Internationale Wochen gegen Rassismus 13. bis 29. März 2015 Internationale Wochen gegen Rassismus Der 21. März ist der „Internationale Tag für die Beseitigung rassistischer Diskriminierung“ der Vereinten Nationen und erinnert an das „Massaker von Sharpeville“, bei dem die südafrikanische Polizei am 21. März 1960 im Township Sharpeville 69 friedlich Demonstrierende erschoss. Rassismus ist leider noch immer Realität in unserer Gesellschaft. Mit den internationalen Wochen gegen Rassismus soll ein Zeichen gegen Antisemitismus, Antiziganismus, antimuslimischen Rassismus oder Rassismus gegenüber Menschen anderer Hautfarbe und Flüchtlingen gesetzt werden. Deshalb sind Unternehmen, Gewerkschaften, Kirchen und Gemeinden, Verbände, Vereine und Initiativen, die im Bereich der Integrations-, Migrations- und Flüchtlingsarbeit tätig sind, dem Aufruf der Stadt Osnabrück gefolgt und beteiligen sich mit den unterschiedlichsten Veranstaltungen an dem Programm. 2 Anerkennen statt ausgrenzen Im September vergangenen Jahres hat die Stadt Osnabrück dazu aufgerufen, sich dem bundesweiten Bündnis für die Internationalen Wochen gegen Rassismus anzuschließen. Dem Aufruf sind über 25 Einrichtungen, Institutionen, Vereine und Unternehmen, die Polizeiinspektion sowie Künstler und Kulturschaffende gefolgt. Diese haben, wie Sie in diesem Programmheft sehen, mit ihren Veranstaltungen, Projekten und Aktionen deutlich mehr als nur ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Ich freue mich, dass Prof. Dr. Dr. hc. Denis Goldberg, langjähriger Weggefährte Nelson Mandelas und Freund unserer Stadt, die Schirmherrschaft über diese Internationalen Wochen gegen Rassismus übernommen hat. Denis Goldberg hat in Südafrika für seinen Einsatz gegen die Apartheid 22 Jahre in Haft gesessen. Er hat selbst das Massaker von Sharpeville am 21. März 1960, auf das die Wochen gegen Rassismus zurückgehen, miterlebt. Am 13. März darf ich Dr. Theo Zwanziger im Rathaus begrüßen, der sich insbesondere im Sport gegen jede Art von Rassismus einsetzt. Ich wünsche den Besucherinnen und Besuchern der Wochen gegen Rassismus viele intensive Begegnungen und einen friedvollen Austausch. Ich hoffe, dass die Medien diese Wochen mit ihrer Berichterstattung aktiv begleiten. Ich bin sicher, dass sich die Osnabrückerinnen und Osnabrücker auch in Zukunft gegen Rassismus und für eine vielfältige Stadtgesellschaft einsetzen. Ich danke allen Bürgerinnen und Bürgern für ihren zum großen Teil ehrenamtlichen Einsatz, der dieses vielfältige Programm im Sinne von „Anerkennen statt Ausgrenzen“ erst möglich macht. 3 Wolfgang Griesert Oberbürgermeister Statement Schirmherr Denis Goldberg Statement Dr. Theo Zwanziger Die Internationalen Wochen gegen Rassismus stärken den Toleranzgedanken und fokussieren auf das, was uns gemeinsam ist: unsere Menschlichkeit. Frieden braucht Toleranz, Verständnis und internationale Solidarität. Er bedarf der Akzeptanz der kulturellen Vielfältigkeit, die unser gegenseitiges Verständnis bereichert. Kunst und Kultur ermöglichen uns, neue Perspektiven des Sehens und Verstehens zu entwickeln. Rassismus ist der Feind der Menschheit. Ich bin 1945 geboren, habe Vater und Onkel in den letzten Kriegstagen verloren. Meine Mutter hat mir früh vermittelt, wer schuldig an diesen Verbrechen ist: Ein menschenverachtender Rassismus und Antisemitismus. Gegen das Vergessen anzukämpfen, dies muß ständig unsere Aufgabe sein und bleiben. In diesem Zusammenhang können die Zivilgesellschaft und besonders der Sport viel zur Bewusstseinsbildung beitragen. Die Würde aller Menschen zu achten, dazu gibt es keine Alternative. 4 Termine Veranstaltungsübersicht Do,12.03.2015 Vortrag: Denis Goldberg, Südafrika heute – Probleme und Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Fr, 13.03.2015 Eröffnung Internationale Wochen gegen Rassismus/Ausstellung: Wir (er)leben Vielfalt! . . . . . . . . 7-8 13.–29.03.2015 Ausstellung „Gesichter meiner Stadt“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 13.–29.03.2015 Plakataktion „Osnabrück gegen Rassismus“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Sa,14.03.2015 Tanzparty Kuduro-Night . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 16.–29.03.2015 Schaufenstergestaltung Café Dauerwelle „Ich bin gegen Rassismus, weil…“. . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Di, 17.03.2015 Islam begegnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Di, 17.03.2015 Spiele-Abend – Backgammon meets Tawla . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Di, 17.03.2015 Filmreihe Antiziganismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Mi, 18.03.2015 Bewerbungstraining Piepenbrock Akademie GmbH + Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Mi, 18.03.2015 Deutsch-Türkischer Begegnungsabend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Do, 19.03.2015 Workshop „Hier kommst Du nicht rein”. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Do, 19.03.2015 Lesung: Anne Chebu – Anleitung zum Schwarz sein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Fr, 20.03.2015 Vortrag: Junge Menschen auf der Flucht – Anerkennen statt Ausgrenzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Sa, 21.03.2015 Tag der offenen As-Salam Moschee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 So, 22.03.2015 Workshop-Reihe für Jugendliche „Anerkennen statt Ausgrenzen“ (29.03. und 19.04.2015). . . . . . . 22 So, 22.03.2015 Film-Matinee – Willkommen auf Deutsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Di, 24.03.2015 Filmnachmittag im Mädchenzentrum Café Dauerwelle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Di, 24.03.2015 Markt der Möglichkeiten: Refugees Welcome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Mi, 25.03.2015 Lesung mit Danko Rabrenovi´c, Herzlich willkommenciˇ c´ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Do, 26.03.2015 Straßenaktion „Wir sind Monster“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Fr, 27.03.2015 Oberbürgermeister Wolfgang Griesert besucht die Fatih-Moschee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Fr, 27.03.2015 Schweigeminute gegen Rassismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Fr, 27.03.2015 Konzert & Party – Wir.Alle.Osnabrück. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 So, 29.03.2015 Begegnungsfest – Frauen treffen Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Querverweis: 13.–26.04.2015 Ausstellung „Tatort Stadion 2“ 31 Vortrag Denis Goldberg: Südafrika heute – Probleme und Perspektiven Mandelas Vermächtnis: bewahrt oder vergessen? wird zu den aktuellen politischen und sozialen Ereignissen in Südafrika nach den politischen Unruhen im letzten Jahr Stellung beziehen. Prof. Dr. Dr. hc. Denis Goldberg ist bekannt durch seine zahlreichen Vortrags- und Lesereisen, die ihn in den vergangenen Jahren durch ganz Deutschland und auch mehrmals nach Osnabrück geführt haben, z.B. als Ehrengast des letzten Afrikafestivals. Der 1933 als Sohn einer jüdischen Einwandererfamilie in Kapstadt geborene Denis Goldberg ist ein Weggefährte Nelson Mandelas und Kämpfer gegen das Apartheidregime in Südafrika. Goldberg schloss sich 1961 dem bewaffneten Arm der Befreiungsbewegung ANC an. Zwei Jahre später wurde er festgenommen und zusammen mit Mandela und anderen wegen Hochverrats zu lebenslanger Haft verurteilt. Denis Goldberg verbrachte 22 Jahre im Gefängnis. Nach seiner Freilassung kämpfte er aus dem Londoner Exil weiter für die Abschaffung der Apartheid. In seinem Vortrag erzählt der heute wieder in Kapstadt lebende unverbesserliche Optimist die Odyssee seines Lebens, die zugleich eine Geschichte des langen, schwierigen und oftmals schmerzhaften Weges Südafrikas in die Freiheit ist. Denis Goldberg Do, 12. März 2015, 20.00 Uhr, Lagerhalle, Spitzboden, Rolandsmauer 26 Eintritt frei Veranstalter: Aktionszentrum 3. Welt e.V. mit Unterstützung des Vereins Niedersächsischer Bildungsinitiativen (VNB) und der Stadt Osnabrück, Büro für Friedenskultur 6 Eröffnung Internationale Wochen gegen Rassismus Rechtsextremisten und Bewegungen wie PEGIDA schüren gegenwärtig Ängste und Hass gegen Flüchtlinge, Muslime, Sinti und Roma und andere Minderheiten. Das widerspricht der Menschenwürde und den Menschenrechten. Diesen Entwicklungen sollten die Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger entgegenwirken, aufklären und sich solidarisch zeigen. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2015 bieten hierzu eine gute Gelegenheit. Als Gedenktag an das Massaker von Sharpeville wurde 1966 der 21. März von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung“ ausgerufen. 1979 wurde dieser Gedenktag durch die Einladung der Vereinten Nationen an ihre Mitgliedstaaten ergänzt, eine alljährliche Aktionswoche der Solidarität mit den Gegnern und Opfern von Rassismus zu organisieren. 1996 wird schließlich von Nelson Mandela in Sharpeville die neue demokratische Verfassung Südafrikas in Kraft gesetzt. Der 21. März wird seither in Südafrika als South African Human Rights Day, als „Südafrikanischer Tag der Menschenrechte“ begangen. 2015 beteilit sich die Stadt Osnabrück an den bundesweiten Internationalen Wochen gegen Rassismus und begrüßt zur Eröffnung den Schirmherren Denis Goldberg, den südafrikanischen Freiheits- und Antiapartheitsaktivisten Träger des Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland. Zu Gast ist auch Dr. Theo Zwanziger, als Verteter der Stiftung und Botschafter der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“. Der Oberbürgermeister heißt zudem alle beteiligten Menschen und Einrichtungen sowie interessierte Gäste bei der Eröffnung der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ im Friedensaal des Rathauses Osnabrück herzlich willkommen. Musikalisch wird das Programm von Tabea Mangelsdorf begleitet. Kurze Stand Up-Comedy´s zum Thema bieten Tefik Tahirovic und Emanuelle Edoror, beide Mitglieder des Cactus Junges Theater aus Münster. Fr, 13. März 2015, 16.30 Uhr, Rathaus Osnabrück, Friedenssaal, Markt Eintritt frei Veranstalter: Stadt Osnabrück Informationen und Anmeldung bis zum 11.03.2015: Büro für Friedenskultur, Tel. 0541-323-2462, [email protected] 7 Ausstellung im Rathaus Wir (er-)leben Vielfalt! Rassismus und Zivilcourage im Alltag von Jugendlichen Die Auszubildenden der Stadt Osnabrück sind jung, treffen sich gern mit Freunden, haben unterschiedliche Hobbies, stammen aus unterschiedlichen Kulturen und gesellschaftlichen Schichten, sie lernen unterschiedliche Berufe in Handwerk, Informationstechnik und Verwaltung oder absolvieren ein duales Studium. Rassismus im Alltag von jungen Menschen und wie sie und andere damit umgehen ist ein wichtiges Thema, mit dem sich die Auszubildenden als Spiegelbild junger Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt aktuell beschäftigen. Ein interkultureller Workshop bietet den Auszubildenden Raum und Rahmen, sich über erlebnisorientierte Simulationen reale Erfahrungen mit Rassismus und den Umgang damit auszutauschen. In der Ausstellung mit Collagen und Zeichnungen werden diese Erlebnisse mit Rassismus und Zivilcourage in unserer Stadt oder auch als Deutsche im Ausland sichtbar. 13. bis 29. März, Rathaus Empfangsraum, Markt Ausstellungseröffnung: Fr, 13. März 2015, 18.00 Uhr Eintritt frei Öffnungszeiten: Mo–Fr 8.00–18.00 Uhr, Sa 9.00–16.00 Uhr, So 10.00–16.00 Uhr Veranstalter: Stadt Osnabrück, Fachbereich Personal Wanderausstellung „Gesichter meiner Stadt“ in Großformat „Gesichter meiner Stadt“ heißt ein Projekt, in dem Schülerinnen und Schüler Menschen vorstellen, die aus aller Welt nach Osnabrück gekommen sind, um hier zu leben. Im Laufe eines Jahres sind Porträts dieser Menschen und der Länder, aus denen sie stammen, entstanden. Einige Geschichten, die die Jugendlichen geschrieben haben, sind auf 140 mal 90 Zentimeter große Platten gedruckt worden. Die insgesamt elf Exponate zeigen jeweils ein Porträtfoto der Person und seine Geschichte. 13. bis 29. März 2015, Kulturhaus, Marienstr. 5-6, Osnabrück Arno Westenberg „Die Stadt und die Menschen mochte ich schon die ganze Zeit!“ Von Joanna Turnbull Samstag ist in Osnabrück Wochenmarkttag. Hunderte Osnabrücker begeben sich dann zum Marktplatz am Dom, um Lebensmittel oder Blumen zu kaufen. An jedem Stand herrscht reger Betrieb. Menschen wohin man nur sieht. Und mittendrin entdeckt man einen gelben Käsewagen. Sein Besitzer - wie sollte es auch anders sein - ist Holländer und heißt Arno Westenberg. Seine Stammkunden nennen ihn auch gern „Käse-Arno“. 1971 wurde Arno Westenberg in Amsterdam geboren. Als er mit der Schule fertig war, zog er nach Enschede und begann seine Ausbildung zum Elektriker. In seiner Nähe wohnte auch die Familie seiner heutigen Frau Alice. Ihre Eltern betrieben damals einen mobilen Käsestand, mit dem sie mehrmals die Woche auf Märkte in verschiedenen Städten fuhren. Zufällig bemerkte der damals 19-Jährige, dass seine heutigen Schwiegereltern Probleme mit der Elektronik in ihrem Käse-Mobil hatten, und bot seine Hilfe an. Bei der Gelegenheit lernte er Alice kennen, mit der er heute glücklich verheiratet ist und zwei Töchter hat. „Danach half ich immer mal wieder beim Verkauf aus, wenn jemand anderes krank war“, erzählt Arno Westenberg. Somit fuhr er mit in die verschiedenen Städte, in denen seine Schwiegereltern Käse verkauften. „So kam ich auch das erste Mal nach Osnabrück“, berichtet Arno. Schnell lernte der Holländer von seinen Schwiegereltern „das große Abc“ des Käses. „Manchmal möchten die Kunden ganz speziellen Käse, zum Beispiel Ziegenkäse, haben.“ Aber nicht jeder Ziegenkäse sei gleich und bestehe auch zu hundert Prozent aus Ziegenmilch. Es gebe milde, würzige oder welche mit Edelschimmel oder Kräutermantel. Da käme es immer darauf an, wozu der Kunde den Käse gebrauchen möchte. „Welcher für mich der beste Käse der Welt ist, ist eine sehr schwierige Frage“, sagt der Käsespezialist. Er legt sich auf einen französischen Bergkäse und einen mittelalten Gouda fest. 1993 beschlossen seine Schwiegereltern, ihren Käsestand aufzugeben. Doch Arno und Alice übernahmen diesen und führen ihn bis heute als Familien- unternehmen weiter. „Wir haben über 300 Käsesorten anzubieten“, erzählt Arno Westenberg und zeigt dabei mit den Händen auf die gekühlte Theke. „Die Stadt und die Menschen mochte ich schon die ganze Zeit“, erklärt Arno lächelnd seinen Bezug zu Osnabrück. Das späte Zurückfahren von Osnabrück nach Enschede habe ihn mit der Zeit sehr belastet. Daher entschloss sich Arno Westenberg, seinen Wohnort zu wechseln. Gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Töchtern zog er 2008 nach Deutschland, lebt seitdem in Lotte und arbeitet nach wie vor in der Innenstadt. An Donnerstagen findet man Arno Westenberg vor der Katharinenkirche in Osnabrück, an Samstagen natürlich auf dem Wochenmarkt. Unterschiede zwischen den Niederlanden und Deutschland sind Arno am Anfang auf jeden Fall aufgefallen. „Knöllchen und Falschparken sind zum Beispiel in Holland wesentlich teurer“, berichtet er lachend. Insgesamt seien die Niederländer wesentlich offener als die Deutschen und hätten nicht so einen großen Bauch, wie er ihn öfter bei deutschen Männern gesehen habe. Außerdem sei ihm aufgefallen, dass es hier in Deutschland auch in Partnerschaften eine Trennung der Finanzen gebe. In den Niederlanden sei dies nicht der Fall. „In einer Beziehung ist man ein Team und daher hat man nur gemeinsames Geld und nicht sein und ihr Geld“, sagt er. „Osnabrück hat genauso viele Bäume wie Amsterdam Häuser hat“, zitiert Arno seine Freunde aus den Niederlanden, denen er Recht gibt. Osnabrück sei wirklich eine sehr schöne und auch grüne Stadt. Am Anfang hatten er und seine Familie auch keine Probleme, sich einzuleben. Ob Nachbarn, Schulkameraden oder Arbeitskollegen - alle waren sehr freundlich zu den Westenbergs. Doch das Klischee des niederländischen Käseverkäufers wurde oft erwähnt. Arno entgegnet aber: „Ich habe kein Problem damit.“ Und deswegen lacht er mit seinen Kunden, wenn das Klischee mal wieder aufkommt. Viele fragen Arno Westenberg dann meistens noch, ob Tulpen auch seine Lieblingsblumen und Holzschuhe seine Lieblingsschuhe seien. Diese Fragen beantwortet Arno so: „Lieblingsblumen habe ich gar nicht, aber Holzschuhe sind sehr gemütlich und praktisch. Die werden oft für die Gartenarbeit benutzt und ich mag sie auch sehr.“ Die ausführliche Geschichte von Arno Westenberg können Sie hier lesen: www.gesichter-meiner-stadt.de 9 Eintritt frei Öffnungszeiten: Mo–Fr 10.00–16.00 Uhr Veranstalter: Stadt Osnabrück, Büro für Friedenskultur in Kooperation mit dem Projekt „Gesichter meiner Stadt“, www.gesichter-meiner-Stadt.de Informationen: Büro für Friedenskultur, Tel. 0541-323-2462, [email protected] Plakat-Aktion „Osnabrück gegen Rassismus“ Vier große Porträts von Osnabrücker Bürgerinnen und Bürgern und Slogans verdeutlichen an Litfaßsäulen in der ganzen Stadt, dass Osnabrück dem Aktionsbündnis der Internationalen Wochen gegen Rassismus beigetreten ist und ein deutliches Zeichen gegen Rassismus setzt. Während der Plakat-Aktion werden alle Osnabrückerinnen und Osnabrücker aufgerufen, ein Selfie vor einer der Litfaßsäulen zu machen. Diese Selfies können per WhatsApp (0176-35451462) oder per E-Mail an [email protected] gesendet werden. Aus allen eingesendeten Fotos ent- steht ein gemeinsames Bild, ein Osnabrücker Zeichen gegen Rassismus. 13. bis 29. März 2015, 108 Litfaßsäulen in Osnabrück Veranstalter: Projekt Gesichter meiner Stadt (Dr. Tobias Romberg, Steffen Oetter, www.gesichter-meiner-stadt.de), Fachdienst Integration und Büro für Friedenskultur der Stadt Osnabrück Informationen: Büro für Friedenskultur, Tel. 0541-323-2462, [email protected] 10 Tanzparty Kuduro-Night – Black & White Edition Als Beitrag zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus lädt das Portugiesische Freizeitzentrum e.V. zur 5. Kuduro-Night ein, diesmal als Black & White Edition, ein! Tanzt mit uns zum Beat von Kuduro und zeigt der Welt, dass in Osnabrück – zwischen allen unseren verschiedenen Kulturen und Nationalitäten – für Rassismus und Ausgrenzung kein Platz ist! Sa, 14. März 2015, ab 22.00 Uhr, Portugiesisches Freizeitzentrum, Bünder Str. 6 Eintritt 5 Euro Veranstalter: Portugiesisches Freizeitzentrum e.V. Informationen: Telefon 0541-586897, www.cp-osna.de, www.facebook.com/ centroportugues.deosnabruck 11 Schaufenstergestaltung Café Dauerwelle „Ich bin gegen Rassismus, weil…“ 16. bis 29. März 2015, Mädchenzentrum Café Dauerwelle, Süsterstraße 21 Einsendeschluss: 10. März 2015 Veranstalter: Mädchenzentrum Café Dauerwelle Informationen: Tel. 0541-3314311 oder [email protected] Eines der großen Schaufenster des Mädchenzentrums Café Dauerwelle soll während der Internationalen Wochen gegen Rassismus mit Bildern, Botschaften, Gedichten und Aussagen beklebt werden. Gerne können Interessierte auch den oben stehenden Satz vervollständigen: „Ich bin gegen Rassismus, weil …“. Die Beiträge sollten auf je einem DIN A4-Blatt festgehalten werden. Das Zusenden von mehreren Beiträgen ist möglich. 12 Religionen Islam begegnen Der Verein Dattelpalme möchte auf praktische Art und Weise veranschaulichen, welche Inhalte den islamischen Glauben und das Leben als Muslim ausmachen. Es wird zu Beginn ein kurzer selbstgedrehter Einstiegsfilm gezeigt, in dem die Mädchengruppe und ihre christlichen Freundinnen Osnabrücker Moscheegemeinden und den Islam näher bringen. Anhand von typischen Gegenständen werden die Gäste anschließend den Islam praxisnah kennenlernen, um einen Einblick in die Glaubensinhalte zu bekommen. In angenehmer Atmosphäre sollen Vereinsmitglieder und Gäste miteinander ins Gespräch kommen, um Vorurteile und Distanzen abzubauen und ein Aufeinander Zugehen zu erleichtern und somit ein besseres Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Di, 17. März 2015, 17.00 Uhr, Lagerhalle, Raum 207, Rolandsmauer 26 Teilnahme kostenlos Veranstalter: Dattelpalme e.V. Informationen: www.dattelpalme-ev.de 13 Spiele-Abend Backgammon meets Tawla – Ein internationaler Spiele- und Begegnungsabend Die Koordinierungsstelle Flüchtlingsarbeit bietet Einheimischen und Flüchtlingen einen gemeinsamen Abend an, bei dem Sie spielerisch miteinander in Kontakt kommen können. Backgammon ist dabei nur eines von mehreren Spielen, das an diesem Abend gespielt wird. Es ist nicht nur in Deutschland weit verbreitet. Besonders in den arabischen Ländern erfreut es sich großer Beliebtheit. Vielen Menschen bleibt nichts anderes übrig als aus ihren Heimatländern zu fliehen und sie suchen in Deutschland Zuflucht. Nicht wenige von ihnen wünschen sich mehr Kontakt zu Einheimischen. Ein Großteil der Flüchtlinge in unserer Kommune stammt aus den arabischen Ländern und ist Backgammon-erprobt. An dieser Stelle will die Koordinierungsstelle eine Brücke bauen und Menschen miteinander zusammenführen. Seien Sie mit von der Partie, lernen Sie Flüchtlinge kennen und genießen Sie einfach einen gemeinsamen Abend! Das Koordinierungsstellen-Team freut sich auf Sie. Di, 17. März 2015, 19 Uhr bis 21 Uhr, Haus der Jugend, Große Gildewart 6–9 Eintritt frei Veranstalter: Stadt Osnabrück, Fachdienst Integration, Koordinierungsstelle Flüchtlingsarbeit Informationen: Tel. 0541-323-4508, [email protected] 14 Film Eine Filmreihe über Sinti und Roma und Antiziganismus In dieser Dokumentarfilmreihe zum Thema „Antiziganismus“ kommen Sinti und Roma selber zu Wort. Anstelle weiterer Fremdbeschreibungen und Reden „über“ stehen Selbstbeschreibungen von Sinti und Roma verschiedener Generationen und die diskriminierende Vorurteile im Zentrum der Filme. Die Filmreihe thematisiert Überlegungen zur Verbesserung der Situation des Zusammenlebens: Wahrnehmung und Reflexion von Stereotypen und Vorurteilen sind die Voraussetzungen für Veränderungen. Ziel der Filmreihe ist die Akzeptanz von Diversität, eine Sensibilisierung und der Abbau von Vorurteilen. Im Anschluss an die Filme wird ein Publikumsgespräch u.a. mit den Mitgliedern der Osnabrücker Aktion „Menschheit Menschlichkeit“ stattfinden, die im letzten Jahr mit dem öffentlichen Abriss von NPD-Plakaten mit der Aufschrift „Lieber Geld für die Oma statt für Sinti und Roma“ und mit sozialem Engagement auf sich aufmerksam machten. Di, 17. März 2015, 19.30 Uhr, Lagerhalle Osnabrück, Rolandsmauer 26 Eintritt: 6 Euro/erm. 5 Euro, KUKUK-Karte nutzbar Veranstalter: Lagerhalle e.V., Stadt Osnabrück, Büro für Friedenskultur Informationen: Büro für Friedenskultur, Tel. 0541-323-2462, [email protected] 15 Bewerbungstraining Bewerbungstraining bei Piepenbrock Piepenbrock beschäftigt Mitarbeiter aus 121 Nationen und setzt sich aktiv für Integration ein. Unser Angebot richtet sich insbesondere an junge Menschen mit Migarationshintergrund und macht sie fit für Ihre Bewerbung und Vorstellungsgespräche. Während des Trainings optimieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam mit den Profis der Piepenbrock Akademie nicht nur ihre Anschreiben und Bewerbungsmappen, sondern lernen in Übungs-Vorstellungsgesprächen Ängste abzubauen. Sie haben offene Fragen und möchten optimal auf das Thema Bewerbung vorbereitet sein? Dann melden Sie sich an. Mi, 18. März 2015, 9.00 bis 15.00 Uhr, Piepenbrock Akademie GmbH + Co. KG, Hannoversche Straße 91–95 Teilnehmer: max. 12 Teilnahme: kostenlos Veranstalter: Ann-Kathrin Morgener, Personalreferentin, [email protected], Tel. 0541-5841-463 Anmeldung: [email protected] (Name, Alter, inkl. Anschreiben, soweit vorhanden Lebenslauf) 16 Begegnungsabend Deutsch-Türkischer Begegnungsabend Mi, 18. März 2015, 19.00 Uhr, Lagerhalle, Spitzboden, Rolandsmauer 26 Çanakkale ist als Ort geschichtsträchtiger Ereignisse, Schauplatz legendärer Liebesgeschichten und wegen der Nähe zu Gallipoli weit über die Türkei hinaus bekannt. In diesem Jahr gedenkt die Stadt am 18. März den Soldaten, die vor 100 Jahren bei der Schlacht von Gallipoli gefallen sind. Dieser Tag ist nicht nur für Çanakkale und die Türkei ein historisch wichtiges und prägendes Datum. Deshalb findet der achte Deutsch-Türkische Begegnungsabend, zu dem Städtebotschafter Yigit ˘ Gelir einlädt, in diesem Jahr am 18. März statt. Nicht nur Osnabrücks türkische Partnerstadt Çanakkale steht dann im Mittelpunkt, sondern auch Gäste, die ihre Eindrücke und Erfahrungen schildern, die sie bei Projekten mit Çanakkale gewonnen haben. Musikalisch umrahmt wird der Abend von Emel Tugay (Saz) und Emre Aksakal (Gitarre) sowie Musikern des Orchesters „pro musica“. Kleine türkische Spezialitäten runden den Abend kulinarisch ab. Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich Veranstalter: Stadt Osnabrück, Städtepartnerschaftsbüro, Tel. 0541-323-2289 17 Workshop „Hier kommst du nicht rein!“ – Migrationsbeirat sagt Ja zu einer Antidiskriminierungsstelle Fachtagung zu Fragen der Gleichbehandlung und den Möglichkeiten kommunaler Antidiskriminierungsarbeit. Teilnehmen werden unter anderem: – – – – – – Daniela Dandrea, Vorsitzende des Osnabrücker Migrationsbeirates Tupoka Ogette, Expertin für Vielfalt und Antidiskriminierung Vera Egenberger, Büro zur Umsetzung von Gleichbehandlung, Berlin Vertreter/in der Alexanderschule Wallenhorst, Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage Vertreter/in theaterpädagogische Werkstatt gGmbH Seda Rass-Turgut, Integrationsbeauftragte der Stadt Osnabrück Do, 19. März 2015, 13.00 bis 17.00 Uhr, Volkshochschule Osnabrück, Bergstraße 8 Eintritt frei Anmeldung erbeten unter: [email protected] Veranstalter: Migrationsbeirat der Stadt Osnabrück Informationen: www.osnabrueck.de/migrationsbeirat 18 Lesung Anne Chebu – Anleitung zum Schwarz sein Journalistin und Moderatorin Anne Chebu kennt die Fragen und Situationen, mit denen sich Afrodeutsche beschäftigen (müssen). Durch ihre Mitgliedschaft in der „Initiative Schwarze Menschen in Deutschland“ (ISD e.V.) traf sie junge schwarze Menschen, die ihre „ersten Schritte“ machten und anfingen, sich bewusst mit ihrem Schwarzsein auseinanderzusetzen. In Workshops gab sie diesen jungen Afrodeutschen Ratschläge auf den Weg. So entstand die Idee zu ihrem Buch „Anleitung zum Schwarz sein“. Ein Leitfaden, in dem sie junge Menschen – egal ob mit oder ohne Migrationsgeschichte – ermutigen möchte, sich mit der eigenen Identität zu beschäftigen und selbstbewusst ihren Platz in der Gesellschaft zu suchen. Do, 19. März 2015, 19.00 Uhr, Herr von Butterkeks, Augustenburger Str. 2 Eintritt frei Veranstalter: Stadt Osnabrück, Büro für Friedenskultur in Kooperation mit dem Forum Osnabrück für Kultur und Soziales (FOKuS e.V.) Informationen: Büro für Friedenskultur, Tel. 0541-323-2462, [email protected] 19 Vortrag Junge Menschen auf der Flucht – Anerkennen statt Ausgrenzen Menschen, die vor Krieg, Hunger und politischer Verfolgung nach Deutschland geflohen sind, werden oft jahrelang daran gehindert, hier ein normales und selbstbestimmtes Leben zu führen. Besonders schlimm trifft es dabei Kinder und Jugendliche, insbesondere wenn diese ohne Begleitung von Erwachsenen sind. Dies soll Schwerpunkt des Vortrags von Sozialwissenschaftlerin Cornelia Kerth sein. Sie wird aus ihrer langjährigen Solidaritätsarbeit mit Geflüchteten und Asylsuchenden berichten. Die Referentin ist Bundesvorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/ Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA). the national chairman of the Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA). Fr, 20. März 2015, 19.00 Uhr, SubstAnZ, Frankenstraße 25a Eintritt frei Veranstalterinnen: No Lager Osnabrück und Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Young people on the run: Acknowledgement instead of exclusion People who have fled from war, famine and political persecution to Germany are often prevented to live a normal and independent life – for many years. This hits children and young people even worse, especially if they are unaccompanied by adults. This will be the main focus of the presentation of Social scientist Cornelia Kerth; she will tell about her experience from long time solidarity work with fugitives and asylum seekers. The speaker is 20 Religionen Tag der offenen As-Salam Moschee, Haus des Friedens e.V. Die Moscheegemeinde möchte an diesem Nachmittag die Türen öffnen und zum offenen Gespräch einladen. Nachbarn, unmittelbare Anwohner sowie alle Interessierte sind herzlich eingeladen! Welche Veranstaltungen werden in der Moschee angeboten? Wer gehört zur Moscheegemeinde? Die Gemeindemitglieder freuen sich bei einer Tasse Tee auf einen regen Austausch in gemütlicher Atmosphäre! Sa, 21. März 2015, 14.00 bis 18.00 Uhr, Haus des Friedens e.V., Belmer Str. 18 Eintritt frei Veranstalter: As-Salam Moschee Informationen: Tel. 0163-2100834 21 Workshop-Reihe für Jugendliche „Anerkennen statt Ausgrenzen“ In den Workshops entwickeln christliche, jüdische und muslimische Jugendliche ab 13 Jahren eine Aktion, mit der sie ein eigenes Zeichen setzen können. Die Mädchen und Jungen sind frei im Prozess, was und wie sie sich ausdrücken und wen sie erreichen wollen Es besteht die Möglichkeit, am Ende z. B. einen Film, einen Blog, eine Postkartenaktion oder eine Fotocollage entstehen zu lassen. Das Ziel ist das Motto: „Anerkennen statt Ausgrenzen“. 1. Workshop So, 22. März 2015, 14.00 bis 18.00 Uhr, Polizeiinspektion Osnabrück, Kollegienwall 6–8, Osnabrück Dort finden die Begrüßung, das Kennenlernen, ein erstes Brainstorming sowie eine kurze Besichtigung der Polizeiinspektion statt. 2. Workshop So, 29. März 2015, 11.00 bis 15.00 Uhr, im Bosnischen Verein, Wasastraße 7, Osnabrück 3. Abschluss So, 19. April 2015, 11.00 bis 15.00 Uhr, in der Jüdischen Gemeinde Osnabrück, In der Barlage 43 Teilnahme kostenlos Veranstalter: Präventionsverein Osnabrück, Polizeiinspektion Osnabrück, Muslimische Jugendcommunity Osnabrück (MuJOS e.V.), Jüdische Gemeinde Osnabrück Anmeldung: [email protected], Tel. 0541-327 1181 22 Film-Matinee Willkommen auf Deutsch – Dokumentarfilm mit anschließendem Podiumsgespräch Ein Dorf in Niedersachsen bekommt eine kleine Unterkunft für Geflüchtete. „Willkommen auf Deutsch“ ist ein spannender, teils amüsanter, teils hoch emotionaler Film, der erstmals auch diejenigen zu Wort kommen lässt, die man an den Stammtischen vermutet, aber selten offen sieht und hört. Die Regisseure Carsten Rau und Hauke Wendler beschränken sich dabei nicht auf eine aktuelle Bestandsaufnahme deutscher Asylpolitik. Mit ihrem neuen Film gehen sie einen entscheidenden Schritt weiter, indem sie hinterfragen, was einem nachhaltigen Wandel der Ausländer- und Integrationspolitik in diesem Land im Wege steht. Der Film hat das Prädikat „Besonders wertvoll“ erhalten. Im Anschluss an die Filmvorführung sprechen engagierte Osnabrückerinnen und Osnabrücker über die Situation vor Ort. So, 22. März 2015, 11.30 Uhr, Cinema Arthouse, E.-M.-Remarque-Ring 16 Eintritt: 5 Euro Veranstalter: AG Flüchtlingshilfe Rosenplatzquartier, EXIL e.V. und FreiZeit für Flüchtlingskinder in Zusammenarbeit mit der PIER 53 Filmproduktion (89 Min., PIER 53/NDR/SWR/FFHSH 2014) 23 Film Filmnachmittag im Mädchenzentrum Café Dauerwelle Das Mädchenzentrum Café Dauerwelle lädt zu einem ganz besonderen Nachmittag ein. Eingeladen sind alle Mädchen und junge Frauen von 11–21 Jahren. Gemeinsam wollen wir uns einen Film, in dem es um die Beziehung zwischen einer jungen weißen und ihren zwei afroamerikanischen Hausangestellten während der US-Bürgerrechtsbewegung geht, anschauen. Wer möchte kann nach dem Film gemeinsam mit uns kochen und essen. Di, 24. März 2015, 15.30 bis 18.30 Uhr, Mädchenzentrum Café Dauerwelle, Süsterstraße 21 Eintritt frei Veranstalter: Mädchenzentrum Café Dauerwelle Information und Anmeldung bis zum 20.03.2015 unter der Tel. 0541-3314311 oder [email protected] 24 Markt der Möglichkeiten Willkommen in Osnabrück – Refugees Wecome: Ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlingsarbeit Alle Osnabrückerinnen und Osnabrücker: nach dem Motto In der Flüchtlingsarbeit engagierte Osnabrücker Organisationen und Initiativen stellen sich vor. Mit dabei sind EXIL e.V., FreiZeit für Flüchtlingskinder, No Lager Osnabrück, Flüchtlingshilfe Rosenplatz, Caritas Netwin 2.0., „Integrationslotsen in Osnabrück (ILOS)“ Weitere Organisationen – gerne auch private Initiativen – sind herzlich eingeladen, sich bis zum 10. März 2015 beim EXIL e.V. anzumelden. Gemeinsam laden wir in den Spitzboden ein: Interessierte am Engagement in der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit: sich zu informieren, welche Art der Unterstützung in Osnabrück angeboten wird und herauszufinden, wo sie sich anschließen möchten. des EXIL e.V.: „Wer in Osnabrück lebt, ist Osnabrücker*in“ Di, 24. März 2015, 18.00 bis 22.00 Uhr Lagerhalle, Spitzboden, Rolandsmauer 26 Eintritt frei Veranstalter: EXIL e.V. – Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge in Kooperation mit LEB Kreisarbeitsgemeinschaft Osnabrücker Land e.V. Informationen: Maria Braig, [email protected] oder Tel. 0175-4338013 Die geflüchteten Gäste in Osnabrück und Umgebung, die hier vorübergehend oder länger (in der Erstaufnahmeeinrichtung Natruper Holz und Bramsche-Hesepe, in städtischen Unterkünften oder in privaten Wohnungen) leben: herauszufinden, welche Angebote es für sie gibt, Unterstützung und Kontakt zu finden. Alle Aktiven in der Osnabrücker Flüchtlingsarbeit: sich kennenzulernen und noch besser zu vernetzen. 25 Lesung Danko Rabrenovi´c: Herzlich willkommenci´ ˇ c Heimatgeschichten vom Balkanizer Danko Rabrenovi´c tischt uns eine Reihe autobiografischer Geschichten auf und beleuchtet seinen Alltag zwischen zwei Welten – Deutschland und dem Balkan. Er erzählt von Biodeutschen und Turbobalkanesen und fragt sich, was es eigentlich bedeutet, wenn seine Nachbarn nie bei ihm klingeln, weil sie seine „Privatsphäre nicht stören“ wollen. Und er erinnert sich an den Tag, als seine achtjährige Tochter keine Lust mehr darauf hatte, „die Deutsche“ in der Familie zu sein und darum bat, ihr einen kroatischen Pass zu besorgen. Dieses Buch ist eine humorvolle Reise, die uns zeigt, mit welcher Selbstveständlichkeit Menschen in mehreren Kulturen zu Hause sein können. Danko Rabrenovi´c spielt mit kulturellen Gegensätzen und Klischees, zeigt aber auch, wie eine Symbiose aus beiden Welten aussehen kann. Heimat ist in seinen Geschichten keine geografische Koordinate mehr, sondern ein Gefühl. „Eine Haftpflichtversicherung abzuschließen widerspricht irgendwie unserer Mentalität. Wir hoffen immer, dass alles gut geht und nichts Schlimmes passiert. Und wenn doch etwas passiert, dann verfluchen wir einfach die ganze Welt.“ Mi Mi, 25. März 2015, 20.00 Uhr, Lagerhalle Spitzboden, Rolandsmauer 26 Beginn 20.00 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr VVK 10 Euro, AK: 13 Euro/erm. 11 Euro, KUKUK-Karte nutzbar Veranstalter: Stadt Osnabrück, Büro für Friedenskultur Informationen: Büro für Friedenskultur, Tel. 0541-323-2462, [email protected] 26 Initiative zur Umsetzung einer Straßenaktion „Wir sind Monster“, Rassismus – Kein Problem der Anderen! Es geht um uns! Wir sind die „Monster“, wenn wir miteinander und mit den Fremden, den „Ungeheuern“ umgehen. Alltag wird gezeigt. Das „Monstern“ greift unsere Monstergesellschaft mit ihrer Monsterkultur, die Monsterwurzeln auf, will Tugendmonster, Monsterlando, Verdrängungsmonster enttarnen. Straßentheater präsentiert, wie wir Einheimischen strukturell und alltäglich die Monster sind. Die „Anderen“ werden ungeheuer Fremde, Ausgegrenzte, Abgewiesene. Ungeheuer? Donnerstag, 26. März 2015 14.00 bis 19.00 Uhr in der Fußgängerzone zwischen Domhof und Nikolaiort Monsterauftritte, musikalisch begleitet Eine Monster-Initiative zur Umsetzung einer Straßenaktion Informationen über DGB Osnabrück ([email protected]), Tel. 0541-338061513 27 Gesellschaft & Religion Den Zusammenhalt stärken. Der Oberbürgermeister besucht die Fatih-Moschee in Osnabrück Die brutalen Terroranschläge von Paris sind ein Angriff auf die Demokratie und die Menschenrechte. Nun gilt es, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Es muss verhindert werden, dass rechtspopulistische Bewegungen wie PEGIDA die Anschläge für ihre Zwecke instrumentalisieren und die Gesellschaft spalten. Das betonen der Interkulturelle Rat und der Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland in einer gemeinsamen Pressemitteilung. „Der Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland ruft die Öffentlichkeit dazu auf, während der Internationalen Wochen gegen Rassismus am 20. und 27. März 2015 an Freitagsgebeten in Moscheen teilzunehmen. Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind willkommen, an den Freitagsgebeten in der Mittagszeit mitzuwirken. Dadurch können Zeichen der Verbundenheit gesetzt werden. Sie sind nun besonders dringend, denn viele Muslime sind verunsichert“ – so Erol Pürlü, der Sprecher des Koordinationsrates der Muslime in Deutschland. In Osnabrück ist Oberbürgermeister Griesert zu einem Freitagsgebet die Fatih-Moschee eingeladen worden. Fr, 27. März 2015, 12.30 Uhr, Fatih-Moschee, Schützenstraße 25–27 Veranstalter: Verein zur Förderung der Integration und Bildung e.V. Osnabrück Informationen: Büro für Friedenskultur, Tel. 0541-323-2462, [email protected] 28 多样化 DIVERSITY Schweigeminute تنوع VIELFALT DIVERSIDAD DIVERSIDADE ÇEŞITLILIK DIVERSITÉ RÓŻNORODNOŚĆ Schweigeminute gegen Rassismus разнообразие Unser Unternehmenserfolg beruht auf tausenden unterschiedlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Als global agierendes Familienunternehmen schätzen wir deren Einzigartigkeit und Individualität. Somit geht auch unser Verständnis von Vielfalt über Merkmale wie Geschlecht, Nationalität, ethnische Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexuelle Orientierung und Identität hinaus. Auf der Grundlage unserer Corporate DNA schaffen wir gemeinsam ein Arbeitsumfeld, das frei von Vorurteilen ist und Chancengleichheit für jeden ermöglicht. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre unterschiedlichen Perspektiven, Erfahrungen und Kompetenzen aktiv einbringen können, um die vielfältigen Bedürfnisse unserer Kunden und Geschäftspartner zu erfüllen. Wir sind der festen Überzeugung, dass eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt bei Hellmann einen wertvollen Beitrag zur Steigerung unseres Unternehmenserfolgs leistet. Die AWO ruft auf zur Schweigeminute gegen Rassismus am Freitag, den 27. März 2015, um 17.00 Uhr vor dem Neustädter Rathaus/AWO Geschäftsstelle, Johannisstr. 37/38 Ansprechpartnerin: Michaela Brand, AWO Migrationsberatung Tel. 0541-9811120 gegen Rassismus! Jost und Klaus Hellmann, Hellmann Worldwide Logistics GmbH & Co. KG 29 Konzert & Party Begegnungsfest Wir.Alle.Osnabrück Frauen treffen Frauen Osnabrücker Künstlerinnen und Künstler für Weltoffenheit und Toleranz. Mit ganz persönlichen Liedern und Texten wird an diesem Abend ein Zeichen gesetzt und natürlich wunderbare Musik gespielt: Lieder für Toleranz, Freiheit und Menschenwürde. Lieder gegen Rassismus, Ausgrenzung und Intoleranz. Coversongs oder eigene Werke, Protestsong, Liebeslied oder ein Song über Freundschaft und Menschlichkeit. Fröhlich, traurig, wütend oder aufmunternd. Laut oder leise. Frauen aus vielen Ländern haben im Jahr 2000 in Osnabrück den Verein „Internationales Frauennetz Osnabrück e. V.“ gegründet. Es sind Frauen aus Afghanistan, Armenien, Belgien, Brasilien, Deutschland, Indien, dem Irak, dem Iran, Israel, Kasachstan, dem Kososvo, Kroatien, Nigeria, Österreich, Peru, Polen, Russland, Sri Lanka, Dschibuti, der Türkei, Tunesien, Uganda, der Ukraine und Weißrussland. „Wir träumen von einem selbstbestimmten Leben in einer friedlichen Umgebung, wo wir mit unseren Schwächen angenommen werden und unsere Stärken einbringen können.“ Die Mitglieder des Internationalen Frauennetzes laden herzlich zum Kennenlernen mit kleinen Spezialitäten, Musik und Tanz ein. Osnabrück zeigt erneut: Nicht mit uns! Es machen mit: Heinz Rebellius, Safkan, die Blue Monday Jam, Kalla Wefel, Jerome Morris, Ensemble Romantika, Svenja Leopold, Seda Devran, Die angefahrenen Schulkinder, Viviane Kudo, Jeffrey und viele mehr. Anschl. African Beats mit Hakuna Matata So, 29. März 2015, 17.00 bis 19.00 Uhr, Lagerhalle, Spitzboden, Rolandsmauer 26 Eintritt frei Veranstalter: Internationales Frauennetz Osnabrück e.V. Informationen: www.ifo-os.de Fr, 27. März 2015, 19.30 Uhr, Lagerhalle, Großer Saal, Rolandsmauer 26 Eintritt: 5 Euro oder mehr Spende an Exil e.V. Veranstalter: Lagerhalle e.V. Informationen: Lagerhalle e.V., Tel. 0541-33874-0, www.lagerhalle-osnabrueck.de 30 Querverweis Ausstellung „Tatort Stadion 2“ Tatort Stadion 2 ist seit April 2010 bereits an über 50 Orten in Deutschland und Österreich gezeigt worden. Das Fanprojekt Osnabrück präsentiert die Ausstellung vom 13.04. bis zum 26.04.2015 in Osnabrück. Die Ausstellungstafeln bestehen aus Roll-up-Displays. Momentan gibt es 32 Tafeln, die unter anderem ausführlich über Themen wie Rechtsextremismus, Hooligans, Patriotismus, Diskriminierungsformen und Gegenmaßnahmen informieren. Ein Rahmenprogramm mit Diskussionsveranstaltungen, Führungen für Schulklassen oder anderen Aktivitäten wird erarbeitet. Zu den jeweiligen Veranstaltungen werden Expertinnen und Experten zum Thema Fußball eingeladen. 13. bis 26. April 2015, VFL-Stadion, Scharnhorststr. 50 Veranstalter: Fanprojekt Osnabrück Informationen: Tel. 0541-200 794 10, www.fanprojekt-osnabrueck.de/ tatort-stadion-in-osnabrueck 31 Impressum Stadt Osnabrück, Der Oberbürgermeister Fachbereich Kultur Büro für Friedenskultur Telefon: 0541-323-3210 [email protected] www.osnabrueck.de/friedenskultur www.facebook.com/buerofuerfriedenskultur Alle Veranstaltungsorte bis auf das Kulturhaus, das Café Dauerwelle, die As-Salam Moschee und das SubstAnZ sind barrierefrei. Fotonachweise: S. 3: Uwe Lewandowski, S. 4, S. 6, S. 10: Angela von Brill, S. 8, S. 18, S. 27: Stadt Osnabrück, S. 9: www.gesichter-meiner-stadt.de, S. 12, S. 24: Mädchenzentrum Café Dauerwelle, S. 14: Sven Deeken, S. 15: Medienprojekt Wuppertal, S. 17: Süleyman Kutlu Dara, S. 19: Noel Richter, S. 23: Pier 53 Filmproduktion, S. 26: Dejan Saric, S. 28: Britt Bartel, S. 31: Tatort Stadion
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