Aus der Medizinischen Klinik IV/4 für Nephrologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Direktor: Prof. Dr. Kai-Uwe Eckardt Gentherapie durch systemische Thrombospondin-2 Überexpression im chronischen mesangioproliferativen Glomerulonephritis Modell der Ratte Inaugural-Dissertation Zur Erlangung der Doktorwürde an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Vorgelegt von Marlene Haslbeck aus Nürnberg Gedruckt mit Erlaubnis der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität ErlangenNürnberg Dekan: Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Schüttler Referent: Priv.-Doz . Dr. Christoph Daniel Korreferent: Prof. Dr. Kerstin Amann Tag der mündlichen Prüfung: 06. Juni 2012 Gentherapie durch systemische Thrombospondin-2 Überexpression im chronischen mesangioproliferativen Glomerulonephritis Modell der Ratte Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung S. 1 Summary S. 4 Einleitung S. 6 Material und Methoden S. 15 Ergebnisse S. 25 Diskussion S. 43 Bibliographie S. 49 Abkürzungsverzeichnis S. 60 Danksagung S. 61 Lebenslauf S. 62 - 1- 1. Zusammenfassung Hintergrund und Ziele Bereits 10 % der westlichen Bevölkerung leiden an einer chronischen Nierenerkrankung, deren Ätiologie von postinfektiös, autoimmun bis chronisch degenerativ im Rahmen eines Diabetes mellitus oder einer arteriellen Hypertonie reicht. In jedem Fall führt die Erkrankung zu progredienter Fibrosierung und damit fortschreitendem Verlust der Nierenfunktion. Die klassisch medikamentösen Behandlungsregime führen im besten Fall zu einer verlangsamten Progression der Erkrankung, und oft kann das Endstadium der dialysepflichtigen Niereninsuffizienz nicht verhindert werden. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit des speziell antifibrotischen Therapieansatzes, etwa im Rahmen einer Gentherapie. Den wichtigsten profibrotischen Wachstumsfaktor stellt das extrazelluläre Zytokin Transforming Growth Factor β (TGF-β) dar, welches in der Niere vor allem durch Thrombospondin-1 (TSP-1) aktiviert wird. TSP-1 wird im adulten Gewebe nur im Bedarfsfall bei Verletzung und Inflammation im Rahmen der Wundheilung exprimiert. Thrombospondin-2 (TSP-2) kann ebenso wie TSP-1 an den latenten TGF-β-Komplex binden, ihn jedoch nicht aktivieren, und ist so in der Lage, die TSP-1 vermittelte TGF-βAktivierung kompetitiv zu inhibieren. Im mesangioproliferativen Glomerulonephritismodell in der Ratte konnte bereits gezeigt werden, dass bei einer akuten Glomerulonephritis eine Überexpression von TSP-2 im Rahmen einer Gentherapie zu einer Reduktion der Aktivierung von TGF-β und damit zu einer Verminderung der Fibrosierung führt. Zielsetzung dieser Arbeit ist es, die antifibrotische Wirkung einer TSP-2 Überexpression auch im chronischen Modell der Glomerulonephritis zu überprüfen. Material und Methoden Ratten erhielten sieben Tage nach Uninephrektomie der rechten Niere eine hohe Dosis antiThy-1 Antikörperlösung i.v. zur Induktion einer chronischen Glomerulonephritis. 20 Wochen nach der Nephritisinduktion wurden randomisiert zwei Gruppen unterteilt. Gruppe A bekam eine Gentherapie mit TSP-2, während Gruppe B ein Kontrollplasmid - 2- erhielt. Die Expressionsplasmide wurden dazu in den Oberschenkelmuskel injiziert und mittels Elektroporation transfiziert. Nach Versuchsende wurden die verbliebenen linken Nieren entnommen, prozessiert und Paraffinschnitte angefertigt. Immunhistochemisch wurden Färbungen nach der Avidin-Biotin-Methode mit 17 verschiedenen Primärantikörpern durchgeführt, um unter anderem Fibrose, Inflammation und Proliferation untersuchen zu können. Desweiteren entstanden drei Immunfluoreszenzfärbungen und eine PAS-Färbung nach Gridley. In der histologischen Auswertung wurden für jede Biopsie 40 bis 60 kortikale glomeruläre Anschnitte oder mindestens 20 tubulointerstitielle Gesichtsfelder evaluiert. Ausgewertet wurde durch Auszählen der positiv gefärbten Zellen, mit Hilfe verschiedener Score-Systeme Bestimmung der und Nierenfunktion eines Imagequantifizierungsprogrammes. wurden die Proteinurie, Kreatinin- Zur und Harnstoffkonzentrationen in Serum und Urin regelmäßig bestimmt. In der statistischen Analyse wurden Durchschnittswerte mit Standardabweichung angegeben. Statistische Signifikanz wurde anhand des Student`s t-tests bestimmt. Ergebnisse Die Untersuchung der Proteinurie im Verlauf der Glomerulonephritis zeigte, dass nach Therapiestart trotz identischer Behandlung der Versuchstiere ein sehr heterogener Grad an Nierenschädigung erzielt wurde. Deshalb wurden sowohl Kontroll- als auch Therapiegruppe noch einmal in jeweils eine Gruppe mit leichter und starker Proteinurie unterteilt. Nach dem Therapiestart verschlechterte sich die Proteinurie in den mit Kontrollplasmid behandelten Tieren nicht, dagegen war in den TSP-2 behandelten Tieren eine Progression zu beobachten. Zur Korrelation der funktionellen Daten mit den Veränderungen im Parenchym wurden nach Versuchsende die entnommenen Nieren der Ratten histologisch ausgewertet. Wie erwartet führte die TSP-2 Therapie zwar zu einer leicht verminderten TGF-β Aktivierung, steigerte aber entgegen der Hypothese die Glomerulosklerose. Eine vermehrte Podozytenschädigung bei Progression der Glomerulonephritis und die Fibrosierung der Niere zeigte sich unbeeinflusst von einer TSP-2 Therapie. Die TSP-2 Therapie veränderte weder die renale Kapillarisierung noch die Expression von TSP-1 bei schwerer glomerulärer Schädigung. Unerwarteterweise führte die TSP-2 Therapie zu einer verstärkten Inflammation. - 3- Schlussfolgerungen Im Gegensatz zu der Studie am akuten Modell der Glomerulonephritis, welche deutliche und sehr positive Effekte der TSP-2 Therapie nachwies, konnten nach spätem Therapiestart im chronischen Glomerulonephritismodell keine positiven Effekte auf den Krankheitsverlauf beobachtet werden. TSP-2 Gentherapie konnte die Progression einer etablierten Glomerulonephritis weder aufhalten noch verlangsamen. - 4- 2. Summary Background Already ten percent of the population in the western world suffer on chronic kidney diseases, with an etiology ranging from post-infectious, autoimmune to chronic degenerative in the context of diabetes mellitus or hypertension. Generally chronic disease results in progressive fibrosis and subsequent loss of renal function. The current medical treatment leads at best to decelerated progression of the renal disease, but the end-stage renal disease often cannot be prevented. There is the need for a specific antifibrotic treatment. In kidney disease, the most important profibrotic cytokine is Transforming Growth Factor β (TGF-β), which is mainly activated by Thrombospondin-1 (TSP-1). TSP-1 is only expressed in response to injury and inflammation during wound healing. Thrombospondin-2 (TSP-2) is also able to bind the latent TGF-β complex, but lacks the ability to activate. Therefore TSP-2 is able to inhibit TSP-1 mediated TGF-β activation. In a rat model for mesangial proliferative glomerulonephritis it was shown, that systemic overexpression of TSP-2 resulted in reduced TGF-β activity and fibrosis. In this study overexpression of TSP-2 was tested as an antifibrotic therapy in a chronic kidney disease model. Material and methods Chronic glomerulonephritis was induced by injection of a high dose anti-Thy-1 antibody seven days after uninephrectomy of the right kidney. Twenty weeks after nephritis induction the animals were randomized divided into two groups. Group A received gene therapy using TSP-2 overxpressing plasmid and group B recieved a control plasmide transfected by muscle electroporation. At the end of the study the remaining left kidneys were removed, processed, embedded in paraffin and cut into 4µm slices. Kidney sections were analyzed by immunhistology using the avidin-biotine method and 17 different primary antibodies. Immune fluorescence and PAS staining after Gridley were also performed. For histological analysis 40 to 60 glomerular sections or at least 20 tubulointerstitial fields of view were evaluated in every biopsy. The evaluation included counting of positive stained cells, scoring of positive stained area and computer-assisted image quantification. Kidney - 5- function was periodically analyzed by evaluation of proteinuria, serum creatinine and serum urea during the study. Results were presented using mean and standard deviation. Statistically significance was tested by student`s t-test. Results Proteinuria was analyzed for several times after treatment in rats with chronic glomerulonephritis showing a high variability. Therefore both therapy groups were divided in a subgroup of lower and a subgroup of higher proteinuria. After therapy start proteinuria remains on the same level in groups treated with control plasmid. In contrast, proteinuria further progressed in nephritic rats treated with the TSP-2 plasmid. Functional data were correlated with histologic changes in kidney biopsies analyzed at the end of the study. As expected, treatment with TSP-2 slightly reduced TGF-β activation. However, glomerular sclerosis was significantly increased in this group. Neither podozyte damage nor TSP-1 expression and renal fibrosis were not affected by the treatment. Surprisingly TSP-2 therapy also did not change capillary growth but augmented inflammation. So it could be proved, that the performed gene therapy cannot neither stop nor decelerate the progression of an established glomerulonephritis. Conclusion In contrast to early TSP-2 treatment in the acute glomerulonephritis model, systemic TSP-2 gene therapy starting after chronic glomerulonephritis has established, failed to ameliorate glomerulonephritis. - 6- Einleitung Die Prävalenz chronischer Nierenerkrankungen nimmt stetig zu und aktuellen Berichten zu Folge sind bereits 10% der westlichen Bevölkerung betroffen. Ursächlich für das häufige Auftreten sind steigendes Lebensalter und Nierenschädigungen, die durch Diabetes, Adipositas und arterielle Hypertonie entstehen (Coresh, Astor et al. 2003). Unabhängig von der Genese schreitet die Erkrankung auf ähnliche Weise fort. Ein wichtiges Charakteristikum stellt die progrediente Fibrosierung dar, welche sich histologisch in zwei Kompartimenten der Niere manifestiert. So laufen Glomerulosklerose und tubulointerstitielle Fibrosierung zeitgleich ab. Maßgeblich für den Verlauf innerhalb der Glomeruli ist die Zerstörung und der Verlust von Podozyten und Mesangiumzellen (Kriz, Gretz et al. 1998). Die Schlüsselrolle im Interstitium spielen dagegen aktivierte Fibroblasten und Myofibroblasten, welche vermehrt proliferieren und durch Proteinsynthese die extrazelluläre Matrix verdichten (Rodemann and Muller 1991). Folge ist eine langsamer, doch stetig fortschreitender Verlust der Nierenfunktion, der meist über einen großen Zeitraum hinweg symptomfrei verläuft (Khwaja, El Kossi et al. 2007). Ursachen dieser Nierenfunktionsstörungen sind vielfältig. Grob unterteilen lässt sich das Feld in entzündliche und primär nicht-entzündliche Erkrankungen. Entzündliche Prozesse sind unter anderem bedingt durch Mikroorganismen oder Autoimmunphänomene, wie das bei Lupus erythematodes, Morbus Wegener oder postinfektiös der Fall sein kann. Die primär nicht-entzündlichen Erkrankungen wie arterielle Hypertonie und Diabetes mellitus verursachen ebenfalls renale Schädigungen, die im Anfangsstadium meist unbemerkt bleiben. Betrachtet man jedoch die Entwicklung der Nierenschädigung im zeitlichen Verlauf, so wird man feststellen, dass diese, ganz gleich welcher Genese, auf ähnlich charakteristische Weise fortschreitet (Klahr, Schreiner et al. 1988; Border and Noble 1994). So wandern in das Gebiet der Schädigung Leukozyten, wie Lymphozyten, Granulozyten und Makrophagen ein. Auch Thrombozyten infiltrieren das Gewebe. Es kommt zur vermehrten Expression von Wachstumsfaktoren und profibrotischen Zytokinen, unter anderem auch von Transforming growth factor β (TGF-β), so dass Zellen hyperplasieren und proliferieren. Mehr und mehr extrazelluläre Matrix lagert sich in den feinen Strukturen - 7- ab, funktionelles Gewebe wird durch Fibroblasten ersetzt und verschlechtert so die Stoffwechselleistung. Die Fibrose schreitet voran und bildet so die gemeinsame Endstrecke jedweder Nierenschädigung (Border and Noble 1994). Therapie chronischer Nierenerkrankungen Eine speziell antifibrotische Therapie chronischer Nierenerkrankungen ist zurzeit noch nicht verfügbar, sodass die aktuellen Behandlungsstrategien begrenzt sind und sich auf eine adäquate Einstellung des Blutzuckerspiegels und die Blutdruckregulation erstrecken. Medikamentös stützt sich die Hypertonietherapie vor allem auf Inhibitoren des ReninAngiotensin-Aldosteron-Systems, wie ACE-Hemmer und AT1-Antagonisten. Diese zeigten in Bezug auf die Nierenschädigung die größten Erfolge (Remuzzi, Perico et al. 2005). Unabhängig von der Blutdruckregulation wirken diese nephroprotektiv, da sie Angiotensin II inhibieren, und dadurch auch dessen agonistische Wirkung auf TGF-β (Mezzano, Ruiz-Ortega et al. 2001). Doch bergen diese klassischen Behandlungsstrategien chronischer Nierenerkrankungen noch deutlich Potential zur Weiterentwicklung in sich, da in vielen Fällen das Fortschreiten der Erkrankung nur verlangsamt und nicht verhindert werden kann. Da eine effiziente antifibrotische Therapie zurzeit, wie erwähnt, noch nicht vorhanden ist, kommt es somit bei bis zu 50% der Patienten mit mesangioproliferativer Glomerulonephritis zur terminalen Niereninsuffizienz (Coppo et al. J. Nephrol 2005). Definiert ist diese als eine Verminderung der Nierenleistung auf 15% und weniger, was einer glomerulären Filtrationsrate von unter 15ml/min/1,73m2 entspricht (Renz-Polster, Krautzig; Basislehrbuch Innere Medizin, 2008). Die Maßnahmen, die in diesem Stadium ergriffen werden, nämlich eine Nierenersatztherapie, sind aufwendig, teuer und vermindern die Lebensqualität des Patienten gewaltig. Es handelt sich hierbei um die Therapie mittels Dialyse oder gar um eine Nierentransplantation. Die Dialyse bedeutet für den Patienten eine massive Einschränkung seiner bisherigen Lebensgewohnheiten, da er bei hochgradiger Niereninsuffizienz alle zwei bis drei Tage die mehrstündige Prozedur über sich ergehen lassen muss. Auch ist die täglich aufzunehmende - 8- Flüssigkeitsmenge genau festgelegt und bei der Auswahl der Nahrungsmittel gibt es strikte Vorschriften, um ein Entgleisen des Elektrolythaushaltes zu vermeiden. Eine Nierentransplantation ist nicht weniger konfliktbehaftet. Eine passende Spenderniere zu finden, ist dabei nur der erste Schritt. Nach erfolgreicher Transplantation ist trotz aller Vorkehrungen und Medikamente eine Abstoßung möglich. Diese ist lebensbedrohlich und erfordert ein unverzügliches Eingreifen. Stößt der Körper das fremde Organ zunächst nicht ab, so muss der Patient jedoch zur Vermeidung dieser Situation lebenslang immunsuppressive Medikamente einnehmen. Diese haben viele Nebenwirkungen, die sich von harmlos unangenehmen Begleiterscheinungen, wie Haarausfall oder Gingivahyperplasie bis zu der Entstehung eines malignen Tumors erstrecken können. Zudem entwickelt sich vielfach eine chronische Transplantatnephropathie, die wiederum mit einer Fibrosierung des Organs verbunden ist. Es liegt somit auf der Hand, dass das Maß an Behandlungsmöglichkeiten noch nicht voll ausgeschöpft ist und Therapien wünschenswert wären, die keine Dauerbelastung des Patienten beinhalten und die bis dato verminderte Lebensqualität des Patienten nicht noch mehr beeinträchtigen. Eine mögliche Strategie ist es, TGF-β als den wichtigsten Mediator der Fibroseentwicklung direkt zu inhibieren. In Tierstudien wurden bereits mit Erfolg TGF-β Antikörper (Han, Hoffman et al. 2000; Isaka, Tsujie et al. 2000), lösliche TGF-β Rezeptoren des Typs II (Isaka, Akagi et al. 1999) und des Typs III (Vilchis-Landeros, Montiel et al. 2001), der natürlich vorkommende TGF-β Inhibitor Decorin (Border, Noble et al. 1992; Isaka, Brees et al. 1996), das TGF-β latency-associated-protein (LAP) (Bottinger, Factor et al. 1996), das inhibierend wirkende Signalmolekül SMAD 7 (Kanamaru, Nakao et al. 2001) und die Inhibierung der TGF-β Aktivierung (Yevdokimova, Wahab et al. 2001) untersucht. Unter all diesen therapeutischen Möglichkeiten ist die Behandlung mit einem TGF-β Antikörper die am besten geprüfte. Doch als alleinige Therapie scheint diese eine Fibrosierung nur verlangsamen zu können. Es stellt sich hier die Frage, ob beispielsweise eine Kombinationsbehandlung aus einem ACE-Hemmer bzw. einem AT1-Antagonisten mit einem TGF-β Antikörper die progrediente renale Fibrosierung sogar stoppen könnte, da somit an unterschiedlichen Stellen der Fibroseentstehung gleichzeitig eingegriffen würde (Yu, Noble et al. 2002). - 9- Als Ausblick auf die Zukunft lässt sich an dieser Stelle desweiteren auf den Therapieversuch mit Rapamycin in experimentellen Studien verweisen. Rapamycin ist ein Immunsuppressivum, das durch mTor-Inhibition die T-Zellaktivierung hemmt. Es konnte gezeigt werden, dass Rapamycin die Glomerulosklerose, tubuläre Atrophie, interstitielle Fibrose und Inflammation im Nierenmassenreduktionsmodell und in der diabetischen Nephropathie reduzieren konnte (Diekmann, Gutierrez-Dalmau et al. 2007). Als weiteren Ansatz der antifibrotischen Therapie ist die Überexpression anti-fibrotisch wirkender Gene zu nennen. Bei dieser inzwischen nicht mehr rein experimentellen Behandlungsoption werden mit Hilfe eines Elektroporators, der ein elektrisches Feld erzeugt, die Zellmembranen permeabel gemacht und auf diesem Weg ein Überexpressionsplasmid in die Zellen eingebracht. Auf diesem Weg war es z.B. möglich, eine systemische Thrombospondin-2 Überexpression zu erzielen, die im Tiermodell der akuten mesangioproliferativen Glomerulonephritis die fortschreitende Zellproliferation, die Entzündung, TGF-β Aktivierung und Fibrose hemmen konnte (Daniel, Wagner et al. 2009). Der Einfluss von TGF-β Der Transforming Growth Factor β ist ein extrazelluläres multifunktionelles Zytokin mit Signalmolekülfunktion (Massague 1998). Er spielt eine wichtige Rolle in der embryonalen Entwicklung und bei der Zelldifferenzierung, ist aber auch ein Wachstumsfaktor, der profibrotisch, d.h. zu einer Akkumulation extrazellulärer Matrix und fortschreitenden Fibrosierung im Rahmen chronischer Nierenerkrankungen führt (Sharma and Ziyadeh 1994). TGF-β gehört zu einer Superfamilie von mehr als 30 Mitgliedern, deren Aufgaben unterschiedlich sind. Nicht in jeder Situation bewirkt TGF-β eine Wachstumsstimulation und fördert beispielsweise die Wundheilung oder die Differenzierung von Blutzellen (Massague 1998); Es kann auch, zum Teil durch Aktivierung anderer Zytokine, wachstumshemmend und immunsuppressiv wirken (Padgett, St Johnston et al. 1987). Sezerniert wird TGF-β als inaktiver Prozytokin-Komplex, bestehend aus dem eigentlichen TGF-β-Protein, welches nicht kovalent an das latency-associated-protein (LAP) und auf - 10 - verschiedene Arten an das latente TGF-β-Bindungsprotein gebunden ist (Bitzer, Sterzel et al. 1998). Bevor TGF-ß seine Wirkung durch Bindung an seinen Rezeptor entfalten kann, muss auf extrazellulärer Ebene der Prozytokin-Komplex aktiviert werden. TGF-β kann durch unterschiedliche Faktoren/Mechanismen wie pH-Veränderungen, γ-Bestrahlung, reaktive O2-Spezies, Plasmin, Calpain und Cathepsin aktiviert werden (Lawrence 1996; Ribeiro, Poczatek et al. 1999). In der Niere ist Thrombospondin-1 ein wichtiger Aktivator (Hugo and Daniel 2009). Von den drei TGF-ß-Rezeptortypen bilden die Rezeptoren des Typs I und II die Untereinheiten des eigentlichen TGF-β-Rezeptors. Als Transmembranproteine werden sie durch Ligandenbindung zum Rezeptor. TGF-β-Rezeptor III reguliert lediglich die Zugänglichkeit des Rezeptors (Massague, Cheifetz et al. 1990). Zur Signaltransduktion erfolgt nach der Phosphorylierung von SMAD 2 oder SMAD 3 eine Dimerisierung des phosphorylierten SMAD mit SMAD 4. Dieses Dimer transloziert in den Zellkern, wirkt dort als Transkriptionsfaktor und induziert unter anderem profibrotische Zielgene (Heldin, Miyazono et al. 1997). Über diesen Signalweg kommt es bei chronischen Nierenerkrankungen zu einer vermehrten Ablagerung extrazellulärer Matrix, die eine Fibrosierung bewirkt. Es scheint plausibel, dass eine Suppression von TGF-β im Fall der Nierenfibrose einen positiven Effekt hat. Eine Studie zeigt jedoch, dass TGF-β knock-out Mäuse wenige Wochen nach der Geburt an einer schweren generalisierten Entzündungsreaktion versterben. Eine komplette Suppression sollte demnach nicht das therapeutische Ziel sein. Entscheidend ist eine genaue Regulierung und eine spezifische Kontrolle lokaler Überproduktion von TGF-β (Bitzer, Sterzel et al. 1998). Thrombospondine Thrombospondine (TSPs) bilden eine Familie multifunktionaler extrazellulärer Glykoproteine, welche durch Hormone und Zytokine reguliert werden. Sie sind vermehrt exprimiert in der Embryogenese, vor allem in dem sich entwickelnden Herzen, der Niere, der Muskulatur, den Knochen und dem heranreifenden Gehirn. Im gesunden adulten - 11 - Gewebe sind TSPs wesentlich geringer exprimiert und werden nur in Situationen der Verletzung und Inflammation im Rahmen der Wundheilung vermehrt sezerniert (Bornstein 2001). Die Thrombospondin-Familie besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den beiden Thrombospondinen der Untergruppe A, TSP-1 und TSP-2, handelt es sich um Homotrimere, während die Thrombospondine 3 bis 5 dagegen Homopentamere sind. In der Niere wurde bislang nur für die Thrombospondine 1 und 2 eine pathophysiologische Rolle untersucht (Hugo and Daniel 2009). Thrombospondin-1 Thrombospondin-1, ein 420 kDA großes, in verschiedenen Erkrankungsmodellen hochreguliertes Glykoprotein ist an vielen unterschiedlichen biologischen Prozessen, wie der Blutgerinnung, der Angiogenese, der Apoptose und der Immunregulation beteiligt. Exprimiert wird TSP-1 in einer Vielzahl von Zellarten wie Thrombozyten, Gefäßmuskelzellen und Zellen des Nierengewebes wie Mesangiumzellen, Podozyten, Endothelzellen und Zellen des Tubulointerstitiums (Bornstein 2001). Im gesunden Nierenkortex kommt es kaum vor, wird aber im Fall einer Glomerulonephritis hochreguliert. Es befindet sich dann vor allem am Ort der Inflammation und Gewebsverletzung und wird dort durch verschiedene renale Zellen und Entzündungszellen exprimiert (Bornstein 2001). Es gilt auch als wichtiger Aktivator von TGF-β. Mit seiner RFK-Sequenz kann TSP-1 an das „latency associated protein“ des latenten TGF-β Komplex und über die WSXW-Sequenz an das reife TGF-β binden (Young and Murphy-Ullrich 2004). Erst dadurch wird das profibrotische Zytokin TGF-β aktiviert und kann seine Wirkung entfalten. Als „early response gene“ wird es durch Zytokine wie PDGF oder FGF2 aktiviert, und vor allem im Bedarfsfall exprimiert (Hugo and Daniel 2009). Ein Fehlen von TSP-1 wirkte sich in experimentellen Tiermodellen für eine Glomerulonephritis (Hochegger, Knight et al. 2004) und diabetischen Nephropathie (Daniel, Schaub et al. 2007) jeweils günstig auf den Krankheitsverlauf aus. TSP-1 defiziente Mäuse zeigten eine bessere Nierenfunktion und verminderte Akkumulation von Matrix. Andererseits konnte in - 12 - Wundheilungsstudien festgestellt werden, dass die Heilung in diesen Tieren verzögert und die Entzündung wesentlich langsamer abklingt (Agah, Kyriakides et al. 2002). Im renalen Ischämie/Reperfusionsmodell wirkte TSP-1 proapoptotisch, so dass auch in diesem Modell ein Fehlen von TSP-1 zu einer verbesserten Nierenfunktion führte (Thakar, Zahedi et al. 2005). Die unterschiedlichen Wirkungen von TSP-1 beruhen auf der komplexen Molekülstruktur und deren unterschiedlichen Domänen. Neben der aminoterminalen Heparanbindungsregion, einer Prokollagen-ähnlichen Region mit intermolekularen Disulfidbrücken, drei properdin-ähnlichen Typ 1 repeats, drei epidermal-growth-factorähnlichen Typ 2 repeats besitzt das Molekül eine Calcium-sensitive Typ 3 Domäne. TSP-1 kann mit verschiedenen anderen Proteinen interagieren, zum Beispiel durch die Bindung an Rezeptoren wie CD36, αυβ3-Integrin und CD47 oder an andere Moleküle wie Heparansulfat, Calreticulin, Lipoprotein-receptor-related protein (Punekar, Zak et al. 2008). Thrombospondin-2 Das multifunktionale Glykoprotein Thrombospondin-2 spielt eine Rolle bei der Zellanheftung und –migration, der Proliferation und der Regulation der Matrixmetalloproteinasen (MMPs) (Bornstein 2001). In einem GBM-GlomerulonephritisModell zeigten Mäuse, denen TSP-2 fehlt, eine beschleunigte und vergrößerte Entzündungsantwort. Gezeigt werden konnte dies an dem vermehrten Einstrom von CD4und CD8-positiven T-Zellen, sowie an der Infiltration durch Monozyten/Makrophagen. Fibrinablagerung im Glomerulum und Matrix-Remodeling, begleitet von erhöhter MMP2Aktivität konnten ebenfalls beobachtet werden (Vogelbacher, Wittmann et al. 2007). Es wirkt außerdem stark antiangiogenetisch und kann ebenso wie Thrombospondin-1 an den latenten TGF-β-Komplex binden, ihn jedoch nicht aktivieren, und ist so in der Lage, die Thrombospondin-1 vermittelte TGF-β-Aktivierung kompetitiv zu inhibieren. Gezeigt worden ist dieser Zusammenhang bereits im Tiermodell der experimentellen akuten antiThy-1-Glomerulonephritis. Hier wurde beobachtet, dass eine Überexpresssion von TSP-2 zu einer Reduktion der Aktivierung von TGF-β und damit zu einer Verminderung der - 13 - Akkumulation von Matrix führt. Zusätzlich wurde der Verlauf der Nephritis auch noch durch eine Reduktion der Zellproliferation, der Inflammation und der Mesangiumzellaktivierung nach TSP-2 Therapie begünstigt (Daniel, Wagner et al. 2009). Anti-Thy1-Modell Zur Entwicklung einer antifibrotischen Therapie bedarf es eines Kollektivs aus einer Mindestanzahl nicht allzu weit fortgeschrittener und sich im selben Stadium befindlicher Nierenerkrankungen. Eine Studie am Menschen scheint schwierig, da die Nierenerkrankung meist spät diagnostiziert wird und die Teilnehmer dieser Studie sehr unterschiedliche Ausgangsbedingungen hätten. Auch aus ethischen Gesichtspunkten ist eine Therapieentwicklung, deren Ausgang ungewiss ist, am Menschen so nicht vertretbar. Als Alternative steht das Tiermodell zur Verfügung. Die häufigste Glomerulonephritis in der westlichen Welt ist die mesangioproliferative IgANephritis (Border 1994). Ein etabliertes Modell dieser Erkrankung ist die Anti-Thy1-Nephritis in der Ratte. Nach einer Komplement-vermittelten Lyse der Mesangiumzellen, vermittelt durch Antikörper gegen das Thy1-Antigen, kommt es zu einer Infiltration durch Entzündungszellen, gefolgt von Reparaturmechanismen und Fibrosierung. Deshalb eignet sich dieses Modell gut, um therapeutische Effekte auf Inflammation, Matrixakkumulation und Zellproliferation darzustellen (Daniel, Wagner et al. 2009). Um eine chronische Erkrankung zu erzielen, wird vor Krankheitsinduktion eine Niere entfernt und eine hohe Dosis des Antikörpers eingesetzt. Zielsetzung Nachdem im akuten Glomerulonephritis-Modell der Verlauf der Erkrankung durch Gentherapie mit TSP-2 bezüglich Fibroseentwicklung und Inflammation günstig zu - 14 - beeinflussen war (Daniel, Wagner et al. 2009), soll in dieser Arbeit die TSP-2 Gentherapie in einem chronischen Nierenerkrankungsmodell untersucht werden. Es soll überprüft werden, ob die Überexpression von TSP-2 in der chronischen anti-Thy1 Nephritis die Progredienz der Erkrankung durch seine anti-inflammatorische Wirkung und kompetitive Hemmung der TSP-1 vermittelten Aktivierung von TGF-β verlangsamen oder stoppen kann. - 15 - Material und Methoden Das Tiermodell Für alle Versuche wurden männliche Sprague Dawley-Ratten (Charles River, Sulzfeld, Deutschland) mit einem Gewicht zwischen 140g und 160g verwendet. Die Tiere wurden mit Standard Rattenfutter (Altromin 1324, Spezialfutterwerke GmbH, Lage, Deutschland) und Leitungswasser ad libidum gefüttert. Auch wurde der Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere der aktuellen Jahreszeit angepasst. Vor der Induktion der experimentellen mesangioproliferativen Glomerulonephritis erfolgte zunächst eine Uninephrektomie der rechten Niere. Sieben Tage später wurden die Tiere mit 4mg/kg Körpergewicht Anti-Thy 1 Antikörperlösung (Klon ER4G, Matthew Wright) perfundiert. Für die Gasnarkose wurde Isofluran verwendet. Bei Narkoseeintritt wurde die Antikörperlösung in die Schwanzvene injiziert. Nach Versuchsende wurde die verbliebene linke Niere entnommen, indem der Bauchraum über einen Längsschnitt eröffnet und nach Durchtrennung der V. und A. renalis das Gewebe vollständig entfernt wurde. Die Tiere ließ man nach zusätzlicher Eröffnung ausbluten und beide Lungen durch einen Lungenschnitt kollabieren. Das Nierengewebe wurde mit PBS gespült und mit Methyl Carnoy`s Lösung (MVL) und Paraformaldehyd (PAF) 3% (w/v) fixiert. Experimentelles Design 20 Wochen nach der Nephritisinduktion wurden die Tiere randomisiert in zwei Gruppen aufgeteilt. Hierfür wurde als Marker für das Ausmaß der Schädigung die Proteinurie bestimmt und eine gleichmäßige Verteilung der Versuchstiere auf die Gruppen angestrebt. Die anschließende Gentherapie mit dem Plasmid pUb TSP-2 bekam Gruppe A, während Gruppe B das Kontrollplasmid pUb Lux erhielt. Das Applikationsverfahren stellte in beiden Fällen die Elektroporation dar. - 16 - Nachdem unter Äthernarkose der Oberschenkel des Tieres rasiert worden war, wurde die Haut sorgfältig desinfiziert und die oberste Hautschicht mit einer Schnittlänge von 1,5cm bis 2,0cm aufgeschnitten. Die Haut wurde abgelöst und der Hinterbeinmuskel freipräpariert. Um das Gewebe für das Plasmid permeabel zu machen, wurden zunächst 1mg Hyaluronidase, gelöst in 100µl PBS intramuskulär injiziert. Nach zwei Stunden wurden dann 35µg Plasmid, gelöst in 100µl PBS appliziert. Fünf Minuten später wurde eine Elektrode auf dem Muskel positioniert, und es erfolgte eine Elektroporation à sechs Pulse mit 100V und 50ms Pulsdauer und einem Intervall von 950ms. Anschließend wurde die Wunde mit Einzelknopfnaht verschlossen. Uninephrektomie Nephritisinduktion 27w t Versuchsende (30w) 0d 7d 5w 9w 21w 27w t Start Gentherapie Stoffwechselkäfig Gewinnung des Urins und des Serums Zur Gewinnung des Serums wurde Blut aus der Schwanzarterie entnommen und dann für zwei Minuten bei 5000 rpm zentrifugiert und bei -70°C gelagert. Um den Urin zu sammeln, wurden die Tiere einzeln in Stoffwechselkäfigen untergebracht, sodass der Urin vom Kot getrennt aufgefangen werden konnte. Die Tiere hatten Zugang zu dem gewohnten Futter und Wasser. Der Urin wurde ebenfalls bei -70°C gelagert. Gewebsprozessierung und Anfertigen der Paraffinschnitte Sofort nach der Entnahme der Biopsien wurden die Nieren mit PBS gespült und das Nierenparenchym von der Nierenkapsel isoliert. Die Gewebe wurden in einzelne Stücke - 17 - unterteilt, mit Biopsienummern versehen und für 24h von jedem Tier jeweils in MethylCarnoys (MC) ( 60% (v/v) Methanol, 30% (v/v) Chloroform, 10% (v/v) Eisessig, Lagerung bei 4°C) bei Raumtemperatur fixiert. Die Prozessierung des Gewebes erfolgte in aufsteigender Methanolreihe (70% (v/v), 80% (v/v), 2x 96% (v/v)) für jeweils 40 Minuten bei Raumtemperatur und verblieben über Nacht in dem III. Methanol. Alle weiteren Schritte erfolgten im Brutschrank bei 60°C. Initial wurden die Gewebe im Methanol für eine Stunde auf 60°C erwärmt, dann für eine Stunde in einem Methanol-Paraffin-Gemisch (1:1) und schließlich dreimal für jeweils zwei Stunden in Paraffin inkubiert. Die Gewebe verblieben über Nacht im letzten Paraffin und wurden am nächsten Tag mit Hilfe eines Paraffinspenders aufgeblockt. Die Gewebsschnitte wurden in 4µm Schichtdicke mit einem Schlittenmikrotom angefertigt. Die Gewebeblöcke wurden mit Eis gekühlt, um optimale Schnitterfolge zu erzielen. Mit Hilfe eines feuchten Blättchens Papier wurde der Schnitt in ein geheiztes Wasserbecken transferiert. Durch die Wärme glättete sich das Gewebe, und das durch den Schnitt gestauchte Gewebe gewann sein Form zurück. Anschließend wurden die Schnitte auf Objektträger gezogen und für 30 Minuten bei 58°C im Brutschrank gebacken. Immunhistochemie Für alle durchgeführten Färbungen wurde zur Lokalisation von zellulären Antigenen die Avidin-Biotin-Methode –eine Immunperoxidase-Färbemethode– angewandt. Diese Methode basiert auf der Fähigkeit des Eiweißglykoproteins Avidin, 4 Moleküle des Vitamins Biotin zu binden. Für die Färbungen wurden vier Reagenzien verwendet. Ein Primärantikörper, der spezifisch das zu bestimmende Antigen erkennt, ein Sekundärantikörper, der mit Biotin konjugiert ist (Kreuzreaktionen beachten) und an den Primärantikörper binden kann und ein Peroxidasekonjugierter Avidin-Komplex. Das Avidinmolekül bindet mit seinen freien Stellen an das Biotin des Sekundärantikörpers. Das Antigen wird schließlich mit Hilfe des PeroxidaseEnzyms, das ein geeignetes Chromogen umsetzt, sichtbar gemacht. Zur Vorbereitung auf die Färbungen wurden die Gewebeschnitte in Xylol 3 x 5 Minuten deparaffiniert und in absteigender Alkoholreihe in Ethanol 100% 3 x 3 Minuten und - 18 - Ethanol 95% (v/v) 2 x 2 Minuten rehydriert. Endogene Peroxidasen, die unspezifische Hintergrundfärbungen hervorrufen können, wurden durch Inkubation für 20 Minuten in 3% (v/v) H2O2/ Methanol geblockt. Anschließend wurden die Schnitte mit TBS gewaschen. Die Gewebe wurden mit einem Fettstift auf dem Objektträger umfahren, um ein Verlaufen der Antikörperlösung zu vermeiden. Die Inkubationen wurden in feuchten Kammern durchgeführt. Alle Antikörper wurden mit 1% (v/v) BSA/TBS verdünnt. Der Primärantikörper wurde je nach Optimierungsergebnis verdünnt auf das Gewebe aufgetragen und bei 4°C über Nacht inkubiert. Sekundärantikörper wurden jeweils 1:500 verdünnt aufgetragen und bei Raumtemperatur für 30 Minuten auf dem Gewebe belassen. Die Inkubation mit der Avidin-Peroxidase (Verdünnung 1:2000) erfolgte im Anschluss ebenfalls über 30 Minuten bei Raumtemperatur. Um ungebundenen Antikörper zu entfernen, wurden die Schnitte zwischen den Inkubationen 3 x 3 Minuten mit TBS gewaschen. Die Färbung mit 3,3-Diaminobenzidin (DAB) wurde nach Herstelleranleitung mit dem DAB Substrat Kit (Vector Laboratories Inc., Burlingame, CA, USA) durchgeführt. Für die Nachweise zytosolischer Antigene wurde die braune Farbreaktion ohne Nickel angewandt. Es wurde mit Hämatoxylin III nach Gill (3 Sekunden) gegengefärbt, und die Schnitte wurden anschließend zum Bläuen 10 Minuten unter fließendem Wasser belassen. In aufsteigender Alkoholreihe (2 x 95% (v/v), 3 x 100% (v/v) wurden die Färbungen für jeweils 2 Minuten dehydriert. Nach restloser Entfernung des Alkohols in Xylol 5 x 5 Minuten wurden die Schnitte mit Entellan eingedeckt. Die folgenden Primärantikörper wurden in dieser Studie verwendet: - ED-1, ein muriner IgG1 monoklonaler Antikörper (mAb) gegen ein Antigen im Zytoplasma von Monozyten, Makrophagen und dendritischen Zellen (Linaris, Wertheim-Bettingen, Germany) - α-sm-Aktin (Klon 1A4), ein muriner IgG2a mAb gegen α-glattes Muskel-Aktin zur Identifizierung von aktiviertem MC (DAKO) - Ein polyklonaler Kaninchenantikörper gegen Kollagen I (Biogenesis, UK) - Ein polyklonaler Ziegenantikörper gegen Kollagen IV (Southern Biotechnology Associates, Inc., Birmingham, UK) - 19 - - Ein polyklonaler Kaninchen-IgG-Antikörper gegen humanes TGF-β 2 (Santa Cruz Biotec) - Ein muriner IgG1 mAb gegen das „rat endothelial cell antigen“ (RECA-1), ein spezifischer Antikörper gegen Endothelzellen RECA-1 (Serotec LTD, Oxford, UK) - JG-12, ein monoklonaler Maus-IgG-Antikörper gegen Rattenendothelzellen (freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Dr. D. Kerjaschki) - P-Smad 2/3, ein polyklonaler Kaninchen-IgG-Antikörper gegen die phosphorylierte Form von Smad 2/3- Proteinen (Santa Cruz Biotec) - Ein muriner IgG1 mAb gegen Thrombospondin-1 (Klon A 6.1, Dunn Labortechnik GmbH, Asbach, Germany) - PAI-1, ein Kaninchenantikörper gegen die an der Blutgerinnung beteiligten Plasminogen-Aktivator-Inhibitoren (Santa Cruz Biotec) - Ein muriner Antikörper gegen CD45R, einem B-Zell-Antigen (BD Pharmingen) - Ein muriner Antikörper gegen MHC II, einem Oberflächenantigen immunkompetenter Zellen (AbD Serotec) - OX-8, ein Mausantikörper, gewonnen aus der Zellkultur - Ein Kaninchen-Antikörper gegen das extrazelluläre Glykoprotein Fibronektin (Labvision, Fremont, CA USA) - Ein muriner IgG1-Antikörper gegen Synaptopodin, ein Aktin-assoziiertes Protein in Neuronen und Podozyten (Progen, Heidelberg, Germany) - PCNA, ein IgG2a-Mausantikörper gegen einen Proliferationsmarker (DAKO) - Ein muriner IgG-Antikörper gegen Desmin, einem Zytoskelettelement von Muskelzellen (DAKO) Die folgenden Sekundärantikörper wurden in dieser Studie verwendet: - biotinylierter Anti-Maus IgG (Vector Laboratories Inc., Burlingame, CA, USA) - biotinylierter Anti-Ziege IgG (Vector Laboratories Inc., Burlingame, CA, USA) - biotinylierter Anti-Kaninchen IgG (Vector Laboratories Inc., Burlingame, CA, USA) - 20 - Weitere verwendete Materialien: - Meerrettich-Peroxidase Avidin D (Vector Laboratories Inc., Burlingame, CA, USA) - Blocking Kit (Vector Laboratories Inc., Burlingame, CA, USA) - DAB Substrat Kit (Vector Laboratories Inc., Burlingame, CA, USA) - Fettstift zum Umranden der Biopsien (DAKO) - Hämatoxylin III nach Gill als Gegenfärbung (Merck) - Perjodsäure (Roth) Optimierungen ergaben folgende Verdünnungen für die Primärantikörper: - Kollagen I 1:20 - Kollagen IV 1:200 - α-sm-Aktin 1:30 - TGF-β2 1:200 - TSP-1 1:20 - ED-1 1:500 - PCNA 1:50 - RECA-1 1:30 - P-Smad 2/3 1:400 - JG-12 1:30 - PAI-1 1:100 - CD45R 1:500 - MHC II 1:250 - OX-8 1:1 - Fibronektin 1:200 - Synaptopodin 1:50 - Desmin 1:50 - 21 - Grundsätzlich wurde zu jeder Färbung eine Positivkontrolle durchgeführt, d.h. eine Färbung mit einem Gewebe, in dem das gesuchte Antigen sicher vorhanden war. Immunfluoreszenz-Färbungen Wie in den immunhistochemischen Färbungen wurden die Gewebeschnitte zunächst in Xylol 3 x 5 Minuten deparaffiniert und in absteigender Alkoholreihe in Ethanol 100% 3 x 3 Minuten und Ethanol 95% (v/v) 2 x 2 Minuten rehydriert. Anschließend wurden die Schnitte mit TBS gewaschen und mit einem Fettstift umfahren. Der Primärantikörper, verdünnt in 1% (v/v) BSA/TBS, wurde 1 Stunde bei Raumtemperatur auf dem Gewebe belassen. Ebenso wurde mit dem fluoreszenzmarkierten Sekundärantikörper verfahren. Schließlich wurden die Schnitte noch mit in TBS (1:2000) verdünntem DAPI 10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Zwischen den einzelnen Schritten und abschließend wurden die Gewebe für jeweils 3 x 3 Minuten in TBS gewaschen. Eingedeckt wurde mit Mowiol und die Schnitte anschließend im Kühlschrank aufbewahrt. Optimierungen ergaben folgende Verdünnungen der Primärantikörper: - MHC II 1:50 - Ox 8 1:1 - Synaptopodin 1:50 Perjodsäure-Schiff-(PAS)-Färbung nach Gridley Mit Perjodsäure-Schiff-Reagenz (PAS) können glykogenhaltige Bestandteile der Zellen angefärbt werden, da Kohlenhydrate mit Perjodsäure oxidieren. Die entstehenden Aldehydgruppen ergeben mit fuchsinschwefliger Säure (Schiffsreagenz) eine - 22 - charakteristische Rotfärbung. Nach Diastasevorbehandlung (Amylase) wird Glykogen gespalten, sodass nur noch Glykopeptide, Glykoproteine, Mukoproteine, Mukopolysaccharide, ungesättigte Fette und Phospholipide eine Farbreaktion mit PAS ergeben, d.h. Glykogen, Schleim, Pilze und BM werden fuchsinrot gefärbt. Die Deparaffinierung und die Rehydrierung wurde wie oben beschrieben durchgeführt, anschließend erfolgte eine Behandlung mit 2% (v/v) Perjodsäure für 15 Minuten. Vor der Färbung mit Schiff´schem Reagenz (25 Minuten) wurden die Schnitte 2 x 3 Minuten mit ddH2O gewaschen. Gegengefärbt wurde mit Hämatoxylin (3 Sekunden), und das Bläuen erfolgte anschließend unter fließendem Wasser (10 Minuten). Zum Abschluss wurde die Dehydrierung, die Klärung in Xylol und das Eindecken, wie oben beschrieben, durchgeführt. Histologische Auswertungen Grundsätzlich wurden alle Schnitte blind, d.h. ohne Kenntnis der Gruppenzugehörigkeit, ausgewertet. Für jede Biopsie wurden 40-60 kortikale glomeruläre Anschnitte oder mindestens 20 tubulointerstitielle Gesichtsfelder (400-fache Vergrößerung) evaluiert. Insgesamt wurden verschiedene Bewertungstechniken, die sich nach der jeweiligen Färbung richteten, durchgeführt. Bei individuell angefärbten Zellen wurden die positiven Zellen gezählt und der Mittelwert gebildet. Dies wurde für CD45R, PCNA, ED1 und CD8 in jeweils 20 tubulointerstitiellen Gesichtsfeldern und 40-50 beurteilten Glomeruli durchgeführt. Positiv gefärbte Zellen in der PAI-1 Färbung wurden in den Glomeruli (30-40) gezählt, sowie MHC II positive Zellen im Tubulointerstitium (20 Gesichtsfelder). Die PAI-1 gefärbten Schnitte wurden zusätzlich noch durch ein Score-System in 40 Glomeruli pro Schnitt ausgewertet. Score 0 bedeutete ein paar wenige angefärbte Podozyten, Score 1 viele Podozyten kräftig angefärbt, Score 2 die Anfärbung auch anderer Zellen, Score 3 vermehrte und Score 4 massive Anfärbung auch anderer Zellen im Glomerulum. Auf die gleiche Art wurden je 40 Glomeruli in der TGF-β Färbung beurteilt. - 23 - Die Podozytenschädigung wurde desweiteren noch durch die Podozytenauszälung in je 30 Glomeruli in der Synaptopodin-Färbung in Fluoreszenz herausgearbeitet. Die glomeruläre und tubulointerstitielle Expression von Thrombospondin-1 wurde semiquantitativ bestimmt und reflektiert die Veränderungen der Fläche und der Intensität der glomerulären Färbung (0= keine bis sehr schwache Färbung, 1= schwache Färbung mit weniger als 25% des glomerulären Schlingenkonvoluts mit fokal vermehrter Färbung, 2= 25-49% des glomerulären Schlingenkonvoluts mit fokal vermehrter Färbung, 3= 50-75% des glomerulären Schlingenkonvoluts mit fokal vermehrter Färbung, 4= mehr als 75% des glomerulären Schlingenkonvoluts mit starker Färbung). Ein ähnliches Scoresystem wurde für die Auswertung der Desminfärbung in wiederum je 50 Glomeruli angewandt. Nur galten in diesem Fall die Prozentzahlen der im Randbereich der Glomeruli angefärbten Areale. Es zeigte sich in unserer Studie, sowie in früheren Untersuchungen, dass dieses Bewertungssystem reproduzierbare Ergebnisse bei verschiedenen Auswertern liefert, und dass die Ergebnisse sehr gut mit den Imagequantifizierungsprogrammen korrelieren. Ergebnissen von Morphometrie- Es erfolgte weiterhin mit Hilfe eines Imagequantifizierungsprogrammes, dem Metavue Imaging System (Visitron Systems GmbH, Puchheim, Germany), die Ermittlung der durchschnittlichen, glomerulären und tubulointerstitiellen Fläche, die sich immunhistochemisch für Kollagen IV, Kollagen I, smAktin und Fibronektin anfärben ließ. Der peritubuläre Verlust und/oder die Regeneration des peritubulären Endothels wurden mit einem Kapillarrarefizierungsindex erfasst. Pro Tier wurden 15 tubulointerstitielle Gesichtsfelder ausgewertet und der prozentuale Anteil der Reca negativen Quadrate von 100 Quadraten pro Gesichtsfeld bestimmt. Um die glomeruläre Kapillarrarefizierung beurteilen zu können, wurden in einem Score-System je 40 Glomeruli bewertet. Hierbei bedeutete Score 0 einen gesunden Zustand, Score 1 bis 25%, Score 2 bis 50%, Score 3 bis 75% und Score 4 bis 100% Endothelzellverlust. In den PAS gefärbten Biopsieschnitten wurden zweierlei Schädigungsindices zur Bewertung von jeweils 50 Glomeruli pro Gewebsschnitt angewandt. Glomerulosklerose wurde als segmentaler oder globaler Kollaps der Kapillaren mit vermehrter Matrixablagerung auf einer Skala von 0 bis 4 definiert (0= normal, 1= ein kleiner Fokus, 2= <25%, 3= 26-50%, 4= >50% der beteiligten glomerulären Fläche). Als weiteren Marker der - 24 - glomerulären Schädigung wurde die Adhäsion der Glomeruli an die Bowman-Kapsel mittels eines ähnlichen Scoresystems in Prozent der Anhaftungen angegeben. In der P-smad 2/3 Färbung wurde der Anteil der positiv gefärbten Zellkerne in Relation zu allen vorhandenen Zellkernen in je 30 Glomeruli bestimmt, und damit auch die durchschnittliche glomeruläre Zellzahl ermittelt. Weitere Untersuchungen Die Proteinbestimmung im Urin erfolgte mit dem BioRad Protein Assay (BioRad, München, Deutschland) und mit BSA als Standard (Pierce, Bonn, Deutschland). Zu jeweils 20µl der Probenlösung oder Standard wurde in einer Mikrotiterplatte (96 Tröge) 200µl Färbelösung (0,1% (v/v) Coomassie G250 / 5% (v/v) Ethanol / 10% (v/v) Phosphorsäure) gegeben. Nach 10 Minuten Mikrotiterplattenphotometer bei Inkubation einer wurde Wellenlänge von der Proteingehalt 595nm bestimmt. im Die Proteinmenge in den Proben wurde nach einer Eichreihe mit 10-500µl BSA/ml ermittelt. Als Referenz dienten 200µl des jeweiligen proteinfreien Puffers. Der Kreatininwert im Serum und im Urin, sowie der Harnstoffwert wurden mit Hilfe eines Autoanalyzers gemessen (Beckmann Instruments GmbH, München, Deutschland). Statistische Analyse Alle Werte wurden als Durchschnittswerte mit Standardabweichung angegeben. Statistische Signifikanz (definiert als p<0,05) wurde anhand des Student´s t-tests bestimmt. - 25 - Ergebnisse Induktion einer chronischen Glomerulonephritis führt zu einer heterogenen Ausbildung der Erkrankung Am siebten Tag nach der Uninephrektomie wurde zur Induktion der Glomerulonephritis die anti-Thy1 Antikörperlösung injiziert. Bis zum Beginn der Gentherapie in Woche 21 nach Versuchsbeginn wurden von den Versuchstieren vier Mal der Urin gesammelt und anschließend die Proteinurie als Marker der Nierenfunktion untersucht. Hierfür wurde in den 21 Wochen die Proteinurie gemessen. Es stellte sich heraus, dass die Tiere trotz gleicher Behandlung nicht denselben Grad an Schädigung ihrer Nieren erlitten. Da die Werte der Proteinurie sehr variabel waren, wurden die Tiere einer Gruppe jeweils in eine Untergruppe mit niedriger Proteinurie und eine mit hoher Proteinurie unterteilt. Bei der Untergruppe mit niedriger Proteinurie lagen die Werte bei Therapiestart für die 24h Proteinurie unter 100mg und bei der 2. Gruppe jeweils über 100mg. So entstanden vier Untergruppen: 1. Kontrollgruppe mit leichter Proteinurie 2. Kontrollgruppe mit starker Proteinurie 3. Therapiegruppe mit leichter Proteinurie 4. Therapiegruppe mit starker Proteinurie Um nach Therapiestart die Veränderung dieses Nierenfuntionswertes weiterhin zu beobachten, wurde noch zwei Mal die Proteinurie gemessen. - 26 - 400 Kontrolle leichte leichte Proteinurie Kontrolle Proteinurie TSP-2 leichte Proteinurie TSP2 schwere Proteinurie 300 Kontrolle leichte schwereProteinurie Proteinurie Kontrolle TSP-2schwere schwere Proteinurie TSP2 Proteinurie 200 100 w o 30 w o 27 w o 21 w o 9 5 w o 0 1w o 24h Proteinurie [ mg ] Proteinurie Zeitpunkt Abb.1: Verlauf der Proteinurie im Modell der chronischen anti-Thy1 Nephritis. Nach Induktion der Glomerulonephritis wurden die Tiere an 6 verschiedenen Zeitpunkten für 24h in Stoffwechselkäfige gesetzt, um Urin zu sammeln. Nach Bestimmung der Proteinurie erfolgte die Randomisierung in die 4 Gruppen und der Therapiestart erfolgte 20 Wochen nach Krankheitsinduktion. Ratten, die in der 20. Woche nach Krankheitsinduktion als Tiere mit geringer Proteinurie (<100mg/24h) eingruppiert wurden, zeigten zwar bereits in der akuten Krankheitsphase eine Woche nach Induktion eine leicht verminderte Proteinurie, diese sank jedoch bis zur 5. Woche fast auf eine Proteinausscheidung gesunder Tiere ab. Trotzdem stieg die Proteinurie bis zur 21. Woche nach Versuchsbeginn wieder an und zeigte von diesem Zeitpunkt an nahezu keine Progression. Eine Behandlung mit TSP-2 Überexpression veränderte die Proteinurie in den „Niedrigproteinurie-Gruppen“ nicht (Abb. 1). Im Gegensatz dazu zeigte sich in den Gruppen mit hoher Proteinurie eine unerwartete Veränderung in den gemessenen Werten. In der Kontrollgruppe war das Maximum der Proteinurie bereits zum Start der Gentherapie in der 21. Woche nach Versuchsbeginn erreicht. Dagegen stiegen die mittleren Proteinuriewerte der mit TSP-2 therapierten Ratten um 20,4 % von 233 auf 293 mg/24h im selben Zeitraum an (siehe Abb.1). Um zu überprüfen, ob die erhobenen funktionellen Daten der Nieren mit den Veränderungen im Nierenparenchym korrelieren und die unerwartete Datenlage erklärt - 27 - werden könne, wurden nach Versuchsende die entnommenen Nieren der Ratten 24h Proteinurie [mg] histologisch ausgewertet. 550 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 Abb. 2: Korrelation von Proteinurie und Glomerulosklerose. Die gemessenen Proteinuriewerte zum Endpunkt der Studie wurden für alle Versuchstiere mit der ermittelten Glomerulosklerose korreliert. 3.5 Glomerulosklerose [Score] Glomerulosklerose wird durch TSP-2 Therapie verstärkt Die Sklerosierung der Glomeruli ist eng mit der Proteinurie verknüpft, da sie als maßgebliche Ursache der Proteinurie gilt. Dies konnte auch in dieser Studie gezeigt werden, in der die Glomerulosklerose positiv mit einem Anstieg der Proteinurie korreliert (Abb. 2). Zum Nachweis der Glomerulosklerose wurde eine PAS-Färbung durchgeführt, welche anhand verschiedener Scoresysteme ausgewertet wurde. TS P SP K TL P LP 0.0 0.6 0.4 0.2 0.0 TS P 0.5 * SP 1.0 0.8 K 1.5 1.0 TL P 2.0 Glom. mit Anhaftung an der Bowmankapsel LP 2.5 K Glomerulosklerose [Score] Glom. mit Anhaftung an der Bowmankapsel [%] b) K Glomerulosklerose [score 0-4] a) - 28 - Schwerst geschädigte Glomeruli 25 20 KLP: Kontrolle leichte Proteinurie TLP: TSP-2 leichte Proteinurie KSP: Kontrolle schwere Proteinurie TSP: TSP-2 schwere Proteinurie THP: TSP2 high proteinuria 15 10 5 TS P SP K TL P LP 0 K Schwerst geschädigte Glomeruli [%] c) Abb.3:Pathologische Veränderungen im Modell der chronischen anti-Thy1 Nephritis. Anhand einer PAS-Färbung wurden mit Hilfe von semiquantitiven Scores a) die Glomerulosklerose, b) die Anhaftung an die Bowmankapsel und c) der Prozentsatz stark geschädigter Glomeruli ermittelt. Bezüglich der Anhaftung an der Bowmankapsel zeigte sich zwischen der Kontroll- und der Therapiegruppe in der Selektion der Tiere mit leichter Proteinurie ein signifikanter Unterschied (Signifikanzniveau <0,02). In den Gruppen der schwächer geschädigten Nieren zeigt sich zwar im GlomeruloskleroseScore (Abb. 4) und im Score „schwerst geschädigter Glomeruli“ kein wesentlicher Unterschied zwischen Kontroll- und Therapiegruppe (siehe Abb. 2a und c), dagegen besteht in der Auswertung der Glomeruli mit Anhaftung an die Bowman-Kapsel in der leichtproteinorischen Gruppe eine um 43,6 % geringere Schädigung in der Gruppe der Kontrolltiere (siehe Abb. 2b). Bei Tieren mit stärker geschädigten Nieren sind keine signifikanten Effekte einer TSP-2 Gentherapie bezüglich der glomerulären Schädigung zu sehen. In allen drei Schädigungsparametern zeigten die TSP-2 therapierten Tiere nur eine leichte Tendenz zu einer stärkeren Sklerosierung der Glomeruli. Im Fall des Glomerulosklerose-Scores beläuft sich der Unterschied nominell auf 14,0%, bei der Anhaftung an die Bowman-Kapsel auf 14,3% und im Score „schwerst geschädigter Glomeruli“ auf 21,9%. Es bleibt zu konstatieren, dass eine Therapie mit TSP-2 verstärkt zur Sklerosierung, also einer irreversibelen Schädigung der Glomeruli führt. - 29 - Score 0 Score 4 Abb.4: Glomerulosklerose im chronischen anti-Thy1 Modell. Die Glomerulosklerose wurde an PAS-gefärbten Nierenbiopsien mit Hilfe eines semiquantitativen Scoring Systems evaluiert. In gesunden Glomeruli findet sich nur wenig PAS-positive Anfärbung. Dagegen zeigen Glomeruli mit ausgeprägter Glomerulosklerose (Score 4) eine massive Akkumulation an PAS-positiver Matrix. Unbeeinflusst von einer TSP-2 Therapie zeigt sich eine vermehrte Podozytenschädigung bei Progression der Glomerulonephritis Da durch die Glomerulosklerose auch die Podozyten geschädigt werden und damit maßgeblich mitverantwortlich für die Entstehung einer Proteinurie sind, wurde speziell auch deren Schädigung untersucht. Es wurde nicht nur eine Färbung für den Podozyten Marker Synaptopodin durchgeführt, sondern auch eine Desminfärbung. Desmin gilt als Marker für die Schädigung von Podozyten, da es ein Protein ist, das nur im Falle der Schädigung durch Podozyten exprimiert wird. - 30 - 1.0 0.5 TS P d) Synaptopodin-positive Zellen pro glomerulus c) SP 0.0 K TS P K TL P K SP 0 1.5 K 5 2.0 TL P 10 Desmin b) LP 15 LP Verminderung der Podozyten Glomeruläres Desmin [Score 0-4] Synaptopodin a) 15 10 5 0 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 Desmin-positive Podozyten [Score] 24h Proteinurie [mg] e) 550 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 0.0 KLP: Kontrolle leichte Proteinurie TLP: TSP-2 leichte Proteinurie KSP: Kontrolle schwere Proteinurie TSP: TSP-2 schwere Proteinurie THP: TSP2 high proteinuria 2.5 5.0 7.5 10.0 12.5 15.0 Synaptopodin-positive Zellen pro Glomerulus Abb.5: Podozytenschädigung im chronischen anti-Thy-1 Modell nach TSP-2 Gentherapie. Unabhängig von der Behandlung zeigen Ratten mit einer hohen Proteinurie eine verminderte Anzahl an Synaptopodin positiven Zellen im Glomerulum (a), während Podozyten vermehrt den Schädigungsmarker Desmin exprimieren(b). Dabei korreliert eine verminderte Anzahl von Synaptopodin positiven Zellen mit einer verstärkten podozytären Desmin Expression (c). Eine typische Anfärbung für Synaptopodin mittels Immunfluoreszenzfärbung (rote Fluoreszenz) und gleichzeitiger Anfärbung der Kerne mittels DAPI (blaue Kernfärbung) ist gezeigt (d). Der Verlust von Synaptopodin positiven Zellen korreliert mit der Höhe der Proteinurie (e). - 31 - Beim Vergleich des Podozytenverlustes konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen Kontroll- und Therapiegruppe, sowohl in der Gruppe der schwachen als auch in der Gruppe der starken Proteinurie festgestellt werden. Es fällt jedoch ins Auge, dass in den stärker geschädigten Versuchstieren auch der Verlust an den Podozyten deutlich größer ist. In der Synaptopodinfärbung, welche die Verringerung der Podozytenzahl nachweist, liegt der Unterschied in der Kontrollgruppe bei 44,1% und in der Therapiegruppe bei 51,6% (siehe Abb. 4 links). Ein starker Verlust an Podozyten korreliert hoch signifikant (p = 0,0) mit einer hohen Proteinurie. Die Auswertung der Desminfärbung zeigt ein ähnliches Bild. Der Unterschied in der Expression dieses Podozytenschädigungsmarkers zeigt in der Kontrollgruppe eine um 75,0% und in der Therapiegruppe um 61,1% geringere Expression in der leichter geschädigten Gruppe (siehe Abb. 4 rechts). Man kann somit feststellen, dass es mit zunehmender Progredienz der experimentellen Glomerulonephritis zu einer vermehrten Podozytenschädigung kommt, die von einer TSP-2 Therapie nicht beeinflusst wird. Die Nierenfibrose wird durch die TSP-2 Therapie nicht beeinflusst TGF-β führt zu einer stark vermehrten Produktion zahlreicher EZM-Moleküle wie Kollagenen und Fibronektin, die in einer Narbenbildung und Fibrosierung der Niere resultieren. Zahlreiche immunhistologische Färbungungen von Matrixmolekülen dienten der Erfassung dieses Schädigungsparameters. LP SP 20 10 0 e) Glomeruläres Fibronectin 40 30 20 10 0 TS P 30 SP Glomeruläres Kollagen IV K SP TS P K c) TL P 0 TL P 2 LP 4 K 6 LP SP TS P K TL P K Kortikales Kollagen I [% begrenzter Fläche] 8 LP SP TS P K a) K LP TL P K Glomeruläres Kollagen I [% begrenzter Fläche] 10 Kortikales Kollagen IV [% begrenzter Fläche] TS P K SP TL P LP K Glom eruläres Kollagen IV [% begrenzter Fläche] Glomeruläres Kollagen I Kortikales Fibronectin [% begrenzter Fläche] TS P K TL P K Glomeruläres Fibronectin [% begrenzter Fläche] - 32 b) Kortikales Kollagen I 25 20 15 10 5 0 d) Kortikales Kollagen IV 40 30 20 10 0 f) Kortikales Fibronectin 15 10 5 0 - 33 g) h) Kollagen I Kollagen IV KLP: Kontrolle leichte Proteinurie TLP: TSP-2 leichte Proteinurie KSP: Kontrolle schwere Proteinurie TSP: TSP-2 schwere Proteinurie THP: TSP2 high proteinuria Abb.6: Die Matrixakkumulation nach TSP-2 Gentherapie im chronischen anti-Thy1 Nephritis Modell. Kollagen I (a, b, g), Kollagen IV (c, d, h) und Fibronektin (e, f) wurden mittels immunhistologischer Anfärbung (braune Anfärbung) and nachfolgender computergestützter Image-Quantifizierung in den Glomeruli (a, c, e) und im Kortex (b, d, f) analysiert. Beispielhaft ist die Anfärung für Kollagen I (g) und Kolagen IV (h) in erkrankten Nieren gezeigt. In der Kollagen I Färbung zeigt sich glomerulär eine etwas verminderte Expression in den TSP-2 therapierten Gruppen. Die TSP-2 bedingte glomeruläre Reduktion beläuft sich im Fall der niedrigeren Schädigung auf 53,9% und im Fall der höhergradigen Nierenschädigung auf 20,7% (siehe Abb.6a). Kortikal betrachtet zeigt sich dies jedoch nicht, und es lässt sich nur festhalten, dass es in den stärker geschädigten Gruppen auch zu einer stärkeren Expression von Kollagen I kam (Kontrollgruppe 28,9%, Therapiegruppe 49,7% höhere Kollagen I Expression). In der Kollagen IV Färbung zeigen sich sowohl glomerulär als auch kortikal nur minimale Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen (siehe Abb. 6c und d). In der Fibronektinfärbung zeigt sich sowohl glomerulär als auch kortikal eine tendenziell verminderte Expression in den TSP-2 behandelten Therapiegruppen. Glomerulär beläuft sich die TSP-2 bedingte Reduktion in den Gruppen der leichten Proteinurie auf 30,0% und in den Gruppen der stärkeren Proteinurie auf 20,5%. Im Kortex sind diese beobachteten Reduktionen vergleichbar (siehe Abb.6e und f). - 34 - Bei der Entwicklung einer mesangioproliferativen Glomerulonephritis kommt es vor allem in der akuten Phase zu einer erhöhten Proliferation. Weiterhin zeigte TSP-2 in früheren Experimenten anti-proliferative Eigenschaften. Deshalb wurde die proliferative Aktivität mit Hilfe eines immunhistologischen Nachweises des Proliferationsmarkers PCNA untersucht. Hier zeigt sich glomerulär und kortikal lediglich, dass es bei stärkerer Schädigung der Nieren zu einer vermehrten Proliferation kommt. Ganz deutlich wird dies vor allem in der kortikalen Färbung, bei der die Proliferation in den Tieren mit hoher Proteinurie im Vergleich zu den Tieren mit niedriger Proteinurie in der Kontrollgruppe um 76,1% und in der TSP-2 Therapiegruppe um 92,6% höher liegt (siehe Abb. 6h). Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass eine TSP-2 Therapie die Matrixakkumulation nicht wesentlich beeinflusst. KLP: Kontrolle leichte Proteinurie TLP: TSP-2 leichte Proteinurie KSP: Kontrolle schwere Proteinurie TSP: TSP-2 schwere Proteinurie THP: TSP2 high proteinuria 0 K LP TS P SP K K TL P 0 50 TS P 2 100 SP 4 150 K 6 Tubulointerstitielles PCNA TL P Tubulointerstitielles PCNA 8 LP Glomeruläres PCNA b) Glomeruläres PCNA a) - Abb.7: Einfluss einer TSP-2 Therapie auf die Proliferation im chronischen anti-Thy1 Modell. Dargestellt ist die Anzahl der der PCNA-positiven Zellen pro Glomerulus (a) und pro Gesichtsfeld (b). - 35 - Die TSP-2 Therapie kann die TGF-β Aktivierung nur teilweise inhibieren Bevor der Wachstumsfaktor TGF-ß profibrotisch wirken kann, muss er zunächst aktiviert werden. TSP-2 kann als kompetitiver Inhibitor der TSP-1 vermittelten TGF-ß Aktivierung wirken. Deshalb wurde zunächst die Gesamt-TGF-ß Expression immunhistologisch untersucht und die Phosphorylierung des TGF-ß Signaltransduktionsmoleküls smad 2 oder 3 sowie die Expression des TGF-ß-Zielgens PAI-1 als indirekte Indikatoren für aktives TGF-ß untersucht. * 60 40 20 0 TS P TS P SP K TL P K LP 0.0 80 SP 0.5 100 K 1.0 Glomeruläres p-smad 2,3 K LP TGF-beta 2 1.5 p-smad 2,3 negative Zellen [%] b) 2.0 TL P TGF-beta 2 a) PAI-1 1.5 KLP: Kontrolle leichte Proteinurie TLP: TSP-2 leichte Proteinurie KSP: Kontrolle schwere Proteinurie TSP: TSP-2 schwere Proteinurie THP: TSP2 high proteinuria 1.0 0.5 TS P SP K TL P LP 0.0 K Glomeruläres PAI-1 [Score 0-4] c) Abb.8: Einfluss einer TSP-2 Therapie auf die TGF-β-Aktivierung. Das Gesamt-TGF-ß wurde mit Hilfe einer immunhistologischen Anfärbung für TGF-β-2 und einer semiquantitativen Analyse evaluiert (a). Der prozentuale Anteil P-smad2/3 positiver Zellen (b) und die semiquantitative Evaluierung von glomerulärem PAI-1 wurden ermittelt(c). - 36 - Bezüglich des prozentualen Anteils an P-smad2/3 positiven Zellen zeigte sich zwischen der Kontroll- und der Therapiegruppe in der Selektion der Tiere mit leichter Proteinurie ein hoch signifikanter Unterschied (Signifikanzniveau <0,01). Die Expression von Gesamt-TGF-ß2 wird durch eine TSP-2 Therapie nicht beeinflusst, dagegen konnte man feststellen, dass die Expression von TGF-β bei stärkerer Nierenschädigung vermehrt war (Kontrollgruppe: 3,2 fach stärkere Expression, Therapiegruppe: 2.8 fach stärkere Expression) (siehe Abb. 8a). Eine TSP-2 Gentherapie in der nephritischen Gruppe mit geringer Proteinurie zeigte eine geringe, aber signifikante Reduktion der P-smad 2/3 positiven Zellen. Dagegen war der Anteil dieser Zellen in Tieren mit hoher Proteinurie nicht durch eine TSP-2 Therapie beeinflusst (Abb. 8b). Im Gegensatz dazu zeigt sich in der PAI-1 Färbung ein deutlicher Unterschied in Bezug auf die Expression zwischen leichter und schwerer Schädigung der Niere (Kontrollgruppe: 2,5 fach stärkere Expression bei leichter Schädigung, Therapiegruppe: 4,9 fach stärkere Expression bei leichter Schädigung), zum anderen hat die TSP-2 Therapie hier einen größeren inhibitorischen Effekt in der Gruppe mit stärkerer Schädigung (siehe Abb. 8c). So scheint eine TSP-2 Gentherapie die TGF-β-Aktivierung nur teilweise inhibieren zu können. Vermehrte Expression von TSP-1 bei schwerer glomerulärer Schädigung Als wichtiger Aktivator von TGF-β wird im Folgenden auch die Expression von TSP-1 in den unterschiedlichen Gruppen dargestellt. - 37 - 0.2 0.0 -0.2 TS P TS P SP K K TL P -0.02 0.4 SP 0.00 0.6 K 0.02 0.8 TL P 0.04 Tubulointerstitielles TSP-1 LP 0.06 Tubulointerstitielles TSP-1 0.08 LP Glomeruläres TSP-1 b) K Glomeruläres TSP-1 a) KLP: Kontrolle leichte Proteinurie TLP: TSP-2 leichte Proteinurie KSP: Kontrolle schwere Proteinurie TSP: TSP-2 schwere Proteinurie THP: TSP2 high proteinuria Abb.9: Einfluss einer TSP-2 Therapie auf die TSP-1-Expression im chronischen antiThy1 Modell. Die TSP-1 Expression wurde mittels immunhistologischem Nachweis und anschließender semiquantitativer Quantifizierung in Glomeruli (a) und im Tubulointerstitium (b) untersucht (Score 0-3). TSP-1 wird nach Verletzung schnell hochreguliert. In dieser Studie sieht man, dass TSP-1 bei einer Glomerulonephritis mit starker Proteinurie noch nachweisbar ist, während es in Nierenbiopsien mit geringerer Schädigung sowohl glomerulär als auch tubulointerstitiell nicht angefärbt wird (Abb. 9). Eine kompensatorische Regulation durch TSP-2 Gentherapie ist nicht zu beobachten. TSP-2 Therapie führt zu keiner veränderten Kapillarisierung TSP-1 wirkt unter anderem auch als anti-angiogenetischer Faktor. In diesem Zusammenhang wurde auch seine Wirkung auf die Kapillarisierung der Niere in unserem Modell untersucht. - 38 b) 30 20 10 TS P 0 SP TS P SP K TL P 0 40 K 1 50 TL P 2 Tubulointerstitielles Reca LP 3 K Kapillarreduktion [Reca-Score 0-4] Glomeruläres Reca K LP Kapillarreduktion [Reca-Score 0-4] a) 0 TS P 4 1 SP 3 2 K 2 3 TL P 1 4 LP 0 Glomeruläre Kapillarreduktion [Score 0-4] Kortikales sm-Actin K 24h Proteinurie [mg] 550 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 Kortikales sm-Actin [% begrenzter Fläche] d) c) KLP: Kontrolle leichte Proteinurie TLP: TSP-2 leichte Proteinurie KSP: Kontrolle schwere Proteinurie TSP: TSP-2 schwere Proteinurie THP: TSP2 high proteinuria Abb.10: Einfluss einer TSP-2 Therapie auf die Kapillarisierung während einer chronischen anti-Thy1 Nephritis. In Abb. a) und b) ist die Auswertung der immunhistologischen Reca-1 Färbung in Glomeruli (a) und im Tubulointerstitium (b) dargestellt. Die glomerulären Daten wurden mittels eines Scores und die Auswertung der peritubulären Kapillaren durch die Auszählung innerhalb eines Gittersystems quantifiziert. Der glomeruläre Kapillarverlust korreliert positiv mit der Proteinurie (c). Die Auswertung einer sm-Aktin-Färbung erfolgte mit Hilfe eines Image-QuantifizierungsProgramms (d). - 39 - In gesunden Glomeruli lassen sich eine Vielzahl an Kapillaren durch den Endothelzellspezifischen Marker RECA-1 anfärben (Abb. 11a). Nach einer glomerulären Schädigung kommt es zu einem Verlust dieser Kapillaren (Abb. 11b). In dieser Färbung zeigte sich sowohl glomerulär als auch tubulointerstitiell kein signifikanter Effekt der TSP-2 Therapie auf die Kapillarisierung (Abb. 10a, b). Lediglich glomerulär lässt sich eine vermehrte Reduktion der Kapillarisierung in den Gruppen stärkerer Schädigung nachweisen (Abb. 10a). Eine höhere Proteinurie korreliert auch mit einem erhöhten Kapillarverlust (r=0,83; p=0,0001; Abb. 10c). In der sm-Aktin-Färbung, in welcher Gefäßmuskelzellen und Myofibroblasten angefärbt werden, zeigt sich eine mit Zunahme der Erkrankung gesteigerte Positivität für sm-Aktin. Dies spiegelt eine Zunahme an interstitiellen Myofibroblasten wider und deckt sich mit den Daten für Kollagen I, das ebenfalls von diesem Zelltyp gebildet wird (Abb. 10d, 6b). Score 0 Score 4 Abb.11: Kapillarisierung in der chronischen anti-Thy1 Nephritis. RECA-1 positive Kapillaren wurden immunhistologisch sichtbar gemacht (braune Färbung) und mit Hilfe eines semiquantitativen Score-System analysiert. TSP-2 Therapie beeinflusst die Inflammation nicht Als letzter Punkt wurde auch die Infiltration mit Entzündungszellen eingehend untersucht, da in der akuten anti-Thy-1 Nephritis eine TSP-2 Gentherapie einen anti-inflammatorischen - 40 - Effekt gezeigt hat. Im Gegensatz zu den Ergebnissen, die im akuten anti-Thy1 Modell gewonnen wurden, konnte in der chronischen antiThy1 Nephritis kein b) 20 10 TS P 0 SP TS P SP K TL P K LP 0.0 30 K 0.5 40 TL P 1.0 Tubulointerstitielles ED1 LP 1.5 K Glomeruläres ED1 ED1-positive Zellen pro Gesichtsfeld a) 40 20 TS P 0 SP TS P SP K TL P LP 0.0 60 K 0.2 80 TL P 0.4 Tubulointerstitielles CD8 LP 0.6 K Glomeruläres CD8 CD8-positive Zellen pro Gesichtsfeld d) c) K CD8-positive Zellen im glomerulären Durchschnitt ED1-positive Zellen im glomerulären Durchschnitt inflammatorischer Effekt einer TSP-2 Gentherapie nachgewiesen werden. anti- - 41 - 40 20 TS P SP 0 K TS P SP K K TL P 0.00 60 TL P 0.05 80 LP 0.10 Tubulointerstitielles CD45R K 0.15 Tubulointerstitielles CD45R f) Glomeruläres CD45R LP Glomeruläres CD45R e) KLP: Kontrolle leichte Proteinurie TLP: TSP-2 leichte Proteinurie KSP: Kontrolle schwere Proteinurie TSP: TSP-2 schwere Proteinurie THP: TSP2 high proteinuria Abb.12: Einfluss einer TSP-2 Therapie auf den Einstrom von Entzündungszellen während der chronischen anti-Thy1 Nephritis. Mittels immunhistologischer Nachweisverfahren wurden ED-1 positive Makrophagen (a, b), CD8a positive T-Zellen (c, d) und CD45R positive B-Zellen (e, f) dargestellt. Dabei wurden Glomeruli (a, c, e) und Kortex (b, d, f) getrennt analysiert. In der ED1-Färbung, in welcher Monozyten, Makrophagen und dendritische Zellen dargestellt werden können, zeigt sich vor allem in der Gruppe der stärkeren Proteinurie eine unerwartete Verdoppelung der ED1 positiven Zellen in der TSP-2 Therapiegruppe, die das Signifikanzniveau knapp verfehlt (siehe Abb. 12a und b). In der CD8 Färbung wurden ebenfalls in der Gruppe der stärkeren Schädigung mehr CD8 positive T-Lymphozyten nachgewiesen, eine Beeinflussung durch TSP-2 Therapie konnte jedoch nicht gezeigt werden (Abb. 12c, d). In einer CD45R-Färbung zeigte sich vor allem tubulointerstitiell eine deutlich höhere Anzahl an B-Zellen in den hochproteinurischen Gruppen. Hier ließen sich in beiden Gruppen bis zu 14,7 fach mehr B-Zellen im Vergleich zu den Tieren mit niedriger Proteinurie nachweisen (Abb. 12f). Es lässt sich insgesamt kein signifikanter Effekt einer TSP-2 Therapie auf die Inflammation festmachen. Tendentiell zeigten TSP-2 behandelte Tiere eine unerwartete Tendenz zu erhöhter Inflammation. - 42 - Abb. 13: CD 8 Färbung in der chronischen anti-Thy1 Nephritis: Die Aufnahme einer Immunfluoreszenzfärbung zeigt die peritubuläre Lokalisierung von CD8a positiven T-Zellen - 43 - Diskussion In den westlichen Industrienationen stellt die mesangioprolferative Glomerulonephritis die häufigste Form der Glomerulonephritis dar (Khwaja, 2007). Wie die meisten chronischen Nierenerkrankungen führt diese im Verlauf zu einem progressiven Umbau von funktionellem Nierengewebe in Narbengewebe, der letztendlich auch zu einem Nierenversagen führt. Trotz intensiver Bemühungen existiert bis heute keine spezielle antifibrotische Therapie, die ein Fortschreiten des Nierenfunktionsverlustes aufhalten kann (Daniel, 2003). Dass TGF-ß wesentlich an der Fibroseentwicklung beteiligt ist, konnte bereits in zahlreichen Studien sowohl in experimenteller Hinsicht als auch in Obduktionsstudien am Menschen bewiesen werden (Border, 1992; Tamaki, 2003). Um seine Rolle bezüglich der renalen Fibrosierung wahrnehmen zu können, muss TGF-ß zunächst aktiviert werden. Neben verschiedenen möglichen Mechanismen (Munger, 1997), zeigte sich TSP-1 als der bedeutende Aktivierungsmechanismus in der Niere, sowohl in der experimentellen, mesangioproliferativen Glomerulonephritis (Daniel, 2003, Daniel, 2004) als auch in der diabetischen Nephropathie (Daniel, 2007). TSP-1 wird im Bedarfsfall der Nierenschädigung hochreguliert (Hotchkiss, 2006; McGregor, 1994) und bietet somit einen idealen Angriffspunkt für die Therapie der durch TSP-1 vermittelten TGF-β-Aktivierung ausgelösten renalen Fibrose. TSP-1 wurde bereits in verschiedenen Studien als Angriffspunkt der antifibrotischen Therapie gewählt. So zeigte der Einsatz von „antisense phosphorothioate oligonucleotides“ gegen TSP-1 eine TSP-1 Synthesehemmung. Dies wiederum führte zu einer reduzierten Aktivität von TGF-β und damit zu einer verminderten Fibrose (Daniel, 2003). Dass das Fehlen von TSP-1 im Fall eine Glomerulonephritis zu deutlich weniger Proteinurie als Zeichen der renalen Fibrose sowie weniger Inflammation führt, konnte in einer Studie zur anti-GBM Glomerulonephritis am Mausmodell gezeigt werden (Hochegger, 2004). Es ist bekannt, dass das zu TSP-1 homologe Protein TSP-2 ebenfalls an TGF-β binden, es jedoch im Gegensatz zu diesem nicht aktivieren kann (Hugo, 2009). - 44 - Somit ist eine Therapie mit TSP-2 als kompetitivem Inhibitor zu der TSP-1 vermittelten TGF-β Aktivierung möglich. So könnten durch die therapeutische TSP-2 Überexpression im Gegensatz zu der totalen Blockierung von TSP-1 oder TGF-β die weiteren Funktionen von TSP-1, wie zum Beispiel die Funktion als Angiogeneseinhibitor unbeeinflusst bleiben (Lawler, 2004). Diese Gentherapie mit einem TSP-2 überexprimierenden Plasmid war bereits im akuten Modell der experimentellen Glomerulonephritis erfolgreich, das heißt, es konnte eine verminderte TGF-ß Aktivierung, Matrixakkumulation und Inflammation festgestellt werden (Daniel et al. 2009). Um eine langfristige Genexpression von TSP-2 gewährleisten zu können, musste TSP-2 in einen Vektor kloniert werden, der nicht so schnell stummgeschaltet wird wie ein viraler Promoter. Die Verwendung eines Ubiquitinpromoters erlaubt eine langanhaltende Expression über mehrere Wochen und Monate (Gill et al.). Eine Gentherapie bietet zum einen Chancen, birgt zum anderen jedoch auch gewisse Risiken. Es handelt sich um eine schnell und kostengünstig durchzuführende Therapie, die nicht auf die Compliance seitens des Patienten angewiesen ist. Das heißt, der Patient hat keine regelmäßige Tabletteneinnahme, welche aufgrund von Unachtsamkeit oder persönlichen Unverträglichkeiten dann doch nicht konsequent durchgeführt wird. Als Arzt hat man damit die Kontrolle über die Therapie. Diese ist jedoch, einmal appliziert, nicht weiter regulierbar. Sie wirkt, obwohl nicht lebenslang, doch für einige Wochen oder Monate, während derer ein Eingriff in die Therapie nicht möglich ist. Eine Gefahr stellt überdies die potentielle Bildung von Antikörpern dar, welche selbst durch genaues Auswählen der Kompatibilität des Donors mit dem Akzeptor nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann. Die Gentherapie wirkt nicht nur symptomatisch, sondern wirkt ursächlich und endgültig. Ziele können ein Gentransfer, ein Abschalten einzelner Gene oder auch eine Genreparatur sein (Laurence, 2009). Für die Genübertragung gibt es unterschiedliche Wege. Führt man die Therapie ex vivo durch, muss zuerst Zellmaterial entnommen, dies mit dem neuen genetischen Material beladen und anschließend wieder dem ursprünglichen Donor zurückgegeben werden. Ein Verfahren in vivo beinhaltet stets die Verwendung von Vektoren. Diese Art der Gentherapie wird am Menschen bereits durchgeführt. Ein Beispiel - 45 - hierfür ist die Verwendung eines viralen Vektors, einer Transduktion, im Falle der angeborenen Erkrankung SCID. Es handelt sich hierbei um einen schweren kombinierten Immundefekt, bei dem keinerlei Immunantwort mehr stattfindet. Dies bedeutet für die Betroffenen ein Leben in Quarantäne. Durch eine Gentherapie, welche aufgrund der Lebensdauer der Leukozyten mehrmals pro Jahr durchgeführt werden muss, ist das Schicksal der fortwährenden Isolation aufgehoben (Rosenecker, 2007). Patienten mit chronischer Nierenerkrankung haben ebenfalls eine eingeschränkte Lebensqualität, welche durch die andauernde Medikamenteneinnahme und deren Nebenwirkungen noch vermindert wird. Der Vorteil einer Gentherapie wäre hier auch die lokale Wirksamkeit ohne die systemischen Wirkungen, welche jede pharmakologische Intervention mit sich bringt. Wichtig für die Kalkulation der potentiellen Risiken einer Gentherapie, wie Entartung oder Inflammation (Laurence, 2009) sind weitere Studien vorerst am Tiermodell, um den Benefit der Therapie richtig einschätzen zu können. In unserer Studie gelang es, die Korrelation histologischer renaler Veränderungen mit Nierenfunktionsparametern aufzuzeigen. Die Schwere der Erkrankung, das heißt die Stärke der Beeinträchtigung der Nierenfunktion zeigt sich am deutlichsten an der Höhe der Proteinausscheidung im Urin. Es konnte gezeigt werden, dass bei Tieren mit erhöhter Proteinurie auch eine vermehrte Glomerulosklerose, Podozytenverlust und Kapillarrarefizierung zu beobachten sind. Diese Zusammenhänge sind im Hinblick auf humane Glomerulonephritiden bereits bewiesen worden (Taheri, 2009). Die humane Glomerulonephritis wird, wie die meisten Nierenerkrankungen am Menschen erst spät diagnostiziert, sodass die betroffenen Patienten bereits eine gewisse renale Fibrosierung ausgebildet haben. Um zu überprüfen, ob sich eine TSP-2 Überexpression auch positiv auf den Verlauf einer bereits etablierten Erkrankung auswirkt, wurde eine TSP-2 Gentherapie in einem chronischen anti-Thy-1 Modell untersucht. Schließlich sollten die Ergebnisse der Studie im Hinblick auf die Erkrankung am Menschen relevant sein. Die Ergebnisse dieses Modells ergaben ein heterogenes Bild, da die TSP-2 Gentherapie die gemessenen Erkrankungsparameter in Abhängigkeit vom Stadium der Nierenerkrankung veränderte. - 46 - TSP-1 wurde bei schwerer glomerulärer Schädigung vermehrt exprimiert. In Zusammenhang damit konnte auch eine vermehrte Expression von TGF-β, welches durch TSP-1 aktiviert wird, im Fall stärkerer Nierenschädigung nachgewiesen werden. Die TSP-2 Therapie zeigte auf die Gesamt-TGF-β Expression keine Auswirkung. Betrachtet man jedoch die indirekten Indikatoren für aktives TGF-β, so zeigt sich in den Therapiegruppen bezüglich der P-smad 2/3 Expression eine Verbesserung in den leichter geschädigten Fällen. Bezogen auf die Expression von PAI-1 hatte die TSP-2 Therapie einen größeren inhibitorischen Effekt in der Gruppe mit stärkerer Schädigung. Auf Kapillarisierung und Fibrosierung, gemessen an der Ausprägung der Kollagen-, Fibronektin- und PCNA-Expression hatte die Therapie keinen Einfluss. Eher begünstigend wirkte sie dagegen auf Inflammation, Sklerosierung und Podozytenschädigung. Im direkten Vergleich zu unserer Studie am chronischen Modell der Glomerulonephritis steht die Studie am akuten Modell, welche eindrückliche Ergebnisse lieferte. Hier führte die TSP-2 Gentherapie zu einer deutlich reduzierten TGF-β Aktivierung, Fibrosierung und Inflammation (Daniel, 2009). Es gilt nun zu untersuchen, welche Faktoren maßgeblich zu den Limitierungen im chronischen Modell der Nephritis führten. Im Gegensatz zum akuten Modell der Erkrankung, bei welcher experimentelle Schädigung der Niere sowie TSP-2 Therapie am selben Tag durchgeführt wurde (Daniel, 2009), wurde in unserem Modell erst nach 20 Wochen therapiert. Zu diesem Zeitpunkt war die Nierenfunktion, gemessen an der Proteinurie während 24 Stunden, bereits deutlich reduziert. Es ist damit von einer bereits etablierten renalen Fibrose und Sklerose auszugehen, was einer chronischen Nierenschädigung entspricht. Es stellt sich die Frage, ob in diesem Fall die Fibrosierung und Inflammation so weit fortgeschritten war, dass eine therapeutische Intervention auf Genebene schlicht fast nichts mehr bewirken konnte. Bereits deutlich etablierte Veränderungen kann eine Gentherapie nicht rückgängig machen. Der Effekt dieser Art der Therapie besteht zum größten Teil darin, ein laufendes Geschehen zu stoppen und die Progression zu verhindern. Setzt die Therapie jedoch früh genug ein, können erst kurz bestehende krankhafte Prozesse vollständig ausheilen. Die Therapie chronischer Glomerulonephritiden wurde bereits in anderen Studien erforscht. Ebenfalls am Modell der anti-Thy 1 Nephritis zeigte sich unter dem Einsatz des - 47 - Immunsuppressivums Everolimus eine deutlich reduzierte Glomerulosklerose sowie eine verminderte interstitielle Fibrose (Wittmann, 2008). Einen ähnlich positiven Effekt zeigte die Therapie mittels Inhibition des proinflammatorischen Zytokins PDGF (Boor, 2007). In unserer Arbeit verlief die Glomerulonephritis ebenfalls chronisch progressiv und stellte nicht ein akutes Krankheitsgeschehen, wie in der Vergleichsstudie zum akuten Modell, dar. Während eine akute Glomerulonephritis auch ohne Gentherapie ausheilt, ist im Falle einer chronisch progredienten Erkrankung wie der chronischen anti-Thy1 Nephritis eine spontane Ausheilung nicht zu erwarten (Shimizu, 1982). Zusätzlich kam es in unserer Studie zu einer sehr heterogenen Ausbildung der Nephritis und obwohl wir die geplanten zwei Gruppen (Therapie und Kontrolle) noch weiter unterteilten, war die Varianz der Schädigung groß. Dies führte zu starken Unterschieden in der Auswertung der einzelnen Parameter und somit zu einer Mittelung der Werte in der Statistik. So konnte ein gutes Ansprechen auf die Therapie bei einem einzelnen, eventuell weniger stark geschädigten Tier keinen Effekt in der Statistik bedeuten, wenn sich in der gleichen Gruppe ein Tier mit derart stark fortgeschrittener Erkrankung befand, für welches jede Therapie zu spät kam. Wie oben beschrieben, waren wir gezwungen, die bestehenden Gruppen aufgrund der Streuung der Schädigungsparameter noch weiter zu unterteilen, was zu einer stark reduzierten Gruppengröße führte. Für ein statistisch valides Ergebnis ist das nicht die beste Ausgangssituation. Es bedeutet damit auch eine stärkere Betonung der einzelnen Tiere und kann dazu führen, dass ein eigentlich positiver Therapieeffekt in einer Untergruppe durch einen einzigen Therapieversager zunichte gemacht wird. Das grundsätzliche Problem in der Therapie der chronischen Glomerulonephritis ist die Tatsache, dass es bislang keine effektive und zugleich sinnvoll durchzuführende antifibrotische Therapie gibt. Die Gabe von Zytokin-blockierenden Antikörpern (Boor, 2007) oder der Einsatz von z.B. PDGF-Aptameren (Floege, 1999) sind mögliche Ansätze einer antifibrotisch wirksamen Therapie. Möglich ist sicher die kompetitive Inhibition der TGF-β Aktivierung durch die Gabe von TSP-2. Zu bedenken bleibt hier, dass diese Option nicht nur lebenslang und aufwendig durchzuführen ist, sondern auch immense Kosten verursachen würde. Gerade aufgrund dieser Situation scheint eine Gentherapie, welche zwar nicht einmalig, jedoch in - 48 - Abhängigkeit von den transfizierten Zellen alle paar Wochen bis Monate durchgeführt wird, eine praktikable Alternative. In dieser Studie am experimentellen anti-Thy 1 Modell in der Ratte, welches eine chronische humane Glomerulonephritis imitierte, konnten wesentliche Zusammenhänge einer chronischen Nierenerkrankung aufgezeigt werden. Es konnte die Korrelation zwischen funktionellen Parametern der Nierenfunktion wie zum Beispiel der Proteinurie sowie histologischen renalen Veränderungen nachgewiesen werden. Es bleibt jedoch zu konstatieren, dass das eigentliche Ziel unserer Arbeit, nämlich der Nachweis der Verbesserung einer chronischen Glomerulonephritis durch eine TSP-2 Gentherapie nicht erreicht werden konnte. - 49 - Bibliographie 1. Agah, A., T.R. Kyriakides, J. Lawler, and P. Bornstein, The lack of thrombospondin-1 (TSP1) dictates the course of wound healing in doubleTSP1/TSP2-null mice. Am J Pathol, 2002: p. 831-9. 2. Agah, S., J.D. Larson, and M.T. Henzl, Impact of proline residues on parvalbumin stability. Biochemistry, 2003: p. 10886-95. 3. Arellano, E.M., J.M. Campistol, F. Oppenheimer, J. Rovira, and F. Diekmann, Sirolimus monotherapy as maintenance immunosuppression: single-center experience in 50 kidney transplant patients. Transplant Proc, 2007: p. 2131-4. 4. Armstrong, L.C. and P. 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Abbildung Ag Antigen AK Antikörper BM Basalmembran DNS Desoxyribonucleinsäure ED-1 Antikörperklon zur Erkennung des Rattenhomologon von humanen Makrophagen/Monozyten EZM extrazelluläre Matrix GBM Glomeruläre Basalmembran GN Glomerulonephritis IgG Immunglobulin G JG-12 Antikörperklon zur Markierung von Rattenendothelzellen KG Körpergewicht MAb monoclonal antibody mAK monoklonaler Antikörper MPGN membranoproliferative Glomerulonephritis Ox-7 Antikörperklon zur Markierung des Ratten-Thy1-Antigen PAF Paraformaldehyd pAK polyklonaler Antikörper PAS Perjodsäure-Schiff-Reagenz PBS phosphat-buffered saline (phosphatgepufferte Salzlösung) PCNA Proliferating cell nuclear antigen PDGF Platelet-derived growth factor RECA rat endothelial cell specific monoclonal antibody RT Raumtemperatur TGF-β Transforming Growth Factor β TOR Target of RAD TSP Thrombospondin VEGF vascular endothelial growth factor - 61 - Danksagung Für vielfache Unterstützung und Förderung danke ich besonders Herrn PD Dr. rer. nat. Christoph Daniel und Herrn Prof. Dr. med. Christian Hugo. Desweiteren bedanke ich mich für die technische Unterstützung bei Frau Ilona Winter. - 62 - Lebenslauf Persönliche Daten: Marlene Haslbeck, geboren am 06.10.1984 in Nürnberg, ledig Schulbildung: 1991-1995 1995-2002 Sept. 2002-Juni 2004 Juni 2004 Grundschule am Fürreuthweg in Nürnberg Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium in Schwabach Sigmund-Schuckert-Gymnasium in Nürnberg Allgemeine Hochschulreife Auslandsaufenthalt: Sept. 2004-Juli 2005 Aufenthalt in Italien als Au Pair Hochschulstudium: WS05/06- WS11/12 August/September 07 Oktober 2011 Studium der Humanmedizin an der FAU Erlangen Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung Berufstätigkeit: Januar 2012-dato Assistenzärztin am Klinikum Nürnberg, Neurologie
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