Das Vontobel-Monatsmagazin für strukturierte Produkte Wearables: smarte Ratgeber hautnah Marktfokus, Seite 6 Multi VONTI mit tiefem Ausübungspreis: Coupons sind die neuen Zinsen Investmentidee, Seite 14 Swiss Derivative Awards 2015: Vontobel dreimal ausgezeichnet News und Tipps, Seite 18 April 2015 – Ausgabe Schweiz 2 derinews April 2015 Inhaltsverzeichnis 3 Editorial 4 Marktbericht Aktuelle Entwicklungen auf dem Weltmarkt 6 Marktfokus Wearables: smarte Ratgeber hautnah 9 Interview Mit Dr. Ulf Blanke, Senior Scientist and ETH Pioneer Fellow, Wearable Computing Lab, ETH Zürich 10Themenrückblick Gesundheitseinrichtungen mit bemerkenswert starker Performance 11 Schweizer Aktienmarkt Richemonts Schmuckmarken profitieren vom schwachen Euro 12 Know-how «Die tiefen Zinsen bleiben uns erhalten.» Interview mit Lars Brandau, Geschäftsführer Deutscher Derivate Verband 14Investmentidee Multi VONTI mit tiefem Ausübungspreis: Coupons sind die neuen Zinsen 16Rohstoff-Kolumne Goldpreis beflügelt 17 Wussten Sie, dass … 8 News und Tipps 1 Swiss Derivative Awards 2015: Vontobel dreimal ausgezeichnet 19Hinweise «Dank Wearables ist es möglich, das eigene Verhalten zu messen, sich selbst in Relation zu setzen und sich letztlich besser zu verstehen.» Dr. Ulf Blanke, Senior Scientist and ETH Pioneer Fellow, Wearable Computing Lab, ETH Zürich 3 derinews April 2015 Editorial Liebe derinews-Leserinnen und -Leser Vielleicht gehören Sie bereits zur rasant wachsenden Gruppe begeisterter WearablesNutzer. Möglicherweise sind Sie sich dessen aber (noch) gar nicht bewusst. Die kleinen «smarten» Begleiter sind ein Phänomen: Sie wecken eine generelle Neugier über das eigene «Selbst», erscheinen dabei in unterschiedlichster Form und sind in vielen Anwendungsbereichen äusserst nützlich. Gut möglich, dass wir am Anfang einer neuen technologischen Revolution stehen. Was es mit den Wearables auf sich hat und wie Sie als Investor vom Aufwind der tragbaren, elektronischen Ratgeber profitieren können, erfahren Sie im «Marktfokus» auf Seite 6. Weitere Einblicke in das Thema gibt Ihnen zudem Dr. Blanke, ein anerkannter ETH-Forscher im Bereich «Wearable Computing». Das Interview mit ihm finden Sie auf Seite 9. Korrigendum In der Rubrik «Investmentidee» der Märzausgabe hat sich in der Grafik 5 auf Seite 13 ein Fehler eingeschlichen. Die Beschriftungen der Kursentwicklungen waren vertauscht. So ist es richtig: Der Vontobel Oil-Strategy Index zeigt eine starke Outperformance von 50.57 %, der JPMCCI Index eine leichte Underperformance von – 0.82 % gegenüber dem Preis für Rohöl WTI (Zeitraum: 05.03.2010 – 04.03.2015). Nichts Neues von der Zinsseite. So wird uns das angespannte Zinsumfeld erst einmal weiter beschäftigen. Was bleibt eigentlich den eher konservativen Investoren, die das volle Verlustrisiko aus risikoreicheren Anlagen wie Aktien nicht eingehen wollen? Der Multi VONTI mit tiefem Ausübungspreis zum Beispiel: Er könnte eine Lösung für tendenziell defensivere Risikoprofile sein. Wie sich das Risiko einer Aktienposition mithilfe der cleveren Struktur reduzieren lässt, erläutern wir in der Investmentidee auf Seite 14. Wir wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre und viel Erfolg beim Investieren. Freundliche Grüsse Sandra Chattopadhyay Redaktionsleiterin «derinews» Wir freuen uns auf Ihre Kommentare und Ihr Feedback zu «derinews». Senden Sie uns eine E-Mail an [email protected]. In der Rubrik «Antworten auf Ihre Fragen» werden unsere Spezialisten Stellung nehmen. 4 derinews April 2015 Marktbericht Aktuelle Entwicklungen auf dem Weltmarkt Aktienmärkte EURO STOXX 50® Swiss Market Index (SMI®) 1100 4100 8500 8000 7500 3700 Indexpunkte 9000 Indexpunkte Indexpunkte 9500 MSCI® Emerging Markets Index 3300 2900 2500 7000 Apr 14 Swiss Market Index (SMI®) Apr 15 1050 1000 950 900 850 Apr 15 Apr 14 EURO STOXX 50 ® Apr 14 MSCI® Emerging Markets Index USA1 Nachdem die US-Indizes zu Beginn des Monates März auf neue Allzeithochs geklettert waren, gingen sie in den darauffolgenden Wochen in eine Seitwärtsphase über, die von starker Volatilität geprägt war. Die Anleger verunsicherte die Möglichkeit einer bald bevorstehenden Zinserhöhung in den USA. Für höhere Zinsen spricht die solide Verfassung des US-Arbeitsmarktes. Gegen eine Anhebung der Leitzinsen sprechen der starke Dollar, die schwache Inflation und zuletzt schwächelnde Konjunkturdaten. 15 von 17 Notenbankern im geldpolitischen Ausschuss FOMC machen sich für eine Straffung noch im laufenden Jahr stark. Ob jedoch schon im Juni an der Zinsschraube gedreht wird oder ein späterer Zeitpunkt realistisch ist, entzieht sich der Kenntnis der Marktauguren. Janet Yellen, Chefin der US-Notenbank Fed, hält sich weiterhin bedeckt. Zuletzt äusserte sie allerdings während eines Vortrages in San Francisco, eine erste Zinserhöhung könnte im weiteren Jahresverlauf vorstellbar sein. Beeinträchtigt wurde die Entwicklung der US-Aktienmärkte im März auch von geopolitischen Unsicherheiten: Ein überraschendes militärisches Eingreifen von Saudi-Arabien mit Unterstützung von zehn weiteren Ländern im Jemen liess Befürchtungen aufkommen, die für die Weltwirtschaft wichtige Golfregion könnte instabil werden. Schweiz2 Die Erholungsphase hat sich fortgesetzt, was sich in folgenden Aspekten begründet: 1) Der CHF hat sich gegenüber dem EUR und dem USD stabilisiert, 2) solide FY14Ergebnisse, 3) verhalten optimistische Ausblicke der Gesellschaften trotz Herausforderungen aus der neuen Währungskonstellation, 4) häufig deutlich höhere Dividenden als erwartet, 5) eine langsame, jedoch stetige Verbesserung der EU-Makroindikatoren. Im aktuellen Zinsumfeld erzeugte die Aussicht auf weiter steigende Dividenden und/ oder höhere Ausschüttungsquoten zusätzliche Nachfrage. Während die global ausgerichteten Unternehmen des SMI® fast nur den negativen Translation-Effekt zu spüren bekommen, werden viele klassische Exporteure mit einer starken industriellen (Kosten-) Basis in der Schweiz und auch die Vermögensverwalter Margeneinbussen erleiden – angesichts aktueller Wechselkurse dürften sie dies dank verschiedener Massnahmen aber gut verkraften. Wegen hoher Aktienbewertungen ist die Selektion von Small-/ Midcaps mit Aufwärtspotenzial in Kombination mit (teuren) klassischen defensiven Dividendenwerten die bevorzugte Strategie; wegen der starken Indexerholung ist sie jedoch korrekturanfällig. Eine Konsolidierung auf aktuellem Niveau dürfte gesund sein. Beitrag von GodmodeTrader (www.godmode-trader.de) 2 Beitrag von Vontobel Research Investment Banking 3 Beitrag Vontobel Research Asset Management 1 Apr 15 Marktbericht Zinsen JPMCCI Aggregate 3-Monats-LIBOR CHF – 5 y CHF Swap Absoluter Wert (in CHF) Indexpunkte 550 500 450 400 350 300 Apr 14 JPMCCI Aggregate Währungen 3-Monats-LIBOR CHF – 5 y CHF Swap 0.50 1.0 0.00 0.5 – 0.50 0.0 – 1.00 – 0.5 – 1.0 – 1.50 Apr 15 Apr 14 3-Monats-LIBOR CHF Apr 15 5 y CHF Swap 0.50 1.0 0.00 0.5 – 0.50 0.0 – 1.00 – 0.5 – 1.0 – 1.50 Apr 14 3-Monats-LIBOR CHF Absoluter Wert (in CHF) Rohstoffmärkte Absoluter Wert (in CHF) derinews April 2015 Absoluter Wert (in CHF) 5 Apr 15 5 y CHF Swap Europa1 Die Investoren an den europäischen Märkten haben sich im vergangenen Monat kräftig mit Aktien eingedeckt. Der deutsche Leitindex zog auf neue Rekordhochs über der psychologisch wichtigen Marke von 12’000 Punkten und auch der EuroStoxx50 legte über den Monat von rund 3600 Punkten auf 3700 Punkte kräftig zu. Ein Hintergrund der Zugewinne war der zu Beginn des Monates schwächere Euro, dessen Wert durch das Quantitative-Easing-Programm der EZB gedrückt wird. Doch auch Wirtschaftsdaten stützten: Der europäische Einkaufsmanager-Index kletterte auf 54.1 Punkte und erreichte damit ein Vier-Jahres-Hoch. Für DAX-Anleger überraschend erwies sich der jüngste deutsche Einkaufsmanager-Index: Das Stimmungsbarometer der deutschen Einkaufsmanager stieg auf eindrucksvolle 55.3 Punkte – und erreichte damit den höchsten Stand seit acht Monaten. Chris Williamson, Chef-Volkswirt des Datenanbieters Markit, der die Einkaufsmanager-Indizes veröffentlicht, sieht Europa dementsprechend weiterhin auf Kurs. Angestossen vom Quantiative-Easing-Programm der EZB sei weiteres Wachstum und ausreichend Liquidität sichergestellt. Emerging Markets3 Die Wachstumsaussichten für Schwellenländer – erwartet werden knapp 4 % im 2015 – bleiben verhalten und der Inflationsdruck tief. Letzterer wird insbesondere durch tiefe Öl- und Lebensmittelpreise gedrückt. Die Experten gehen von weiteren geldpolitischen Lockerungsmassnahmen, insbesondere in China, aus – ein wesentlicher Grund, weshalb an einem konstruktiven Aktienausblick für China und Schwellenländeranleihen in Hartwährung (USD) festgehalten wird. In lokaler Währung bleiben die Analysten jedoch vorsichtig, da moderate Währungsrisiken in Zusammenhang mit der ersten US-Zinserhöhung – voraussichtlich im Juni – bestehen. Eine Ausnahme könnten indische Lokalwährungsanleihen darstellen, denn die Rupie könnte von den Reformbemühungen der Regierung sowie verbesserten Fundamentaldaten (Leistungsbilanz) und dem konstruktiven Konjunkturausblick auch weiterhin unterstützt werden. Währungsentwicklung CHF/EUR/USD1 Im Verlauf des Monates März erhöhte sich der Wert des Franken gegenüber dem Euro: Mussten zu Beginn des Monates CHF 1.07 für einen Euro gezahlt werden, wurden Ende März nur noch CHF 1.04 verlangt. Der ungewöhnlich starke Rückgang im Währungspaar hängt mit der Geldpolitik der Eurozone zusammen: Die EZB hat im März ihre Geldpolitik weiter gelockert und ihr umfassendes Staatsanleihekaufprogramm aufgenommen. Angesichts des sehr starken Franken sorgte Mitte März eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters für Aufsehen: Um die Schweizer Wirtschaft zu stützen, würden SNB und Schweizer Regierungskreise über eine erneute Kopplung des Franken an den Euro nachdenken, hiess es. Die Schwäche des Euro gegenüber dem Dollar wird immer offensichtlicher: Nach neun roten Monatskerzen in Serie stürzte der Euro gegenüber dem Dollar zu Märzbeginn regelrecht ab: Wurden am 1. März knapp USD 1.12 für einen Euro aufgerufen, waren es 14 Tage später nur noch USD 1.04. Die Schwäche der Gemeinschaftswährung hängt zum einen mit dem expansiven Pfad der EZB durch unbekanntes Terrain zusammen. Zum anderen erhielten im März den Dollar stärkende Zinsspekulationen in den USA aufgrund guter Konjunkturdaten Nahrung. Quelle: Bloomberg; Stand am 08.04.2015. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und allfällige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus. 6 derinews April 2015 Marktfokus Wearables: smarte Ratgeber hautnah Die elektronischen Minibegleiter werden unser Leben verändern, wie es einst das Smartphone tat. Ihre stärkste Dynamik entfalten sie zurzeit in der Fitness- und Gesundheitsindustrie. Der neuartige «Solactive Wearable Tech Performance-Index» lässt Investoren an der spannenden Entwicklung von Wearables teilhaben. Preis und Funktionalität am wichtigsten Smartwatches, die derzeit wachsende Aufmerksamkeit geniessen, fallen unter die Rubrik «Wearables». Zu den von der deutschen Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im August 2014 erfragten Kaufkriterien bei Smartphone-Besitzern in fünf Ländern gehören die Erfassung von Sport-, Gesundheitsund Fitnesswerten sowie die Verwendung als klassische Uhr und die Möglichkeit zu telefonieren. Preis und Funktionalität werden als wichtig erachtet. Mit einem weltweiten Absatz von 1’200’000 Geräten (August 2014) ist Samsung der Marktführer des Segmentes (Smartwatchgroup). Der Elektronik-Gigant sollte sich jedoch vorsehen, denn die Konkurrenz – sei sie noch so klein – ist nicht weit. Garmin zum Beispiel – einer der führenden Hersteller von Naviga tionsprodukten – hatte im gleichen Zeitraum schon 400’000 Smartwatches verkauft, dies entspricht einem Drittel des SamsungAbsatzes und 7 % Marktanteil. Tatsächlich ist der Outdoor-/Fitnessbereich zum Hauptwachstumstreiber des eigentlichen GPSProdukteherstellers geworden. Die angebo tenen Ausführungen hat Garmin an die Outdoor-Aktivitäten «Joggen», «Wandern», «Radfahren», «Schwimmen» und «Golfen» angepasst und entsprechend der Kundenbedürfnisse klar voneinander getrennt. Garmins Geschäftsstrategie funktioniert: Das Unternehmen bedient zwar Nischenmärkte, jedoch sind die Produkte so positioniert, dass sie der Zielkundschaft einen hohen Mehrwert bieten (Smartwatchgroup; März 2015). Trendumkehr: zurück in die reale Welt Wie schnell kleinere Tech-Unternehmen – oft sind es lukrative Start-Ups – dank neuer Geschäftsmodelle in die Liga der Grossen aufsteigen, veranschaulicht «The Wall Street Journal» in seinem jährlich publizierten «EineMilliarde-Dollar-Startup-Club». 48 Neuan kömmlinge gab es letztes Jahr und 16 Mitglieder verliessen den elitären Kreis – entweder weil sie gekauft wurden oder an die Börse gingen. Bei GoPro – einem innovativen Hersteller für tragbare, montierbare «Action Sports»-Kameras (das sind Wearables) – war Letzteres der Fall (Dow Jones Venture Source, 2015). Viele der potenziell infrage kommenden Käufer sind sich der Existenz von Wearables noch gar nicht bewusst. Dennoch: Die winzigen Wundergadgets haben bereits in ihrem frühen Marktstadium bewiesen, dass sie nicht nur technische Spielereien einer vorrübergehenden Modeerscheinung sind. Das von Forschern sehr ernstgenommene Gebiet «Wearable Computing» scheint einen stabil geglaubten Trend gar umzukehren: Bislang richteten wir uns nach der virtuellen Welt und bewegten uns in ihr. Nun hat die Technologie zu uns gefunden und wendet sich unserem realen Leben zu. Sensoren: die digitalen Sinne Möglich machen es Sensoren, die «digitalen Sinne» eines Wearable. Online protokollieren sie Bewegungen und kombinieren oder senden zusätzliche Daten, die von uns ausgehen und/ oder auf uns einwirken. Bei den Parametern kann es sich um den Puls, die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit oder die UV-Belastung handeln. In Echtzeit werden die Daten drahtlos auf ein Smartphone übertragen und visualisiert. «Wearable Technology» ist ein Bestandteil des «Internets der Dinge», einer aktuell stark boomenden Industrie, deren Konzept darauf basiert, dass Maschinen ohne unmittelbaren menschlichen Befehl miteinander kommunizieren. Konnektivität ist die Voraussetzung dafür und so dürften Unternehmen des Sensorik-Bereiches ebenfalls am anhaltenden Aufwind der Wearable-Industrie teilhaben (Grafik 1). Der prognostizierte starke Anstieg des globalen Datenaufkommens (Grafik 2) dürfte auch auf die stärker werdende Nutzung von Wearables zurückzuführen sein. Grafik 1: (Prognostizierter) Marktwert von Wearables 15000 Marktwert in Millionen US-Dollar Das englische Wort «wearable» bedeutet «tragbar» und so könnte man zunächst denken, bei «Wearable»-Computern handle es sich um leichte, praktische Tablets oder Smartphones. Gemeint ist aber ein ganz neuer Technologietrend, der rasanten Einzug in unser Leben hält. Winzige Computer werden als «smarte» Kleidungsstücke, Pflaster oder intelligente Accessoires – in Form von Armbändern oder Broschen – direkt am Körper getragen. So kann der Kleinstrechner zum Beispiel die Aktivität und das Wohlbefinden seines Nutzers messen und protokollieren oder seinem Träger ausrichten, wie ruhig oder unruhig er geschlafen hat. Das intelligente Gadget kann zudem an das tägliche Bewegungsziel erinnern und Empfehlungen aussprechen. Die übliche Joggingrunde in der Mittagspause? Die neue Bestzeit wird automatisch festgehalten und – falls gewünscht – den Kollegen direkt über Social Media mitgeteilt. Die zunächst rein funktionalen Geräte sind mittlerweile sogar modisch. Intelligente Armreife bestehen nicht mehr nur aus Plastik, sondern auch aus wertvolleren Materialen bis hin zu Gold. Wearables revolutionieren aber nicht nur den Sportbereich, sondern auch den Medizin-Sektor. Wegen ihrer technologischen Eigenheiten schaffen sie dort zum Beispiel völlig neue Lösungen in Bezug auf die Gesundheitsüberwachung sowie Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten. 12642 12000 10920 9000 8862 7140 6000 5166 3000 0 2520 6.3 10 360 11 1260 12 13 14 Quelle: Business Insider, Mai 2013 15 16 17 18 7 Marktfokus derinews April 2015 Broadcom gehört zu den weltweit agierenden Unternehmen des Sensorik-Segmentes, die bereits vom aktuellen «Rummel» der Wearables profitieren. So liegt der Erlösbeitrag aus Broadcoms Geschäftsfeld «Konnektivität und Breitband» bereits bei 69 %. Das grösste Wachstum verzeichnete das mobile Segment des auf Draht- und Drahtlosnetzwerk spezialisierten US-Halbleiterherstellers; es übertraf alle Erwartungen. 2015 könnte es in Broadcoms Konnektivitäts- und Breitbandgeschäftsfeld zu einer weiteren Erlössteigerung von bis zu 5 % kommen. Interessant zu wissen: Der Internet-Titan Apple ist ein gern gesehener Kunde von Broadcom und kauft Wi-Fi- und Breitband-Chips (seekingalpha; Februar 2015). «Das nächste grosse Ding» Dies sagen derzeit viele Branchenkenner und meinen die neue technologische Revolution, die unser Leben in einer Form verändern wird, wie es einst das Smartphone tat. Dafür gibt es starke Argumente: Einerseits scheint der Trend nachhaltig zu sein und dürfte sich dauerhaft durchsetzen. Andererseits sind die Entwicklungen rasant: Laut Prognosen von Juniper Research wird der weltweite Marktwert aller Wearables zwischen den Jahren 2013 bis 2018 von 1.4 Milliarden auf 19 Milliarden USDollar steigen (Oktober 2013). Die schnelle Marktakzeptanz hat vermutlich einen schlichten Grund: Wearables oder das Bedürfniskonzept, auf das sie ausgerichtet sind, stiften Nutzen. Den Usern geben die Kleinstcomputer Antworten auf entweder unbeantwortete oder bislang nie gestellte Grafik 2: Prognostizierter Anstieg des globalen Datenaufkommens Fragen. Es hat sich herausgestellt, dass Nutzer Informationen über sich selbst sammeln, auswerten und gegebenenfalls körperliche Leistungen verbessern wollen. Im Fokus stehen daher Wearables mit Gesundheitsfunktionen wie die digitale Schlaf- und Diätüberwachung, die Stressbewältigung und die Herzrhythmusüberwachung (Grafik 3). «Smarte» Insulinpumpe zum Aufkleben Unterschiedlichste medizinische Überwach ungen, die Versorgung von Neu- und Frühgeborenen, Schlafdiagnostik oder die Fernbetreuung und -diagnose in Regionen mit geringer medizinischer Versorgung: All dies zeigt die neuen Einsatzmöglichkeiten von Wearables in für uns wichtigen Bereichen. Klein, praktisch und innovativ: So beschreiben zum Beispiel Pharmaexperten die von Tandem entwickelte erste intelligente Insulinpumpe mit Touchscreen namens t:slim®. Sie wird derzeit nur in den USA angeboten, könnte aber 2015 weitere Märkte erobern (diabetiker.info). Bereits 2013 verzeichnete sie ein reissendes Absatzplus von 71 % (Unternehmensbericht; Q314). Über die Pumpe, die einem Smartphone ähnelt, lassen sich alle Daten und Messwerte dank einer Insulin-App online verwalten. Der Rivale Insulet ist ebenfalls gut positioniert, denn auch seine smarte Pumpe namens mylife OmniPod ist neuartig: Ohne Schläuche wird der Pod einfach auf die Haut geklebt, der Träger erhält mehr Bewegungsfreiheit im Alltag. Wegen der hohen Nutzenstiftung in der Sport- und Gesundheitsindustrie dürften sich Ein T-Shirt gibt Ratschläge Beim Sport sind es zurzeit die «smarten» Kleidungsstücke des Sportartikelherstellers Under Armour. Dessen Kompressions-Shirts oder intelligente Schuhe senden Biosignale an die Smartphone-App des Sportlers. Sie vergleichen und analysieren einzelne Trainingseinheiten und helfen ausserdem, gesetzte Leistungsziele zu erreichen. In Bezug auf seine derzeitige Markenbekanntheit belegt Under Armour derzeit Platz zwei – nach Nike. Unternehmenschef Kevin Plank war schon 2012 der dritteinflussreichste ameri- Grafik 3: US-Verkäufe ausgewählter Wellness-Wearables Grafik 4: Neue Textil-Brands, die von männlichen US-Teenager schnell adoptiert wurden 300 Datenaufkommen in Petabyte pro Monat 277 250 200 Herzrhythmusüberwachung Digitale Waage 175 150 Diät-/Schlafüberwachung, Lösungen zur Stressbewältigung 106 100 61 50 15 0 33 2013 14 15* 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Marktabsatz in Millionen Einheiten 0 16* 17* 18* Quelle: Cisco Systems; Februar 2015 *Schätzung Wearables in diesen Branchen am schnellsten etablieren. Das smarte T-Shirt ist ein aussichtsreiches Anwendungsbeispiel, das in beiden Industrien – Sport und Medizin – zum Einsatz kommt. Es wurde vom FraunhoferInstitut für Integrierte Schaltungen entwickelt und enthält eine Messtechnik für Elektro kardiogramme (EKG) und Atmungserfassung. Weitere Einsatzbereiche des intelligenten Kleidungsstückes sind denkbar: Leicht angepasst könnte es Feuerwehrleuten bei der Brandlöschung zusätzliche Sicherheit bieten, denn es überwacht Vitalfunktionen und lokalisiert den jeweiligen Standort seines Trägers. Vielleicht könnten medizinische Wearables bald die Zahl der konventionellen, zeitaufwendigen Arztbesuche reduzieren. Bei Standard-Kontrolluntersuchungen handelt es sich ohnehin nur um Momentaufnahmen. Das T-Shirt hingegen misst Gesundheitsdaten dauerhaft, kann sie dem Arzt online senden und einen möglicherweise realistischeren Befund erstellen. 2014* 2015* 2016* 2017* 2018* Nike/Jordans 15% Polo Ralph Lauren 12% Under Armour 5% American Eagle 5% Vineyard Vines 5% Adidas 3% Vans 3% Sperry Top-Sider 2% RVCA 2% 2% H&M 0 2 4 6 8 10 12 14 16 Anteil in % 19* Quellen: Consumer Electronics Association, Parks Associates; Oktober 2014; *Schätzung Quelle: Piper Jaffray; Herbst 2014 8 derinews April 2015 Marktfokus kanische CEO unter vierzig – vor Tesla-Kopf Elon Musk. Aktuell profitiert Under Armour von Käufen der «Millennials», einer Kundengruppe, die sich zwischen 1990 und 2010 im Teenager-Alter befand, und sich wegen ihres gesunden Lebensstils immer stärker den Gesundheits-Apps, mapmyfitness.com oder myfitnesspal.com, widmet (seekingalpha; März 2015). Auch bei (männlichen) USTeenagern der Gegenwart ist Under Armour höchst beliebt (Grafik 4). In Wearables investieren Der Feldzug hat gerade erst begonnen; es dürfte sich um einen nachhaltigen Trend handeln, vielleicht um eine neue technologische Revolution. Für Anleger, die am Aufwind der Wearables teilhaben möchten, wurde der neue «Solactive Wearable Tech PerformanceIndex» aufgelegt. Er reflektiert die Wertentwicklungen von bis zu 15 internationalen Aktien aussichtsreicher Unternehmen, die einen massgeblichen Teil ihres Umsatzes aus dem Wearable-Segment schöpfen, über ein aussichtsreiches Geschäftsmodell verfügen und wichtige quantitative Kriterien erfüllen (Infobox). Im gleichgewichteten Index enthalten sind derzeit vorallem «Pure Plays», die von der Dynamik der Fitness- und Gesundheitsbranche profitieren. Er wird zweimal im Jahr angepasst. Auswahlpool des «Solactive Wearable Tech Performance-Index» Im Auswahlpool enthalten sind bis zu 15 Aktien von Unternehmen, die am Selektionstag die folgenden Kriterien erfüllen: • Signifikante Geschäftstätigkeit im Wearable-Sektor • Listing an einer anerkannten und regulierten Börse • Marktkapitalisierung mind. USD 5000 Mio. • Tägliches Handelsvolumen im Schnitt und in den letzten 6 Monaten von mind. USD 15 Mio. • Keine Verkaufsbeschränkungen; frei handelbar Anleger partizipieren mit dem VONCERT Open End auf den «Solactive Wearable Tech Performance-Index» nahezu 1 : 1 an dessen potenziellen Kurssteigerungen, aber auch an möglichen Verlusten. Das Tracker-Zertifikat (Open End) wird in verschiedenen Währungstranchen angeboten. Anleger sollten berücksichtigen, dass sich die Wearable-Branche in einem noch frühen Stadium befindet, was grosses Upside-Potenzial, aber auch entsprechende Risiken in sich birgt. Zusammensetzung des gleichgewichteten «Solactive Wearable Tech Performance-Index» bei Anfangsfixierung: Unternehmen Sektor Aktivität Analog Devices Inc. Sensoren Hochperformance-Halbleiter-Schaltungen für analoge u. digitale Signalbearbeitung Broadcom Corp. Konnektivität Integrierte Siliziumlösungen für digitale Datenübertragung von Voice, Daten u. Video per Breitband für Privathäuser u. in Unternehmen; Global-Location-Chips für Wearables Garmin Ltd. Konsumentenzubehör Tragbare, fest installierte GPS-aktivierte Produkte u. sonstige Navigations-, Kommunikations- u. Informationsgeräte; Smartwatches (Fitness u. Sport) GoPro Inc. Konsumentenzubehör Tragbare, montierbare Kameras u. einhergehendes Zubehör; Nutzung bei «Action Sports» für professionelle Bildaufzeichnung; Mobilapplikationen u. Software zwecks Erstellung, Verwaltung, Teilen von Foto-/Bilddateien Maxim Integrated Products Inc. System-on-Chip Lineare u. gemischte signalintegrierte Schaltungen; Design-Prozesse u. -Fähigkeiten mit hoher Frequenz u. nutzerdefiniertem Design Medtronic Gesundheitsüberwachung Therapeutische u. diagnostische Medizinprodukte, u. a. Herzschrittmacher, Tachyarrhytmie-Management, Mgmt. von Vorhof-Flimmern u. Herzversagen, Herzklappenersatz, maligne u. nicht-maligne Schmerzen, Bewegungserkrankungen Murata Manufacturing Co., Ltd. Konnektivität Elektronische Komponenten: Filter, Kondensatoren, Thermistoren, Widerstände, Rauschunterdrückung, Coils, piezoelektrischer Ton, Stromversorgung, Sensoren, hybride integrierte Schaltungen (IC) u. Mikrowellen Under Armour Konsumentenzubehör Markensportprodukte, grosse Auswahl an Bekleidung u. Zubehör aus synthetischen Mikrofasern, u. a. sensorenausgerüstetes Kompressionsshirt Quelle: Bloomberg Produkteckdaten VONCERT Open End auf den «Solactive Wearable Tech Performance-Index» Basiswert «Solactive Wearable Tech Performance-Index» Valor / Symbol 2417 3351/VZWTC 2417 3352 / VZWTU Emissionspreis CHF 101.50 (inkl. CHF 1.50 Ausgabeaufschlag) USD 101.50 (inkl. USD 1.50 Ausgabeaufschlag) Kursbasis CHF 100.00 USD 100.00 Indexprovider Solactive AG Solactive AG Anfangsfixierung / Liberierung 08.05.2015 / 15.05.2015 08.05.2015 / 15.05.2015 Laufzeit Open End Open End Managementgebühr 1.00% p.a. 1.00% p.a. Zeichnungsfrist 07.05.2015, 16.00 Uhr MEZ 07.05.2015, 16.00 Uhr MEZ Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd., DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3). SVSP: Tracker-Zertifikat (1300). Kotierung: an der SIX Swiss Exchange beantragt. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter www.derinet.ch. Hinweis: Siehe Seite 19 für Hinweise betreffend Produktrisiken. Kompakt Wearables haben einen neuen Technologietrend losgetreten und sind dabei, sich in der Fitness- und Gesundheitsbranche fest zu etablieren. Viele weitere Anwendungsbereiche sind denkbar. Der «Solactive Wearable Tech Performance-Index» macht das aussichtsreiche Thema für Anleger zugänglich. 9 derinews April 2015 Interview «Im Sport- und Gesundheitsbereich werden Wearables weiterhin hohen Nutzen stiften.» derinews: Was sind «Wearables»? Grundsätzlich geht es um eine Mischung aus tragbaren Sensoren zur Erfassung von physiologischen Signalen, datenverarbeitenden Algorithmen und Feedback-Systemen (z.B. «Augmented Reality»-Datenbrillen). So existieren Wearables in unterschiedlichsten Formen. Intelligente Textilien, Armbänder mit Sensoren und auch das Smartphone sind Wearables. Gerade im Sport ist die Technologie schon länger erhältlich – bevor sich der Begriff Wearables überhaupt etabliert hat – zum Beispiel in Form eines Pulsmessers. Im Zuge des technologischen Fortschrittes sehen wir Activity-Tracker mit komplexen Auswertungen oder app-basierte SensorenSysteme, die uns sagen, wie gut unser Tennis- oder Golfschlag ist. derinews: Sind es Antworten auf bestehende Fragen oder etwa neue Bedürfnisse? Wegen des gesättigten Smartphone-Marktes stehen Hersteller wie Samsung oder Apple unter dem Druck, neue Geräte entwickeln zu müssen. Für Konsumenten sind Wearables also etwas Neues. Sie wecken eine generelle Neugier über unser «Selbst». Dank Wearables ist es möglich, das eigene Verhalten zu messen, sich selbst in Relation zu setzen und sich letztlich besser zu verstehen. «Wie fit bin ich? Wieso bin ich immer so müde?» Versteht man dies, kann man sein Verhalten anpassen. Wearables werden auch kommunikativ oder zur Selbstdarstellung in sozialen Netzen genutzt: «Heute bin ich 10 Kilometer gerannt.» Wir sehen jedoch auch eine Abbrecherquote von immerhin 30 %. Die Killerapplikation wurde also noch nicht gefunden und wir können noch «ohne». Die «Google Glasses» haben gezeigt, wie ein Unternehmen für Anwendungs-Ideen «Crowdsourcing» betreibt, statt sie im Geheimen zu entwickeln. Die Applikation, die ein tägliches Tragen der intelligenten Brille rechtfertigt, wurde bislang nicht gefunden. Die Technologie ist allerdings schon seit 20 Jahren kommerziell verfügbar. derinews: Wie lassen sich Wearables nutzen? Sicherlich werden sie sich zuerst in speziali sierten Bereichen durchsetzen. In der Gesundheitspflege lassen sich zum Beispiel aus der Kombination von Sensoren und Analyse-Algorithmen datengetriebene Diagnosen durchführen, was Fehler und Aufwand reduziert. Intelligente Brillen können in komplexen Arbeitsprozessen «hands-free» Unterstützung leisten – zum Beispiel bei Wartungsarbeiten in der Avionik. Im Sport oder in der Rehabilitation können Wearables ein schnelleres Lernen der Körperkoordination ermöglichen. Was früher durch mühsame Analyse von Videoaufnahmen sichtbar gemacht werden musste, können sensorbasierte Assistenten heute unmittelbar verarbeiten – ohne die physische Existenz eines Trainers. derinews: Wo hat die Technologie noch Einzug gehalten? Beliebt ist sie bei Grosskonzernen – wegen des globalen Massenmarktes. Damit man ein Gerät jedoch tagtäglich trägt, nutzt und mehrmals die Woche auflädt, muss ein ausgeprägter Mehrwert dahinter stehen. Einen weitergehenden Einzug werden wir daher in der Gesundheitspflege und im Sport sehen. werden uns rechtzeitig bereitstehen usw. Derzeit sind dies viele kleine Einzelbausteine. Künftig werden wir ausserdem eine stärkere Vernetzung und bessere Methoden zur Datenanalyse erleben. Über den Fortschritt besteht dabei die Gefahr der Neudefinition eines gläsernen Menschen, denn Wearables haben Zugriff auf unsere intimsten Momente. Wie verwaltet man diese sensiblen Daten? Der Start-up Twosen.se beschäftigt sich mit dieser Vertrauensfrage und schafft eine Plattform für die sichere Speicherung und den Handel von Daten, ohne die Privatsphäre und den Datenschutz zu opfern. derinews: Welche Lebensbereiche werden stark profitieren? Eines unserer grössten Probleme ist die alternde Gesellschaft. Das Potenzial, über Wearables Lösungen für diesen Bereich zu schaffen, ist daher beachtlich. Es ist notwendig geworden, Technologien zu entwickeln, die die Autonomie und das Selbstmanagement bei chronischen Krankheiten ermöglichen. Wearables werden hier weiterhin eine tragende Rolle spielen. derinews: Eine Basis für neue, kreative Geschäftsmodelle oder ganze Märkte? Man muss nur ein paar Jahre zurückblicken. Smartphones – ursprünglich Pocket-PCs – gibt es schon über zehn Jahre. Doch erst der App-Store schuf den Milliardenmarkt. Denn über ihn kann jeder Software-Hersteller zu einem Herausgeber werden und hat einen direkten Kanal zu potenziellen Käufern, um neue Funktionalitäten – also Apps – anzubieten. Mit den Wearables wird es ähnlich sein: Nicht die Hardware treibt den Markt, sondern die Dienste, sogenannte «SaaS-Modelle» (Software as a Service). Kombiniert mit dem App-Markt werden Wearables zu einem Teil des Ökosystems. derinews: Wie ist die weitere Entwicklungsdynamik einzuschätzen? Wearables sind eine Erweiterung von Körper und Sinnen: Elektronik wird bald zu einer Standardausrüstung unserer Kleidung und dort auf bestimmte Situationen reagieren können (z.B. muskelverstärkend, kühlend oder wärmend), dank intelligenter Kontaktlinsen werden wir unsere Augen wie ein Teleskop nutzen können, Erinnerungshilfen Dr. Ulf Blanke Senior Scientist and ETH Pioneer Fellow Wearable Computing Lab, ETH Zürich Dr. Blanke ist anerkannter Forscher der ETH Zürich – eine der weltweit führenden technisch-naturwissenschaftlichen Hochschulen. Er entwickelt «Wearable Computing»-Technologien für Anwen dungen in den Bereichen Sport, Medizin sowie Crowd Management. Ulf Blanke ist ausserdem Geschäftsführer der antavi GmbH, die sich mit Besucherstrom-Messungen beschäftigt, sowie Mitbegründer der in New York nieder gelassenen TwoSense LLC, welche das Ziel verfolgt, sichere Transaktionen von «Wearable Computing»-Daten zu ermöglichen. 10 derinews April 2015 Themenrückblick Gesundheitseinrichtungen mit bemerkenswert starker Performance Valor Symbol Basiswert Verfall Währung Kurs am 31.03.2015 Performance Monat März Performance von Lancierung bis 31.03.2015 1415 0827 VZRWB China Railway II Basket 28.08.2015 EUR 98.9 16.1 % 94.3 % 2417 2736 VZHCC Solactive Healthcare Facilities Performance Index Open End CHF 123.4 5.5 % 21.6 % 1259 103 VZODX DAX® (Deutscher Aktienindex) Open End EUR 113.3 5.1 % 91.4 % 2417 3027 VZHDG Solactive European High Dividend Low Volatility Index Open End GBP 105.8 0.3 % 4.2 % 3843 241 RZCEQ CE Corporate Quality Index® Schweiz 20 CHF Open End CHF 155.6 0.1 % 53.3 % 1415 1217 VZITC IT Leaders 28.04.2016 CHF 134.3 – 0.7 % 33.0 % 1415 1227 VZPRE 3D Printing II 28.04.2016 EUR 120.4 – 0.8 % 18.2 % … … … … 1257 2114 WOMEN Top Executive Women Basket Open End CHF 135.6 – 0.9 % 37.7 % 2417 3007 VZHDC Solactive European High Dividend Low Volatility Index Open End CHF 100.1 – 1.4 % – 1.4 % 1259 109 VZOSP Standard & Poors 500® Index Open End USD 211.8 – 1.7 % 76.1 % VZITU IT Leaders 28.04.2016 USD 121.7 – 3.2 % 20.5 % … 1415 1219 … 1922 657 RZIMO Schweizer Immobilienaktien Basket Open End CHF 170.3 – 3.3 % 67.8 % 3694 273 VZOPL Platinum (Troy Ounce) Open End USD 11.4 – 3.4 % – 27.7 % Hinweis: Siehe Seite 19 für Hinweise betreffend Produktrisiken bei VONCERT. Solactive Healthcare Facilities Perf.-Index Reflektiert werden die Entwicklungen von Spitalbetreibern bzw. spezialisierten Pflegeund Vorsorgeeinrichtungen. Das Segment wies in den letzten Jahren ein hohes Marktwachstum auf, was sich aufgrund folgender Punkte akzentuieren dürfte: 1) Alterung der Bevölkerung – insb. in den Industrienationen, 2) sich häufende typische Alterskrankheiten – Pflegebedarf und Spitalaufenthalte nehmen zu, 3) Kostenexplosion im Gesundheitswesen (OECD-Staaten), 4) «Gesundheitstourismus» aus Weltregionen mit weniger gut entwickelten Einrichtungen: Wohlhabende aus Asien oder Afrika reisen oft in die USA oder nach Europa, um von der guten Qualität gesundheitlicher Versorgung zu profitieren. Mit einem Plus von 2 % in CHF seit Jahresanfang liegt VZHCC im Rahmen der Vergleichsindizes (S&P 500 + 1 %, MSCI World + 3 %), was eine bemerkenswert starke Performance darstellt. Schweizer Immobilienaktien Basket Die anhaltende Negativzinspolitik der SNB lässt Anleger nach relativ sicheren Investitionsmöglichkeiten suchen, welche eine attraktive Rendite bieten. Denn traditionelle Staats- und Unternehmensobligationen mit hoher Qualität bieten nur noch bescheidene Renditen (< 0.8 %). Demgegenüber liegt die Rendite von Schweizer Immobilienaktien im Schnitt bei 3.9 %. Seit Jahresbeginn verzeichnete der Basket eine deutliche Outperformance gegenüber der Benchmark (SPI + 5 %), denn die Entscheidung der SNB im Januar (Aufgabe des Euro-Mindestkurses) führte nur kurzfristig zu einem Kursrückgang. Bei der Suche nach nachhaltig hohen Dividendenrenditen wurden die Anleger bei Schweizer Immobilienaktien rasch fündig. Ohne absehbare Änderung der Zinspolitik dürfte dieser Trend anhalten. Panagiotis Spiliopoulos, Leiter Research, Vontobel Investment Banking Das Vontobel-Aktien-Research betreut weltweit die wichtigsten Investoren und ist in den entscheidenden Finanzzentren präsent. Rund 130 Schweizer Unternehmen deckt das Research ab. Mit einem sehr breiten Know-how im Bereich der kleinen und mittelgrossen Unternehmen können Kundenwünsche rasch und kompetent umgesetzt werden. Kommentar von unserem Vontobel Research Investment Banking Solactive European High Dividend Low Volatility Perf.-Index Die Niedrigzinspolitik lässt Anlagen in Anleihen aktuell unattraktiv erscheinen. Die Renditen bewegen sich auf sehr tiefen oder gar negativen Levels. Die Dividendenrenditen europäischer Aktienindizes notieren im Vergleich zu den Renditen langfristiger Unternehmens- und Staatsanleihen höher. Unternehmen mit nachhaltigem Wettbewerbsvorteil können hohe und beständige Dividenden ausschütten. Diverse Studien belegen, dass Dividenden langfristig mindestens die Hälfte der absoluten Anlagerendite erwirtschaften. Das Rezept des Index: Maximale Dividendenrendite durch dividendenstarke Aktien und überdurchschnittliche Anlageperformance kombiniert mit niedriger Volatilität. Eine flache Performance in CHF (0 %) seit Jahresbeginn bestätigt die Qualität der Strategie – trotz überwiegend europäischer Titelauswahl. 11 derinews April 2015 Schweizer Aktienmarkt Richemonts Schmuckmarken profitieren vom schwachen Euro Credit Suisse Holcim Ltd. Performance-Entwicklung CF Richemont SA Performance-Entwicklung Credit Suisse Performance-Entwicklung Holcim Ltd. 90 80 70 60 Apr 14 30 25 20 15 10 Apr 15 CF Richemont SA Barriere bei CHF 67.40 Absoluter Wert in CHF 100 Absoluter Wert in CHF Absoluter Wert in CHF Compagnie Financière Richemont SA Apr 14 90 80 70 60 50 Apr 15 Credit Suisse Barriere bei CHF 19.35 Apr 14 Apr 15 Holcim Ltd. Barriere bei CHF 57.88 Quelle: Bloomberg, Stand am 08.04.2015. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und allfällige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus. Richemont ist mit den Schweizer Uhrenmarken wie IWC, Jaeger-LeCoultre, Vacheron Constantin und Piaget stark im High-EndSegment vertreten, allerdings weisen vor allem die Schmuckmarken Cartier und Van Cleef & Arpels eine sehr attraktive Marge auf. Während die Uhren knapp 50 % des Umsatzes ausmachen, beträgt der Schmuck-Anteil 30 %, womit Richemont in diesem Segment der klare Marktführer ist. Da die Schmuckproduktion zu einem grossen Teil in Frankreich stattfindet, profitieren die Schmuckmarken vom schwachen Euro. Die Kosten fallen in Euro an und ein grosser Teil des Umsatzes wird in US-Dollar-Regionen (Asien, Nordamerika) erzielt. Während die Experten im laufenden Jahr ein lediglich leichtes Umsatzplus bei den Uhren erwarten, sollte das Schmucksegment wieder ein überproportionales Wachstum erreichen. Zudem befinden sich Marken wie Montblanc und auch Modemarken wie Dunhill, Chloe und Lancel in einem Turnaround, was sich positiv auf die Gruppe auswirken dürfte. Die Ankündigung von Credit Suisse, dass Tidjane Thiam, CEO von Prudential, per Mitte Jahr auf Brady Dougan folgen wird, wurde vom Markt gut aufgenommen. Als Externer, der weder dem Investment-Banking- noch dem Private-Banking-Lager angehört, sollte er die Lage emotionslos beurteilen und – falls notwendig – auch schmerzhafte Eingriffe vornehmen können. Erwartet werden eine tiefgreifende Restrukturierung des Investment Banking sowie eine Stärkung des WealthManagement- und Asien-Geschäftes. Damit würde CS (zweieinhalb Jahre später) der Konkurrentin UBS strategisch folgen. Die Experten bezweifeln, dass CS denselben radikalen Schritt vollziehen wird, denn hierzu ist das Investment Banking viel zu bedeutend: Sein Beitrag beziffert sich auf 50 % der Erträge und 40 % des Gewinnes der Gruppe. Eine signifikante Stärkung des Asien-Geschäftes wäre zu begrüssen; allerdings fehlt CS das notwendige Kleingeld. Eine Akquisition in Asien würde die Aktionäre möglicherweise überzeugen, eine Kapitalerhöhung zu finanzieren. Gleichzeitig könnte CS versucht sein, ihre unterdurchschnittliche Kernkapitalquote zu verbessern. Erwartungen auf eine Adjustierung des Umtauschverhältnisses von Lafarge- in Holcim-Aktien im Rahmen der geplanten Fusion (von 1:1 auf 10:9) und die finale Publikation über die tatsächliche Anpassung haben dem Holcim-Titel in den letzten Wochen Auftrieb verliehen. Die Anpassung basiert auf einer operativen Outperformance von Holcim gegenüber dem Fusionspartner während des letzten Jahres. Trotz dieser Besserstellung von Holcim-Aktionären – neu würden sie 56 % anstatt 53 % an der fusionierten Gesellschaft halten – mehren sich die Stimmen, welche lieber einen Alleingang von Holcim sehen würden. Gemäss (unbestätigten) Pressemitteilungen gedenkt auch der zweitgrösste Holcim-Aktionär, die russische Eurocement, die Fusion abzulehnen. Über die Fusion wird ultimativ an einer ausserordentlichen Generalversammlung am 7. Mai entschieden. Anwesende Aktionäre werden mit einer Zweidrittel-Mehrheit der Kapitalerhöhung zustimmen müssen, damit Aktien von Lafarge in jene von Holcim umgetauscht werden können. Ob die Fusion nun durchgeführt wird oder nicht – Holcim könnte attraktiv bewertet sein, wenn man die sich verbessernden Märkte in Nordamerika und Asien einbezieht. Produkteckdaten Produkteckdaten Produkteckdaten Produktname Defender VONTI auf CF Richemont SA Produktname Defender VONTI auf Credit Suisse Group AG Produktname Defender VONTI auf Holcim Ltd. Valor 2660 4051 Valor 2660 4799 Valor 2660 4045 Ausübungspreis CHF 84.25 Ausübungspreis CHF 25.80 Ausübungspreis CHF 72.35 Barriere CHF 67.40 Barriere CHF 19.35 Barriere CHF 57.88 Anfangs- / Schlussfixierung 20.02.2015/ 18.03.2016 Anfangs- / Schlussfixierung 20.03.2015/ 15.04.2016 Anfangs- / Schlussfixierung 20.02.2015/ 18.03.2016 Max. Rendite* 10.42% (10.81 % p.a.) Max. Rendite* 4.33 % (4.17 % p.a.) Max. Rendite* 6.23 % (6.46 % p.a.) Aktueller Briefkurs* 96.00 % Aktueller Briefkurs* 101.60 % Aktueller Briefkurs* 99.50 % Hinweis: Siehe Seite 19 für Hinweise betreffend Produktrisiken. *Stand am 08.04.2015. 12 derinews April 2015 Know-how «Die tiefen Zinsen bleiben uns erhalten.» derinews: Sie vertreten die Interessen der Zertifikatebranche in Deutschland. Wie ist derzeit die Stimmung Ihrer Mitglieder? Gut. Laut den Ergebnissen einer Umfrage, die wir vor kurzem bei mehr als 20 Banken durchgeführt haben, war 2014 ein erfolgreicheres Zertifikatejahr als 2013. Rund ein Drittel ist der Meinung, dass die erste Hälfte 2015 nochmals besser wird. Unsere Mitglieder sind auch in Bezug auf die Märkte optimistisch. Immerhin rechnet jeder zweite im ersten Halbjahr 2015 mit einem weiteren Anstieg des deutschen Leitindex DAX®. Bisher haben sie trotz des schwierigen Umfeldes Recht behalten. Lars Brandau Geschäftsführer Deutscher Derivate Verband Lars Brandau ist seit Gründung des Deutschen Derivate Verbandes (DDV) dessen Geschäftsführer und vertritt den DDV auch in den Arbeitsgruppen des europäischen Dachverbandes EUSIPA. Der studierte Germanist und Politologe gilt als ausgewiesener Kommunikationsprofi. Zuvor war er 15 Jahre in verschiedenen leitenden Funktionen tätig, unter anderem beim Nachrichtensender n-tv zuletzt als Chefmoderator. In dieser Zeit berichtete er als Reporter aus Kriegsund Krisengebieten, kommentierte zahlreiche deutsche Landtags- und Bundestagswahlen und moderierte drei Jahre lang die Telebörse. derinews: Aber das Gesamtvolumen des deutschen Zertifikatemarktes belief sich Ende 2014 auf weniger als 80 Milliarden Euro. Warum fällt das Marktvolumen in Deutschland trotz steigender Aktienmärkte? Grösstenteils liegt das an den Rückgängen bei den Kapitalschutz-Produkten. Das schon so lang andauernde Niedrigzins umfeld führt bei diesen zu unattraktiveren Angebotskonditionen. Emittenten verfügen derzeit nämlich nicht über entsprechende Zinseinnahmen während der Laufzeit, um zusätzlich zum Kapitalschutz ansprechende Aktienchancen aufzubauen. Einen Aufwärtstrend gibt es dagegen bei den offensiveren Anlagezertifikaten. derinews: Welche Produkte sind das? Hierzu zählen Aktien- und Bonitätsanleihen, aber auch Index- und Discount-Zertifikate. Besonders beliebt sind vor allem Aktienan leihen, sogenannte Reverse Convertibles. Ihr Anteil am Marktvolumen liegt in Deutschland derzeit bei 6.5 Milliarden Euro bzw. 9.3 % Marktanteil. Noch im Januar 2013 lagen diese Werte bei 5.4 Milliarden Euro bzw. 5.8 %. derinews: Reverse Convertibles wurden auch in Ihrer Umfrage bei den Emittenten genau wie im Vorjahr als Produktkategorie mit dem grössten Zuwachspotenzial genannt. Woran liegt das? Das hängt sicherlich mit dem langjährigen Niedrigzinsumfeld und ihren festen Coupons zusammen. Genau wie andere festverzinsliche Wertpapiere bieten Reverse Convertibles einen vorab festgelegten Zinssatz. Ihr Vorteil: Der Zinssatz liegt in der Regel weit über dem Niveau von klassischen Anleihen. Allerdings hängt die Rückzahlung des Nennbetrages bei Fälligkeit vom Kurs der zugrunde liegenden Aktie ab. Es kann am Laufzeitende passieren, dass der Nennbetrag dann nicht ausbezahlt, sondern stattdessen die Aktie ins Depot gebucht wird. Dann kann der Anleger jedoch auf eine spätere Kurserholung setzen. derinews: In der Schweiz sind derzeit insbesondere Aktienanleihen mit Barriere bei den Anlegern beliebt. Können Sie das nachvollziehen? Ja, absolut. Der Vorteil ist hier, dass die Aktien anleihe mit einem zusätzlichen Sicherheits polster in Form einer Barriere unterhalb des Ausübungspreises versehen ist. Erst wenn der Kurs der Aktie die Barriere berührt oder durchbricht, nimmt das Papier wie ein gewöhnlicher Reverse Convertible in vollem Umfang an der weiteren Wertentwicklung teil. derinews: In Deutschland und der Schweiz werden auch Bonitätsanleihen immer gefragter. Sind die Produkte für Anleger zu risikoreich, weil sie ein doppeltes Ausfall risiko bergen? Es gibt tatsächlich ein doppeltes Schuldnerrisiko. Nämlich das des Emittenten und das des Referenzschuldners. Allerdings können Anleger zumindest das Emittentenrisiko mit pfandbesicherten COSI®-Produkten einiger Zertifikateanbieter nahezu ausschliessen, sodass praktisch nur ein einziges Ausfallrisiko – das des gewählten Referenzschuldners – bleibt. 13 derinews April 2015 Know-how derinews: In der Schweiz können Anleger auf elektronischen Plattformen mittlerweile die Preise von verschiedenen Anbietern direkt vergleichen. Wie schätzen Sie die Erfolgsaussichten solcher Plattformen für standardisierte Zertifikate ein? Für Anleger ist das natürlich nur von Vorteil. Sie können die Preise damit einfach ver gleichen und zum günstigsten Preis ein massgeschneidertes Zertifikat erwerben. Das verschärft selbstverständlich den Wettbewerb unter den Emittenten erheblich. Entsprechend würde ich die Erfolgsaussichten auch für standardisierte Zertifikate als äusserst hoch einschätzen und das Mehr an Preistransparenz begrüssen. derinews: Um ein Mehr an Transparenz ging es in Deutschland auch bei der Einführung des IEV, des «Issuer Estimated Value». Worum geht es dabei genau? Der IEV ist Teil unserer Branchenselbstverpflichtung, dem sogenannten FairnessKodex. Es handelt sich dabei um eine Art vom Emittenten geschätzten «inneren Wert», der in Deutschland in den Produktinformationsblättern der strukturierten Anlageprodukte ausgewiesen wird. Im Vergleich zu anderen Asset-Klassen sind wir damit in Sachen Kostentransparenz weit vorne. derinews: Und wie reagieren die Zertifikatebanken? Was sich in der Praxis bislang zeigt, ist erfreulicherweise ein ausgeprägtes Korrektiv der Emittenten untereinander. Sie achten sehr genau darauf, dass sich ihre jeweiligen Wettbewerber an die Anforderungen des Fairness-Kodex halten. derinews: Wie beurteilen Sie die Transparenz bemühungen des Schweizer Marktes für strukturierte Produkte? derinews: Welche Aspekte sind Ihnen ein besonderes Anliegen im Rahmen der europäischen Dachorganisation EUSIPA? Auch bei unseren Schweizer Kollegen des Schweizerischen Verbandes für Strukturierte Produkte (SVSP) sind Ausbildung und Transparenz die Dauerthemen. Wir befinden uns im ständigen Austausch mit Georg von Wattenwyl, der nicht nur bei Vontobel, sondern auch beim Schweizer Verband eine führende Rolle einnimmt. Immer wieder beobachten wir, dass Regulierungsvorhaben auf nationaler und europäischer Ebene, die den gleichen Regelungs inhalt haben, nicht aufeinander abgestimmt sind und zum Teil zu doppeltem Ausführungsaufwand führen. Das kann für die Emittenten in Deutschland und der Schweiz sehr kostspielig werden. Mit EUSIPA hat die Zertifikatebranche eine starke Stimme in Brüssel, um solchen Entwicklungen entgegenzuwirken. derinews: Können Sie das an einem Beispiel festmachen? Selbstverständlich. Es gibt in der Schweiz eine vorbildliche Aufklärungs- und Wissensinitiative. Mit Massnahmen wie «Strukis leicht gemacht» werden Anlegern Stärken und Einsatz möglichkeiten strukturierter Produkte einfach erklärt. Auch von Veranstaltungen wie den «InvesTalk» profitieren vor allem Privat anleger, die noch keine oder wenig Erfahrung mit strukturierten Produkten haben. Das ist meines Erachtens der richtige Weg. Damit eine Person im Finanzbereich fundierte und eigenständige Investitionsentscheidungen fällen kann, muss sie bereit sein, Informationen aufzunehmen, zu bewerten, Risiken sorgfältig abzuwägen und Alternativen zu vergleichen. derinews: Wo stehen der DAX® und der Dow Jones in einem Jahr? Solche Vorhersagen von selbsternannten Experten sind meines Erachtens sehr fragwürdig und ich halte mich daher zurück. Doch auch ohne Finanz-Kristallkugel steht zumindest eines fest: Die tiefen Zinsen bleiben uns erhalten. Private Anleger sollten somit auch 2015 reale Vermögensverluste bei der Geldanlage vermeiden. derinews: Und wozu würden Sie Anlegern derzeit raten? Grundsätzlich sollten Anleger auf Aktien und Zertifikate setzen, dabei auf ein gut diversifiziertes Depot achten und stets vor dem Kauf eines Wertpapiers festlegen, ab welchen Kursschwellen sie Gewinne mitnehmen oder Verluste realisieren. Ich weiss aber sehr wohl, dass das eine Handlungsmaxime ist, die einfach klingt, jedoch schwer zu befolgen ist. 14 derinews April 2015 Investmentidee Multi VONTI mit tiefem Ausübungspreis: Coupons sind die neuen Zinsen Garantierte Coupons machen die Struktur zu einer interessanten Lösung im Tiefzinsumfeld. Über den Ausübungspreis lässt sich sogar das Aktienkursrisiko gegenüber der Direktanlage reduzieren. Je nach Geschmack und Risikobereitschaft kann man zwischen rendite- oder sicherheitsorientierten Strukturen wählen. Reduziertes Aktienrisiko, garantierte Coupons So erscheint der Multi VONTI auf fünf Schweizer Traditionstitel mit einem tiefen Ausübungspreis als Lösung verlockend. Die interessante Struktur könnte vor allem für Investoren, die das volle Risiko der Anlageklasse nicht eingehen möchten, eine interessante Lösung sein. Ein aktuell attraktiv ausgestatteter Multi VONTI mit tiefem Ausübungspreis basiert zum Beispiel auf den Aktien von Actelion, Adecco, Holcim, Swatch und Zurich. Im Vergleich zur Direktanlage in die Aktien ist dieser Multi VONTI mit einem reduzierten Verlustrisiko in Bezug auf die fünf zugrunde liegenden Aktien behaftet. Möglich macht es das Niveau des Ausübungspreises – ein wichtiges Produktmerkmal, mit dem ein Multi VONTI ausgestattet ist. Das besonders tiefe 113.00 % 80 % 113.00 % 70 % 113.00 % 60 % 113.00 % Maximale Rückzahlung 55 % 104.67 % 52.2 % 100.00 % Break-Even 50 % 96.33 % 45 % 88.00 % 40 % 79.67 % 30 % 63.00 % 20 % 46.33 % 10 % 29.67 % 0 % 13.00 % Ausübungspreis bei 60 % 113.00 % 90 % Outperformance Direktinvestment ggü. Multi VONTI Multi VONTI Break-even 52.2 % 100% tie 100 % Szenario 1 Ak 113.00 % Szenario 2 te > 100 % Gewinn chs Rückzahlung inkl. der 4 Couponzahlungen wä Kurs der schwächsten Aktie in Prozent zum Kurs der Anfangsfixierung Sch Die Direktanlage in Aktien ist grundsätzlich nicht für Anleger geeignet, die ihre Anlage zumindest bis zu einem gewissen Niveau vor Kursverlusten schützen möchten. Hinzu kommt, dass – wenn man einmal von möglichen Dividendenausschüttungen absieht – klassische Anlagen in Aktien nur dann Gewinne erzielen, wenn die Kurse steigen. Bei seitwärts tendierenden Kursen kann es daher schnell passieren, dass das eingegangene höhere Aktienrisiko nicht mehr in adäquatem Verhältnis zu den realisierten Renditen steht. Grafik 2: Rückzahlungsprofil eines Multi VONTI mit tiefem Ausübungspreis Grafik 1: Rückzahlung per Verfall Rückzahlungshöhe Renditequellen erschliessen, Risiken eingrenzen Vor dem Hintergrund des anhaltenden Tiefbeziehungsweise Negativzinsumfeldes suchen Anleger mehr denn je nach geeigneten Möglichkeiten, um neue Renditequellen zu erschliessen. Für annehmbare Renditechancen muss man heutzutage jedoch deutlich höhere Risiken eingehen und somit auf entsprechend riskantere Anlageformen – beispielsweise Aktien – zurückgreifen. Doch was bleibt den eher konservativen Investoren, die das volle Verlustrisiko aus Aktien nicht eingehen wollen und dies auch weiterhin nicht sollten? Verlust Aktienkurs Rückzahlung in Aktien Rückzahlung 100% Nennwert Couponzahlung Quelle: Vontobel. Siehe Tabelle Produkteckdaten. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben sowie weitere Informationen sind unter www.derinet.ch jederzeit abrufbar. Quelle: Vontobel Niveau des Ausübungspreises liegt bei unserem Beispielprodukt auf 60 % der zum Zeitpunkt der Anfangsfixierung herrschenden Referenz spot-Kurse (Tabelle Produkteckdaten). Daraus resultiert ein reduziertes Verlustrisiko in Bezug auf alle fünf Aktienpreise. Mit Discount investieren Verliert mindestens eine Aktie am Verfallstag mehr als 40 %, erfolgt die Lieferung der Aktie mit der bis zu diesem Zeitpunkt schwächsten Kursentwicklung. Sie wird dem Investor dann nicht mit dem Kurs bei Anfangsfixierung ins Depot geliefert, sondern mit einem 40 %igen Discount darauf. Ein Verlust tritt somit erst ein, wenn der Kursverlust des schlechtesten Titels am Verfallstag die Summe aus Discount und ausbezahlten Coupons übersteigt. Bei unserem Multi VONTI mit dem tiefem Ausübungspreis von 60 % ist dies ab einem Kursverlust der schwächsten Aktie von 47.8 % der Fall. Grafik 1 veranschaulicht den sogenannten Break-Even-Point unseres BeispielProduktes mit 3.25 % garantiertem jährlichen Coupon und 40 % Sicherheitspuffer anhand verschiedener Kursszenarien. Mit dem Multi VONTI profitieren Anleger von einem garantierten Coupon – bei unserem Beispiel-Produkt beträgt er 3.25 % p. a. Der Fixcoupon wird jährlich gezahlt und ermöglicht dem Investor wegen seiner konstant bleibenden Höhe eine gute Kalkulationsgrundlage, wenn es zu keinem Verlustszenario kommt. Vor allem im herrschenden Tiefzinsumfeld beschert er Anlegern dabei erfreuliche Renditechancen – sogar, wenn die dem Multi VONTI zugrunde liegenden Aktienkurse seitwärts tendieren und die Direktanlage chancenlos ist. 15 derinews April 2015 Investmentidee Um 40 % tiefer einsteigen – Szenarien zum Laufzeitende Grafik 2 veranschaulicht mögliche Rückzahlungsszenarien eines Multi VONTIs mit tiefem Ausübungspreis etwas genauer. Szenario 1 Notieren alle fünf Aktien des Multi VONTIs am Laufzeitende über dem Ausübungspreis, erfolgt mit der letzten Couponzahlung auch die Rückzahlung des Nennwertes. An möglichen Kursgewinnen der zugrunde liegenden Titel ist der Anleger mit einem Multi VONTI grundsätzlich nicht beteiligt, der Ertrag ist also auf den festen, jedoch jährlich gezahlten Coupon begrenzt. Bei einem stärkeren Kursanstieg der zugrunde liegenden Aktien könnte sich ein Direktinvestment in die fünf Aktien daher als vorteilhafter erweisen. Im Falle unseres Multi VONTIs mit 60 %igem Ausübungspreis ist dies der Fall, wenn die jährliche durchschnittliche Kursentwicklung der fünf Schweizer Traditionstitel über 3.25 % hinausgehen. Kommt es zu einem Kursverlust der zugrunde liegenden Aktien kann der Multi VONTI im Gegensatz zur Direktanlage weiterhin positive Renditen generieren. Der tiefe Ausübungspreis wirkt wie ein Rabatt auf den Aktienpreis zu Beginn der Laufzeit und zwar so, als wäre der Anleger zum Zeitpunkt der Anfangsfixierung um 40 % tiefer eingestiegen. Szenario 2 Notiert die schwächste der fünf Aktien am Laufzeitende unter dem Ausübungspreis von 60 %, erhält der Anleger den letzten, jährlich gezahlten Coupon sowie die bei Emission festgelegte Anzahl Aktien mit der schlechtesten Wertentwicklung. Notiert der schwächste Basiswert dabei leicht bis moderat unter dem Ausübungspreis, realisiert der Multi VONTI im Vergleich zur Direktanlage zum Laufzeitende keinen Verlust, sondern trotz negativer Basiswertentwicklung sogar noch einen Gewinn. Doch auch bei am Laufzeitende tiefer notierenden Basiswertkursen fällt durch die in jedem Fall geleistete Couponzahlung der potenzielle Verlust des Multi VONTIs in der Regel geringer aus als der einer äquivalenten klassischen Aktienposition. Konstanter Puffer bis zum letzten Tag Beim Multi VONTI mit tiefem Ausübungspreis existiert keine Barriere, die während der Laufzeit kontinuierlich beobachtet wird und wie sie bei ähnlichen, am Markt etablierten Strukturen oft vorhanden ist. Massgeblich sind nur die Niveaus der zugrunde liegenden Aktienkurse bei Anfangs- und bei Schlussfixierung. Die Attraktivität der Produktausstattung – möglichst hohe Coupons oder ein grosszügiger Rabatt auf den Aktienkurs und eine damit verbundene hohe Absicherung – wird stark von der Wahl und der Anzahl der zugrunde liegenden Basiswerte beeinflusst. Grössere Ertragschancen müssen wie bei allen Geldanlagen grundsätzlich mit höheren Risiken erkauft werden und umgekehrt, was bedeutet: Verzeichnen die zugrunde liegenden Aktien eine höhere Volatilität und sind sie deshalb auch mit höheren Risiken behaftet, so fällt entweder der Coupon hoch oder der Ausübungspreis tiefer aus. Mit der bewussten Wahl eines Produktes, das mit einem beson- ders tiefen Ausübungspreis ausgestattet ist, lässt sich das Verlustrisiko also reduzieren. Offensiv und defensiv ausgerichtete Multi VONTI mit tiefem Ausübungspreis In Zeiten starker Kursschwankungen ist beispielsweise für defensiv ausgerichtete Investoren ein wie an dieser Stelle angebotener Multi VONTI mit besonders tiefem Ausübungspreis sicherlich die bessere Alternative. Die Produkteckdaten unseres zurzeit im Fokus stehenden Multi VONTIs auf fünf Schweizer Titel und mit 60 %igem Ausübungspreis finden Sie in der unten angefügten Tabelle. Risikofreudigere Anleger möchten möglicherweise ausserdem einen Blick auf offensiver ausgestattete Multi VONTI – mit höherem garantierten Coupon, dafür aber auch mit einem höheren Ausübungspreis – werfen. Eine umfangreiche Palette an Multi VONTI für unterschiedliche Geschmäcker und Risikoneigungen liegt für Sie unter www.derinet.ch zum Abruf bereit. Produkteckdaten Multi VONTI auf Actelion, Adecco, Holcim, Swatch, Zurich Insurance Valor / Symbol 2417 3350 Nennwert CHF 1000.00 Emissionspreis 100 % des Nennwertes Anfangsfixierung / Liberierung 22.04.2015 / 30.04.2015 Schlussfixierung / Rückzahlung 24.04.2019 / 30.04.2019 Coupon 3.25 % p. a. Couponperioden Jährlich Basiswerte Spot-Referenzpreis Ausübungspreis (in %) Actelion Ltd Adecco SA Holcim Ltd. The Swatch Group AG Zurich Insurance Group Ltd CHF 113.10 CHF 80.96 CHF 72.49 CHF 411.98 CHF 329.26 CHF 67.86 CHF 48.58 CHF 43.49 CHF 247.19 CHF 197.56 Zeichnungsfrist 22.04.2015, 16.00 Uhr MEZ (100 %) (100 %) (100 %) (100 %) (100 %) (60 %) (60 %) (60 %) (60 %) (60 %) Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd., DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3). Kotierung: SIX Swiss Exchange bzw. wird dort beantragt. SVSP: Reverse Convertible (1220). Sämtliche Angaben sind indikativ und können angepasst werden. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter www.derinet.ch. Hinweis: Siehe Seite 19 für Hinweise betreffend Produktrisiken. Kompakt In der aktuellen Zinssituation kann der Multi VONTI mit tiefem Ausübungspreis dank garantierter Coupons eine interessante Lösung sein. Der tiefe Ausübungspreis wirkt wie ein tieferer Einstandskurs in Bezug auf die Aktien und daher wie ein Discount – der letztlich das Aktienkursrisiko reduziert. 16 derinews April 2015 Rohstoff-Kolumne Goldpreis beflügelt Im März kam «Goldgräberstimmung» auf. Die Ölnachfrage könnte steigen, das Angebotswachstum sinken. Gold legt wieder zu Eine überraschende Wende in der US-Geldpolitik hat den Goldpreis in der zweiten Hälfte des Monates März beflügelt. Da die Notenbank Fed die Vollbeschäftigung nicht mehr bei einer bereits erreichten Arbeitslosenquote von 5.5 %, sondern neuerdings erst bei 5 % sieht und zugleich das Inflationsziel von 2 % in absehbarer Zukunft als unerreichbar gilt, wird es noch in diesem Jahr wahrscheinlich einen ersten Zinsschritt geben. Dieser dürfte aber aller Voraussicht nach eher im September als im Juni stattfinden. Ausserdem sagte Stanley Fisher, die Nummer zwei der US-Notenbank, dass selbst nach einer ersten Erhöhung die Vorgehensweise bei den weiteren Leitzinsanhebungen eher unstet verlaufen werde. Die Märkte nahmen dies zum Anlass, eine noch längere Zeitspanne als bisher einzukalkulieren, in der die Zinsen nahe null verharren werden. Das lockte im März neue Käufer an den Goldmarkt, der trotz einer scharfen Korrektur das Tief vom November 2014 nicht unterschritt. Produkteckdaten Ölpreis tendiert seitwärts Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte Brent bewegte sich auf Monatsfrist seitwärts. Die «bearishen» Zugkräfte durch immer weiter steigende Lagerbestände auf dem nordamerikanischen Kontinent wurden durch einen schwächer werdenden US-Dollar sowie die Erwartung einer steigenden Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte neutralisiert. Volkswirte gehen davon aus, dass der Ölpreisverfall im vierten Quartal 2014 zur Mitte des Jahres zu einer spürbaren Belebung der Weltwirtschaft führen könnte. Dies wiederum könnte eine steigende Ölnachfrage zur Folge haben. Ausserdem wollen zahlreiche Ölkonzerne ihre Margen schützen und haben deshalb Investitionspläne gekappt – was das künftige Angebotswachstum auf dem weltweiten Ölmarkt verlangsamen könnte. durch die chinesische Notenbank geschuldet ist. Die Wirtschaftsdaten aus der Volksrepublik China fielen im März einhellig negativ aus, was die Erwartungshaltung nährte, dass bald neue konjunkturfördernde Massnahmen in Peking beschlossen werden könnten, die insgesamt zu einer Belebung der Kupfernachfrage führen dürften. Dies motivierte zahlreiche Händler, ihre Gewinne auf der ShortSeite, die durch den Kupferpreisrückgang seit Jahresbeginn entstanden waren, einzustreichen. Kupfer stieg damit über die Marke von 6000 US-Dollar. Bestellen Sie kostenlos unseren regelmässigen Rohstoff-Newsletter unter www.derinet.ch. Weitere Informationen zu Chancen und Risiken der Produkte finden Sie unter www.derinet.ch. Kupfer über 6000 US-Dollar Kupfer erholte sich im März kräftig, was vor allem der Hoffnung der Investoren auf weitere geldpolitische Lockerungsmassnahmen VONCERT OPEN END auf Gold Spot CHF/kg VONCERT auf einen «Precious Metals» Basket Dynamic VONCERT auf «Oil-Strategy Index» «Vontobel Oil-Strategy Index» Basiswert Gold Spot CHF/kg «Precious Metals» Basket Valor / Symbol 1132 8430 / VZGOL 2417 2978 / VZPMB 10140821 / VZOIC Anfangs- / Schlussfixierung 03.10.2010 / Open End 30.10.2014 / 30.10.2019 08.05.2009 / Open End Management-Fee 40 bps p.a. 0.40% p.a. 1.2% p.a. Aktueller Briefkurs* CHF 368.10 CHF 1018.00 CHF 104.20 Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd., DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3). SVSP-Bezeichnung: Tracker-Zertifikat (1300). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben sowie weitere Informationen sind unter www.derinet.ch jederzeit abrufbar. Hinweis: Siehe Seite 19 für Hinweise betreffend Produktrisiken. *Stand am 08.04.2015. 17 derinews April 2015 Wissenswertes Wussten Sie, dass … Das Potenzial der «Wearable Technology» ist riesig. Was auf den ersten Blick wie eine Spielerei aussieht, wird unser gesamtes Leben – angefangen beim Gesundheitswesen bis hin zur Arbeitswelt – tiefgreifend verändern. Wussten Sie beispielsweise, dass… ... die Wearables bereits auf die 70er-Jahre zurückgehen? 1975 produzierte Hamilton Watch die erste Taschenrechner-Uhr für das Hand gelenk. Der 1979 von Sony lancierte «Walkman» gilt gar als eine der wichtigsten Erfindungen der tragbaren Technologie. …Nick Woodman, Firmengründer von GoPro, bereits 2002 die erste Action kamera für professionelle Surfaufnahmen entwickelte? Action Cams lassen sich an Helmen, Sportgeräten usw. befestigen und sind heute sowohl bei Sportlern wie auch bei Videoproduzenten höchst beliebt. …Kompressions-Shirts, wie sie etwa Fussballprofis tragen, integrierte Sensoren enthalten, die permanent Herzfrequenz, Beschleunigung, Geschwindigkeit und zurückgelegte Strecke messen? «Intelligente» Textilien können dank E-Fasern (Stoffe mit direkt in die textile Architektur integrierte Mikrochips) auch leuchten, Strom leiten, funken, wärmen oder die Gesundheit überwachen. …GPS-Golfuhren von Garmin Golfplatz ansichten für mehr als 30’000 interna tionale Plätze anzeigen? Sie erkennen automatisch den Golfplatz, wechseln zwischen den Löchern und zeigen stets die richtigen Distanzen zu den verschiedenen Bereichen des Grüns an. …es Hörgeräte gibt, die Anrufe, Filme, Musik, Videochats und Hörbücher direkt vom Handy oder Tablet auf das Hörgerät übertragen? Etwa das ReSound LiNX, das gleichzeitig zu den kleinsten Hörgeräten auf dem Markt gehört. …moderne digitale Medizinpflaster den Blutzuckerspiegel oder die Nierenfunktion messen können? Schon länger auf dem Markt sind Pflaster, die etwa die Haltung oder Muskelaktivität des Trägers überwachen. …bei den «Edibles» (essbare Technologie) organische, verdaubare Mikrochips in Medikamente eingepflanzt werden? Die Biotech-Firma Proteus Biomedical arbeitet an intelligenten Pillen, die den Gesundheitszustand des Körpers über wachen und diagnostische Hilfestellungen leisten sollen. …die sogenannten «Smart Pills» durch die menschliche Magensäure betrieben werden? Sobald der Chip mit der Magensäure in Kontakt tritt, löst er ein Signal aus, das über ein Smartphone dem behandelnden Arzt die erfolgreiche Einnahme des Medikamentes mitteilt. Im Sport sind Wearables höchst beliebt. …die Forschungsabteilung von Motorola an einer Chip-Pille tüftelt, welche die Bedienung elektronischer Geräte revolutionieren soll? Man schluckt eine kleine Pille mit einem Mikrochip, dessen Signal an jede beliebige Stelle übertragen wird. So lassen sich elektronische Geräte ohne PIN bedienen. Ähnlich funktionieren kleine elektronische Tattoos auf der Haut. …ein Studentenprojekt am Media Lab des MIT in Boston das Lesen zu einem körperlich fühlbaren Erlebnis machen will? Vorerst benötigt man eine Art Korsett, das aus Kompressionskissen, Wärme platten und Vibrationsmotoren besteht und ein speziell für das tragbare Lesegerät geschriebenes Buch. Im Medizinsektor weisen die kleinen elektronischen Helfer das vermutlich grösste Potenzial auf. 18 derinews April 2015 News und Tipps Swiss Derivative Awards 2015: Vontobel dreimal ausgezeichnet «And the winner is … Vontobel.» Die jährliche «Oscar-Nacht» der Schweizer Derivatebranche hat wieder stattgefunden. Und dieses Mal war es sogar ein Jubiläum für die von Derivative Partners durchgeführte Veranstaltung. Sie feierte ihren zehnjährigen Geburtstag. Bei der Bekanntgabe der begehrten Auszeichnungen durfte sich Vontobel gleich dreimal freuen. So standen wir in den Kategorien «Bestes Rohstoffprodukt», «Top Service» und «Best Market Maker Hebelprodukte» ganz oben auf dem Siegertreppchen. Zwei der drei ersten Plätze konnte Vontobel in den vergangenen Jahren dabei schon mehrfach für sich beanspruchen. Nominiert war Vontobel in fast allen Kategorien. Fällt der Kurs von Rohöl (WTI), gewinnen Anleger überproportional. Das Spektakuläre war laut Jury dabei nicht die Konstruktion des Hebelproduktes, sondern vielmehr der Ausgabezeitpunkt. Diesem idealen Timing verdankte der Short Mini Future seinen «raketenhaften Kursanstieg». Das Produkt nutzte den Preisverfall des Rohöls dank des Hebeleffektes maximal aus. «Top Service» «Bestes Rohstoffprodukt» Bestes Rohstoffprodukt Bank Vontobel AG 15 Beim besten Rohstoffprodukt handelt es sich um den Short Mini Future auf Rohöl der Sorte WTI (Valor: 2489 1977). Er wurde im Oktober 2014 lanciert und sein Kurs hat sich seither vervielfacht. Mittels einer Investition in das Hebelprodukt profitieren Anleger von einem fallenden Rohölpreis. Konkret bedeutet dies: TOP Service Bank Vontobel AG 15 Nun schon zum fünften Mal in Folge gewonnen. Als Kriterien wurden die Qualität der Broschüren und Kundenmagazine, Termsheets und der Derivate-Webseite, aber auch Aspekte wie das «Market Making», die Preisbildung und die Abstimmergebnisse einer Anlegerumfrage geltend gemacht. Vontobel erhielt gleich drei der begehrten Auszeichnungen. «Best Market Maker Hebelprodukte» 15 Bester Market Maker Hebelprodukte Bank Vontobel AG Zum dritten Mal in Folge gewonnen. Hervorgehoben wurde die konstante Qualität des Pricings von Emissionen im Sekundärmarkt der SIX Structured Products. Ein gutes «Market-Making» bietet Investoren die Möglichkeit, Produkte zu jederzeit fairen Preisen zu kaufen und zu verkaufen. Unsere Spezialisten geben Ihnen gerne Antwort auf Ihre Fragen zu strukturierten Produkten. Täglich teilen unsere Experten ihr Know-how mit Ihnen via Telefon von 8.00 bis 18.00 Uhr oder per E-Mail unter [email protected]. Ihr «Advisory Financial Products»-Team in Zürich Bleicherweg 21, 8022 Zürich Telefon + 41 58 283 78 88, Telefax + 41 58 283 57 67 [email protected] Eric Blattmann (Head Public Distribution Schweiz) nimmt einen Award entgegen. 19 derinews April 2015 Hinweise Produkt- und Risikohinweise Quanto (währungsgesichert) Wenn der oder die Basiswerte auf eine andere Währung als die Referenzwährung des Produktes lauten, sollten Anleger berücksichtigen, dass damit Risiken aufgrund von schwankenden Wechselkursen verbunden sein können und dass das Verlustrisiko nicht allein von der Entwicklung des Wertes der Basiswerte, sondern auch von ungünstigen Wertentwicklungen der anderen Währung oder Währungen abhängt. Dies gilt nicht für währungsgesicherte Produkte (Quanto-Struktur). Bei quanto-währungsgesicherten Produkten wird die entsprechende Quanto-Gebühr in den Zertifikatspreis eingerechnet. VONCERT VONCERT [SVSP-Produkttyp: Tracker-Zertifikat (1300)] bilden grundsätzlich die Performance des Basiswertes ab. Bei einer Investition in ein VONCERT sind weit gehend die gleichen Risiken wie bei einer Direktanlage in den Basiswert zu beachten, insbesondere die entsprechenden Fremdwährungs-, Markt- und Kurs risiken. VONCERT erbringen keine laufenden Erträge und verfügen über keinen Kapitalschutz. Defender VONTI Defender VONTI [SVSP Produkttyp: Barrier Reverse Convertible (1230)] zeichnen sich durch einen garantierten Coupon, eine Barriere sowie eine – allerdings nur bedingte – Rückzahlung zum Nennwert aus. Falls der Basiswert die Barriere während der Barrieren beobachtung berührt oder durchbricht, entfällt der Rückzahlungsanspruch in Höhe des Nennwertes unmittelbar. Die Risiken einer Anlage in einen Defender VONTI sind erheblich. Sie entsprechen – bei nach oben begrenzten Gewinnchancen – weitgehend den Risiken einer Direktanlage in den Basiswert. Je tiefer der Schlusskurs des Basiswertes bei Verfall unter dem Ausübungspreis ist, desto grösser ist der erlittene Verlust. Die angegebenen Renditen können durch Transa ktionskosten wie Courtagen, Steuern und Abgaben geschmälert werden. Rechtlicher Hinweis Die vorliegende Publikation dient lediglich der Information und stellt keine Anlageempfehlung oder Anlageberatung dar und ersetzt nicht die vor jeder Kaufentscheidung notwendige qualifizierte Beratung, insbesondere auch bezüglich aller damit verbundenen Risiken. Diese Publikation wurde von der Organisationseinheit Financial Products & Distribution unseres Instituts erstellt und ist nicht das Ergebnis einer Finanzanalyse. Die «Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse» der Schweizerischen Bankier vereinigung finden auf die vorliegende Publikation keine Anwendung. Inhalte dieser Publikation, welche auf andere Vontobel-Organisationseinheiten bzw. Drittparteien zurückgehen, sind per Quellenangabe als solche gekennzeichnet. In der Vergangenheit erzielte Performance darf nicht als Hinweis oder Garantie einer zukünftigen Performance verstanden werden. Allein massgeblich sind die in den jeweiligen Prospekten enthaltenen vollständigen Bedingungen, die bei der Bank Vontobel AG, Financial Products, Bleicherweg 21, CH-8022 Zürich, unter Tel. + 41 (0)58 283 78 88, kostenlos erhältlich sind. Weiter verweisen wir auf die Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel», die Sie bei uns bestellen können. Strukturierte Produkte gelten nicht als kollektive Kapitalanlagen im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und unterstehen deshalb nicht der Bewilligung und der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Die Werthaltigkeit von strukturierten Produkten kann nicht nur von der Entwicklung des Basiswertes, sondern auch von der Bonität des Emittenten abhängen. Der Anleger ist dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers ausgesetzt. Diese Publikation und die darin dargestellten Finanzprodukte sind nicht für Personen bestimmt, die einem Gerichtsstand unterstehen, der den Vertrieb der Finanzprodukte oder die Verbreitung dieser Publikation bzw. der darin enthaltenen Informationen einschränkt oder untersagt. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. April 2015. © Bank Vontobel AG. Alle Rechte vorbehalten. Lizenzhinweis Die Wertpapiere werden von J.P. Morgan Securities Ltd. nicht gesponsert, gefördert, verkauft oder unterstützt. J.P. Morgan bietet den Wertpapierinhabern oder sonstigen Personen keine ausdrückliche oder stillschweigende Garantie oder Zusicherung, weder hinsichtlich der Zweckmässigkeit, allgemein in Wertpapiere oder speziell in diese Wertpapiere zu investieren, noch hinsichtlich der Fähigkeit des JPMorgan Commodity Curve Index, ein festgelegtes Ziel zu erreichen. J.P. Morgan hat der Bank Vontobel AG («Lizenznehmerin») eine Lizenz zur Nutzung des JPMorgan Commodity Curve Index in Zusammenhang mit den Wertpapieren erteilt. J.P. Morgan ist nicht verantwortlich für die Ausgabe, Verwaltung, das Marketing oder den Handel der Wertpapiere und übernimmt in dieser Hinsicht keinerlei Verpflichtungen oder Haftung. J.P. Morgan ist der Marketingname für JPMorgan Chase & Co. und deren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften weltweit. COSI® Collateral Secured Instruments – Investor Protection engineered by SIX. Multi VONTI Multi VONTI [SVSP Produkttyp: Reverse Convertible (1220)] beziehen sich auf mehrere Basiswerte und zeichnen sich bei Emission durch einen Nennwert und einen garantierten Coupon aus. Wenn am Ende der Laufzeit alle Basiswerte über den jeweiligen Ausübungspreisen schliessen, wird der Nennwert zurückbezahlt. Schliesst mindestens einer der Basiswerte unter seinem Ausübungspreis, erfolgt entweder die Lieferung des Basiswerts mit der schlechtesten Wertentwicklung oder eine Barabgeltung, die dem Schlussfixierungskurs dieses Basiswerts entspricht. Ein möglicher Gewinn ergibt sich aus dem garantierten festen Coupon. Der maximale Gewinn ist jedoch, da höchstens der Nennwert zuzüglich des Coupons ausbezahlt wird, nach oben begrenzt. Diese Produkte haben keinen Kapitalschutz: Demnach sind die Risiken einer Anlage in einen Multi VONTI erheblich, sie entsprechen – bei nach oben begrenzten Gewinnchancen – weitgehend den Risiken einer Direktanlage in den Basiswert mit der schlechtesten Wertentwicklung. Je tiefer der Schlusskurs des Basiswerts mit der schlechtesten Wertentwicklung bei Verfall unter seinem Ausübungspreis ist, desto grösser ist der erlittene Verlust. Impressum Herausgeberin: Bank Vontobel AG Financial Products, Bleicherweg 21, 8022 Zürich Redaktion: Sandra Chattopadhyay Marketing: Katia Bezzola Bussinger, Viviana Jost Erscheinungsweise: monatlich Auflage: 6100 Exemplare Gestaltung: E,T&H Werbeagentur AG BSW www.ethcom.ch Bestellen Sie via: E-Mail: [email protected] Internet: www.derinet.ch oder schreiben Sie an: Bank Vontobel AG Financial Products, Marketing Bleicherweg 21, 8022 Zürich Bank Vontobel AG Financial Products Bleicherweg 21 CH-8022 ZürichAG Bank Vontobel Telefon (0)58 283 78 88 Financial + 41 Products Telefax + 41 (0)58 Gotthardstrasse 43 283 57 67 www.vontobel.com CH-8022 Zürich www.derinet.ch Telefon +41 (0)58 283 78 88 Telefax +41 (0)58 283 57 67 www.vontobel.com Wie weiter im Negativzinsumfeld? Attraktive Anlagelösungen von Vontobel 04/15 6100 DE SC2015032502 Mehr Informationen finden Sie in dieser derinews-Ausgabe oder unter www.derinet.ch/negativzinsen
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