NEUER KUNST VEREIN GIESSEN e.V. Leitung: Markus Lepper Ecke Licher Str. / Nahrungsberg | 35394 Gießen Postfach 110845 | 35353 Gießen Öffnungszeiten: Sa 14 –17 Uhr u. n.V. w w w.kuns t verein-giessen.de Tel.: 0641 – 250 94 44 Gestaltung: Harald Schätzlein · ultr aviole t t.de Gefördert durch das Kulturamt der Universitätsstadt Gießen 2015 Titelabbildung: Oliver Boberg »Alte Mauer« 2012 | C-Print | 128 × 176 cm Tamara Lorenz sachliche und eigentliche tatsachen Law’s Pluralities 06.05. – 23.05.2015 31.01. – 14.03.2015 Tamara Lorenz (* 1976, lebt in Köln) arbeitet entlang der Charakteristiken des Mediums Fotografie und verschränkt jene mit Ideen des Radikalen Konstruktivismus: jede Wahrnehmung von Realität ist Projektion derselben, jede Festlegung von Perspektive ist Fiktion. Erst in der Übersteigung der Festlegung eröffnen sich die Zusammenhänge. Jüngere Arbeiten der Künstlerin generieren oft Kippfiguren: Fotografien zeigen Gebilde zwischen Skulptur und Installation. Ein Spiel, das ganz unterschwellig von fotografischen Mitteln wie etwa Schärfe und Unschärfe genährt wird. Für den Neuen Kunstverein Gießen hat sich Tamara Lorenz für eine Installation entschieden, die die räumlichen Gegebenheiten mit einer Arbeit aus ihrer Serie Realsubstrakt von 2013/2014 zusammenführt. 25.07. – 29.08.2015 Im Rahmen der Ausstellung zur interdisziplinären Konferenz »Law’s Pluralities« an der Justus-Liebig-Universität zeigen Il-Jin Choi (Frankfurt a. M.), Raul Gschrey (Frankfurt a. M.), Manu Luksch (London/GB) und Mi You (Köln) zeitgenössische künstlerische Arbeiten, die sich mit der Pluralität des Gesetzes und den sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Die Visualisierungen, Interventionen und Subversionen thematisieren Gesetzesschreibung, die Aushandlung von Regeln im öffentlichen Raum sowie deren Überwachung. Christine Reifenberger nocturne Sommerausgabe IV Timo Lenzen (* 1988, lebt in Frankfurt a. M.) arbeitet als Grafikdesigner sowohl angewandt als auch frei und beschäftigt sich mit der Ausformung verschiedenster Medien und Möglichkeiten, die ihm das Grafikdesign bietet. Surreal und minimal schmückt er seine Bilder aus und lässt Welten entstehen, die Geschichten erzählen. Der Neue Kunstverein Gießen zu Gast im KiZ An den Rändern der Zeichnung 12.09. – 07.11.2015 Die Themen und Schwerpunkte von Fred Besier und Dennis Siering (beide HfG Offenbach) entwickeln sich aus der Erforschung aufgeladener gesellschaftlicher Räume ebenso wie aus den dort vorhandenen Materialien. Deren eher flüchtige Ästhetik wird zu einer Form von bildhauerisch-installativer Arbeit modifiziert. Nimmt man die bildnerische Sprachenvielfalt im Bereich des Grafischen in den Blick, öffnet sich der schmale Grat der Linie in vielfältige zeichnerische Haltungen und Konzepte, Dimensionen und Raumbezüge, Techniken und Materialien. Mit dieser Gruppenausstellung lotet der NKV die Möglichkeiten zeitgenössischer Zeichnung aus, indem er das Medium eher von den Rändern her befragt. Eingeladen sind Künstlerinnen und Künstlern, die bereits mit dem Kunstverein verbunden sind und grafisch arbeiten. Sie zeigen aktuelle Arbeiten, die zum Teil speziell für die Ausstellungsräume der ehemaligen Stadtbibliothek in der Kongresshalle entstehen. Henrik Eiben double trouble Lätitia Norkeit Gefüge Oliver Boberg Nebenan 21.03. – 02.05.2015 30.05. – 11.07.2015 05.09. – 17.10.2015 Christine Reifenberger (* 1964, lebt in Köln) entwickelt in ihrer Malerei amorphe, vegetabile Gebilde. Neben ihren zweidimensionalen Arbeiten auf Papier und Leinwand nutzt die Malerin das Papier, um Farbflächen in den Raum zu wenden. Im Malprozess dreht, wölbt und faltet sie das Papier. So wird Geste, Licht, Raum und Materialität zum Thema der Malerei. Die Experimente führen sie in die Welt des Barocks, der Arabeske und der Musik. So entstehen eigentümlich schwebende, flirrende, rotierende und sich auflösende Formen. In diesem Spiel aus Bewegung und Erstarrung, Leichtigkeit und Gewicht durchforscht Christine Reifenbergerauf spannende und überraschende Weise den Raum zwischen Malerei und Objekt. Zeitgleich zur Ausstellung in Gießen zeigt die Künstlerin weitere Arbeiten im Kunstturm Mücke. Oliver Boberg (* 1965, lebt in Nürnberg) rekonstruiert die Wirklichkeit aus Modellen und konstruiert eine Welt, die er dann fotografieren lässt. In der Regel wählt der Künstler als Motive unwirtliche Orte, Plätze und Bauten, die dennoch vertraut anmuten: Unterführungen, Parkdecks oder Lärmschutzwälle an Autobahnen. In diese Reihe gliedert sich auch der Kunstverein mit seinem urbanen Sonderort ein. Boberg wird dort eine ortsspezifische Installation vornehmen und das Verhältnis von Sein und Schein erneut ausloten. »Farben haben mich schon immer interessiert, zur Malerei hatte ich seit Anbeginn eine große Affinität. Aber mittlerweile gibt es mehr und mehr den Bezug zur Skulptur. Dadurch, dass mehr dreidimensionale Arbeiten entstehen, die allerdings eher aus einer zweidimensionalen Ideenwelt von mir entstammen als aus einer skulpturalen Tradition. […] Der Schritt in den Raum ist eine logische Entwicklung gewesen, eine Frage der Zeit, weil die Malerei so wie ich sie mache, schon immer einen starken, skulpturalen Charakter hatte.« Henrik Eiben (* 1975 in Tokyo, lebt in Hamburg) im Gespräch mit Nanna Preußners (2007). 24.10. – 05.12.2015 L ätitia Norkeit (* 1972 in Herborn, lebt in Berlin) arbeitet mit so unterschiedlichen Medien wie Zeichnung, Text, Fotografie und Installation. Ein zentrales Thema ihrer Arbeiten ist die Einrichtung und räumliche Organisation von Innenund Außenräumen. Elemente wie Wege, Teppiche, Steine und Schränke werden aus ihrem Kontext isoliert und zu einem »Landschaftsbild« neu zusammengesetzt. Für die Ausstellung im Kunstverein entsteht eine serielle Wandinstallation aus Zeichnungen und Texten zu Modulen der Organisation, die sich zu einem »Gefüge« verdichten.
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