Abschlussbericht 2014

Projektabschlussbericht
Grrrls on stage: Mädchen_ rocken die Bühne!
Alter Schlachthof Hollabrunn, Niederösterreich
Ein Projekt von
Verein zur Förderung feministisch
popkultureller Aktivitäten
Mitglied der
credit: Lisa Kainz
17. bis 23. August 2014
Ein uns wichtiger Aspekt in der Arbeit mit
Mädchen_ und jungen Frauen_ ist die
Stärkung selbstorganisatorischer Fähig­
keiten, die Vermittlung praxisnahen
Wissens zur Umsetzung eigener Projekte
und ihre Unterstützung, dieses Wissen und
diese Fertigkeiten an andere weiterzu­
geben.
Jedes Jahr gibt es dabei einen anderen
musikthematischen Schwerpunkt. 2012
hieß es „Girls Rock Camp NÖ geht ins
Studio…“, mit einem Schwerpunkt zum
Thema „Tonstudio & CD­Produktion“ und
der Aufnahme einer Girls Rock Camp NÖ
2012 Compilation, die auf der Website
gratis zum Download steht! 2013 lautete
das Thema „Grrrls on air – Radiosendun­
gen selbst gestalten und mit deiner Band
Interviews für ausgewählte Radiosender
geben!“
Die Teilnehmerinnen_ lernen unter
anderem was es heißt ein Mischpult zu
bedienen, ein Konzert technisch
vorzubereiten, allein bzw. als Band auf
einer Bühne zu stehen, verschiedene Rollen
um und auf der Bühne einzunehmen und
bekommen somit die notwendigen
Instrumente in die Hand, um ihre eigenen
Performances zu gestalten. All die
gemachten Erfahrungen kulminieren im
fulminanten Abschlusskonzert auf der
Großbühne im Alten Schlachthof Holla­
brunn, die die Teilnehmerinnen_ durch ihr
einwöchiges Tun für sich eingenommen
haben.
Dieses Jahr lautet das Thema „Grrrls on
stage“: Mädchen_ rocken die Bühne!
Keine Performance ohne Bühne?! Was
verbirgt sich hinter dem Phänomen
„Bühne“ und welche Möglichkeiten gibt es,
sie für Performances zu nutzen? Im Laufe
der Campwoche wird die Bühne aus unter­
schiedlichsten Perspektiven beleuchtet. Die
Teilnehmerinnen_ sollen dabei sowohl die
technischen Aspekte der Bühnenbespielung,
performative Selbstinszenierungsformen
auf der Bühne als auch die Bühne als
sozialen interaktiven Raum erfahren.
2014 fand das pink noise Girls Rock Camp,
wie auch im Jahr davor, im Alten Schlacht­
hof Hollabrunn statt. Damit verfolgen wir
unser Ziel, unser Projekt auch in
ländlichere Regionen Niederösterreichs
anzusiedeln, in denen es wenige bis keine
jugendrelevanten Angebote für
Mädchen_ gibt.
1
Mit Frauen oder Mädchen bzw. Jungen_ oder
Männer_ sind alle Menschen gemeint, die sich
als solche verstehen bzw. wahrnehmen (wollen).
Inhalt
credit: pink noise Girls Rock Camp
Das pink noise Girls Rock Camp ist eine
Musik­ und Bandprojektwoche für
Mädchen_1 und junge Frauen_ in den
Sommerferien, die heuer zum dritten Mal
in Niederösterreich stattfand. Workshops
(Songs schreiben, Hip Hop, Körper und
Bühne, etc), Instrumentenkurse und Band­
probe­Einheiten (Bandcoaching) bieten in
dieser Woche den Teilnehmerinnen_ die
Möglichkeit, andere (weibliche_) musikbe­
geisterte Jugendliche kennenzulernen, eine
Band zu gründen, gemeinsam Songs zu
schreiben und sich selbstsicher auf der
Bühne zu bewegen – unabhängig von
individuellen Vorkenntnissen. Am letzten
Abend stehen alle teilnehmenden
Musikerinnen_ im Rahmen eines öffent­
lichen Abschlusskonzerts auf der Bühne
und präsentieren ihre neu geschriebenen
Songs!
2
Factsheet
Einleitung
Neuerungen 2014
Das Camp 2014
Die Bands 2014
Der Ablauf 2014
Feedback Teilnehmerinnen_
Aktuelles & Ausblick
3
4
5
7
8
9
15
17
Beilage:
Pressespiegel
CD
Factsheet
Datum:
17. bis 23.08.2014
täglich von 09:30 bis 22:00
(Übernachtung optional)
Ort:
Alter Schlachthof Hollabrunn
Teilnahmegebühren:
100 bis 200 EUR
(zzgl. 100 EUR bei Übernachtungsbedarf)2
Anmeldezeitraum:
07.04. bis 17.05.2014
Teilnehmerinnen_:
16 Mädchen_ zwischen 13 und 19 Jahren
4 neu gegründete Bands:
Blue Rosehips
Bandcoaches:
Aurora Hackl und Petra Schrenzer
Candÿd
Bandcoaches:
Veronika Eberhart und Ines Perschy
La Sushi
Bandcoaches:
Laura Landergott und Sushila Mesquita
The Destroyer
Bandcoaches:
Birgit Michlmayr und Stefanie Sourial
Programm & Kursangebot
7 Workshops:
Tanz
Leitung:
Agnes Distelberger
Schreibwerkstatt
Leitung:
Njideka Iroh
Musikproduktion für Solo­Artists
Leitung:
Eva Jantschitsch
Effektgeräte
Leitung:
Johanna Forster und Birgit Michlmayr
Körper, Bühne & Performance
Leitung:
Marty Huber und Katie Trenk
Körper, Bühne & Präsenz
Leitung:
Renee Benson und Stefanie Sourial
Tontechnik
Leitung:
Claudia Wiesinger
6 frei zu wählende Instrumentenkurse:
Bass
Leitung:
Franziska Schwarz und Sushila Mesquita
Weitere Angebote:
Übung: Songs schreiben
Leitung:
Elise Mory und Vera Kropf
Gesang
Leitung:
Katie Trenk
Soundlecture: Riot Grrrl
Leitung:
Veronica Lion und Ulli Mayer
Gitarre
Leitung:
Theresa Adamski und Jasmin Maria Rilke
Tägliche Probeeinheiten mit österreich­
ischen Musiker_innen (Bandcoaching)
Keyboard
Leitung:
Ina Thomann und Elise Mory
Lo­fi electronic music
Leitung:
Christina Nemec
Schlagzeug
Leitung:
Veronika Eberhart und Lilian Kaufmann
Mehrmals täglich frisch zubereitetes
veganes Essen von Stefanie Lackner
Tägliches Bloggen auf www.girlsrock.at
Büchertisch
Zwei offene Proberäume: Möglichkeit für
die Nachwuchsmusikerinnen_ zum ersten
Mal unter sich, bewusst ohne Anwesenheit
ihrer Bandcoaches, an ihren Songs arbeiten.
Öffentliches Abschlusskonzert der am
Camp teilnehmenden Nachwuchs­
musikerinnen_ (180 Gäste)
5 Inputs:
Proberaumtechnik
Leitung:
Bandcoaches
Feministische Bildpolitik/Bandfoto
Leitung:
Irene Jahn
Live­Tontechnik
Leitung:
Claudia Wiesinger
Bandmanagement
Leitung:
Julia Boschmann
CD­Cover­Produktion
Leitung:
Anna Chęć, Alina Kula und Ina Thomann
3
2 Das Camp wurde größtenteils durch Hilfe von
öffentlichen Förderungen finanziert und es wurde
versucht, die Anmeldegebühr so niedrig wie
möglich zu halten. Die Höhe des Teilnahme­
beitrags (inkl. Verpflegung und Übernachtung)
konnten die Jugendlichen bzw. ihre Erziehungs­
berechtigten nach eigenem Ermessen im ange­
gebene Bereich selbst festlegen. Vergünstigte
Teilnahmegebühren waren dabei nach individu­
eller Absprache möglich.
Einleitung
Projekthintergrund
Popkultur ist nach wie vor von männ­
lichen_ Vorstellungen, Verhaltensweisen
und Bildern geprägt und verfestigt somit
auch hartnäckig die Gleichsetzung von
Jugendkultur mit Männer_kultur und die
Verbreitung stereotyper Geschlechterrollen.
Dies zeigt sich etwa in der Unterrepräsenta­
tion von Frauen_ im Kanon der Musikge­
schichte, in den Archiven der Musikindus­
trie und in der geringen Beteiligung von
Frauen_ am Popdiskurs in entscheidungs­
mächtigen und repräsentativen Funktionen.
Die Gründe für diese Ungleichheit wurzeln
dabei bereits in den verschiedenen Positio­
nen, die Jungen_ und Mädchen_ im Sozia­
lisationsprozess innerhalb der gesellschaft­
lichen Rahmenbedingungen zugewiesen
werden. Analog verhält es sich mit der
Sozialisation im musikalischen Bereich, die
Wahl des Instruments ist stark ge­
schlechtsspezifisch determiniert und die
Erwartung unterschiedlicher, an das je­
weilige Geschlecht gekoppelter Verhaltens­
weisen verstärken diese Prozesse. Meist
erfahren Mädchen_/ junge Frauen_ ihre_
Verhaltenszuschreibungen über die passive
Rolle der Konsument_in, der Zuhörer_in,
der kreischenden Fan_in, Sänger_in... oder
Blockflötenspieler_in.
Musik bildet in Jugendkulturen oftmals
den zentralen Kern und ihre Bedeutung
lässt sich mit folgender Aussage verstehen:
„Sag mir, welche Musik du hörst, und ich
sage dir, wer du bist“ (Kemper/Lang­
hoff/Sonnenschein 1998). Neben den viel­
deutigen und widersprüchlichen Rollen­
anforderungen in der heutigen Zeit,
welche die Chancen zur aktiven Partizi­
pation von Mädchen_ hemmen, begrenzen
geschlechtsspezifische Mechanismen in
der Vermittlung von Musik die positive
Entwicklung des Selbstbewusstseins und
der Selbsteinschätzung von Mädchen_, wo­
durch diese kaum dazu ermutigt werden,
sich musikalisch aktiv zu betätigen. Dies
betrifft auch Jugend­ und Musikkulturen in
Österreich. Explizite Angebote für
Mädchen_ gibt es kaum.
Wichtig ist die Erzeugung einer besonderen
Wechselwirkung „zwischen den durch
Menschen hervorgebrachten Formen
(Kultur) und einer darauf bezogenen Aus­
einandersetzung der Subjekte (Bildung).“
(Treptow 2008:50).
Kulturelle Bildungsarbeit stellt hier ein
wichtiges Element dar: „Im spielerischen
und künstlerischen Erfinden, aber auch in
der Darstellung von gesellschaftlichen Ver­
hältnissen in der künstlerischen Reflexion
besteht die Möglichkeit der Distanzierung
wie auch der Verbindung und Begegnung
mit anderen Sichtweisen und Denkstruk­
turen.“ (Czollek /Perko/Weinbach
2009:143).
Im Rahmen des pink noise Girls Rock
Camp werden alle repräsentativen Funk­
tionen von Frauen_ eingenommen. Oft
gibt es in Bezug auf das Tun in geschlechts­
homogenen Gruppen Vorurteile: Deswegen
muss Mädchen_ und Frauen_ eine Chance
gegeben werden, gemeinsames Arbeiten
auszuprobieren und die Unterstützung
durch andere Mädchen_ und Frauen_ auch
schätzen zu lernen.
Das pink noise Girls Rock Camp möchte
Anstöße geben für alternative Zugangs­
weisen zur Musik, für eine Reflexion ge­
schlechtsspezifischer Mechanismen in
popkulturellen Erscheinungen und für
feministisch orientierte Jugendkulturen die
sich dem Empowerment sowie den
widersprüchlichen und vieldeutigen
Rollenanforderungen von Mädchen_
widmen, mit denen diese in der heutigen
Zeit konfrontiert sind.
Projektzielsetzungen
Was wir uns wünschen und erreichen
möchten:
Geschützte Freiräume, um sich als junge
Frau_ abseits gesellschaftlich normierter
Erwartungen und Zuschreibungen auspro­
bieren und frei entfalten zu können.
Das Selbstvertrauen in die eigenen Fähig­
keiten sowie das eigene Wissen zu stärken.
Zu Eigeninitiative, Kreativität und selbstbe­
stimmtem Handeln in männer_dominierten
Jugend­ und Musikkulturen anregen und
ermächtigen, indem wir junge Frauen_ als
selbstbestimmte Akteurinnen_ und
Kulturproduzentinnen_ wahrnehmen und
diese dabei unterstützen sich auch selbst als
solche zu sehen.
Die am Camp gemachten Erfahrungen
langfristig in den Alltag zu übertragen.
4
Träger_innenverein pink noise
pink noise ist ein Verein, der Rahmenbe­
dingungen, Handlungsangebote und not­
wendige Freiräume für die Selbstermächti­
gung von Mädchen_ und Frauen_ in Pop­
und Jugendkulturen schafft. Musik stellt
dabei das zentrale Werkzeug dar, um diese
als selbstbestimmte Akteur_innen zu unter­
stützen und sichtbar zu machen.
pink noise …
... ermöglicht Mädchen_ und Frauen_ einen
vielseitigen Zugang zu Musik und Pop­
kultur(en) und knüpft dabei an ihre
Lebenswelten, Erfahrungen und Re­
ssourcen, im Sinne von Stärken, Netz­
werken und Wissen, an.
... stärkt selbstorganisatorische Fähigkeiten,
vermittelt praxisnahes Wissen und Skillz
zur Gestaltung und Umsetzung eigener
Projekte und bildet Mädchen_ dazu aus,
ihr_ Wissen an andere weiterzugeben.
... vernetzt queer­feministische Inhalte und
Zugänge mit pop­ und jugendkulturellen
Initiativen.
Alle Aktivitäten, Initiativen und Betäti­
gungsbereiche von pink noise geschehen
aus einer queer­feministischen Perspektive
und Position heraus.
Damit verfolgen wir die Strategie, Normen
und Ideale zu demontieren, die in Jugend­
und Popkulturen hergestellt werden und
Ausschlüsse aufgrund des Geschlechts,
‚ablebodiedness‘, des ökonomischen und
sozialen Status, der Sexualität, Hautfarbe
und kultureller oder religiöser Identität
produzieren. Wir denken, dass mit Hilfe
dieses Zugangs Privilegien und Hierarchien
sichtbar gemacht, hinterfragt und ange­
griffen werden können. Wir sind uns be­
wusst, dass dieser Prozess auf jeder Ebene
des Alltags einsetzen muss, sehen aber be­
sondere Wichtigkeit (im Rahmen unseres
Wirkungsbereichs) vor allem in der Orga­
nisation von Projekten.
Neuerungen 2014
involvieren. So waren dieses Jahr ehe­
malige Teilnehmerinnen_ sowohl als
Instrumentencoaches, Technikassistenz und
in der Koordination und Moderation des
Abschlussabends involviert. Außerdem
zeigt sich, dass sich immer mehr jüngere
Mächen_ aus dem Raum Niederösterreich,
der ja unser vorrangiges Einzugsgebiet
darstellt, Interesse an der Teilnahme sowie
Mitarbeit zeigen.
Alle Aktivitäten, Initiativen und Betäti­
gungsbereiche von pink noise geschehen
aus eine queer­feministischen Perspektive
und Position heraus. Damit verfolgen wir
die Strategie, Normen und Ideale zu
demontieren, die in Jugend­ und Pop­
kulturen hergestellt werden und Aus­
schlüsse aufgrund des Geschlechts,
‚ablebodiedness’, des ökonomischen und
sozialen Status, der Sexualität, Hautfarbe
und kultureller oder religiöser Identität
produzieren. Wir denken, das mit Hilfe
dieses Zugangs Privilegien und Hierarchien
sichtbar gemacht und hinterfragt werden
können. Wir sind uns bewusst, dass dieser
Prozess auf jeder Ebene des Alltags ein­
setzen muss, sehen aber besondere Wichtig­
keit (im Rahmen unseres Wirkungsbe­
reichs) vor allem in der Organisation von
Projekten.
Weiterbildung
Da wir uns selbst nicht aus unseren gesell­
schaftlichen Verwicklungen herausnehmen
können, ist es uns ein großes Anliegen uns
beständig weiterzubilden, vor allem in Be­
zug auf strukturelle Barrieren, die sich auch
in unseren Organisationsprozessen immer
noch als wirksam erweisen.
Einbezug ehemaliger Teilnehmerinnen_
Aus dem wachsenden Bedürfnis heraus,
diverse Mädchen_Identitäten mit unserem
Projekt anzusprechen, befinden wir uns in
einem professionell begleiteten Prozess
eine neue Gender Policy zu entwickeln, um
beständige Barrieren nivellieren zu können
und unsere Niederschwelligkeit zu ver­
bessern, um letztlich mehr Mädchen_ und
jungen Frauen_ die Möglichkeit zur Teil­
nahme an unseren Projekten zu ermög­
lichen.
Das Interesse am pink noise Girls Rock
Camp ist in den letzten Jahren seit seinem
Beginn 2011 beständig gestiegen. Dies liegt
zum einen mit Sicherheit an dem erhöhten
Fokus auf Vernetzung, die wir als zentralen
Ansatz unseres Arbeitens ansehen. Wir
freuen wir uns sehr, dass es uns gelingt,
eine immer höhere Anzahl ehemaliger Teil­
nehmerinnen_ in unsere Projekte zu
Struktur
credit: Mäx Mares
Neu war für uns in diesem Jahr auch unsere
Arbeitsstruktur, die sich aus intensiver
Evaluation der Arbeit der letzten Jahre zu
einem System von Arbeitsgruppen weiter­
entwickelte. Dies diente zum Einen zur
Entlastung des Kernteams, das sich nun
verstärkt auf inhaltliche bzw. organisato­
rische Koordination und zentrale Ent­
scheidungen konzentrieren konnte, sowie
zur Möglichkeit der Einbeziehung mehrerer
interessierter Personen, die sich auf die
Arbeit in ihren_ jeweiligen thematisch aus­
gerichteten Arbeitskreisen fokussierten. So
ermöglichte uns beispielsweise die Aus­
lagerung der Musikkoordinationsgruppe
eine professionellere Betreuung des
Musikprogramms bzw. der involvierten
Musiker_innen. .
Finanzsystem
Mit dem pink noise Girls Rock Camp 2014
wurde ein neues Finanzsystem eingeführt,
das den Anspruch hat, Ungleichheiten des
neoliberalen Arbeitsmarktes im Hinblick
auf gängige Bewertungslogiken von pro­
5
duktiver/bezahlter und reproduktiver/unbe­
zahlter Arbeit, auszugleichen. Dazu wurde
eine Bemessungsgrundlage geschaffen, die
alle Tätigkeiten im Rahmen des Girls Rock
Camps entlang der Kategorie Zeit bemisst
und je Zeiteinheit den gleichen Geldbetrag
pro Person zur Verfügung stellt. Bezahlung
von Arbeit passiert daher nicht mehr nach
Qualifik­ation, Tätigkeitsbereich oder
Verhandlungs­geschick etc. sondern nach
aufgewandter (Lebens­)Zeit. Das neue
System stellt also einen Versuch dar,
bestehende Hierarchisierungen von Arbeit
(z.B.: die Nichtbezahlung von
reproduktiven Arbeiten) aufzubrechen.
Aufwandsentschädigungen werden also
nach geschätzten/dokumentierten Halb­
tageseinheiten pro Bereich (Workshop,
Verpflegung, Bandcoaching, Grafik, Ton­
technik, etc.) berechnet. Das neue System
wurde an sämtliche Mitwirkenden
kommuniziert und ist weitgehend auf
positives Feedback gestoßen. Diverse
Rückmeldungen und Verbesserungs­
vorschläge wurden dokumentiert und in den
Berechnungen des Budgets für 2015
mitgegedacht.
Wachstum
Ganz besonders freut uns, dass das Inter­
esse an unserer Arbeit Wachstumsideen her­
vorbrachte und wir mit dem kommenden
Jahr bereits auf zwei geplante Camps
blicken können. Ein großer Teil unserer
Arbeit geht für uns darin auf, wenn sich
Kooperationspartner_innen dafür be­
geistern können, unsere Arbeitsansätze mit
uns gemeinsam weiterzuentwickeln und
dadurch noch mehr Mädchen_ mit unseren
Projekten in Berührung bringen.
Internationales Netzwerk
Die für uns so relevante Vernetzungsarbeit
beschränkt sich allerdings nicht nur auf
lokale Partner_innen, sondern erstreckt sich
auch auf europäische wie internationale
Ebenen. Das pink noise Girls Rock Camp
war Mitbe­gründerin des demokratischen
Zusammen­schlusses der Girls Rock Camp
Alliance (GRCA), die nun bereits mehr als
50 Girls Rock Camps weltweit miteinander
ver­bindet und regelmäßigen Austausch zur
Empowerment­Strategien für Mädchen_
und junge Frauen_ über das Unterrichts­
mittel Musik im außerschulischen Bereich
bietet. Eines der zenralen Foren dafür ist
die jährlich stattfindende Girls Rock Camp
Alliance Conference mit Workshop­
charakter, an der wir seit Anbeginn ver­
treten waren. Zusätzlich zur weltweiten
Vernetzung gibt es auch das europäische
Weitere Aktivitäten
Zu Gast bei Willis Musikmarkt zum Thema
"Queerfeminismus in Österreich",
14.09.2013, Linz
pink noise presents: "Do­it­yourself­Band­
management oder: Organisieren leicht ge­
macht!", für Mädchen_ und Frauen_ im
Rahmen des Waves Vienna Festival am
05.10.2013.
Workshop "She's lost control again – Musik
machen inspiriert von Filmen!", für
Mädchen_ und Frauen_ im Rahmen von
YOUKI, 21.­23.11.2013, Alter Schlachthof
Wels.
Workshop: DJing für Mädchen_ und junge
Frauen_ zwischen 12 und 20 Jahren, ge­
meinsam mit dem Mädchenzentrum
Klagenfurt und Damensalon am
30.11.2013, Kulturhofkeller Villach.
1. pink noise Stammtisch, 02.12.2013 im
Frauen*café, Wien.
Teilnahme an der 8. jährlichen Girls Rock
Camp Alliance Conference von
20.­23.03.2014 in Elmer, New Jersey,
USA.
Workshop "Songs schreiben in 5 Schritten"
und Diskussionsrunde zu "Rebel Girls &
Bikini Kill – Girlsrock Unlimited!",
12.–13.04.2014 im Medienkulturhaus
Wels.
pink noise Stammtisch, 14.04.2014,
Frauen*café, Wien.
pink noise Stammtisch, 07.07.2014, Wien.
pink noise Stammtisch, Frauen*café
03.02.2014.
pink noise Workshop Zone: Beatbox Work­
shop, vier Siebdruck­Stationen und eine
Ideenwand, für Mädchen_ und junge
Frauen_, 08.03.2014 im Rahmen des
Offenen Rathauses anlässlich des Inter­
nationalen Frauentages, Wien.
Diskussion: "Genderstrategien im Pop", im
Rahmen des Pop­Fest, 26.07.2014, Wien
Museum.
credit: Mäx Mares
Forum des „European Committees“, das
sich mit europaspezifischen Fragestell­
ungen auseinandersetzt. An der ersten Girls
Rock Camp Alliance Europe Conference
2013 in Stockholm war das pink noise Girls
Rock Camp aktiv in die Organisation
involviert. Mit demselben Enthusiasmus
sind wir in die Planung der anstehenden
europäische Konferenz 2015 involviert.
6
Das Camp 2014
credit: Irene Jahn
Am pink noise Girls Rock Camp 2014
haben sechzehn Mädchen_ aus fünf
Bundesländern (Niederösterreich, Ober­
österreich, Steiermark, Wien und Vorarl­
berg) teilgenommen3. Das Durchschnitts­
alter lag zu Campbeginn bei knapp über 16
Jahren. Zum Zeitpunkt der Anmeldung
gingen alle Mädchen_ noch zur Schule –
davon acht in die AHS, fünf in eine Berufs­
bildende höhere Schule mit Matura, zwei
gaben an, in die Hauptschule zu gehen und
eine besuchte den Polytechnischen Lehr­
gang. Zwei Teilnehmerinnen_ haben bereits
am pink noise Girls Rock Camp 2013 teilg­
enommen und ebenfalls zwei Mädchen_
gaben an, noch keine musikalischen Vor­
kenntnisse zu haben.
Die vier am pink noise Girls Rock Camp
2014 gegründeten Bands: Blue Rosehips,
Candÿd, La Sushi und The Destroyer.
Öffentlichkeitsarbeit & Bewerbung
Kernteam
... per Mail:
österreichweit an ungefähr 2.000 Schulen
und Jugendeinrichtungen (Bewerbungsmail
und Aushang) sowie Intensivbewerbung
Schulen und Jugendeinrichtungen (Nieder­
österreich)
Julia Boschmann, MA MA
Mag.a Lisi Freudenschuss
Veronica Lion, BA
Mag.a Ulrike Mayer
Ina Thomann, BA
... per Postversand:
500 Stück Postkarten und 40 Plakate an
Jugendeinrichtungen und Schulen in
Niederösterreich und in das Schwerpunkt­
bundesland für 2014 Salzburg
Projektorganisation
Aurora Hackl, Sara Paloni und Claudia Wiesinger:
Arbeitsgruppe Technik
... mit Flyern:
ungefähr 400 Stück Postkarten in Jugend­
einrichtungen und Lokalen (Wien und
Intensivbewerbung Hollabrunn)
Darja Kutschma:
Presse­ und Medienarbeit
Vera Kropf:
Mitarbeit Förderansuchen
Medienkooperationen
Stefanie Lackner:
Organisation Verpflegung & Kochen
Radio FM4 und der Schülerstandard
3
Die meisten Teilnehmerinnen, nämlich sechs,
haben vom pink noise Girls Rock Camp 2014
durch Bekannte/Freund_innen erfahren.
Birgit Michlmayr:
Websitenbetreuung
Vera Kropf und Elise Mory:
Arbeitsgruppe Musik
Nick Prokesch:
Illustration
Franziska Schwarz und Doris Zimmermann:
Koordination und Gestaltung Abschlussabend
(beides ehemalige Teilnehmerinnen_ des Camps)
Kai Stöger:
Grafisches Design
7
credit: Irene Jahn
credit: Irene Jahn
credit: Irene Jahn
credit: Irene Jahn
Die Bands 2014
8
Der Ablauf
Das Programm der Woche gestaltet sich wie folgt4:
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
09:30­09:45
Welcome
09:30­09:45
Welcome
09:30­09:45
Welcome
09:30­09:45
Welcome
09:30­09:45
Welcome
bis 10:00
Auschecken Unterkunft
09:45­11:15
Kurs
Instrumente I
09:45­11:15
Workshop
Schreibwerkstatt
09:45­11:15
Workshop
Körper, Bühne
& Performance
09:45­11:15
Workshop
Körper, Bühne & Präsenz
09:45­11:15
Workshop
Tontechnik
10:00­11:30
Input (Wahl)
Bandmanagement oder
CD­Cover­Produktion
14:30­15:30
Ankunft & Anmeldung
11:30­13:00
Kurs
Instrumente II
11:30­13:00
Workshop
Musikproduktion
für solo­artists
11:30­13:00
Workshop
Körper, Bühne & Präsenz
11:30­13:00
Workshop
Körper, Bühne
& Performance
11:30­13:00
Offener Proberaum
12:00­13:00
Feedbackrunde
16:00­17:00
Einchecken Unterkunft
13:00­15:00
Mittagessen & Social time
13:00­15:00
Mittagessen & Social time
13:00­15:00
Mittagessen & Social time
13:00­15:00
Mittagessen & Social time
13:00­15:00
Mittagessen & Social time
13:00­14:00
Mittagessen & Social time
17:00­17:30
Infos über das pn GRC
15:00­16:30
Kurs
Instrumente III
15:00­16:00
Input
Proberaumtechnik
15:00­18:00
Bandcoaching
15:00­16:00
Input
fem. Bildpolitk/Bandfoto
15:00­17:00
Bandcoaching
14:00­17:00
Soundcheck
17:30­18:45
Kennenlernen & Kuchen
16:45­18:15
Übung
Songs schreiben
16:00­18:00
Bandcoaching
18:15­19:00
Abendessen
16:00­19:00
Bandcoaching
17:00­18:00
Input
Live­Tontechnik
ab 17:00
Beginn öffentlicher Teil
19:00­19:30
Abendessen
18:30­19:00
Abendessen
18:15­19:00
Abendessen
ab 19:00
Offener Proberaum
19:00­20:00
Abendessen
18:00­19:00
Abendessen
18:00­19:00
Abendessen
19:30­20:00
Besprechung Ablauf
19:00­20:00
Bandfinden & socializing
19:00­20:30
Workshop
Effektgeräte
ab 20:00
Offener Proberaum
ab 19:00
Generalprobe
ab 19:00
Abschlusskonzerte
& DJ­Line (öffentlich)
ab 20:00
Workshop
Tanz
ab 20:00
Soundlecture
Riot Grrrl
Sonntag
4
9
Einige Workshops fanden zeitgleich mit jeweils der Hälfte der Teilnehmerinnen_ statt. Die Workshops,
an welchen die eine Gruppe am Vormittag teilnimmt, besuchen die anderen jeweils am Nachmittag.
Kennenlernen & Kuchen
Unter der Leitung des Organisations­Teams
und in mehrere Teile gegliedert fand der
erste Programmpunkt statt. Nach einem
allgemeinen Informationsteil und der Eini­
gung auf gewisse Regeln im Umgang mit­
einander für die folgende gemeinsame Zeit,
gab es eine Vorstellungsrunde sowie einen,
anhand von Interviews erstellten, Lebens­
weg von jedem Mädchen_, auf dem jeweils
als wichtig wahrgenommene Stationen
eingezeichnet wurden.
Tanz
Energiegeladen wurde zu coolen Beats auf­
gewärmt, ein wenig gedehnt und daraufhin
eine Choreographie erlernt und geübt. Dies
wurde mit abwechslungsreichen Übungen
aufgelockert. In diesem Worshop war es
wichtig, sich auf die Musik einzulassen,
den Körper besser kennenzulernen und sich
richtig auszupowern. Der Spaß an der Be­
wegung zu Musik stand dabei im Vorder­
grund!
Leitung:
Agnes Distelberger von SuperSoulMe,
einem Verein in Wien, der Kindern und
Jugendlichen direkt in sozialen Brenn­
punkten die Möglichkeit bietet in kosten­
losen Projekten zu tanzen, sich auszu­
drücken, zu performen und zu wachsen.
Bandfinden & Socializing
Unter Anleitung des Organisationsteams
und mit Unterstützung einiger Band­
coaches, fanden sich die Teilnehmerinnen_
selbstständig zu Bands zusammen. Auch
dieser Programmpunkt war, ähnlich wie das
Kennenlernen am Tag davor, in mehrere
Teile gegliedert: Begonnen wurde mit
einem Austausch in zwei Gruppen zu
möglicherweise in den Bands auftretenden
Konflikten bzw. zwischen Bands und
Bandcoaches. Danach wurde an Lösungen
zu den jeweiligen Problemstellungen ge­
arbeitet. Anschließend reflektierte jede
Teilnehmerin_ für sich selbst zu ihren
Wünschen bezüglich der zukünftigen Band
bzw. den zukünftigen Bandkolleginnen_.
Dann folgte der eigentliche Bandbildungs­
prozess – die Gruppierungen, in der die
Teilnehmerinnen_ die restliche Woche über
gemeinsam zusammenarbeiteten und Musik
machten5.
Bandcoaching (Bandproben)
In den Bandcoaching­Einheiten ging es
darum erste Einblicke in die spannende
Arbeit einer Band zu bekommen und
Erfahrungen über das Zusammenarbeiten
und ­spielen zu sammeln:
Jede Teilnehmerin_ probierte Instrumente
aus und lernte, wie sie sich mit ihrem
jeweils gewählten Instrument in die Band
einbringen kann, wie frau_ die musikali­
schen Aufgaben untereinander aufteilt, wie
man im Laufe der Woche als Team einen
eigenen Song schreibt und dass das alles
gar nicht so schwer ist und extrem viel
Spaß machen kann! Jede Band wurde dabei
von jeweils zwei österreichischen
Musiker_innen begleitet und unterstützt.
Damit auch alle ungestört üben konnten,
gab es für jede Band einen eigenen Probe­
raum, der während des Bandcoaching ge­
nutzt werden konnte. Am Ende der Woche
hatte jede Band dann die Möglichkeit, ge­
meinsam auf der Bühne zu stehen und ihre
Songs im Rahmen eines öffentlichen Ab­
schlusskonzerts vor einem Publikum aufzu­
führen.
Leitung:
Veronica Eberhart: Gründete 2008 mit
Freund_innen die riot­grrrl Gruppe ilsebill,
als sie ihre Liebe zum Schlagzeug, der
E­Gitarre und dem Schreien entdeckt hat.
2009 folgte die Band Plaided. Seit kurzem
beginnt sie auch langsam ihr Soloprojekt
Tirana zu entwickeln. Neben dem Spielen
und Hören ist sie in den letzten Jahren auch
im Unterrichten und Koordinieren tätig.
Veronica war 2011 und 2012 Teil des
Oranisationsteams für das Girls Rock
Camp.
Aurora Hackl: Mit zehn Saxophon, ein Jahr
später erstes Dark­Impro­Tape gemeinsam
mit ihrer Schwester am Klavier, dann zehn
Jahre Saxophon an der Musikschule,
diverse Ensembles vom Jazz­Duo über die
HipHop­Partie bis zur Big Band. Mit 17
Schlagzeug, drei Jahre trommeln auf Koch­
töpfen, erste Rockband, sechs Jahre New
Metal, verschiedene Projekte. 2008 Eintritt
ins Riot Grrrl­tum mit Norah Noizzze &
Band und Aufnahme der Tätigkeit als
Schlagzeuglehrende. 2009 Petra und der
Wolf und seit 2011 Noise­Erkundung mit
MuttMayrHackl. 2012 Gründung des
Musiklabels unrecords gemeinsam mit
Birgit Michlayr, Petra Schrenzer und
Johanna Forster.
Laura Landergott: Spielte 10 Jahre als
Gitarristin bei Die Eternias bis sie im
November 2013 nach Berlin zog. Im
Sommer 2012 gründete sie gemeinsam mit
antcar (Nancy Transit, Needle Exchange)
das Duo Judy, You’re Not Yourself Tonight
in dem sie Schlagzeug spielt. In Berlin gut
eingelebt, unterstützt sie die Band Ja, Panik
als Gitarrist_in und Keyboarder_in bei
Live­Auftritten.
Sushila Mesquita: Allen Widrigkeiten zum
Trotz haben es Blockflöte, Melodika und
“Danke­für­diesen­guten­Morgen”­
10
Geglampfe nicht geschafft, Sushi den Spass
am Musikmachen zu vermiesen. Stattdessen
pflegt sie_ seit Pubertätsbeginn eine nicht
ganz heimliche Liebe zum Bass (Schulband,
später Telenovela und Pauline in Rage),
immer wieder unterbrochen von Phasen der
Beziehungsmüdikeit. Zwischenzeitlich hat
das Schlagzeug für Abwechslung und
Eifersüchteleien gesorgt (Holly May,
Spoenk). Spätestens seit dem ersten Girls
Rock Camp ist sie_ wieder ganz und gar
dem Bass­Spielen verfallen (und hin und
wieder live bei plaided zu sehen). Außer­
dem gestaltet sie seit gefühlten 100 Jahren
die Sendung bauch. bein. po bei Radio
Orange, legt gelegentlich als Teil des
queer­feministischen DJ Kollektivs quote
auf und geht zum Geldverdienen
regelmäßig auf die Uni.
Birgit Michlmayr: Spielt Schlagzeug,
Geige, Gitarre, Synthie und singt bei First
Fatal Kiss, Mayr, Mutt/Mayr/Hackl,
Nincompoop und The Dieter von Kroll
Experience. Sie ist Mitbetreiber_in des
queer­feministischen Wiener Record Labels
Unrecords.Cellist_in bei Dust Covered
Carpet sowie Bassist_in und Sänger_in bei
Beach Girls and the Monsters. Arbeitet als
Freizeitpädagog_in.
Ines Perschy: Autodidakte Schlag­
zeuger_in/Perkussionist_in/Gitarrist_in/Ba
ssist_in/Vokalist_in. Erstes Instrument:
Klarinette. Erste große Leidenschaft:
Gitarre. Mit 17 landete sie plötzlich
hinterm Schlagzeug bei der Band Suicide.
Es folgten die Bands Varga (Drums) und
The Delicious WahnOhr (Gitarre). Nach
Kollaborationen mit Clara Luzia (2007 –
2013), Kommando Elefant, Illute und
Bettina Koester, drummt sie zurzeit für
Ernesty International. Neben diversen
musikalischen Projekten mit Freund_innen,
arbeitet sie außerdem wieder an Eigen­
kompositionen. Reist, liest, fotografiert
(analog) und fährt gerne Rad.
Petra Schrenzer: Seit 1994 selbst erlernte
Musiker_in, die ausschließlich ihre eigenen
vier Wände bespielte. 2008 erster Auftritt
als Solo Musiker_in Petra und der Wolf.
2009 steigt Aurora Hackl als Schlag­
zeuger_in und Saxophonist_in in das
Projekt ein. 2011 wird das Duo durch die
Bassist_in Martina Stranger erweitert und
die erste EP veröffentlicht. Im Sommer
desselben Jahres: Bandcoach_in beim pink
noise Girls Rock Camp. Daraufhin ist die
Idee zu einem queer feministischen Label
entstanden, das im Herbst unter dem
Namen unrecords gegründet wurde.
Stefanie Sourial: Zog nach ihrem Schulab­
schluss aus Österreich nach Paris und an­
schließend nach Kairo um dort mit obdach­
losen Jugendlichen Theaterprojekte zu
credit: pink noise Girls Rock Camp
Aivery. Außerdem spielt sie seit März 2014
beim Soft Power Ensemble Vienna, einem
experimentellem Gitarrenorchester, mit.
realisieren. 2007 machte sie ihr Diplom an
der internationalen Theaterschule Jacques
Lecoq und kehrte anschließend zurück nach
Wien, wo sie bei diversen Festivals im
Bereich der Produktion tätig war. Seit 2009
arbeitet sie als Performancekünstler_in und
Musiker_in, kreiert Soloprojekte, veröffent­
lichte ein Musikalbum bei dem Label fett­
kakao, ist Teil der Gruppe Club Burlesque
Brutal, macht unter anderem die Regie oder
Choreographien für diverse Fremdprojekte,
nimmt als Workshop­Leiter_in an inter­
nationalen Theaterprojekten teil und
erarbeitet Theaterstücke mit Jugendlichen
aus aller Welt. Derzeit spielt Stefanie in
London als Performer_in und tourt mit der
dazugehörigen Kompanie 2014 und 2015
international. Zeitgleich produziert sie ein
neues Soloprojekt.
Welcome
Gemeinsam mit den Mädchen_ wurde in
den Tag gestartet, meist in Form eines
körperlichen Energizers.
Instrumentenkurse
Im Rahmen dieser Einführungskurse zu den
Instrumenten Bass, Gitarre, Schlagzeug,
Keyboard, lo­fi electronic music und
Gesang hatten die Teilnehmerinnen_ die
Möglichkeit zu je 90 Minuten drei unter­
schiedliche Instrumentenkurse zu besuchen,
in denen es darum ging, gemeinsam ein
Instrument kennenzulernen, es auszu­
probieren oder vertieft und individuell
Fragen beantwortet wurden.
Leitung:
Bandcoaches und...
…Gitarre:
Theresa Adamski: Spielte und spielt seit
2004 in den Bands Lady Lynch (bis 2010),
Upperclass Shoplifters (bis 2012), in der
Post­Punk­Band Crystal Soda Cream und
in der Surfband Beachgirls and the
Monster. Gerade arbeitet sie mit ihren
Bands an zwei neuen Alben und ist regel­
mäßig auf Tour. Sie hat zwei Mal das
feministische Musik­ und Kunstfestival
„Wilhelmine show me the Microphone“ in
Graz veranstaltet, war unsichtbare Mit­
arbeiter_in in allen Bereichen beim Grazer
Label Wilhelm show me the Major Label,
hat verschiedene Konzerte in Graz orga­
nisiert und betreut und macht Flyer, T­
Shirts, Musikvideos und alles mögliche
Visuelle, das mit Musik zu tun hat.
Jasmin Maria Rilke: Musiker_in bei Aivery,
Me & Jane Doe, Lime Crush und gelegent­
liche Mitmusiker_in bei Tirana, Teilneh­
merin_ des Girls Rock Camp 2012. Jasmin
begann schon im prä­pubertären Alter
Gitarre zu spielen – mit einem Badminton­
schläger vor dem Spiegel. Im Alter von 12
Jahren, nachdem sie Avril Lavigne entdeckt
hatte, kam dann endlich die erste echte und
eigene Gitarre. Einige wenige Gitarren­
stunden, sehr viele Ramones Songs und ein
paar Jahr später spielte sie in ihrer ersten
Band 8vor12: eine ur schlechte Zeltfest­
Coverband. Als sie 2011 nach Wien kam
konnte sie endlich ihren Traum verwirk­
lichen mit Gleichgesinnten in einer Band zu
spielen – nachdem sie einen handgekritztel­
ten Schmierzettel im Klo eines
Studierendenlokals platziert hatte und
dadurch Doris Zimmermann kennen lernte.
Zusammen mit Doris und Franzi, die im
Girls Rock Camp 2012 zur Band fanden,
spielt sie nun in der Noise/Punk Formation
11
...Schlagzeug:
Lilian Kaufmann: Teilnehmerin_ am Girls
Rock Camp 2011 und 2012. Als sie unge­
fähr sieben Jahre alt war, verpflanzte sich
in ihrem Kopf die Idee, Schlagzeug zu
lernen. Mit diesem Wunsch war sie ziemlich
das einzige Mädchen an der ganzen Musik­
schule. In der vierten Klasse Gymnasium
war sie an der Gründung der Vorlaut, einer
Schüler_innenzeitung, die jährlich auch
einen Poetry Slam organisiert, beteiligt und
schreibt seither gegen Homophobie, stellt
Bands und Bücher vor und teilt das ein
oder andere Rezept mit den Leser_innen.
Außerdem nimmt Lili seit geraumer Zeit
Gesangsunterricht, spielt irische Volksharfe
sowie Theater und leitet mit einer Freundin
ein Turnprojekt für Mädchen ab acht
Jahren.
...Keyboard:
Elise Mory: Kommt vom klassischen
Klavier, immer brav Klavierstunden und
dann noch Klavierpädogogik studiert. Von
der Klassik genug wollte sie es nach dem
Studium endlich mal laut und rotzig. Mit
dem Keyboard am Verstärker folgten
verschiedenste Projekte: seit 2005 spielt sie
bei nitro mahalia Keyboard. Sie ist auch
seit 2005 neben Oliver Stotz in der Live­
band von Gustav, am Klavier und Keyboard
und manchmal auch anderes. Seit 2010 bei
möström – ein Frauen_trio mit Susanna
Gartmayr und Tamara Wilhelm im Bereich
experimentell improvisierter Musik. Jetzt
darf alles sein was Spaß macht, ob Auftritte
mit Bernhard Schnur und Band oder
anderes temporäres Zusammenspiel; gerne
auch wieder am Flügel.
Ina Thomann: Musiker_in (Barefoot
Basement, the monochrome tone, Alvanite,
Der Triebwerk Chor), Künstler_in (Film,
Foto, Textilien, Papier), Kulturarbeiter_in
und Student_in.
... lo­fi electronic music:
Christina Nemec: Ist DJ_ane und
Musiker_in aus Wien; seit ihrer Jugend
beschäftigt sie sich mit Musik – irgendwann
machte es zack! und sie begann, mit
Geräten und Instrumenten zu experimen­
tieren. Sie bat Freund_innen um Rat bei
technischen Fragen und erlernte nach und
nach ihr Wissen und ihre Fähigkeiten im
Musikmachen und Performen, Musikmixen,
mit Radio­ und Fernsehsendungen; weiters
schreibt Christina auch über Musik, veran­
staltet Konzerte und Parties und betreibt
das Plattenlabel comfortzone in Wien. Chra
arbeitet an ihrem zweiten Album.
... Gesang:
Katie Trenk: Begann mit 16 Jahren als
Sänger_in in einer grrl­riot Band, die sich
dann später auflöste und 2012 wieder zum
Leben erwacht ist. Singt seit 2008 bei Sex
Jams mit denen sie schon über 150
Konzerte gespielt hat. Sie ist diplomierte
Sprecher_in, hat die Matura im zweiten
Bildungsweg nachgeholt, arbeitet nebenbei
als Behindertenbetreuer_in in Wien und ist
Kellner_in im Gasthaus ihrer Mutter.
Weiters ist sie als Maria aus Nitz, eine
Mundartsänger_in, unterwegs. Katie Trenk
lebt in Wien und in Ternitz.
Songs schreiben
Einen eigenen Song in begrenztem Zeit­
rahmen schreiben ist oft nicht leicht –
manchmal stehen eigene Vorstellungen und
Erwartungen im Weg und verhindern den
kreativen Schaffensprozess. Wir drehen das
einfach alles um und kreieren in der Klein­
gruppe innerhalb von zehn Minuten einen
fertigen Song! Mithilfe kreativer Anregun­
gen werden die Teilnehmerinnen_ gemein­
sam mit Bandcoaches und dem Organisa­
tionsteam einen spielerischen Zugang zum
Musikmachen ausprobieren.
Leitung:
Bandcoaches und pink noise Girls Rock
Camp Team
Riot Grrrl Soundlecture
Mit dem Titel „Revolution Girl Style Now“
entsteht im Kontext der Riot Grrrl­Be­
wegung zu Beginn der 1990er Jahre das
Riot Grrrl Manifest – ein Aufruf, der
Mädchen_ ermutigen soll, selbstbestimmt
aktiv zu werden und sich gegenseitig zu
unterstützen. Musik spielt dabei immer
schon eine bedeutende Rolle und wird als
politisches Medium und als Werkzeug
benutzt, um sich zu artikulieren und
kreative Möglichkeiten für alternative
Repräsentationsformen und erweiterte
Handlungsräume zu schaffen. Das pink
noise Girls Rock Camp verortet sich (u.a.)
im Kontext dieser Bewegung und möchte in
dieser Soundlecture der feministischen
Musikgeschichtsschreibung der Riot Grrrls
auf die Spur gehen.
Leitung:
Ulli Mayer (pink noise / Girls Rock Camp)
hat in Wien und Berlin Politik­wissenschaft
mit Schwerpunkt Cultural Studies und
Gender Studies studiert; war
Mitorganisator_in des ersten Ladyfest in
Wien 2004 und ist ehemalige Redakteurin
der Zeitschrift fiber. werkstoff zu
feminismus und popkultur, für die sie zwar
leider keine Zeit zu schreiben mehr findet,
dafür aber umso lieber liest; ihre
Begeisterung fürs Organisieren und
Checken im Musikbereich hat sie einige
Jahre als Produktionsassistent_in beim
donaufestival in Krems ausleben können; zu
dieser Begeisterung haben sich dann auch
bald kuratorische Arbeiten gesellt, wie die
Konzeption der Doppel­CD re:composed.
ArbeiterInnenlieder & Songs zu Frauen­
rechten und ­kämpfen (auf Initiative der
MA57) sowie die Zusammenstellung und
Organisation der Workshopreihe zu „music
& politics“ von Into the City 2013, ein
Projekt im Rahmen der Wiener Fest­
wochen; erste Erfahrungen mit dem Girls
Rock Camp hat sie als camp counselor
beim Willie Mae Rock Camp for Girls in
Brooklyn, NY, im Sommer 2010, gemacht
und sie ist Initiator_in des pink noise Girls
Rock Camp.
Veronica Lion (pink noise Girls Rock
Camp) springt sich quer durch Philosophie,
Gender Studies, feministische
Mädchen_arbeit, Poetry Slams und andere
Schreibereien und hat im Girls Rock Camp
die Fusion ihrer Leb­ und Leidenschaften
gefunden; und dort entdeckt, dass sie im
Herzen ein Riot Grrrl ist.
Schreibwerkstatt
Muss sich ein Songtext reimen? Erzähle ich
von der nächsten Party, meiner verflossenen
Liebe oder stürze ich lieber das System?
Was braucht ein Text, um als Song zu
funktionieren, wie ist das beim Rap und
was macht einen Refrain aus? Die Schreib­
werkstatt soll die Teilnehmerinnen_ dabei
unterstützen, herauszufinden, was ihre
Lieder erzählen sollen und Möglichkeiten
zeigen, was mit Sprache in der Musik
passieren kann. Ganz persönlich oder für
die Band, je nach Bedürfnis, erarbeiten die
Teilnehmerinnen_ Texte. Dabei kann an
bestehenden Ideen gefeilt werden aber auch
ein neuer Text entstehen. Es darf allein oder
in Gruppen improvisiert und gedichtet
werden.
Leitung:
Njideka Iroh: Poet_in, Performer_in,
Künstler_in und Aktivist_in in Wien. Mit
Poetry und Spoken Word stellt Njideka ihre
mehrsprachigen Gedichte in einer Verflech­
tung aus Rhythmik und Reim dar und be­
12
credit: pink noise Girls Rock Camp
... Bass:
Franziska Schwarz: Spielt bei Aivery und
No Fun, hat Spaß an der Gitarre und vor
allem am Bass. Sie war Teilnehmer_in der
Girls Rock Camps 2011 und 2012, wobei
sie sich bei letzerem Jasmin R. und Doris Z.
Aivery als Sänger_in und Bassist_in
anschloss. Seit 2013 lebt und studiert sie in
Wien.
wegt sich darüber hinaus in den Bereichen
Rap und Gesang. Inhaltlich thematisiert sie
unter anderem die Realitäten von Rassis­
mus, Sexismus, Empowerment, Sprache und
Selbstbestimmung. Ihre Arbeitsschwer­
punkte liegen im Bereich der Jugendarbeit
und Bildung mit Fokus auf Sprache, Macht,
Empowerment und Dekolonialisierung.
Musikproduktion für Solo‐Artists
Anhand von Techniken wie Audio
Sampling und einer Einführung in
Audioschnitt­Programme, wird den
Teilnehmerinnen_ gezeigt, wie sie diese
gewonnenen Sounderlebnisse bearbeiten
und neue daraus produzieren können. Was
brauche ich, um auch allein Musik machen
zu können? Dieser Frage geht der
Workshop mit Gustav nach, die anhand
mitgebrachter Soundbeispiele einen
Einblick in ihre Arbeitsprozesse gibt –
Teilnehmerinnen_ können gerne auch
eigene Samples mitnehmen!
Leitung:
Eva Jantschitsch: Musiker_in, Musik­
arbeiter_in, Komponist_in für Theater­ und
Filmmusik; hatte ihren ersten Auftritt als
Musiker_in beim Frauen_bandenfest im
EKH/Wien; produziert ihre Musik selber zu
Hause am Computer und lässt sich von
unterschiedlichen Stilen und Genres
(Chanson, Pop, Elektronik, Schlager, etc.)
inspirieren.
Proberaumtechnik
Input und Crashkurs zu allen technischen
Aspekten, Fragen und Problemen im Probe­
raum: Wie funktionieren Mischpult und PA,
wie kann ich Feedbacks vermeiden oder
erzeugen, wo stehe ich, wo steht mein
Verstärker und wie kann ich meine Band­
kolleg_innen am besten sehen und hören?
Leitung:
Bandcoaches
Effektgeräte „SuperFuzz BigMuff“
Distortion, Overdrive, Octaver, Delay &
Co: Wie funktionieren sie? Wie klingen sie?
Wie stelle ich sie ein? Dieser Workshop
bietet eine erste Einführung zu den Mög­
lichkeiten, mithilfe von Bodeneffektgeräten
den eigenen Sound für E­Gitarre und
E­Bass zu finden.
Leitung:
Birgit Michlmayr und Johanna Forster:
Johanna Forster ist Gitarrist_in und seit
fünf Jahren aktiv in verschiedenen Forma­
tionen in Bereichen des Experimental
Noise/Post­Rock und der improvisierten
Musik. Derzeit spielt sie mit dem Free­
Noise­Trio Mutt/Mayr/Hackl, dem
Drummer und Performer Markus Deutsch­
mann, und dem Gitarrenorchester Soft
Power Ensemble of Vienna zusammen.
Johanna komponiert mitunter für Perfor­
mance und Theater und ist Mitbetreiber_in
des Musiklabels unrecords.
Hat Theater­, Film­ und Medienwissen­
schaft studiert, macht queer­feministisches
Radio Bauch, Bein, Po auf Radio Orange
94.0, schreibt für alternative Zeitschriften
und arbeitet bei der IG Kultur Österreich .
schaffen wir eine Distanz zu uns selbst und
zu unserem Körper. Das macht es oft ein­
facher etwas Neues überhaupt zu kreieren
und auf eine Bühne zu steigen. Wie finden
wir aber zurück zu uns selbst und was
macht das überhaupt mit uns? Wie können
wir verschiedene Performance­Stile nützen,
um Lieder zu schreiben und diese auch
darzubieten? Was sind diese “Stile”
überhaupt, warum können diese so hilfreich
sein und wie können sie eingesetzt werden?
Körper, Bühne & Präsenz
Dieser Workshop konzentriert sich auf das
Erforschen des eigenen „Bühnen­Körperbe­
wusstseins“ und verschiedener Choreo­
graphien. Wie wird die Bühne betreten und
wieder verlassen und was ändert sich in der
eigenen Körperhaltung? Wie halten wir uns
beim Singen einer Ballade? Wo befindet
sich die_der Performer_in während eines
Livekonzerts und warum? Durch das Ver­
stehen und Reflektieren natürlicher und
inszenierter Bewegungen lernen wir, wie
wir unseren eigenen Körper als Instrument
in unseren Live­Auftritten nützen können.
Im Workshop werden die Teilnehmerinnen_
ihre_ eigene Bühnenidentität durch eine
Vielzahl an Übungen – auf der Bühne und
abseits der Bühne – stärken. Wir werden
Beispiele anderer Künstler_innen zeigen,
die fiktive Persönlichkeiten gezielt ein­
setzen: wie beispielsweise David Bowie als
„Major Tom“, oder „Ziggy Stardust“ seine
Lieder inszenierte. Warum funktionieren
diese erfundenen Charaktere so gut und
warum machen diese seine Lieder um so
vieles interessanter? Beim Anlegen einer
Maske und Annehmen einer anderen Rolle
Leitung:
Stefanie Sourial und Renee Benson: Renee
Benson ist Singer/Songwriter/MC aus New
York City. Renee ist durch Europa getourt,
war auf mehreren Gospel­Touren und 2011
auch beim Eurovision Songcontest, wo sie
Background­Sänger_in von Nadine Beiler
war. Sie ist Lead­Sänger_in von No Home
For Johnny, einem experimentellen Jazz/
Hip Hop­Kollektiv sowie eine Hälfte des
Kabarett Duos Cheating on New York. Sie
liebt es Soul, Pop, Funk, Jazz und Hip Hop
zu singen und freut sich darauf ihre Liebe
zur Musik zum Girls Rock Camp zu
bringen! Girls rock and rule.
Bandfotos/Feministische Bildpolitik
Was macht ein Bandfoto aus? Was braucht
es für ein gelungenes Bandfoto? Was ist
wichtig zu beachten? Was vermittle ich
durch ein Bild? Was möchte ich vermitteln?
Diese und andere Fragen werden im
Rahmen dieses Input geleiteten Workshops
behandelt. Im Anschluss an eine Einfüh­
rung zu feministischer Bild­/Medienpolitik
und der Analyse von Bandfotos erhalten die
Teilnehmerinnen_ hier die Möglichkeit sich
mit den je eigenen Bandfotos auseinander­
zusetzen und die zuvor besprochenen
Themen direkt umzusetzen.
Körper, Bühne & Performance
credit: pink noise Girls Rock Camp
Rampensau oder doch lieber cool/kühl im
Hintergrund? Die Bühne ist toll und be­
ängstigend manchmal, aber wie kann ich
meinen Platz finden, und so rocken, wie es
mir gefällt? Wir schauen uns verschiedene
Beispiele an, arbeiten mit Charakteren und
praktischen Übungen die unser Selbst­
vertrauen pushen, spielen mit Körper und
Emotionen und wollen uns allein und als
Gruppe stark fühlen. Aber auch: Was kann
passieren, wenn es mal nicht so gut läuft?
Wenn der Funke nicht überspringt? Im
Publikum nicht der nötige Respekt oder
einfach Auf­merksamkeit da ist? Wir
schaffen uns Platz, für die guten und die
miesen Erfahrungen…
Leitung:
Katie Trenk und Marty Huber:
Marty Huber hatte in ihren 10er und 20er
Jahren eine Band, spielt seit dem gern auch
mal Gitarre, testet gerade Mandoline an
Strom und anderen Verzerrrern und singt
ungefragt oder auch gefragt. Hauptneben­
fach sind jedoch ein Hang zu Perfor­
mances, kleinen künstlerischen Auftritten
und andere Frechheiten.
13
Leitung:
Irene Jahn: Ist seit vergangenen Jahres Teil
des Redaktionskollektivs der fiber. Irene
spielte in jungen Jahren Blockflöte und
später B­Klarinette, bis sie_ nach einer
jahrelangen Kreativpause, und dem einen
oder anderen einprägsamen Festivalbesuch
bzw. heilsamen Ausflug in den musika­
lischen Underground vor eineinhalb Jahren
erstmals wieder selbst ein Instrument zur
Hand nahm. So experimentiert sie_ dieser
Tage auf ihrer_ Westerngitarre oder einer
elektrisch verstärkten Version der selbigen.
Ihre_ größte, und bis heute ungebrochene,
Leidenschaft gilt jedoch der Fotografie. So
war Irene unter anderem bereits als Foto­
berichterstatter_in für eine Sprachschule in
Wien und in deren Umland unterwegs und
bereiste, in ständiger Begleitung ihrer_
Kamera, zahlreiche andere (Nicht­)Orte.
Nebenbei, oder drumherum, ist sie_ derzeit
dabei ihre_ Ausbildung zur Lehrperson für
Englisch und Spanisch abzuschließen...
jede Band ihre neu geschriebenen Songs im
Proberaum auf. In diesem Wahlworkshop
erlernen sie die Techniken und Stile der
Stencil­Kunst (Schablonenkunst), ent­
werfen Ideen und bringen diese auf Papier.
credit: pink noise Girls Rock Camp
Leitung:
Ina Thomann, Alina Kula (Girls Rock
Camp Krakow, Polen) und Anna Chęć
(Girls Rock Camp Krakow, Polen)
Tontechnik
Im Tontechnik Workshop wird jede_ Teil­
nehmerin_ die Gelegenheit haben zu
erleben, was bei einem Konzert auf der
Bühne und auch vor der Bühne beim
Mischpultplatz so passiert: Monitoring,
Feedback, Mischpult und PA. Bei diesem
Praxis­Workshop werden nicht nur Begriff­
lichkeiten geklärt, sondern vor allem
gezeigt, worauf zu achten ist, um sich auf
der Bühne gut zu hören, wie das technisch
erreicht wird und warum "draußen" – vor
der Bühne – alles anders ist… Mit dem
Praxis­Workshop soll den Teil­
nehmerinnen_ ein tontechnisches
Grundverständnis vermittelt werden, damit
sie selbstbewusst die Bühne bespielen
können.
Leitung:
Claudia Wiesinger: Arbeitet seit sechs
Jahren als selbstständige Tontechniker_in,
hauptsächlich für das Wiener Konzerthaus.
War in diversen Bands als Gitarrist_in,
Sänger_in, Schlagzeuger_in: zB spoenk,
dandies&darlings, geh dames dames tätig,
hält Workshops zu homerecording, drum­
Programmierung und dergleichen und hat
2002 in Salzburg mit ihren Band­
kolleg_innen von CatCall einen zwei­
tägigen "Rockworkshop für Mädchen_"
konzipiert und abgehalten.
Live‐Tontechnik
Beim Input zur Live­Tontechnik wird es
nochmals um technische Aspekte der
Bühnenperformance gehen. Der Ablauf von
Soundcheck oder Linecheck wird im Vor­
dergrund stehen und es wird Zeit für Fragen
geben, die sich beim Praxis­Workshop er­
geben haben. Es sollen – auch gemeinsam
mit den Bandcoaches – Bühnenerfahrungen
ausgetauscht werden. Notfallpläne zu
schmieden ist auch ein wichtiger Punkt,
denn live kann viel passieren. Was mache
ich also, wenn z.B. der Verstärker plötzlich
schweigt/streikt?
Leitung:
Claudia Wiesinger
Alina Kula: Runs the Foundation of
Positive Changes. Feminist, ecologist.
Playing the guitar and the Rhythm of
Resistance. Member of Karioka Girls Rock
Camp Poland. Participated in conferences
Girls Rock Camp in Malmo, Sweden in
2013. Running graffiti (stancil) DIY work­
shops. One of the organizers of the feminist
festival Vagina Dentata Fest.
Anna Chęć: Runs the Foundation of
Positive Changes ­ the main subject is to
prevent violence against women. Dealing
with non­formal education­organizing
actions, happenings, and education for
women and girls. Member of Karioka Girls
Rock Camp Poland. Participated in confer­
ences Girls Rock Camp in Malmo, Sweden
in 2013. Running graffiti (stancil) Do­It­
Yourself workshops. One of the organizers
of the feminist festival Vagina Dentata Fest.
Homeless dogs and cats helper.
Weitere Angebote
Bandmanagement & Booking
Was heißt es eine Band zu managen?
Welche Möglichkeiten gibt es, als Band an
Auftritte zu kommen und wie wird eine
Tour gebucht? Wie wird eine Veranstaltung
(z.B. ein Konzert) geplant, organisiert und
durchgeführt? In diesem Workshop sollen
alle Fragen rund um die Themen Band­
management, Booking und Veranstaltungs­
organisation beantwortet werden.
zwei offene Proberäume
mehrmals täglich frisch zubereitetes
veganes Essen von Stefanie Lackner; mag
die Natur und das Leben darin; liebt Ge­
müse und isst und kocht aus Leidenschaft –
kreativ und spontan, kümmert sich im
Rahmen von Konzerten öfters um die
Bandverpflegung; begeisterte Konzertbe­
sucher_in
tägliches Bloggen auf www.girlsrock.at
Leitung:
Julia Boschmann (pink noise / Girls Rock
Camp) hat in St. Pölten Soziale Arbeit
(Bachelor und Master) und in Wien Gender
Studies (Master) studiert; als Sozial­
arbeiter_in in verschiedenen Handlungs­
feldern tätig; schreibt derzeit schreibt an
ihrer Dissertation zur (Re­)Politisierung
von Mädchen_arbeit, Zusatzausbildung im
Bereich Medien­pädagogik bei WienXtra;
langjährige Veranstaltungs­ und
Bookingerfahrung; von 2000 bis 2005 u. a.
Trompeter_in bei der Punk/Ska Band
J*A*N feat. U.D.S.S.R.
CD‐Cover Produktion
Teilnehmerinnen_ gestalten ihre eigenen
CD­Covers! Am Ende der Woche nimmt
14
Büchertisch
Öffentliche Abschlussveranstaltung
Hier präsentierten alle vier neu gegründeten
Bands ihre, in der Woche geschriebenen
Songs, live einem begeisterten Publikum
von 200 Besucher_innen. Den Rahmen
bildeten ein Überraschungsauftritt der so­
genannten Vorband, welche wie bereits in
den Jahren davor aus allen Bandcoaches
gebildet wurde, ein offener Musik­
prob(i)e(r)raum für Bass und Gitarre, zwei
DJ_ane­Sets von Dark Katja und Ms.
Bourbon. Es gab ein veganes Buffet und
verschiedene Merchandise­ und Infotische
luden zum Austausch und Netzwerken ein.
Feedback Teilnehmerinnen_
Allgemeine Bewertung
Die Auswertung der Fragebögen ergab, dass
62,5 Prozent der Teilnehmerinnen_ das pink
noise Girls Rock Camp mit ‚super‘ bewer­
teten5. Die Hälfte der jungen Frauen_ gab
an, dass sie sich sich am Camp ‚super‘
wohlgefühlt haben, rund 56 Prozent
beantworteten diese Frage mit ‚gut‘. Die
Erwartungen von 75 Prozent der Mädchen_
an das Camp wurden erfüllt und alle 16
Teilnehmerinnen_ würden anderen
empfehlen, ein pink noise Girls Rock Camp
zu besuchen. 15 der jungen Frauen_ haben
vor, nach dem Camp etwas in Richtung
Musik weiter zu machen, wobei eine
Teilnehmerin_ hier keine Angabe machte.
Die Programmgestaltung der Woche fanden
ungefähr 56 Prozent ‚gut‘ und 37,5 Prozent
‚super‘. Die Workshops werden ebenfalls
von 37,5 Prozent der Mädchen_ mit ‚super‘
und von ungefähr 44 Prozent mit ‚gut‘
bewertet. 14 der jungen Frauen_ gaben an,
dass sie das Gefühl hatten im Rahmen der
Workshops etwas gelernt zu haben. Die
Länge der Workshops bewerteten rund die
Hälfte mit ‚gut‘ und in etwa 19 Prozent mit
‚super‘. Das Bandcoaching fanden alle
Teilnehmerinnen_ super, die Länge der
Einheiten bewertete in etwa 56 Prozent der
Mädchen_ mit ‚super‘ und 37,5 Prozent mit
‚gut‘. Das Gefühl durch die Teilnahme am
Bandcoaching etwas gelernt zu haben,
bestätigten 15 der teilnehmenden
Mädchen_, wobei eine Teilnehmerin_ hier
keine Angaben machte.
Die Interessen der Teilnehmerinnen_
14
14
6
5
3
3
2
1
Kunst/Kultur machen
Kunst/Kultur
Sport
Freund_innen
Tiere
Sprachen
Kinder
Feminismus
Die erfüllten Erwartungen der Mädchen_
5
4
4
3
3
2
2
Bewertung im Detail
Die Frage danach, ob sie_ es gut fänden,
dass am pink noise Girls Rock Camp 2014
nur Mädchen_ teilnehmen können, wurde
im Zuge der Abschlussbefragung von 13
jungen Frauen_ mit ‚ja‘ beantwortet; in der
Vorerhebung wurde dies 11mal angegeben.
Als Gründe werden beispielsweise ange­
führt: sich leichter öffnen zu können bzw.
offener zu sein, eine andere Atmosphäre,
sich nicht hübsch machen müssen, eine
entspanntere Stimmung, eine Steigerung
des Selbstvertrauens, sich mehr trauen.
14mal mit ‚ja‘ wird die Frage danach beant­
wortet, ob die Mädchen_ es wichtig finden,
dass beim pink noise Girls Rock Camp
2014 nur Frauen_ mitarbeiten; in der Vorer­
hebung wurde dies lediglich von der Hälfte
der Teilnehmerinnen_ angegeben.
Leute kennenlernen
neues Wissen
neue Erfahrungen
Steigerung Selbstbewusstsein
Spaß
Bandgründung
Musik machen
Am Camp besonders gut gefallen haben den jungen Frauen_
6
5
4
3
tolle Menschen
Musik machen
15
Programm
Essen
3
Musik machen
neue Erfahrungen
3
Im Rahmen des Feedbacks wurden bei­
spielsweise folgende Gründe angeführt:
Offener reden ist möglich, es ist ermuti­
gend, hat positive Dynamik, ist ein
sicherer Raum, Steigerung des Selbstver­
trauens wird ermöglicht, Vorbilder
finden wird erleichtert.
Auf die Frage danach, welche Erfahrungen
sie in ihrer Zeit im Camp besonders beein­
druckt haben, geben 62,5 Prozent musika­
lische Erlebnisse an, viermal beziehen sich
Mädchen_ auf eine Steigerung des Selbst­
bewusstseins und drei Teilnehmerinnen_
beziehen sich in ihrer Antwort auf ihre
Bühnenerfahrung. Die Frage danach, ob
sie in der Woche neue Interessen an sich
entdeckt haben, beantworteten 15
Mädchen_ mit ‚ja‘. Ebenso oft werden
Instrumente genannt (davon siebenmal
Schlagzeug spielen). Zwei Teilneh­
merinnen_ beziehen sich auf die Erfahrun­
gen, die sie im Rahmen des Camps auf der
Bühne gesammt haben. Am häufigsten
wurde Instrumente spielen als Antwort auf
die Frage nach neu entdeckten Fähigkeiten
genannt, nämlich dreizehn Mal (davon
ebenfalls siebenmal Schlagzeug spielen).
Zusätzlich bezogen sich zwei Mädchen_
auf eine Steigerung des Selbstvertrauens
und eine Teilnehmerin_ nannte als neu ent­
deckte Fähigkeit das sich auf der Bühne
bewegen.
Besonders gut haben den jungen Frauen_
die folgenden Workshops gefallen: Drei­
zehnmal wurden Instrumentenkurse, (davon
fünfmal Schlagzeug spielen) angegeben.
62,5 Prozent der Mädchen_ gaben als Ant­
wort auf diese Frage den Workshop Körper,
Bühne & Performance und 19 Prozent den
Workshop Körper, Bühne & Präsenz an.
Als Lerngewinn im Rahmen des Band­
coachings geben die Mädchen_ neunmal
musikalische Fähigkeiten an. Sechsmal
bezogen sie sich auf soziale Kompetenzen,
wie bspw. den gegenseitige Umgang
miteinander (in der Form der gegenseitigen
Unterstützung, auf andere zu achten oder
auch bezogen auf die Zusammenarbeit im
allgemeinen). Zwei Teilnehmerinnen_
gaben an, dass sie durch das Bandcoaching
mehr Selbstvertrauen gewonnen haben.
Auf die Frage danach, was ihnen am
Bandcoaching besonders gut gefallen hat,
bezogen sich die Mädchen_ achtzehnmal
auf die Bandcoaches und ihre Unter­
stützung, die ge­gebenen Tipps, ihre
Fähigkeit zur Motiva­tion und Ermutigung.
Nach dem Camp haben die Mädchen_ folgende Pläne
11
5
2
2
1
Instrument spielen
in einer Band spielen
Musik studieren
Songs schreiben
1
alles mögliche
sich sozial­künstlerisch engagieren
Als Lerngewinn (Workshops) geben die Mädchen_ an
9
7
2
1
Instrumentenkenntnisse
Selbstbewusstsein
in einer Band spielen
improvisieren
1
Songs schreiben
Die Worte, die die letzte Woche für die Mädchen_ am besten beschreiben
5 Als Auswahl waren sechs unterschiedliche
Ratingmöglichkeiten von ‚super‘ bis ‚gar nicht‘
angeboten.
16
Aktuelles & Ausblick
Am 30. und 31.08.2014 spielten Шапка
(Schapka, gegründet am Girls Rock Camp
NÖ 2012) und die Band Just Friends and
Lovers am Volksstimmefest in Wien und
präsentierten in diesem Rahmen ihr Split­
Tape, veröffentlicht auf dem Indielabel
Wilhelm show me the Major Label.
Ebenfalls am Volksstimmefest, am
31.08.2014, kuratierte pink noise einen
Abend mit Konzerten u.a. mit drei der am
diesjährigen pink noise Girls Rock Camp
entstandenen Bands auf der 7*Bühne.
Teilnahme am Expert_innen­Austausch
zum Thema "Dekonstruktion von Ge­
schlecht" des Vereins EfEU, 3 Termine von
Oktober bis Dezember 2014, Wien.
Line­Up:
18.00–18.30: Шапка
18.40–18:55: The Destroyer
19:05–19:15: La Sushi
19:25–19:45: Candÿd
20:15–22:00: Luise Pop
Workshop: In diesem Workshop drehte sich
einfach alles um Musik! Zunächst wurde
sich mit Bass, Gitarre, Schlagzeug, Key­
board und Stimme beschäftigt. Durch
gemeinsames Ausprobieren und
Experimentieren wurden erste
Instrumentenkenntnisse geschaffen und ver­
tieft. Im zweiten Teil ging es darum, die
neuen und alten Kenntnisse in kollektives
Musizieren zu verweben und durch
gemeinsames Spielen neue Songs zu
kreieren. Zwei Musiker_innen mit viel
Bühnenerfahrung begleiteten und
unterstützten die Teilnehmerinnen_ dabei,
den eigenen Sound zu finden.
Workshop­Leitung: Birgit Michlmayr und
Veronika Eberhart
"Let´s start a band": 3­tägiger Bandwork­
shop im Rahmen des Jugendklubs 2014,
geleitet von Veronika Eberhart und Birgit
Michlmayr, 31.10. bis 01.11.2014, Fest­
spielhaus St.Pölten. Dieses Angebot richtete
sich an Mädchen_ und junge Frauen_,
Vorkenntnisse waren keine notwendig.
pink noise Opening Night: Konzert mit
Tirana und Шапка; DJ Mayr am
31.10.2014.
2015 wird es erstmals zwei pink noise
Girls Rock Camps, in Linz (Oberöster­
reich) und Niederösterreich, geben.
Literatur
Czollek, Leah Carola / Perko, Gudrun /
Weinbach, Heike (2009): Lehrbuch Gender
und Queer. Grundlagen, Methoden und
Praxisfelder, Weinheim und München, S.
143.
Kemper, Peter / Langhoff, Thomas /
Sonnenschein, Ulrich (1998): but I like it.
Jugendkultur und Popmusik, Stuttgart.
credit: Mäx Mares
Teilnahme an der Fachtagung "Positionen
und Perspektiven feministisch­orientierter
Mädchenarbeit", 28.09.­01.10.2014,
Osterholz­Scharmbeck, Deutschland.
Am Abschlussabend wurde die Band und
die gemeinsamen Songs präsentiert.
17
Treptow, Rainer (2008): Kulturarbeit und
Kulturelle Bildung, in: Chassé, Karl August
/ von Wensierski, Hans­Jürgen (Hg._innen):
Praxisfelder der Sozialen Arbeit. Eine
Einführung, 4. Auflage, Weinheim –
München, S. 50.
Ein Projekt von
Verein zur Förderung feministisch
popkultureller Aktivitäten
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Kooperationspartner_in
Unterstützer_innen
Sponsoring
Layout: Julia Boschmann
Medienkooperation