„BrokenWindowsTheorie“ und Stadtumstukturierung im Auftrag der Polizei: Die LKAArchitektin Hermersdörfer In den letzten Monaten gibt es zunehmend strukturelle Veränderungen im Görli. Zugänge wurden von Bullen bzw. Bezirksamt mit Zäunen verschlossen (etwa im Bereich Spreewaldplatz), Sträucher und Bäume teilweise sehr großflächig plattgemacht. Der Görli soll insgesamt aufgehübscht und „aufgewertet“ werden, wie auch der Stadtteil, teilweise auch im Interessse der neuen Wohnungs und ImmobilienBesitzer*innen in der unmittelbaren Umgebung Hinter den Umbaumaßnahmen im Park stecken strukturierte Überlegungen von Bullen und Innensenat. Seit einigen Jahren ist bei den Bullen (LKA) eine Architektin namens Hermannsdörfer beschäftigt, deren einzige Aufgabe ist, alle möglichen Umbaugeschichten oder sonstige Maßnahmen im öffentlichen Raum, in Parks, auf Plätzen etc. in ganz Berlin im Hinblick auf Bullen Interessen mitzuplanen. Hier geht es ganz konkret um Sichtbarkeit und Überwachung, aber auch um Zugriffszonen für die Bullen, geschlossene mögliche Fluchtwege angeblicher Täter*innen usw. Über die Arbeit von Hermannsdörfer: „BrokenWindowsTheorie. Das ist der Begriff, der gleich in der ersten Minute fällt. Kein Wunder: Die in den Achtzigerjahren aufgestellte These, dass eine Kleinigkeit wie ein zerbrochenes Fenster die totale Verwahrlosung einer ganzen Gegend nach sich ziehen kann, ist die Grundlage von Hermannsdörfers Arbeit…. „Sichtbare Normverletzungen“, sagt sie mehrfach, „erhöhen die Bereitschaft zu weiteren Normverletzungen bis hin zur Kriminalität.“ Das sei belegt. …Ihre Lösungen sind simpel: Der öffentliche Raum sollte klar definiert sein – wenn die Grünfläche nur noch eine Brache ist, wird sie zugemüllt. Er sollte übersichtlich sein, sodass sich keine Räuber verbergen oder an Autos zu schaffen machen können. … Broken Windows, also etwa herumliegender Müll oder Graffiti, sollten sofort entfernt werden. OTon Hermannsdörfer: „Wenn ich dagegen über einen verwahrlosten Platz gehe, wo die Bänke marode sind, das Grünzeug wuchert, überall Müll herumliegt und in einer Ecke vielleicht noch ein paar Alkoholiker sitzen, dann haben die meisten keine Angst, aber viele fühlen sich unbehaglich. “ Ein weiterer Bericht zur Arbeit von Hermannsdörfer: „...Die Polizei wird deshalb bereits bei der Planung auf mögliche Sicherheitsrisiken hinweisen…. Das ist zum Beispiel bereits am Olivaer Platz geschehen. Dort hatte Ingrid Hermannsdörfer versteckte Winkel und Ecken ausgemacht, wie zum Beispiel eine Mauer mit einem Vorsprung, der „als Sitznische nicht der Sicherheit dienlich war“. Tatsächlich wurden die Mauervorsprünge gern von Obdachlosen genutzt. In dem Eentwurf, der jetzt als Grundlage für eine Neugestaltung des Platzes dient, sind die Mauern verschwunden. Dazu werden die vielen Hecken deutlich niedriger geschnitten.“ Obdachlose als Sicherheitsrisiko – Obdachlose vertrieben – alles gut. Ungefähr so ist die Perspektive von Hermannsdörfer. Wie die von Hermannsdörfer stets beschworene „Broken Windows“Theorie an ihrem Ursprungsort, NewYork, zu einem massiven Anstieg von rassistischer Polizeigewalt führte, wird von Wissenschaftler*innen bestätigt. Die Broken WindowsTheorie mündet unmittelbar in die Zero ToleranceTheorie – womit wir wieder direkt beim Görli wären. Wir finden das zum Kotzen. LKA, Bullenarchitekt*innen und alle anderen Bullen: Verpisst Euch aus dem Görli und allen anderen Parks! Görli 4 all statt rassistischen Polizeikontrollen und Staatsschutz Umbaumaßnahmen! Initiative GÖRLI 4 ALL http://goerliforall.blogsport.de vidsp: Maria Sauer, Görlitzer Straße 13, 10999 Berlin
© Copyright 2024