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NR. 18/2015, 8. MAI 2015
DEUTSCHE AUSGABE
Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904
Firmino und die Seleção
DAS NEUE BRASILIEN
ENGLAND
MOURINHOS
MEISTERREZEPT
NACHWUCHS
GROSSE TRÄUME AM
BLUE STARS / FIFA YOUTH CUP
ALGERIEN
TITELKAMPF NOCH
VÖLLIG OFFEN
W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY
D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L
6
19
23
24
Nord- und Mittelamerika
35 Mitglieder
www.concacaf.com
Das neue Brasilien
Es war eine Schmach, das 1:7 gegen Deutschland an der Heim-WM 2014. Heute, fast ein
Jahr später, ist die Seleção unter der Führung
von Coach Carlos Dunga auf gutem Weg
zurück zum offensiven Tempofussball.
Sven Goldmann über den Umbruch.
Südamerika
10 Mitglieder
www.conmebol.com
Erste Einblicke
Im kommenden Jahr eröffnet in Zürich das
FIFA World Football Museum. Bereits heute
kann man sich im Showroom einen ersten
Eindruck verschaffen.
S epp Blatter
In seiner wöchentlichen Kolumne schaut der
FIFA-Präsident zurück auf zehn Jahre “Football
for Hope”: “Im Zuge der WM 2014 haben wir
unsere Entwicklungshilfe auch in Südamerika
auf ein neues Niveau gehoben.”
16
England
José Mourinho zelebriert mit
Meister Chelsea FC die moderne
Version des Catenaccio.
Grosse Träume
Die Nachwuchstalente geben sich am
Blue Stars / FIFA Youth Cup ein Stelldichein.
Zwei Tage lang stehen junge Spieler aus
Brasilien, Deutschland, Schweden, Portugal,
der Türkei, der Schweiz und den Niederlanden
im Scheinwerferlicht.
Das neue Brasilien
Das Cover zeigt den 23-jährigen
Roberto Firmino von der TSG
Hoffenheim. Die Aufnahme
entstand am 5. März 2014.
30
Sammelfieber
Das Panini-Album zur Frauen­­Weltmeisterschaft in Kanada.
The-FIFA-Weekly-App
The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA,
erscheint jeden Freitag in vier Sprachen
und ist auch auf dem Tablet verfügbar.
http://www.fifa.com/mobile
2
T H E F I FA W E E K LY
FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™
6. Juni – 5. Juli 2015, Kanada
imago (3), Panini
TSG 1899 Hoffenheim
D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L
Europa
54 Mitglieder
www.uefa.com
Afrika
54 Mitglieder
www.cafonline.com
Asien
46 Mitglieder
www.the-afc.com
Ozeanien
11 Mitglieder
www.oceaniafootball.com
17
Algerien
In der Division 1 können vier
Runden vor Schluss noch alle
16 Teams Meister werden.
(Im Bild: Akram Djahnit)
37
Hugo Lloris
Wie Frankreichs Torhüter vom
Tennis zum Fussball kam.
Blue Stars / FIFA Youth Cup
U20-Weltmeisterschaft
FIFA Beach-Soccer-Weltmeister-
U17-Weltmeisterschaft
13. + 14. Mai 2015, Zürich, Schweiz
30. Mai – 20. Juni 2015, Neuseeland
schaft™ 9. – 19. Juli 2015, Portugal
17. Oktober – 8. November 2015, Chile
T H E F I FA W E E K LY
3
Jeder Traum braucht einen Kick-off.
Beflügeln Sie ihre Leidenschaft. Nutzen Sie jetzt Ihre Visa Card, um
Tickets für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ zu kaufen!
UNCOVERED
Nie mehr 1:7
I
rgendwann glaubt man nicht mehr an den Sieg. Irgendwann hofft man nur
noch, dass es aufhört. Bitte keine Gegentore mehr. Es gibt ja die ehrenvolle
Niederlage, die geht in Ordnung. Aber hohe Niederlagen sind demütigend.
Man muss nicht im Detail darauf eingehen, was am 8. Juli 2014 geschah.
An dem Tag wurden der Seleção im WM-Halbfinale die Grenzen aufgezeigt. Zehn
Monate sind seit dem 1:7 gegen Deutschland vergangen. Und hätte man an j­ enem
8. Juli einem brasilianischen Fan gesagt, dass alles wieder gut kommt, er hätte
untröstlich weiter geweint. Es scheint nun, als komme alles gut. Schon viel
­früher, als angenommen.
Die neue, junge Nationalmannschaft unter Carlos Dunga konnte alle acht
Spiele seit der WM gewinnen. Auch grosse Nationen wie Frankreich und Argentinien wurden geschlagen. In Brasilien ebenso wichtig: Die jahrelang eher
­defensiv ausgerichtete Seleção begeistert wieder mit frischem Offensivfussball.
Ab dem 14. Juni nun trägt das Team seine ersten Ernstkämpfe an der Copa
América aus. Brasilien freut sich darauf. Und, seien wir ehrlich, wir freuen uns
mit. Alles zum Comeback ab Seite 6. Å
Mario Wagner / 2Agenten
Alan Schweingruber
T H E F I FA W E E K LY
5
BRASILIEN
Die Seleção 2015 Firmino (o.l.) und der neue Kapitän Neymar (o.r.) sowie Luiz Gustavo (u.l.) und Willian (u.r.).
Brasilien ist auf gutem Weg, das desaströse 1:7
gegen Deutschland abzuhaken. Trainer Carlos Dunga
leistet gute Arbeit. Die Seleção funktioniert ­endlich wieder
als Offensivteam, schreibt Sven Goldmann.
6
T H E F I FA W E E K LY
Rafael Ribeiro / CBF (4), Adrian Dennis / AFP
ES GEHT WIEDER
BRASILIEN
Firmino
Der junge
Offensivspieler (l.)
steht für den
Aufbruch der
neuen Seleção.
7
BRASILIEN
Was ist aus dem
Winnerteam geworden?
Amtszeit bemängelt. Der Spieler Dunga war von eher rustikaler Natur
und er verdiente sein Geld ein paar Jahre in Deutschland, als es noch die
Heimat der Grätscher und Grobtechniker war. “Der brasilianische
­Fussball ist immer etwas ganz Besonderes gewesen, wir sind ja nicht
zufällig fünfmal Weltmeister geworden”, sagt Cafu und registriert sehr
zufrieden, dass der neue Dunga sehr wohl brasilianisch spielen lasse.
Dungas Umbruch nach der WM
Entsprechend gespannt ist die Nation vor dem Wiedersehen am 7. Juni
in São Paulo, genau elf Monate und einen Tag nach dem 1:7 im WM-Halbfinale gegen Deutschland. Die Vorfreude wächst schon seit einer Weile,
seitdem die Nationalmannschaft nicht nur von Sieg zu Sieg eilt, sondern
auch noch schönen Fussball spielt. Ganz Brasilien wird dabei sein. In den
Kneipen und Bars und Cafés oder ganz spontan in den Strassen, wo alle
hundert Meter einer einen Fernseher auf die Strasse stellt und sich sofort
Menschentrauben bilden. Bei den fliegenden Händlern an der Copacabana verkaufen sich die gelb-grünen Nationaltrikots schon wieder so gut
wie die Leibchen von Fluminense, Flamengo, Botafogo oder Vasco.
Das war so selbstverständlich nicht nach der Humilhaçao Historica,
der historischen Demütigung gegen die Deutschen. Völlig unverhofft
wachte die Nation in einer anderen Welt auf. Über Nacht war Brasilien
nicht mehr der fünfmalige Weltmeister. Sondern die Mannschaft, die 1:7
gegen Deutschland verloren hat.
Carlos Dungas Brasilien ist nicht mehr jenes, mit dem die Brasilianer
nach der Copa nichts mehr zu tun haben wollten. Für jenes Brasilien
standen Männer wie Fluminenses Stürmer Fred. Nach dem Spiel gegen
die Deutschen hatten die Zeitungen Statistiken aufgelistet, laut denen
Fred eine schlechtere Passquote hatte als Manuel Neuer und nur un­
wesentlich mehr gelaufen war als der deutsche Torhüter. Fred spielt
­immer noch für Fluminense und ist frisch gekürter Torschützenkönig
des Campeonato Carioca, der Regionalmeisterschaft von Rio de Janeiro.
Mit der Nationalmannschaft will er nichts mehr zu tun haben. “Für mich
ist die Seleção erledigt”, hat er im November gesagt, und Dunga unternahm keinen Versuch, ihn zurückzuholen.
Ohnehin hat er nicht so viel übernommen von dem Gerüst seines
­Vorgängers Luiz Felipe Scolari. Von den elf Spielern, die am 6. Juli 2014 in
Belo Horizonte hoffnungsfroh singend gegen Deutschland auf den Rasen
Die am Konföderationenpokal 2013 siegreiche Mannschaft unter Coach Luiz Felipe Scolari.
In Gelb: Die Spieler, die heute noch zum Kader gehören.
(Nicht abgebildet: Jô, der für Leandro Damião in den Kader rückte.)
Diego
Cavalieri
Hulk
Marcelo
Réver
8
T H E F I FA W E E K LY
Paulinho
Jean
Platon / NIKE
V
ier Wochen noch bis zu diesem 7. Juni. Vier ewig lange
Wochen. Brasilien gegen Mexiko, das ist kein Klassiker
der Fussballgeschichte, aber diesmal könnte es ein
­Feiertag werden. Bis dahin fliesst von Manaus nach
Belém noch reichlich Wasser den Amazonas hinunter, in
Rio spielt noch Flamengo gegen Fluminense und in
São Paulo Corinthians gegen Palmeiras. Nach den
­Regionalmeisterschaften nimmt in diesen Tagen das
Campeonato Brasileiro den Spielbetrieb auf. Selbst die
spannungsgeladenen Derbys in den grössten und
­f ussballverrücktesten Städten sind nur Routine für die
Torcedores, die heissblütigen Fans zwischen Fortaleza
im Norden und Porto Alegre im Süden Brasiliens. Wann aber
­bekommen sie schon ihre Nationalspieler zu sehen?
Die Senhores Neymar, Oscar oder Thiago Silva spielen allesamt weit
weg in Europa, und dort treten sie auch zu ihren gut bezahlten Länderspielen an, gern auch mal in Nordamerika oder Asien. Die Seleção ­Brasileira
macht sich rar in der Heimat. Das letzte Spiel vor eigenem Publikum fand
am 12. Juli 2014 statt, ein trauriges 0:3 gegen die Niederlande bei der aus
brasilianischer Sicht so traurigen FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014™. Wenige Brasilianer hatten nach diesem Spiel um Platz 3
­geglaubt, sie würden sich in absehbarer Zeit auf ein Wiedersehen mit ihrer
Nationalmannschaft freuen. Aber genau das tun sie jetzt, nach acht Siegen
in den acht Spielen im neuen Zeitalter nach der Copa. Für Carlos Dunga
ist es ein grossartiger Einstand – der beste für einen brasilianischen
­Trainer seit 1969. Damals kam João Saldanha auf neun Siege in Serie.
“Wir sind auf einem guten Weg, aber wir müssen unser Gleichgewicht
noch finden”, sagte Dunga vor ein paar Wochen nach einem beeindruckenden 3:1 in Paris gegen Frankreich. 1994 war er Kapitän der Weltmeistermannschaft um Romário und Bebeto, 20 Jahre später hat er zum
zweiten Mal den schönsten und schwierigsten Trainerjob der Welt übernommen. “Er ist genau der Richtige”, sagt Cafu, er war 1994 gemeinsam
mit Dunga Weltmeister und stand als einziger Spieler überhaupt in drei
WM-Finals. “Dunga hat der Mannschaft ihr Selbstvertrauen zurückgegeben. Und er macht auch nicht den Fehler, die Philosophie unseres Fussballs zu verleugnen.” Das hatten die gar nicht so wenigen Kritiker nach
Dungas erster und mit der missratenen WM 2010 in Südafrika beendeten
BRASILIEN
einmarschierten, zählt im Frühjahr 2015 mehr als die Hälfte nicht mehr
zum Kreis der Seleção: Júlio César ist wie Fred zurückgetreten. Hulk
kämpft nach auskurierter Verletzung um Anschluss, hat aber noch keine
Minute unter Dunga gespielt. Maicon flog gleich zu Beginn des Neu­
anfangs wegen einer nicht näher definierten Disziplinlosigkeit aus der
Mannschaft. Dante und Bernard spielen in den Plänen des neuen Trainers
keine Rolle mehr.
Die Abhängigkeit von Neymar
Übrig geblieben sind David Luiz, Luiz Gustavo, Fernandinho und Mar­
celo. Dazu kommen der im Halbfinale gesperrte Thiago Silva und – über
allen thronend und unumstrittenen – Neymar, der einzige Weltstar, den
der brasilianische Fussball bei der Weltmesse des Fussballs zu bieten
hatte. “Das ist unser Problem”, sagt Cafu. “Früher spielten fünf oder
sechs Spieler dieser Qualität in der Nationalmannschaft. Heute haben
wir nur noch Neymar.” Diese Konstante ist auch nach dem Wechsel von
Scolari zu Dunga geblieben. Von den bisher 18 Toren in der Ära Dunga II
gehen 8 auf das Konto des Stürmers vom FC Barcelona, der das Spiel
gegen die Deutschen in Folge eines Wirbelbruchs verpasst hatte.
“Früher spielten fünf oder sechs Spieler
dieser Qualität in der Nationalmannschaft.
Heute haben wir nur noch Neymar.”
Glyn Kirk / AFP
Cafu
Auch Dunga sieht das Problem der Abhängigkeit von Neymar. “Wir
haben zwar Spieler von guter Qualität, aber keinen Careca, Ronaldo oder
Rivaldo mehr”, sagt er, und natürlich sei das nicht gut für den brasiliani­
schen Fussball. Und doch war es eine seiner ersten Amtshandlungen,
Neymars Einzigartigkeit noch stärker zu betonen und ihn zum neuen
Mannschaftskapitän zu bestellen. Das war nicht ganz unumstritten, denn
einhergehend mit der Beförderung des einen erfolgte die Degradierung
des anderen. Im konkreten Fall diejenige des Abwehrchefs ­Thiago Silva,
Carlos Dunga In seiner zweiten Amtszeit bislang überzeugend.
David Luiz
Luiz
Gustavo
Jefferson
Hernanes
Fernando
Filipe
Luís
T H E F I FA W E E K LY
9
BRASILIEN
Name
Roberto Firmino
Barbosa de Oliveira
Geburtsdatum, Geburtsort
2. Oktober 1991,
Maceió, Brasilien
Position
Offensives Mittelfeld
Stationen als Spieler
2009–2010 Figueirense FC
seit 2011 TSG 1899 Hoffenheim
Nationalteam Brasilien
4 Einsätze, 2 Tore
“MEINE
UNZUFRIEDENHEIT
IST MEIN GRÖSSTER
ANTRIEB”
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T H E F I FA W E E K LY
BRASILIEN
Die Fussball-WM 2014 war für das brasilianische Nationalteam ein
traumatisches Ereignis. Nach dem enttäuschenden Abschneiden
wechselte nicht nur der Trainer, auch viele neue Spieler bekamen eine
Chance, sich zu beweisen. Einer von ihnen ist Roberto Firmino.
Welche Bedeutung hat der 12. November 2014
für Sie? An diesem Tag gaben Sie Ihr Debüt in
der brasilianischen Nationalmannschaft
gegen die Türkei ...
Die WM 2014 in Brasilien liegt noch nicht weit
zurück. Wird in der Nationalmannschaft noch
darüber gesprochen? Wie ist die allgemeine
Stimmung im Team?
Roberto Firmino: Da ging ein Lebenstraum
in Erfüllung. Jeder Junge in Brasilien will für
die Seleção auflaufen, wenn er in der Kindheit
mit seinen Freunden kickt.
Das war kein Thema mehr, als ich dabei
war. Die Stimmung im Team war gut. Das
Aus gegen Deutschland war natürlich schon
ein herber Dämpfer. Ich habe die Partie in
unserem Lauftrainingslager in Westerburg
im Mannschaftsraum angeschaut und konnte
gar nicht richtig glauben, was ich sehe. Ich
­glaube, alle Brasilianer hatten ein anderes
Ende für diese WM im Kopf.
Brasilianer bekräftigen immer wieder, welche
Ehre es ist, für die Nationalmannschaft zu
spielen. Was ist das Besondere an der
Seleção?
Die Mannschaft ist ein Symbol für das
ganze Land. Brasilien ist Rekordweltmeister,
und einige der grössten Spieler der Fussballgeschichte haben für die Seleção gespielt:
Pelé, Zico, Ronaldinho, Ronaldo. Das sind
Legenden, die man – genau wie den Begriff
Seleção – überall auf der Welt kennt. In
diesem Trikot aufzulaufen, ist schlicht unglaublich. Für mich war das zuerst ein bisschen ­u nwirklich, aber ich habe es, so denke
ich, ganz gut gemacht.
Bei Ihrem zweiten Einsatz haben Sie bereits Ihr
erstes Länderspieltor geschossen – noch dazu
ein richtig schönes Tor. Ein gutes Gefühl?
Eines, das ich gar nicht richtig beschreiben kann. Es war phänomenal. Ich habe
schon gespürt, dass es ein guter Schuss ist,
als der Ball meinen Fuss verlassen hat.
Dass er dann so in den Winkel geflogen ist –
traumhaft.
Die Seleção erlebte im Anschluss an die WM
einen Umbruch. Wie muss sich die brasilianische Nationalmannschaft verändern, um
wieder näher an die Weltspitze zu kommen?
Wie bei jeder Mannschaft hat der Trainer
natürlich einen grossen Stellenwert. Er gibt
ganz klar die Richtung vor und definiert den
Stil einer Mannschaft. Ich glaube nicht, dass
die Seleção weit von der Spitze entfernt ist.
Und das wird das Team in Zukunft auch
wieder zeigen.
Wie wichtig ist Trainer Dunga für Sie?
Er ist derjenige, der mich als Erster in die
Nationalmannschaft berufen hat. Deshalb ist
er eine wichtige Bezugsperson für mich. Er
und das Team haben mir meine erste Zeit mit
der Mannschaft einfach gemacht – das war
ein sehr schönes Erlebnis.
Die Charaktere in der Mannschaft passen
sehr gut zusammen. Wir haben eine tolle
Stimmung in der Kabine. Das ist schon sehr
wichtig. Zudem haben wir, seit Markus Gisdol
als Trainer im April 2013 angefangen hat, eine
klare Philosophie. Wir wollen TSG-Fussball
spielen und diesen immer weiter verbessern.
Diese Kontinuität und die damit verbundene
akribische Arbeit sind sehr wichtige Faktoren
für die Leistungen der Mannschaft.
Was ist diese Saison mit der TSG möglich?
Das werden wir sehen. Wir gehen jedes
Spiel mit demselben Ziel an: Wir wollen
gewinnen. Wie Sie wissen, ist da aber auch
immer noch ein Gegner, der ein ähnliches
Ziel verfolgt. Wir können nur in jeder
Partie das absolut Beste aus unseren
­Möglichkeiten machen. Dann haben wir
unsere Aufgabe erfüllt.
Sie sind seit 2011 in Deutschland. Hat Sie der
deutsche Fussball noch kompletter werden
lassen?
Ich denke schon. Als ich nach Hoffenheim
kam, konnte ich auch schon Fussball spielen.
Aber ich habe mich körperlich, technisch und
taktisch weiterentwickelt. Die Bundesliga
gehört zu den besten Ligen der Welt. Ich
musste mich anpassen und verbessern, um
hier zu bestehen. Jetzt habe ich ein gutes
Niveau erreicht, aber es ist noch mehr drin.
Meine eigene Unzufriedenheit ist dabei mein
grösster Antrieb.
Wie sehen Sie Ihre Rolle im Nationalteam?
Was sind Ihre persönlichen Ziele mit der
Nationalmannschaft?
Habe ich schon eine Rolle? Ich wurde
gerade zum vierten Mal eingeladen und habe
bisher vier Spiele gemacht. Ich bin also ein
junger Spieler, der seine Rolle noch finden
muss. Ich hoffe, ich bekomme die Gelegenheit
dazu. Neymar hat in der Nationalmannschaft
eine Rolle, Oscar hat eine Rolle, David Luiz
hat eine Rolle – das sind Spieler, die in ihrer
Karriere viel weiter sind als ich.
Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich will so oft wie möglich eingeladen
werden und spielen.
Sie spielen mit Hoffenheim eine gute Saison.
Was macht das Team 2014/15 aus?
Welche Chancen sehen Sie, weiterhin
­nominiert zu werden?
TSG 1899 Hoffenheim
Ich muss weiter in Hoffenheim jede
Woche meine Leistung abliefern. Dann
stehen die Chancen wohl nicht schlecht. Alles
beginnt bei der TSG, dann geht es weiter.
Ihr Vertrag in Hoffenheim läuft noch bis 2017.
Wollen Sie in Deutschland und bei der TSG
bleiben, oder zieht es Sie zu einem anderen
Verein oder sogar in eine andere Liga?
Es ist noch ganz schön lange bis 2017.
Man wird sehen, was danach kommt. Å
Mit Roberto Firmino sprach Marius Achatz
T H E F I FA W E E K LY
11
BRASILIEN
TSG Hoffenheim kannte niemand
Und dann ist da ja noch das ganz neue Brasilien. Es besteht aus ein
paar jungen Männern, für die sich Scolari nie richtig interessiert hat.
Zum Beispiel Danilo, der sich beim FC Porto zu einem der besten Aussenverteidiger in Europa entwickelt hat und zur kommenden Saison
für 31,5 Millionen Euro zu Real Madrid wechselt. Oder Philippe
­Coutinho, der im Alltag beim FC Liverpool im Trikot mit der ­Nummer 10
brilliert und von seinen Profikollegen gerade in die Premier-­LeagueAuswahl des Jahres gewählt wurde. Und Roberto Firmino, auch er
trägt in seinem Klub die Nummer 10, aber diesen Klub kannten in
Brasilien viele gar nicht. Bis sie die Bekanntschaft mit Firmino machten. Der filigrane und gedankenschnelle Offensivgeist spielt in der
Bundesliga beim Dorfklub TSG Hoffenheim, und vielleicht ist es
­D ungas besonderer Beziehung zu Deutschland zu verdanken, dass
­Firmino endlich seine Chance bekam.
Wie das neue Dunga-Brasilien funktioniert, war Ende März in London zu bewundern. Im Emirates Stadium des Arsenal FC duellierten sich
die Brasilianer mit Chile, dem alten Angstgegner, der ihnen 2014 im
WM-Achtelfinale so arg zugesetzt hatte. Es war kein schönes Spiel im
Sinne der Ästhetik, aber das lag weniger an den Brasilianern denn an
den Chilenen, die ihr Spiel auch zum freundschaftlichen Anlass so aufzogen wie immer: als eine 90 Minuten währende Treibjagd gegen den
Ball, zuweilen aber auch gegen die Beine der Gegner. Spiele gegen Chile
sind auch immer ein Charaktertest, er verlangt Antworten auf die Fragen: Wie weit bin ich bereit zu gehen? Was traue ich mich einzustecken?
Spiele gegen Chile sind
ein Charaktertest.
Was traue ich mich einzustecken?
Brasilien schien schon zu verzweifeln, allen voran Neymar, der
ein paar Mal in hohem Bogen über den Rasen flog. Eine halbe Stunde
vor Schluss nahm Carlos Dunga seinen Stürmer Luiz Adriano vom
Platz und schickte Firmino in Spiel. Jetzt ging alles ganz schnell. Der
Neue war erst ein paar Minuten im Spiel, da fand der Ball nach
­Danilos grandiosem Pass den Weg in den Lauf von Firmino. Zur
­Vollendung genügten ihm zwei Ballkontakte: der erste mit links,
­vorbei am herausstürzenden Torhüter Claudio Bravo. Der zweite mit
rechts, hinein aus spitzem Winkel ins leere Tor zum 1:0-Siegtreffer.
Ein Tor, das modernen Tempofussball mit virtuoser Technik kombinierte. So will das neue Brasilien spielen. Da nächste Mal am 7. Juni
zur Freude des eigenen Publikums in São Paulo gegen Mexiko, in den
Wochen danach bei der Copa América, sie wird diesmal bei den lieben
Freunden in Chile ausgespielt.
Es war Thiago Silva, der nach dem Sieg in London den schönsten
Satz sagte. Er war dem Torschützen Roberto Firmino gewidmet und
stand als Hoffnung gebendes Zeichen für das neue Brasilien: “Dieser
Bursche ist ein Stern, der einmal hell leuchten wird.” Å
Dante
Neymar
Bernard
Júlio
César
Thiago
Silva
12
T H E F I FA W E E K LY
Leandro
Damião
Platon / NIKE
der bei der WM noch am ehesten an das von Neymar verkörperte Weltklasseformat heranreichte. Gut möglich, dass Dunga diese Entscheidung
als Signal an seine Kritiker verstanden wissen wollte. An alle, die auf
seine erste und glücklose Amtszeit verwiesen, gezeichnet von eher unansehnlichem Defensivfussball mit dem Viertelfinal-K.-o. bei der WM 2010
als Tiefpunkt. Zur Entkräftung aller Befürchtungen vor einer offensivscheuen Seleção war es nicht das schlechteste Zeichen, einen Verteidiger
als Kapitän abzuberufen und einen Stürmer zu ernennen.
In diesem Sinne lässt Carlos Dunga auch Fussball spielen. “Wir heben
den Kopf und spielen nach vorne”, hat Neymar zuletzt in Paris erzählt. “Das
war nicht so einfach nach all dem, was bei der WM passiert ist. Aber wir
haben die Wende geschafft.” Mit schönem Angriffsfussball und eben jenen
18 Toren in 8 Spielen. Dabei waren die Gegner nicht die schlechtesten, sie
hiessen unter anderem Argentinien, Frankreich und Kolumbien.
Im Windschatten von Neymar blühten andere auf. Zwei Tore schoss
Chelseas Künstler Willian, den Scolari bei der Copa vorwiegend auf der
Ersatzbank platziert hatte. Dunga war sich auch nicht zu schade, den
schon 31 Jahre alten, aber immer noch mit begnadeten Füssen gesegneten Robinho zu einem Comeback zu überreden. Auch der nach langen
Jahren in Europa in die Heimat zurückgekehrte Elías fand wieder
­Aufnahme in den Kreis der Nationalspieler.
BRASILIEN
Wenn’s richtig weh tut
N
David Gray / Reuters
ie d e r l a g e n sin d b e s o n d e r s s c hm e r z ­
haf t , wenn sie uner war te t eintr e f f en.
Nic ht nur Einheimisc he zählten Brasi ­
lien an der W M 2014 zum Fa vor itenk r eis.
Das s die Seleç ão dann im Halbf inale gegen
D eu t s c hland p e r 1:7 r ic ht igge he nd we g ­
gef egt und dek las sier t wur de, lö s te einen
kollek tiven Sc hoc k aus.
Man kann sic h dar über s tr eiten, ob die ser
de nk w ür dige A b e nd de s 8. Juli 2014 die
Sc hmac h von 1950 über tr if f t . Wahr sc hein ­
lic h nic ht . Damals, vor 65 Jahr en in R io de
­J aneiro, war schon alle s anger ichtet f ür die
gr o s s e Par t y. E s s o ll t e e ine l and e s we i t e
F eie r anläs slic h de s e r s t e n We l t meis t e r ­
titels f ür Brasilien wer den. Die er s ten z wei
Tage nac h dem F inale gal ten als ar b eit s ­
f r ei. Re s t aur ant s und S äle war e n aus ge ­
buc ht . Nur den Gegner hat te niemand auf
d e m P l an: ­U r u gu a y, d e r k l e in e N a c hb ar
aus dem Süden, sc hlug den Fa vor iten 2:1.
Stunden nac h dem Spiel sas sen noc h Z ehn ­
tausende Brasilianer innen und Brasilianer
f as sungslo s auf den Tr ibünen. Die Nieder ­
l a g e im M ar a c an ã -­S t a dio n b e kam e in e n
eigenen Namen: Marac anaç o.
Im Aufzug beide Tore verpasst
E s is t v ielleic ht die se inner e Z uf r iedenheit,
die Vor f r eude auf das sc heinbar Er r eic hte,
die sic h manc hmal ein wenig zu f r üh br eit ­
von dem A bend in Bar c elona über sc hlugen
s ic h n o c h Ta g e d an a c h: D e r e h e m alig e
Te n ni s -­
St a r B o r i s ­
B e c ke r b e i s p i e l s w e i s e
hielt sich im C amp - Nou - Stadion auf. Er sas s
ganz oben auf den Rängen und machte sich
kur z vor 22. 30 Uhr mit Ba yer ns Präsident
Fr anz B e c kenb auer auf zur Sie ger ehr ung.
Beim Stand von 1:0 begaben sie sic h zum
A u f z u g, d e r sie in e in e n Inn e nr aum d e s
St a dio n s im Er d g e s c h o s s b r in g e n s o ll t e.
Als Becker und Beckenbauer unten ankamen,
hat te ­M anche s ter United 2:1 gewonnen.
Selb s t f ür die Pre s seleute ging das damals
alle s ein bis s c hen s c hnell. Eine deu t s c he
­Z eitung hat te den Ba yer n - Spieler n b er eit s
gu t e N o t e n v e r g e b e n . D i e J o ur n ali s t e n
konnten die se z war im le t z ten Augenblic k
änder n, aber der alte (f alsc he) Tex t zu den
Noten ging in Dr uc k .
WM 1950
Joseph Gaetjens (USA) gelingt das überraschende
Siegtor gegen England, links Keeper Bert Williams.
mac ht . Und seien e s nur ein paar Minuten.
In Eur op a gil t das ve r lor e ne C hampions -­
L e ague - F inale von B a yer n Münc hen 1999
als ein traumatisc he s Fus sballspiel. Bis zur
9 0. Minu t e l a g e n die D e u t s c h e n 1: 0 in
Führung, ehe Manchester United z wei Tore in
der Nac hspielzeit gelangen. Die A nekdoten
Kein Übermittlungsfehler
Apropos Falschmeldungen: An der WM 1950
in Brasilien sc hlugen die US A den Favor iten
England üb er r as c hend mit 1:0. Eine br it i ­
sc he Z eitung konnte die Meldung aus der
Fer ne aber nic ht wahr haben und ver mutete
einen tele gr af is c hen Üb er mit t lungs f ehler.
Die Z eitung änder te in ihr em Ber ic ht das
0:1 spontan in ein 10:1 f ür England.
Alan Schweingruber
Fred
Oscar
Lucas
Moura
Dani
Alves
Jádson
Ein Jahr später s tellte
Sc olar i das WM -Team
2014 zusammen.
Hinzu kamen: Ma x well,
Henr ique, Ramire s,
Fer nandinho, W illian,
V ic tor sowie Maic on.
E s f ehlten: Réver,
Diego C avalier i, Jean,
Fer nando, F ilipe L uís,
L eandro Damião,
L uc as Moura
sowie Jádson.
T H E F I FA W E E K LY
13
BLICK IN DIE LIGEN
I
N
S
I
D
E
Schwerer
Stand
Pauli Kuusijärvi von
HIFK (in Rot) versucht
Jussi Vasara von SJK
auszuspielen.
F i n n l a n d: Vei k ka u s l i i g a
Lang ersehnte
Konkurrenz für HJK
Alan Schweingruber ist
Jouko Hänninen / I-Mediat
Redakteur bei The FIFA Weekly.
Und da stehen sie nun wieder,
ganz oben in der Tabelle. In
der finnischen Veikkausliiga
scheint alles seinen gewohnten Lauf zu nehmen, weil der HJK Helsinki, der Klub des
einstigen Stars Jari Litmanen (Ajax, FC Barcelona, Liverpool), die Rangliste nach der vierten
und fünften Runde wie üblich anführt. Der
Verein konnte die letzten sechs Meisterschaften für sich entscheiden und fuhr auch letztes
Wochenende ziemlich souverän drei Punkte
ein: HJK besiegte im frühlingshaften Helsinki
den FF Jaro aus Jakobstad 3:0.
Das aktuelle Ranking, das muss an dieser
Stelle erwähnt werden, gibt seither ein
z­ iemlich sonderbares Bild ab. Es ist eine
Tabellen-Konstellation, wie es sie in der
finnischen Profiliga noch nie gegeben hat.
Kein Klub verfügt über dieselbe Punktzahl.
Dabei lesen sich die erzielten Punkte der
Teams von unten nach oben wie eine
­Tabelle: 0-1-2-3-4-5-6-7-8-9-10-11. Zuoberst,
wie erwähnt, thront der Serienmeister.
Zuunterst steht der Vaasa PS, der seit
Jahr­zehnten ständig auf- und absteigt.
Der Schein eines langweiligen Titelrennens
trügt. Denn das wird es in Finnland
­voraussichtlich nicht geben. Hinter HJK
Helsinki lauert, mit einem Spiel weniger,
nicht irgendeine Mannschaft, sondern
die­jenige von Seinäjoen Jalkapallokerho.
Das ist der Verein, der 2007 aus einer
Fusion von TP-Seinäjoki und Jalkapalloseura Sepsi-78 entstanden ist und sich danach
von der dritten in die erste Spielklasse
hochspielte. Letzte Saison gewann SJK den
Ligapokal und schaffte es mit dem 2. Platz
in der Veikkausliiga in die Europa-­LeagueQualifikation.
Möglich gemacht hat den schnellen Erfolg
Raimo Sarajärvi, ein finnischer Geschäftsmann und Präsident des Klubs. Sein Klub
hat sich vor und nach dem Aufstieg in die
höchste Liga kontinuierlich verstärkt – mit
guten Transfers. Unter anderem auch mit
Toni Lehtinen, dem beim letzten Heimspiel
(2:0 gegen den Helsingfors IFK) das entscheidende Tor in der 86. Minute gelang.
In Seinäjoki, wo der Klub zu Hause ist, tut
sich also was. Das kleine Städtchen im
­Westen Finnlands war bislang vor allem für
sein jährliches Tangofestival bekannt. Nun
entsteht in Seinäjoki ein neues Stadion, das
auch internationalen Ansprüchen genügt.
Läuft alles nach Plan, wird die Arena schon
nächstes Jahr eröffnet. Vielleicht – wer
weiss? – mit dem neuen finnischen Meister
als Heimteam. Å
T H E F I FA W E E K LY
15
England: Premier League
Mo u r i n h o s
p e r fe k te Ta k t i k
David Winner ist Autor und
Journalist in London. Zu seinen
Büchern über Fussball gehören
“Brilliant Orange” und “Dennis
Bergkamp: Stillness and Speed”.
Als der Chelsea FC drei Spieltage vor Schluss
seinen vierten Premier-League-Titel in zehn
Jahren gewann, verspotteten die Fans der
Blues ihre Kritiker. Zwei Jahre nachdem José
Mourinho das Ruder beim Klub zum zweiten
Mal übernommen hat, ist Chelsea das stärkste, ausgewogenste Team Englands. Allerdings
haben die Blues dadurch nicht etwa universelle Beliebtheit erlangt, und laut Kritikern
mache es keinen Spass, ihnen beim Spielen
zuzuschauen. Den Fans ist das jedoch vollkommen egal. Am Sonntag trugen einige von
ihnen beim 1:0-Sieg gegen Crystal Palace
T-Shirts, auf denen Mourinho am Steuer
eines Busses auf dem Spielfeld an der Stamford Bridge zu sehen war. Unter dem Bild
prangt der Schriftzug “He parks where he
wants!” (Er parkt, wo er will!)
16
T H E F I FA W E E K LY
Es ist
geschafft
José Mourinhos
Taktik hat in
London Erfolg.
Er versteht sich meisterhaft in der Kunst des
Gewinnens und passt seine Taktik nach Bedarf
an. Sein Team kann auch brillanten Offensivfussball spielen, wie zu Saisonbeginn geschehen, als die offensiven Mittelfeldspieler Eden
Hazard (in England zum Spieler des Jahres
gewählt) und Oscar unglaubliche Durchschlagskraft entwickelten und die Neuverpflichtungen Cesc Fàbregas und Diego Costa
geniale Schachzüge und Tore beisteuerten.
Niederlagen zur Saisonmitte, unter anderem
die Schlappe gegen den Drittligisten Bradford
City im FA Cup, bewogen Mourinho jedoch
dazu, zu dem zurückzukehren, was er am
besten kann. Und auch darin verbirgt sich
eine gewisse Schönheit. Mourinhos Spielweise
erfordert ein hohes Mass an Technik, Schnelligkeit und Stärke sowie viel Fingerspitzen­
gefühl in der Raumaufteilung.
Kann Chelsea weiterhin Titel gewinnen?
Mourinho möchte uns das glauben machen.
Letzten Monat sagte der Portugiese in
einem Interview, er und sein Team würden
sich noch immer verbessern. “Seit ich begonnen habe, werde ich in allem, was mit meinem Job zu tun hat, immer besser”, sagte er
dem “Daily Telegraph”. “Es hat in vielen
unterschiedlichen Bereichen eine Entwicklung gegeben – beim Lesen des Spiels, bei
der Vorbereitung des Spiels, in der Art des
Trainings, der Methodik … Ich fühle mich
besser und besser.” Å
R. Parker / Keystone / Sportsphoto / Photoshot
Die Fans besingen in der Regel Stürmer,
die “treffen, wann sie wollen”. Mit diesem
geistreichen Vergleich bringen sie ihre
Zustimmung zur defensiven Spielweise
ihres Teams zum Ausdruck. “Den Bus
parken” – so solide und tief gestaffelt verteidigen, dass das Tor von einem Londoner
Doppeldeckerbus v
­ erbarrikadiert zu sein
scheint –, gehört zu Mourinhos Spezialitäten. Und seine Angreifer sind immer gut
genug, um Spiele mit Kontertoren zu gewinnen. Die Taktik ist die moderne Version des
italienischen Catenaccio, wobei Mourinho
die Bezeichnung Deep Block (tiefer Block)
bevorzugt. In dieser Saison ist diese Taktik
oftmals perfekt aufgegangen, wobei dem
routinierten Innenverteidiger John Terry
und dem defensiven Mittelfeldspieler Nemanja Matic in der umgebauten Hintermannschaft sicher tragende Rollen zukamen. Und die Taktik bringt die Gegner an
den Rand der Verzweiflung. Im vergangenen
Monat skandierten die Arsenal-Fans, frustriert von dem Unvermögen ihres Teams, den
dicken, blauen Beton zu durchbrechen,
Chelsea sei einfach nur langweilig (“Boring,
Boring”). An Mourinho prallen solche
abfälligen Äusserungen indes ab.
Algerien: Division 1
Auch der Letzte
kann Meister werden
Sarah Steiner ist Redakteurin bei
The FIFA Weekly.
Schlussspurt in Algerien. Es
bleiben nur noch vier Partien
zu spielen, bis in der Première
Division der Meister feststeht. Während in
vielen Ligen das Titelrennen schon entschieden ist oder aber nur wenige Klubs involviert
sind, ist in Algerien der Kampf um Platz 1 an
Spannung kaum zu überbieten. 16 Teams
umfasst die Meisterschaft, 16 Teams können
diese noch gewinnen.
Chris Brunskill Ltd / Getty Images
Die ES Sétif führt die Tabelle mit 41 Punkten
an, das Schlusslicht Hussein Dey hat 30
Punkte auf dem Konto. Theoretisch ist alles
noch möglich. Es gibt sogar eine Konstellation, in der am Saisonende zehn Klubs mit je
42 Punkten an der Spitze stehen könnten.
Letztes Jahr war der Klassenunterschied
zwischen den Mannschaften noch offensichtlich. Zum selben Zeitpunkt der Meisterschaft
hatte Tabellenführer USM Algier 40 Punkte
Vorsprung auf die Schlusslichter Bordj Bou
Arreridj und Ain Fakroun.
Doch die Dominanz des Klubs aus der
Hauptstadt ist Vergangenheit. MC-El-EulmaCoach Jules Accorsi, der sich mit seinem
Team auf Platz 11 befindet, ist der Meinung,
dass die ausgeglichene Tabellensituation
nicht nur spannend für die Fans ist,
sondern auch den unbekannten Klubs gute
Perspektiven bietet. “Für mich ist es eine
Art Segen, dass die Liga dieses Jahr so hart
umkämpft ist”, sagt er.
Alain Michel ist da anderer Meinung. Er
kennt die Première Divison als Trainer seit
vielen Jahren. Mit dem CR Belouizdad
coacht er momentan seinen vierten algerischen Verein. “Der Fussball im Lande leidet
unter einem Mangel an Stabilität in den
Trainerstäben. Die Teams können sich kaum
längere Zeit auf ein System einstellen, daher
haben viele Mannschaften eine ähnliche
Spielweise. Das Spiel ist ziemlich körper­
betont und die Partien sind hart umkämpft.
Das hat für sehr ausgeglichene Verhältnisse
gesorgt, und die einzelnen Mannschaften
trennt nicht viel.”
Schaut man sich die CAF-Champions-League
an, scheint es aber nicht ganz so schlecht um
den algerischen Ligafussball zu stehen. Gleich
drei Klubs haben sich für die Gruppenphase
qualifiziert. Ein historischer Erfolg. ES Sétif,
USM Algier und MC El Eulma befinden sich
unter den acht besten Klubs des Kontinents.
Die Gruppenauslosung vom 5. Mai hat zudem
ergeben: Die drei stehen sich auch im internationalen Wettbewerb gegenüber. Å
ES Sétif
Algeriens
Tabellenführer peilt
den siebten
Meistertitel an.
T H E F I FA W E E K LY
17
FIFA PARTNER
FIFA WORLD FOOTBALL MUSEUM
Erste Einblicke
Seit 2014 wird in Zürich am FIFA World Football Museum gebaut. Die FIFA Museum AG
hat nun einen Showroom eingerichtet. Er macht Lust auf ganz viel mehr.
D
TRIAD
ie Arbeiten auf der Baustelle zum FIFA
World Football Museum schreiten planmässig voran. Damit sich alle Fussballund ­Museumsinteressierten einen ersten
Eindruck von dem ent­stehenden Museum verschaffen können, hat die FIFA
Museum AG an der Seestrasse 37, 8002 Zürich,
einen Showroom ein­gerichtet. Der Showroom
ist ab ­sofort werktags von 11 bis 14 Uhr geöffnet
und steht allen Interessierten offen.
“Liegen gut in der Zeit”
Die Eröffnung des Showrooms bildet für die FIFA
Museum AG einen wichtigen Meilenstein bei der
Realisierung des neuen Museums. “Wir liegen
gut in der Zeit. Die letzten Detailplanungen werden in den nächsten Wochen abgeschlossen”,
sagt Managing Director Stefan Jost, der im März
2015 die Führung des Museums übernommen
hat. “An der geplanten Eröffnung im ersten Quartal 2016 können wir festhalten.” Der Showroom
vermittelt einen ersten Eindruck vom Erscheinungsbild sowie dem Volumen und der Grösse
des Museums. Zudem wird das Ausstellungskonzept präsentiert, und ein rund achtminütiger
Film visualisiert die verschiedenen Museumsebenen. “Der Showroom gibt den künftigen Besucherinnen und Besuchern ein e
­ rstes G
­ efühl für
die multimediale Erlebniswelt, die wir im FIFA
­World Football Museum kreieren”, sagt David
Ausseil, Creative Director, der für die Gestaltung
des Museums verantwortlich zeichnet.
Das Museum will sämtliche Facetten der
­ ussballwelt abbilden. Es sollen aber nicht nur
F
die ausserordentliche Geschichte der FIFA und
die Einzigartigkeit der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ präsentiert werden. Eine interaktive, ­multimediale Erlebniswelt zeigt auf, wie der
Fussball tagtäglich weltweit Emotionen weckt,
die Menschen begeistert und beeinflusst.
­Damit soll das Museum zu einem lebendigen
Begegnungsort für die gesamte weltweite Fussballfamilie werden.
Mehr als 1000 Exponate
Die Ausstellung umfasst mehr als 1000 Ausstellungsobjekte. Die Eingangshalle “Planet Football” ist ein Willkommensgruss an alle, die den
Fussball lieben. “The Rainbow”, eine runde,
raumgreifende ­Glasvitrine, versammelt die Nationaltrikots sämtlicher FIFA-Mitglieder und
bedeutende Objekte aus jedem Kontinent.
“The Timeline” präsentiert die historischen
Höhepunkte des Fussballs und die erfolgreiche
­Geschichte der FIFA, die seit 1904 das Spiel stetig weiterentwickelt. Die zweite Ebene des FIFA
­World Football Museums befindet sich im Untergeschoss. Dort würdigt “The World Cup Gallery”, die Entwicklung der Fussball-WM zum
weltweit ­w ichtigsten Sportereignis. Hier findet
auch der originale FIFA-WM-­Pokal seinen besonderen Platz.
Die dritte Ebene des FIFA World Football
­Museum wird als “Fields of Play” bezeichnet und
befindet sich im ersten Stockwerk. Dort ­lassen
sich die Schönheit und die Bedeutung des Spiels
auf eine a
­ ndere Weise entdecken: Fussball als
Inspiration, als Kunst- und Lebensform in den
unterschiedlichsten Kulturen. Ein weiteres
Highlight bilden der “Game Corner” und eine
gigantische, einmalige, eigens für das Museum
entwickelte “Pinball Machine”, an der die Fans
ihr eigenes Ballgeschick testen können. Ein Museums-Shop und ein Bistro im zweiten Geschoss
sowie eine Sport-Bar im Erdgeschoss runden das
Angebot ab. Å
tfw
Das FIFA World Football Museum
Die Bauar beiten begannen im Mai 2014
und werden im Dezember 2015 – nach
r und 20 Monaten Bauzeit – abgeschlos sen sein. Die E­ röf fnung ist für das erste
Quar tal 2016 geplant. Auf drei Ebenen
s teht eine Aus s tellungs f läche von r und
3500 Quadratmetern zur V
­ er fügung. Das
Museum umfasst zudem rund 1500 Qua dratmeter öf fentlich zugängliche Fläche
mit einem Museums -Shop, einer Spor t- Bar
und einem Museums - Bis tro sowie einer
C af eter ia. In den Ober­g e schos sen de s
Gebäudes bef inden sich r und 140 Büro ­
arbeit splät ze sowie 34 Wohnungen.
T H E F I FA W E E K LY
19
First Love
O r t : Ya z d , I r a n
Datum: 15. Mai 2014
U hrzeit: 18. 30 Uhr
Fotog ra f: Simon Koy
Favorite Picture
T H E F I FA W E E K LY
21
FOOTBALL
FOR HOPE
Football for Hope ist unser weltweites Bekenntnis, mithilfe des Fussballs eine bessere Zukunft zu gestalten.
Bislang haben wir über 550 lokale Projekte unterstützt, die sich mit dem Fussball verantwortungsvoll für soziale
Anliegen einsetzen und so Jugendlichen und ihrem Umfeld ein besseres Leben und neue Perspektiven eröffnen.
Weitere Informationen finden Sie unter der Rubrik Nachhaltigkeit auf FIFA.com.
LIVE YOUR GOAL S
PRESIDENTIAL NOTE
200 lächelnde
Nachwuchs­spielerinnen
Die “Live Your Goals”-Festivalreihe läutet die FIFA
­Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015™ ein und begeistert
­Hunderte von Mädchen und jungen Frauen.
Hoffnung durch Fussball
“P
Grosser Erfolg Über 200 Mädchen
nahmen am Festival “Live Your
Goals” in Ottawa teil.
A
m Sonntag, dem 3. Mai 2015, fanden sich 200 junge Nachwuchsspielerinnen im
­Louis-Riel-Dome in der kanadischen Hauptstadt Ottawa ein – bereit für zwei
Stunden voller Fussballaktivitäten und Spass. Die Mädchen im Alter von acht
bis zwölf Jahren kamen aus zahlreichen Klubs in der Gegend von Ottawa und
­einige auch aus Quebec.
Wenige Stunden zuvor hatten 40 Trainerinnen und ehrenamtliche Helferinnen
aus ganz Ontario noch alle Hände voll zu tun gehabt, um den Veranstaltungsort
für die zahllosen Fussballaktivitäten vorzubereiten, die hier stattfinden sollten. Der
Dome gab mit all den “Live Your Goals”-Flaggen und Bannern, tragbaren Toren,
Hüpfburgen, Schminkständen, Installationen für Torschusswettbewerbe und vielen
weiteren Attraktionen ein prächtiges Bild ab. Alle Aktivitäten waren darauf aus­
gerichtet, dass die Mädchen Spass haben und neue Kontakte knüpfen können.
Shuéme, das Maskottchen der Frauen-WM 2015, war ebenfalls dabei und
­überraschte Teilnehmerinnen und Eltern. Josée Bélanger, kürzlich als Mitglied
des kanadischen Kaders für die Frauen-WM 2015 bekanntgegeben, und Kristina
Kiss, die bei zwei Weltmeisterschaften für die kanadische Nationalmannschaft
auf­gelaufen ist und es auf insgesamt 75 Länderspieleinsätze bringt, boten ihre
Unterstützung für die Initiative “Live Your Goals” an und gaben ein grossartiges
Vorbild für die jungen Mädchen ab.
Die Veranstaltung war ein Riesenerfolg, und rund zwei Stunden nach Beginn
verliessen 200 Mädchen das Gelände mit einem Lächeln auf dem Gesicht,
­
Schweiss­perlen auf der Stirn und glänzenden Augen. Von ihren neuen Fussbällen
wollten sie sich auf dem gesamten Heimweg nicht mehr trennen. Å
rojekt 1” – das war 1975 meine erste Mission als
­FIFA-Mitarbeiter: ein Programm zur Entwicklung
und Förderung des Fussballs auf der gesamten
Welt – besonders im damals fussballerisch noch wenig
erschlossenen afrikanischen und asiatischen Raum. Es
war der Startschuss zu einem Prozess, der bahnbrechende Fortschritte brachte – etwa die erste WM-Endrunde
in Asien 2002 oder die afrikanische Premiere 2010.
Gleichzeitig intensivierten wir unser soziales und
gesellschaftliches Engagement. So lancierten wir (nach
der Vergabe der WM 2010 nach Südafrika) 2005 das
­P rogramm “Win in Africa with Africa”, das die infrastrukturelle Situation auf dem gesamten Kontinent
­entscheidend verbesserte und dem afrikanischen Fussball im wahrsten Sinn des Wortes eine neue Grundlage
gab. Parallel dazu initiierten wir 2005 das Programm
“Football for Hope”, das die Botschaft der FIFA für eine
bessere Zukunft mit konkreten Hilfsprojekten verband
und (in Afrika) den Bau von 20 “Football for Hope”-Zentren für Ausbildung, Gesundheit und Fussball umfasste.
Wir haben nicht nur dieses Ziel erreicht, sondern im
Zuge der WM-Endrunde 2014 unsere Unterstützung für
soziale Entwicklung auch in Südamerika auf ein neues
Niveau gehoben und die Zahl unterstützter Organisationen allein in Brasilien von fünf auf 37 gesteigert. Durch
“Football for Hope” haben wir 550 Programme in allen
sechs Konföderationen unterstützt.
Mit Stolz blicken wir auf zehn Jahre “Football for
Hope” zurück. Doch die Arbeit ist noch lange nicht
abgeschlossen. Dessen sind wir uns voll und ganz
­
­bewusst, und wir werden alles dafür tun, um unsere
­Verantwortung wahrzunehmen: für die nächsten zehn
Jahre – und noch viel länger.
FIFA
tfw
Ihr Sepp Blatter
T H E F I FA W E E K LY
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T H E F I FA W E E K LY
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Zwei Tage im Rampenlicht
Die grosse Fussballbühne ist der Traum eines jeden Nachwuchsspielers.
Am 13. / 14. Mai bekommen einige von ihnen am Blue Stars / FIFA Youth Cup
in Zürich einen Vorgeschmack davon, schreibt Sarah Steiner.
Mit Illustrationen von Julien Pacaud.
Illustration: Julien Pacaud / Talkie Walkie
D
en Blick auf den Rasen gerichtet, den
Vereinswimpel in der Hand, das Trikot
noch ohne Flecken. Ein sehnsuchts­
voller Blick auf den Matchball, der auf
seinem Sockel steht, gleich vor der
Tribüne. Ein scheuer Blick auf die
­Zuschauer, die da sitzen – zu Tausenden. Unter
ihnen Grössen des Fussballs. Christian Karem­
beu filmt mit dem Smartphone, FIFA-Präsident
Blatter im Gespräch mit Turnierpräsident Jürg
Hofmann. Und die unzähligen Talentscouts. Sie
sind an diesem Frühlingstag nach Zürich ge­
kommen, um die Youngsters spielen zu sehen,
zu entdecken, ihnen womöglich eine Karriere
einzurichten. Der Scheinwerfer hält drauf.
Der Blue Stars / FIFA Youth Cup ist eines
der bedeutendsten internationalen Jugend­
fussball-Turniere. Jährlich wird es über die Auf­
fahrtstage auf der Sportanlage Buchlern in
Zürich veranstaltet. Am 13. und 14. Mai 2015
bereits zum 77. Mal. Unter dem Motto “Where
Stars Are Born” treffen sich zehn Klubs mit
­ihren Nachwuchsteams in der Schweiz, um sich
zu messen. 232 Teams aus 40 Ländern waren
schon hier. Im Nationalmannschafts-Aufgebot
der teilnehmenden Teams der WM 2014 stan­
den 25 Spieler, die am Youth Cup einst ihre
Ballkünste vorführten. Das sind nur Zahlen.
Trotzdem beeindrucken sie und setzen die
­jungen Spieler auch unter Druck.
“Druck gehört zum Spiel”
Doch der Druck ist ein Teil des Geschäfts. Wer
Profifussball spielen will, setzt sich ihm
­tag­täglich aus. Es gilt, sich perfekt vorzuberei­
ten, physisch und psychisch fit zu sein, um am
Spieltag eine Top-Leistung abzurufen. Dass
an einem solchen Turnier Talentscouts anwe­
send sind, dessen sind sich sowohl Spieler als
auch Trainer bewusst. “Es gehört zum Spiel”,
sagt Mats Gren, Trainer der Mannschaft von
IFK Göteborg.
Für den Schweden bedeutet der Besuch in
Zürich eine Rückkehr zu alter Wirkungsstätte.
Von 1985 bis 2000 spielte er für die Zürcher
Grasshoppers, fünf Meister- und vier Cuptitel
hat er hier gewonnen. “Die Jungen müssen sich
an diesen Druck gewöhnen”, sagt er. Interna­
tionale Spiele zu bestreiten, sei für die jungen
Spieler sehr wichtig. “Es bringt sie weiter. Lehrt
sie sowohl Lebens- als auch Spielerfahrung.”
“Solche Turniere
sind massgeblich für
die Entwicklung
junger Spieler.”
Roy Makaay, Nachwuchs-Trainer
Feyenoord Rotterdam
Die Liste berühmter Teilnehmer am Youth
Cup ist lang. Von Sir Bobby Charlton zu Gerard
Piqué, von David Beckham zu Kaká. Viele
­K arrieren nahmen hier ihren Lauf, viele Sterne
begannen hier zu leuchten. Der Stern, der
­jedoch für immer mit dem Turnier verbunden
sein wird, ist derjenige des Hausklubs: Blue
Stars. Zwar konnte der Verein fussballerisch
auf ­internationalem Niveau nie überzeugen,
und auch national ist er heute bloss noch in der
fünfthöchsten Schweizer Spielklasse anzutref­
fen, doch im kleinen Klub war schon früh eines
klar: Gute Nachwuchsarbeit ist der Schlüssel
zum Erfolg. Und so bauten die Blue Stars 1921
als einer der ersten Vereine der Schweiz eine
Juniorenabteilung auf. 17 Jahre später kam das
Turnier hinzu. Eine nachhaltige Investition.
Einer, der seit vielen Jahren mit dabei ist,
ist Blue-Stars-Präsident und Chef des lokalen
Organisationskomitees Jürg Hofmann. 1960
spielte er selbst am Youth Cup gegen Manches­
ter United. Eine Erinnerung für die Ewigkeit.
“Ich weiss noch gut, da war ein Junge mit lan­
gem, lockigem Haar – er war der Beste auf dem
Platz. Sein Name? George Best!”, erzählt er und
lacht. Heute ist Hofmann zusammen mit sei­
nem Team für die Organisation des Turniers
zuständig. Spielpläne ausarbeiten, Teams ein­
laden, Budgets berechnen … Arbeit, die sich
lohnt: Der Youth Cup gilt als eines der meist­
besuchten Jugendturniere. “Wir verzeichnen
insgesamt 15 000 Besucher”, sagt Hofmann.
Von den Prüfungen in den Flieger
In den vergangenen 77 Jahren hat sich einiges
getan. Was als nationales Juniorenturnier sei­
nen Anfang nahm, ist heute eines der renom­
miertesten Nachwuchsturniere der Welt. Auch
dieses Jahr wieder hat der Youth Cup ein illus­
tres Teilnehmerfeld zu bieten. Aus Brasilien
reist Atlético Paranaense an und hat sich dabei
nichts weniger zum Ziel gesetzt als die Titel­
verteidigung. Unter der Führung von Mirko
Votava, der 1973 mit Borussia Dortmund das
Turnier gewann, stellt sich ihnen eines der
­erfolgreichsten Jugendteams von Deutschland
in den Weg: Werder Bremen. “Ich fahre mit ei­
ner sehr jungen Mannschaft nach Zürich”, sagt
der Coach. Er wird mit seinem Team erst am
T H E F I FA W E E K LY
25
B L U E S T A R S / F I F A Y O U T H C U P
Erfolgreiche Feyenoord Academy
Auch bei der Jugendakademie von Feyenoord
Rotterdam ist die Vorfreude spürbar. “Solche
Turniere sind wichtig für die Entwicklung
­junger Spieler”, sagt ihr Trainer, der frühere
Weltklassestürmer Roy Makaay. Entwicklung,
ein Begriff, der im Jugendfussball allgegenwär­
tig ist. Kein Wunder, hat sich doch in der Nach­
wuchsarbeit in den letzten Jahren enorm viel
getan. War früher die Professionalisierung der
Vereine vor allem auf die erste Mannschaft
­fokussiert, greifen heute die Strukturen viel
weiter. Vorbereitung und Vorbeugung. Regene­
ration und Individualisierung. Die J­ ungen wer­
den heute auf allen Ebenen auf eine mögliche
Profikarriere vorbereitet.
“Die Erwartungen
an die Jungen
sind gestiegen.”
Mats Gren, Nachwuchs-Trainer
IFK Göteborg
Die Feyenoord Academy, auch unter dem
Namen Varkenoord bekannt, ist in den Nieder­
landen eine der besten Fussballschulen. Seit
26
T H E F I FA W E E K LY
2010 gewann sie fünfmal in Folge den Rinus
Michels Award für die beste Nachwuchsschule
des Landes. Robin van Persie, Stefan de Vrij,
Georginio Wijnaldum und Bruno Martins Indi:
Sie alle haben an der WM in Brasilien für
­Furore gesorgt, und sie alle haben ihre ersten
Schritte in der Feyenoord Academy gemacht.
“Die Jungen trainieren härter und professi­
onell. Parallel dazu sind auch die Erwartungen
an sie gestiegen”, bestätigt Mats Gren. Wie in
Rotterdam liegt auch in Göteborg ein Haupt­
augenmerk auf der Nachwuchsabteilung. “Die
Arbeit mit den Jungen ist nicht nur sehr wich­
tig für den Klub, sondern für die Gesellschaft.
Sie hat einen grossen sozialen Wert”, sagt Gren.
Talent ist nicht alles
Was aber ist der Schlüssel zum Glück? Welches die
entscheidenden Faktoren für eine Profikarriere?
Talent allein reicht nicht aus, das ist heute ein
Fakt. “Talent ist wichtig, aber ohne harte Arbeit,
Hingabe und Leistungsbereitschaft ist es nicht
möglich, erfolgreich zu sein”, so Roy Makaay. Er
weiss, wovon er spricht, in seiner internationalen
Karriere sammelte er Titel in Deutschland,
­Spanien und den Niederlanden. Sein Trainerkol­
lege Mirko Votava sagt: “Das Wichtigste für
­einen jungen Spieler ist es, Spielpraxis zu sam­
meln. Denn wenn du nicht spielst, kannst du dich
nicht verbessern. Du musst also die richtigen
Schritte zur richtigen Zeit tun.” Und neben all der
perfekten Organisation braucht es am Schluss
noch ein Quäntchen Glück. Und sei es, dass einen
­keine schlimmen Verletzungen ereilen.
Im heutigen Jugendfussball wird mit allen
Möglichkeiten gerechnet. So ist den Vereinen
auch wichtig, dass sie mit ihren Spielern über
ein Leben nach – oder gar ohne – Profifussball
reden. Den Nachwuchstalenten soll die Mög­
lichkeit geboten werden, eine Ausbildung zu
absolvieren, die ihnen Abseits vom Sport eine
Perspektive bietet. “Wir investieren viel Zeit
Illustration: Julien Pacaud / Talkie Walkie
Abend des 12. Mai eintreffen, eine frühere Hin­
reise war für die Norddeutschen nicht möglich.
­“Einige meiner Spieler haben am Tag noch Abi­
turprüfungen”, sagt Votava und fügt hinzu:
“Sie freuen sich sehr auf die Reise nach Zürich.”
B L U E S T A R S / F I F A Y O U T H C U P
BLUE STARS / FIFA YOUTH CUP
TEILNEHMER 2015
Gruppe A: Atlético Paranaense, Bursaspor,
Werder Bremen, Grasshopper Club,
FC Zürich
Gruppe B: Benfica Lissabon, Feyenoord
Rotterdam, IFK Göteborg, FC Luzern,
FC Blue Stars
in diesen Bereich. Es ist wichtig, auch jenen
Spielern Aufmerksamkeit zukommen zu
­
­lassen, die nicht im Profifussball Fuss fassen
werden”, sagt Roy Makaay.
Stolz nach Hause
Den Blick auf die Tribüne gerichtet, das Trikot
des Gegenspielers in der Hand. Ein stolzer Blick
auf den Pokal, der auf dem Sockel steht, gleich
vor der Tribüne. Es ist geschafft, das Turnier
gewonnen. Der Scheinwerfer hielt drauf. Doch
was nun? Die Nachwuchstalente treten nach
zwei spannenden und intensiven Tagen die
Heimreise an. In ihre heimischen Ligen, in den
Alltag, wo sie Spieltag für Spieltag kämpfen:
um den Stammplatz und darum, sich täglich
von ­Neuem zu beweisen. ­Viele von ihnen werden den Sprung nicht schaffen. Fussball wird
zwar immer ein Teil ­ihres Lebens sein, doch die
Tür zum Profisport wird geschlossen bleiben.
Einige aber werden sich zurück ins Scheinwer-
ferlicht kämpfen. In den grossen Ligen spielen,
Erfolge feiern, Titel gewinnen. Von ihnen wird
man in ein paar Jahren erzählen. Und ihren
Namen nennen neben jenen von Sir Bobby
Charlton, Gerard Piqué, David Beckham und
Kaká – von denen man sagt, ihre Karriere habe
hier in Zürich begonnen. Å
BEKANNTESTE SPIELER (SEIT 1990)
Roy Keane, Christian Nerlinger,
Markus Babbel, Jay-Jay Okocha, Ryan Giggs,
David Beckham, Iván de la Peña, Eidur
Gudjohnsen, Nuno Gomes, Kaká, Alexander
Frei, Diego Benaglio, Alberto Aquilani, João
Moutinho, Nani, Gerard Piqué, Ron-Robert
Zieler, Xherdan Shaqiri, Ricardo Rodríguez,
Adnan Januzaj
TEILNEHMER (SEIT 1939)
232 Klubs aus 40 Ländern
ERFOLGREICHSTE KLUBS
Manchester United (18 Turniersiege),
Grasshopper Club (6 Turniersiege),
FC Barcelona und FC Young Fellows
(je 3 Turniersiege)
TURNIER 2015
Mittwoch, 13. Mai 2015 (ab 15.00 Uhr) und
Donnerstag, 14. Mai 2015 (ab 9.15 Uhr)
Sportanlage Buchlern, Zürich, Schweiz
T H E F I FA W E E K LY
27
FREE KICK
SPOTLIGHT ON
ALLGEMEINE
INFORMATIONEN
Land:
Vietnam
FIFA-Kürzel:
VIE
Kontinent:
Asien
Hauptstadt:
Hanoi
Lauter Beweise
Perikles Monioudis
Mario Wagner / 2Agenten
L
ionel Messi wird am Strafraum angespielt,
die Welt hält den Atem an. Der wuselige
­A rgentinier nimmt den Ball in seiner unnachahmlich exakten Art an und spitzelt ihn
in derselben Bewegung des Fussgelenks am
deutschen Verteidiger vorbei, mit einem Chip
überwindet er anschliessend den deutschen
Torhüter Manuel Neuer, doch die abgeklärte
deutsche Defensivkraft Jérôme Boateng rettet
für sein Team kurz vor der Linie.
Zehn Monate später ereignet sich mit denselben Protagonisten eine ähnliche Szene – in
einem anderen Kontext, auf einem anderen
Kontinent, in einem anderen Wettbewerb.
­Messi, nunmehr im Jersey des FC Barcelona,
nimmt den Ball an und spitzelt ihn in derselben
Bewegung des Fussgelenks am hochgewachsenen Boateng – nunmehr im Jersey des FC Bayern München – vorbei, der buchstäblich auf
dem falschen Fuss erwischt wird und umfällt;
wie “ein gefällter Baum”, so der hämische
Sprech in den Internetforen.
Messis Chip hat diesmal, da Neuer den Ball
passieren lässt, eine zählbare Konsequenz: den
zweiten Treffer beim 3:0 für Barça im Halbfinal-­
Hinspiel der Champions League am Abend des
6. Mai zu Hause gegen den Deutschen Meister
FC Bayern.
Zehn Monate zuvor, im Maracanã zu Rio de
Janeiro, durften Boateng und Neuer noch den
Sieg gegen Messi im WM-Finale bejubeln (1:0).
Müssig zu erwähnen, dass ein WM-Titel
schwerer wiegt als die Verheissung eines konti-
nentalen Pokals, aber das ist auch nicht der
Punkt hier. Vielmehr könnte man sich die
­Augen reiben ob der Duplizität der Ereignisse –
wären wir Fussballverrückte es nicht schon
längst gewohnt, in den wichtigsten Partien des
Jahres stets dieselben Ausnahmespieler am
Werke zu sehen.
Damit wäre zumindest schon ein Beweis
geführt. Dass nämlich die besten Spieler der
Welt – etwa Messi, Mascherano, Neuer, Lahm –
tatsächlich die besten Spieler der Welt sind.
Wobei man vor lauter Barça und Bayern einen
auf gar keinen Fall vergessen sollte: Cristiano
Ronaldo. Der Unvergleichliche könnte im
­Jersey von Real Madrid auch in dieser Saison
wieder allen ein Schnippchen schlagen und
sich die europäische Krone aufsetzen. Å
GEOGR APHISCHE
INFORMATIONEN
Landesfläche:
331 690 km²
Höchster Punkt:
Fansipan 3143 m ü. M.
Nachbarmeere und -ozeane:
Südchinesisches Meer
FUSSBALL MÄNNER
FIFA-Ranking:
125. Rang
Weltmeisterschaften:
Bisher keine Teilnahmen
FUSSBALL FR AUEN
FIFA-Ranking:
34. Rang
Weltmeisterschaften:
Bisher keine Teilnahmen
LET Z TE RESULTATE
Männer:
Vietnam - Malaysia 2:4
11. Dezember 2014
Frauen:
Vietnam - Malaysia 7:0
4. Mai 2015
FIFA-INVES TITIONEN
Seit 2000:
Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion
USD 2 373 214
T H E F I FA W E E K LY
29
C O U N T D OW N K A N A DA 2015: N O C H 29 TAG E
Panini
Das Sammelalbum umfasst 56 Seiten
mit Platz für 478 Sammelbilder, darunter
29 Sonderbilder. Die Päckchen werden
in rund 25 Ländern v­erkauft. Jedes
Päckchen enthält fünf ­S ammelbilder.
In Nordamerika sind es sieben.
30
T H E F I FA W E E K LY
Panini bringt erneut
ein Sammelalbum zur
Frauen-WM heraus
NOCH 29 TAGE
Das Sammelfieber ist ausgebrochen. Die siebte Frauen-Weltmeisterschaft wird mit einem Sammelalbum gewürdigt – dem zweiten
nach der WM 2011 in Deutschland.
P
anini S.p.A. ist der weltgrösste Herausgeber von Sammelbildern. Das italienische Traditionsunternehmen ist international tätig und vertreibt seine
berühmten Portraits zum Einkleben in
über 120 Ländern. Wie Panini und die
FIFA, Dachverband des Weltfussballs und
Organisator der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015™, nun bekanntgegeben
haben, wird die Zusammenarbeit weiter
ausgebaut. So sollen die Möglichkeiten,
die das Turnier bietet, noch besser ausgeschöpft werden. Die Frauen-Weltmeisterschaft ist das siebte Turnier dieser Art und
das zweite, das mit einem Sammelalbum von
Panini gewürdigt wird. Die Endrunde findet
vom 6. Juni bis zum 5. Juli in sechs kanadischen Städten statt. K
­ anada ist erstmals
Gastgeberland.
Voller Erfolg
Seit 1970 bringt Panini S.p.A. Sammel­a lben zu
Fussball-Weltmeisterschaften heraus. Das itali-
enische Unternehmen hat von der FIFA die Exklusivrechte für Sammelalben, Sammelkarten
und offizielle Sammelkartenspiele für bis jetzt
14 WM-Turniere erhalten (inklusive der Frauen-WM 2011 und 2015). Das erste Sammelalbum
für eine Frauen-Welt­meisterschaft gab es 2011
in Deutschland – und es war ein voller Erfolg.
Peter Warsop, Direktor für Lizenzfragen
bei der Panini-Gruppe, sagt dazu: “Wir sind
sehr stolz, auch in diesem Jahr wieder an dem
Programm teilzuhaben, mit dem wir die
Frauen-Weltmeisterschaft nicht nur feiern,
­
sondern auch für mehr Aufmerksamkeit und
mehr Begeisterung rund um das Turnier
sorgen können. Wir wurden bereits von
­
­zahlreichen Fans aus aller Welt mit der Frage
kontaktiert, ob wir wieder ein Sammelalbum
herausgeben. Wir freuen uns sehr, diese Frage
mit Ja beantworten zu können.
Das Turnier 2011 in Deutschland war
in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Daher
­haben wir unser Marketing und unseren Vertrieb der Sammelbilder auf rund 25 Länder
­ us­gedehnt. Da die Zahl der teilnehmenden
a
Mannschaften auf 24 erhöht wurde, wird
das aktuelle Sammelalbum auch dicker. Wir
wollten alle Mannschaften und alle eventuell
nominierten Spielerinnen abdecken. Fussballfans, die die Sammel­­bilder nicht bei sich
vor Ort kaufen können, können sie bei uns
online erwerben.”
Vertrieb in rund 25 Ländern
FIFA-Marketingdirektor Thierry Weil ergänzt:
“Wir sind froh, im Rahmen der Frauen-­
Weltmeisterschaft mit Panini zusammenzu­
arbeiten, da wir wissen, dass Fans auf der
ganzen Welt schon ungeduldig darauf warten,
ein Sammelalbum für dieses Jahr zu kaufen.
Das Erscheinen des Panini-Sammelalbums
sorgt in den Wochen vor grossen Turnieren
stets für Begeisterung unter den Fans. Es ist
jetzt noch ein Monat bis zum Anpfiff der WM,
und ich bin überzeugt, dass jetzt schon die
ganze Welt nach Kanada blickt.” Å
tfw
T H E F I FA W E E K LY
31
ZEITSPIEGEL
T
H
E
N
London, England
1931
Fox Fotos / Getty Images
Spieler des Arsenal FC unterziehen sich einer UV-Strahlen-Behandlung.
32
T H E F I FA W E E K LY
ZEITSPIEGEL
N
O
W
München, Deutschland
2015
A. Beier / Getty Images for FC Bayern
Bastian (r.) und sein älterer Bruder Tobias Schweinsteiger vom FC Bayern München beobachten eine partielle Sonnenfinsternis.
T H E F I FA W E E K LY
33
Jeder Moment zählt
Rückfahrkamera - Display System Gekühltes Handschuhfach
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Dieses Modell ist eventuell nicht verfügbar in Ihrem Land.
THE ART OF FOOTBALL
Finales Finale
Ronald Düker
D
er 30. Juni des Jahres 2002 war einer
dieser ganz besonderen Tage: WMFinale in Japan, Brasilien gegen
Deutschland, Ronaldo gegen Oliver
Kahn – eine Begegnung, an die der Stürmer heute ganz bestimmt lieber zurückdenkt als der Torhüter, denn Kahn wurde
zwar zum Spieler des Turniers gewählt,
liess aber den Ball vor seinem ersten
G egentor in der 67. Endspielminute so
­
­u nglücklich abprallen, dass das Spiel
­entschieden war.
Der 30. Juni 2002 war noch aus einem
anderen Grund als dem WM-Finale ein
ganz besonderer Tag: In Bhutan, dem kleinen Königreich am Fusse des Himalaya,
fand parallel zum Finale von Yokohama ein
zweites Endspiel statt. Auch hier standen
22 Männer auf dem Platz, auch hier wurde
auf zwei Tore gespielt, auch hier gab es am
Ende eine Siegermannschaft – aber sonst
war eben eigentlich alles anders.
Johan Kramers Dokumentarfilm
“The Other Final“ erzählt die Geschichte
dieses erstaunlichen Spiels, und zwar von
­Beginn an, der lange vor dem Anpfiff liegt.
Matthijs de Jongh, ein Fussballfan aus
­
Holland, hatte alles organisiert. Warum?
Seitdem sein eigenes Land schon in
der WM-Qualifikation gescheitert war,
interessierte er sich für die Kultur der Niederlage. Und damit auch für die beiden
grössten “Geschlagenen” im Fussball. Ein
Blick auf die Weltrangliste der FIFA zeigte
ihm, wer das war: Bhutan (Platz 202) und
Montserrat (203), die Schlusslichter aller
aufgelisteten Nationen.
Schon die geografische Verortung
­d ieser beiden Länder versteht sich nicht
immer von selbst. Montserrat? Eine winzi-
ge Insel in der Karibik, die im Jahr 1997
durch einen Vulkanausbruch zu grossen
Teilen verwüstet wurde. Bhutan: ein von
der Aussenwelt beinahe abgeschottetes
Königreich in Südasien. Cricket heisst der
Nationalsport in Montserrat, in Bhutan
liebt man das traditionelle Bogenschiessen.
Aber war nicht der König selbst in den
70er-Jahren ein ziemlich guter Fussball­
torhüter gewesen? Solche Dinge kommen
ans Licht, während Johan ­
K ramer die
­Vorbereitungen auf das grosse Spiel der
­k leinen Fussballnationen begleitet.
Und weil seine Kamera ganz nahe an
den Spielern beider Teams bleibt, lernt der
Zuschauer ein Menge über das Alltags­
leben an zwei völlig verschiedenen Stellen
der Welt. Wie sich die Spieler beider
Länder langsam kennenlernen und ihre
Sprachbarriere durch gemeinsames Musizieren überwinden (der Song “Hot Hot
Hot” ist seit dem Vulkanausbruch so
etwas wie die inoffizielle Hymne von
Montserrat), wie sie von ihren sportlichen
und ­persönlichen Träumen berichten, wie
sich die Mönche vor dem Spiel der Spiele
zum Gebet niederlassen, und wie die ganze Zeit doch immer der Fussball im Mittelpunkt steht – das zeigt, dass das schönste
Ball­spiel der Welt auch dann noch schön
ist, wo es um professionelle Leistungen
gar nicht geht. Das Endspiel, das andere
­Finale – und nur so viel soll hier verraten
werden – wurde dann vor allem durch
spektakuläre Torhüterfehler entschieden.
So spektakulär waren diese Torhüter­
fehler, dass O
­ liver Kahn mit seiner eigenen Leistung im grossen Finale dieses
Tages eigentlich für alle Zeiten versöhnt
sein sollte. Å
Z I TAT E DER WOC HE
“Ich freue mich, dass einige Spieler
Panenka-Elfmeter schiessen,
dass die Journalisten darüber
schreiben und die Fans sie geniessen.
Spieler wie Francesco Totti und
Zinédine Zidane haben es auch schon
gemacht, doch der von Messi war der
schönste von allen. Nicht zu kraftvoll,
genau in die Mitte und mit einem
schönen Bogen – seine Technik ist
einfach beeindruckend und dieses Tor
beweist sein aussergewöhnliches
Talent nur ein weiteres Mal.”
Antonin Panenka über Lionel Messis
Panenka-Elfmeter gegen Getafe
“Es spielt keine Rolle, wie man
gewinnt – solange man gewinnt.
­N atürlich sehen die Leute gern
schönen Fussball mit cleveren
Dribblings und Drehungen,
aber das zählt jetzt nicht.
Es spielt keine Rolle, wie hässlich
oder schlimm es ist, von mir aus auch
lange Bälle – die Leute können sagen,
was immer sie wollen.
Es spielt keine Rolle. Ich will
gewinnen. Ich muss gewinnen!”
Roly Bonevacia von Wellington Phoenix
“Cristiano Ronaldo könnte für Millwall,
QPR, Doncaster Rovers oder jeden
anderen Klub spielen und er würde
trotzdem einen Hattrick schaffen.
Ich bin nicht sicher, ob Messi das
auch schaffen würde. Ronaldo ist
beidfüssig, schnell, kopfballstark
und kühn, wobei Messi natürlich auch
kühn ist. Ich glaube nur, dass Messi
einfach ein Barcelona-Spieler ist.”
Sir Alex Ferguson
T H E F I FA W E E K LY
35
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TURNING POINT
“Das Teamgefühl war
stärker”
Frankreichs Nationaltorhüter
Hugo Lloris galt als grosse
Nachwuchshoffnung im Tennis.
Doch plötzlich hatte er nur noch
den grossen Ball im Fokus.
Charlie Forgham Bailey/Presse Sports/freshfocus
A
ls Sohn einer Anwältin und eines Bankers an der Côte d’Azur aufgewachsen,
war der Fussball in meiner Kindheit
nicht automatisch die erste Wahl. Ich
habe auch Tennis geliebt, sowohl aktiv
als auch passiv. Nicht weit von meinem
Geburtsort Nizza stand jedes Jahr im Frühling das berühmte Sandplatzturnier von
Monte Carlo auf dem Programm. Da musste
ich natürlich unbedingt hin. Der Amerikaner
Pete Sampras war mein Held. Ich weiss nicht,
ob mein eigenes Niveau je gereicht hätte, um
ein Profi zu werden, aber Talent ist mir auf
jeden Fall attestiert worden.
Parallel jagte ich beim unterklassigen Verein CEDAC (Centre de Diffusion et d’Action
Culturelle) im Kulturzentrum von Cimiez am
Rande Nizzas der Lederkugel hinterher.
Anfangs wollte ich unbedingt Stürmer sein,
doch nach einiger Zeit muss den Betreuern
aufgefallen sein, dass ich im Tor besser aufgehoben war – wegen der ausserordentlichen
Antizipation, der Grund­
s chnelligkeit, der
Hand-­Auge-Koordination und der Reflexe, wie
es hiess. Auf eine Empfehlung des früheren
französischen Nationalkeepers Dominique
Baratelli hin bin ich dann in die Akademie seines ehemaligen Klubs OGC Nizza übersiedelt.
Ich muss zehn oder elf Jahre alt gewesen
sein, als der Fussball immer mehr die
Oberhand gegenüber dem Tennis gewann. Die
Trainingsein­heiten unter der Woche häuften
sich. Mir war klar, dass bald eine Entscheidung
fällig war. Ich musste mich auf eine Sache
­konzentrieren. Und ich wählte den Fussball.
Wahrscheinlich hatte das Teamgefühl den Ausschlag gegeben, die Aussicht, mit den Kumpels
ein Gemeinschaftserlebnis auszukosten.
Nach all den Saisons im Nachwuchs­bereich
von Nizza, dem Debüt in der 1. Mannschaft mit
18 Jahren, den folgenden Transfers zu Olympique Lyon und zu Tottenham Hotspur nach
London und als Kapitän der Equipe Tricolore
ein Jahr vor der Heim-Europameisterschaft
darf ich behaupten: “Non, je ne regrette rien.”
Aber es ist nicht so, dass Tennis überhaupt
kein Thema mehr für mich wäre. Im Alltag
habe ich nur keine Zeit mehr dazu. Aber in den
Ferien habe ich in der Vergangenheit wiederholt zum Schläger gegriffen, und da ist mir
aufgefallen, wie schnell das Feuer in mir wieder entfacht worden war. Å
Aufgezeichnet von Andreas Jaros
Name
Hugo Lloris
Geburtsdatum, Geburtsort
26. Dezember 1986, Nizza, Frankreich
Position
Torwart
Vereine
1997–2008 OGC Nizza
2008–2012 Olympique Lyon
seit 2012 Tottenham Hotspur
Nationalteam
65 Einsätze für Frankreich
Erfolge
U19-Europameister 2005
Bester Torhüter in Frankreich 2008, 2010, 2011
Französischer Pokal 2012
Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem
wegweisenden Moment in ihrem Leben.
T H E F I FA W E E K LY
37
W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R
Deutschland (unverändert)
keine
keine
3
kein Team mit mehr als einem Spiel
Russland (+ 47 Punkte)
Suriname (+ 14 Ränge)
Montenegro (– 34 Punkte)
Mauretanien (– 9 Ränge)
Spitzenreiter
Aufsteiger in die Top 10
Absteiger aus den Top 10
Spiele insgesamt
Teams mit den meisten Spielen
Grösster Aufsteiger nach Punkten
Grösster Aufsteiger nach Rängen
Grösster Verlierer nach Punkten
Grösster Verlierer nach Rängen
Rang Team
+/- Punkte
Rang Team
+/- Punkte
Letzte Aktualisierung:
7. Mai 2015
Rang Team
+/- Punkte
Rang Team
+/- Punkte
1 Deutschland
0 1687
55 Gabun
0
583
109 Kuba
0
298
163 Guyana
-8
128
2 Argentinien
0 1494
56 Mali
0
578
110 St. Vincent und die Grenadinen
6
291
163 Bhutan
0
128
3 Belgien
0 1457
57 Albanien
0
575
111 Sudan
-1
288
165 Dominica
12
121
4 Kolumbien
0 1412
57 Republik Korea
0
575
112 Libyen
-1
281
166 Malaysia
-2
120
5 Brasilien
0 1372
59 Südafrika
1
553
112 St. Kitts und Nevis
-1
281
167 Puerto Rico
-1
119
6 Niederlande
0 1301
60 Sambia
-1
552
114 Namibia
-1
279
168 Jemen
2
117
7 Portugal
0 1221
61 Äquatorial-Guinea
0
549
115 Kanada
-1
277
169 Hongkong
-2
116
8 Uruguay
0 1176
62 Republik Irland
0
546
116 Aserbaidschan
-1
264
169 Bangladesch
-2
116
9 Schweiz
0 1135
63 Peru
1
532
117 Kenia
0
258
171 Grenada
-6
113
10 Spanien
0 1132
64 Australien
-1
531
118 Dominikanische Republik
0
257
172 Montserrat
-1
107
11 Frankreich
0 1127
65 Trinidad und Tobago
0
519
119 Niger
0
252
173 Pakistan
-1
106
12 Rumänien
0 1086
66 Burkina Faso
0
517
120 Moldawien
1
245
174 Amerikanische Jungferninseln
-1
104
13 Italien
0 1085
67 Bulgarien
0
505
121 Lesotho
1
242
175 Neukaledonien
-1
101
14 England
0 1030
68 Vereinigte Arabische Emirate
0
501
122 Burundi
1
237
176 Guam
-1
97
15 Costa Rica
0 1016
69 Venezuela
0
495
123 Simbabwe
0
235
176 Swasiland
-1
97
16 Chile
0 1002
70 Norwegen
0
491
124 Vietnam
1
229
178 Laos
0
88
17 Kroatien
0
977
71 Uganda
1
485
125 Syrien
1
225
179 Kambodscha
0
86
18 Tschechische Republik
1
923
72 Usbekistan
1
476
126 Kuwait
1
224
179 Chinese Taipei
0
86
70
19 Slowakei
1
920
73 Ruanda
1
474
127 Liechtenstein
1
219
181 Nepal
0
20 Algerien
1
917
74 Jamaika
1
466
128 Bermuda
1
217
182 Brunei Darussalam
1
69
21 Wales
1
916
75 Montenegro
-5
457
129 Mauretanien
-9
216
183 Turks- und Caicos-Inseln
1
66
22 Mexiko
-4
908
76 Honduras
0
453
130 Barbados
0
215
183 Macau
1
66
23 Elfenbeinküste
0
907
77 Armenien
0
449
131 St. Lucia
5
214
185 Tahiti
1
65
24 Griechenland
0
900
78 Finnland
0
446
132 Guinea-Bissau
-1
212
185 Mauritius
-4
65
25 Österreich
0
891
79 Haiti
0
442
132 Liberia
-1
212
185 Komoren
1
65
26 Ghana
0
833
80 Togo
0
435
134 Kasachstan
-1
210
188 Sri Lanka
-2
64
60
27 Russland
5
828
81 Paraguay
0
415
135 Afghanistan
0
208
189 Seychellen
0
28 USA
-1
825
82 VR China
0
408
136 Aruba
-2
204
190 São Tomé und Príncipe
0
58
29 Dänemark
-1
808
83 Belarus
0
397
137 Philippinen
2
200
191 Cayman-Inseln
0
48
30 Schottland
-1
796
84 El Salvador
0
388
137 Luxemburg
0
200
192 Salomon-Inseln
0
46
31 Tunesien
-1
793
85 Lettland
0
387
139 Georgien
-1
197
193 Südsudan
0
43
32 Bosnien und Herzegowina
-1
783
86 Mosambik
0
383
140 Malediven
1
191
194 San Marino
0
40
33 Ukraine
0
772
86 Irak
0
383
141 Palästina
-1
190
195 Vanuatu
0
34
34 Ecuador
0
762
88 Sierra Leone
0
382
142 Thailand
0
183
196 Fidschi
0
30
35 Polen
0
753
89 Angola
0
381
143 Tadschikistan
0
173
196 Samoa
0
30
36 Senegal
0
752
90 Marokko
1
371
144 Zentralafrikanische Republik
0
163
198 Bahamas
0
26
37 Kap Verde
0
737
90 Guatemala
0
371
144 Libanon
0
163
198 Britische Jungferninseln
0
26
38 Island
0
728
92 Bolivien
0
360
144 Neuseeland
0
163
200 Mongolei
0
19
39 Schweden
0
704
93 Estland
0
358
147 Indien
0
161
201 Tonga
0
17
40 Iran
0
689
94 Benin
0
357
148 Curaçao
0
159
202 Papua-Neuguinea
0
13
41 Guinea
0
678
95 Saudiarabien
0
349
149 Malta
0
158
203 Amerikanisch-Samoa
0
12
8
42 Nordirland
0
672
96 Zypern
0
342
150 Madagaskar
0
156
204 Andorra
0
43 Ungarn
0
665
97 Oman
0
341
151 Osttimor
1
151
204 Eritrea
0
8
44 Serbien
0
664
97 Malawi
0
341
152 Tschad
-1
150
206 Somalia
0
6
45 Nigeria
0
659
99 Katar
0
337
153 Kirgisistan
0
148
207 Dschibuti
0
4
46 Israel
0
649
100 Litauen
0
333
154 Nicaragua
0
142
207 Cook-Inseln
0
4
47 Slowenien
0
648
101 Äthiopien
0
321
155 Suriname
14
141
209 Anguilla
0
2
48 Kamerun
0
627
102 Färöer
0
318
156 DVR Korea
1
139
49 Kongo
0
624
103 Jordanien
0
316
157 Gambia
-1
138
50 Japan
0
614
104 Botsuana
0
314
158 Myanmar
0
133
51 Ägypten
0
612
105 EJR Mazedonien
0
312
159 Turkmenistan
0
131
52 Türkei
0
603
106 Antigua und Barbuda
0
311
159 Indonesien
0
131
53 Panama
0
587
107 Tansania
0
304
159 Belize
0
131
54 DR Kongo
0
584
108 Bahrain
0
299
162 Singapur
0
130
38
T H E F I FA W E E K LY
http://de.fifa.com/worldranking/index.html
PUZZLE
Eine Wochenpublikation der
Fédération Internationale de Football Association (FIFA)
Präsident
Joseph S. Blatter
1
4
9
2
Generalsekretär
Jérôme Valcke
7
7
8
9
Chefredakteur
Perikles Monioudis
Redaktion
Alan Schweingruber (Stv. Chefred.), Sarah Steiner
5
8
6
3
2
2
2
9
9
7
7
8
6
6
1
2
4
9
3
5
7
8
7
5
3
3
8
3
Projektmanagement
Bernd Fisa, Christian Schaub
7
3
Produktion
Hans-Peter Frei
Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht
werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.
9
1
4
Redaktionsassistenz
Alissa Rosskopf, Honey Thaljieh
Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly,
auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und
unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt.
Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte
Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das
FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen.
In der Schweiz hergestellt und gedruckt.
8
4
Mitarbeit an dieser Ausgabe
Marius Achatz, Lefteris Coroyannakis
Internet
www.fifa.com/theweekly
4
7
3
Ständige Mitarbeitende
Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros,
Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn
Kontakt
[email protected]
1
MIT TEL
Korrektorat
Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach
Druck
Zofinger Tagblatt AG
6
3
3
8
5
1
6
Bildredaktion
Peggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.)
4
6
Art Direction
Catharina Clajus
Übersetzung
www.sportstranslations.com
7
9
8
Direktor Kommunikation
und Öffentlichkeitsarbeit
Walter De Gregorio
Layout
Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli
5
LEICHT
1
7
3
3
2
7
SCHWER
9
4
7
1
5
5
6
4
9
7
5
7
3
9
2
3
3
7
3
8
1
6
4
2
3
9
5
9
2
T H E F I FA W E E K LY
Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku
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Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den
Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie
in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.
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AUSWERTUNG DER LET Z TEN UMFR AGE
UMFR AGE DER WOCHE
Welcher kontinentale Meister wird
bei der FIFA-Beach-Soccer-WM 2015
am weitesten kommen?
Wer gewinnt die UEFA-ChampionsLeague 2014/15?
47+32+1263
21
10 8
6%
12%
32%
3%
47%
Quelle: Fifa.com
·Barcelona
· Bayern München
· Juventus Turin
· Real Madrid
≠ Brasilien
≠ Mexiko
≠ Madagaskar
≠ Russland
≠ Oman
Stimmen Sie ab unter:
FIFA.com/newscentre
Meistertitel in Folge kann Dinamo Zagreb,
Kroatiens erste Kraft, vorweisen. Damit setzte
der Hauptstadtklub seine aussergewöhnliche
Vormachtstellung fort und ist weltweit der
erfolgreichste Serienmeister hinter Lincoln FC
aus Gibraltar, der am gleichen Tag seinen
13. Titel in Folge perfekt machte.
(Im Bild: Ángelo Henríquez)
Spiele sind seit der letzten Heimniederlage des
VfL Wolfsburg vergangen – ein neuer Vereinsrekord. Die “Wölfe” sind der einzige Bundesligaklub, der in der laufenden Saison im
eigenen Stadion noch nicht besiegt wurde.
Diese Serie bauten die Wolfsburger mit dem
2:2-Unentschieden gegen Hannover 96 aus.
Tore ohne Gegentreffer gegen Córdoba sind
für den FC Barcelona gleichbedeutend mit der
Einstellung des höchsten Ligasiegs. Nur
zweimal in seiner Geschichte hat der katalanische Klub ein Meisterschaftsspiel in der
Fremde mit einem so hohen Unterschied
gewonnen – 1959 gegen Las Palmas und 2010
gegen Almería. (Im Bild: Luis Suárez)
Michael Regan / Getty Images, Getty Images (3)
Z AHLEN DER WOCHE