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NR. 17/2015, 1. MAI 2015
DEUTSCHE AUSGABE
Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904
KANADA 2015
FRANKREICH UND
DER TEAMGEIST
MYANMAR
YANGON UNITED
ZIEHT DAVON
BLATTER
LET’S SHAKE HANDS –
FOR PEACE
Fussballrivalität USA - Mexiko
Grosse Gefühle
W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY
D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L
6
Nord- und Mittelamerika
35 Mitglieder
www.concacaf.com
USA - Mexiko
Egal, ob Trainer, Spieler oder Fan – die Rivalität
zwischen den USA und Mexiko ist überall
spürbar. Und seit der amerikanische Fussball im
Aufwind ist, sind auch die Begegnungen mit dem
südlichen Nachbarn an Spannung kaum zu
überbieten. Unser Mitarbeiter Michael Lewis
über Liebe, Stolz und Geschichte.
16
Das Mass aller Dinge
Der FC Bayern München ist zum 25. Mal
Deutscher Meister. Auch diese Saison konnte
dem Team von Pep Guardiola in der Bundesliga
niemand das Wasser reichen.
23
S epp Blatter
“Die Kraft unseres Sports geht weit über die
Seitenlinie und die Dauer eines Spiels hinaus”,
sagt der FIFA-Präsident und erinnert an die
“Handshake for Peace”-Kampagne.
24
“ Ein No-Go in einem Frauenteam”
Frankreichs Frauen-Nationaltrainer Philippe
Bergeroo erzählt im Interview, warum
im Frauenfussball anders mit Problemen
um­gegangen wird.
Südamerika
10 Mitglieder
www.conmebol.com
17
Ägypten
Zamalek darf nach langer Durststrecke wieder vom Titel träumen.
(Im Bild: Omar Gaber (l.), Zamalek;
Walid Soliman, Al-Ahly)
18
Michael Laudrup
Der Däne über seine Trainer­
philosophie und die heisse Phase
in den europäischen Ligen.
Grosse Gefühle
Auf unserem Cover ist der mexikanische
Star Chicharito (Javier Hernández)
als Zeichnung auf dem Kopf eines Fans
zu sehen.
Ashley Landis / Reuters (Bild)
The-FIFA-Weekly-App
The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA,
erscheint jeden Freitag in vier Sprachen
und ist auch auf dem Tablet verfügbar.
http://www.fifa.com/mobile
2
T H E F I FA W E E K LY
Frauen-Weltmeisterschaft
6. Juni – 5. Juli 2015, Kanada
AFP (2), imago,
Die vorliegende Ausgabe von The FIFA Weekly erscheint eines Feiertags (1. Mai)
wegen bereits am 30. April 2015, einen Tag früher als gewohnt.
D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L
Europa
54 Mitglieder
www.uefa.com
Afrika
54 Mitglieder
www.cafonline.com
Asien
46 Mitglieder
www.the-afc.com
Ozeanien
11 Mitglieder
www.oceaniafootball.com
15
Myanmar
Neun Spiele, neun
Siege: Yangon United
im Rausch. (Im Bild:
Khin Maung Lwin (17);
Cézar (13))
37
Aaran Lines
Der neuseeländische Trainer der
Western New York Flash verdankt
die Trainerkarriere seiner Frau.
Blue Stars / FIFA Youth Cup
U20-Weltmeisterschaft
Beach-Soccer-Weltmeisterschaft
U17-Weltmeisterschaft
13. + 14. Mai 2015, Zürich, Schweiz
30. Mai – 20. Juni 2015, Neuseeland
9. – 19. Juli 2015, Portugal
17. Oktober – 8. November 2015, Chile
T H E F I FA W E E K LY
3
UNCOVERED
Geteilte Freude
D
er Nachbar, das fremde Wesen. Dieser Satz scheint in den vergangenen
Jahrzehnten immer mehr an Gültigkeit verloren zu haben – ist die globalisierte Welt und die von den Neuen Medien durchdrungene Gesellschaft
doch schon seit Längerem Realität und damit der Nachbar nicht mehr ganz
so fremd.
Das gilt auch im Fussball. Trafen vor 100 oder 50 Jahren mit zwei Teams aus
unterschiedlichen Staaten oder gar Kontinenten noch zwei sehr unterschiedliche Spielauffassungen aufeinander, sind heute Stil, System und Taktik im
­Fussball international an- und abgeglichen.
Wenn nun die USA und Mexiko – zwei Nachbarn – sich auf dem Platz begegnen, stehen wie bei so manchem Nachbarschaftsduell nicht mehr so sehr die
grundsätzlichen Unterschiede, das Trennende, sondern das grosse Gemeinsame
im Vordergrund: der nach den neuesten Erkenntnissen gespielte Fussball,
mithin die Freude über ein spannendes Duell, bei dem man es dem Nachbarn
zeigen will. Unser Mitarbeiter Michael Lewis zeichnet ab Seite 6 die grosse,
farbenfrohe Rivalität der beiden Teams für uns nach. Å
Mario Wagner/2Agenten
Perikles Monioudis
T H E F I FA W E E K LY
5
USA / ME X IKO
15. April 2015
USA gegen Mexiko,
Alamodome-Stadion,
San Antonio, Texas.
6
T H E F I FA W E E K LY
USA / ME X IKO
Ewige
Rivalen
Scott Ball / The Rivard Report, Scott Kane / Icon Sportswire / Corbis, imago (2)
Wenn sich die USA und Mexiko
­gegenüberstehen, kommen starke
Emotionen auf. Die Rivalität hat
mit Liebe, Stolz und Geschichte zu
tun, schreibt Michael Lewis.
T H E F I FA W E E K LY
7
USA / ME X IKO
Einfach, aber effizient
Die Partie wurde nicht an einem offiziellen Länderspieltag der FIFA
ausgetragen, und auf beiden Seiten fehlten einige der bekanntesten
Spieler. Dennoch waren die Begeisterung und der Enthusiasmus für
diese Partie enorm – ein Indiz dafür, dass das Duell zwischen den
­ eiden Teams sich zu einer der grossen Fussball-Rivalitäten der Welt
b
gemausert hatte. “Das ist wie ein Spiel in New York im grellen Rampen­
licht”, so US-­Mittelfeldspieler Kyle Beckerman. “Das lockt die Medien
an. Alles steht viel stärker im Fokus. Beide Teams wollen das Beste
geben, und so ist es eben immer ein besonders interessantes Duell.”
Kapitän Michael Bradley fügte hinzu: “Es brummt r­ egelrecht, die Be­
geisterung ist gross. Alles ist ein bisschen anders. Man kann es nicht
anders sagen. Wenn man mit dem Bus zum Stadion fährt, sieht man
draussen all die Fans in Grün, in Rot, in Weiss und in Blau … und man
weiss, dass der Abend ein besonderer wird.”
Der ehemalige mexikanische Mittelfeldspieler Alberto García Aspe
sagte gegenüber “Sports Illustrated”, es sei eben eine klassische Rivalität,
und man wolle auf Biegen und Brechen gewinnen. “Früher hat M
­ exiko
dominiert, und die Rivalität war nicht gross. Doch mit der stetig steigen­
den Soccer-Begeisterung und dank der Verbesserung der MLS sind auch
diese Duelle viel besser und intensiver geworden.”
Oft geht es um viel: den Titel beim CONCACAF-Gold-Cup oder wich­
tige Punkte in der WM-Qualifikation; manchmal allerdings auch nur
darum, sich mit einem Erfolg zu brüsten. Die Spieler und die Fans sind
immer mit enormer Intensität dabei.
Trotzdem möchte der amerikanische Ex-Nationalspieler Eric
­Wynalda, der jetzt für “Fox Sports” die Spiele analysiert, eines klarstel­
len: “Viel zu viele Leute, die es nicht besser wissen, werfen vorschnell
mit dem Wort Hass um sich”, bedauert er. “Dabei ist keinerlei Hass im
Spiel, sondern nur Respekt. Und genau darum haben wir ja gekämpft.
Wir wollten von den mexikanischen Spielern und den Leuten dort
imago
I
m Alamodome kochte die Stimmung. 64 369 Zuschauer erwar­
teten im ausverkauften Stadion am 15. April 2015 eine Stunde
vor dem Anpfiff voller Spannung die nächste Auflage des Nach­
barschaftsduells zwischen den USA und Mexiko. Aus den Laut­
sprechern dröhnten Rock-Hymnen und brachten die Fans in
Stimmung. Nicht ganz unpassend ertönte auch der GunsN’Roses-­K lassiker “Welcome to the Jungle” – ein Vorbote dafür,
dass eines der Teams vor einer durchaus schwierigen A
­ ufgabe
stand. Die Frage war nur, wer hier tatsächlich der H
­ errscher des
Dschungels war.
Wer die Augen schloss und bei der Vorstellung der Spieler auf die
Lautstärke des Publikums achtete, hätte durchaus denken kön­
nen, dass die Partie irgendwo in Mexiko stattfand, jedenfalls nicht in
San Antonio im US-Bundesstaat Texas. Inoffiziellen Schätzungen z­ ufolge
waren die Mexiko-Fans ungefähr doppelt so zahlreich wie die amerika­
nischen Anhänger. Der Lautstärkepegel im Alamodome erreichte ein
ohrenbetäubendes Niveau. Die in Grün gekleideten mexikanischen Fans
sangen aus voller Kehle ihr “Me-Xi-Co! Me-Xi-Co!”, und die amerikani­
schen Fans, von denen viele in Rot gekleidet waren, antworteten mit:
“USA! USA! USA!”
Für ein schnelles Spiel Helfer bespritzen den Platz des Alamodome-Stadion in San Antonio.
8
T H E F I FA W E E K LY
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USA / ME X IKO
r­ espektiert werden. Wenn überhaupt, kann man vielleicht sagen, dass
wir uns gelegentlich nicht eben grün sind. Aber um Hass geht es bei
diesem Spiel definitiv nicht.”
Internationale Rivalitäten können im Fussball zu merkwürdigen
Entscheidungen führen. Der gebürtige Mexikaner Martin Vasquez, der
später die amerikanische Staatsbürgerschaft e
­ rhielt, war der erste, der
vor einer Generation aus dem einen in das andere Nationalteam wechselte. Er spielte 1992 und 1993 insgesamt dreimal für Mexiko, bevor er
nördlich der Grenze heimisch wurde. Es folgten sieben Länderspiele für
die USA. “Als ich die Chance bekam, für Mexiko zu spielen, ergriff ich sie
sofort und tat es voller Stolz”, so Vasquez. “Und als mir dann die US-­
Nationalmannschaft ebenfalls eine Chance gab, spielte ich auch dort
voller Stolz. Es war mir eine Ehre. Dabei sind durchaus gemischte Gefühle und ganz verschiedene Emotionen im Spiel. Ich ­fühle mich als Mexikaner und auch als Amerikaner. So ist es nun einmal, hauptsächlich, weil
meine Kinder, meine Familie, hier geboren wurden. Ich verdanke diesem
grossartigen Land sehr viel.”
Die Entscheidung, die Nationalmannschaft zu wechseln, sei ihm
nicht schwer gefallen, so Vasquez. “Ich kam nicht aus freien Stücken in
die USA”, sagte er. “Meine Familie ist hierhergezogen. Nach ein paar Jahren konnten wir die sich hier bietenden Möglichkeiten nutzen. Wenn ich
zurückblicke, sehe ich es als meine zweite Heimat.”
“Aus dem Bus sieht man
diese Fans und man weiss:
Es wird ein ­
besonderer Abend.”
Brad Evans spielte im April zum 18. Mal für das A-Team der USA.
Ventura Alvarado Ein Sohn mexikanischer Einwanderer.
John Dorton/ISI/Corbis (4)
US-Kapitän Michael Bradley
Emotionen, Emotionen, Emotionen
Heute stehen die Spieler oft vor schwierigen Entscheidungen, wenn es
darum geht, für welchen Klub und welches Land sie spielen sollen. Zwei
gute Beispiele sind der US-Nationalspieler Ventura Alvarado (Innenverteidiger) und William Yarbrough (Torhüter). Alvarado wurde als Sohn
mexikanischer Eltern in Phoenix, Arizona, geboren. Der heute 22-Jährige hat immer zu Club América in Mexiko gehört. “Das Spiel ist für
mich mit vielen Emotionen verbunden”, meinte er mit Blick auf das
Derby. “Es ist ein ähnliches Gefühl wie bei einem Spiel zwischen Club
América und Chivas. Eben ein echter Clásico. Wir müssen sie besiegen.”
Yarbrough seinerseits wurde im mexikanischen Aguascalientes
geboren. Die Eltern des heute 26-Jährigen waren amerikanische
­
­Missionare. Er spielt für León. “Ich habe als Kind immer die Spiele beider
Teams gesehen. Wenn die USA oder Mexiko spielten, wollte ich bei ­beiden,
dass sie gewinnen”, sagte er gegenüber “ESPN Mexico”. “Wenn sie gegeneinander gespielt haben, stand ich nie auf der einen oder der anderen
Seite. Ich bin in Mexiko geboren und aufgewachsen, aber ich weiss, wo
meine Familie herkommt. Ich kann nur sagen, dass ich die amerikanischen Landesfarben mit allem, was ich habe, verteidigen werde. Ich ­werde
alles in meiner Macht stehende tun, um Mexiko zu besiegen.”
Beide Spieler kamen letztlich gegen Mexiko zum Einsatz. Es gab
­a llerdings auch Zeiten, in denen es schlichtweg undenkbar war, dass ein
­Mexikaner für die USA spielte oder umgekehrt. Damals dominierte
­Mexiko die Rivalität zu beiden Seiten des Rio Grande. Das erste Aufeinandertreffen der beiden Teams fand allerdings nicht in Nordamerika,
sondern 1934 in Rom statt und zwar nur drei Tage vor Beginn der dortigen Fussball-WM. Die USA kamen dank vier Toren von Aldo “Buff” Teo
Donelli zu einem 4:2-Sieg und waren damit qualifiziert.
Mikkel “Mix” Diskerud US-Abwehrspieler mit norwegischen Wurzeln.
William Paul Yarbrough Der US-Keeper ist gebürtiger Mexikaner.
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9
U S A/M E X IKO
Goalgetter
von Weltformat
Mexikos
Nationalspieler
Chicharito steht
bei Real Madrid
unter Vertrag.
Das uneingelöste Versprechen
Last-minute-Aus an Brasilien 2014
So ähnlich wie Chicharito ist es dem mexikanischen Nationalteam zuletzt
auch immer gegangen, wenn die grossen Feste des Fussballs anstanden.
Mexiko ist immer dabei, aber nie in der wirklich entscheidenden Phase.
10
T H E F I FA W E E K LY
Im vergangenen Jahr, bei der WM in Brasilien, schafften es die M
­ exikaner
zum sechsten Mal hintereinander ins Achtelfinale – und ­schieden dort zum
sechsten Mal hintereinander aus. Im jüngsten Fall sehr unglücklich, nachdem sie in der Vorrunde den WM-Gastgeber Brasilien an den Rand einer
Mexiko ist immer dabei,
aber nie in der
entscheidenden Phase.
Niederlage gebracht hatten. In der Runde der letzten 16 lag Mexiko bis
kurz vor Schluss 1:0 gegen die Niederlande vorn, aber dann traf Wesley
Sneijder zum Ausgleich und Klaas-Jan Huntelaar in der vierten Minute der
Nachspielzeit per Elfmeter – das haben viele Mexikaner dem theatralisch
über Márquez fallenden Arjen Robben bis heute nicht verziehen.
Mexiko, das ist das ewig uneingelöste Versprechen des amerikanischen
Fussballs. Die Hoffnung auf einen angemessenen Platz zwischen den tonange-
Getty Images (2), AFP
E
ndlich hat Mexiko mal wieder auf der ganz grossen Bühne vorgespielt.
Weit weg von zu Hause zwar, aber halb Mexiko hat mitgejubelt, als
Chicharito Real Madrid ins Halbfinale der Champions League schoss –
mit einem Tor kurz vor Schluss zum 1:0-Sieg im Stadtderby gegen
­Atlético. Chicharito heisst eigentlich Javier Harnández, aber das weiss
­ausser ihm fast nur noch die Familie daheim in Guadalajara, und dort
­nennen sie ihn auch nur Chicharito, die kleine Erbse. Es war kein Kunstschuss, Chicharito musste den Ball nach Cristiano Ronaldos Vorarbeit nur
noch ins verwaiste Tor schieben. Aber welche Befreiung war es für ihn und
die Fussballnation Mexiko! Chicharito ist, da sich die Karriere des grossen
Rafael Márquez langsam dem Ende zuneigt, der populärste Spieler des Landes. Das heisst, gespielt hat er in der jüngeren Vergangenheit seit dem
Wechsel im vergangenen Sommer von Manchester United zu Real Madrid
gar nicht so oft, was nicht so unverständlich ist bei der Konkurrenz: ­Cristiano
Ronaldo, Karim Benzema und Gareth Bale.
USA / ME X IKO
120 Länderspiele
Cuauhtémoc Blanco
trickste seine Gegenspieler gern aus.
Drei Jahre später trafen die beiden Teams binnen nur 15 Tagen drei
weitere Male aufeinander. Im Parque Necaxa in Mexiko-Stadt f­ uhren die
Gastgeber dabei drei Siege ein (7:2, 7:3 und 5:1). Damit war der Grundstein
für eine jahrzehntelange Dominanz der Mexikaner gelegt. Einen Wende­
punkt in dieser Rivalität gab es erst 1991, als die USA im Halbfinale des
ersten CONCACAF-Gold-Cup einen 2:0-Sieg gegen die Mexikaner feierten. Nur zwei Tage später wurde Mexikos Trainer Manuel Lapuente gefeuert. Plötzlich hatten die Amerikaner ihr Selbstvertrauen gefunden.
“Die Leute vergessen immer, dass dieses Spiel 1991 das erste ‘Dos
a Cero’ war”, so Wynalda. “Es war das erste Mal, dass wir sie klar
besiegt haben. Wir waren in jeder Phase dieses Spiels überzeugt
­d avon, dass wir siegen würden. Das war ein wichtiger Wendepunkt
für den Fussball in den USA und in Bezug auf die Mentalität des
Teams. Nach diesem Sieg haben wir fest an uns selbst geglaubt und
dann auch prompt den Gold Cup gewonnen.”
Ein Wendepunkt der Rivalität
war 1991. Plötzlich hatten
die Amerikaner ihr
Selbstvertrauen gefunden.
Europaerfahrung
Rafael Márquez
spielte u.a. vier
Jahre für
die AS Monaco
und sieben Jahre
für Barça.
benden Südamerikanern und Europäern. Ein Land, das immer mal wieder
grossartige Spieler hervorgebracht hat wie Chicharito, Márquez oder Hugo
Sanchéz, der lange vor Miroslav Klose seine Tore mit einem Salto feierte. Oder
den extrovertierten Torwart Jorge Campos und Cuauhtémoc Blanco, der sich
den Ball so gern zwischen die Füsse klemmte und dann über seinen
grätschenden Gegenspieler hüpfte. Alle haben sie den Fussball in der ganzen
Welt geprägt, aber zu grossen internationalen Meriten hat es nie gereicht. Bei
15 WM-Teilnahmen schafften es die Mexikaner zweimal ins Viertelfinale – 1970
und 1986, stets im eigenen Land.
Erster FIFA-Titel
Der grösste Erfolg der Tri, wie die mexikanischen Fans ihre dreifarbig in
Grün, Weiss und Rot daherkommende Mannschaft nennen, war 1999 der
Gewinn des Konföderationen-Pokals. 110 000 Zuschauer im Azteken­
stadion feierten damals ein 4:3 im Finale über das von Ronaldinho
­angeführte Brasilien. Jorge Campos hütete das Tor, Rafael Márquez
­organisierte die Abwehr und ganz vorn schoss Cuauhtémoc Blanco im
gesamten Turnier sechs Tore, darunter das entscheidende im Finale.
Selige Erinnerungen.
Sven Goldmann
Spielfeld-Debatte als Ablenkungsmanöver
Das Duell wandelte sich, und aus der vormals sehr einseitigen Angelegenheit erwuchs eine echte Rivalität. Beide Teams dominieren dabei das
Geschehen vor eigenem Publikum. In der Höhenluft von Mexiko-Stadt
(2240 m ü. M.) konnte “El Tri” die Amerikaner bisher meist in Schach
halten. Lediglich in der WM-Qualifikation gab es zweimal ein Unentschieden. 2013 leisteten sich die Mexikaner in einem Freundschaftsspiel
sogar eine 0:1-Niederlage.
Mit Ausnahme der Finalsiege 2009 und 2011 beim Gold Cup haben
die Mexikaner in den USA meist Probleme. Ihr Lieblingsresultat, eben
das berüchtigte 2:0 (“Dos a Cero”), konnten die US-Boys bereits achtmal
einfahren. Mit diesem Ergebnis haben sie den Erzrivalen in der WM-­
Qualifikation im damaligen Columbus-Crew-Stadion in Columbus, Ohio,
in den Jahren 2001, 2005, 2009 und 2013 besiegt.
Damit sind wir wieder beim 15. April 2015 im Alamodome. Abgesehen
von Columbus ist San Antonio wohl der passendste Ort für dieses Duell.
Schliesslich findet sich hier das berühmte Fort Alamo, in dem die mexikanische Armee 1836 rund 200 texanische Kämpfer belagerte und tötete. Dies führte dann einige Wochen später zur Niederlage des
­mexikanischen Generals Santa Anna in der Schlacht von San Jacinto.
179 Jahre später sollten sich die Geschichte und der mexikanische
Triumph allerdings nicht wiederholen. Einen Tag vor der Partie gab es
ein gewieftes Ablenkungsmanöver, als der Geschäftsführer des mexikanischen Fussballverbandes, Héctor González Iñárritu, damit drohte,
Mexiko werde nicht antreten, wenn der Zustand des Spielfeldes im
­A lamodome nicht besser werde, wie “Medio Tiempo” aus Mexiko berichtete. Der Alamodome ist mit einem Kunstrasen-Spielfeld ausgestattet.
Der Verband US Soccer hatte für die Partie einen provisorischen Naturrasenplatz anlegen lassen, der allerdings weit hinter den Anforderungen
einer FIFA-WM zurückblieb. Nachdem von amerikanischer Seite
­versichert wurde, das Feld werde standhalten, stimmten die Mexikaner
schliesslich der Durchführung der Partie zu.
Beide Teams traten mit sehr jungen Aufstellungen an und boten
zahlreiche Spieler aus ihren heimischen Ligen, der Liga MX und der
Major League Soccer, auf. Bei “El Tri” fehlten mehrere Europalegionäre und Leistungsträger wie der Mittelfeldspieler Andrés Guardado
T H E F I FA W E E K LY
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USA / ME X IKO
“Das war fantastisch.
Es steckte unglaublich viel
Energie in dem Spiel.”
US-Trainer Jürgen Klinsmann
(PSV Eindhoven) und die Stürmer Javier “Chicharito” Hernández
(Real Madrid) und Giovani dos Santos (Villarreal). Die Amerikaner
traten ohne ihren Stammkapitän und Stürmer Clint Dempsey (Oberschenkelverletzung) und ohne Stürmer Jozy Altidore (Rote Karte in
einem vorangegangenen Freundschaftsspiel) an. “Trotzdem wollen
die Spieler zeigen, was sie draufhaben”, so US-Nationaltrainer Jürgen
Klinsmann, der auch einen 20-jährigen Studenten der Stanford University in die Startformation nahm, nämlich Stürmer Jordan Morris.
Morris hatte bis dahin gerade einmal 17 Minuten Länderspiel­
erfahrung gesammelt, doch er liess sich die Situation nicht zu Kopf
­steigen und erzielte in der 49. Minute nach einem missglückten Abwehrversuch der Mexikaner den Führungstreffer für die USA. “Als
sich Jordan vor der Partie warm schoss, misslang ihm so ziemlich
alles. Ich sagte ihm: ‘Entspann dich einfach, alles wird gut’”, so Klinsmann. “Wenn dann einem Jungen wie Morris sein erstes Länderspieltor gelingt, dann macht man schon mal einen Freudensprung.”
Der Torschütze und sein Coach Jordan Morris (l.) und Jürgen Klinsmann.
Gehemmte Mexikaner
Genau das tat auch Morris selbst, nachdem er den Ball am mexikanischen Torhüter Cirilo Saucedo vorbei ins Tor gejagt hatte. Voller
Freude stiess er die Faust in die Höhe, während die begeisterten
­a merikanischen Fans derart laut jubelten, dass man denken konnte,
das Dach des Stadions würde bald abheben. “Ich war nervös und auch
aufgeregt”, so Morris. “Davon hatte ich geträumt, seit ich ein kleiner
Junge war: ein Tor zu schiessen, am besten bei einem so grossen Spiel
und vor so vielen Fans. In einer solchen Atmosphäre hatte ich noch
nie gespielt. Am Anfang war es nicht ganz leicht, sich daran zu
­gewöhnen. Doch ich freue mich sehr, dass ich meine Chance hatte
und sie nutzen konnte.”
Juan Agudelo erzielte sein erstes Länderspieltor seit drei Jahren
und sorgte so für einen erneuten “Dos a Cero”-Sieg, was die US-Fans
den mexikanischen Schlachtenbummlern auch prompt mit Gesängen
ins Gedächtnis riefen. “Das war einfach fantastisch”, so Klinsmann.
“Es steckte unglaublich viel Energie darin. Mir hat es grossen Spass
gemacht.” In der mexikanischen Umkleidekabine hingegen dürfte
sich der Spass in Grenzen gehalten haben.
Einschliesslich Lapuente wurden bereits sechs mexikanische Trainer entlassen, weil sie unter anderem auch gegen die USA ­verloren:
Bora Milutinovic
1983–1986, 1995–1997
12
T H E F I FA W E E K LY
Miguel Mejía Barón
1993–1995
Manuel Lapuente
1990–1991, 1997–2000
Enrique Meza
2000–2001
Hugo Sánchez
2000, 2006–2008
Sven-Göran Eriksson
2008–2009
T H E F I FA W E E K LY
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imago, Getty Images (6)
Sechs Mexiko-Trainer: Entlassen in der Folge von Niederlagen gegen die USA.
USA / ME X IKO
imago (2)
Emotional Mexikos Trainer Miguel Herrera.
Miguel Mejía Barón (1995), Bora Milutinovic (1997), Enrique Meza
(2001), Hugo Sánchez (2008) und Sven-Göran Eriksson (2009). Da es
sich bei diesem Spiel jedoch nur um ein Freundschaftsspiel handelte
und Mexiko beim CONCACAF-Gold-Cup und bei der Copa América im
Sommer vor wichtigen Aufgaben steht, scheint die Position von Trainer ­M iguel Herrera derzeit nicht gefährdet. “Das ist nicht das Team,
das Sie unter Wettbewerbsbedingungen sehen werden”, erinnerte er
die Medienvertreter an der Pressekonferenz nach dem Spiel. Herrera
machte den Zustand des Spielfelds nicht für die Leistung seines Teams
verantwortlich, obgleich das durchaus berechtigt gewesen wäre. “Es
gibt gute Plätze und es gibt schlechte Plätze. Die Spieler müssen sich
darauf einstellen”, so sein Kommentar. “Der Platz war jedenfalls für
beide Teams gleich.”
Herrera fügte hinzu: “Wir haben keine Entschuldigung. Die Amerikaner waren überzeugender. Sie haben ihre Chancen genutzt. Uns
ist das nicht gelungen.” Selbst einige der passioniertesten Fans haben
das Gefühl, dass Mexiko keine grosse Chance gegen die USA hat, bis
sich die Einstellung ändert. Valerie Trevino, eine M
­ exikanerin, die in
San Antonio lebt, äusserte ihre Sorgen über die mentale Einstellung
des Teams in Partien gegen die USA. “Bei Partien zwischen den USA
und Mexiko hat man das Gefühl, dass Mexiko regelrecht eingeschüchtert ist”, sagt sie. “Mexiko kann jedes Team schlagen – aber
wenn es gegen die USA geht, dann erstarrt alles. Dieses Mal wirkten
wir wie erstickt.”
Doch “El Tri” will eine Revanche für diese Niederlage. Herrera
versprach, beim Gold Cup im Juli werde sich Mexiko durchsetzen.
“Wir können sie problemlos besiegen”, sagte er. Das denkt auch
­Verteidiger Carlos Salcedo: “Wir wollen unsere Revanche bei einem
offiziellen Wettbewerb”, sagte er. Genau dazu könnte es kommen,
sollten beide Teams das Finale des Turniers erreichen und damit für
einen erneuten Clásico sorgen. Å
Spr ung um
Spr ung
Gymnastik
Hugo Sánchez
jubelt im
Real-MadridTrikot (1988).
Mexiko ist eine grosse Fussballnation – wer wollte das bezweifeln? 1930 nahm das mexikanische Nationalteam an der
allerersten WM (in Uruguay) teil.
Und zweimal konnte der Verband aus der CONCACAF-­
Region die WM gleich selbst
veranstalten – 1970 und 1986.
Den Rahmen für das WM-­
Endspiel gab beide Male das
Aztekenstadion in Mexiko-Stadt
ab, eine der legendären Arenen im Weltfussball.
Als bisher einziger CONCACAF-Verband gewann der mexikanische ein
FIFA-Turnier: den Konföderationen-Pokal 1991. Auf Einladung der CONMEBOL
spielt Mexiko seit 1993 um die Copa América, scheiterte 1993 und 2001 erst
im Finale. Am 4. Juli 1993 gehörte im ecuadorianischen Guayaquil auch ein
gewisser Hugo Sánchez zum Team, das Argentinien 2:1 unterlag. Sánchez,
mit das grösste Aushängeschild des mexikanischen Fussballs, hatte zu jener
Zeit zwei seiner drei Madrider Gastspiele schon beendet: 1981 bis 1985 war
er bei Atlético, 1985 bis 1992 bei Real sowie 1993/4 bei Rayo Vallecano unter
Vertrag. Unvergessen der Torjubel dieses grossen Goalgetters. Er, der als
Kind dem Turnen zugewandt war, pflegte seine Treffer mit einem gestandenen
Salto zu feiern – ein Tribut an seine Schwester, die 1976 an den Olympischen
Spielen in Montreal als Gymnastin teilnahm. mpe
T H E F I FA W E E K LY
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Jeder Traum braucht einen Kick-off.
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BLICK IN DIE LIGEN
I
N
Myanmar: National League
Ya n go n e nte i l t
Emanuele Giulianelli ist freier
Fussballautor und lebt in Mailand.
Der Yangon United Football
Club hat in der Myanmar
National League, der höchsten Spielklasse des früheren Burma, einen
beeindruckenden Lauf: Nach neun Spiel­
tagen hat die Mannschaft ebenso viele
Siege errungen. Zum Auftakt gab es einen
6:0-Kantersieg über Rakhine United,
­d anach folgten unter anderem zwei
5:2-Erfolge. Mittlerweile weist Yangon
United, das erst 2009 gegründet wurde und
in den sieben Jahren seines Bestehens
bereits drei Meistertitel gewinnen konnte,
eine Tordifferenz von 30:8 auf.
Yangon United FC
Einer der Architekten dieses Traumstarts
ist der serbische Trainer Miodrag Jesic,
S
I
D
E
ehemaliges Aushängeschild von Partizan
Belgrad und Weltenbummler, der in seiner
Karriere bereits Titel in Bulgarien (ZSKA
Sofia) und Libyen (Al-Ittihad) gewonnen
hat. “Meine Philosophie, die ich meinen
Spielern zu vermitteln versuche, besteht
darin, nur von Spiel zu Spiel zu denken und
vor allem unsere Fans glücklich zu machen,
denn nirgendwo auf der Welt wäre Fussball
ohne Fans möglich.”
Das Militärregime, das das Land kontrolliert, investiert sehr viel Geld in den Sport
im Allgemeinen und in den Fussball im
Besonderen. Die Infrastruktur ist gemeinhin sehr gut, in Yangon sogar hervorragend:
In der Stadt gibt es zwei grosse National­
stadien, und die Spieler können unter
optimalen Bedingungen trainieren. Der
Eigentümer des Klubs ist der Geschäftsmann Pye Phyo Tay Za.
Die zwölf Mannschaften in der Meisterschaft von Myanmar dürfen höchstens je
vier Ausländer im Kader haben. Bei Yangon
United stehen drei Brasilianer und ein
Japaner unter Vertrag. Momentan ist die
Meisterschaft aufgrund des Engagements
der Nationalmannschaft in der Qualifi­
kation für die Fussball-WM 2018, in der
man in der zweiten Runde auf Laos trifft,
aufgrund der Südostasien-Spiele, an denen
die U23-Nationalmannschaft teilnimmt,
sowie aufgrund der U20-Weltmeisterschaft
in Neuseeland bis Ende Juni unterbrochen.
Der erste Verfolger ist Ayeyawady United,
der Sechste der vergangenen Saison, der
sieben seiner bisherigen acht Spiele gewonnen und ein Mal unentschieden gespielt hat
und die einzige Mannschaft zu sein scheint,
die Yangon Paroli bieten und ein Team
fordern kann, das bereits zwei Spieltage vor
dem Ende der Hinrunde auf dem besten
Weg scheint, den vierten Meistertitel der
Vereinsgeschichte zu gewinnen. Å
Grund zur Freude
Neun Spiele, neun Siege –
Yangon United ist diese
Saison noch ungeschlagen.
T H E F I FA W E E K LY
15
Deutschland: Bundesliga
Me i s te r o h n e
We i s s b i e r
Andreas Jaros ist freier Autor
und lebt in Wien.
Knapp vor der “Woche der
Wahrheit” mit dem
Champions-League-­Semi­finale
hat der FC Bayern München den ersten Titel
der Saison im Sack. Der VfL Wolfsburg schaffte im Verfolgerduell der 30. Runde den nötigen
Sieg in Gladbach nicht, der die Bayern eine
weitere Woche hingehalten hätte – 0:1. Bayern,
tags zuvor glanzloser 1:0-Sieger gegen Hertha
BSC, ist zum 25. Mal Meister geworden. Das
späte Goldtor erzielte Bastian Schweinsteiger,
mit nun acht Meisterschaften ex-aequo-­
Rekordhalter mit Oliver Kahn und Mehmet
Scholl. Der Traum vom Triple hingegen ist in
München ausgeträumt, im DFB-Pokal Halb­
finale verloren die Bayern gegen Borussia
Dortmund mit 1:3 nach Elfmeterschiessen.
Mit dem ausgelassenen Feiern der Meisterschaft müssen sich Spieler und Fans aber noch
gedulden – das anspruchsvolle Programm in
der Champions League erfordert höchste
Konzentration. Die “Süddeutsche Zeitung”
litt mit den Vielbeschäftigten: “Ein Thomas
Müller hätte schon gerne jemandem ein
Weissbier in den Nacken geleert. Ausgerechnet seinen Jubiläumstitel legt der FC Bayern
zu den Akten, als handele es sich bloss um
eine schöne Nebensache.”
Diesmal hatte das Bayern-Solo bis zur Krönung
ein paar Wochen länger als 2014 gedauert –
in Pep Guardiolas erster Saison in München
hatte man sich den Meisterteller gar schon
am 25. März gekrallt. In diesem F
­ rühjahr war
der Kader gewaltig geschrumpft – so viele
verletzte Schlüsselspieler wie Robben, Ribéry
oder Alaba. Mit dem ersten Saison-Titel wurde
immerhin der Theater­donner um den Abgang
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T H E F I FA W E E K LY
Siegesschrei Mario Götze teilt Meisterschale und Champagner mit seinen Twitter-Followern.
des gekränkten Promi-Docs Müller-Wohlfahrt
endgültig zu einem sanften Geblubber
entschärft.
Wolfsburg schaffte es, sich in dieser Saison –
quasi als Dortmund-Ersatz – als schärfster
Jäger zu etablieren. Dem 4:1-Triumph beim
Rückrundenstart, als die Bayern bei ihrer
ersten Saison-Niederlage in 70 Minuten so
viele Tore einfingen wie zuvor in 17 Runden,
folgte aber nicht die nötige Konstanz, um die
Hierarchie zu verschieben. Dennoch sollte
Bayern “gewarnt sein und Respekt haben,
denn die Wolfsburger können, wenn sie sich
verstärken, schon bald wieder Meister werden”,
befand Stefan Effenberg in einem “Sport
Bild”-Interview. “Für einen Spielertypen wie
Kevin de Bruyne schalte ich den Fernseher
ein”, fügte er hinzu.
Effenberg hatte einst sowohl für die Bayern
als auch für Wolfsburg den Leader gegeben –
und noch ein weiterer Klub, für den er tätig
war, zählt zu den Gewinnern der Saison:
Champions-League-Aspirant Borussia
Mönchengladbach mit dem ausgefuchsten
Trainer Lucien Favre. Å
Twitter
Mittlerweile 15 Jahre ist es her, dass die
Bayern-Stars zum letzten Mal im eigenen
Stadion die Meisterschaft fixierten und sofort
danach an Ort und Stelle Party machen
konnten. Am vergangenen Sonntag waren sie
überall verstreut, als sie die frohe Kunde von
der Wolfsburger Last-minute-Niederlage
(Tor: Max Kruse) ereilte. Ein Grüppchen sass
beim Basketball, andere Spieler lagerten am
freien Nachmittag zu Hause die Beine hoch.
Ägypten: Premier League
Za ma lek
so w ie ei nst
Nil liegt, sondern nördlich davon am Nil­
ufer, gewann die ägyptische Meisterschaft
letztmals im Jahr 2004. Seitdem musste
man mit wachsender Verbitterung mit
ansehen, wie Erzrivale Al-Ahly jede
­Meisterschaftssaison dominierte.
Mark Gleeson ist Journalist und
Fussball-Kommentator und lebt
in Kapstadt.
Zamalek hiess vor gut
90 Jahren der Gewinner der
ersten organisierten Ligasaison in Ägypten.
Doch die erfolgreichen Zeiten des legendär­
en Kairoer Klubs liegen lange zurück. Der
Klub, dessen Zentrale paradoxerweise nicht
auf der namensgebenden Insel mitten im
Nun aber haben die Weissen Ritter, wie der
Klub von seinen Fans auch genannt wird,
sieben Punkte Vorsprung und damit
scheinbar beste Karten, einmal wieder ganz
oben zu landen. Damit könnte man die
Katastrophe vom 22. Februar hinter sich
lassen, bei der 22 Zuschauer bei einer
Massenpanik vor dem Kairoer
Stadion zu Tode kamen, als sie versuchten,
Einlass zum Spiel Zamaleks gegen ENPPI
zu erlangen. Nach dieser Tragödie wurde
der Spielbetrieb zunächst eingestellt. Seit
der Wiederaufnahme Ende März finden
die Partien nun hinter verschlossenen
Toren statt.
Zamalek hat unter dem erfahrenen portu­
giesischen Trainer Jesualdo Ferreira einen
starken Lauf hingelegt und aus den bisheri­
gen 24 Spielen 57 Punkte errungen. In der
laufenden Saison hat man erst ein Spiel
verloren. In den zehn Spielen seit Ferreiras
Amtsantritt im Januar musste das Team
keine einzige Niederlage einstecken. Ganz
anders die Situation beim Rivalen Al-Ahly,
wo der Druck auf den spanischen Trainer
Juan Garrido seit der Niederlage am
­Montag gegen Arab Contractors noch
grösser geworden ist. Im vergangenen Jahr
hatte Garrido die Roten Teufel von Kairo
noch zum Titelgewinn im CAF-Konföde­
rationspokal geführt. Mittlerweile steht
er in den Medien allerdings massiv in
der Kritik. Al-Ahly belegt mit 11 Punkten
Rückstand bei 13 noch ausstehenden
­Partien nur Platz 3.
Beim afrikanischen Rekord-Titelträger
gelang es nicht, Schlüsselspieler wie Wael
Gomaa, Mohamed Aboutrika und Mohamed
Barakat adäquat zu ersetzen, die ihre
Karriere allesamt beendet haben. ENPPI
wiederum ist seit neun Spieltagen unge­
schlagen und hat in der Premier League den
2. Tabellenplatz erobert. Trainer Tarek
El-Ashry führt das Team bereits seit drei
Jahren – eine ungewöhnlich lange Zeit im
ägyptischen Fussball. Er hat sie genutzt,
um ein überaus konkurrenzfähiges Team
aufzubauen.
Mohamed El-Shahed / AFP
Die Klubs haben allesamt ein schweres
Restprogramm vor sich. Bis zum Ende der
Saison müssen sie oft dreimal pro Woche
antreten. “Dies wirkt sich natürlich auf die
Leistung der Spieler aus. Wir können daher
im Moment keinen besonders attraktiven
Fussball spielen. Wichtig ist nur, dass wir
gewinnen”, so Ferreira. Å
Den Titel im Visier
Zamaleks Omar Gaber (l.) im Zweikampf
mit Walid Soliman (Al-Ahly).
T H E F I FA W E E K LY
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DAS INTERVIEW
“Diese Saisonphase ist grossartig”
Der einstige Mittelfeldspieler Michael Laudrup, der Dänemark bei der WM 1998 in
Frankreich mit s­ einer Schnelligkeit und Spielintelligenz ins Viertelfinale führte, über
seine Philosophie als Trainer und die heisse Phase in den europäischen Ligen.
Glückwunsch zum Gewinn der Meisterschaft in
der Qatar Stars League in Ihrer ersten Saison
als Cheftrainer von Lekhwiya. Wie fühlen Sie
sich nach diesem Erfolg?
Michael Laudrup: Ich freue mich sehr. Es
war schön, diese Trophäe zu gewinnen. Es gab
viele Herausforderungen zu meistern. So
waren zahlreiche Spieler auf internationalen
Turnieren im Einsatz, wie beispielsweise beim
Golf-Cup, den Katar gewann, aber auch beim
Asien-Cup und dem Nationenpokal. Deshalb
denke ich, dass der Titelgewinn mit diesem
grossen Punktevorsprung erstaunlich ist. In
der vergangenen Saison hatte Lekhwiya
53 Punkte und die zweit- und drittplatzierten
Teams 48 beziehungsweise 47 Punkte. In
diesem Jahr hatten wir 62 Punkte auf dem
Konto und Al-Sadd 57. Wir mussten in diesem
Jahr also mehr Punkte holen, um die Liga zu
gewinnen. Ausserdem sind wir in der asiatischen Champions League vertreten und
wollen über die Gruppenphase hinauskommen. Der Klub hat noch nie zwei Trophäen in
einer Saison gewonnen, sodass wir Geschichte
schreiben können, wenn uns noch ein Titelgewinn glückt, ob beim ­Qatar-Cup oder dem
Emir-Pokal.
Gibt es eine direkte Verbindung zwischen Ihrer
Trainerphilosophie und Ihrem Stil als Spieler?
Und wie haben Sie sie an die verschiedenen
Ligen angepasst, in denen Sie tätig waren?
Ich denke schon. Das kann man an der
Art und Weise sehen, wie wir trainieren. Die
grossen Meisterschaften in Europa haben ein
anderes Niveau, doch viele Dinge, die ich hier
trainieren lasse, habe ich in Swansea oder
Getafe genauso gemacht. Als Trainer musst
du dich an die Menschen, die Kultur und das
Niveau des Vereins und der Spieler anpassen,
doch es gibt überall einige grundlegende
Dinge zu lernen. Hier zum Beispiel haben wir
eine Menge Nationalspieler mit guten individuellen Fähigkeiten. Also trainieren wir den
Ballbesitz und das Halten des Balles.
Wie bewerten Sie im Rückblick Ihre vorherige
Trainerstation in Swansea?
Es war ein historischer Moment. Der Klub
stand in der Liga erstmalig in den Top Ten
und gewann zum ersten Mal in 100 Jahren
einen Titel. Das ist historisch. Noch in zehn
18
T H E F I FA W E E K LY
Jahren werden sie sich den League-Cup-Pokal
ansehen und an unser Team aus diesem Jahr
denken. Ich hoffe, dass ich hier etwas Ähnliches leisten kann. Als Trainer, Spieler und
Klub musst du dich immer verbessern wollen
und wissen, was dazu erforderlich ist. Du
brauchst ausserdem die Mittel dazu.
damit Teams aus niedriger eingestuften
Ligen, die besser abschneiden. Was also ist
da los?
Glauben Sie, dass Sie in Swansea ein
Erbe hinterlassen haben, das noch heute
erkennbar ist?
Das ist sehr schwer. Beide haben noch
einige äusserst harte Spiele vor sich. Vier
Punkte waren ein gutes Polster, doch jetzt
beträgt die Differenz nur noch zwei, es wird
schwierig. Auch was in der Champions League
passiert, wird Auswirkungen darauf haben.
Wenn eine Mannschaft ausscheidet und die
andere nicht, bedeutet das zwei Spiele weniger. Beide wollen alles gewinnen, sie sind
darauf vor­bereitet und dazu in der Lage.
Es wird also spannend. Für einen Zuschauer
ist diese Saisonphase grossartig. Ich glaube
immer noch, dass Barcelona favorisiert ist,
weil das Team in Führung liegt. Doch ein
schlechtes Spiel – und schon liegst du hinten.
Natürlich ist es immer besser, vorne zu
stehen, so wie hier, als Al-Sadd hinter uns lag.
Das Team musste gewinnen und hoffen, dass
der Spitzenreiter verliert.
Es hat sich ein wenig verändert. Viele
Spieler, die ich mitbrachte, sind nicht mehr
dort. Aber ich muss sagen, dass sie bisher eine
sehr gute Premier-League-Saison hingelegt
haben. Das freut mich. Als wir den Pokal
gewonnen haben, sagte ich zu den Spielern,
dass sie den Moment geniessen sollen. Denn
man weiss nie, wann so etwas wieder vorkommt. Es kann in einem, aber auch erst in
fünf oder zwanzig Jahren geschehen. Doch
dieser Titel ist da und bleibt für immer.
Da wir gerade über harte Wettbewerbe
sprechen: Zuvor hatten Sie ein erfolgreiches
Gastspiel in der spanischen Liga bei Getafe.
Wie schätzen Sie das technische Niveau der
Premier League im Vergleich zur spanischen
Meisterschaft ein?
Ich denke, das lässt sich nicht so einfach
vergleichen. Es sind zwei fantastische Ligen
mit vielen grossartigen Spielern. Was ist das
typische englische Team? Es gibt so viele
unterschiedliche Spielweisen, vom Kick and
Rush im alten Stil bis hin zum Kurzpassspiel
von Mannschaften wie Arsenal FC oder
­Manchester City. Vielleicht gibt es in der
Premier League mehr unterschiedliche
Spielweisen als in der spanischen Liga, in der
alle mit dem Ball spielen wollen. Die Inten­
sität ist in der Premier League höher, andererseits durchleben englische Teams in Europa
momentan eine ziemlich schwere Zeit. Seit
zwei Jahren kam keines unter die besten
Acht. Ich denke, das ist für die Menschen
dort und die Premier League schwer zu
akzeptieren, denn es ist die bekannteste Liga
weltweit, in der das meiste Geld steckt. In den
Jahren zuvor dominierten sie auch in Europa,
­deshalb diskutieren jetzt alle darüber, was los
ist. Es gibt Barcelona und Real Madrid, aber
auch Juventus, PSG, Monaco, Porto und
Ihre zwei ehemaligen Teams Barcelona und
Real Madrid liefern sich in der spanischen Liga
ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wer ist Ihr Favorit
auf den Titelgewinn?
Sind Sie denn manchmal hin- und hergerissen,
wenn Sie zwischen Ihren zwei ehemaligen
Teams wählen müssen?
Nein, keineswegs. Ich bin stolz darauf, für
beide gespielt zu haben. Die fünf Jahre bei
Barcelona waren als Spieler die besten meines
Lebens. Und als Mensch wurde ich in Madrid
sehr gut empfangen. Aber ich bin dort nicht
geboren, ich war ein ausländischer Spieler
und einfach nur glücklich darüber, für diese
fantastischen Vereine zu spielen.
Gibt es einige Spieler in diesen Teams, die Sie
an Ihre eigene Spielweise erinnern?
Es gibt viele mit meinem Stil. Ich bin
aber immer stolz darauf, wenn jemand etwas
Besonderes macht und die Leute dann sagen:
“Er spielt wie Laudrup.” Es ist 18 oder 19 Jahre
her, seit ich Spanien verliess. Es ist grossartig,
dass sie mich immer noch in Erinnerung
behalten. Å
Mit Michael Laudrup sprach
Matthias Krug
Name
Michael Laudrup
Geburtsdatum, Geburtsort
15. Juni 1964, Frederiksberg, Dänemark
Position
Mittelfeld
Stationen als Spieler (Auswahl)
1981 Kjöbenhavns Boldklub
1982–1983 Bröndby IF
1983–1989 Juventus Turin
1983–1985 Lazio Rom (Leihe)
1989–1994 FC Barcelona
1994–1996 Real Madrid
1997–1998 Ajax Amsterdam
Stationen als Coach
2002–2006 Bröndby IF
2007–2008 Getafe
2008–2009 Spartak Moskau
2010–2011 RCD Mallorca
2012–2014 Swansea City
Seit 2014 Lekhwiya
Nationalteam Dänemark
104 Einsätze, 37 Tore
Grösste Erfolge als Spieler
Italienische Meisterschaft 1986
Spanische Meisterschaft 1991, 1992, 1993, 1994, 1995
Spanischer Pokal 1990
Europapokal der Landesmeister 1992
Niederländische Meisterschaft 1998
Bester ausländischer Spieler in Spanien 1992, 1993
Grösste Erfolge als Coach
Bax Lindhardt
Englischer Liga Pokal 2013
Dänischer Trainer des Jahres 2003, 2005
T H E F I FA W E E K LY
19
First Love
Or t: Rio Negro, Manaus
Datum: 5. April 2015
U hrzeit: 12. 34 Uhr
Fotog ra f: Br uno Kel ly
REUTERS
T H E F I FA W E E K LY
21
Den Fussball überall und
für alle entwickeln
Mitreissende Turniere
organisieren
Der Gesellschaft und der
Umwelt Sorge tragen
Für das Spiel. Für die Welt.
Die FIFA will den Fussball zum Wohl aller entwickeln. Unsere Mission lautet:
Das Spiel entwickeln
Oberstes Ziel der FIFA ist, den Fussball für ihre 209 Mitgliedsverbände zu entwickeln. Dank den Einnahmen aus der FIFA
Fussball-Weltmeisterschaft™ können wir täglich USD 550 000
in die weltweite Fussballförderung investieren.
Die Welt berühren
Die FIFA will die Menschen weltweit mit ihren internationalen
Fussballturnieren und -veranstaltungen bewegen, zusammenführen und begeistern.
FIFA.com
Eine bessere Zukunft gestalten
Der Fussball ist viel mehr als ein Spiel. Mit seiner weltweiten
Ausstrahlung und Reichweite besitzt er eine einzigartige Kraft,
die sorgsam einzusetzen ist. Die FIFA fühlt sich der Gesellschaft
weit über den Fussball hinaus verpflichtet.
FIFA-KLUB-WM
PRESIDENTIAL NOTE
Meistertreffen in Japan
Die alljährliche Klub-Weltmeisterschaft kehrt nach
Japan zurück. Die Vorbereitung läuft auf Hochtouren.
Ein Zeichen für den Frieden
“S
Objekt der Begierde Sieben Teams werden kommenden Dezember
um den Klub-WM-Pokal kämpfen (im Bild: Carles Puyol, 2011.)
Toshifumi Kitamura / AFP Photo
N
ach 2012 wird das prestigeträchtige Turnier 2015 und 2016 erneut
in Japan ausgetragen. Die diesjährige Klub-Weltmeisterschaft
findet vom 10. bis am 20. Dezember statt. FIFA-Generalsekretär
­Jérôme Valcke ist überzeugt, dass die Erfolgsgeschichte des Turniers
dank der Erfahrung des japanischen Fussballverbands (JFA) mit der
Organisation mehrerer grosser Fussballturniere fortgesetzt wird.
“Das Land hat einen beeindruckenden Leistungsausweis bei der
Veranstaltung von FIFA-Wettbewerben, darunter sechs erfolgreiche
Ausgaben der Klub-Weltmeisterschaft, und wird für dieses jährliche
Turnier eine hervorragende Kulisse mit zahlreichen Zuschauern und
einer wunderbaren Atmosphäre bieten. Das Turnier wird mit jedem
Jahr beliebter und profilierter. Mit der immensen Unterstützung in
Japan wird sich diese Entwicklung zweifellos fortsetzen”, sagt Valcke.
Für den Präsidenten des japanischen Fussballverbandes, Kuniya
Daini, ist der Wettbewerb ein wichtiger Entwicklungs- und Unterhaltungsfaktor. “Das Turnier zeigt Spielern wie Fans internationale
Trends im Klubfussball. Es bietet nicht nur mitreissenden und
­attraktiven Fussball, sondern auch einen Einblick in die Klubkultur
und die nationalen Ligen der Länder der teilnehmenden Klubs.
­Zusammen mit der FIFA werden wir alles daran setzen, den Erfolg
dieses Wettbewerbs zu garantieren. Mit Blick auf die weiteren
Sportgrossveranstaltungen wie die Olympischen und Paralym­
­
pischen Spiele Tokio 2020 in unserem Land ist das für uns eine
­w ichtige Erfahrung.” Der JFA hat die Vorbereitungen aufgenommen
und wird die ausgewählten Spielorte in Kürze bekanntgeben. Am
Turnier nehmen die Klubmeister aller sechs Konföderationen (AFC,
CAF, CONCACAF, CONMEBOL, OFC und UEFA) sowie der japanische
Landesmeister teil. Å
tfw
port verbindet die Menschen, erzeugt Hoffnung und hat mehr
Kraft, religiöse und politische Grenzen zu überwinden als jede
Regierung”, sagte der unvergessliche Nelson Mandela. Seine
Worte sind aktueller denn je. Dies spüre ich jeden Tag. Selbstverständlich ist die Weiterentwicklung und Verbesserung des Fussballs
die zentrale Aufgabe der FIFA. Gleichzeitig rücken soziale und gesellschaftliche Themen immer stärker in den Vordergrund.
Wie kaum ein anderer Sport kann der Fussball Brücken bauen
und die Menschen zusammenführen. In Konfliktgebieten wie Syrien,
Irak, Afghanistan, Somalia oder Palästina ist der Kickoff zu einem
Fussballspiel nicht nur der Auslöser von positiven Emotionen und
Hoffnung, sondern kann oft auch der Anstoss zu diplomatischen
­Verhandlungen sein. Mit Entwicklungs- und Nachwuchsprojekten
engagieren wir uns direkt an der Basis und helfen dort, wo die breite
Öffentlichkeit nicht hinschaut. Sei es durch Infrastrukturprojekte,
technische Entwicklung oder die Organisation von Wettbewerben.
Die FIFA investiert 616 016 US-Dollar in Entwicklungsprogramme –
pro Tag. Unsere Direkthilfe hat inzwischen die Zwei-Milliarden-USDollar-Marke überstiegen.
Im Mai 2012 lancierten wir anlässlich unseres Kongresses in
Buda­pest in Zusammenarbeit mit dem Fussball-Verband Norwegens
und dem Nobel-Friedenszentrum in Oslo die Kampagne “Handshake
for Peace”. Welch durchschlagende (Symbol-)Wirkung und globale
Ausstrahlungskraft diese Friedensbotschaft besitzt, lässt sich dabei
Wochenende für Wochenende gerade im Jugendfussball beobachten.
Das gegenseitige Händeschütteln und Abklatschen ist zum festen
Bestandteil geworden – vor und nach dem Spiel, selbst unter den
Ersatzspielern und Trainern. Was Neymar und Messi im Schein­
werferlicht zelebrieren, wollen sich die Juniorinnen und Junioren an
der Basis nicht nehmen lassen.
Es ist mir ein ganz persönliches Anliegen, dass wir Intensität und
Tempo dieser Anstrengungen aufrechterhalten und die Botschaft der
Kampagne weiter in die Welt tragen. Denn letztlich geht die Kraft
unseres Sports weit über die Seitenlinie und die Dauer eines Spiels
hinaus. Dank seiner Ausstrahlung und Popularität haben wir die
grosse Chance, Menschen zusammenzubringen sowie Respekt und
Verständnis zu vermitteln. Wie sagte doch Mandela: “Let’s celebrate
Humanity.” Und ich füge an: “Let’s shake Hands – for Peace!”
Ihr Sepp Blatter
T H E F I FA W E E K LY
23
FRANKREICH
Philippe Bergeroo wurde 1984 mit
­Frankreich Europameister und war
beim WM-Erfolg 1998 Torhütertrainer.
Nun führt er die französischen Frauen
an die Weltmeisterschaft nach Kanada.
Sarah Steiner sprach mit dem Coach.
24
T H E F I FA W E E K LY
Franck Fife / AFP
“Im Frauenfussball
geht man anders
mit Problemen um”
FRANKREICH
Herr Bergeroo, in etwas mehr als sechs
Wochen beginnt in Kanada die Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2015. Wo steht Ihre
Mannschaft heute?
Philippe Bergeroo: Wir haben viel gearbeitet. Wir haben mit einem komplett
neuen Betreuerstab angefangen, haben viel
verändert. Es wurden grosse Investitionen
getätigt, um diese Mannschaft optimal auf
die Weltmeisterschaft vorzubereiten. Doch
schon mein Vorgänger hat hier ausgezeichnete Arbeit geleistet. Wir machen also
Fortschritte. Aber wir machen einen Schritt
nach dem anderen ...
Um im Juni den WM-Titel zu gewinnen?
Wir gehen in Kanada sicher nicht als
Favorit an den Start. Unser Ziel ist es, so
weit wie möglich zu kommen – das ist klar.
Aber der Titel? Da sehe ich andere vor uns.
Wen?
Die USA, Deutschland, Japan, Brasilien.
Aber auch China und die Republik Korea.
Nicht zu vergessen die nordischen Länder
Schweden und Norwegen. Es hat nur drei
Plätze auf dem Treppchen. Und wir sind
nicht die Einzigen, die da rauf wollen.
Sieht man sich die Qualifikation und die
Vorbereitung der französischen Mannschaft
an, sind Sie aber doch eher in der Favoritenals in der Aussenseiterrolle.
Ja, wir haben gute Spiele gezeigt. Mir war
es wichtig, dass wir am Algarve-Cup
­teilnehmen konnten, um uns mit den
­g rossen Nationen zu messen. Und es ist gut
gelaufen für uns, auch wenn wir das Finale
gegen die USA verloren haben. Auch die
anderen Freundschaftsspiele gegen Brasilien
und Kanada haben gezeigt, dass wir auf dem
richtigen Weg sind. Zudem erlauben mir
solche Begegnungen auch immer, junge
Spielerinnen einzusetzen und neue Formationen auszuprobieren.
Sie haben in den letzten Monaten vielen
jungen Spielerinnen die Möglichkeit ge­
geben, sich in der Nationalmannschaft zu
zeigen. Wie integrieren Sie die Neuen?
Wir haben versucht, die jungen Spielerinnen nach und nach in die Mannschaft einzufügen. Auch während der Qualifikation. In
Spielen wie gegen Kasachstan oder Bulgarien
habe ich Spielerinnen aufs Feld geschickt, die
18 oder 19 Jahre alt waren. Bei den sehr wichtigen Spielen mussten sie dann halt wieder
hinten anstehen. Doch für die Integration ins
Team ist natürlich auch das Training wichtig.
Philippe Bergeroo pflegt das Gespräch unter vier Augen.
Eine WM zu spielen, bedeutet, zusammen
eine Reise zu unternehmen. Im doppelten
T H E F I FA W E E K LY
25
FRANKREICH
Es ist das A und O. Wir arbeiten hart
daran. Die älteren, erfahrenen Spielerinnen
übernehmen eine Führungsrolle. Mit und
dank ihnen funktioniert das Team.
Gibt es ein Problem, merke ich das
­natürlich sofort und versuche, mit den
Spielerinnen zu reden. Aber danach
­übernehmen sie. Im Frauenfussball geht
man anders mit Problemen um.
Wie meinen Sie das?
Es ist ausgeschlossen, dass ich eine
Spielerin vor allen anderen kritisiere oder
gar laut werde. Das ist ein No-Go in einer
Frauenmannschaft. Wenn ich mit einer
Spielerin ein Problem habe, dann nehme ich
sie beiseite und kläre das unter vier Augen
mit ihr. Es gibt nicht viele Unterschiede
­z wischen Männer- und Frauenfussball. Also
zumindest im Trainerberuf nicht. Denn ich
bin nicht Männertrainer oder Frauentrainer,
ich bin Fussballtrainer. Aber in g
­ ewissen
Situationen bin ich einfach v
­ orsichtiger.
Ich bin nicht
­M ännertrainer oder
Frauentrainer. Ich bin
Fussballtrainer.
Torhütertrainer alles gesehen, wollte etwas
Neues erleben. Ich wurde also erst Co-Trainer und habe dann die erste Mannschaft
des PSG als Cheftrainer übernommen.
Wie sind Sie zum Frauenfussball gekommen?
Ich war kein offizieller Kandidat für die
Position des Nationaltrainers. Noël Le
Graët, der Präsident des französischen
Fussballverbandes – und einer der grössten
Förderer des Frauenfussballs –, hat mich
angerufen und mir den Job angeboten.
Haben Sie sofort zugesagt?
Sie waren Torhüter, dann Torhütertrainer.
War es ein logischer Schritt, dann eine
­Mannschaft zu übernehmen?
Ich hatte die Chance, eine Profikarriere
zu erleben. Als ich mich entschloss, meine
Fussballschuhe an den Nagel zu hängen,
habe ich alle Trainerdiplome erworben. Und
nach meinem Engagement beim nationalen
Sportinstitut und dann beim Männer-­
Nationalteam als Torhütertrainer, habe ich
das Angebot aus Paris erhalten. Ich hatte als
Ich musste schon ein wenig darüber
nachdenken. Und ich habe auch meine Frau
gefragt, ob es für sie okay sei (lacht). 48 Stunden nach dem Telefonat habe ich zugesagt.
Aber ich habe angemerkt: “Wenn wir nach
sechs Monaten sehen, dass es nicht klappt,
höre ich auf.” Ich bin noch immer hier.
Bleiben Sie im Herzen Torhüter und legen
deswegen auch ein besonderes Augenmerk
auf Ihre Schlussfrauen?
Weltmeister Bergeroo trägt nach dem Finale Torhüter Fabien Barthez auf den Schultern (1998).
26
T H E F I FA W E E K LY
Ein bisschen vielleicht. Aber mit Albert
Rust habe ich den besten Mann auf der
Trainerposition, den ich mir wünschen
kann. Ich kenne ihn seit langem. 1984 war
er die Nummer 2 im französischen Tor ...
Ich vertraue ihm voll und ganz und lasse
ihn seine Arbeit machen.
Ist es im Frauenfussball schwierig, gute
Torhüterinnen zu finden?
Wir haben das Glück, einige sehr gute
Torhüterinnen zu haben. Doch es ist
schwierig, guten Nachwuchs zu finden. Wir
müssen daran arbeiten – auch im Scoutingbereich. Und vor allem dürfen wir die
Mädchen nicht von Anfang an auf die
Torhüterposition spezialisieren. Man muss
den Spielerinnen zunächst die allgemeine
Koordination lehren. Das kann zum Beispiel das Erlernen von Bewegungen in einer
anderen Sportart sein. Man darf sich nicht
zu sehr auf das Spezifische konzentrieren.
Ich kann den auszubildenden Torhüter­
innen den Rat geben, dass sie sich zuerst
auf anderen Positionen oder in anderen
Disziplinen ausprobieren sollen. Und wenn
sie hinsichtlich der Koordination bereit
sind, kann man sie im Tor einsetzen. Denn
das ist es, woran es momentan am meisten
fehlt: an der Koordination.
An der WM spielen Sie in einer Gruppe mit
England, Kolumbien und Mexiko. Welches ist
das stärkste Team?
Ich respektiere alle drei Mannschaften.
Aber ich weiss auch, es gibt ein Team, das
in den letzten Jahren enorm ­z ugelegt hat:
Presse Sports / freshfocus, Fanck Fife / AFP (2)
Sinne. Wie wichtig ist es, dass ein Team zu
100 Prozent funktioniert und harmoniert?
Taktvoll In manchen Situationen ist Bergeroo vorsichtiger
FRANKREICH
England. Das wird eine ganz schwierige
Partie.
habe ich nur 23 Plätze zu vergeben. Jeder
einzelne davon ist teuer.
Wie bereiten Sie Ihr Team auf diese
­Be­gegnungen vor?
Auch Sie haben einen solchen einmal
­erhaschen können.
Wir studieren ihr Spiel, analysieren ihre
Taktik und zeigen der Mannschaft dann
Videoaufnahmen. Wir haben so auch das
Unentschieden von K
­ olumbien gegen
Brasilien angesehen – ein ganz starkes
Spiel. Wir müssen sehr w
­ achsam sein.
Ja, habe ich. Aber nur als dritter Tor­
hüter. Das war an der EM 1984 in Frankreich. Und wir haben den Titel gewonnen.
Später dann, an der WM 1998, war ich
wieder Teil des Teams – als Torhütertrainer.
Wieder in Frankreich und wieder als
­G ewinner. Das sind wunderbare
­E rinnerungen.
Das Offensivpotential Frankreichs ist gross.
Mit Gaëtane Thiney haben Sie die beste
Torschützin der Qualifikation in Ihren Reihen
(13 Tore) und mit Louisa Nécib die beste
Passgeberin.
Das Wichtigste ist für mich das Kollektiv. Wenn dieses nicht funktioniert, bringt
mir die beste Stürmerin nichts. Gaëtane
hatte eine aussergewöhnlich gute Saison.
Und Louisa ist nach einer Verletzung
wieder zurück. Sie gab im Pokalfinale mit
Lyon, das sich mit einem 2:1-Sieg über
Montpellier das Double sicherte, ihr Comeback. Wir zählen auf sie und ihre unglaubliche Technik.
Sind diese beiden Spielerinnen Ihr Trumpf?
Unsere grösste Stärke ist nicht das
Individuum, sondern das Gleichgewicht im
Team. Sowohl die Offensive als auch die
Defensive ist stark. Alles dreht sich um die
Komplementarität. Und natürlich versuche
ich, jede Position mindestens doppelt zu
besetzen, damit wir im Fall einer Verletzung reagieren können. Aber am Schluss
Die Geschichte könnte sich wiederholen ...
Das könnte sie sich 2019 – in der Tat.
Frankreich darf die Frauenfussball-­
Weltmeisterschaft aus­t ragen. Das ist
fantastisch!
Und eine ideale Fortsetzung Ihres Plans?
Wir hatten verschiedene Ziele, die alle
aufeinander abgestimmt waren: Zuerst
mussten wir uns für die WM 2015 qualifizieren. Das haben wir erreicht. Danach
wollten wir uns im Ranking ver­bessern.
Auch da waren wir erfolgreich (im Juni 2013
auf Platz 6, im aktuellen Ranking auf Platz
3, Red.). Des Weiteren hatten wir vor, junge
Talente im Team zu integrieren. Im heutigen Kader finden sich aktuell elf Spielerinnen, die auch 2019 mit von der ­Partie sein
werden. Sie werden die Chance haben, eine
WM im eigenen Land zu s­ pielen. Einfach
grossartig! Å
FRAUENNATIONALTEAM
FRANKREICH
WM-Teilnahmen:2003, 2011, 2015
EM-Teilnahmen:1984, 1997, 2001,
2005, 2009, 2013
Olympia-Teilnahme:2012
FIFA-Ranking:3. Rang
Nationaltrainer:Philippe Bergeroo
Rekordspielerin:Sandrine Soubeyrand
(198 Partien)
Rekordtorschützin:Marinette Pichon
(81 Tore)
WM-Kader
Tor: Sarah Bouhaddi (Lyon), Céline Deville
(Juvisy), Méline Gérard (Lyon)
Verteidigung: Laure Boulleau (Paris), Anaïg
Butel (Juvisy), Sabrina Delannoy (Paris), Laura
Georges (Paris), Jessica Houara d’Hommeaux
(Paris), Amel Majri (Lyon), Griedge Mbock
Bathy (Guingamp), Wendie Renard (Lyon)
Mittelfeld: Camille Abily (Lyon), Élise
Bussaglia (Lyon), Kenza Dali (Paris), Kheira
Hamraoui (Paris), Amandine Henry (Lyon),
Claire Lavogez (Montpellier), Louisa Nécib
(Lyon), Élodie Thomis (Lyon)
Sturm: Marie-Laure Delie (Paris), Kadidiatou
Diani (Juvisy), Eugénie Le Sommer (Lyon),
Gaëtane Thiney ( Juvisy)
Ersatz: Viviane Asseyi (Montpellier), Charlotte
Bilbault (Soyaux), Amandine Guerin (Soyaux),
Aurélie Kaci (Paris), Clarisse Le Bihan
(Guingamp), Julie Soyer (Juvisy), Sandie Toletti
(Montpellier)
Name
Philippe Bergeroo
Geburtsdatum, Geburtsort
13. Januar 1954,
Ciboure, Frankreich
Position als Spieler
Torhüter
Vereine als Spieler
1969–1971 Saint Jean-de Luz
1971–1987 Girondins Bordeaux
1987–1983 OSC Lille
1983–1989 FC Toulouse
Vereine als Trainer
1988–1990 INSEP
1990–1998 Frankreich (Torhüter­trainer)
1998–2001 Paris Saint-Germain
2002 Stade Rennes
2003, 2007–2008 Frankreich U16
2003–2007 Frankreich U17
2010–2013 Frankreich U18, U19
Seit 2013 Frankreich (Frauen)
als bei einer Männermannschaft.
Vorausschauend Die WM 2019 im eigenen Land als langfristiges Ziel vor Augen.
T H E F I FA W E E K LY
27
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ALLGEMEINE
INFORMATIONEN
Land:
Namibia
FIFA-Kürzel:
NAM
Kontinent:
Afrika
Hauptstadt:
Windhoek
Rechenspiele
Sarah Steiner
Mario Wagner / 2Agenten
F
rüher war die Welt noch einfach und strukturiert – zumindest im Fussball. Die Spieler
wurden gemäss ihrer Position durchnummeriert, und so trug vom Torwart mit der Nummer 1 bis zum Linksaussen mit der Nummer 11
jeder seine Zahl auf dem Rücken. Da gab es
keine Diskussionen.
Gewisse Nummern haben zwar auch heute
noch eine bestimmte Bedeutung, so etwa die
heilige Nummer 10. Doch die Auswahlmöglichkeiten wurden massiv erweitert. International sind zweistellige Rückennummern erlaubt. Nur bei Turnieren wie Welt- oder
Europameisterschaften sind seit 2008 fortlaufende Rückennummern vorgeschrieben.
Die Spieler haben im Meisterschaftsalltag
sozusagen die Qual der Wahl. Angefangen bei
der Null – getragen vom Marokkaner Hicham
Zerouali, der zwischen 1999 und 2002 für
Aberdeen spielte. Da sein Spitzname Zero
war, erhielt er von der schottischen Liga eine
Sonder­erlaubnis. Und auch die Nummer 1 für
den Torwart ist nicht gesetzt. Auf den Spuren
des Argentiniers Osvaldo Ardiles, der die
Eins aufgrund der Vergabe in alphabetischer
Reihenfolge an der WM 1982 als Mittelfeldspieler trug, wandelte der Schotte Stuart Balmer. Bei ­C harlton Athletic trug er die Eins in
den 90er-Jahren.
Auch im zweistelligen Bereich gibt es unzählige Geschichten. Bixente Lizarazu etwa
entschloss sich für die 69. Die Begründung liegt
nahe: 1969 geboren, 1,69 m gross, 69 kg schwer.
Auch “Il Fenómeno”, Ronaldo, wählte eine hohe
Nummer. Als er 2007 von Real Madrid zur
AC Milan wechselte, war “seine” Nummer 9
­bereits vergeben. Er entschied sich für die 99.
Zehn Jahre zuvor, als er ebenfalls von Spanien
nach Italien – allerdings von Barça zu Inter –
wechselte, hatte er den Kampf um die 9 noch
gewonnen. Die Mailänder nahmen ­damals Iván
Zamorano dessen Lieblingsnummer weg, um
sie dem Brasilianer zu geben. Der Chilene hingegen wusste einen Ausweg: Er schnappte sich
die 18 und setzte ein kleines Plus-Zeichen zwischen beide Ziffern. Die einfache Rechnung:
1 + 8 = 9. Å
GEOGR APHISCHE
INFORMATIONEN
Landesfläche:
824 116 km²
Höchster Punkt:
Brandbergmassiv 2606 m ü. M.
Nachbarmeere und -ozeane:
Atlantischer Ozean
FUSSBALL MÄNNER
FIFA-Ranking:
113. Rang
Weltmeisterschaften:
Bisher keine Teilnahmen
FUSSBALL FR AUEN
FIFA-Ranking:
115. Rang
Weltmeisterschaften:
Bisher keine Teilnahmen
LET Z TE RESULTATE
Männer:
Namibia - Swasiland 1:1
10. September 2014
Frauen:
Namibia - Swasiland 6:2
21. März 2015
FIFA-INVES TITIONEN
Seit 2001:
Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion
USD 2 082 500
T H E F I FA W E E K LY
29
©2014 FIFA TM
6 June - 5 July
C O U N T D OW N K A N A DA 2015: N O C H 36 TAG E
Die Party kann beginnen
Am 6. Juni findet im Commonwealth Stadium in Edmonton
das Eröffnungsspiel der Frauen-Weltmeisterschaft statt.
Neben den sportlichen Höhepunkten wartet auch eine gross
inszenierte Feier auf die Fans.
Grosse
Vorfreude
Die kanadischen
Fans sind bereit für
ein rauschendes
WM-Fest.
Mike Hewitt / Getty Images
D
ie Grammy-Gewinnerin Sarah McLachlan und das Juno-Gewinnerduo Tegan
und Sara gehören zu den Künstlern, die an der Eröffnungsfeier der Frauen-­
Weltmeisterschaft mitwirken. Die Feier findet unmittelbar vor dem Eröffnungsspiel des Turniers zwischen Kanada und der VR China statt.
Die Eröffnungsfeier bildet den offiziellen Startschuss des Turniers. Mehr als
200 Mitwirkende treten auf und feiern die Stärkung und Einheit der Frauen.
Der offizielle Slogan des Turniers – “To a Greater Goal” – wird durch mehrere Dar­
bietungen zum Leben erweckt, die den positiven Einfluss des Sports auf und abseits
des Spielfelds verdeutlichen.
Die Eröffnungsfeier stellt Werte wie Ambition, Inspiration, Ehre, Sieg und Stolz
in den Mittelpunkt, die auch von den angekündigten Künstlerinnen vertreten werden.
Die zentralen Werte des Fussballs werden gewürdigt, ebenso wie das langfristige
Vermächtnis und die globale Bedeutung dieses erfolgreichen Turniers, das zur Stärkung der Frauen rund um die Welt beiträgt.
NOCH 36 TAGE
weiss ich, wie wichtig Vorbilder für junge Mädchen
sind. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir mit
dem kanadischen Team eine überaus vorbildliche
Gruppe haben, die uns alle inspiriert.”
Tegan und Sara, die aus Alberta stammen, sind
ebenfalls begeistert über ihre Teilnahme an der Eröffnung des Turniers, in dessen Rahmen die besten Fussballspielerinnen der Welt vom 6. Juni bis am 5. Juli in
Kanada antreten werden. “Tegan und ich werden dort
sein und bei der Eröffnungsfeier auftreten”, so Sara
Quin. “Inmitten vieler weiterer Künstlerinnen und
Vorbilder werden wir einen Song singen. Wir freuen
uns sehr auf dieses tolle Ereignis in Edmonton, in unserer Heimatprovinz Alberta.”
Publikum als zwölfter Mann
“Wir sind sehr stolz, dass wir solch anerkannte einheimische Künstlerinnen haben, die bei der Eröffnungsfeier auftreten werden. Immerhin wird die Feier von
Küste zu Küste und rund um die Welt gesehen. Das
Team freut sich sehr auf seine ersten beiden Spiele in
Edmonton”, so Peter Montopoli, der Geschäftsführer
des Nationalen Organisationskomitees für Kanada
2015. “Wir wissen, dass Edmonton seiner Tradition als
fantastischer Gastgeber des internationalen Fussballs
treu bleiben und das Publikum dort Kanada als unser
zwölfter Mann anfeuern wird.” Å
tfw
“Ich weiss, wie wichtig Vorbilder sind”
“Ich fühle mich geehrt, im Rahmen dieser Feier aufzutreten. Ich werde diesen grossartigen Anlass nutzen, um den Song ‘In Your Shoes’ zu singen, der von der unglaublichen
Geschichte von Malala Yousafzai inspiriert ist, die die charakterliche Stärke hat, für
ihre Überzeugungen einzustehen”, so Sarah McLachlan. “Als Mutter zweier ­Töchter
T H E F I FA W E E K LY
31
ZEITSPIEGEL
T
H
E
N
Arsenal Stadium, London
1951
Arsenal Football Club
Flutlicht bei einem Spiel zwischen dem Arsenal FC und den Glasgow Rangers.
32
T H E F I FA W E E K LY
ZEITSPIEGEL
N
O
W
Allianz Arena, München
2012
Daniel Kopatsch / Bongarts / Getty Images
Lasershow anlässlich der Begegnung Bayern München - Borussia Mönchengladbach.
T H E F I FA W E E K LY
33
NET ZER WEISS ES!
Wie viele Alphatiere verträgt
eine Mannschaft?
Z I TAT E DER WOC HE
“Wir müssen etwas am Catering
ändern, denn in sehr, sehr vielen
Fällen sehen sie die Spiele gar nicht.
Sie essen und trinken weiter, das
denke ich wirklich. Sushi, Hummer,
der beste Champagner – Cristal –,
einfach alles! Wir sollten ihnen
nur Wasser und Brot geben.”
José Mourinho schimpft über diejenigen, die für
die Beobachtung der Offiziellen zuständig sind.
“Als ich den WM-Pokal in Berlin hoch­
stemmte, konnte ich die Sterne berühren. Zidanes Kopfstoss hat zu unserem
Sieg beigetragen, so viel steht fest.”
Marco Materazzi, Weltmeister 2006
“Seit Saisonbeginn habe ich schon
mehr als 2000 Anrufe wegen Pogba
bekommen. Es waren viele
Konnte auch ruhig Günter Netzer mit 34 Jahren.
Verlobungsanträge dabei, aber keiner
davon war eine Heirat wert!
Sven Simon / imago
I
m Umgang mit Alphatieren braucht es
­F ingerspitzengefühl. Insbesondere vom
Trainer. Es ist seine Aufgabe, im richtigen
Moment einzugreifen, wenn zwischen­
­
menschlich etwas aus dem Ruder läuft.
Er muss merken, welche Rolle welcher
­Spieler ausübt. Auch hier: Die Mischung
macht es aus.
Die Bedeutung des Führungsspielers ist
im heutigen Fussball nicht mehr die gleiche
wie früher. Zum Glück, wie ich finde. Noch in
den Siebzigern oder Achtzigern war es gang
und gäbe, dass man ein Team auf einen
­einzigen Spieler ausgerichtet hat. War der
krank, brach das ganze System zusammen.
Heutzutage fällt auf, wie viele Persönlich­
keiten bei gewissen Spitzenteams auf dem
Platz stehen. Das ist in Ordnung, solange man
sich respektiert und sich keiner in den
­Vordergrund stellt. Es gibt auch, muss man
wissen, unauffällige, ruhige Alphatiere. Die
sind sogar sehr wichtig. Gerade wenn es mal
nicht so gut läuft für das Team, und der
­Zusammenhalt im Zentrum steht.
Es gehört dazu, dass sich Alphatiere
viel Freiheit herausnehmen dürfen. Die
Leistung aber, die muss stimmen. Ich hatte
bei Mönchengladbach und Real M
­ adrid auch
meine Eskapaden. Das machte den Leuten
nichts aus, weil sie sich sagten: “Der trifft
am Wochenende wenigstens den Ball an­
ständig.” Å
Wir haben bei Juventus für fünf weitere
Jahre unterschrieben, aber wir sind
alle Gentlemen: Wenn das richtige
Angebot kommt, greifen wir zu.”
Mino Raiola, Spieleragent von Paul Pogba
“Ich finde nicht, dass Dybala
der neue Agüero ist. Er ist der neue
Messi. Er ist überall auf dem Platz
Was wollten Sie schon immer über Fussball w­ issen?
Fragen Sie Günter Netzer: [email protected]
zu finden – eben wie Messi.”
Maurizio Zamparini, Präsident von US Palermo
T H E F I FA W E E K LY
35
FIFA PARTNER
TURNING POINT
“Meiner Frau
verdanke ich die
Trainerkarriere”
Der frühere Profispieler
Aaran Lines aus Neuseeland
ist in seiner Karriere als
Trainer von null auf hundert
durchgestartet und hat sich
einen Namen gemacht – dank
seiner Frau.
Keystone / AP
D
ass ich einmal als Trainer im US-­
Frauenfussball nach den Sternen
­g reifen würde, hätte ich nicht g
­ edacht.
Denn eigentlich hatte ich den Frauenfussball zu meiner Profizeit nie auf
dem Schirm.
Der legendäre Wynton Rufer hat mich
­seinerzeit entdeckt, als ich noch ein Jugendlicher war, und von Neuseeland nach
Deutschland gelotst. Über den Nachwuchs
von Werder Bremen und weitere Stationen in
Norddeutschland, später auch in Polen, bin
ich zum Ausklang meiner Karriere in die
USA gekommen und habe dort Kontakt zum
Frauenfussball bekommen, denn meine heutige Ehefrau Alexandra hat Fussball gespielt.
Alex ist massgeblich an allem beteiligt, was
nach meiner Karriere als Spieler geschah.
Doch der Reihe nach: Am Ende meiner
Karriere als Spieler in den USA kam ich auf die
Idee, eine Trainerlizenz zu erwerben. In Europa ist man elf Monate mit Fussball ­beschäftigt,
in den USA nur acht. Also war Zeit genug, um
in Deutschland – in Leipzig an der Sporthochschule – die UEFA-B-Lizenz zu erwerben. Und
Trainer zu werden, hat mich schon immer
­interessiert. Als ich wieder zurück in den USA
war, habe ich mit meiner Frau eine Mannschaft gegründet, das Team der ­Western New
York Flash in Rochester.
Der Familie meiner Frau gehört diese
Franchise. Alle waren sich einig, dass ich den
Job als Trainer übernehmen sollte. Ich hatte
zwar überhaupt keine Erfahrung im Frauenfussball, aber dank Alex, die recht hochklassig an der Niagara-Universität gekickt hatte,
habe ich immer wieder erlebt, wie engagiert
die Frauen diesen Sport betreiben.
Das erste Jahr war für mich ein Testversuch und konnte mich vollends überzeugen.
Die riesige Herausforderung von damals mit
bescheidenen Anfängen gilt für mich auch
heute noch als Antrieb in dem längst etablierten grossen Klub, denn wir wollen immer
wieder von Neuem das Optimum erreichen
und uns weiterentwickeln. So wie 2011, als
wir Meister in der WPS wurden, bevor diese
pleiteging. Oder 2013, als wir Vizemeister in
der jetzigen NWSL wurden. Im Jahr zuvor
wurde ich Trainer des Jahres in den USA.
Alex war massgeblich an meinem Weg und
Erfolg beteiligt. Å
Aufgezeichnet von Rainer Hennies
Name
Aaran Lines
Geburtsdatum, Geburtsort
21. Dezember 1976,
Lower Hutt, Neuseeland
Stationen als Spieler (Auswahl)
Halswell United, Neuseeland
1995–1996 Werder Bremen II
1996–1998 Kickers Emden
1998–1999 VfL Osnabrück
2002 Dresdner SC
2002–2003 Ruch Chorzow
2005 Portland Timbers
2006–2007 Rochester Rhinos
2007–2009 Richmond SC
Nationalteam Neuseeland
31 Länderspiele (4 Tore)
Stationen als Trainer
2009–2010 Buffalo Flash
seit 2011 Western New York Flash
Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von
einem wegweisenden Moment in ihrem Leben.
T H E F I FA W E E K LY
37
W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R
Deutschland (unverändert)
Schweiz (9., + 3 Ränge), Spanien (10., + 1 Rang)
Frankreich (11., – 3 Ränge), Italien (13., – 3 Ränge)
135
Britische Jungferninseln, Dominica (je 3 Spiele)
Wales (+ 153 Punkte)
Bhutan (+ 46 Ränge)
Israel (– 231 Punkte)
Neukaledonien (– 23 Ränge)
Spitzenreiter
Aufsteiger in die Top 10
Absteiger aus den Top 10
Spiele insgesamt
Teams mit den meisten Spielen
Grösster Aufsteiger nach Punkten
Grösster Aufsteiger nach Rängen
Grösster Verlierer nach Punkten
Grösster Verlierer nach Rängen
Rang Team
+/- Punkte
Rang Team
+/- Punkte
Rang Team
Letzte Aktualisierung:
9. April 2015
+/- Punkte
Rang Team
+/- Punkte
1 Deutschland
0 1687
55 Gabun
-1
583
109 Kuba
1
298
163 Bhutan
46
128
2 Argentinien
0 1490
56 Mali
-5
578
110 Sudan
0
288
164 Malaysia
-11
123
3 Belgien
1 1457
57 Albanien
4
575
111 Libyen
120
4 Kolumbien
-1 1412
57 Republik Korea
-1
575
111 St. Kitts und Nevis
5 Brasilien
1 1354
59 Sambia
1
556
113 Namibia
6 Niederlande
-1 1301
60 Südafrika
7 Portugal
0 1221
61 Äquatorial-Guinea
8 Uruguay
1 1176
9 Schweiz
-5
553
114 Kanada
-11
549
115 Aserbaidschan
62 Republik Irland
4
546
3 1135
63 Australien
2
10 Spanien
1 1132
64 Peru
11 Frankreich
-3 1127
65 Trinidad und Tobago
12 Rumänien
2 1086
66 Burkina Faso
13 Italien
-3 1085
67 Bulgarien
14 England
3 1030
15 Costa Rica
16 Chile
17 Kroatien
1
281
165 Grenada
-7
10
281
166 Puerto Rico
-6
119
0
279
167 Hongkong
-10
116
2
277
167 Bangladesch
-5
116
24
264
169 Suriname
-8
115
116 St. Vincent und die Grenadinen
3
262
170 Jemen
5
111
531
117 Kenia
1
258
171 Montserrat
1
107
-5
526
118 Dominikanische Republik
-11
257
172 Pakistan
-2
106
-2
519
119 Niger
-5
252
173 Amerikanische Jungferninseln
24
104
2
517
120 Mauretanien
-5
246
174 Neukaledonien
-23
101
4
505
121 Moldawien
1
245
175 Guam
-8
97
68 Vereinigte Arabische Emirate
1
501
122 Lesotho
-2
242
175 Swasiland
-12
97
-2 1014
69 Venezuela
3
495
123 Burundi
3
237
177 Dominica
4
96
-1
991
70 Norwegen
0
491
123 Simbabwe
1
237
178 Laos
-8
88
2
977
70 Montenegro
-3
491
125 Vietnam
5
229
179 Kambodscha
2
86
18 Mexiko
3
937
72 Uganda
2
485
126 Syrien
26
225
179 Chinese Taipei
9
86
19 Tschechische Republik
-3
923
73 Usbekistan
-1
476
127 Kuwait
-2
224
181 Nepal
-1
71
20 Slowakei
2
920
74 Ruanda
-10
474
128 Liechtenstein
-5
219
181 Mauritius
9
71
21 Algerien
-3
917
75 Jamaika
1
466
129 Bermuda
40
217
183 Brunei Darussalam
15
69
22 Wales
15
916
76 Honduras
5
451
130 Barbados
1
215
184 Turks- und Caicos-Inseln
-8
66
23 Elfenbeinküste
-3
907
77 Armenien
2
449
131 Guinea-Bissau
3
212
184 Macau
3
66
24 Griechenland
3
900
78 Finnland
0
446
131 Liberia
-14
212
186 Tahiti
-22
65
25 Österreich
-2
891
79 Haiti
-2
442
133 Kasachstan
5
210
186 Komoren
-9
65
26 Ghana
-2
833
80 Togo
-5
435
134 Aruba
-6
204
186 Sri Lanka
-12
65
27 USA
5
815
81 Paraguay
-1
418
135 Afghanistan
2
203
189 Seychellen
-11
60
28 Dänemark
0
808
82 VR China
29 Schottland
10
796
83 Belarus
30 Tunesien
-5
793
84 El Salvador
31 Bosnien und Herzegowina
-1
783
85 Lettland
1
408
136 St. Lucia
-4
202
190 São Tomé und Príncipe
-11
58
15
397
137 Luxemburg
-1
200
191 Cayman-Inseln
14
48
5
388
138 Georgien
-12
197
192 Salomon-Inseln
-8
46
10
387
139 Philippinen
-11
193
193 Südsudan
-5
43
32 Russland
1
781
86 Mosambik
0
385
140 Palästina
0
192
194 San Marino
-13
40
33 Ukraine
-2
772
86 Irak
11
385
141 Malediven
-8
191
195 Vanuatu
-4
34
34 Ecuador
-5
759
88 Sierra Leone
-1
382
142 Thailand
0
183
196 Fidschi
-4
30
35 Polen
-1
753
89 Angola
-5
381
143 Tadschikistan
-2
175
196 Samoa
-4
30
36 Senegal
0
752
90 Guatemala
-8
372
144 Zentralafrikanische Republik
-1
163
198 Bahamas
-4
26
37 Kap Verde
1
737
91 Marokko
-2
371
144 Libanon
2
163
198 Britische Jungferninseln
3
26
38 Island
-3
728
92 Bolivien
0
360
144 Neuseeland
-10
163
200 Mongolei
-5
19
39 Schweden
6
704
93 Estland
-6
358
147 Indien
26
161
201 Tonga
-5
17
40 Iran
2
689
94 Benin
-2
357
148 Curaçao
11
159
202 Papua-Neuguinea
-3
13
41 Guinea
3
678
95 Saudiarabien
4
349
149 Malta
-4
158
203 Amerikanisch-Samoa
-3
12
42 Nordirland
1
672
96 Zypern
-11
342
150 Madagaskar
-3
156
204 Andorra
-3
8
43 Ungarn
3
665
97 Oman
-1
341
151 Tschad
-3
155
204 Eritrea
-3
8
44 Serbien
-4
664
97 Malawi
-6
341
152 Osttimor
33
151
206 Somalia
-2
6
45 Nigeria
-4
652
99 Katar
10
337
153 Kirgisistan
-3
146
207 Dschibuti
-1
4
-20
649
100 Litauen
-6
333
154 Nicaragua
31
142
207 Cook-Inseln
-1
4
47 Slowenien
1
648
101 Äthiopien
1
321
155 Guyana
11
139
209 Anguilla
-1
2
48 Kamerun
1
627
102 Färöer
3
318
156 Gambia
12
138
46 Israel
49 Kongo
3
624
103 Jordanien
-2
316
157 DVR Korea
-8
137
50 Japan
3
614
104 Botsuana
2
314
158 Myanmar
-5
133
51 Ägypten
7
612
105 EJR Mazedonien
3
312
159 Turkmenistan
-15
131
52 Türkei
4
603
106 Antigua und Barbuda
-4
311
159 Indonesien
-3
131
53 Panama
8
587
107 Tansania
-7
302
159 Belize
5
131
54 DR Kongo
-7
584
108 Bahrain
-4
299
162 Singapur
-9
130
38
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http://de.fifa.com/worldranking/index.html
PUZZLE
Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den
Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie
in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.
Eine Wochenpublikation der
Fédération Internationale de Football Association (FIFA)
Präsident
Joseph S. Blatter
1
5
7
9
4
7
Direktor Kommunikation
und Öffentlichkeitsarbeit
Walter De Gregorio
3
9
8
1
Chefredakteur
Perikles Monioudis
4
Redaktion
Alan Schweingruber (Stv. Chefred.), Sarah Steiner
6
7
2
2
9
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5
2
1
7
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1
8
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1
3
4
4
4
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Redaktionsassistenz
Alissa Rosskopf, Honey Thaljieh
8
1
7
4
3
5
5
9
1
6
5
7
Produktion
Hans-Peter Frei
6
Projektmanagement
Bernd Fisa, Christian Schaub
9
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7
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3
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SCHWER
2
Druck
Zofinger Tagblatt AG
2
2
Internet
www.fifa.com/theweekly
Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht
werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.
7
8
Mitarbeit an dieser Ausgabe
Andreas Alf, Emanuele Giulianelli, Mark Gleeson,
Rainer Hennies, Matthias Krug, Michael Lewis
Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly,
auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und
unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt.
Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte
Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das
FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen.
In der Schweiz hergestellt und gedruckt.
6
7
3
6
Ständige Mitarbeitende
Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros,
Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn
Kontakt
[email protected]
4
MIT TEL
Korrektorat
Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach
Übersetzung
www.sportstranslations.com
7
1
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Art Direction
Catharina Clajus
Layout
Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli
3
1
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Generalsekretär
Jérôme Valcke
Bildredaktion
Peggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.)
2
LEICHT
9
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6
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9
1
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T H E F I FA W E E K LY
Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku
Herausgeberin
FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich
Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878
39
AUSWERTUNG DER LET Z TEN UMFR AGE
UMFR AGE DER WOCHE
Wer ist Ihr Favorit auf den Titelgewinn
in der UEFA-Europa-League 2014/15?
Welcher kontinentale Meister wird
bei der FIFA-Beach-Soccer-WM 2015
am weitesten kommen?
42+38+137
12
20
29
7%
13%
42%
·Brasilien
·Madagaskar
·Russland
·Oman
·Mexiko
Stimmen Sie ab unter:
FIFA.com/newscentre
Quelle: Fifa.com
38%
≠ FC Sevilla
≠ SSC Neapel
≠ AC Florenz
≠ Dnipro Dnipropetrowsk
Jahre war Ezequiel Lavezzi alt, als er erstmals
in einem Meisterschaftsspiel einen Hattrick
erzielte. Der argentinische Stürmer von Paris
Saint-Germain, der in den vorangegangenen
16 Einsätzen für den Klub und sein Land nur
ein einziges Mal getroffen hatte, schlug nun
beim 6:1-Kantersieg gegen OSC Lille binnen
49 Minuten dreimal zu.
südafrikanische Meistertitel haben die Kaizer
Chiefs mittlerweile gewonnen. Das Team aus
Soweto, das in dieser Saison bislang nur 2 von
27 Spielen verlor und nur zwölf Gegentore
kassierte, machte den neuerlichen Titel­
gewinn bereits drei Spieltage vor Schluss mit
einem 4:1-Sieg gegen Polokwane City klar.
Jahre ohne einen einzigen Sieg gegen Juventus Turin – diese Negativserie in der Serie A
konnte Lokalrivale Torino Calcio nun beenden. Mit einem 2:1-Sieg bei der jüngsten
Auflage des Turiner Stadtderbys beendeten
die Granata eine Serie von 17 sieglosen
­Partien – die längste dieser Art gegen einen
anderen italienischen Klub.
Fotopress / Getty Images, Getty Images (2), BackpagePix
Z AHLEN DER WOCHE