenige Tage später, Anfang Februar, haben mehrere Personen auf der Runkeler
Straße ein Kurierehepaar überfallen. Dabei wurde auch auf die beiden bzw. deren
Fahrzeug geschossen.
Bei einem Streit in Limburg hat ein 30-Jähriger seinen Kontrahenten mit einem
Baseballschläger traktiert. Der 27-Jährige verstarb an seinen Verletzungen.
5
Nach einer Verhandlung im Familiengericht hat ein 51-Jähriger seinen ehemaligen
Schwiegersohn mit einem Messer angegriffen. Gegen den Angreifer wurde wegen
versuchten Totschlags ermittelt.
3.2.
Sexualdelikte
Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist gegenüber dem
Vorjahr mit 107 Fällen ein Anstieg um ein Delikt auf nunmehr 108 Fälle zu verzeichnen (+0,9%)
Insgesamt liegt die Aufklärungsquote (AQ) bei den Sexualdelikten auf hohem Niveau bei 88,9 %.
3.3.
Rohheitsdelikte
Raubstraftaten, Körperverletzungen, Freiheitsberaubungen, Nötigungen, Bedrohungen und auch die Nachstellungen (Stalking) werden unter dem Sammelbegriff der
Rohheitsdelikte zusammengefasst. Die Anzahl dieser Straftaten, die bei den Opfern mit Ängsten oder Schmerzen verbunden sind, hat sich um 49 Fälle auf 1.031
reduziert (-4,5 %).
3.3.1. Raubdelikte
Die Raubstraftaten sind um 24 auf 63 Fälle gestiegen (+61,5 %), wobei in 40 Fällen der oder die Täter ermittelt wurden (AQ 63,5 %). Zwei Geldinstitute wurden
überfallen, Tankstellen sechs- und Spielhallen achtmal. Raubüberfälle in Wohnungen waren in vier Fällen zu verzeichnen, 20 auf Straßen zweimal davon wurden
Handtaschen geraubt.
Der Raubüberfall auf die Filiale der Volksbank in Linter am 03. Juni vergangenen
Jahres konnte dank Zeugenhinweisen schnell geklärt werden. Ein 25-jähriger wurde
noch unmittelbar im Rahmen der polizeilichen Fahndung festgenommen.
Anfang Mai ist in der Limburger Innenstadt einer 20-Jährigen die Handtasche geraubt worden. Ein 23-Jähriger wurde als mutmaßlicher Täter ermittelt.
Eine Spielhalle in Hadamar ist fünfmal überfallen worden. Einer der mutmaßlichen
Tatverdächtigen ist Anfang März diesen Jahres unter anderem wegen eines Sexualdeliktes zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der 23-Jährige wird
außerdem verdächtigt, gemeinsam mit anderen, eine Spielhalle in Villmar sowie
eine Tankstelle in Limburg überfallen zu haben.
Für den Leiter der Polizeidirektion Limburg-Weilburg belegen insbesondere diese
Ermittlungserfolge, die zur Festnahme gefährlicher und gewaltbereiter Täter führten,
die hohe Professionalität seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Die gute Ermittlungsarbeit der Polizei lässt die Erfolgsaussichten für Räuber im Landkreis LimburgWeilburg deutlich sinken.
6
3.3.2. Körperverletzungsdelikte
Bei den Körperverletzungen sind 672 Fälle registriert worden, 43 weniger als im
Jahr zuvor. Zu den Körperverletzungen gehören auch die gefährlichen und schweren Fälle, beispielsweise unter Nutzung einer Waffe, mittels eines hinterlistigen
Überfalls oder auch durch mehrere Täter gemeinschaftlich begangener Taten. Diese
besonderen Formen der Körperverletzung reduzierten sich um 20 Fälle auf 192 (9,4 %).
3.3.3. Delikte gegen die persönliche Freiheit
Reduziert haben sich auch die Nötigungen um 50 auf 89 Fälle (-36 %), sowie die
Nachstellungen (Stalking) von 51 auf 37 Fälle (-27,5 %).
3.3.4. Häusliche Gewalt
Zu den Rohheitsdelikten zählen auch die 181 Fälle (+3,4 %) häuslicher Gewalt innerhalb ehelicher und nichtehelicher Lebensgemeinschaften.
Die Polizei leitet in jedem Fall von häuslicher Gewalt, der ihr bekannt wird, ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren ein, um die den Täter schützende Anonymität der
„eigenen vier Wände“ zu durchbrechen. Für die Opfer gibt es eine besondere gesetzliche Fürsorge durch das Gewaltschutzgesetz, das frühzeitige und konsequente
Interventionsmöglichkeiten bietet und auch die Anzeigebereitschaft fördert. Zudem
erhalten Opfer zeitnah Hilfsangebote über die „Koordinierungsstelle Häusliche Gewalt“ bei der Opferhilfe Limburg-Weilburg e.V..
Seit 2009 gibt es im Landkreis Limburg-Weilburg auch ein Gruppenangebot für gewalttätige Männer, Konflikte ohne Gewalt lösen zu lernen. Träger der Maßnahme ist
die Förderung der Bewährungshilfe in Hessen e. V., in Kooperation mit der Gerichtshilfe bei der Staatsanwaltschaft Limburg.
7
3.4.
Diebstahlsdelikte
Bei den Eigentumsdelikten sind einfache Diebstähle mit 1.905 Fällen zu verzeichnen (+41,7% %). Darin enthalten sind auch 481 Ladendiebstähle mit einem Zuwachs von 10 Fällen (+2,1%).
Bei den Fallzahlen der Diebstähle unter erschwerenden Umständen, also Einbrüche und Aufbrüche, ist zum Jahr 2013 mit 1125 erfassten Fällen ein erfreulicher
Rückgang um 88 auf 1037 Fälle festzustellen (-7,8%)
3.4.1. Wohnungseinbrüche
Im vergangenen Jahr sind 208 Wohnungseinbrüche erfasst worden, ein Rückgang
um 27 Fälle (-11,5 %). 83-mal waren Einbrecher tagsüber unterwegs.
Opfern von Wohnungseinbrüchen bietet die Polizei gezielt eine individuelle Sicherheitsberatung vor Ort an. Die Fachleute der Polizeilichen Beratungsstelle geben
fundierte Informationen zur Sicherung von Fenstern und Türen. Aber auch zu Fragen in Sachen Überfall- und Einbruchmeldeanlagen, sowie Zutrittskontrolle und Videoüberwachung sind sie die kompetenten Ansprechpartner. Von diesem grundsätzlichen Beratungsangebot der Polizei kann natürlich jeder Gebrauch machen, am
besten noch vor einem Einbruch. Die kostenfreie Beratung gilt selbstverständlich
auch für Firmen, Geschäfte oder Gaststätten.
3.4.2. Diebstähle aus Gewerbeobjekten, Verkaufsräumen sowie Automaten
In Büros wurde 201-mal (+22,6%) eingebrochen, 36-mal in Gaststätten (-20 %) und
in Verkaufs- bzw. Geschäftsräume 70-mal (+7,7%). Wie im Vorjahr wurden 19 Automaten aufgebrochen.
3.4.3. Diebstahl von Kraftfahrzeugen
Bei den Diebstählen von Kraftfahrzeugen ist ein Anstieg um 15 gestohlene Pkws
und Lkws auf 33 Fälle (+83,3 %) zum Vorjahr zu verzeichnen. Dagegen war bei den
schweren Diebstählen von Motorrädern, -rollern und Mofas ein Rückgang von 31
auf 18 Fälle festzustellen (-41,9%). Dazu kommen noch 11 gestohlene motorisierte
Zweiräder, die überhaupt nicht gesichert waren.
8
3.4.4. Diebstähle in/aus Kraftfahrzeugen
Die Anzahl der Autoaufbrüche ist um 32 auf 244 Fälle zurückgegangen (-11,6 %),
3.4.5. Fahrraddiebstähle
Bei den Fahrrädern ist der fehlende Eigentumsschutz noch immer verbreitet: Von
den wie im Vorjahr 82 gestohlenen Rädern waren 43 überhaupt nicht gesichert. Bei
diesen Fahrraddiebstählen dürfte die günstige Gelegenheit ausschlaggebend für die
Tat gewesen sein. Die Aufklärungsquote liegt bei 14,6% (2013: 13,4 %).
Besondere Ermittlungserfolge im Diebstahlsbereich:
In einem Villmarer Ortsteil hat ein 29-Jähriger die Bürger zwischen März und Mai mit
Einbrüchen in Atem gehalten. 18-mal war er in Dorfgemeinschaftshäuser, Feuerwehrgeräteräume und auch in Wohnungen eingedrungen. Aus der Bevölkerung
kamen Hinweise auf den Tatverdächtigen, was schließlich zu seiner Festnahme
führte. Er gestand und wurde in erster Instanz zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren ohne Bewährung verurteilt. Dagegen hat er Berufung eingelegt.
Im Herbst vergangenen Jahres waren im Limburger Stadtgebiet vermehrt Tageswohnungseinbrüche zu verzeichnen. Durch die Ermittler des Limburger Einbruchskommissariates konnte ein 58-jähriger als Tatverdächtiger identifiziert und ihm durch
an Tatorten gesicherte Spuren die Straftaten nachgewiesen werden.
Der Beschuldigte wurde vor dem Amtsgericht Limburg angeklagt. Der vorsitzende
Richter verwies das Sammelverfahren jedoch an das Landgericht, da der auszusprechende Strafrahmen des Amtsgerichtes dem Richter nicht ausreichend erschien.
9
3.5.
Vermögens- und Fälschungsdelikte
Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten gab es einen Rückgang um 177 auf
1.876 Straftaten (-8,6 %). Besonders beim Betrug haben die Fallzahlen um 342 auf
1.299 abgenommen. Der starke Rückgang ist insbesondere auf die Reduzierung der
Delikte im Zusammenhang mit Verkaufsplattformen im Internet von 382 auf 104
Fälle (-278 Fälle / -72,8 %) zurück zu führen.
Wichtige Hinweise zur Sicherheit im Internet sind beim Bundesamt für Sicherheit in
der Informationstechnik (BSI) unter www.bsi-fuer-buerger.de oder auf der Beratungsseite der Polizei unter www.polizei-beratung.de zu finden.
3.6.
Rauschgiftdelikte
Im vergangenen Jahr wurden 567 Rauschgiftdelikte nach dem Betäubungsmittelgesetz aufgedeckt und strafrechtlich verfolgt (+19).
Da Drogenstraftaten insbesondere durch Überwachungen und polizeiliche Kontrollen von Personen erkannt werden, ist die Aufklärungsquote hoch und lag für 2014
bei 95,8 %.
Bei dem strafbaren Umgang mit Betäubungsmitteln handelte es sich in 258 Fällen
um Cannabisprodukte. Nach Häufigkeit der Drogenarten folgen Amphetamine in
Pulver- oder Tablettenform (Ecstasy), Heroin und Kokain.
Bei 101 Straftaten (+11 Fälle/12,2%) ging es um den Handel oder Schmuggel von
Betäubungsmitteln, wobei Drogendealer besonders im Focus polizeilicher Ermittlungen stehen. Wie im Vorjahr war in 14 Fällen die Menge des gehandelten Rauschgifts zudem als bedeutend einzustufen, was sich auf das Strafmaß bei Gericht auswirkt.
An den direkten Folgen des Konsums illegaler Drogen ist im vergangenen Jahr keine Person gestorben.
4. Kriminalitätsbelastungen der Kommunen
Erfreulicherweise ging die Anzahl der polizeilich registrierten Straftaten in den folgenden neun Kommunen des Landkreises zurück:
Gemeinde:
Bad Camberg
Weilburg
Hadamar
Löhnberg
Beselich
Dornburg
Brechen
Villmar
Selters
Fälle 2014
813
682
528
128
163
242
163
163
186
Rückgang zum Vorjahr
-20
-43
-65
-12
-26
-177
-24
-15
-23
In Bad Camberg ist der Rückgang im Wesentlichen auf den Rückgang von Rohheitsdelikten zurückzuführen (-35), in Weilburg bei den Diebstahlsdelikten (-68).
Auch in Hadamar sind weniger Diebstähle (-36) und Vermögens- und Fälschungsdelikte (-33) angezeigt worden. Der erhebliche Rückgang in Dornburg ist durch eine
Reduzierung um 164 Fälle im Bereich der Betrugsdelikte erklärbar.
10
In folgenden Gemeinden war ein Anstieg an Fallzahlen zu verzeichnen:
Gemeinde:
Limburg
Waldbrunn
Weilmünster
Merenberg
Mengerskirchen
Runkel
Weinbach
Hünfelden
Fälle 2014
3530
262
294
100
160
270
109
236
Rückgang zum Vorjahr
+51
+51
+22
+5
+9
+8
+1
+19
In Limburg war zwar ein starker Rückgang von Körperverletzungsdelikten(-48) und
Einbrüchen in Pkws (-57) zu verzeichnen, jedoch ein Anstieg bei den einfachen
Diebstählen (+52), insbesondere den Ladendiebstählen (+29), aber auch ein plus
von 57 Fällen sogenannter mittelbarer Falschbeurkundung. Außerdem mussten sich
die Polizeibeamten in einer Vielzahl von Fällen des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte erwehren, eine Zunahme um 43 Fälle auf 106 gegenüber dem Jahr
2013 (63).
Die Steigerung der Fälle in Waldbrunn ist überwiegend auf eine Zunahme von Vermögens-und Fälschungsdelikten (+121) zurückzuführen.
5. Verteilung der Kriminalität / Häufigkeitszahl
Bei der Verteilung der Kriminalität in den Kommunen ergibt sich folgendes Bild:
In Limburg und den Stadtteilen ereigneten sich 41,8 % der registrierten Straftaten
des Landkreis Limburg-Weilburg. Das entspricht einer Häufigkeitszahl (HZ) in Höhe
von 10.431 (hochgerechnete Kriminalitätsbelastung auf 100.000 Einwohner). Jedoch dürfen in Limburg nicht nur die fest gemeldeten Einwohner für die Belastungsberechnung heran gezogen werden. Es gibt vielfältige Pendlerbewegungen durch
Arbeitsplätze und Schulen, attraktive Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitangebote
sowie die sehr gute Verkehrsanbindung. Das führt zu einer zeitweiligen Verdoppelung der Anzahl an Menschen, die sich in Limburg aufhalten, was den allein auf die
Einwohnerzahl berechneten Belastungswert an Kriminalität deutlich relativiert.
Die Polizei trägt zur Feststellung und Aufklärung von Straftaten sowie zur Stärkung
des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung in Limburg mit stärkerer Präsenz und vielfältigen offenen oder verdeckten Kontrolltätigkeiten bei. Dazu kommen gemeinsame
Fußstreifen von Polizeibeamtinnen und –beamten des Polizeiposten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes, die Präsenz durch Kräfte des Freiwilligen Polizeidienstes und nicht zuletzt trägt auch die optische Aufklärung der Videoschutzanlage am Bahnhofsvorplatz zur Sicherheit bei.
Sortiert nach der Häufigkeitszahl (HZ) folgen auf Limburg die Kommunen Bad Camberg (HZ 5.837), Weilburg (HZ 5.430), Waldbrunn (HZ 4520) und Hadamar (HZ
4307). Fünf weitere Gemeinden liegen mit ihrer Häufigkeitszahl unter 4.000; die
Stadt Runkel und weitere sieben Gemeinden sogar unter 3.000.
(siehe Anlage räumliche Verteilung)
11
6. Tatverdächtige
6.1.
Tatverdächtige allgemein
Die Polizei im Landkreis Limburg-Weilburg konnte von den 8.436 registrierten Straftaten insgesamt 5.104 Fälle aufklären, das sind umgerechnet 60,5 %. Mit dieser
sehr hohen Aufklärungsquote sind insgesamt 3.997 Tatverdächtige ermittelt worden.
Dabei handelt es sich um 3.084 männliche (77,2 %) und 913 weibliche Personen
(22,8 %).
Von diesen Tatverdächtigen waren 41 Personen als Mehrfach-/Intensivtäter erfasst,
also Täter, die innerhalb von zwei Jahren mehr als zehn Straftaten begangen haben.
Der größte Anteil, mit 1.974 Tatverdächtigen (49,4 %), wohnte in der jeweiligen Tatortgemeinde, 876 im übrigen Landkreis und 318 in Hessen. Auf andere Bundesländer verteilten sich 579 Tatverdächtige und 164 wohnten zur Tatzeit außerhalb der
Bundesrepublik Deutschland. 288 Tatverdächtige hatten keinen festen Wohnsitz.
Von den 3.997 ermittelten Tatverdächtigen hatten 1.074 keine deutsche Nationalität
(26,8 %). Landesweit beträgt der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger 41,4 % (38,5
% 2013).
6.2.
Junge Tatverdächtige
Mit besonderem Blick auf junge Tatverdächtige wurde bei der Polizeidirektion Limburg-Weilburg bereits Anfang Februar 2011 eine Ermittlergruppe zur Fallbearbeitung Besonders Auffällige Straftäter Unter 21 Jahren (BASU21) eingerichtet. Aufgrund intensiver Zusammenarbeit mit Schulen, dem Jugendamt, dem Verein Jugendhilfe und natürlich den Justizbehörden konnten bereits bekannte junge Mehrfachtäter positiv beeinflusst werden. Es erfolgten beispielsweise Vermittlungen von
Sprachkursen, gezielte Präventionsmaßnahmen der Jugend- und Drogenberatung,
aber auch der vorbeugende Besuch einer Justizvollzugsanstalt. Die spezielle Bearbeitung junger Mehrfachstraftäter, die nicht deliktsbezogen erfolgt, sondern allein
auf die Person des Tatverdächtigen abgestimmt ist, hat sich als zielführend im Sinne der polizeilichen Prävention und Repression gezeigt.
Mit Stand 31.12.2014 waren 18 als besonders auffällige Straftäter registriert, drei
sind inhaftiert.
In der Altersgruppe der Kinder (unter 14 Jahren) fielen 89 als Tatverdächtige auf
(2013: 92).
Bei den Jugendlichen ist die Zahl der Tatverdächtigen erfreulicherweise erneut
stark zurückgegangen von 296 auf 254 (-14,1 %). Zu diesem Rückgang hat nach
Einschätzung des Direktionsleiters auch die hervorragende Arbeit der Präventionskommission des Landkreises Limburg-Weilburg beigetragen, deren Gremien bei der
Jugendprävention einen besonderen Schwerpunkt setzen.
Auch bei den Heranwachsenden (18 bis 20 Jahre) fielen weniger als Tatverdächtige auf: 254 gegenüber 373 im Vorjahr (-31,9 %).
Insgesamt haben die 597 ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren einen Anteil
an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen von 14,9 % (2013 = 18,7 %).
Trotz des zahlenmäßigen Rückgangs an jungen Tatverdächtigen (TV) ist deren Anteil bei Gewalttaten regelmäßig überproportional hoch.
Im Landkreis Limburg-Weilburg konnte jedoch eine positive Entwicklung festgestellt
werden. Während 2013 bei den Körperverletzungsdelikten noch 168 Personen und
damit 36,5 % der Tatverdächtigen unter 21 Jahre alt waren, waren es 2014 nur noch
124 (18,8 %). Auch bei den schweren und gefährlichen Körperverletzungsdelikten
12
ist ein Rückgang junger Tatverdächtiger signifikant. Von 36,6 % junger Tatverdächtiger in 2013 sank der Anteil auf 27,7 % im Jahr 2014 (61 Personen).
Prozentual hat sich auch der Anteil an den Raubdelikten von 43,1 % in 2013 auf 19
% im vergangenen Jahr reduziert (8 Personen).
Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen unter 21 Jahren liegt bei den Körperverletzungen bei 19,3 % (24 TV), bei den gefährlichen/schweren Körperverletzungen bei 26,2 % (16 TV) und bei den Raubstraftaten bei 50 % (4 TV).
7. Opferangaben
Bei den Straftaten gegen das Leben, den Sexualdelikten und den Rohheitsdelikten,
also den Fällen, die überwiegend mit körperlicher oder seelischer Gewalt einhergehen, waren insgesamt 1.168 Menschen als Opfer betroffen, 69 Personen weniger
als im Vorjahr (-5,5 %). Dabei überwiegt der Anteil männlicher Opfer mit 640 Personen (54,7 %).
Unter 21 Jahre alt waren 200 Personen (-155). In der Altersgruppe von 21 bis 59
Jahren hat sich die Anzahl der Opfer um zwölf auf 807 erhöht. Bei den über 60jährigen waren 68 Personen betroffen (-19).
Betrachtet man den Gesamtanteil dieser Opfer in der Altersstruktur, dann sind die
jungen Menschen (unter 21 Jahren) mit 17,1 % betroffen, ältere Menschen (ab 60
Jahren) mit 5,8 %.
Im Hinblick auf die Opferbetreuung besteht zwischen der Polizeidirektion LimburgWeilburg und den Opferhilfeeinrichtungen des Kreises eine gute Zusammenarbeit.
8. Präventionsmaßnahmen
8.1.
Zusammenarbeit mit Schulen, Lehrern, Eltern
Die Polizei arbeitet mit Schülern, Lehrern und Eltern in folgenden Bereichen:
• Projektbezogene Diskussionen mit Schulklassen zu den verschiedenen Formen der Jugendkriminalität, insbesondere der körperlichen Gewalt unter Schülern und dem Missbrauch legaler und illegaler Drogen.
• Prävention im Team (PiT), ein gewaltpräventives Schulprojekt unter Beteiligung von Lehrern, Sozialarbeit und Polizei an vier Schulen in HünfeldenDauborn (2007), in Selters-Niederselters (2009), in Limburg (2010) und in
Hadamar (2013)
• Anlassbezogene Präventionsmaßnahmen nach besonderen Vorfällen.
• Elternabende in Kindergärten und Schulen, insbesondere zu den Themen Ansprechen von Kindern, Gewalt unter Schülern, neue Medien und Drogenmissbrauch.
• Mitwirkung bei Lehrerfortbildungen zum Krisenmanagement an Schulen, im
Rahmen der Gewalt- und Drogenprävention sowie zu den Bereichen Handynutzung und Internetgefahren.
• Die „Trouble-Line“ für Schüler, Lehrer und Eltern zu den Jugendsachbearbeitern der Polizei in Weilburg gibt es bereits seit Januar 2002.
• Ein „Kriminalpädagogisches Jugendprojekt“ wurde im September 2008 in Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Westhessen und der Staatsanwaltschaft Limburg eingeführt. Ausgebildete Schülergremien übernehmen die
Funktion von Staatsanwaltschaft und Gericht für geeignete Fälle polizeilich erfasster Jugenddelinquenz, die unter juristischer Begleitung aufgearbeitet und
auch geahndet werden. Ein positiver Effekt ist dabei nicht nur für die Delin13
•
8.2.
quenten zu sehen, sondern auch innerhalb der Schülergremien und in deren
Umfeld.
Das Projekt "Digitale Helden" wird auf Initiative und mit finanzieller Unterstützung des Lions Club Limburg-Domstadt in Zusammenarbeit mit dem Medienzentrum Limburg-Weilburg und einem Team aus Frankfurter Medienpädagogen seit August 2013 im Landkreis Limburg an mittlerweile 12 Schulen durchgeführt. Im Rahmen dieses Projektes werden Schülerinnen und Schüler der 7.
bis 9. Jahrgangsstufe zum "Onlinecoach" ausgebildet, um jüngere Schülerinnen und Schüler in Bezug auf Datenschutz, Urheber- und Persönlichkeitsrechte, soziale Netzwerke und persönliche Prävention von Cybermobbing zu beraten. Konzeptionell begleitet wird das Projekt von einem Partnernetzwerk aus
Polizei (Jugendkoordinatorin), Jugendamt, Jugendbildungswerk und Staatlichem Schulamt. Im Juni 2014 wurde das Projekt mit dem klicksafe Preis für
Sicherheit im Internet ausgezeichnet.
Netzwerk Präventionskommission
Seit April 1994 gibt es im Landkreis Limburg-Weilburg eine Präventionskommission,
die ein umfassendes Netzwerk in Verbindung mit allen Kommunen, sozialen Einrichtungen, Vereinen, Verbänden und Fachbehörden geknüpft hat, um weitere Präventionsprojekte entwickeln bzw. aufgreifen und umsetzen zu können. Erforderliche
Finanzmittel werden im Bedarfsfall durch den seit Mai 1995 bestehenden gemeinnützigen Verein Kriminalprävention Limburg-Weilburg e. V. getragen, dem neben
Kreis und Kommunen auch sonstige Verbände und Privatpersonen angehören.
Den Vorsitz der Präventionskommission hat Landrat Manfred Michel, Geschäftsführer ist Polizeidirektor Jürgen Begere. In den unterschiedlichen Arbeitsgruppen ist
jeweils auch die Polizei vertreten. Arbeitsfelder sind neben der Erziehung in Kindergarten und Schule sowie einer separaten AG Jugend auch Gewalt in der Familie,
Opferbetreuung, Suchtprävention sowie Sicherheit im öffentlichen und privaten Bereich mit Seniorenberatung. Dazu gibt es folgende Projektbereiche:
•
•
•
•
•
•
„Papilio“, ein vom Beta Institut entwickeltes Programm für Kindertagesstätten
zur Vorbeugung gegen die Entwicklung von Sucht und Gewalt.
„Klasse 2000“, ein präventives Grundschulprogramm.
Konfliktlösetraining, Streitschlichterprogramme und Trainingsraummodelle an
verschiedenen Schulen.
Netzwerk Suchtprävention zwischen Polizei, Schulen, Jugend- und Drogenberatung, Vitos-Klinik und Arzneimittelhersteller Mundipharma seit 1997. Hauptthemen sind Zigaretten, Alkohol, Haschisch und Ecstasy.
„Happy-Hour-Parcours“, ein Mitmachparcours zum Thema Alkohol und Tabak,
der Ende Februar 2013 an den Start ging. Entwickelt wurde dieses Präventionsangebot in Kooperation mit der Fachstelle für Suchtprävention des Vereins
Jugend- und Drogenberatung Limburg e.V., der Schulsozialarbeit und Jugendpflege der Stadt Weilburg sowie der Gemeinden Selters, Hünfelden und Brechen für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 10 aller Schulformen. An 7 Stationen können sich Schülerinnen und Schüler durch Mitmachen und Erleben über die Wirkung und das Suchtpotential der legalen Substanzen Alkohol und Tabak informieren und über das eigene Konsumverhalten
nachdenken.
„Jugendschutz ist wichtig – wir machen mit!“, ein bereits ausgezeichnetes
Programm zu Alkoholprävention und Jugendschutz bei Discoveranstaltungen
im Landkreis Limburg-Weilburg. Polizeidirektion, Jugendamt sowie die Jugend- und Drogenberatung erhoffen sich bei der Fortsetzung ihrer Aktivitäten
eine breite Unterstützung durch Eltern, Schulen, Vereine und Kommunen.
14
•
•
•
Seit dem Jahr 2011 schließt sich das Projekt „HaLT“ (Hart am LimiT) an. Dabei
geht es um reaktive und proaktive Maßnahmen bei jungen Menschen nach
komatösem Rauschtrinken unter Einbeziehung der Eltern / Bezugspersonen.
„Jugendschutzteam“, ein im Jahr 2012 in Zusammenarbeit mit dem Jugendschutzbeauftragten des Landkreises, der Jugendkoordinatorin der Polizeidirektion, Rettungsdiensten sowie Ehrenamtlichen aus dem Sozialbereich entwickeltes Projekt zur Beachtung des Jugendschutzes bei öffentlichen Veranstaltungen, um exzessivem Alkoholkonsum von Jugendlichen mit den damit einhergehenden Problematiken entgegenzuwirken. Durch das Projekt werden ehrenamtlich engagierte Bürger in ein Team aus Jugendschützern des Landkreises und der Polizei mit einbezogen und beteiligen sich neben den professionellen Akteuren dauerhaft an den Aufgaben des Jugendschutzes. Das Projekt
wurde im Jahr 2014 erfolgreich fortgeführt und im Mai 2014 mit dem Hessischen Präventionspreis ausgezeichnet.
Fallkonferenzen durch tangierte Behörden und Institutionen zur schnelleren
Reaktion und effizienteren Bearbeitung bei besonderen Formen der Jugenddelinquenz (siehe auch S. 5/6: junge Tatverdächtige – BASU21).
29 ehrenamtliche Seniorensicherheitsberater sind derzeit in 13 Kommunen tätig. Dieser neuere Schwerpunkt präventiver Arbeit erfolgt mit Blick auf eine
bessere Lebensqualität für ältere Menschen. Nicht nur Senioren nehmen in ihrer Anzahl zu, sondern auch der kriminelle Einfallsreichtum, illegal an deren
Besitz zu gelangen. Um zumindest einen Teil der insgesamt etwa 40.000 Senioren im Landkreis zu erreichen, ist es sinnvoll, auch in den übrigen Kommunen ehrenamtliche Seniorensicherheitsberater auszubilden und einzusetzen.
In der Trägerschaft des Vereins Kriminalprävention Limburg-Weilburg e. V. gibt
es weitere Jugendprojekte, initiiert mit dem Landkreis Limburg-Weilburg und gefördert über das Bundesförderprogramm „Jugend für Vielfalt, Demokratie und Toleranz
– gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“ (ViDeTo):
•
•
•
•
•
8.3.
„Die digitale Herausforderung – Wie Bildschirmmedien unsere Kinder beeinflussen“, ein Aufklärungsfilm von Wilfried Brüning zu Medienkonsum und Lernverhalten (im Landkreis gedreht / wurde 2012 fertig gestellt).
Gewalt unter Mädchen (Autorenlesung in Schulen mit Diskussion).
„Frieden beginnt im Klassenzimmer“, ein jährlicher Ideenwettbewerb für Schulen mit der Möglichkeit, bereits begonnene Präventionsmaßnahmen zu verstärken und so für weitere Nachhaltigkeit zu sorgen.
„Gefahr im Verzug! Zivilcourage gefragt! Und wie geht das?“ Dieses Schulprojekt zur Gewaltprävention beinhaltet Bausteine aus dem Präventionsprogramm
„cool sein – cool bleiben“ und wurde im Jahr 2014 fortgesetzt.
Beratungsverzeichnis für Kindertageseinrichtungen, von der AG „Erziehung im
Kindergarten“ erarbeitetes und im Jahr 2012 fertig gestelltes Verzeichnis der
im Landkreis vertretenen beratenden Institutionen mit Kontaktdaten und Beratungsmöglichkeiten zur Unterstützung der Arbeit in den Kindertageseinrichtungen.
Kommunale Prävention
Kommunale Präventionsräte gibt es neben der kreisweiten Präventionskommission in den Gemeinden Waldbrunn und Villmar sowie in der Stadt Hadamar. Schwerpunkt ist auch hier die Präventionsarbeit mit jungen Menschen. Das wird in Hadamar noch durch den „Schutzmann vor Ort“ verstärkt, zu dessen Aufgabenbereichen
auch der enge Kontakt zur Jugendpflege, zur Schulsozialarbeit und die Präventionsarbeit mit jungen Schülern zählen.
15
8.4.
Freiwilliger Polizeidienst
Freiwillige Polizeihelfer sorgen für einen Zugewinn des subjektiven Sicherheitsgefühls im kommunalen Bereich durch mehr Präsenz an neuralgischen Punkten.
In Limburg und Elz (seit 2006) sowie in Hadamar und Waldbrunn (seit 2008) wurden
insgesamt 20 Männer und Frauen verpflichtet. Nach den bisherigen Erfahrungen
wird die Streifentätigkeit dieser uniformierten Helferinnen und Helfer von einer großen Akzeptanz in der Bevölkerung getragen.
16
Anlage:
Räumliche Verteilung der Kriminalität auf die Städte und Gemeinden:
Stadt /
Gemeinde
Fälle
2013
AQ in %
Fälle
2014
AQ in %
Anteil
in %
3479
60,8%
3530
61,2%
41,8%
51
0,4%
33.843
10431
Bad Camberg
833
54,5%
813
52,2%
9,6%
-20
-2,3%
13.929
5837
W eilburg
725
61,4%
682
67,2%
8,1%
-43
5,8%
12.561
5430
W aldbrunn
211
66,8%
262
76,7%
3,1%
51
9,9%
5.796
4520
Hadamar
593
62,2%
528
58,9%
6,3%
-65
-3,3%
12.259
4307
Elz
268
56,3%
319
62,7%
3,8%
51
6,4%
8.008
3984
Elbtal
102
75,5%
81
56,8%
1,0%
-21
-18,7%
2.294
3531
W eilmünster
272
62,9%
294
58,5%
3,5%
22
-4,4%
8.843
3325
Merenberg
95
61,0%
100
59,0%
1,2%
5
-2,0%
3.264
3064
Löhnberg
140
48,6%
128
58,6%
1,5%
-12
10,0%
4.262
3003
Beselich
189
56,6%
163
46,6%
1,9%
-26
-10,0%
5.557
2933
Dornburg
419
80,0%
242
67,8%
2,9%
-177
-12,2%
8.450
2864
Mengerskirchen
151
64,9%
160
65,0%
1,9%
9
0,1%
5.661
2826
Runkel
262
59,9%
270
57,0%
3,2%
8
-2,9%
9.613
2809
Brechen
187
59,9%
163
57,7%
1,9%
-24
-2,2%
6.500
2508
Villmar
185
57,3%
170
60,6%
2,0%
-15
3,3%
6.879
2471
W einbach
108
65,7%
109
56,0%
1,3%
1
-9,7%
4.463
2442
Hünfelden
217
47,0%
236
57,6%
2,8%
19
10,6%
9.703
2432
Selters
209
71,8%
186
57,5%
2,2%
-23
-14,3%
8.079
2302
8645
61,1%
8436
60,5%
100,0%
-210
-0,6%
169.964
4963
Limburg
Landkreis LM-W EL
17
Verän- Veränd.
Einw ohner
derung
AQ
Häufigk.
Zahl