Kinder und Familien im Mittelpunkt Standortportrait der Adolph-Kolping Familienkita in Hermeskeil Bei einem gemütlichen Kaffee Kontakte zu anderen Eltern knüpfen, gemeinsam im Deutschkurs Vokabeln lernen und einen kostenlosen Kinderwagen aus dem Umsonstladen mit nach Hause nehmen – so sieht der Montagnachmittag in der Adolph-Kolping-Familienkita in Hermeskeil aus. Die Kita hat sich 2011 auf den Weg zur Familienkita gemacht. Sie bietet 75 Kindern Platz und gleichzeitig auch den Eltern viele Möglichkeiten, sich auszutauschen, einzubringen und Unterstützung zu erfahren. Elif K. lebt mit ihrer Familie seit fünf Jahren in Deutschland. Ihr Deutsch ist gut, doch für ihre Führerscheinprüfung musste sie viele neue Vokabeln lernen. Durch eine Kooperation zwischen Kita und Volkshochschule haben die Eltern die Gelegenheit, einmal in der Woche an einem Sprachkurs teilzunehmen. „In einer Stunde haben wir alle Vokabeln rund ums Auto gelernt – meine Führerscheinprüfung habe ich beim ersten Anlauf bestanden“, freut sich Elif K. So wie ihr geht es vielen anderen Müttern und Vätern, die ihre Kinder in die Familienkita bringen. Die Leiterin Katja Ludes und ihr Team haben früh gemerkt, dass sich die Bedürfnisse der Familien in den letzten Jahren geändert haben: erhöhte Mobilität, veränderte Familienmodelle, Familien aus verschiedenen Kulturen – all das macht es nötig, individuell auf die Bedürfnisse der Familien einzugehen. Um das tun zu können, hat die Familienkita innerhalb ihrer Räumlichkeiten einen leichteren Zugang zu Unterstützungsangeboten für alle Familien geschaffen. „Wenn wir gesagt hätten, geh doch mal da hin, wäre die Schwelle viel zu hoch gewesen“, sagt Frau Ludes. Deswegen kommen die Angebote jetzt in die Kita: Sprachkurse der VHS, Sportangebote für Kinder und Eltern , Schuldnerund Lebensberatung des Bistums Trier sowie wöchentliche Beratung der Sozialpädagogischen Familienhilfe der Johanniter und Vieles mehr finden regelmäßig in der Adolph-Kolping Kita statt. Die Familienkita zeichnet sich dabei insbesondere durch die aktive Einbindung der Eltern in die Angebote aus. Dass dies bisher gut gelungen ist, zeigt sich in der durchweg positiven Resonanz der Familien: „Man kann nur was verändern, wenn man selbst aktiv wird, für mein Kind, für mich, meine Kita. Ich erfahre Achtung, erlebe meine Kompetenzen und gehe mit einem guten Gefühl nach Hause“, sagt Tanja Schneider, Vorsitzende des Elternausschusses. Die Idee ein Kinder- und Familienzentrum im Verbundmodell mit verschiedenen Partnern zu gründen, entstand im Jahr 2009 in der Steuerungsgruppe Kinder- und Familienzentrum. Die Steuerungsgruppe bestehend aus der Gesamtleiterin der Kita gGmbH Sandra Steffens, den Leiterinnen drei Hermeskeiler Kitas, Vertreterinnen und Vertreter der Träger, Christoph Eiffler, Leiter des Mehrgenerationenhauses, Dechant Clemens Grünebach aus der Pfarreigemeinschaft hatte die Vision Familien einen Raum zu geben, in dem sie sich wertgeschätzt fühlen und Ihre Fähigkeiten einbringen können. Um diesen Weg des Verbundmodells weitergehen zu können, strebt die Steuerungsgruppe für die Zukunft eine Einbindung von weiteren Kooperationspartnern und die Beantragung von Fördermitteln des Landes an. Denn eines ist Sandra Steffens, Gesamtleiterin der Kita gGmbH und Katja Ludes sehr bewusst: Ein Kinder- und Familienzentrum ist nichts was einmal eingerichtet, bestehen bleibt. Es muss sich weiterentwickeln und dauerhaft auf die Bedürfnisse der Familien eingehen.
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