Pressemitteilung der BI gegen atomare Anlagen Weiden-Neustadt/WN Oberpf BY www. biwaanaa.de zur Veranstaltung vom 15.04.2015: Filmbesprechung: Die Reise zum sichersten Ort der Erde Sichere Atommülllagerung für eine Million Jahre ist unmöglich – Die Katastrophe ist vorprogrammiert Weiden, 15.04.2015. Das Neue Welt-Kino-Weiden zeigte zum Tag des besonderen Films den im März in den Kinos angelaufenen Dokumentarfilm des Schweizer Regisseurs Edgar Hagen "Die Reise zum sichersten Ort der Erde". Die Bürgerinitiative gegen atomare Anlagen Weiden-Neustadt BIWAANAA hatte besonders dazu eingeladen. Im anschließenden Filmgespräch im Foyer tauschten sich die Besucher mit den Teilnehmern der Gesprächsrunde: Hilde Lindner-Hausner und Andreas Schlagenhaufer (beide BI) sowie Dr. Bertheide Nickl (IPPNW) und Brigitte Artmann (NTW) über den Film und zur Atommüllendlagerfrage aus. Als Experten waren Nuclear Transparency Watch (NTW) eingeladen, vertreten durch Brigitte Artmann, Referentin für Feuerwehr und Katastrophenschutz der Stadt Marktredwitz. Sie ist Gründungsmitglied dieses internationalen Netzwerks mit Sitz in Brüssel und Paris das aus dem Europa-Parlament heraus initiiert wurde. Die Mitglieder sind Politiker und Experten aus dem neutral- und antinuklearen Sektor, deren Ziel Transparenz in nuklearen Angelegenheiten ist. Artmann arbeitete ein Jahr lang mit der NTW-Arbeitsgruppe am Report „Katastrophenschutz in Europa“, der ebenfalls am 15. April im Europa-Parlament der EU-Kommission und der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Im Film selbst war ihr schwedischer Kollege Johan Swahn vertreten, der die NTW-Arbeitsgruppe „Endlagersuche“ leitet. Er ist zuständig für Kernkraftprüfung im Verband der schwedischen Umweltorganisationen. Das schwedische Endlager am AKW Forsmark ist im Granit und liegt direkt an der Ostsee 500 Meter tief unter dem Meeresspiegel. Die Gemeinde Östhammar hat sich extra darum beworben. Sicherheit über die nächste Eiszeit hinaus sollen hier Kupferbehälter um den hochradioaktiven Inhalt schaffen. Ein Gutachten der schwedischen Strahlenschutzbehörde gibt jedoch Anlass zu bedenken, dass die Kupferkapseln rosten werden. Die Schweiz will direkt unter bewohntem Gebiet endlagern und hat Probleme mit Grundwasserströmen, China sucht noch, Amerika ist bereits einmal am Yucca Mountain gescheitert und erweckt auch nicht den Eindruck, als wisse man, was man tue. Lediglich die Euphorie und die Dollarnoten in den Augen des Bürgermeisters von Carlsbad in New Mexiko sprechen für ein Endlager auf dem Territorium dieser Gemeinde. Großbritannien ist mit der Endlagersuche gescheitert. Wolfgang Ehmke, der Vorsitzende der BI Lüchow-Dannenberg erklärt, warum Gorleben und Salz sich nicht dafür eignen, Metallfässer einzulagern. Auf Bure, das französische Endlager direkt an der Grenze zum Saarland, das viel Widerspruch von Expertenseite erfährt, wurde im Film nicht eingegangen. Brigitte Artmann sagt: „Die Reise zum sichersten Ort der Erde ist im Film und in der Realität erfolglos. Sichere Atommülllagerung für eine Million Jahre ist unmöglich. Die Katastrophe ist vorprogrammiert!“ Auf die Region bezogen heißt das im Klartext: Rund um den jüngsten Vulkan in der Oberpfalz gibt es gleich drei mögliche Endlager-Standorte bei Marienbad in Tschechien, im Oberpfälzer Wald und im Fichtelgebirge. "Jeder Tag an dem auf der Welt noch Atommüll produziert wird ist ein Tag zu viel , es gibt keine Lösung für die Atommüllendlagerung, aber der Atommüll ist da und ganz abgesehen ob wir ihn zu verantworten haben, er ist unser Problem" resümierte Hilde LindnerHausner von der BI. „Der Film zeigt ganz deutlich die intensive Endlagersuche von Atommüllexperten mit dem Ziel mit der Kernenergie weiterzumachen“ so Sonja Schuhmacher vom BN Weiden. „Man hat die Kernkraft etabliert in dem Bewusstsein, dass die Endlagerfrage nicht zu regeln ist.“ Für Dr. Heidi Nickl von IPPNW gibt es keinen Schutz für die Bevölkerung bei einem Atomunfall. Für sie stellte sich die Frage „wieso Menschen, wenn sie zu einer Erkenntnis gekommen sind - nicht danach handeln. Warum hat man nicht sofort damit aufgehört, als man erkannte, dass Kernenergie nicht in den Griff zu bekommen ist?“ Unfassbar deshalb die Mitteilung vom Energiaclub Ungarn an die BI. Siemens bemüht sich um den nicht-nuklearen Ausbau des ungarischen Reaktorneubaus Paks II. Den Auftrag zum Ausbau des ungarischen AKW PAKS II hat die russische Nuklearfirma Rosatom erhalten. Ungarische Medien informieren, dass sich auch Bundeskanzlerin Merkel um dieses ungarisch-russisch-bayerische Joint-Venture bemüht haben soll. Man bleibt unter sich in der Oberpfalz, denn auch der Siemens Chef Joe Kaeser ist ansässig in der Stadt Regen. Eigentlich ein Fall für die Altneihauser Feierwehrkapelln, meinte ein Besucher. Die BI stellt Unterlagen sowie Kontakte zum Energiaclub Ungarn, zu Urgewald in Deutschland und zum Greenpeace Experten Jan Haverkamp auf ihrer Webseite www.biwaanaa.de 1.Contact_and_information_Siemens_PAKS_II_-1; 2.Antwort BMWi auf Anfrage MdB Kotting-Uhl März 2015 3-41-Kotting-Uhl zur Verfügung. Die Besucher des Films fragten sich, wie sich das Vorhaben von Siemens mit den Sanktionen der Europäischen Kommission gegen Russland vertrage. Ganz abgesehen davon, dass Deutschland in einem Konsens der Öffentlichkeit mit der Politik unter Regie der Ethik-Kommission den Atomausstieg beschlossen habe. Man war sich einig, sich auch weiterhin in vielfältigen Aktionen zur schnellstmöglichen Abschaltung aller Kernkraftwerke und für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Atommüll einsetzen zu wollen. Besonders junge Leute seien eingeladen, sich für ihre Zukunft einzusetzen. NTW PUBLISHES ITS ONE-YEAR INVESTIGATION ON EMERGENCY PREPAREDNESS AND RESPONSE IN EUROPE The current challenges with regard to nuclear safety from the civil society point of view http://www.nuclear-transparency-watch.eu/a-la-une/ntw-publishes-its-oneyear-investigation-on-emergency-preparedness-and-response-ineurope.html Foto: NTW (freigegeben) V.i.S.d.P.: Hilde Lindner-Hausner, Mühlberg 12 92702 Kohlberg
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