Was im Leben wirklich zählt: Coverinterview Alles in die größte Kraft Frage nicht, was der Markt braucht. Frage, wofür dein Herz leuchtet. Der blinde Alpinist Andy Holzer und der Musiker Thomas Andreas Beck zeigen, wo unser größtes kreatives Potenzial liegt, und rollen bestehendes Wirtschaftsdenken von hinten neu auf. Interview von Doris Raßhofer Fotografiert von He Shao Hui Wirtschaft der Freude. Sie haben sich vor Jahren kennengelernt. Thomas Andreas Beck, seines Zeichens Businesscoach und Musiker, war zu einem Vortrag des blin den Extrembergsteigers Andy Holzer ein geladen. Noch in derselben Nacht schrieb Beck ein Mail an Holzer – mit einer Sprachdatei im Anhang. Schließlich kön nen Blinde ja nicht vom Bildschirm ab lesen, so sein Gedanke. Die Nachricht: „Du hast mich erfasst, umgehauen und er mutigt. Ich würde dich gerne treffen.“ Am nächsten Tag klingelte das Telefon und Holzer war dran (er stammt aus Osttirol): „Hey Thomas, da isch da A ndy. Wos isch’n des fir a Onhong in dein Mail? Des krieag i ned auf …“ Lachkrampf, als Beck sein An sinnen erklärte. „I hab doch so a Pro gramm, desch ma olles vualesn tuat“, klärte Holzer auf. Zwei Wochen später waren sie 16 gemeinsam in den Lienzer Dolomiten – der blinde Osttiroler schleppte den W iener Sehenden durch die Bügeleisenkante den Berg hinauf. Der Sehende nimmt darauf hin den Blinden mit zum Tauchen. Und so weiter. Zwei „wuide Hund“, würde man sagen. Wären sie nicht beide hochreflek tiert, was unser Wirtschaftsgeschehen und -gebaren betrifft – jeder auf seine Weise, jeder aus seiner Position heraus. Wir trafen beide am Wiener Flughafen. Im Transitbereich. Zwischen Vortrag und Konzert. Mit Hochsicherheitsvorkehrun gen wurden wir in das neue Restaurant Zugvogel gelotst, das mit seinem unge wöhnlichen Design und seiner freien Aus sicht den perfekten Rahmen bot, um ge meinsam Wirtschaft neu zu denken. Ein berührendes Gespräch über Verletzungen, Grenzen, Kreativität und Lebendigkeit. bestseller 1 | 2015 17 „Ich hab die Sonnenstrahlen auf meiner Haut gespürt – und wieder hat sich die Erde einmal umsonst gedreht.“ Andy Holzer Warum halten Sie Ihr Gegenüber für einen guten Gesprächspartner zum Thema „Wirt schaft neu denken“? Thomas Andreas Beck Der Andy ist ein ide Unternehmers gerutscht, der jährlich fünf Prozent Gewinn machen muss. Es gibt kei nen Gewinn. Es gibt nur A usgleich. ales Vorbild, wie ein Leben voller Freude, Leidenschaft und trotzdem voll wirtschaft lichen Erfolgs aussehen kann. Er ist das Gegenteil von einem Jammerer. Und für mich verkörpert er dieses berufene Arbei ten. Berufung hat immer etwas mit einer Prägung im Leben zu tun, vielleicht auch mit einer Verletzung oder Einschränkung. Und du, Andy, lebst uns vor, wie man in allen möglichen und unmöglichen Lebens umständen nicht nur das Beste daraus macht, sondern Freude und Wertigkeiten den richtigen Platz behalten. „Unternehmen Mensch“ – was verstehen Sie darunter? Holzer Ein Unternehmen nutzt die Ressour Andy Holzer Der Thomas ist mit allen Wassern der Wirtschaft gewaschen, er ist schon auf unterschiedlichsten Standbeinen gestanden, war Baggerverkäufer, Familienvater, Unter nehmensberater, Musiker, Coach. Er hat viel ausprobiert, ist hingefallen, hat was an deres versucht. Alles Dinge, die das Unter nehmen Mensch überhaupt erst zu einem Unternehmen werden lassen. Wir sind hier nicht im Paradies auf der Erde, sondern im Versuchslabor. Der Tom hat immer viel zu gelassen, sich nie versteift und ist vor allem nicht auf die eingefrorenen Bahnen eines 18 cen, die uns diese Erde bietet. Sei es für wirt schaftliche Zwecke oder für menschliche. Neben Ihren 200 Bergtouren im Jahr halten Sie rund hundert Vorträge vor Managern. Was kann die Wirtschaft von Ihnen lernen? Holzer Dass die Reduktion das Ziel ist. Was heißt das? Holzer Nicht immer Ausschau zu halten, was man noch alles haben könnte, was es noch alles geben sollte. Erst wenn weniger da ist – und das geht bei mir bis zum Augenlicht –, hast du die Möglichkeit, wirklich kreativ zu werden. Sie haben besondere Kreativität entwickelt, wenn es um das Unvermögen anderer geht. Holzer Das ist richtig. Ich hab mich darauf konzentriert, die Unsicherheit meines Ge genübers wegen meiner Blindheit vorzeitig abzufangen – und zwar bevor er sich dessen bewusst wird, dass ich eigentlich blind bin – denn dann würde er mich sofort als ist von Geburt an blind. Um trotzdem das Leben leben zu können, das er sich vorgestellt hat, war er gezwungen, kreative Wege zu finden. Heute erklimmt der Osttiroler die höchsten Ber ge der Erde und organisiert Ex peditionen in die entlegensten Gegenden der Welt. Er ist ein begehrter Vortragender zum Thema „Blind Leadership“ und Gast in vielen Talkshows. Seine Botschaft: Grenzen sind da, um kreativ überwunden zu werden. Das Buch dazu: „Balanceakt. Blind auf die Gipfel der Welt“. überhaupt nicht entdeckt, weil er hier nie geprüft wurde. Für mich sind Menschen mit Behinderung die größten, aufrüttelndsten Vorbilder, die unsere Gesellschaft zur Ver fügung hat – sie haben die Endlichkeit und Begrenztheit für sich genutzt. Sie sind angstfrei und dankbar fürs Leben. Vorbilder in Sachen Lebendigkeit. Wie? Holzer Als ich gerne mit anderen Rad fahren Verletzung als Chance? Beck Jeder Mensch hat seine größte Kraft wollte, hab ich mir in die Speichen meines Vorderrades Spielkarten geklebt, so dass das beim Fahren so schön gerattert hat. Das fan den die anderen natürlich toll und haben es sofort nachgemacht. Und das war auch das Ziel: Ich musste ja die anderen dazu bringen, diese Spielkarten zu nutzen. Das war mein Peilsender, damit ich sie h ören konnte. dort, wo seine größte Verletzung ist – auch psychisch. Dort hat er das meiste gelernt, um dem großen Druck an dieser Stelle zu ent kommen. Deshalb frage ich immer: Welche Verletzung hat dich wie geprägt? Was hast du hier Herausragendes gelernt? Und die nächste Frage: Wer braucht das? Denn dort liegt deine Berufung. Wo du deine größten Verletzungen zu konstruktiven Werkzeugen machen kannst. Dort ist der individuelle Erfindungsreichtum am größten. Holzer Ich kann heute sagen, die Blindheit ist die Voraussetzung für meinen Erfolg. Früher war ich für die Leute im Dorf der arme Trottel. Jetzt sehen sie, dass ich in Helsinki, in Hamburg, in Barcelona bin, sie sehen, dass ich eine Schweinekohle ver diene. Da sagt der Nachbar: „Ist ja klar, der kann das ja machen, der ist ja blind. Wir Sehenden müssen immer noch am Fließ band arbeiten.“ Was ich damit sagen will: Vielleicht sollten wir genau das, was wir nicht haben, zum Werkzeug zu machen. Sie zu bitten, Ihnen beim Radfahren zu helfen, wäre keine Option gewesen? Holzer Allein die Frage hätte mich schon disqualifiziert. Denn dann wäre ihnen auf gefallen, dass sie jetzt mit einem Blinden Rad fahren sollen. Und darauf hatte natür lich niemand Lust. Mit den Spielkarten aber haben die Sehenden nicht gecheckt, dass sie mir Blindem damit helfen. Und ich konnte dabei sein. Aus demselben Grund habe ich auch früh angefangen, meinem Gegenüber beim Gespräch in die Augen zu schauen – das klingt jetzt blöd, ich weiß (lacht). Ich orte die Position seines Gesichtes aufgrund seiner Stimme und versuche ihm so das Gegenüber zu bieten, das er für eine für ihn natürlich wirkende Gesprächssituation braucht. Bevor der andere also seine Unsi cherheit spürt, überlege ich mir schon, was er braucht, um kompatibel mit mir zu sein. Und dann muss ich mir natürlich noch über legen, wie komm ich damit zurecht, was er braucht. Ich muss also zweimal vorausgrei fen. Und diese Notwendigkeit des Voraus denkens gilt in der Wirtschaft genauso: auf das Bedürfnis des Gegenübers bereits eine Antwort parat zu haben, bevor es seine Unsicherheit überhaupt spürt. Das weibliche Prinzip – Empathie statt Macht und Rechthaben. Holzer Völlig richtig. Beck Damit ist der Andy das beste Beispiel für meine These: Wo Menschen ihre größte Verletzung haben, haben sie die größten Fä higkeiten und Begabungen entwickelt, um ihre Verletzungen zu überwinden. Fähig keiten, die ein normaler Mensch an sich 20 Thomas, zu Ihnen kommen Manager, weil sie etwas ändern möchten. Was fehlt ihnen? Beck Ich erlebe das größte Defizit in einem Mangel an Berührbarkeit. Alle müssen auf Schiene ticken und sind meist grob isoliert von sich selbst und ihrem eigenen Leben. Es keat oanfach mehr gschmust? (Anm.: Slogan der TEDxDonauinsel 2014.) Beck Ja, das auf jeden Fall (lacht). Aber ich meine Berührung im Sinn von sich öffnen, etwas zulassen, sich von Themen, Menschen, von Beziehungen wieder seelisch b erührbar zu machen. Wie? Beck In meiner Arbeit sind die größten Fortschritte immer durch Entschleunigung entstanden. Raus aus der Rille. Einfach ein mal loszulassen, die Stille auszuhalten und dem, was da ist, den Gefühlen und Ängsten, Raum zu geben. Einmal nicht sagen, was los ist, einmal nicht wissen, was es zu tun Andreas Unterkreuter Andy Holzer solches behandeln und mich ausgrenzen. Deshalb muss ich mein Handicap in den Köpfen anderer auslöschen. Wenn die Kin der in meinem Dorf beim Spielen gemerkt hätten, dass ich blind bin, hätten sie mich nicht mitspielen lassen. Also musste ich sie austricksen, damit sie vergessen, dass ich blind bin. Andy, Sie propagieren die Notwendigkeit der Abhängigkeit in unserer Gesellschaft. Auch ein unpopulärer Ansatz – in Zeiten, wo Unabhängigkeit als höchstes Gut gilt. Holzer Unabhängigkeit ist der größte Schwachsinn unserer Gesellschaft, denn diese Welt wurde vom Schöpfer nicht für Unabhängige gemacht. Es gibt hier nicht eine einzige Zelle, die unabhängig wäre. Es ist jeder Grashalm vom Regentropfen ab hängig und jeder Regentropfen von der Verdunstung am Ozean. Wenn wir einmal eingestehen, dass diese Abhängigkeit nicht grausam ist, und dass es sie nicht zu be kämpfen gilt, haben wir viel erreicht. Na türlich möchte ich am Berg nicht von jedem abhängig sein. Welch Glück, haben wir un sere Intelligenz mitbekommen, sodass wir uns aussuchen können, von wem wir uns abhängig machen wollen, wirtschaftlich wie menschlich. Beck Diejenigen, die sich besonders um Unabhängigkeit bemühen, die besonders alles alleine schaffen wollen, die um ihre Alleinstellungsmerkmale kämpfen, um ihre Marktführerschaft, das sind die Abhängigs ten von allen: nämlich abhängig von ihrer Angst, abhängig zu werden, ihre Selbst bestimmung zu verlieren, unterzugehen, gefressen zu werden. Dazu gibt es ein Lied von Ihnen: „Bitte, geh doch weg zu mir“ … Beck Da beschreibe ich genau diese Angst: Bevor ich mich von dir berühren lasse und mich damit abhängig mache, bleib ich lie ber allein, aber ich hab dich gern, deshalb bleib mir fern. Paradox … Beck Mühsam. Ungesund. Diese Angst treibt uns in die Isolation, in scheinbar recht gut funktionierende Sicherheits- und Abwehrsysteme. Vor allem aber hat sie den Verlust von Kreativität zur Folge. Wir hal ten die Steigerung von zwölf auf 14 Prozent Marktanteil für einen Erfolg. Weil wir nicht wissen, was möglich gewesen wäre, wenn wir unsere alten Ängste über Bord gewor fen hätten und uns mit den fünf wildesten Marktteilnehmern in einem co-kreativen Prozess zusammengetan hätten. Vielleicht 22 hätten wir ein ganz neues Feld eröffnet, vielleicht eine Utopie erschaffen. Sie beschreiben die „Wirtschaft der Freude“? Beck Ja. Wirtschaft der Freude ist das Er gebnis einer freudvollen Lebensführung. Wo wir fehlerbereit sind. Wo wir risiko bereit sind. Wo wir spielen wollen … Holzer … Wo wir hinausgehen ohne Er folgsgarantie. Deshalb habe ich den Tom nach einigen Bergtouren, wo ich den Vor stieg übernommen hatte, gebeten, mit mir einmal tauchen zu gehen. Wir haben beide nicht recht gewusst, wie das wohl gehen wird. Aber es war ein richtiges Unterneh men im oben genannten Sinn (lacht). Beck Leider wird „Wirtschaft der Freude“ oft falsch verstanden: „Du wiegelst mir meine Mitarbeiter auf. Die sollen arbeiten, nicht spielen.“ Wirtschaft der Freude aber bedeutet nicht, dass wir aufhören zu arbei ten und nur noch tun, was grad lustig ist. Sondern dass wir unser Talent mit voller Freude in die Welt bringen. Sie beide haben diesen Platz gefunden. Aber viele sind gefangen in Gehorsam, Ab hängigkeit und Funktionieren. Wie kommt man in seine Berufung? Beck Da sind wir wieder bei der vom Andy genannten Reduktion. Dem radikalen Weg lassen von allem, was dir keinen Spaß macht, wo du nicht in deiner Kraft bist. Müßiggang always and everywhere? Beck Überhaupt nicht. Manch einem macht es Freude, Menschen aus einem brennenden Haus zu retten. Das Gegenteil von Muße. Holzer Aber jetzt sag ich dir mal was. Man muss da schon auch aufpassen, wer das hier liest. Denn ein 25-Jähriger kann das nicht machen, was du da sagst. Da geht’s um Pflicht und um Kür. Bevor du in die Kür gehst, von der du sprichst, muss jeder Mensch auch ein mal gelernt haben, wie hart es sein kann – und sein muss –, einmal etwas wirklich durchzuziehen. Man darf nicht immer alles hinschmeißen, nur weil es grad mal keinen Spaß macht und grad nicht leicht ist. Beck Parallel zum Weglassen geht es um die volle Konzentration auf das, was mir total taugt. Denn wenn ich nur weglasse, was mir nicht taugt, aber es begeistert mich noch nichts, dann bleibt nichts übrig. Lass nicht weg, wo du ins Schwitzen kommst. Lass weg, was nicht das Deine ist. Das, was du nur so halbherzig machst, weil du glaubst, es tun zu müssen. Thomas Andreas Beck ist Businesscoach, Berater, Liedermacher und Gründer der Initiative „Wirtschaft der Freude“. Die Zeiten, als er seine Klienten in schicken Büros empfing, sind vorbei. Er hat den Glamour gegen eine Hütte im Wald e ingetauscht – sein Arbeitsplatz, sein Rück zugsplatz, sein Musenplatz. Über 5.000 Menschen hat er bisher bei der Überwindung von Krisen und der Verwirklichung ihrer Träume begleitet. Seine Botschaft: Tu, was du wirklich willst und kannst. Als Musiker lebt er dieses Credo kompro misslos selbst. Pamela Jaafar gilt, keine Lösung suchen. Nur in die Re duktion gehen. So kann ein Verstehen der eigenen Gefühlswelt entstehen, nicht der Excel-Tabellen. Was wir brauchen, ist Zeit fürs Gemeinsam-Mensch-Sein. Was im Leben wirklich zählt: Coverinterview „Wo Menschen ihre größte Verletzung haben, haben sie die größten Fähigkeiten und Begabungen entwickelt.“ Thomas Andreas Beck Holzer Und auf keinen Fall andersrum! Wenn du alles hinschmeißt, nur weil du gerade keinen Sinn mehr darin siehst, kann es sein, dass du viel zerstörst, weil du in diesem Moment in einem Unvermögen steckst, weil du das Ende des Tunnels nicht siehst. Deshalb: Vertraue in der Phase der Orientierungslosigkeit darauf, dass am En de des Tunnels etwas anderes kommt. Halt’s einfach aus. Und zerstör dir in der Dunkelheit nicht das Licht. Nur, weil du blindlings etwas ändern willst. Wie haben Sie, Andy, entdeckt, dass nicht der Heilmasseur Ihr Weg ist, sondern der des Berufskletterers? Holzer Na ja, klettern war ich von klein an. Doris Raßhofer im Gespräch mit Thomas Andreas Beck und Andy Holzer. 24 Dass ich Berufskletterer werden könnte, das hab ich erst im Nachhinein gemerkt, als ich es plötzlich war (lacht). Bis dahin saß ich viele, viele Tage in meiner Massagekabine, hab die Sonnenstrahlen auf meiner Haut gespürt und mir gedacht: wieder ein Tag in meinem Leben, wo sich der Planet einmal umsonst um uns gedreht hat. Diese End lichkeit hat mich schließlich getrieben. Beck Es gibt eine Hilfestellung: Erkenne, wer dich und deine Fähigkeiten braucht. Die Lösung liegt nicht in der Frage: Wo kann ich Geld verdienen? Sondern: Wo und wem kann ich mich verschenken? Was kann ich und wer braucht mich? Andy, Sie haben sechs der Seven Summits erklommen – im Frühling 2014 musste die Expedition zum siebten Summit, dem Mount Everest, abgebrochen werden. Das „Abhaken“ dieser Gipfel klingt nach einem Leistungsnachweis alter Schule: schneller, besser, höher, Maximierung, auf dem Weg zur Spitzenleistung? Holzer Für mich sind sie eine Rückmeldung der Wirtschaft. Mir ist eigentlich erst nach drei Summits bewusst geworden, dass es die „Seven Summits“ als Ziel überhaupt gibt – weil die Medien es so formuliert haben. Bei mir ist der Markt darauf ange sprungen und hat quasi diesen Wirtschafts zweig für mich erfunden. Auf meinem Bergsteigerweg gibt es aber persönlich weitaus wichtigere Steine als die Summits. Die Emotionalitäten sind dort im Vergleich zu Expeditionen nach Ecuador, zu den Galapagosinseln oder nach Jordanien in die Wüste verschwindend gering. Die Summits sind für mich insofern schön, weil ich da durch Gerüche, Geräusche, Geschmäcker von sieben Kontinenten erfahren darf. Wenngleich es natürlich auch für mich e twas ganz Besonderes ist, auf dem höchs ten Punkt der Erde zu stehen. Thomas Andreas Beck und Andy Holzer stehen am 25. März 2015 wieder gemeinsam auf der Bühne in Wien-Mödling: zur ersten Konzert-Talk-Show. Sie werden ja zu vielen Talkshows einge laden – wegen dem Mount Everest. Holzer Ich nutze dieses Medieninteresse an mir. Aber im Grunde nicht, um vom Mount Everest zu reden, sondern um meine Bot schaften zu transportieren – über Wirt schaft der Freude, oder was im Leben wirk lich zählt. Man muss sich kompatibel machen und die Leute dort abholen, wo sie sind – und wenn es der Mount Everest ist. Beck Was bei dir der Mount Everest ist, ist bei mir das Konzert. Menschen kommen wegen der Unterhaltung und gehen inhalt lich betroffen. Diese „Hüllen“ sind Vehikel, um zu wirken. Holzer Aber wir schleusen kein Verderben ein, sondern neues Denken. Tom mit seiner Botschaft „Tu, was du wirklich willst und kannst“. Und ich versuche, die Freude an Grenzen zu vermitteln, um sie zu über winden und an ihnen zu wachsen. Beck Die Wirkung ist Revitalisierung, Ver lebendigung. www.stadtgaleriekultur.info Das Coverinterview wurde von He Shao Hui fotografiert. heshaohui.at Der 37-jährige Wiener mit chinesischen Wurzeln versteht sich als „Dokumentar-Hochzeitsfotograf“. Mit klarem Blick und seiner Leidenschaft für Menschen und Feste aus unterschiedlichen Kulturen hält er diesen besonderen Tag nicht nur mit Fotos, sondern in Form liebevoller Geschichten fest. Seinen F otografiestil beschreibt er selber als emotional, nah am Leben, berührend und mit besonderem Blick. Zu seinen Lieblingsmotiven zählen seine Tochter, sein Leben, Hochzeiten und Ausdruckstanz. „Wer braucht mich?“ ist aber nicht an den Markt gerichtet, oder? Holzer Nein! Der Markt entwickelt sich nach deinen Gedanken und nicht du dich nach dem Markt. Du kreierst den Markt – nach dir. Und du schaust nicht, was braucht der Markt. Da bist du immer hinten dran. Beck Marketingguru Philip Kotler sagte: „Find the need and feed it.“ Ich sage: „Find yourself and do it.“ Das ist ein künstlerischer Zugang. Das Gegenteil von einem geküns telten Beruf. Geh spielen und schau, wen du mit deinem Spiel erfreust – er wird dir, wie Andy richtig sagt, „Ausgleich“ d afür geben. Das ist für Unternehmen ein schwieriger Zugang, solange nicht Wirkung, sondern Arbeitszeit als Messgröße gilt. Beck Deshalb sollte die Wirtschaft auch nicht den Kotler zu ihrem Guru machen, sondern Einstein. E = mc². Die Frage ist: Wie schnell habe ich eine Masse beschleu nigt? Das ist die Wirkung. Also weg von der Stoppuhr, wie lange warst du da? Lei der versuchen die meisten Unternehmen noch, ihre Mitarbeiter möglichst lange auszupressen, damit sie möglichst viel in möglichst wenig Zeit zu möglichst wenig Geld leisten. Neue Wirtschaft hingegen schaut auf die Wirkung eines Mitarbeiters und fragt sich: Wie könnte der Ausgleich aussehen? @@@dieser mann bewegt@@@ @@@74 millionen pakete in über@@@ @@@200 länder pro jahr@@@ @@@helmut zaufall, LOGISTIK TEAM@@@ Wer so viel leistet und immer sein Bestes gibt, darf stolz darauf sein, als Nr. 1 zu gelten. Rund um die Uhr sorgen wir dafür, dass Pakete aus aller Welt schnell, pünktlich und sicher ihr Ziel erreichen. Nutzen auch Sie die vielen Vorteile des stärksten Logistikpartners! Nähere Infos unter post.at/logistik-team Wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post.
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