¨ngerpraktikum der Fakulta ¨t fu ¨r Physik Anfa Versuch 03 Das Tr¨ agheitsmoment http://files.zygentoma.de/pp03.pdf Praktikanten: Janjenka Szillat Robert Czechowski E-Mail: [email protected] [email protected] Betreuer: Patrick Schwager Testat: 03 - Das Tr¨agheitsmoment Janjenka Szillat & Robert Czechowski Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Theorie 2.1 Tr¨agheitsmoment . . . . . . . . . 2.2 Tr¨agheitsmomente einiger K¨orper 2.3 Satz von Steiner . . . . . . . . . . 2.4 Drehimpuls . . . . . . . . . . . . 2.5 Tr¨agheitsellipsoid . . . . . . . . . 2.6 Drehmoment . . . . . . . . . . . 2.7 Drehschwingung . . . . . . . . . . 2.8 Physikalisches Pendel . . . . . . . . . . . . . . . 3 3 3 5 5 6 6 7 8 3 Durchf¨ uhrung 3.1 Teil A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Teil B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 8 9 4 Auswertung 4.1 Teil A: Winkelrichtgr¨oße . . . . 4.2 Teil A: Tr¨agheitsmomente durch 4.3 Teil A: Tr¨agheitsmomente durch 4.4 Teil A: Tr¨agheitsellipsoid . . . . 4.5 Teil B: Drehbeschleunigung . . 4.6 Teil B: Physikalisches Pendel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geometrie errechnet . Schwingung bestimmt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 9 10 12 12 13 14 5 Diskussion 15 5.1 Teil A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 5.2 Teil B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 6 Literatur 15 7 Anhang 15 2 03 - Das Tr¨agheitsmoment Janjenka Szillat & Robert Czechowski 1 Einleitung Das Tr¨agheitsmoment eines Objektes ist bei Drehbewegungen eine so elementare Eigenschaft, wie die Masse. Es gibt an, wie tr¨age“ das Objekt auf eine wirkende Kraft, bzw. ” ein wirkendes Drehmoment mit einer Drehbeschleunigung reagiert. Damit spielt es eine Rolle bei der Berechnung jeder Art von beschleunigter Drehbewegung. Und diese kommen im allt¨aglichen Leben u ¨berall vor, sei es bei der R¨adern von Fahrzeugen (Autos, Fahrr¨ader, Eisenbahnen), bei ihren Antrieben (Motoren, Getriebe), bei der Energieerzeugung (Windr¨ader, Turbinen) oder in der Informationstechnologie (CDs, DVDs, Festplatten). Bei diesen Bewegungen ist es sehr wichtig etwas u ¨ber das Verhalten der drehenden K¨orper zu wissen. Daher ist es sehr interessant, die Tr¨agheitsmomente verschiedener K¨orper zu bestimmen. 2 Theorie 2.1 Tr¨ agheitsmoment ¨ Das Tr¨agheitsmoment gibt den Wiederstand eines starren K¨orpers gegen¨ uber der Anderung seiner Rotationsbewegung einer ausgezeichneten Achse an. Es ist definiert als Z ΘA := rA dm V wobei rA den Abstand eines Punktes zur Drehachse A angibt. Das infinitesimal kleine Massenelement dm l¨asst sich mit der Massendichte ρ(r) auch als ρ(r)dV schreiben. Dies l¨asst sich bei homogenen Dichteverteilungen (ρ(r) = ρ0 ∀r) ausnutzen, um das Tr¨agheitsmoment als Z ΘA = ρ0 rA dV V zu vereinfachen. Das Tr¨agheitsmoment l¨asst sich auch als Summe u ¨ber Massenpunkte schreiben: X Θ= mi~ri2 i 2.2 Tr¨ agheitsmomente einiger K¨ orper Quader mit Kantenl¨angen a, b, c durch die z-Achse Θ = ρ0 Z V rA dV = ρ0 Z c 2 − 2c 3 Z c 2 − 2c Z a 2 − a2 (x2 + y 2 )dxdydz 03 - Das Tr¨agheitsmoment Janjenka Szillat & Robert Czechowski a2 Z b Z a Z b 2 2 2 1 3 2 2 2 = ρ0 c x + xy dy (x + y )dxdy = ρ0 c − 2b − a2 − 2b 3 − a2 a Z b 2 1 3 1 3 1 3 2 2 = ρ0 c a + ay dy = ρ0 c y a + a y 12 12 3 − 2b − a2 1 3 1 2 1 = ρ0 c a b + ab3 = a + b2 ρ0 abc 12 12 12 1 2 1 2 = a + b 2 ρ0 V = a + b2 m 12 12 W¨ urfel ist ein Quader mit Kantenl¨angen a = b = c Z 1 2 a + b2 m Θ = ρ0 rA dV = 12 V 1 2 1 = a + a2 m = a2 m 12 6 W¨ urfel diagonal mit Kantenl¨ange a Der Abstand eines Punktes (x, y, z) von der Achse R · (1, 1, 1) betr¨agt 23 (x2 + y 2 + z 2 − yz − xz − xy) a a a 2 2 rA dV = ρ0 (x + y 2 + z 2 − yz − xz − xy)dxdydz 3 a ZV a Z a 0 0 0 1 2 3 2 2 2 2 = ρ0 x + 2xy + 2xz − 2xyz − x z − x y dydz 3 3 0 0 0 Z aZ a 1 2 3 2 2 2 2 a + 2ay + 2az − 2ayz − a z − a y dydz = ρ0 3 0 0 3 a Z a 1 2 3 2 3 1 2 2 2 2 2 = ρ0 a y + ay + 2ayz − ay z − a yz − a y dz 3 3 3 2 0 0 Z a 1 4 1 2 4 2 4 2 2 3 3 a + a + 2a z − a z − a z − a dz = ρ0 3 3 2 0 3 a 1 2 4 2 4 2 2 3 1 3 2 1 3 2 1 4 = ρ0 a z+ a z+ a z − a z − a z − a z 3 3 3 3 2 2 2 0 1 2 5 2 5 2 5 1 5 1 5 1 5 = ρ0 a + a + a − a − a − a 3 3 3 3 2 2 2 1 1 1 3 2 5 1 5 1 a − a = ρ0 a5 = a2 ρ0 V = a2 m 2a5 − a5 = ρ0 = ρ0 3 2 3 2 6 6 6 Θ = ρ0 Z Z Z Z 4 03 - Das Tr¨agheitsmoment Janjenka Szillat & Robert Czechowski Hohlzylinder mit Innenradius R1 , Außenradius R2 Z Z R2 Z 2π Z h Θ = ρ0 rA dV = ρ0 r2 dzrdϕdr V 0 R1 0 R 1 4 2 = ρ0 2πh r dr = ρ0 2πh r 4 R1 R1 1 1 = ρ0 2πh (R14 − R24 ) = (R12 + R22 )ρ0 πh(R12 − R22 ) 4 2 1 1 2 = (R1 + R22 )ρ0 V = (R12 + R22 )m 2 2 Z R2 3 Kugel mit Radius R Z Z R Z π Z 2π (rx2 + ry2 )r sin(θ)dϕrdθdr Θ = ρ0 rA dV = ρ0 0 0 V 0 Z R Z π Z 2π = ρ0 r4 (cos2 (ϕ) sin2 (θ) + sin2 (ϕ) sin2 (θ)) sin(θ)dϕdθdr 0 Z0 π Z0 2π 1 = ρ0 R 5 (cos2 (ϕ) sin2 (θ) + sin2 (ϕ) sin2 (θ)) sin(θ)dϕdθ 5 Z0 Z0 1 5 π 2π 3 sin (θ)dϕdθ = ρ0 R 5 0 0 π Z 2 5 π 3 2 5 1 (cos(θ) − 9 cos(theta)) = ρ0 πR sin (θ)dθ = ρ0 πR 5 5 12 0 0 2 51 − 9 2 2 3 3 2 2 2 2 = ρ0 πR = R ρ0 πR = R ρ0 V = R m 5 12 5 4 5 5 2.3 Satz von Steiner Der Satz von Steiner lautet ΘA = ΘS + m · d2 Dabei ist ΘA zu errechnende Tr¨agheitsmoment um eine beliebige Achse A. ΘS ist das Tr¨agheitsmoment um die Achse S, die parralel zu A liegt und durch den Schwerpunkt des K¨orpers verl¨auft. m bezeichnet die Gesamtmasse des K¨orpers und d den Abstand der Achse A zum Schwerpunkt des K¨orper. Des Satz von Steiner l¨asst sich damit begr¨ unden, dass sich eine Drehbewegung um eine beliebige Achse A als zusammengesetze Bewegung aus der Drehung des Schwerpunktes um A und aus der Drehung des K¨orpers selbst um seinen Schwerpunkt beschreiben l¨asst. 2.4 Drehimpuls Der Drehimpuls beschreibt, wie sich ein Massenpunkt um einen Mittelpunkt bewegt. 5 03 - Das Tr¨agheitsmoment Janjenka Szillat & Robert Czechowski Er ist definiert als ~ := ~r × p~ L wobei ~r den Ortsvektor des Massenpunktes bez¨ uglich des Mittepunktes und p~ den Impuls des Massenpunktes beschreibt. Der Drehimpuls mehrerer Massenpunkte um den gleichen Mittelpunkt ergibt sich einfach als Summe: X ~ = L ~ri × p~i i Es l¨asst sich zeigen, dass sich der Drehimpuls mit dem Tr¨agheitsmoment durch die Drehachse schreiben l¨asst: ~ = L X ~ri × p~i = i = X X mi~ri × ~vi = i X mi~ri × (~ω × r~i ) i mi ((~ri · r~i )~ω − (~ ri · ω ~ )~ ri ) (~ ri · ω ~ = 0 bei Drehung) i = X mi~ri2 ω ~ = Θ~ω i 2.5 Tr¨ agheitsellipsoid Bez¨ uglich den Hauptachsen nimmt der Drehimpuls die folgende Form an: LA = ΘA ωA LB = ΘB ωB LC = ΘC ωC Wenn der K¨orper nun so rotiert, das die Drehachse senkrecht zur Hauptr¨agheitsachse steht, gilt ωC = 0. Man kann nun schreiben ~ ·ω L ~ = Θω 2 = ΘA ωA2 + ΘB ωB2 Dies l¨asst sich mit ωA = ω cos α und ωB = ω cos β als Ellipsenform schreiben: ξ 2 η2 + −1=0 a2 b 2 Dabei ist ΘA = 1 , ΘB b12 , ξ a2 = cos √ α, η Θ = cos √ β Θ 2.6 Drehmoment ¨ Das Drehmoment bewirkt eine Anderung einer Drehbewegung. Es ist definiert als ~ ~˙ ~ := dL = L M dt 6 03 - Das Tr¨agheitsmoment Janjenka Szillat & Robert Czechowski also der Ableitung des Drehimpulses nach der Zeit. Man erh¨alt durch Ausrechnen folgenden Ausdruck, der von der wirkenden Kraft abh¨angt: ~ ~ = dL = d(~r × p~) = d~r × p~ + ~r × d~p M dt dt dt dt = ~r˙ × p~ + ~r × p~˙ = ~r˙ × m~r˙ + ~r × F~ = ~r × F~ (~r˙ × ~r˙ = 0) Desweiteren verursacht ein wirkendes Drehmoment eine Winkelbeschleunigung: ~ ~ = dL = d(Θ~ω ) M dt dt ˙ = Θω ~ = Θ~ α 2.7 Drehschwingung Eine Drehschwingung tritt auf, wenn eine Auslenkung ein r¨ ucktreibendes Drehmoment hervorruft, das das System wieder zur Ruhelage beschleunigt. Bei einer harmonischen Schwingung ist das r¨ ucktreibende Drehmoment M proportional zur Auslenkung ϕ: M ∝ ϕ ⇒ M = −Dϕ Den Propotionalit¨atskoeffizienten D nennt man dabei Winkelrichtgr¨oße. Das Drehmoment verursacht nun nach M = Θα = Θϕ¨ eine Winkelbeschleunigung. Gleichsetzen der Drehmomente liefert dann die Schwinungsgleichung ϕ¨ = − D ϕ Θ die durch den Ansatz ϕ(t) = ϕ0 cos(ωt + Φ) gel¨ost wird. Man erh¨alt dann: ω2 = Dies f¨ uhrt mit ω = 2π T D Θ zu DT 2 4π 2 4π 2 D=Θ 2 T r Θ T = 2π D Θ= 7 03 - Das Tr¨agheitsmoment Janjenka Szillat & Robert Czechowski 2.8 Physikalisches Pendel Das Physikalische Pendel wird durch eine Auslenkung zum Schwingen gebracht. Diese verursacht ein r¨ uckwirkendes Drehmoment M = r × F = −mgd sin ϕ ≈ −mgdϕ (f¨ ur kleine Auslenkungen). Dieses Drehmoment bewirkt eine Beschleunigung in Richtung Ruhelage: M = Θϕ. ¨ Wir erhalten Also die Differentialgleichung ϕ¨ = − mgd ϕ Θ Diese wird durch eine Kosinusfunktion mit Winkelgeschwindigkeit ω = r q mgd Θ gel¨ost: mgd · t) Θ r mgd mgd A cos( · t) ϕ¨ = − Θ Θ ϕ = A cos( Es ergibt sich dadurch der Zusammenhang zwischen Tr¨agheitsmoment und Periodendauer der Schwingung: s 2π Θ TS = = 2π ω mgd Θ= T2 gmd 4π 2 In unserem Versuch ergibt sich das Gesamttr¨agheitsmoment aus dem Tr¨agheitsmoment des Rades ΘR , das zu bestimmen ist, und dem des zus¨atzlichem Gewichtes ΘZ , das sich durch ΘG = mZ · z 2 berechnet. Außerdem berechnet sich die Schwerpunktsverschiebung Z d des Pendels mit dem Schwerpunktsatz durch d = z·m (mit m = mZ + mR ). Wir m k¨onnen nun durch folgende Formel das Tr¨agheitsmoment des Rades bestimmen: T2 g · m · d − mZ · z 2 4π 2 T2 = ( 2 g − z) · z · mZ 4π ΘR = 3 Durchfu ¨hrung 3.1 Teil A Zun¨achst wird die Winkelrichtgr¨oße einer Torsionsfeder durch das Anh¨angen von 6 Massen von 10g bis 60g an ein Rad und das Ablesen der Auslenkung des Rades gemessen. 8 03 - Das Tr¨agheitsmoment Janjenka Szillat & Robert Czechowski Danach werden verschiedene Gegegenst¨ande auf der Feder befestigt. Die Gegest¨ande werden durch Drehung von der Ruhelage ausgelenkt und damit in Schwingung versetzt. Die Schwingungsdauer wird mit einer Stoppuhr u ¨ber 10 Perioden gemessen. Schließlich wird noch ein Tischchen“ bei dem das Tr¨agheitsmoment u ¨ber eine Win” kelregelung verstellbar mithilfe der Torsionsfeder vermessen: F¨ ur Winkel von 0◦ bis 180◦ wird das Tr¨agheitsmoment in Schritten von 15◦ verstellt und dann wie oben die Periode der Schwingung gemessen. 3.2 Teil B Hier wird bei einem fahrrad¨ahnlichem Rad zun¨achst an einer Speiche ein zus¨atzliches Gewicht angebracht. Das Rad wird ausgelenkt und damit in die Schwingung eines Physikalischen Pendels versetzt. Auch hier wird wieder die Schwingunsdauer u ¨ber 10 Perioden gemessen. Dann wird die gleiche Messung diametral gegen¨ uber wiederholt. Nun wird ein Papierstreifen auf dem Rad aufgebracht. Ein Stift zeichnet an der gleichen Stelle alle 0.1s einen Strich auf diesen Papierstreifen. Das Rad wird nun beschleunigt indem auf einem innerem Rad an einem Faden ein Gewicht an einer Seite des Rades geh¨angt wird, so dass, das Gewicht das Rad fortw¨ahrend andreht. Dies wird mit drei weiteren Gewichten wiederholt. 4 Auswertung 4.1 Teil A: Winkelrichtgr¨ oße Die Messung liefert folgende Daten der angeh¨angten Gewichte bei einem Radius von (8.15 ± 0.05)cm (siehe auch Tabelle 1, Metallscheibe“): ” Nr. i angeh¨angte Drehmoment Winkelausschlag ϕi [◦ ] ϕi [1] 2 −2 Masse mi [g] Mi [kg m s ] 1 10 ± 1 0.0080 ± 0.0009 26 ± 20 0.5 ± 0.4 20 ± 1 0.0160 ± 0.0009 53 ± 20 0.9 ± 0.4 2 3 30 ± 1 0.0240 ± 0.0009 99 ± 20 1.7 ± 0.4 4 40 ± 1 0.0320 ± 0.0009 155 ± 20 2.7 ± 0.4 5 50 ± 1 0.0400 ± 0.0009 176 ± 20 3.1 ± 0.4 6 60 ± 1 0.0480 ± 0.0009 165 ± 20 2.9 ± 0.4 In Abbildung 1 ist der Winkelausschlag gegen das wirkende Drehmoment aufgetragen. Man erh¨alt durch die lineare Regression einen Wert f¨ ur die Winkelrichtgr¨oße von D−1 = −1 −2 2 (70 ± 11)kg m s ⇒ D = (0.0143 ± 0.0023)kg m−2 s−2 . 9 03 - Das Tr¨agheitsmoment Janjenka Szillat & Robert Czechowski 4 Messdaten Lineare Regression 3.5 Winkelausschlag ϕ [1] 3 2.5 2 1.5 1 0.5 0 0 0.01 0.02 0.03 0.04 0.05 2 -2 Drehmoment T [kg m s ] Abbildung 1: Winkelausschlag bei angreifendem Drehmoment 4.2 Teil A: Tr¨ agheitsmomente durch Geometrie errechnet In Tabelle 1 sind die Massen und die geometrischen Eigenschaften der verschiedenen K¨orper aufgef¨ uhrt. Zusammen mit den in Teil 2.2 bestimmten Formeln lassen sich daraus die folgenden Tr¨agheitsmomente errechnen: Rechnung Θi [kg m2 ] Tr¨agheitsmoment Nr. i Θi [10−4 kg m2 ] 2 2 2 1 5.45 ± 0.04 R m = 5 (0.05332 ± 0.00016)2 (0.479 ± 0.001) 5 1 2 1 2 2a 4.16 ± 0.11 a m = (0.080 ± 0.001) (0.390 ± 0.002) 6 6 1 2 1 2 2b 4.16 ± 0.11 a m = 6 (0.080 ± 0.001) (0.390 ± 0.002) 6 1 2 1 2 3 2.15 ± 0.12 R m = 2 (0.039 ± 0.001) (0.283 ± 0.002) 2 1 1 2 2 2 4a 21.5 ± 0.5 (a + b )m = 12 ((0.500 ± 0.001) 12 +(0.014 ± 0.001)2 )(0.103 ± 0.002) 4b Θ4a + d2 m — 1 1 2 2 2 5 4.40 ± 0.08 (R1 + R2 )m = 2 ((0.0444 ± 0.0005) 2 +(0.0509 ± 0.0004)2 )(0.193 ± 0.002) 1 2 R m = 21 (0.0815 ± 0.0005)2 (0.407 ± 0.002) 6 13.52 ± 0.18 2 2 2 2 7 d1 m1 + d2 m2 = ((0.175 ± 0.001) 35.8 ± 0.9 +(0.199 ± 0.002)2 )(0.051 ± 0.001) 10 03 - Das Tr¨agheitsmoment Janjenka Szillat & Robert Czechowski Nr. i K¨orper Masse mi [g] Eigentschaften Wert 1 Kugel 479 ± 1 Umfang 2a W¨ urfel 390 ± 2 Kantenl¨ange (8.0 ± 0.1) cm 2b durch Ecke 3 Zylinder 283 ± 2 H¨ohe Durchmesser (8.0 ± 0.1) cm (7.8 ± 0.2) cm 4a Stab 103 ± 2 L¨ange Breite Dicke 4b versetzt 5 Hohlzylinder 6 Metallscheibe 7 Hantel 193 ± 2 Umfang Dicke H¨ohe 407 ± 2 Durchmesser Dicke 102 ± 1 Abstand #1 Abstand #2 (33.5 ± 0.1) cm (50.1 ± 0.1) cm (1.4 ± 0.1) cm (0.5 ± 0.1) cm (32.5 ± 0.2) (0.65 ± 0.05) (3.4 ± 0.1) (16.3 ± 0.1) (0.55 ± 0.05) (17.5 ± 0.1) cm (19.9 ± 0.2) cm Tabelle 1: Messdaten der K¨orper 11 cm cm cm cm cm Schwingungsdauer 10 · Ti [s] 11.0 ± 1 11.0 ± 1 11.0 ± 1 9.7 ± 1 9.7 ± 1 9.8 ± 1 9.5 ± 1 9.5 ± 1 9.3 ± 1 7.1 ± 1 7.0 ± 1 7.1 ± 1 23.4 ± 1 23.7 ± 1 23.3 ± 1 27.2 ± 1 27.1 ± 1 26.5 ± 1 10.9 ± 1 10.5 ± 1 10.7 ± 1 17.2 ± 1 17.2 ± 1 17.2 ± 1 31.6 ± 1 32.3 ± 1 32.2 ± 1 03 - Das Tr¨agheitsmoment Janjenka Szillat & Robert Czechowski 4.3 Teil A: Tr¨ agheitsmomente durch Schwingung bestimmt Diese Werte ergeben sich einfach durch Nutzen der Formel zur Bestimmung des Tr¨agheitsmoments aus Schwingunsdauer und Winkelrichtgr¨oße. Nr. i Schwingungsperiode T [s] Tr¨agheitsmoment Θi [10−4 kg m2 ] 1 1.10 ± 0.03 4.4 ± 0.8 2a 0.97 ± 0.03 3.4 ± 0.8 2b 0.94 ± 0.03 3.2 ± 0.6 0.71 ± 0.03 1.8 ± 0.4 3 4a 2.35 ± 0.03 20 ± 3 4b 2.69 ± 0.03 26 ± 5 5 1.07 ± 0.03 4.1 ± 0.8 6 1.72 ± 0.03 10.7 ± 2.0 3.20 ± 0.03 37 ± 8 7 4.4 Teil A: Tr¨ agheitsellipsoid Durch die Messdaten ergeben sich mit der Winkelrichtgr¨oße von D = (0.0143±0.0023)kg m−2 s−2 folgende Werte f¨ ur die Tr¨agheitsmomente: Winkel ϕ Schwingungsperiode T [s] Tr¨agheitsmoment Θi [kg m2 ] 0,0000 0,8600 0,0002679 0,8333 0,0002515 0,2618 0,5236 0,8267 0,0002475 0,7854 0,8700 0,0002742 1,0472 0,9333 0,0003155 1,3090 0,9850 0,0003514 1,0267 0,0003818 1,5708 1,8326 1,0500 0,0003994 2,0944 1,0400 0,0003918 2,3562 1,0100 0,0003695 2,6180 0,9533 0,0003292 0,9033 0,0002956 2,8798 Die Tr¨agheitsmomente sind in Abbildung 2 in Polarkoordinaten aufgef¨ uhrt und mit einer Ellipse gen¨ahert. Man erh¨alt dabei als Tr¨agheitsmomente der Halbachsen Θa = (0.000409 ± 0.000007)kg m2 Θb = (0.000262 ± 0.000005)kg m2 und f¨ ur die den Winkel ◦ ◦ der Drehung der Ellipse ϕ = 1.90 ± 0.03(≈ 108.9 ± 1.8 ) 12 03 - Das Tr¨agheitsmoment Janjenka Szillat & Robert Czechowski 0.0004 Messwerte Fit einer Ellipse 2 -2 Drehmoment Ty [kg m s ] 0.0003 0.0002 0.0001 0 0.0001 0.0002 0.0003 0.0004 0.0003 0.0002 0.0001 0 0.0001 2 -2 Drehmoment Tx [kg m s ] 0.0002 0.0003 Abbildung 2: Tr¨agheitsellipsoid 4.5 Teil B: Drehbeschleunigung Mit einem Lineal werden die Abst¨ande der Punkte von dem Papierstreifen abgelesen. Diese sind in Abbildung 3 gegen den Zeitpunkt aufgetragen. Man erh¨alt dann folgende Werte f¨ ur die Steigung der Geraden und die dazugeh¨origen Fehler, aus denen man direkt a bestimmen kann. die Winkelbeschleunigung u ¨ber α = Ra = (0.213±0.001)m Nr. i angeh¨angte Masse Beschleunigung Winkelbeschleunigung mi [g] ai [cm s−1 ] αi [s−1 ] 1 100 ± 1 1.077 ± 0.023 5.06 ± 0.11 2 200 ± 1 2.707 ± 0.025 12.71 ± 0.12 3 500 ± 1 7.66 ± 0.08 36.0 ± 0.4 1000 ± 1 15.81 ± 0.17 74.2 ± 0.8 4 Dabei l¨asst sich das Drehmoment jeweils u ber ¨ M =F ·r =m·g·r berechnen, der dazugeh¨orige Fehler betr¨agt s 2 2 p ∂M ∂M 2 2 2 · g 2 · r 2 + σ 2 · m2 · g 2 σM = σm + σr = σm r ∂m ∂r 13 03 - Das Tr¨agheitsmoment Janjenka Szillat & Robert Czechowski 16 100g 200g 500g 1000g 100g 200g 500g 1000g 14 Wegaenderung ∆s [cm] 12 10 8 6 4 2 0 0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 Zeit t [s] (+Konstante) Abbildung 3: Messdaten der Radbeschleunigung Man erh¨alt so bei dem Radius von r = (0.0621 ± 0.0016)m folgende Drehmomente, aus direkt Werte f¨ ur das Tr¨agheitsmoment folgen: denen dann mit Θ = M α Nr. i Drehmoment Tr¨agheitsmoment Mi [kg m2 s− 2] Θi [kg m2 ] 1 0.609 ± 0.016 0.120 ± 0.005 2 1.22 ± 0.04 0.096 ± 0.003 3.05 ± 0.08 0.0847 ± 0.0025 3 4 6.09 ± 0.16 0.0821 ± 0.0023 4.6 Teil B: Physikalisches Pendel Man erh¨alt als Mittelwert der Schwingungsdauer einen Wert von T = (2.66 ± 0.04)s. Zusammen nach mit dem Abstand des Zusatzgewichtes z = (0.155 ± 0.005)m und seiner Masse mZ = 0.260 ± 0.001 erh¨alt man nach der Formel ein Drehmoment von ΘR = ( T2 g − z) · z · mZ = (0.0646 ± 0.0026)kg m2 2 4π 14 03 - Das Tr¨agheitsmoment Janjenka Szillat & Robert Czechowski 5 Diskussion 5.1 Teil A Zun¨achst ist anzumerken, dass die Winkelrichtgr¨oße in diesem Versuch nur sehr schwer zu bestimmten war, da die Position des Rades nicht feststellbar gewesen ist. Daher wurde das Rad bei der Messung immer wieder verschoben und so augenscheinlich falsche Winkel abgelesen. Trotz dieser ungenauen Messung der Winkelrichtgr¨oße f¨allt jedoch auf, dass die die u ¨ber die Schwingung und mit Winkelrichtgr¨oße gemessenen Werte ziemlich gut mit den durch die Geometrie der Objekte errechneten Werte u ¨bereinstimmen: Die Abweichungen betragen zwar zwischen 5% und 20%, sind aber trotzt der stark unterschiedlichen Geometrien und Werte in keinem Fall gr¨oßer als 20%. Man sieht auch, dass die Messdaten des Tr¨agheitsellipsoides des Tischchen“ die Form ” einer Ellipse annehmen. 5.2 Teil B Bei den in diesem Versuchsteil ermitteltelten Werten sieht man, das das errechnete Tr¨agheitsmoment umso kleiner geworden ist, je gr¨oßer man die angeh¨angte Masse gew¨ahlt hat, und dass sich die Werte immer mehr dem Tr¨agheitsmoment angen¨ahert haben, das man u ¨ber das Physikalische Pendel bestimmt hat. Dies k¨onnte darauf zur¨ uckzuf¨ uhren sein, dass die Reibung des Rades (die bei dem Physikalischen Pendel erstaunlich stark ausgefallen ist) umso weniger ins Gewicht f¨allt, je st¨arker das Rad beschleunigt wird, da die Reibung ja meistens proportional zur Geschwindigkeit ist und damit bei kleinen Geschwindigkeiten aber starken Beschleunigungen am geringsten auff¨allt. 6 Literatur Zur Herleitung der Formeln wurde auf folgende Werke zur¨ uckgegriffen: • Hans J. Paus: Physik in Experimenten und Beispielen. Carl Hanser Verlag, M¨ unchen 2007. ISBN 978-3-446-41142-5 7 Anhang Der Anhang enth¨alt zwei Seiten Messdaten. 15
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