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MMP-Studenten mischen die Higa auf
Von Isabelle Gassner
Seit heute hält die beliebte Südostschweizer
Frühlingsmesse Einzug in Chur. An der Higa
präsentieren sich rund 200 Aussteller, darunter
bedeutende Bündner Firmen aus den Bereichen
Haus und Garten, Bauen und Renovieren, Sport
und Freizeit.
Aber: Auch der Multimedia-Bereich ist vertreten,
und mit ihm der gleichnamige Studiengang der
HTW Chur. Denn: Das Start-Up Moodboost wurde von den jüngsten Abgängern der Fachhochschule gegründet.
Datum: 09.05.2015, 07:12 Uhr
Creative Director Ricardo Alves vor dem Stand an der Higa.
Wie attraktiv der Standort Graubünden für ein neues Unternehmen ist, und ob es sich lohnt, MMP
an der HTW Chur zu studieren, haben wir beim ehemaligen Studenten, und nun Creative Director
von Moodboost, Ricardo Alves, nachgefragt.
Ricardo Alves, exemplarisch sehen wir an der Higa, dass es in Graubünden nur wenig
Multimedia Unternehmen gibt. Was macht Moodboost überhaupt hier?
Alves: Sie haben Recht: Mit 2 % (Anmerkung der Redaktion: Laut Higa Statistik sind 2% der
Aussteller Multimedia Unternehmen) ist unsere Branche hier wenig vertreten. Dies wollen wir
ändern (schmunzelt). Wir haben die Erfahrung gemacht, dass in diesem Bereich noch einiges an
Nachholbedarf existiert. Gerade in Graubünden. Das Interesse ist aber da, wie wir auch an den
vielen Besuchern an unserem Stand sehen.
Was meinen Sie, wenn Sie von Nachholbedarf sprechen?
Alves: Viele Firmen möchten ihren Auftritt mit einem Werbefilm aufbessern. Leider fehlt es dann
oft an Fachwissen. Wie wir wissen, kann dies schnell nach hinten losgehen und man schafft es
nur schwer, sich von einem schlechten Image zu befreien.
Und hier springt Moodboost ein?
Alves: Genau. Für uns ist Bewegtbild nicht nur ein Produkt, sondern eine Leidenschaft. Unser
Angebot richtet sich an Agenturen im Bereich Filmproduktionen. Desweiteren bieten wir Workshops an und zeigen, was hinter der Produktion eines Werbefilms steckt. Auf unserer Homepage
haben wir eine Plattform eingerichtet, auf der wir mit verschiedenen Tutorials das Wissen unserer
Kunden ergänzen. Auch unser Blog ist eine richtige Knowledge-Database, die hoffentlich
regelmässig genutzt wird.
Moodboost Imagefilm (aufs Bild klicken)
Wie sehr profitieren Sie denn heute noch von ihrem Multimedia Production Studium an der HTW Chur?
Alves: Sehr viel. Ich habe schon damals in den Projektarbeiten viel gelernt. Nicht nur was
das Filmische, sondern auch was das Organisatorische angeht. Unsere Dozenten haben
keine Chance verpasst uns zu motivieren und zu ermuntern, immer auf dem technischen
Höchststand zu bleiben.
Wem würden Sie denn das Studium empfehlen?
Alves: Grundsätzlich jedem, der eine Affinität zu Technik und Kommunikation hat. Multimedia Production kann eine Grundlage für sehr viele und sehr unterschiedliche Berufe sein:
Journalismus, Eventkommunikation oder Corporate Communication: Jeder entscheidet
selbst, wo sein Studium hinführen soll.
Sie geben bei Moodboost Ihr erarbeitetes Wissen in Workshops weiter: Machen Sie
sich damit nicht das eigene Geschäft kaputt?
Alves: Ganz so einfach ist das zum Glück nicht. Es braucht schon sehr viel Übung, ein gutes
Auge und technisches Know-How, um einen aussagekräftigen Film herzustellen. Mit Hilfe unserer Workshops lernt man, gute Kleinstproduktionen zu erstellen. Für Firmen mit schmalem
Budget ist das sicher sehr interessant. Im Endeffekt haben wir bei Moodboost jedoch die
grösseren Ressourcen: Unser Personal besteht aus bestens ausgebildeten Spezialisten, die
schon mehrere Jahre in diesem Bereich arbeiten. Philipp zum Beispiel, er war Kameramann
beim Schweizer Fernsehen. Jemand wie er weiss, auf was es beim Filmen ankommt. Oder
Claudia, sie war früher bei einer renommierten Zürcher Agentur tätig. Wenn es darum geht,
wie eine Firma am Besten portraitiert wird, ist sie genau die richtige Ansprechpartnerin. Wir
haben unsere Leute mit Bedacht ausgewählt und können so auch die Qualität anbieten, die
es braucht. Auf das sind wir stolz.
Qualität ist das eine. Aber wie sieht es mit dem Preis aus? Ist es nicht gewagt, zu
Zeiten der Eurokrise als Schweizer Start-Up im Euroraum ins Geschäft einsteigen
zu wollen?
Alves: Qualität hat ihren Preis. Wie wir mit dem Währungsunterschied umgehen, werden
wir im Einzelfall entscheiden.
Warum haben Sie denn Moodboost in der vergleichsweisen teuren Schweiz, genauer gesagt in Chur, gegründet?
Alves: Viele von uns fühlen sich durch ihre Familie oder ihr Studium an den Ort gebunden.
Ausserdem ist Chur durch die gute Anbindung an Zürich und die Nähe zu Österreich und
Liechtenstein für unser Vorhaben ein super Ausgangspunkt. Für uns ist es unverständlich,
dass nicht noch mehr Firmen hier ihren Hauptsitz haben.
Nun gut. Sie machen Werbung für andere. Wie sieht es mit Ihrer eigenen Werbekampagne aus, ist es ein Teil der Werbestrategie, auf verschiedene Messen zu
gehen um Ihren Bekanntheitsgrad zu steigern? Wie machen Sie als Start-Up auf
sich aufmerksam?
Alves: Der Auftritt an der Higa war nicht von Anfang an geplant. Als dann ein Geschäftspartner von der Messe sprach, fanden wir, dass wir als junge Churer Firma unbedingt dabei
sein müssten. Mit der Vorbereitung hatten wir als Team riesen Spass. In der Sonderschau
bieten wir sogar einen gratis Workshop an für alle, die sich fürs Filmen interessieren. Wir
freuen uns natürlich auf zahlreiche Besucher. Zudem sind wir auf allen sozialen Netzwerken
vertreten und twittern fleissig – auch über die Higa.
Isabelle Gassner ist Studentin im Bachelor-Studiengang Multimedia Production an der HTW
Chur und schreibt regelmässig für den Blog der HTW Chur bei Südostschweiz.
Date: 09.05.2015, 07:12 hours
Webcode: 3241124