Versammlung in Solidarität mit Mexiko

Ayotzinapa,
Direkte Solidarität
mit Chiapas
Bald acht Monate nach dem Angriff auf die jungen Studenten des Lehrerseminars Escuela Normal Rural‚ Raúl Isidro Burgos’ im Bundesstaat Guerrero (am 26. September
2014), bei dem sechs Personen getötet und 43 Studenten durch Agenten des mexikanischen Staates gewaltsam verschwunden sind, ist die mexikanische Regierung noch immer eine klare Antwort
schuldig.
Die zwischen 18 und 23 Jahren alten Studenten, die mehrheitlich aus ländlichen und indigenen Gemeinden des Bundesstaates Guerrero im Süden Mexikos stammen und in
Ayotzinapa zu Lehrern ausgebildet wurden, sind bis zum heutigen Datum verschwunden.
Die mexikanische Regierung hat versucht, die Ermittlungen für geschlossen
zu erklären: Auf der Basis einiger weniger Aussagen von Verhafteten entwickelte die Staatsanwaltschaft eine Version, welche die Vermutungen bekräftigen sollte, dass die jungen Studenten ermordet
und ihre Körper verbrannt worden waren. Verschiedene Expert_innen, darunter Spezialist_innen der
Nationalen Autonomen Universität Mexikos (UNAM), die in die Aufklärung des Falles involvierten
argentinischen Forensiker_innen sowie die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte,
haben jedoch die vielen Ungereimtheiten der offiziellen Version betont und dazu aufgefordert, die
Ermittlungen weiterzuführen. Auch die Eltern der verschwundenen Studenten sowie zivile Organisationen weisen die Erklärung der Regierung kategorisch zurück.
Der Fall hat internationale Aufmerksamkeit und Bedeutsamkeit erreicht,
aufgrund der massiven Menschenrechtsverletzungen und weil dieser Fall repräsentativ ist für die
Gewalt und die Straflosigkeit, der zehntausende Personen in Mexiko tagtäglich ausgesetzt sind.
Versammlung
in Solidarität mit Mexiko
27'523 Fälle von verschwundenen Personen in der sechsjährigen
Regierungszeit von Felipe Calderón zwischen 2006 und 2012; im Jahr 2013, dem ersten
Regierungsjahr vom Präsidenten Enrique Peña Nieto, ist die Nummer der verschwundenen Personen auf 4'514 gestiegen (1'161 Fälle mehr als im Vorjahr); 2014 ist das Jahr mit den meisten Fällen
von Verschwundenen in Mexiko: Es sind mehr als 5'000 Opfer.
Im Februar 2015 haben die Eltern der Studenten in Genf bekräftigt, dass sie
die Suche ihrer Söhne nicht aufgeben würden. Im März haben sie eine Tournee durch die USA organisiert, um den Fall auch ausserhalb Mexikos bekannt zu machen und sich mit der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte zu treffen.
Jetzt besuchen ein Vater und eine Mutter von zwei der verschwundenen
Studenten sowie ein Mitstudent des Lehrerseminars in Ayotzinapa verschiedene Städte Europas. Sie
informieren darüber, dass der Fall nicht abgeschlossen ist und sie fordern die Rückkehr der 43
Studenten sowie ein gerechtes Verfahren gegen die Verantwortlichen. Ayotzinapa ist eine offene
Wunde, gemeinsam wollen wir die Flamme der Hoffnung bewahren!!!