NR. 19/2015, 15. MAI 2015 DEUTSCHE AUSGABE Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904 Europäische Spieler in afrikanischen Nationaljerseys IM LAND DER VORFAHREN KANADA 2015 WELTMEISTER JAPAN NOCH STÄRKER SEPP BLATTER FUSSBALL UND FIFA ALS FRIEDENSSTIFTER ÉRIC ABIDAL EINSATZ FÜR DIE KRANKEN W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L 6 15 Jordanien Al-Wehdat feiert die erfolgreiche Titelverteidigung. Coach Abdullah Abu Zema gilt als Baumeister des Erfolgs und sorgt für das Entstehen einer neuen Mentalität im jordanischen Fussball. 19 Sepp Blatter Der FIFA-Präsident sagt vor dem Treffen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas: “Frieden ist nur möglich, wenn man ihn gemeinsam anstrebt.” 37 Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com Der Ruf der Heimat Die Eltern stammen aus Algerien, Ghana oder Kamerun, aufgewachsen sind sie in Frankreich, England oder Portugal. Wie sich junge Fuss baller mit zwei Herzen in der Brust für ein Nationalteam entscheiden, lesen Sie im Artikel von Mark Gleeson. Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com 22 Lily Parr Die Engländerin begann 1919 mit dem Fussball und gilt als Symbolfigur des Frauensports. “ Der Rest war der Fussballgott” Marco Etcheverry schoss gegen Brasilien das wichtigste Tor seiner Karriere und hatte damit massgeblichen Anteil an der WM-Teilnahme Boliviens 1994. Im Land der Vorfahren Unsere Illustration auf dem Cover zeigt die Spieler Anthar Yahia (Algerien), Eric Maxim Choupo-Moting (Kamerun) und Frédéric Kanouté (Mali). Mario Wagner (Illustration) Frauen-WM · Gruppen A + B The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf dem Tablet verfügbar. http://www.fifa.com/mobile 2 T H E F I FA W E E K LY Gruppe B Kanada Deutschland VR China Elfenbeinküste Neuseeland Norwegen Niederlande Thailand Getty Images (2), imago (1) Gruppe A D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L Europa 54 Mitglieder www.uefa.com Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com 30 Norio Sasaki Der Japaner will mit seinem Team den Titel an der Frauen-WM verteidigen. 16 Éric Abidal Der Franzose im Interview über Messi, Familie und den modernen Aussenverteidiger. 14 Ghana Rückrundenstart nach zweiwöchiger Pause. (Im Bild: Martin Antwi) Frauen-WM · Gruppen C – F ghanasoccernet.com (1) Gruppe C Gruppe D Gruppe E Gruppe F Japan USA Brasilien Frankreich Schweiz Australien Republik Korea England Kamerun Schweden Spanien Kolumbien Ecuador Nigeria Costa Rica Mexiko T H E F I FA W E E K LY 3 sharecocacola.com #shareacocacola Coca-Cola and the contour bottle are registered trademarks of the Coca-Cola Company. Share a with UNCOVERED Weit weg W ie kommt das Neue in den Fussball? Nun, das Spiel vermag es, neue Stile und Systeme aus sich selbst hervorzubringen. Weiterent wickelt, eingeübt und verbreitet aber wird das Neue sehr wohl auch jenseits des Platzes – in Nachwuchsakademien und Trainingscamps, in Meisterschaften und Turnieren. Die FIFA investiert täglich über 600 000 US-Dollar in den Fussball weltweit. Die 209 Mitgliedsverbände werden unterstützt, damit ihre Infrastruktur und ihr spezifisches Know-how dem Fussball im Land direkt zugutekommt. Neues im Fussball suchen auch die Spieler selbst. Die Gründe, weshalb ein in Europa geborener und ausgebildeter Fussballer sich auf die Suche nach seinen Wurzeln begibt und im Nationalteam jenes Landes ankommen möchte, aus dem seine Familie stammt, sind mannig faltig. Unser Autor in Südafrika, Mark Gleeson, zeichnet ab Seite 6 den Weg einiger hochkarätiger Profis nach, die nicht für ihr europäisches Geburtsland, sondern in Afrika das Nationaljersey überstreifen. Å Mario Wagner / 2Agenten Perikles Monioudis T H E F I FA W E E K LY 5 E U R O P A /A F R I K A In Europa geboren und die Möglichkeit, für Afrika zu spielen: Nabil Fekir (Frankreich), Kevin-Prince Boateng (Ghana), Thievy Bifouma (Kongo) und Sofiane Feghouli (Algerien, v.l.n.r.) haben sich für ihr Nationalteam entschieden. 6 T H E F I FA W E E K LY E U R O P A /A F R I K A Zurück zu den Wurzeln Viele Afrikaner verstärken die europäischen Ligen. Umgekehrt sind seit ein paar Jahren nicht wenige Spieler, die in Europa geboren wurden, für afrikanische Nationalteams im Einsatz, schreibt Mark Gleeson. Mit Illustrationen von Mario Wagner. T H E F I FA W E E K LY 7 E U R O P A /A F R I K A E s war ein Tor im Van-Basten-Stil. Anthar Yahia jagte den Ball aus spitzem Winkel volley ins Netz, nachdem er sich in den Rücken der ägyptischen Abwehr gespielt hatte, und sicherte Algerien damit einen Platz bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ 2010. Das war ein reicher Lohn dafür, dass man sich so entschlossen für eine Regeländerung bei den internationalen Spielberechtigungen eingesetzt hatte. Der fantastische Schuss im Playoff-Spiel der WM-Qualifikation im neutralen Khartoum bedeutete für Algerien nicht nur die erstmalige Rückkehr zur WM-Endrunde seit 1986, sondern rechtfertigte auch die Anstrengungen des algerischen Fussballverbandes. Dieser hatte vor fast einem Jahrzehnt als treibende Kraft eine Änderung der FIFA-Statuten verfolgt, nach der Spielern, die im Juniorenalter für ein bestimmtes Land angetreten waren, gestattet wurde, später auch für ein anderes Land zu spielen, sofern sie beide Staatsangehörigkeiten besitzen. Diese Änderung hat nicht nur in Algerien zu einer enormen Leistungssteigerung der Nationalmannschaft geführt, sondern auch in zahlreichen anderen afrikanischen Ländern, die Nutzniesser dieser Verbesserung wurden. Angola, Burkina Faso, DR Kongo, Elfenbeinküste, Gabun, Ghana, Guinea, Kamerun, Kap Verde, Kongo, Mali, Marokko, Mauretanien, Niger, Nigeria, Senegal, Togo und Tunesien sind die 18 afrikanischen Länder, die von der Regelung profitiert haben und Spieler in ihre Auswahlmannschaften holen können, die zuvor nicht mehr für sie spielberechtigt gewesen wären. dass ich zweisprachig aufgewachsen bin und zudem die kamerunische Mentalität kannte. Ausserdem kann ich sagen, dass meine neuen Teamkameraden mir gegenüber sehr freundlich und hilfsbereit waren. Sie haben es mir leicht gemacht, Teil des Teams zu werden. Es war auch sehr hilfreich, dass ich Kamerun und die Menschen dort schon kannte, da ich das Land als Kind einige Male zusammen mit meinem Vater besucht hatte. Besonders positiv ist für mich, dass ich so auch eine enge Bindung zum Land meines Vaters habe und meiner Familie dort nahe sein kann. Was die sportliche Seite angeht, bin ich natürlich stolz, dass ich schon zweimal bei einer WM und einmal beim Afrikanischen Nationen-Pokal für Kamerun gespielt habe”, sagt Choupo-Moting zu The FIFA Weekly. Ein anderer starker Bundesligaprofi, der gewechselt hat, ist Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund. Der bald 26-jährige, blitzschnelle Stürmer absolvierte ein Spiel in der U21 Frankreichs, entschied sich dann aber für Gabun und kann heute drei Teilnahmen am Afrikanischen Nationen-Pokal vorweisen. Der positive Beitrag dieser Spieler stellt insbesondere in Afrika eine enorme Bereicherung für den Fussball dar, doch auch andere Länder profitieren davon, beispielsweise Australien, Bosnien-Herzegowina, Iran, Jamaika, Kroatien und die USA. Bis 2003 waren die Regeln zu internationalen Auswahlmannschaften starr. War ein Spieler einmal in einem Länderspiel für ein Land eingesetzt worden, und sei es nur auf U17-Ebene, war er für den Rest seiner Karriere an dieses Land gebunden. Als besonders bitter erwies sich dieser Mangel an Flexibilität zu Beginn seiner Karriere für den Stürmer Tim Cahill, der als Sohn Bifouma und Choupo-Moting eines Iren und einer Samoanerin in Australien Es gibt zahlreiche gute Beispiele. Das jüngste ist zur Welt kam. Thievy Bifouma, ehemaliger U21-Nationalspieler Als er seine Grossmutter auf der Pazifikinsel Frankreichs, der sich im vergangenen August für besuchte, wurde er eingeladen, in einem Kongo entschied. Der in Paris geborene Stürmer U17-WM-Qualifikationsspiel für die Auswahl SaEric Maxim Choupo-Moting mit dem wilden Haarschnitt sorgte mit seiner moas zu spielen. Er war damals gerade 14 Jahre enormen Schnelligkeit und seiner listigen Raffialt und nicht im Geringsten in der Lage, die Ausnesse sofort für Furore. In der Qualifikation für den Afrikanischen Nawirkungen seiner freudigen Annahme dieses prestigeträchtigen Antionen-Pokal erzielte er beim 3:2-Auswärtssieg der Diables Rouges gegen gebots abzuschätzen. Wegen eines achtminütigen Einsatzes als Einden Champion Nigeria zwei Tore und trug somit dazu bei, dass sich Konwechselspieler in der Schlussphase der Partie sollte er nun auf ewig go anstelle der hoch favorisierten Super Eagles für die Endrunde 2015 an die Insel gebunden sein, selbst dann noch, als er langsam zum Star qualifizierte. Bei der Endrunde des Turniers im Januar in Äquatorial- wurde und sowohl Australien als auch die Republik Irland grosses Guinea erzielte Bifouma drei Treffer und Kongo stiess zum zweiten Mal Interesse an ihm hatten – was auf Gegenseitigkeit beruhte. Doch bis in der Turniergeschichte bis ins Viertelfinale vor. “Dass er dabei war, hat die Regeln geändert wurden, war Cahill aufgrund dieses Karriereaufsich enorm ausgewirkt. Er ist eine echte Verstärkung unseres Kaders”, takts gebunden und von anderen internationalen Einsatzmöglichkeiso Kongos Trainerveteran Claude Le Roy. ten ausgeschlossen. Bis 2003 gab es nach einer solchen Festlegung Kamerun sucht nach dem Ende der Ära von Samuel Eto’o nach altem kein Zurück. Glanz und hofft dabei auf die Künste des gebürtigen Hamburgers Eric Maxim Choupo-Moting, der früher für die deutschen U19- und U21-AuswahlDas Recht zu wählen teams spielte und nun schon zweimal mit Kamerun zur WM gefahren ist. Die fast fünf Millionen Menschen umfassende Bevölkerungsgruppe Der Stürmer vom FC Schalke 04 dürfte in der Qualifikation für der algerischen Einwanderer in Frankreich gilt schon seit Langem als Russland 2018 in eine Führungsrolle hineinwachsen und ist mit seiner Reservoir aussergewöhnlicher Talente, allen voran der geniale Z inédine Situation offensichtlich sehr zufrieden. “Die Entscheidung für KameZidane. Zahlreiche in Frankreich geborene Spieler mit algerischen run, nachdem ich zuvor bis zur U21-Auswahl für Deutschland gespielt Wurzeln und doppelter Staatsangehörigkeit hatten für Frankreichs hatte, bedeutete zunächst eine grosse Veränderung. Ich musste mich Junioren-Nationalteams gespielt, doch nur eine Handvoll schnürte als Fussballer an eine neue Mentalität gewöhnen. Dabei war hilfreich, später auch in der A-Nationalmannschaft der Bleus die Stiefel. “Die Entscheidung für Kamerun bedeutete zunächst eine grosse Veränderung.” 8 T H E F I FA W E E K LY E U R O P A /A F R I K A A u s den A u s f ühr ung s be s t immungen z u den F IF A - S t a t u t en : III. Spielberechtigung für Verbandsmannschaften 8. Wechsel des Verbands 1. Besitzt ein Spieler mehrere Staatsbürgerschaften, erhält ein Spieler eine andere Staatsbürgerschaft oder ist er aufgrund seiner Staatsbürgerschaft für mehrere Verbände spielberechtigt, so steht diesem unter den nachfolgenden Voraussetzungen das einmalige Recht zu, die Spielberechtigung für Länderspiele eines anderen Verbands, dessen Staatsbürgerschaft er besitzt, zu erlangen. a) Das Wechselrecht kann nur beansprucht werden, wenn der Spieler von seinem heutigen Verband noch in keinem A-Länderspiel eines offiziellen Wettbewerbs eingesetzt wurde (Voll- oder Teileinsatz) und er zum Zeitpunkt des ersten Voll- oder Teileinsatzes in einem Länderspiel in einem offiziellen Wettbewerb seines bisherigen Verbands bereits im Besitz der Staatsbürgerschaft des Verbands war, für dessen Verbandsmannschaft er die Spielberechtigung erlangen will. Louafi Larbi / Reuters Weltmeister mit zweiter Flagge Frankreich-Star Zinédine Zidane bei einem Freundschaftsspiel in Algerien (2010). Der Rest war von weiteren Länderspielen ausgeschlossen, was Mohamed Raouraoua, den Präsidenten des algerischen Fussballverbands, ärgerte und auch frustrierte. “Wir fanden es einfach nicht fair, dass Spieler (mit afrikanischen Wurzeln) nach ihren Einsätzen für Junioren-Auswahlteams europäischer Länder keine Chance mehr bekamen, auch auf A-Nationalmannschaftsebene auf der internationalen Bühne dabei zu sein. Unser Vorschlag sollte diesen Spielern die Freiheit und das Recht der Wahl geben”, sagt er zu The FIFA Weekly. Damals sah die typische Situation für solche Spieler so aus, dass er bei entsprechendem Talent im Juniorenalter meist schnell ins Nationalteam seines Geburtslandes berufen wurde. In den Nachwuchsteams Frankreichs fanden sich zahlreiche junge Spieler aus den Maghreb-Staaten und Westafrika, in den Niederlanden nominierte man Spieler aus der marokkanischen und kapverdischen Bevölkerungsgruppe und in Portugal berief man Akteure aus den ehemaligen Kolonien wie Angola und Mosambik. Raouraoua, der einen Sitz im FIFA-Exekutivkomitee innehat, wollte diese Situation ändern. Sein Vorschlag, dass Spieler, die im Juniorenalter für ein bestimmtes Land gespielt hatten, sich später entscheiden können, für ein anderes Land zu spielen – sofern sie beide Staatsangehörigkeiten besitzen, einen formellen Antrag bei der FIFA stellen und unter 21 Jahre alt sind –, wurde 2003 vom FIFA-Kongress in Doha angenommen. b) Ein Spieler, der den Verband wechselt, dar f für seinen neuen Verband nicht in einem Wettbewerb eingesetzt werden, in dem er bereits für seinen ehemaligen Verband gespielt hat. 2. Ein Spieler, der die Staatsbürgerschaft des Landes, für dessen Verband er in einem Länderspiel gemäss Ar t. 5 Abs. 2 eingesetzt wurde, durch Beschluss einer zuständigen staatlichen Behörde definitiv und ohne oder gegen seinen Willen verlier t, hat das Recht, die Spiel berechtigung für Länderspiele eines anderen Verbands, dessen Staatsbürgerschaft er besitzt oder erhalten hat, zu erlangen. 3. Ein Spieler, der ein Wechselrecht gemäss Ar t. 1 oder 2 dieses Ar tikels besitzt, hat über das FIFA- Generalsekretariat ein schriftliches und begründetes Gesuch einzureichen. Die Kommission für den Status von Spielern entscheidet über das eingereichte Gesuch. Das Ver fahren richtet sich nach der Ver fahrensordnung für die Kommission für den Status von Spielern und für die Kammer zur Beilegung von Streitigkeiten. Nach der Einreichung des Gesuchs ist der Spieler bis zur Ver fahrenserledigung für keine Verbandsmannschaft spielberechtigt. T H E F I FA W E E K LY 9 E U R O P A /A F R I K A Abbas / Magnum Photos / Keystone Lange her Derby in Yaoundé, Kamerun, 1971. 10 T H E F I FA W E E K LY E U R O P A /A F R I K A Frankreichs U18 (2003) Kapitän ist Carl Medjani (u.l.), der seit 2010 für Algerien spielt. Christof Koepsel / Bongarts / Getty Images Die Altersgrenze sollte erst zwei Jahre später in Kraft treten, was vielen Spielern zusätzlich die Möglichkeit eines Wechsels eröffnete, und ist mittlerweile abgeschafft worden (siehe Kasten Seite 9). Yahia, der in der Altersklasse U18 für Frankreich gespielt hatte, gehörte zu den ersten vier Spielern, die nur zwei Tage vor Weihnachten von der FIFA die Genehmigung erhielten, ihre internationale Zugehörigkeit zu wechseln. Am 3. Januar 2004 profitierte Yahia als erster Spieler von der Neuregelung, als er in einem olympischen Qualifikationsspiel sein Debüt in der algerischen U23-Auswahl gab. Beim 1:0-Sieg gegen Ghana in Blida erzielte er den Siegtreffer zum 1:0. Und das war erst der Anfang. Hunderte Spieler profitieren Im vergangenen Jahrzehnt hat Algerien seinen Kader mit insgesamt 17 ehemaligen französischen Junioren-Nationalspielern enorm verstärkt und sich zweimal in Folge für eine WM-Endrunde qualifiziert. Wären die Statuten nicht geändert worden, so wären Yahia, Djamel Abdoun, Nadir Belhadj, Ryad Boudebouz und Carl Medjani nicht für die WM 2010 in Südafrika nominiert worden, und wir hätten Yacine Brahimi, Sofiane Feghouli, Faouzi Ghoulam und Saphir TaÏder im vergangenen Jahr nicht in Brasilien gesehen. Länder mit grossen afrikanischstämmigen Bevölkerungsgruppen wie Frankreich, Portugal, die Niederlande und Belgien sind mittlerweile ebenso sehr zum Suchgebiet für afrikanische Talente geworden wie der afrikanische Kontinent selbst. “Meine Eltern sind Algerier. Ich wurde in einem Vorort von Paris geboren, aber zu Hause steht die algerische Kultur im Vordergrund. Das macht diesen Wechsel für mich zu einer ganz natürlichen Sache. Aber ich bin auch Franzose und habe von den hervorragenden Förderstrukturen und dem Training profitiert, die Frankreich zu bieten hat”, sagt Feghouli, der jetzt für Valencia spielt. “Ich fühle mich beiden Gesellschaften zugehörig. Nur im Fussball habe ich eine Wahl getroffen … und zwar für Algerien.” Diese Wahl kann sehr schwierig sein. Schliesslich gibt es die verschiedensten persönlichen Interessen, und zudem lastet auch noch externer Druck auf den Spielern. Kürzlich gab es in Frankreich hitzige Debatten über Nachwuchsstar Nabil Fekir von Olympique Lyon und seine Wahl zwischen Frankreich und Algerien. Doch die meisten Fussballer empfinden die Chance, ihre internationale Karriere auf diese Weise wiederzubeleben, als willkommene Gelegenheit. Die afrikanischen Trainer begrüssen die Einbeziehung. Kwesi Appiah, der Ghana zur letzten WM-Endrunde führte, hatte zwar T H E F I FA W E E K LY 11 E U R O P A /A F R I K A Zwanzig Zentren für Afrika Vor zehn Jahren lancierte die FIFA die ersten “Football for Hope”-Programme. Eine Erfolgsgeschichte – auch in Afrika. Alles begann 2005 mit dem “Football for Hope”-Solidaritätsspiel für die Opfer des Tsunamis im Indischen Ozean. Inzwischen ist das “Football for Hope”- Programm der FIFA eine umfassende soziale Entwicklungsinitiative, die das gewaltige Potenzial des Fussballs nutzt und rund um die Welt unterschiedlichste lokale Organisationen unterstützt, die sich mithilfe des Fussballs für soziale Anliegen einsetzen. Nun feiert die FIFA den zehnten Geburtstag ihrer wichtigsten Sozialinitiative. Seit dem Start hat “Football for Hope” 450 Programme von 170 Nichtregierungsorganisationen in 78 Ländern unterstützt. In Afrika wurden zusammen mit lokalen Organisationen 20 “Football for Hope”-Zentren gebaut, die diesen die Infrastruktur bieten, die sie für ihre Angebote für Jugendliche und die Einwohner vor Ort so dringend benötigen. In Brasilien hat die FIFA nach Nichtregierungsorganisationen (NGOs) gesucht, die sich mit dem Fussball für den sozialen Wandel einsetzen, und ihre Hilfe von 5 auf 27 brasilianische NGOs ausgeweitet. Namibia Das Katutura-“Football for Hope”-Zentrum in Windhoek. Im Flutlicht Training im Mathare-“Football for Hope”-Zentrum, Nairobi, Kenia. 12 T H E F I FA W E E K LY 56 Millionen US -Dollar In den letzten zehn Jahren konnte die FIFA so Hunderte Gemeinden und Hunderttausende Menschen weltweit unterstützen. Insgesamt hat die FIFA 56 Millionen US-Dollar in das Programm investiert, das Jugendlichen dabei hilft, ihre Lebensbedingungen und ihre Zukunftschancen zu verbessern und später auch ihr Umfeld zu unterstützen. “Die letzten zehn Jahre waren für die FIFA eine grossartige Erfahrung”, sagt Federico Addiechi, Leiter der FIFA-Nachhaltigkeitsabteilung. “Wir haben rund um die Welt beeindruckende lokale Organisationen kennengelernt und mit ihnen zusammengearbeitet und konkrete Programme unterstützt. Dabei haben wir gesehen, wie die Kraft und die Popularität des Fussballs dabei helfen können, gegen einige der grössten Probleme unserer Zeit anzukämpfen.” HIV/Aids-Aufklärung, Konfliktlösung, Gleichberechtigung, soziale Integration von geistig Behinderten, Friedensförderung, Nachwuchsförderung und Lebenskunde sind nur einige der vielen sozialen Entwicklungsziele der Projekte. Zusätzlich zur finanziellen und materiellen Unterstützung von Projekten hat die FIFA im Rahmen der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ das “Football for Hope”-Festival organisiert, bei dem junge Führungskräfte aus aller Welt Erfahrungen aus tauschen, Fussball spielen und gemeinsam die WM geniessen konnten. 116 Projekte für 2015 und 2016 Ein weiteres wichtiges Programmelement ist das “Football for Hope”-Forum, das zuletzt während des FIFA-Konföderationen-Pokals 2013 in Belo Horizonte stattfand und weltweit führende Experten aus dem Bereich Entwicklung durch Fussball an einen Tisch bringt. Für 2015 und 2016 hat die FIFA über “Football for Hope” bereits 116 Projekten rund um die Welt finanzielle Unterstützung in Höhe von 5,9 Millionen US-Dollar zugesagt. Alle Projekte mussten ein strenges Auswahlverfahren durchlaufen, bei dem die Antragsteller insbesondere die Nachhaltigkeit belegen mussten. Die FIFA unterstützt und arbeitet nur mit sozialen Projekten, die nachhaltig sind, Rechenschaft ablegen und der Gemeinschaft vor Ort wirklich etwas bringen. tfw Della Bella / FIFA (2), Tony Karumba / AFP Zusehen und spielen Kinder in Maseru, Lesotho. E U R O P A /A F R I K A Ende gut, alles gut Tim Cahill (r.) erzielt an der WM 2014 einen Treffer für Australien (gegen die Niederlande (2:3), am 18. Juni in Porto Alegre). Alex Grimm / FIFA via Getty Images “Ich habe es sehr genossen, für Mali zu spielen.” inen heftigen Streit mit dem in Deutschland geboe Seine Entscheidung kostete ihn möglicherweise die renen Kevin-Prince Boateng, der ebenfalls den Chance, für sein Geburtsland Frankreich zu spielen, doch Kanouté selbst hat immer wieder deutlich geWechsel vollzogen hat, doch auch er sieht weiterhin die positiven Seiten seiner Einbeziehung. macht, wie bereichernd es für ihn ist, wieder Kontakt “Es ist eine gute Sache, wenn man ein paar erzu diesem Teil seiner Wurzeln zu finden, und dass er den Schritt keinesfalls bereut. fahrene Spieler im Team hat. Sie ergänzen die einFrédéric Kanouté heimischen Jungs um sie herum prima und tragen In seinen 39 Länderspielen für Mali erzielte er 23 zu einer viel besseren Mannschaft bei”, erläutert er. Tore. “In Afrika gibt es noch viel von dem, was in EuroVon Ende 2003 bis Februar 2015 haben insgesamt pa schon verloren ist. Als ich hier den Strassenfussball sah und die Begeisterung beim Herumkicken erlebte, wurde mir das enor261 Spielerinnen und Spieler mit Genehmigung der FIFA ihre internationale Zugehörigkeit gewechselt. me Potenzial bewusst. Ich habe es sehr genossen, für Mali zu spielen.” Die ursprünglich afrikanische Initiative hat sich mittlerweile auf die Ohne diese Änderung hätten die meisten dieser Spieler keine Chance ganze Welt ausgeweitet. Ausserhalb Afrikas haben bisher weitere 41 Längehabt, es jemals auf die grosse internationale Bühne zu schaffen. der die neue Regelung genutzt, um ihre Kader zu stärken. Spieler wie Asmir Begovic (Bosnien-Herzegowina), Thiago Motta (Italien), Jermaine Bereichernder Kontakt Jones (USA) oder Ashkan Dejagah (Iran) haben profitiert. Frédéric Kanouté entschied sich für Mali, wo sein Vater geboren wurde. Er nahm mit den Westafrikanern dreimal am Afrikanischen NaUnd natürlich auch Cahill. Hätten die alten Regeln noch gegolten, tionen-Pokal teil. Zudem avancierte er 2007 zum ersten und bis heuwären wir niemals in den Genuss des fantastischen Tores gekommen, te einzigen Fussballer des Jahres in Afrika, der gebürtig aus Europa dass er in Porto Alegre gegen die Niederlande für die Socceroos stammt. Er gilt heute als einer der ganz Grossen des afrikanischen erzielte. Å Fussballs. T H E F I FA W E E K LY 13 BLICK IN DIE LIGEN I N S I D E Das Über raschungsteam WAFA hat seit Februar eine beeindruckende Serie hingelegt. Gemeinsam für den grossen Traum Die Spieler von WAFA hoffen, durch ihren Erfolg die Nationaltrainer auf sich aufmerksam zu machen. Fu ssba l la k adem ie m i s c ht L i g a au f Elio Stamm ist freier Journalist und lebt in Accra, Ghana. Nach einer zweiwöchigen Pause startet die ghanaische Premier League dieses Wochenende in die Rückrunde. Der Spielplan sieht derart viele Wochentagspiele vor, dass einem die englischen Wochen in den grossen europäischen Ligen im Vergleich belastungsarm erscheinen. Grund für das dichtgedrängte Programm ist ein Rechts streit, der den ghanaischen Fussballverband GFA dazu zwang, den Saisonstart von September auf Januar zu verschieben. Absteiger King Faisal Babes hatte eine einstweilige Verfügung erwirkt mit dem Argument, einem direkten Konkurrenten hätten für eine zu spät bezahlte Busse Punkte abgezogen werden müssen. Ein Gericht erklärte die Verfügung schliesslich für nichtig. 14 T H E F I FA W E E K LY Nicht beirren von der viermonatigen Verspätung liess sich der Aufsteiger West African Football Academy (WAFA) Sporting Club. WAFA liegt mit 25 Punkten aus 15 Spielen auf Rang 2 der engumkämpften Liga. Das Überraschungsteam war langsam gestartet, hat seit Februar aber eine beeindruckende Serie hingelegt. John Killa kommt der Erfolg nicht überraschend: “Meine Jungs sind sehr motiviert, weil sie vom Nationalteam träumen.” Dass dies keine Utopie ist, beweisen die beiden Akademie-Abgänger Christian Atsu (Everton) und Harrison Afful (Espérance Tunis), die an der WM 2014 in Brasilien und am Afrika-Cup dieses Jahr in Äquatorial- Guinea zu Ghanas Black Stars gehörten. Å Hinter WAFA verbirgt sich die erste Mannschaft einer 1999 vom holländischen Spitzenklub Feyenoord Rotterdam gegründeten Fussballakademie, die Talente aus ganz Westafrika fussballerisch und schulisch ausbildet. Vor dieser Saison gab sich die Akademie, die bis dato als Feyenoord Academy in Gomoa-Fetteh bekannt war, einen neuen Namen und zog nach Sogakope in die Nähe der Hauptstadt Accra. Die neue Heimstätte, eine Anlage mit fünf Kunstrasenfeldern, einem Kraftraum, einer Bibliothek und modernen Schlafsälen für 80 Studenten, sucht ihresgleichen in Ghana und hat der Entwicklung des jungen Teams um Kapitän Joseph Amoah offenbar gutgetan. Für den holländischen Trainer ghanasoccernet.com Ghana: Premier League Jordanien: Pro League A l -We h d at m it 14 . T ite l Mohammad Hussien schreibt regelmässig für FIFA.com und lebt in Amman, Jordanien. Die 63. Auflage der jordanischen Meisterschaft endete mit dem gleichen Ergebnis wie im letzten Jahr: Al-Wehdat sicherte sich erneut die Meisterschaft und ist nun mit 14 Titeln hinter Rekordmeister Al-Faisaly mit 32 Triumphen der zweiterfolgreichste Klub des Landes. “Es war eine lange und schwere Saison”, sagte Trainer Abdullah Abu Zema. “Dieser Titel ist allen Mitgliedern von Al-Wehdat und unseren zahlreichen Fans gewidmet.” Schon nach ein paar Saisonspielen übernahm Al-Wehdat die Tabellenführung und gab diese bis zum Ende der Spielzeit nicht mehr ab. In 22 Partien sammelte der Titelverteidiger 48 Punkte aus 14 Siegen, 6 Unentschieden und 2 Niederlagen. Mit 39 erzielten Toren stellte das Team den besten Angriff der Liga und mit nur 10 Gegentreffern zugleich die beste Defensive. Damit wurde selbst die Ausbeute der vergangenen Saison von 46 Punkten und 31 Toren bei 12 Gegentreffern und 4 Niederlagen übertroffen. Diese Zahlen beweisen, dass der Titel gewinn hoch verdient und der Triumph des letzten Jahres keineswegs ein Zufall war. Trainer Abdullah Abu Zema, ehemaliger Star des Vereins und Ex-Kapitän der jordanischen Nationalauswahl, ist es gelungen, seinen Spielern den Kampfgeist einzuimpfen, der ihn einst selbst auszeichnete. Dadurch sorgte er für das Entstehen einer neuen Mentalität im jordanischen Fussball. In der Hinrunde erwies sich Al-Ramtha als härtester Konkurrent des Titelverteidigers, konnte jedoch den Rhythmus in der zweiten Saisonhälfte nicht halten. So konzentrierte sich der Klub auf den Kampf um den 2. Platz, der zur Teilnahme am AFC-Cup berechtigt. Auf den hatte es aber auch Al-Jazeera abgesehen. Der Traditionsklub und drei fache jordanische Meister, dessen letzter nationaler Triumph indes auf 1956 zurückgeht, sicherte sich am Ende den begehrten 2. Rang hinter A l-Wehdat. Im vergangenen Jahr hatte das Team noch mit dem 3. Platz vorliebnehmen müssen. In dieser Saison ebnete ein Sieg im direkten Duell gegen Al-Ramtha am drittletzten Spieltag den Weg zur Vizemeisterschaft. Al-Ahli, eines der vier Gründungsmitglieder der 1944 ins Leben gerufenen Liga und mit acht Meistertiteln dritterfolgreichster Klub, erwies sich als die grosse Überraschung der Saison. Nach drei Jahren der Zweit klassigkeit gelang der Mannschaft nach ihrem Wiederaufstieg mit 30 Punkten und dem 5. Platz ein ausgezeichnetes Ergebnis, das die grossen Mühen beim Neuaufbau rechtfertigte. Å YFA Torgefährlich Al-Wehdats Saleh Rateb (r.) schliesst einen Angriff gegen Al-Jazeera ab. T H E F I FA W E E K LY 15 Name Éric-Sylvain Bilal Abidal Geburtsdatum, Geburtsort 11. September 1979, Lyon, Frankreich Position Verteidiger Stationen als Spieler 1998–2000 Lyon Duchère A.S. 2000–2002 AS Monaco 2002–2004 OSC Lille 2004–2006 Olympique Lyon 2007–2013 FC Barcelona 2013–2014 AS Monaco 2014 Olympiakos Piräus Erfolge (Auswahl) Französische Meisterschaft 2005, 2006, 2007 Spanische Meisterschaft 2009, 2010, 2011, 2013 UEFA-Champions-League 2009, 2011 FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2009, 2011 Nationalteam Frankreich Paola De Grenet / pixathlon 67 Einsätze 16 T H E F I FA W E E K LY DAS INTERVIEW “Lahm ist der komplette Spieler” Auf dem Höhepunkt seiner Karriere wurde bei Éric Abidal 2011 ein Lebertumor diagnostiziert. Nach einer Organtransplantation schaffte er den Weg zurück. Ende letzten Jahres beendete er seine Karriere. Im Interview spricht er über Familie, Messi und den modernen Aussenverteidiger. Éric Abidal, wie erleben Sie Ihren Ruhestand? Was haben Sie nach dem Ende Ihrer Karriere wiedergefunden oder wiederentdeckt? Éric Abidal: Am Anfang war ich sehr froh, Fussball als meinen Beruf ausüben zu können und eine Karriere daraus zu machen. Jetzt, wo ich im Ruhestand bin, habe ich diese Freiheit wiederentdeckt, die man als Spieler nicht hat. Diese Ruhe im alltäglichen Leben. Es gibt viel weniger Stress und weniger Hektik. Man hat mehr Zeit für die Familie, die Kinder und freie Wochenenden – kurz, das wirkliche Leben. Es ist ein grosser Vorteil, selbst wählen zu können, wann man “Stopp” sagt. Und nicht aufgrund einer Verletzung oder aus einem anderem Grund aufhören zu müssen. Erst als ich mich aus dem aktiven Fussball zurückgezogen habe, war ich in der Lage, mich erfüllt zu fühlen. Gibt es Dinge, die Sie vermissen? Ja und nein. Mein Beruf war ein Mann schaftssport, in dem ich den Alltag mit dem Betreuerstab und den Spielern teilte. Dieser Aspekt fehlt mir, weil man über die Jahre sehr intensive Beziehungen aufbaut. Heute erlebe ich das auf eine andere Art und Weise, wenn ich zu den Klubs zurückkehre, um jemanden wiederzusehen. Aber es ist immer noch genauso viel Leidenschaft und Freund schaft vorhanden, selbst wenn man sich nicht täglich sieht. Sie haben eine Stiftung für den Kampf gegen den Krebs gegründet. Welches Ziel verfolgt sie? Das Ziel besteht darin, Mittel zu sammeln, Behandlungen zu finanzieren und das Bewusstsein für die Organspende zu erhöhen. Nicht alle haben Zugang zu einer Sozialver sicherung, und die Medikamente sind teuer. Wir wollen den Kindern und Jugendlichen helfen, aber auch ihre Familien unterstützen, indem wir ihnen in den Krankenhäusern mit psychologischer und materieller Unterstüt zung allen Komfort zukommen lassen. Nach dem Karriereende kann man zurück blicken und Bilanz ziehen. Worauf sind Sie am meisten stolz? Das betrifft nicht unbedingt meine Karriere, sondern dass ich versucht habe, auf dem Platz das umzusetzen, was meine Eltern mir mit ihrer Erziehung beigebracht hatten. Das hat mir dabei geholfen, mich weiterzu entwickeln und mich anzupassen in allen Klubs und in verschiedenen Ländern. Letzt lich ist es das, was meine Persönlichkeit ausmacht, und nichts anderes. Meine Eltern hatten mir beigebracht, respektvoll, höflich und in jeder Hinsicht gut zu sein. Sie gehören zu den wenigen Franzosen, die beim FC Barcelona Erfolg gehabt haben. Sind Sie von der Leistung von Jérémy Mathieu in dieser Saison überrascht? Nein, das überrascht mich nicht, denn er ist ein netter und gut erzogener Mensch. Ich kenne ihn gut, und seit er nun bei Barcelona ist, sehen wir uns öfter. Er hat eine normale Laufbahn gehabt und einen Schritt nach dem anderen gemacht. Mit seinem Wechsel von Valencia nach Barcelona hat er eine weitere Hürde genommen. Es war sein Ziel, bei einem grossen Klub zu spielen und sich in der Nationalmannschaft durchzusetzen. Ich denke, er ist nicht mehr weit davon entfernt. Sie haben bei Barça so manchen Spieler kommen und gehen sehen. Wie schätzen Sie das Wahnsinns-Trio Messi-Suárez-Neymar ein? In den sechs Jahren, die ich dort war, konnte ich sehen, dass der Klub immer versucht hat, ein hochklassiges Angreifertrio zu haben, in dem jeder am Ende gute Statisti ken vorweisen kann. Die Schwierigkeit besteht darin, drei Spieler auf diesem Niveau zu finden, die harmonieren können. Ich freue mich heute für sie, weil sie es sehr gut machen, und sie versetzen alle Abwehrreihen in Europa in Angst und Schrecken. Alle drei sind verschieden, doch auf seine Weise erledigt jeder seinen Job für die Mannschaft. Wie sehen Sie die Entwicklung Messis? Leo verfügt über sehr viel Spielintelligenz. Er hat jung in Barcelona angefangen und in jeder Saison eine neue Stufe erreicht. Er bleibt ein wahrer Torjäger und ist gleichzeitig ein kompletter Spieler, der in der Lage ist, aus dem Mittelfeld zu kommen und den Unter schied zu machen. Oder er legt einen Sololauf über 40 Meter hin, um den letzten Pass zu geben oder selbst abzuschliessen. Für mich ist und bleibt er die Nummer eins. Sie haben im Laufe Ihrer Karriere mit zahllosen Stürmern gespielt. Wer hat sie aus Verteidiger sicht im Training am meisten beeindruckt? Im Training hat man selten die Möglich keit, echte Elf-gegen-Elf-Situationen zu erleben. Es sind eher kleine Spiele auf 30 Meter, in denen öfter geschossen als gedribbelt wird. Für mich bleibt Messi der Beste. Ich habe unter anderen mit Zidane, Henry und Anelka trainiert. Jeder war mit seinen Qualitäten einzigartig, doch sie waren alle sehr schwer zu bewachen und zu decken. Das hat mir dabei geholfen, mich als Verteidi ger weiterzuentwickeln und durchzusetzen. Der moderne Fussball verlangt den Aussen verteidigern sehr viel ab. Man darf niemanden durchlassen und muss gleichzeitig viel zum Angriff beitragen. Finden Sie nicht, dass es eine undankbare Position ist? [Lacht] Nein, undankbar nicht. Wenn sie alle Aussenverteidiger fragen würden, ob sie gerne auf dieser Position spielen, würden alle bejahen. Früher war ein Verteidiger zum Verteidigen da. Seit einigen Jahren muss er auch in der Lage sein, Vorstösse zu machen, um auch beim Abschluss da zu sein. Es ist spannend, Verteidiger zu sein, und zum Saisonende die Statistiken eines Mittelfeld spielers zu haben. Physisch muss man perfekt vorbereitet sein und man darf nie vergessen, dass die Defensive Vorrang hat. Wer ist Ihrer Meinung nach heute der beste Aussenverteidiger der Welt? Philipp Lahm von Bayern München. Er ist vielseitig einsetzbar, kann rechts, links oder im Mittelfeld spielen. Als Linksverteidiger sind David Alaba, Jordi Alba oder Kurzawa sehr stark. Doch für mich ist Philipp Lahm der komplette Spieler. Å Mit Éric Abidal sprach Pascal de Miramon T H E F I FA W E E K LY 17 Jeder Traum braucht einen Kick-off. Beflügeln Sie ihre Leidenschaft. Nutzen Sie jetzt Ihre Visa Card, um Tickets für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ zu kaufen! F IFA - QUALI TÄT SPROGR AMM PRESIDENTIAL NOTE Neue FIFA-Gütesiegel für Fussbälle Die FIFA ist bestrebt, auf jeder Stufe des Fussballs optimale Spielbedingungen zu garantieren. Aus diesem Grund hat sie ihr Qualitätsprogramm für Fussbälle mit neuen Gütesiegeln weiter ausgebaut. Friedenszeichen A S eit dem 1. April können alle frisch zertifizierten Fussbälle eines der drei neuen FIFA-Gütesiegel tragen: FIFA Quality Pro, FIFA Quality oder IMS – International Match Standard. Fussbälle, die die früheren Gütesiegel tragen (FIFA Approved, FIFA Inspected und International Matchball Standard), bleiben während der Übergangsfrist bis zum Ende des Jahres im Verkauf. Ab dem 1. Januar 2016 werden nur noch die neuen FIFA-Gütesiegel anerkannt. Durch die neuen FIFA-Gütesiegel für Fussbälle gelten in allen Bereichen des F IFA-Qualitätsprogramms – Kunstrasen, Torlinientechnologie und Fussbälle – einheitliche Marken, womit das fortwährende Engagement der FIFA für Sicherheit, Qualität und Zuverlässigkeit noch stärker in den Blickpunkt rückt. Das FIFAQualitätsprogramm bietet in den für die Spieler wichtigsten Punkten (Ausrüstung, Spielunterlage, Technologie und Dienstleistungen) einen international anerkannten und verlässlichen Industriestandard. Nur Fussbälle, die strenge Tests bestehen, werden mit den prestigeträchtigen FIFA-Gütesiegeln ausgezeichnet. Für eines der neuen FIFA-Gütesiegel müssen die Fussbälle die neusten Qualitätsstandards gemäss Testhandbuch 2015 erfüllen und noch strengere Tests bestehen, wie z. B. verringerte Wasseraufnahme auf allen Qualitätsstufen sowie Tests betreffend Erhalt von Form und Grösse. Weitere Informationen zum FIFA-Qualitäts programm, e inschliesslich Angaben zu den massgebenden Tests und zum Lizenzverfahren, sind auf der FIFA-Website unter Quality.fifa.com/de zu finden. Die neuen FIFA-Gütesiegel werden im Juni 2015 in den Spielregeln offiziell verankert. Å tfw m vergangenen Sonntag reichten sich am FIFA-Hauptsitz in Zürich die Verbands präsidenten aus Israel und Palästina, Ofer Eini und Jibril Rajoub, die Hand. Es war ein deutliches Zeichen zur Dialogbereitschaft und zur Annäherung. Der Fussball mit seinen k laren Spielregeln bietet auch zerstrittenen Parteien die Möglichkeit, eine gemeinsame Ebene zu finden. In Zürich wurde ein wichtiger Schritt gemacht – und von beiden Seiten versichert, dass die Gespräche weitergeführt werden. Gleichzeitig wurde klar, dass das Prinzip der Solidarität und der Einheit auch in diesem Fall gelten muss: Nur wenn die Privilegierten bereit sind, etwas abzugeben und zur Gleichheit beizutragen, ist eine Lösung realistisch. Dies bezüglich steht Israel – mit seiner hervorragenden I nfrastruktur, der funktionierenden Profifussballliga und dem wirtschaftlichen Hintergrund – in der Verantwortung. Es gibt aber Probleme, die können nur Politiker lösen – weil der Fussball nie politisch werden darf. Deshalb werde ich in der kommenden Woche den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas besuchen. “Der Frieden muss gestiftet werden, er kommt nicht von selbst”, sagte der deutsche Philosoph Immanuel Kant. Der Fussball und die FIFA können die Rolle als Friedensstifter übernehmen. Wer 1,6 Milliarden Menschen erreicht, besitzt eine positive Kraft, die weit über die Seitenlinie hinausgeht. Im Fussball werden Tore geschossen. Und der Fussball kann Tore öffnen. Doch Frieden ist nur möglich, wenn man ihn gemeinsam anstrebt und die Hand nicht zurückzieht. Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY 19 First Love Or t: Neapel, Italien Datum: 3. November 2014 U hrzeit: 15. 29 Uhr Fotog ra f: Ton Ko ene Keystone 20 T H E F I FA W E E K LY T H E F I FA W E E K LY 21 HISTORY FRÜHES IDOL Die Engländerin Lily Parr begann 1919 als 14-Jährige mit dem Fussball und entwickelte sich als Torjägerin der Dick, Kerr’s Ladies schnell zur besten Spielerin ihrer Zeit, schreibt Steve Feekins. “E s wurden Beschwerden gegen die Ausübung des Fussballsports durch Frauen vorgebracht. Der Rat fühlt sich gehalten, seine feste Überzeugung auszudrücken, dass das Fussballspiel für Frauen nicht geeignet ist und deshalb nicht gefördert werden sollte.” Diese im Jahre 1921 vom englischen Fussballverband herausgegebene Erklärung, mit der der Frauenfussball in Stadien der FA-Klubs untersagt wurde, behinderte die Entwicklung des Frauenfussballs, der sich damals wachsender Beliebtheit erfreute. Die Partien der Frauen wurden in dieser Zeit vor beeindruckenden Kulissen ausgetragen. Die Beliebtheit des F rauenfussballs war zum Teil auch den frühen Stars geschuldet. Eine davon war die wohl a ussergewöhnlichste Spielerin des frühen 20. Jahrhunderts. Eigene Trainingsmethoden Lily Parr, Preston 1938. Starker linker Fuss Lily Parr war eine unübersehbare Person mit bemerkenswertem Charakter, die ein geradezu unglaubliches Leben führte. Sie war fast 1,80 Meter gross, eine Kettenraucherin mit rabenschwarzem Haar und einem berüchtigten linken Fuss. Ihre Karriere als Fussballerin begann 1919, als sie gerade einmal 14 Jahre alt war. In ihrem zweiten Spiel für die St. Helens Ladies gegen die Dick, Kerr’s Ladies aus Preston, beeindruckte sie den Trainer Alfred Frankland von Kerr derart, dass er ihr einen Platz in seinem ohnehin schon sehr stark besetzten Team anbot. Sie zog nach Preston und hatte damit den perfekten Klub gefunden, wo sie sich zu einer der torgerfährlichsten Spielerinnen überhaupt entwickeln konnte. Bis zu dem Verbot von 1921 war das Team von Dick, Kerr’s Ladies (das im Ersten Weltkrieg von der weiblichen Notbelegschaft des Eisenbahnwerks Dick, Kerr & Co. in Preston gegründet worden war) als karitatives Team unterwegs und brachte durch seine Spiele Geld für den Kriegsversehrten-Hilfsbund (National HISTORY Anführerin Lily Parr unterweist ihre Mitspielerinnen vom Preston Ladies FC in Taktik. Getty Images (2) Association of Discharged and Disabled Soldiers and Sailors) auf. 1920 bereiste eine französische Mannschaft England und bestritt vier Spiele gegen Dick, Kerr’s Ladies. Als i noffizielle englische Nationalmannschaft gewann das Team zwei Spiele, zudem gab es ein Unentschieden und eine Niederlage. Dabei brachte man fast 3000 Britische Pfund für wohltätige Z wecke zusammen, nach heutigem Wert über 100 000 Britische Pfund. Torfestivals vor Rekordkulissen Bei einem Gegenbesuch in Frankreich absolvierten die Mannschaften weitere Partien. D adurch wuchs das Interesse an Dick, Kerr’s weiter, und nach der Rückkehr nach Grossbritannien bestritt das Frauenteam Spiele vor Rekordkulissen (bis zu 53 000 Zuschauer im Goodison Park). Im Laufe dieser Zeit kamen weit über 5000 Britische Pfund für wohltätige Zwecke zusammen (mehr als 200 000 Britische Pfund nach heutigem Wert). 1921 erzielte Parr bei einem 9:1-Kantersieg gegen eine Grossbritannien-Auswahl fünf Tore. In einem Länderspiel gegen Frankreich besorgte sie beim 5:1-Sieg vor 15 000 Zuschauern alle fünf Tore für ihr Team. Doch mit der steigenden Popularität von Parr, dem Team und dem Frauenfussball insgesamt sowie angesichts der enormen Gelder w urde das Team Gegenstand politischer Auseinandersetzungen. Die Kerr’s Ladies bestritten damals auch Spiele zur Unterstützung von Bergarbeitern. Das Team stand der Arbeiter bewegung nahe, und es dauerte nicht lange, bis die FA Schritte zur Unterdrückung des Frauenfussballs einleitete. Die FA fügte der Erklärung, Fussball sei “für Frauen gänzlich ungeeignet”, noch hinzu: “Der Rat ist ferner der Auffassung, dass ein übermässig hoher Anteil der Einnahmen für Kosten a ufgewendet wird und dass kein angemessener Anteil tatsächlich wohltätigen Zwecken zugute kommt.” Obgleich “Fussball für Frauen nicht geeignet” war, trat das Team von Kerr eine Reise in die USA an. Hier absolvierten die Frauen insgesamt neun Spiele, davon auch einige gegen Männermannschaften. Parr war der grosse Star dieser Begegnungen. In amerikanischen Zeitungsberichten wurde sie als “die brillanteste Spielerin der Welt” bezeichnet. Auch nach der Rückkehr bestritt Kerr’s Ladies weiterhin Benefizspiele, doch da nun der Zugang zu den grossen Stadien verwehrt war, kamen nicht mehr so grosse Summen z usammen wie vor dem entsprechenden FA- Beschluss. Parr indes spielte weiterhin u nverzagt und erzielte Tore wie am Fliessband. Letztlich wurde Dick, Kerr & Co. von English Electric übernommen. Zahlreiche Teammitglieder wurden entlassen, darunter auch Parr. “Bestes natürliches Timing” Sie fand eine neue Arbeit im Whittingham Hospital and Lunatic Asylum, einem der Nutzniesser der karitativen Arbeit Kerrs. Trainer Frank land eröffnete einen Gemüseladen in Preston und betreute das Team auch weiterhin. Während der Arbeit lernte Parr ihre zukünftige Partnerin Mary kennen. Gemeinsam k auften sie ein Haus in Preston. Sie versuchten gar nicht erst, ihre Beziehung geheim zu halten, so wie es viele andere gleichgeschlechtliche Paare damals taten. Obgleich nun die Unterstützung durch Dick, Kerr & Co. fehlte, blieben die P reston Ladies auch weiterhin das beste Team Englands. 1927 feierte man einen 11:2-Kantersieg gegen die Blackpool Ladies, bei dem sich selbstverständlich auch Parr in die Torschützenliste eintrug. Während einige Teammitglieder heirateten oder emigrierten und dem Team den Rücken kehrten, machte Parr weiter und erlangte immer grössere Bekanntheit. Bobby Walker, ein schottischer Nationalspieler, attestierte ihr “das beste natürliche Timing, das ich je erlebt habe”. “Sie hatte einen Schuss wie ein Maultier”, so ihre Teamkameradin Joan Whalley. “Ich kannte keine andere Person, die den ruhenden Ball, und es war damals ein schwerer Lederball, von rechts über das gesamte Feld zu mir nach links wuchten konnte. Und die Kraft ihres Schusses hätte mich fast umgehauen.” 1937 feierten die Preston Ladies einen 5:1-Sieg gegen die Edinburgh Ladies und gewannen damit die “Meisterschaft von Grossbritannien und der Welt”. Unter den Torschützinnen waren sowohl Parr als auch die damals 15-jährige Whalley. Trainer Frankland fasste in seiner Ansprache anlässlich des Sieges noch einmal die beeindruckenden Verdienste des Teams zusammen: “Seit unserer Gründung haben wir 437 Spiele bestritten und davon 424 gewonnen. Verloren haben wir nur siebenmal, und es gab sechs U nentschieden. Wir haben 2863 Tore erzielt und nur 207 Gegentore zugelassen”, so seine Zahlen. “Insgesamt haben wir hier und im Ausland mehr als 100 000 Britische Pfund für wohltätige Zwecke aufgebracht.” Sofern Franklands Zahlen zutreffen, hätten Dick, Kerr’s und die Preston Ladies mit ihrer Starspielerin Lily Parr einen Betrag aufgebracht, der heute mehreren Millionen Pfund entsprechen würde. Nachdem das Team während des Zweiten Weltkriegs aufgrund der Benzin-Rationierung und wegen Franklands Einsatz als Luftraumbeobachter nur wenige Partien hatte bestreiten können, wurde Parr 1946, also nach 26 Jahren im Dienst des Teams, zur Spielführerin ernannt. Ihr letztes Spiel bestritt sie am 12. August 1950 im Alter von 45 Jahren. Beim 11:1-Sieg gegen Schottland verewigte sie sich ein letztes Mal in der Torschützenliste. In ihrer Karriere erzielte Parr mehr als 900 Tore. Symbolfigur für den Frauenfussball Anfang der 60er-Jahre ging sie in Rente und erkrankte 1967 an einem Krebsleiden, dem sie 1978 erlag. 1971 erlebte Parr allerdings noch, wie die FA ihren Beschluss von 1921 revidierte, der Frauen das Fussballspielen in Stadien von FA-Klubs untersagte. Auch über ihren Tod hinaus bleibt Parr eine Symbolfigur für den Frauenfussball und für die Rechte Homosexueller. Als 2002 die English Football Hall of Fame im nationalen Fussball-Museum gegründet wurde, war Parr die einzige Spielerin, die berücksichtigt wurde. Von 2007 bis 2009 wurde zudem die Lily Parr Exhibition Trophy zwischen LGBT-Teams aus England, Frankreich und den USA ausgespielt – eine Reminiszenz an die Reisen von Dick, Kerr’s Ladies Anfang des 20. Jahrhunderts. Å T H E F I FA W E E K LY 23 FOREST GREEN ROVERS DIE GRÜNEN JUNGS VON GLOUCESTERSHIRE 24 T H E F I FA W E E K LY FOREST GREEN ROVERS Ambitioniert Die Forest Green Rovers sind auf dem Weg ins Profi-Business. Ausgeklügelt Der Mowbot schickt bei Problemen eine SMS an den Platzwart. Betriebsbereit 170 Solarpanels mit einer Leistung von je 45kW liefern Energie. Begeistert Die Fans stehen voll und ganz hinter dem Klub und seiner Philosophie. Ein Roboter-Rasenmäher, der vom Bio-Rasen aus SMS verschickt, Solarzellen am Dach, Veggie-Wraps statt fettiger Fish and Chips an den Verpflegungsständen: Die Forest Green Rovers aus England wollen der “grünste Fussballklub der Welt” sein, schreibt Andreas Jaros. Mit Bildern von Gareth Phillips. D ass das der Stürmerveteran Jon Parkin noch erleben durfte! In der Woche nach Ostern hat sich der Topscorer der Forest Green Rovers selbst überrascht, als ihm beim wichtigen 3:1 gegen den Playoff- R ivalen Macclesfield Town etwas gelang, was nicht einmal dem grossen Pelé an der WM 1970 gegen die Tschecho slowakei vergönnt war: vom Mittelkreis einen langen Ball in hohem Bogen in die gegnerischen Maschen zu zaubern – unerreichbar für den zu weit vor dem Tor postierten Keeper. Rovers-Trainer Adrian “Ady” Pennock zeigte sich dermassen glücklich, dass er den wohl lichtesten Karrieremoment seines 33-jährigen Spielers im BBC-Radio Gloucestershire sogleich zum landesweiten E reignis hochjazzte: “Dieses Tor hätte jedem Stadion in England zur Ehre gereicht!” Doch es sind keinesfalls Kunstschüsse wie diese, die die Forest Green Rovers auf die Landkarte des englischen Fussballs gebracht haben. Das hat viel profanere Gründe. Der Verein gibt sich durch und durch grün: vom Klubnamen über die Farbe der Trikots und der umliegenden sanften Hügel der Cotswolds bis hin zur Ideologie. Der 126 Jahre alte Evergreen, der sich selbst als “grünster Fussballverein der Welt” feiert, nimmt seine Mission ernst. Und er könnte demnächst noch weit breitere Publikumsschichten erschliessen. Der Roboter-Rasenmäher produziert organischen Mulch, der die Düngung des Rasens unterstützt. T H E F I FA W E E K LY 25 FOREST GREEN ROVERS “F oo t b all f or t he P lane t ” Nach Über zeugung der FIFA sind wir alle für den Schut z und die Begrenzung unserer Einwirkung auf die Umwelt verant wor tlich. Wir wissen, dass die A usrichtung internationaler Spor t veranstaltungen Eine Ewigkeit lang hatten sich die Rovers im Amateurbetrieb herumgeschlagen. Die Football Conference, die fünfte Klasse, schien das höchste der Gefühle zu bleiben. Aufstiegsphantasien verkniffen sich die Fans, die aus Nailsworth und Stroud stammen oder aus Dörfern in der Nähe. negative Auswirkungen auf die Umwelt hat, und s et zen uns engagier t dafür ein, diese negativen A uswirkungen abzuschät zen und so gering wie m öglich zu halten. “Football for the Planet” ist unser Versprechen, u nsere Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren und bei all unseren Aktivitäten die Nachhaltigkeit in den Vordergrund zu rücken. Im Rahmen dieses P rogramms haben wir 75 Prozent unseres CO2- Fussabdrucks seit 2012 kompensier t. Darunter fallen jährliche Investitionen von rund 500 000 US -Dollar für Emissionen bei Flügen. Wir haben alle Emissionen unter der operativen Kontrolle der FIFA und des lokalen Organisationskomitees für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaf t Brasilien 2014™ durch anerkannte CO2-Kompensationsprogramme kompensier t, die Stadionbehörden in Brasilien im Hinblick auf e inen nachhaltigen Stadionbetrieb geschult und für alle FIFA -WM-Stadien ein Abfallbehandlungs- und Recyclingsystem entwickelt . Mehr unter FIFA .com/sustainabilit y. tfw Retter vor dem Bankrott Selbst heute, bei aller Euphorie über den aktuellen Höhenflug, steckt es noch in Köpfen: Vor fünf Jahren schien der Schlusspfiff sehr nah. Es ging um die nackte Existenz. Der Schuldenstand hatte alarmierende Ausmasse angenommen, parallel dazu rutschten die Rovers auch sportlich ins Minus: Abstieg. Doch da lachte ihnen zum ersten Mal das Glück: Salisbury City hatte gegen die finanziellen Auflagen verstossen und wurde verbannt, die Rovers behielten ihren Platz. Und dann war Fortuna dem Klub noch ein zweites Mal hold – in Gestalt des lokalen Unternehmers Dale Vince. Der hatte sich im Bereich der Alternativenergie mit seiner Firma Ecotricity einen Namen gemacht. Er nahm eine Einladung der Rovers zu einem Heimspiel an – und war gerührt. Es muss so etwas wie Liebe auf den ersten Blick gewesen sein. Dale Vince dazu: “Es gab da einerseits diese jahrhundertealte Geschichte des Vereins und andererseits den Gedanken, in unserem Einzugsgebiet helfend einzuspringen. Schliesslich konnten wir mit dem Fussball-Engagement auch unsere Botschaft transportieren – für eine Kundschaft, die relativ wenig über unser Business weiss.” Die finanziellen Zuwendungen des Investors garantierten den Fortbestand der R overs, Vince stieg zum Mehrheitseigentümer und P räsidenten auf. Nach dem Deal verlor er nicht viel Zeit, um den Schalter auf Grün umzulegen. Heute ist der South Grandstand mit 170 S onnenkollektoren und LED-Beleuchtung bestückt, das Regenwasser wird auf dem Dach gesammelt und für die Bewässerung des “Bio”-Stadionrasens genutzt. Das Gras, frei von Chemie und Pestiziden, wird eigenständig von einem Mowbot gemäht. Dabei handelt es sich um ein solarbetriebenes Vehikel mit GPS-Funktion, das nicht nur den Platzpflegern Arbeitszeit erspart, sondern ihnen bei auftretenden Problemen auch eine SMS schickt. Als wäre das nicht genug, produziert der erste im britischen Fussball eingesetzte Roboter-Rasenmäher auch noch organischen Mulch, der die D üngung des R asens unterstützt. In der Küche Auch für die Spieler wurde rotes Fleisch vom Speiseplan gestrichen. Vegetarisch Salat und Tofu statt Pommes frites und Burger. Im Stadion Die Fans verköstigen sich in Teufels Küche. Familienfreundlich Ungesunde Snacks gehören der Vergangenheit an. 26 T H E F I FA W E E K LY FOREST GREEN ROVERS “95 Prozent unserer Supporter stehen h inter der KlubPhilosophie.” Phil Butter worth, langjähriger Rovers-Fan Umweltfreundliches Wohnen Das Hohelied auf den Umweltgedanken hat mittlerweile auch schon das kickende Personal verinnerlicht. Nachdem Berechnungen die Runde gemacht hatten, dass die Spieler in manchen Wochen zusammengenommen mehr als 16 000 Kilometer zurücklegen, sind ihnen Fahrgemeinschaften wärmstens empfohlen worden. Einige Angestellte aus dem administrativen Bereich stiegen zudem auf Elektroautos um. Als weitere Massnahme, um die CO2-Emissionen zu reduzieren, liess die R overs-Führung The Hostel in die Landschaft pflanzen: In diesem Hostel frönen einige S pieler dem umweltfreundlichen Wohnen. Zur Infrastruktur des klubeigenen Komplexes gehören ein Dutzend Schlafzimmer, eine Küche und ein Gemeinschaftsraum. Auch auf simple Dinge achten die Spieler jetzt genau: “Wenn wir aus dem Zimmer gehen, schalten wir das Licht aus”, bringt Verteidiger James Jennings das neue Bewusstsein auf den Punkt. Wie man hinter vorgehaltener Hand erfährt, fiel eine andere Umstellung bedeutend schwerer. Aus “Gesundheits- und Leistungsgründen” wurde den “Boys in Green” rotes Fleisch vom Speiseplan gestrichen. Ein Schlag in die Magengrube. Falafel und Kürbishummus Auch die Fans mussten notgedrungen mit ziehen – die im Stadion traditionellen Meat Pies, Burger und Würste verschwanden an den Verpflegungsständen. Wem die Essgewohnheiten von Matchbesuchern in Grossbritannien geläufig sind, kann sich den Kulturschock orstellen. Die Besucher delektieren sich nun v an den Spieltagen artig an vegetarischen Delikatessen wie Wraps mit Kürbishummus, geraspelten Rüben und Karotten, probieren Falafel oder knabbern verzückt Polenta-Chips mit Chili und Thymian. “Ja, es gab da anfangs eine Gruppe Hardcore-Fans, die dem Bovril (englisches Rindfleischextrakt) und den Wurstbrötchen nachweinte”, sagt Phil Butterworth, seit 18 Jahren treuer Fan der Rovers. “Aber das ist lange her. Ich würde sagen, 95 Prozent unserer Supporter stehen längst voll hinter der Klub-Philosophie.” Zumal es seit der freundlichen Übernahme ja auch sportlich bergauf geht. Beendeten die Rovers das erste Jahr der Ära Vince noch knapp über den Relegationsplätzen, entpuppten sie sich danach als Muster an Beständigkeit: drei Saisons en suite auf Platz 10. “Je weiter wir nach oben klettern”, strahlt Vince, “desto besser können wir auch unsere Botschaft vom grünsten Fussballklub der Welt transportieren.” Wie zur Bestätigung dessen hat die “New York Times” den Forest Green Rovers in ihrer internationalen Ausgabe eine stimmige Story gewidmet. Schliesslich hat ja auch der Big Apple vor, noch grüner zu werden. Å FOREST GREEN ROVERS FC Spitznamen:The Little Club On The Hill, The Green Devils, Green Army Gründung:1889 als Forest Green Stadion:The New Lawn, bei Nailsworth Fassungsvermögen:5000 Zuschauerschnitt:1000 Präsident:Dale Vince Trainer:Adrian Pennock Liga-Zugehörigkeit:Conference Premier (fünfthöchste Spielklasse) Status quo: Forest Green hat den Aufstieg in die Football League verpasst. Im Gesamtergebnis des Playoff-Halbfinales der Football Conference unterlag das Team gegen die Bristol Rovers mit 0:3. T H E F I FA W E E K LY 27 Jeder Moment zählt Rückfahrkamera - Display System Gekühltes Handschuhfach Flaschenhalter hintere Tür Der Neue Dieses Modell ist eventuell nicht verfügbar in Ihrem Land. FREE KICK SPOTLIGHT ON ALLGEMEINE INFORMATIONEN Land: Neuseeland FIFA-Kürzel: NZL Kontinent: Ozeanien Hauptstadt: Wellington Mach doch, was du willst Alan Schweingruber Mario Wagner / 2Agenten D er Traum des kleinen Jungen ist klar. Er hat ihn schon mehrmals geträumt. Nun sitzt er mit verschlafenen Augen am Frühstückstisch, kaut müde auf seinen Cornflakes herum und sagt: “Ich möchte mal so werden wie Manuel Neuer. Ich möchte mal Geld verdienen mit Fussballspielen.” Gut. Wäre das mit der Was-willst-du-mal-werden-Frage auch geklärt. Manuel Neuer also. Hm. Warum eigentlich nicht? Ballgefühl hat er ja, der Kleine. Hechten kann er auch. Der deutsche Pass ist beantragt. Und wenn man an seinen grossgewachsenen Opa denkt, der sich vor jeder Tür bücken muss, bevor er eintritt, könnte das mit der Körpergrösse irgendwann auch hinhauen. Im Tor gelten ja alle unter 1,90 m als kleinwüchsig. Nun gut. Gehen wir das Projekt an. Tor hüterhandschuhe kaufen. “Die müssen innen rot sein”, sagt der Junge. “Wie die von Neuer.” Ach so. Rot. Die kosten zwar ein Stück mehr, sagt der Verkäufer, das ist aber jetzt egal. Es kommt ja alles zurück eines Tages. “Möchtest du auch noch so ein tolles Cap? Weisst du, wie Sepp Maier?” – “Wer ist das?”, fragt der Junge. Wir verlassen den Laden ohne Cap. So. Der Rest bekommt der vermeintliche Profikeeper von seinem ersten Klub. Nur: welcher Klub? Im Dorf zeigt man sich wenig beeindruckt von den kühnen Plänen. “Mit Jahrgang 2009 müssen Sie sich mindestens ein Jahr gedulden. Zu viele Kinder im Verein.” Wir intervenieren. Ganz anständig per E-Mail. Etwa so: “Der Junge muss raus. Er liebt Fussball über alles. Können Sie eine Ausnahme machen?” Die Antwort: “Tut uns leid.” Es gab Zeiten, da haben die Klubs um die jungen Wilden gebuhlt. Heute muss man es mit Tricks versuchen, um einen Fuss in die Tür zu bekommen. Beim Klub im Nachbardorf zwinkern wir dem Grillmeister kurz zu, erzählen von unseren Wünschen. Er greift lässig zur Grillzange, dreht eine Wurst und schüttelt den Kopf. “Sorry. Das Kontingent ist erschöpft.” Nach einem dritten Versuch sind auch wir erschöpft. Der kleine Junge macht jetzt Judo und geht zum Turmspringen in der Stadt. Man sieht die bunten Blätter schon heute vor sich, wie sie sich mit Storys und Anekdoten von früher überschlagen: Der neue Nationaltorhüter wusste anfangs nicht, was er will. Schaut nur die lustigen Fotos: Er hat mal Kampf- und Wassersport betrieben! Å GEOGR APHISCHE INFORMATIONEN Landesfläche: 269 652 km² Höchster Punkt: Aoraki / Mount Cook 3724 m ü. M. Nachbarmeere und -ozeane: Pazifischer Ozean FUSSBALL MÄNNER FIFA-Ranking: 144. Rang Weltmeisterschaften: 2 Teilnahmen 1982, 2010 Bestes Ergebnis: Gruppenphase FUSSBALL FR AUEN FIFA-Ranking: 17. Rang Weltmeisterschaften: 4 Teilnahmen 1991, 2007, 2011, 2015 Bestes Ergebnis: Gruppenphase LET Z TE RESULTATE Männer: Republik Korea - Neuseeland 1:0 31. März 2015 Frauen: USA - Neuseeland 4:0 4. April 2015 FIFA-INVES TITIONEN Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion Seit 2005: USD 7 514 172 T H E F I FA W E E K LY 29 C O U N T D OW N K A N A DA 2015: N O C H 22 TAG E “Das japanische Team begeistert mich” Nach dem Triumph an der WM 2011 sind in Japan die Erwartungen an Team und Trainer gestiegen. Weltmeistercoach Norio Sasaki über seine Maximen und die Chancen seines Teams in Kanada. Herr Sasaki, Sie gelten im Weltfussball gemeinhin als ein zurückhaltender, disziplinierter und analytischer Trainer. Wie würden Sie sich selbst charakterisieren – als Trainer und als Mensch? Norio Sasaki: Na ja, ich bin ein ziemlich ehrlicher, einfacher Mensch. Ich bin nicht auffällig und nicht besonders charismatisch. Und ich bin ein Trainer, der für die Spielerinnen wie ein Vater ist. Gibt es Situationen im Fussball, in denen Sie emotional oder impulsiv werden? Vielleicht in der Kabine? 30 T H E F I FA W E E K LY Die Nadeshiko sind Weltmeisterinnen 2011 und haben 2012 bei den Olympischen Spielen in London die Silbermedaille gewonnen. Dennoch konnte Japan erst letztes Jahr zum ersten Mal die Asienmeisterschaft gewinnen. Können Sie uns sagen, was es für das Team und für den japanischen Frauenfussball bedeutet, endlich Kontinentalmeister geworden zu sein? Wir hatten nie zuvor gezeigt, dass Japan das beste Team Asiens ist. Wir hatten zwar bereits im Finale dieses internationalen Turniers gestanden, allerdings schien uns immer das gewisse Etwas zu fehlen, das zum Sieg erforderlich war. Jetzt haben wir deutlich gemacht, dass Japan die beste Mannschaft des asiatischen Fussballs sein kann und unseren Status damit bedeutend verbessert. Daraus schöpfen wir viel Selbstvertrauen. In den kommenden Jahren möchten wir in Asien und auf globaler Ebene weiterhin Fortschritte machen. Dieser Sieg war zweifellos ein Wendepunkt in diesem Prozess. Bringt der Posten des japanischen Cheftrainers mehr Druck oder mehr Freude mit sich? Diese Position ist mit ziemlich viel Druck verbunden, aber ich geniesse es, Trainer dieser Mannschaft zu sein. Es begeistert mich. Ich freue mich auch darauf, zu sehen, wie sich die Spielerinnen entwickeln und welche Leistung sie beim bevorstehenden Turnier bringen werden. Was die Ergebnisse angeht, so streben wir bei der WM die Titelverteidigung an. Es erfüllt mich mit enormer Begeisterung, wenn ich daran denke, was dieses Team bei der Weltmeisterschaft erreichen kann. Alex Livesey / Getty Images Während des Trainings kann ich manchmal sehr streng sein. Aber am Spieltag in der Kabine rege ich mich nicht besonders auf, weil wir uns im Vorfeld ausgiebig auf das Spiel vorbereitet haben. Ich verlasse mich auf meine Spielerinnen, die 70 Prozent der Ereignisse auf dem Platz steuern, während ich nur die restlichen 30 Prozent übernehmen kann, indem ich Ratschläge und Anweisungen gebe. Ich bin der festen Überzeugung, dass eine sorgfältige Vorbereitung vor dem Spiel alles ist, was ich tun kann. In der Coaching-Zone gestikuliere ich vielleicht manchmal, um deutlich zu machen, dass wir bereit sind zu kämpfen. Das ist nur ein Auftritt, um zu zeigen, dass mein Team und ich den Kampf annehmen und vielleicht, um etwas Druck auf den Schiedsrichter auszuüben. Weltmeister Coach Norio Sasaki nach dem Finalsieg gegen die USA am 17. Juli 2011 im ausverkauften Stadion in Frankfurt / Main. NOCH 22 TAGE gewinnen. Seit wir damals triumphiert haben, sieht uns allerdings ganz Japan zu, und dieses Mal werden Erwartungen an uns gestellt. Es herrscht das Gefühl vor, dass wir gewinnen sollten. Angesichts dieser Zusatzmotivation bietet dieses Turnier für das Team eine grosse Chance, sich auf höchstem Niveau weiter zu verbessern. Wer wird Ihre nächste Homare Sawa? Nun ja, sie spielt noch immer Fussball und arbeitet hart. Meiner Ansicht nach gibt es mehrere Spielerinnen, die die neue Sawa werden und sich zu Spielerinnen entwickeln könnten, die in den entscheidenden Augenblicken einer Partie Verantwortung übernehmen. Welche Länder sind Japans Rivalen im Kampf um den Titel? Welche Unterschiede gibt es zwischen dem Team, das Sie 2011 in Deutschland hatten, und dem Team, das die WM 2015 in Kanada bestreiten wird? Die Spielerinnen haben bei der WM 2011 und den Olympischen Spielen 2012 in London hervorragende Erfahrungen gesammelt und ich glaube, dass sie sich auf individueller Ebene in den letzten vier Jahren entwickelt haben. Ich denke, ich habe jetzt eine bessere Mannschaft als 2011. Fest steht allerdings, dass viele andere Nationalmannschaften ihr spielerisches Niveau ebenfalls verbessern konnten. Meiner Meinung nach entwickelt sich die Nadeshiko noch weiter, und ich freue mich darauf, zu sehen, wie wir uns gegen diese anderen Mannschaften schlagen werden. 2011 wollten wir die Weltmeisterschaft Es gibt viele Länder, die beim Turnier unsere Rivalen sein werden. Wir haben eine gute Chance, den Titel zu verteidigen, wobei das Ganze von unserer Vorbereitung in den Monaten vor Turnierbeginn abhängt. Wenn es mir gelingt, ein klares Bild von dem zu vermitteln, was wir zu tun haben, halte ich es für möglich, den Titel zu verteidigen. Sie wurden 2012 zum Frauenfussball-Trainer des Jahres gewählt. Was bedeutet eine solche Auszeichnung für einen Trainer? Ist sie eine Motivation für die Zukunft? Einige Trainer sind der Auffassung, dass die Taktik an die verfügbaren Spielerinnen angepasst werden muss. Andere glauben, die Spielerinnen müssten sich an die Taktik und das System anpassen. Welche Meinung vertreten Sie? Es ist deutlich zu erkennen, dass japanische Spielerinnen in der Regel kleiner sind als Spielerinnen aus anderen Ländern. Diese körperlichen Attribute und die Fähigkeiten, über die japanische Spielerinnen verfügen, stehen bei unseren Überlegungen an erster Stelle. Die Taktik, die wir anwenden, und unsere Spielweise werden von diesen Elementen geprägt. Ich glaube, dies ist ganz besonders wichtig für den japanischen Fussball. Sind Sie abergläubisch? Falls ja, gibt es Dinge, die Sie im Vorfeld der WM 2015 in Kanada tun werden und die Sie bereits im Vorfeld von Deutschland 2011 getan haben? Es gibt eine Sache, die ich tue. Für mich ist der Kawaguchi-See ein Ort mit positiver Energie. Er bietet einen wundervollen Blick auf den Berg Fuji und ist ein sehr schöner See. Vor einem Turnier begebe ich mich gern dorthin und bete zu den Göttern des Fuji. Å Mit Norio Sasaki sprach Andreas Alf Ja, so etwas ist ungeheuer ermutigend und motiviert mich auch dazu, mich in Zukunft als Trainer noch mehr ins Zeug zu legen. Gleichzeitig stellt diese Auszeichnung aber nicht nur eine Anerkennung meiner eigenen Leistung dar. Sie ist aufgrund der Tatsache zustande gekommen, dass die Spielerinnen bei mir und den anderen Mitglieder des Trainerstabes beim Aufbau des Teams an erster Stelle standen. Ich glaube, diese Auszeichnung motiviert auch die anderen Mitglieder des Trainerstabes, nicht nur mich persönlich. T H E F I FA W E E K LY 31 ZEITSPIEGEL T H E N La Paz, Bolivien 1935 Cornelius Scriba / fotogloria Das Hernando Siles im Stadtteil Miraflores ist mit 3637 Metern über dem Meeresspiegel … 32 T H E F I FA W E E K LY ZEITSPIEGEL N O W La Paz, Bolivien 2013 Cornelius Scriba / fotogloria … das weltweit höchstgelegene Stadion, in dem offizielle Spiele ausgetragen werden. T H E F I FA W E E K LY 33 FIFA PARTNER NET ZER WEISS ES! Z I TAT E DER WOC HE Wie kann man Lionel Messi stoppen? “Er ist spektakulär, unglaublich, ein Fussballwunder. Er spielt weiter weg vom Tor und hat in der Liga trotzdem 40 Treffer erzielt. Selbst als Torwart würde er noch 25 Tore schiessen!” Thiago Alcántara über Lionel Messi “Ich denke immer noch, dass ich der beste Trainer in der Premier League bin.” John Carver nach der achten Niederlage in Folge für Newcastle United “Manchmal kommt er mir in seinen Bewegungen wie ein Jugendspieler vor, der Zweikämpfe verliert und stehen bleibt. Es wird Zeit, dass er langsam erwachsen wird.” Franz Beckenbauer über Mario Götze Argentinischer Sommer Günter Netzer an einem Hotelpool in Buenos Aires (1987). ullstein I ch fürchte, wenn Lionel Messi einen guten Tag hat wie neulich beim 3:0 gegen Bayern München, kann man ihn nicht stoppen. Im modernen Fussball der 70er-Jahre hat man den Spielmacher oder den besten Stürmer des Gegners auszuschalten versucht, indem man einen einzigen Mann auf ihn ansetzte. Auf Schritt und Tritt folgen, selbst wenn er zur Toilette muss, war die Taktik. Dementsprechend kompromisslos ging es dann auch zur Sache. Die Manndeckung hat glücklicherweise an Wert verloren, als die Zonendeckung aufkam. Es war zu rustikal geworden, dass sich der Abgesandte über 90 Minuten mit einem Gegenspieler beschäftigt und das Spiel komplett an ihm vorbeilief. Die Zonendeckung ist effektiv, sofern sie funktioniert. Ist das nicht der Fall, gibt sie technisch versierten Gegenspielern Platz. Lionel Messi ist ein Meister darin, aus den kleinsten Fehlern einen Profit zu schlagen. Ihm genügt eine halbe Sekunde Unachtsamkeit des Gegners. Eine halbe Sekunde reicht für einen klaren Gedanken nicht aus. Messi handelt mit seiner Intuition, mit seinem Instinkt. Ich vermute, er weiss manchmal selbst nicht genau, was er tut. Interessant ist auch zu beobachten, wie Messi reagiert, wenn zwei oder drei Gegenspieler auf ihn zusprinten. Er nutzt diesen Augenblick, um den frei gewordenen Raum für seine Kollegen zu erkennen. Es ist auch seine selbstlose Art, die ihn zu einem grossen Fussballer macht. Messi kann nicht nur aussergewöhnlich gut spielen, er hat auch das Gespür, sich im richtigen Moment zurückzunehmen. Å “Ich bekam bis 2008 keine Anerkennung. Da war ich schon zehn Jahre im Team. Wenn ich alte Zeitungsberichte aus diesen Jahren durchblättere, muss ich oft lachen: Es hiess, ich wäre überholt, ich würde den Ball nur von der einen auf die andere Seite befördern. Sie nannten mich ‘Scheibenw ischer’.” Xavi, FC Barcelona “Das war eine Beleidigung für die Fans und die ganze Fussballszene in Simitli. Die haben in den letzten Partien einfach nicht ernsthaft gespielt. Genug ist genug. Ich werde das Team für das nächste Spiel selbst trainieren.” Was wollten Sie schon immer über Fussball w issen? Fragen Sie Günter Netzer: [email protected] Apostol Apostolov, Bürgermeister der bulgarischen Stadt Simitli, bei seiner Selbsternennung zum Trainer des Zweitligisten FC Septemvri T H E F I FA W E E K LY 35 TURNING POINT “Den Rest hat der Fussballgott erledigt” Marco Etcheverry hatte mit seinem Treffer massgeblichen Anteil an der ersten WM- Teilnahme Boliviens 1994. Es war der Höhepunkt seiner Karriere. Cornelius Scriba / fotogloria E s gibt keine unschlagbaren Mannschaften! Das haben meine Mitspieler und ich am 25. Juli 1993 unter Beweis gestellt. Das Stadion in La Paz war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Zuschauerzahl über schritt das offizielle Fassungsvermögen bei Weitem, und der Gegner in der Qualifika tion für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1994™ in den USA war kein Geringerer als Bra silien mit Cafu, Taffarel, Leonardo und Bebeto. Zwei Minuten vor dem Ende konnten wir das Spiel mit einem Doppelschlag zu unseren Gunsten entscheiden. Den ersten Treffer in der 88. Minute habe ich erzielt. Damit konnten wir eine Partie kippen, von der wir nicht mehr glaubten, sie gewinnen zu können. Mit der Rückennummer 10, die von meinen langen Haaren nahezu verdeckt wurde, holte ich mir den Ball aus der eigenen Hälfte und stürmte fast bis zur Torauslinie nach vorn. Ich löste mich von meinem Gegenspieler und schoss in Richtung Tor. Den Rest haben Taffarel und der Fussballgott erledigt. Der Jubel kannte keine Grenzen. Jeder Spieler träumt davon, eines Tages gegen grosse Fussballnationen mit einer langjährigen Er folgsgeschichte zu spielen, und Brasilien zählt zweifelsohne zu diesen Mannschaften. In der damaligen WM-Qualifikation hatte die Seleção bis zu jenem Zeitpunkt kein einziges Spiel ver loren, und auch an der Endrunde blieb sie bis nach dem Finalsieg im Elfmeterschiessen ge gen Italien ungeschlagen. Mit meinem Treffer konnten wir die Unbesiegbaren besiegen – trotz aller Polemik, die es angesichts von Spielen in der Höhenlage von La Paz gab. Als ich jenen Treffer erzielte, war das ein ganz besonderes Gefühl. Ich spürte eine inni ge Liebe zu meinem Land. Die Möglichkeit, meine Nation am grössten Fussballturnier zu r epräsentieren und vor den Augen der ganzen Welt für Bolivien zu spielen, war der un umstrittene Höhepunkt meiner Karriere. Noch heute wissen die Menschen zu Hause, dass wir uns mit diesem Treffer einen Platz in der Geschichte des Weltfussballs gesichert haben. Immerhin haben wir in der Folge an der WM in den USA teilgenommen. Ich bin stolz auf diesen Erfolg und auch darauf, Teil dieser grossartigen Mannschaft gewesen zu sein. Aufgrund des Platzverweises nur wenige Minuten nach meiner Einwechslung im Eröff nungsspiel gegen Deutschland dauerte die WM für mich allerdings nicht sehr lange. Auch wenn man sich bis heute daran erinnert, hatte diese Rote Karte keinerlei Auswirkun gen auf meine Karriere. Das Tor gegen Brasi lien hingegen schon: Das hat mein Leben auf jeden Fall zum Positiven verändert. Seither bin ich El Diablo – der Teufel – und werde es für immer bleiben. Å Aufgezeichnet von Emanuele Giulianelli Name Marco Antonio Etcheverry Vargas Geburtsdatum, Geburtsort 26. September 1970, Santa Cruz de la Sierra, Bolivien Position Mittelfeldspieler Stationen als Spieler 1986–1989 Club Destroyers 1990–1991 Club Bolívar 1992–1993 Albacete Balompié 1994 CSD Colo-Colo 1995 América de Cali 1996–2003 D.C. United 2004 Club Bolívar Stationen als Trainer 2009 SD Aucas Nationalteam Bolivien 71 Einsätze, 13 Treffer Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben. T H E F I FA W E E K LY 37 W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R Deutschland (unverändert) keine keine 3 kein Team mit mehr als einem Spiel Russland (+ 47 Punkte) Suriname (+ 14 Ränge) Montenegro (– 34 Punkte) Mauretanien (– 9 Ränge) Spitzenreiter Aufsteiger in die Top 10 Absteiger aus den Top 10 Spiele insgesamt Teams mit den meisten Spielen Grösster Aufsteiger nach Punkten Grösster Aufsteiger nach Rängen Grösster Verlierer nach Punkten Grösster Verlierer nach Rängen Rang Team +/- Punkte Rang Team +/- Punkte Letzte Aktualisierung: 7. Mai 2015 Rang Team +/- Punkte Rang Team +/- Punkte 1 Deutschland 0 1687 55 Gabun 0 583 109 Kuba 0 298 163 Guyana -8 128 2 Argentinien 0 1494 56 Mali 0 578 110 St. Vincent und die Grenadinen 6 291 163 Bhutan 0 128 3 Belgien 0 1457 57 Albanien 0 575 111 Sudan -1 288 165 Dominica 12 121 4 Kolumbien 0 1412 57 Republik Korea 0 575 112 Libyen -1 281 166 Malaysia -2 120 5 Brasilien 0 1372 59 Südafrika 1 553 112 St. Kitts und Nevis -1 281 167 Puerto Rico -1 119 6 Niederlande 0 1301 60 Sambia -1 552 114 Namibia -1 279 168 Jemen 2 117 7 Portugal 0 1221 61 Äquatorial-Guinea 0 549 115 Kanada -1 277 169 Hongkong -2 116 8 Uruguay 0 1176 62 Republik Irland 0 546 116 Aserbaidschan -1 264 169 Bangladesch -2 116 9 Schweiz 0 1135 63 Peru 1 532 117 Kenia 0 258 171 Grenada -6 113 10 Spanien 0 1132 64 Australien -1 531 118 Dominikanische Republik 0 257 172 Montserrat -1 107 11 Frankreich 0 1127 65 Trinidad und Tobago 0 519 119 Niger 0 252 173 Pakistan -1 106 12 Rumänien 0 1086 66 Burkina Faso 0 517 120 Moldawien 1 245 174 Amerikanische Jungferninseln -1 104 13 Italien 0 1085 67 Bulgarien 0 505 121 Lesotho 1 242 175 Neukaledonien -1 101 14 England 0 1030 68 Vereinigte Arabische Emirate 0 501 122 Burundi 1 237 176 Guam -1 97 15 Costa Rica 0 1016 69 Venezuela 0 495 123 Simbabwe 0 235 176 Swasiland -1 97 16 Chile 0 1002 70 Norwegen 0 491 124 Vietnam 1 229 178 Laos 0 88 17 Kroatien 0 977 71 Uganda 1 485 125 Syrien 1 225 179 Kambodscha 0 86 18 Tschechische Republik 1 923 72 Usbekistan 1 476 126 Kuwait 1 224 179 Chinese Taipei 0 86 70 19 Slowakei 1 920 73 Ruanda 1 474 127 Liechtenstein 1 219 181 Nepal 0 20 Algerien 1 917 74 Jamaika 1 466 128 Bermuda 1 217 182 Brunei Darussalam 1 69 21 Wales 1 916 75 Montenegro -5 457 129 Mauretanien -9 216 183 Turks- und Caicos-Inseln 1 66 22 Mexiko -4 908 76 Honduras 0 453 130 Barbados 0 215 183 Macau 1 66 23 Elfenbeinküste 0 907 77 Armenien 0 449 131 St. Lucia 5 214 185 Tahiti 1 65 24 Griechenland 0 900 78 Finnland 0 446 132 Guinea-Bissau -1 212 185 Mauritius -4 65 25 Österreich 0 891 79 Haiti 0 442 132 Liberia -1 212 185 Komoren 1 65 26 Ghana 0 833 80 Togo 0 435 134 Kasachstan -1 210 188 Sri Lanka -2 64 60 27 Russland 5 828 81 Paraguay 0 415 135 Afghanistan 0 208 189 Seychellen 0 28 USA -1 825 82 VR China 0 408 136 Aruba -2 204 190 São Tomé und Príncipe 0 58 29 Dänemark -1 808 83 Belarus 0 397 137 Philippinen 2 200 191 Cayman-Inseln 0 48 30 Schottland -1 796 84 El Salvador 0 388 137 Luxemburg 0 200 192 Salomon-Inseln 0 46 31 Tunesien -1 793 85 Lettland 0 387 139 Georgien -1 197 193 Südsudan 0 43 32 Bosnien und Herzegowina -1 783 86 Mosambik 0 383 140 Malediven 1 191 194 San Marino 0 40 33 Ukraine 0 772 86 Irak 0 383 141 Palästina -1 190 195 Vanuatu 0 34 34 Ecuador 0 762 88 Sierra Leone 0 382 142 Thailand 0 183 196 Fidschi 0 30 35 Polen 0 753 89 Angola 0 381 143 Tadschikistan 0 173 196 Samoa 0 30 36 Senegal 0 752 90 Marokko 1 371 144 Zentralafrikanische Republik 0 163 198 Bahamas 0 26 37 Kap Verde 0 737 90 Guatemala 0 371 144 Libanon 0 163 198 Britische Jungferninseln 0 26 38 Island 0 728 92 Bolivien 0 360 144 Neuseeland 0 163 200 Mongolei 0 19 39 Schweden 0 704 93 Estland 0 358 147 Indien 0 161 201 Tonga 0 17 40 Iran 0 689 94 Benin 0 357 148 Curaçao 0 159 202 Papua-Neuguinea 0 13 41 Guinea 0 678 95 Saudiarabien 0 349 149 Malta 0 158 203 Amerikanisch-Samoa 0 12 8 42 Nordirland 0 672 96 Zypern 0 342 150 Madagaskar 0 156 204 Andorra 0 43 Ungarn 0 665 97 Oman 0 341 151 Osttimor 1 151 204 Eritrea 0 8 44 Serbien 0 664 97 Malawi 0 341 152 Tschad -1 150 206 Somalia 0 6 45 Nigeria 0 659 99 Katar 0 337 153 Kirgisistan 0 148 207 Dschibuti 0 4 46 Israel 0 649 100 Litauen 0 333 154 Nicaragua 0 142 207 Cook-Inseln 0 4 47 Slowenien 0 648 101 Äthiopien 0 321 155 Suriname 14 141 209 Anguilla 0 2 48 Kamerun 0 627 102 Färöer 0 318 156 DVR Korea 1 139 49 Kongo 0 624 103 Jordanien 0 316 157 Gambia -1 138 50 Japan 0 614 104 Botsuana 0 314 158 Myanmar 0 133 51 Ägypten 0 612 105 EJR Mazedonien 0 312 159 Turkmenistan 0 131 52 Türkei 0 603 106 Antigua und Barbuda 0 311 159 Indonesien 0 131 53 Panama 0 587 107 Tansania 0 304 159 Belize 0 131 54 DR Kongo 0 584 108 Bahrain 0 299 162 Singapur 0 130 38 T H E F I FA W E E K LY http://de.fifa.com/worldranking/index.html PUZZLE Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) Präsident Joseph S. Blatter 1 9 2 8 Generalsekretär Jérôme Valcke 2 Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Walter De Gregorio 1 Chefredakteur Perikles Monioudis 2 6 9 7 9 7 2 7 5 4 Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA. 6 4 5 2 8 3 8 2 1 6 5 1 8 3 9 7 9 6 5 Projektmanagement Bernd Fisa, Christian Schaub Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt. 7 3 4 Produktion Hans-Peter Frei Internet www.fifa.com/theweekly 1 6 9 Redaktionsassistenz Alissa Rosskopf Kontakt [email protected] 8 MIT TEL Mitarbeit an dieser Ausgabe Andreas Alf, Steve Feekins, Emmanuele Giulianelli, Mark Gleeson, Mohammad Hussien, Christiane Ludena, Pascal de Miramon, Elio Stamm Druck Zofinger Tagblatt AG 9 4 Ständige Mitarbeitende Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros, Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn Übersetzung www.sportstranslations.com 9 3 Bildredaktion Peggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.) Korrektorat Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach 6 1 8 Art Direction Catharina Clajus 7 7 5 Redaktion Alan Schweingruber (Stv. Chefred.), Sarah Steiner Layout Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli 5 LEICHT 8 6 8 3 9 2 7 7 4 8 5 7 4 9 3 SCHWER 1 4 5 2 8 6 2 7 2 5 5 5 8 4 6 9 7 2 6 9 7 3 9 8 5 2 T H E F I FA W E E K LY Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku Herausgeberin FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878 Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht. 39 Z I TAT DER WOC HE “Wir sind nach 22 Spieltagen ungeschlagen – das ist der Hammer!” Thomas Wörle, Trainer des Frauenteams von Bayern München, nach dem Gewinn des Meistertitels am letzten Spieltag Europapokal-Endspiele hat der FC Barcelona nun erreicht und damit einen neuen kontinentalen Rekord aufgestellt. Dies gelang durch den Halbfinalsieg in der UEFA-Champions-League gegen Bayern München. Zudem wurde Xavi zum ersten Spieler aller Zeiten mit 150 Einsätzen in der Champions League. (Im Bild: Neymar) 22 10 Tore fielen in der Partie zwischen Schachtar Donezk und Hoverla in der Ukraine. Der 7:3-Sieg Schachtars, bei dem sich acht verschiedene Spieler in die Torschützenliste eintrugen, war damit kürzlich weltweit das torreichste Erstligaspiel. (Im Bild: Alex Teixeira) Tore in 29 Einsätzen in der Eredivisie machen Memphis Depay zum erfolgreichsten Torjäger von PSV Eindhoven seit über einem Jahrzehnt. Depay ist mit erst 21 Jahren zudem der jüngste Spieler in den zehn europäischen Topligen, der die Marke von 15 Treffern durchbrochen hat. (Im Bild: Memphis Depay) Getty Images (3), FB (1) 18 Z AHLEN DER WOCHE
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