Walliser Bote Samstag, 4. April 2015 WALLIS Unendliche Weiten. Die Allgäu-Orient-Rallye führt die Teilnehmer durch rund ein Dutzend Länder bis nach Jordanien. 9 FOTO ZVG Allgäu-Orient-Rallye | Zwei Oberwalliser begeben sich auf «eines der letzten automobilen Abenteuer der Welt» Oberwallis–Amman einfach NATERS/AMMAN | Mit einer 20-jährigen Karosse während dreier Wochen in Richtung Mittlerer Osten zu fahren – ein Albtraum? Nicht für Matthias Eggel und Andreas Schmid. wird allerdings grossgeschrieben. Deshalb müssen wir auch zu sechst in drei Autos antreten.» Zudem sei jedes Auto mit einem GPS-Tracker ausgerüstet, durch den man im Notfall Hilfe per Helikopter erhalte, so Schmid: «Dennoch kann man nie ganz sicher sein, dass nichts passiert.» FRANCO ARNOLD «Die Reaktionen waren eigentlich durchs Band positiv. Dennoch wurde ich oft gefragt, wie ich eigentlich auf so eine Idee gekommen bin», sagt Matthias Eggel. Der 30-jährige Natischer wird zusammen mit dem Rarner Andreas Schmid an der 10. Allgäu-Orient-Rallye teilnehmen – «eines der letzten automobilen Abenteuer dieser Welt», wie die Organisatoren etwas gar pathetisch unterstreichen. Die beiden Oberwalliser fassen ihre Motivation etwas nüchterner zusammen: «Es ist eine ideale Gelegenheit, einen abenteuerlichen Road Trip mit einem guten Zweck zu verbinden.» Noch ohne digitale Hilfsmittel Das Ziel der Rallye ist es, innert dreier Wochen vom Allgäu nach Amman, der Hauptstadt Jordaniens, zu gelangen. Nun geht dies natürlich nicht im gemütlichen Familienauto, denn die Organisatoren sagen: Die Guter Zweck im Vordergrund Dust-Busters. Micha Klucken, Jürg Michel, Andreas Schär, Andreas Schmid, Christina von Rütte und Matthias Eggel (von links) fahren in drei Volvo-Kombis nach Jordanien. FOTO ZVG Rallye ist «nichts für Weicheier und Leute, die Pauschaltourismus mit ‹alles ist geregelt› suchen». So müssen die Autos mindestens zwei Jahrzehnte auf den Felgen haben und nicht teurer als 1111.11 Euro sein, pro Übernachtung sollte man nicht mehr als 11.11 Euro ausgeben und der Einsatz eines Navigationssystems ist strengstens untersagt – «Ehrensache!», schreiben die Organisatoren. Eggel und Schmid machen sich mit vier Teamkollegen unter dem Namen «Dust Busters» in drei Volvo-Kombis kei zu gelangen. Die aktuelle Situation in Syrien verunmöglicht indes eine Weiterfahrt auf dem Landweg. «Deshalb werden wir per Fähre nach Israel gebracht, von wo aus es dann nicht mehr lange bis nach Amman dauert», erklärt Schmid. Kommt beim Gedanken, sich so nahe ans Kriegstreiben des IS, der syrischen Armee und unzähliger Rebellenorganisationen zu begeben, kein flaues Gefühl in der Magengegend? «Man macht sich schon Gedanken, ein grosses Thema war das aber nie», so Eggel, «Sicherheit auf den Weg. «Die sind ja nicht so reparaturanfällig», schmunzelt Eggel. Frage der Sicherheit? Und was, wenn mal der Keilriemen reisst? «In unserem Team haben wir einen Hobby-Tüftler sowie zwei Maschinenbauingenieure. Ich hoffe mal auf deren Know-how», schmunzelt Eggel. Bei der Streckenwahl haben die 111 angemeldeten Teams freie Wahl. Die «Dust Busters» werden wohl an der Adria in Richtung Bosporus fahren, um danach an die Südküste der Tür- Doch ist die Rallye keinesfalls ein simpler Trip mit kalkulierbarem Risiko. Völkerverständigung und humanitäre Zwecke stehen im Vordergrund, ein Wettrennen ist die Rallye explizit nicht. Die «Dust Busters» um Andreas Schmid, Matthias Eggel, Micha Klucken, Andreas Schär, Jürg Michel und Christina von Rütte unterstützen mit ihrer Fahrt die Mission «Don Bosco», eine Schule für iraki- sche Flüchtlingskinder in Istanbul. Ihre «Rallye-Autos» lassen sie zudem in Jordanien, wo sie an Hilfswerke weitergegeben werden. Was durch die Gelder der Allgäu-Orient-Rallye bislang alles bewirkt werden konnte, ist beachtlich – Schulkinder erhielten Winterkleidung, Frauenarbeitsschulen Nähmaschinen, ein Dorf-Muezzin eine funktionierende Lautsprecheranlage, ein jordanisches Beduinendorf eine Käserei, hörgeschädigte jordanische Kinder eine kostenlose Behandlung… Mit dieser Mischung aus Charity und Erlebnis starten ebenfalls die beiden Oberwalliser in fünf Wochen in Richtung Amman. Und wie es sich für richtige Abenteurer gehört, darf auch bei ihnen der Pathos nicht fehlen, wenn sie auf ihrer Website schreiben: «Sechs Fahrer. Drei Autos. Ein Ziel.» Herausforderung für alle Speziell am Team «Dust Busters» ist, dass sich die fünf Fahrer und die Fahrerin nicht sonderlich gut kennen. Einziger Verbindungspunkt ist Team-Captain Andreas Schmid, die anderen fünf kennen sich eigentlich nicht. «Das wird sicher eine Herausforderung für uns alle», so Matthias Eggel. Wie sich diese Konstellation während dreier Wochen entwickelt, wird von Andreas Schär, der schon verschiedene Fernsehformate produziert hat, filmerisch dokumentiert. Informationen über das Team und sein Spendenprojekt findet man auf der Website www.dust-busters.ch. ANZEIGE SAMSTAG 04.04.2015 30% 6.85 statt 9.80 <wm>10CAsNsjY0sDQ30jUwMLE0tAQAWLw6NA8AAAA=</wm> <wm>10CFXKqw7CUBBF0S-ayZnXfTCS1DUNIRV1Yxo0_68oOMROtljrmsH4dV-2fXmmYHYlwKfMHKoM72kwNvSEQxQSN2khKtHsz5M1vQjqawhOkBKnAPk10nzEHGx1eJ21Pfh9vj4PBTTTgQAAAA==</wm> ANGEBOT GILT AM ANGEGEBENEN DATUM. IN HAUSHALTSÜBLICHEN MENGEN UND SOLANGE VORRAT. Alle Crème d’or Dosen 750 ml & 1000 ml z.B. Vanille Bourbon, 1000 ml
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