Ein Wohnzimmer für die Jugend Neuer Quartiersrat

Nr. 90 | Mai 2015
Körnerpost
Quartierszeitung für den Körnerkiez
|
Gazeta dzielnicowa dla Körnerkiez
(Polnisch)
02
Zeichnung: Hamza
05
Projekte
06
Interview
Verteiler*in
gesucht
Neuer
Quartiersrat
Mitgestalten &
mitentscheiden
www.umweltconsulting.biz
Kurz gemeldet
Für sechs Ausgaben
der Körnerpost
Ein Wohnzimmer
für die Jugend
Felicia Scheuerecker und
Alper Köksal vom JoJu23
Editorial
Inhalt
Liebe Leser*innen
der Körnerpost !
Quartiersbüro
Körnerpark
Emser Straße 15
Tel. 62 98 87 90
team@
qm-koernerpark.de
Sprechzeiten:
Mittwoch 15–18 Uhr
Donnerstag 10–13 Uhr
Mitarbeiter*innen:
Ulli Lautenschläger
Öznur Büker
Tom Meier
Dr. Astrid Tag
90 Ausgaben Körnerpost – das sind neun Jahre Berichte
und Interviews, Porträts und Meldungen aus dem Körnerkiez. Ende 2015 ist es damit jedoch vorbei. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hat
beschlossen, keine Zeitungen in den Quartieren mehr zu
finanzieren, deshalb laufen sie nach und nach aus oder
sind bereits ausgelaufen. Gerne möchten wir wissen,
was Sie sich für die noch ausstehenden sechs Ausgaben
wünschen und und worüber Sie noch lesen möchten?
Ein großes Dankeschön geht auch an Projektleiter Cornelius Bilger, seine Nachfolgerin Johanna Erwied und die
Mitarbeiter*innen von „Berlin macht mit! e.V.“, die ab Februar 2014 bis Anfang Mai 2015 die Körnerpost innerhalb
und außerhalb des Kiezes verteilt haben.
Porträt
Lernen auf Augenhöhe
Perspektivenwerkstatt 2013
Projekte
05
Kiezfest Körnerpark
Am 30. Mai 2015
feiert der Kiez
Wir sehen uns beim Kiezfest am 30. Mai 2015 ab 14 Uhr
in der Schierker Straße!
Schöne Tage bis dahin,
die Redaktion
03
K :ornchen
08
Der Jahreszeitenbaum
Schreibkurs am
Albrecht-Dürer-Gymnasium
Kurz gemeldet
KörnerpostVerteiler*in gesucht!
Die Körnerpost wird
mit Mitteln aus
dem Programm Soziale
Stadt finanziert.
Titel: "Attacke gegen
Hundekacke"
am 17. April 2015.
Seit 18 Jahren
demonstrieren die
Schüler*innen der
Peter-Petersen-Schule
mit Unterstützung der
BSR und dem Ordnungsamt für mehr
Sauberkeit im Kiez.
Die Körnerpost erschien erstmalig im
Mai 2006 in einer Auflage von 2.000
Exemplaren. Insgesamt 90 Ausgaben
konnten seitdem mit Unterstützung diverser Beschäftigungsträger innerhalb
und außerhalb des Körnerkiezes verteilt
werden.
Da die letzte Beschäftigungsmaßnahme von
Berlin macht mit! e.V. jetzt ausgelaufen ist, wird
für den Zeitraum Juni bis Dezember 2015 eine*n Verteiler*in gesucht, die/der insgesamt
sechs Ausgaben der Zeitung jeweils zum Monatsanfang in Abstimmung mit dem QM und
der Projektträgerin an derzeit 109 Orte innerhalb und außerhalb des Kiezes liefert.
Die erste Verteilung soll Anfang Juni 2015 erfolgen. Für den gesamten Zeitraum stehen Honorarmittel in Höhe von ca. 940 € zur Verfügung.
Kurzbewerbungen bitte bis zum 18. Mai 2015 an
[email protected].
cm
2
05/2015
Körnerpost # 90
Porträt
Lernen
auf Augenhöhe
Claudia Mattern
Foto: Perspektivenwerkstatt 2013
Die zahlreichen Patenprojekte in Neukölln sind ein Indiz
dafür, wie ungebrochen groß der Bedarf ist, Kinder und
Jugendliche auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen. Der
Verein Perspektivenwerkstatt 2013 fällt jedoch aus dem
Rahmen: Die ehrenamtlichen Bildungspat*innen bieten
Nachhilfe an, bei der nicht nur die Schüler*innen von den
Ehrenamtlichen, sondern auch umgekehrt die Ehrenamtlichen von den Kindern, Jugendlichen und ihren Familien
lernen. Das können beispielsweise türkische oder arabische Vokabeln oder auch Kochrezepte sein, denn im Anschluss an die Nachhilfe essen alle gemeinsam.
„Das Augenhöhe-Prinzip ist uns sehr wichtig“ erklärt Anja
Klinnert, Wirtschaftsingenieurin und Vorstandsvorsitzende.
Einmal monatlich wird das Lernen durch ein Freizeitprogramm für die Familien abgerundet. Das ist mal ein
Ausflug ins Stadion, wenn Hertha oder Alba spielen, ein
Theaterbesuch, ein Besuch im Naturkundemuseum oder
ein Picknick. Etwa die Hälfte der 19 Neuköllner Familien,
die derzeit unterstützt werden, lebt im Körnerkiez oder
ihre Kinder gehen hier zur Schule. Aus dem Körnerkiez
nehmen rund 20 Kinder an den Angeboten des Vereins
teil.
„Die Idee unseres Vereins ist ja, dass Menschen auf Augenhöhe miteinander aktiv werden, die sich aufgrund
von biografischen Momenten nicht unbedingt begegnen
würden. Deshalb sind wir immer auf der Suche nach Ehrenamtlichen, die Freizeit-Angebote machen“, sagt die
Kunstpädagogin Anne Lindner, die zu den Gründungsmitgliedern gehört. Derzeit wird auch die Homepage des
Vereins von einer Agentur ehrenamtlich überarbeitet.
Mehrere tausend Stunden ehrenamtlicher Arbeit sind so
schon zusammengekommen.
Zum Gründungsteam gehören neben Anne Lindner und
Anja Klinnert zwei weitere Wirtschaftsingenieurinnen
und eine Geo-Informatikerin. Dass ihr Verein ausgerechnet Neuköllner Kinder und Jugendliche im Fokus hat,
liegt daran, dass Anne Lindner schon viele Jahre hier lebt
und dem Bezirk verbunden ist.
Wie gelingt es der Perspektivenwerkstatt 2013, Ehrenamtliche für sich zu gewinnen? Die meisten Anfragen gibt
es über die sozialen Netzwerke, betterplace und GuteTat.de
Wichtig ist dem Verein auch, dass alle Anfragen innerhalb von 24 Stunden beantwortet werden. „Ich glaube,
das macht einfach einen positiven Eindruck“ erklärt Anja
Klinnert.
Zumal die Begeisterung der Freiwilligen eine wichtige
Größe darstellt: Wenn Ehrenamtliche bei den monatlichen Ehrenamts-Stammtischen mit leuchtenden Augen
von der Arbeit mit den Familien erzählen, überzeugt das
mehr als jede Online-Werbekampagne. So kommt es,
dass zwei Drittel der Stammtisch-Besucher*innen auch
wirklich ins Projekt einsteigen. Für die Zukunft wünschen
sich Anne Lindner und Anja Klinnert noch viele weitere
engagierte Menschen, die Lust haben, ihre Ideen einzubringen und die gemeinsame Zeit bunt zu gestalten.
Alle arbeiten zu 100 Prozent ehrenamtlich. Um die Kosten
so niedrig wie möglich zu halten, hat der Verein bis heute
keine eigenen Räumlichkeiten, sondern nutzt Räume
im Nachbarschaftsheim Neukölln und im DeutschArabischen Zentrum (DAZ). Langfristig träumen sie
davon, voll einzusteigen und die Perspektivenwerkstatt
als soziale Institution zu realisieren. Um den Kreis zu
schließen, hoffen sie, dass die Schüler*innen, die heute
von Ehrenamtlichen Nachhilfe bekommen, später selbst
im Verein aktiv werden.
In der Gründungsphase hatte der Verein das Glück, ein
Beratungsstipendium bei „startsocial“ zu gewinnen,
ein Programm unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin. Und neulich gab es einen weiteren Preis: Anja
Klinnert wurde von der VNG Stiftung und dem Verbundnetz der Wärme als „Botschafterin der Wärme 2015“ ausgezeichnet. Das Preisgeld wird natürlich den Neuköllner
Familien zugute kommen.
„Aus den Begegnungen folgen oftmals schöne Momente“
sagt Anne Lindner. Durch die gemeinsam verbrachte Zeit,
in der die Ehrenamtlichen eine fremde Sprache kennenlernen oder in neue Kochkünste eingeweiht werden, ist
schon manche Freundschaft entstanden. Letztlich geht
es darum, einander Zeit zu schenken.
www.perspektivenwerkstatt2013.de
www.facebook.com/
Perspektivenwerkstatt2013
Der nächste
Ehrenamts-Stammtisch
findet am 11. Mai 2015,
ab 16 Uhr im DAZ,
Uthmannstr. 23 statt.
Das ungekürzte Porträt
finden Sie unter
www.qm-koernerpark.de/
koernerpost/portraets
Freizeitangebot im
Stadion – Die Karten
für Hertha sind immer
schnell vergeben.
Körnerpost # 90
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Termine
Verschiedene
Orte
>> Sitzung der Aktionsfondsjury
Mi, 6.5., Di, 2.6.,jew. 17 h
Quartiersbüro, Emser Str. 15
>> Sitzung des Quartiersrats
Do, 28.5., 18 h. Ort wird
noch bekannt gegeben,
siehe qm-koernerpark.de
>> Körnerkiezfest
Sa, 30.5., 14-19 h
Schierker Straße
Galerie im
Saalbau
Karl-Marx-Str. 141,
Tel. 90239 3772, Di–So 10–20 h
>> Eike Laeuen - Nacht & Tag
Finissage am So, 3.5., 17 h
>> Jonas Paul Wilisch Reklamiertes Glück
(bis 21.6.) Vernissage Fr, 8.5., 18 h
Helene-­NathanBibliothek
Café eßkultur
& Galerie im
Körnerpark
Schierker Str. 8, Tel. 5682 3939,
Galerie Di–So 10–8
Café eßkultur –
Sommer im Park:
Weitere Termine unter
www.qm-koernerpark.de/
aktuelles
>> Anatolian Jazz Orchestra
Türkische Musik & Jazz.
So, 14.6., 18 h
>> International Mosquito
Filmmusik. So, 21.6., 18 h
>> Alexia Carr & Klaus Schäfer
Oper, Operette, Chansons.
So, 28.6., 18 h
Neukölln Arcaden, Karl-Marx-Str. 66,
Mo–Fr 11–20 h, Sa 10–13 h,
www.stadtbibliothek-neukoelln.de
>> Kommunikation auf Mauern Neuköllner Parolen-Graffiti
Ausstellung v. Christian
Winterstein (bis 13.6.)
>> Buchpräsentation mit
R. Rodewill und H. Bosetzky:
"Bosetzkys Berliner Jugend Erinnerungen in Wort und Bild"
Di, 12.5., 18 h
>> Multimediashow:
Claus-Dieter Steyer - "Geheime
Orte in Berlin: ein Ausflugs
führer" Do, 21.5., 18 h
Galerie:
>> Post-Soviet Cassandras
A. Belov, S. Kazhdan,
V. Lomasko, M. Naprushkina,
N. Plungian, A. Tereshkina.
Ausstellungsdauer: bis 12. Juli
Fincan
Altenbraker Str. 26 / Ecke Nogatstr.,
www.fincan.eu:
>> Konzerte Fr/Sa ab 20 h; 3-8 €
>> Class of movement & dance
Mo 16 h, [email protected]
>> Yoga
Mo 18.30-20 h: Einsteigerkurs
Mo 20.15-21.45 h: Fortgesch.
>> Contemporary Dance
Di 16 h
>> Improtheater für Einsteiger
Di 18.15 h
>> Yoga Flow/Vinyasa Yoga
auf Englisch, Mi 17 h
>> Tango
Mi 18.30-19.30 h: Anfängerkurs
Mi 19.45-20.45 h: Mittelstufe I
Mi 21-22.15 h: Mittelstufe II
So 18.30-19.30 h: Tango
>> Pilates Do 17.30-18.30 h
>> Basic Ballet Class Fr 15 h
>> Alternative Agrar-Messe
"Solidarisches Landwirtschaften"
Projektbörse aus dem Berliner
Umland, inkl. Küche für alle/
Volksküche u. politischem
Rahmen­prog. Sa, 30.5., 15-20 h
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Körnerpost # 90
kunstraum t27
Thomasstr. 27, Tel. 5682 1964,
www.kunstraumt27.de,
Mi–So 15–19 h
>> Finissage: overlaps mit
Künstlergespräch und Auslosung
der Kunstlotterie. Claudia von
Funcke, Mickaël Marchand
So, 17.5., 19 h
>> ZYKLISCH. Ausstellungsprojekt
des WerkStadt Kulturvereins
Berlin e.V. mit Künstler*innen
des Körnerkiezes (bis 21.6.)
Alice Baillaud, Kristina Berning,
Mara Diener · Sergio Frutos,
Douglas Henderson, Janine
Hönig, Morten Stræde
Vernissage am Fr, 22.5., 19.30 h
Laika
Emser Str. 131,
www.laika-neukoelln.de
>„> TATORT" oder
„Polizeiruf 110"
jeden So 20.15 Uhr
>> Veranstaltung zu Öko nomischen Alternativen
>> Mo, 4.5./11.5./18.5., jew. 18 h
>> Improtheater Die Peperonis
Do, 14.5. / 20 h
>> erneuerBAR* (Veranst. der
BUND-Jugend) Di, 19.5. 19 h
>> DICHT.IT Poetry Slam
(Slammer Welcome)
Fr, 22.5. 19.30 h
>> U30-Lesung Fr, 29.5. 19.30 h
Nachbarschaftsheim
Neukölln
Schierker Str. 53, Tel. 8486 6586
Angebote für Erwachsene,
Infos unter
[email protected]:
>> Aquarellieren, Malen,
Zeichnen Mo 18.30–20.30 h
2 € Materialkosten
>> Geselliger Tanzkreis für
Junggebliebene Di 10–11.30 h
>> Tezentao Karate/KungFu
Di u. Do 18-19.30 h
Anm. Sifu Günter Nickel,
Tel. 0176-4466 5402
>> Bewegung am Vormittag
Mi 10–11 h
>„Ariadne“
>
– Sticken,
Häkeln, Filzen Fr 10–13 h
>> Seniorentheatergruppe
„Die Sultaninen“, Fr, 10.30–13 h
Anm. Tel. 0177-633 1957
>> Tango Argentino
Anfänger Fr, 20–21.15 h,
Mittelstufe Fr, 21.30–22.45 h
Anm. Tel. 0151-5912 7052
Küche & Gemeinderaum
Nogatstr. 30, Tel. 0176-4209 0498
www.kusskussberlin.de
>> The Musical Zoo. Für Kinder
von 1–6 J. mit Klavier, Gitarre,
Trommeln, Tanz. Sa, jew. 9.30 h
(bis 2 J.) und 10.30 h (ab 3 J.)
Die Plätze sind begrenzt, bitte
reservieren! themusicalzoo.com
Präventions- u. Gesundheits kurse in der Jonasstr. 43:
Anmeldung Tel. 4003 7884
bzw. 0152-5266 5188,
[email protected]:
>> Präventive Rückenschule
(für Mütter) Mo 11–12.30 h
>> Offene Yogastunden
(Sivananda) Mi 19–20.30 h
Tel. 0157-7044 6139,
[email protected]
>> Vinyasa Flow Yoga
Offene Klasse Do 19.30–21 h
Tel. 0179-960 4543,
[email protected]
Neuköllner
Leuchtturm
Emser Str. 117,
Tel. 6272 8727 (Büro),
6273 0337 (Leuchtturm),
Di–Fr 14–18 h
>> From the notebook
(bis 8.5.) Straßenfotografien von
Jan Michalko und Patrick Becker
>> Der philosophische Zirkel
Sa, 2./16.5., jeweils 15–17.30 h
>> Der literarische Zirkel I
Für alle, die selber schreiben
Sa, 9.5., 15–17.30 h
>> Der literarische Zirkel II
Vorstellung u. Bespr. v. Texten
namhafter Literat*innen
Sa, 23.5., 18–20 h
FABIZ*
*Familienbildungszentrum /
Nachbarschaftsheim Neukölln
Altenbraker Str. 12a
KussKuss
>> Griffbereit“ Zweisprachige
Spielgruppe für 1–3-Jährige
(arabisch-deutsch)
Do 10–12 h, Tel. 0179-574 0753
>> Krabbelgruppe
"Musik-Bewegung–Spiel im
ersten Lebensjahr" (6–12 Mon.)
Do 12–13.30 h
>„Musik
>
– Bewegung –
Spiel“ für 1–2-Jährige m. Eltern
Fr 14.45–16.15 h
>> Musikgarten für Kita-Kinder
und Eltern. Fr 16.15–17.45 h
>> Schreibabyambulanz
Mi 9–13 h, Do 10–14 h
Tel. 0177-4830533
>> PEKiP Mo 10–11.30 h,
Mo 12-13.30 h
>> Babymassage Mo 14-15.30 h
>"Griffbereit“
>
Zweisprachige
Spielgruppe für 1–3-Jährige
(türkisch-deutsch)
Di 10–12 h, Tel. 0177-912 6686
>> Rückbildungsgymnastik
für Frauen nach der Geburt
Mi 10.30–12 h, Fr 12.30–14 h
>> Rumänisch-deutsche
Mutter-Kind-Gruppe
Mi 13.45–15.45 h
WerkStadt
Emser Str. 124,
www.werkstadt-berlin.com
>> ART CLINIC:
Kritik- und Feedbackrunde für
Bildende Künstler.
Bignia Wehrli, Patrick Brandt,
Anne Gathmann
Mo, 4.5., 20-22 h
>> KONZERT:
"Mein Freund" und "Loatbar"
Fr, 15.5., 20-22 h
Projekte
Neuer Quartiersrat
Körnerpark
Am 26. März 2015 wurde im Körnerkiez der neue Quartiersrat gewählt. Als Bewohnervertreter*innen aktiv sind
Christina Benedict, Dr. Andreas Bloch, Patrik Boerner,
Kerstin Braun, Werner Brinkmann, Peter-Michael Heise,
Marlene Karl, Nassim Safwan, Gülfidan Tuzlu und
Franziska Zeisig. Ihre Stellvertreter*innen sind Caner
­
Altin, Donald Lucht und Marion Seifert.
Neben ihnen engagieren sich als Vertreter*innen und
Stellvertreter*innen der Institutionen Ute Andermann
und Hildegard Greif-Groß von der Peter-Petersen-Schule,
Simone Schützmann und Sabine Fairbanks-Eichholz von
der Konrad-Agahd-Schule, Rainer Kistermann und Karin
Nix vom Albrecht-Dürer-Gymnasium, Barbara Schünke
und Bernhard Heeb vom Nachbarschaftsheim Neukölln,
für die Kitas Kerstin Jaskulka (Kita Babelgamm) und Antje
Schmidt (Kita Helin), für die sozialen Einrichtungen Heidemarie Sohnemann (Lebenshilfe Berlin) und Peter
Hein (S.I.S. e.V. Sprach- und Integrationsschule), für die
kulturellen Einrichtungen Elvira Möller (Boom! e.V.) und
Nadine Lorenz (WerkStadt Kulturverein Berlin e.V.) sowie
für die Grundstückseigentümer*innen Marianne Pyrczek
und Bernhard Thieß.
Der Quartiersrat setzt sich aus Bewohner*innen und Vertreter*innen der Schulen, Kitas, sozialen und kulturellen
Einrichtungen und Initiativen sowie Gewerbetreibenden
und Hauseigentümer*innen zusammen. Die Mitglieder
diskutieren über Projektanträge zu Themen wie Bildung,
Jugend, Partizipation, Kunst und Kultur, Integration und
Nachbarschaft und entscheiden über die Vergabe von
Fördermitteln im Quartier.
Die Sitzungen finden meistens am letzten Donnerstag im
Monat an unterschiedlichen Orten im Körnerkiez statt
und sind öffentlich.
Claudia Mattern
Kiezfest Körnerpark
Foto: Mathias Hühn
Am 30. Mai 2015 ist es wieder soweit: Das Kiezfest
Körnerpark findet bereits zum 10. Mal statt! Von
14 bis 19 Uhr wird die Schierker Straße zur Kiezfest-Meile
mit vielen bunten Ständen, „Mitmach-Stationen“ für
Kinder und einem Bühnenprogramm mit Musik, Theater und K
­ leinkunst.
Im Vordergrund steht das Miteinander der Nachbar*innen und Kulturen. Wir wollen mit dem Kiezfest
den Zusammenhalt im Kiez stärken und die vielen
vorhandenen Potentiale bei uns im Quartier präsentieren. Das Fest soll neue nachbarschaftliche Kontakte
fördern und bestehende stärken. Kurz: Das Kiezfest
Körnerpark ist ein Nachbarschaftsfest vom Kiez für
den Kiez, denn die Menschen aus dem Kiez können
mitentscheiden und es mitgestalten!
Das Kiezfest wird mit öffentlichen Mitteln aus dem
Programm Soziale Stadt gefördert und hat daher eine
nicht-kommerzielle Ausrichtung. Das heißt: Kommerzielle Angebote an den Ständen sind nicht zulässig. Vereine, Initiativen und Gewerbetreibende aus dem Körnerkiez können sich an Informationsständen vorstellen,
„Mitmach-Aktionen“ und Speisen bzw. Kleinigkeiten
gegen Spende anbieten.
Die Koordination des Kiezfestes liegt beim Nachbarschaftsheim Neukölln (Claudia Goldberg). Veranstalter
sind das Quartiersmanagement Körnerpark und das
Nachbarschaftsheim Neukölln.
Alle sind herzlich eingeladen!
Claudia Goldberg
Neuigkeiten zum
Kiezfest auf Facebook:
htwww.facebook.com/
kiezfestkoernerpark
Kontakt:
c.goldberg@
nbh-neukoelln.de
Tel. 6322 5068-21
Kiezfest 2012 in der
Emser Straße
Körnerpost # 90
05/2015
5
Interview
Ein Wohnzimmer
für die Jugend
Der Jugendtreff JoJu23 ist mittlerweile schon eine Institution
im Kiez, die jugendlichen Besucher*innen aus der Anfangszeit im Spätsommer 2007 gehen längst eigene Wege. Die Pädagogin Felicia Scheuerecker ist derzeit als Elternzeitvertretung für Hamidush Bakri Ansprechpartnerin für die Jugendlichen, Alper Köksal gehört seit November letzten Jahres zum
JoJu23-Team.
Seit 2009 trägt das Bezirksamt Neukölln die Kosten für den
anfangs mit Soziale Stadt-Mitteln finanzierten Jugendtreff.
Träger der Einrichtung ist Evin e.V.
chen mit den Jüngeren gespielt. So etwas sehe ich total
gerne, das ist so ein Treffpunkt, wo es sich ein bisschen
vermischt.
Köksal: Mir hat es auch super Spaß gemacht! Mit der
Gruppe haben sie schon öfter gespielt. Die sind fair, deshalb spielen sie gerne mit ihnen. Meine einzige Aufgabe
beim Spiel war es zu schauen, dass ordentlich gewechselt wird und es fair innerhalb unserer Gruppe bleibt.
Ansonsten läuft das von alleine, das ist toll. Neukölln ist
ja mittlerweile ziemlich gemischt, das finde ich gut. Auch
die Mischung beim Fußballspielen ist sehr gut. Das ist
eine Integration, wo zwei Seiten aufeinander zukommen
und voneinander lernen. Auch die anderen, die Studenten, haben sich von unseren Jungs ein paar Sachen
abgekuckt, z.B. Lockerheit (lacht) …
Scheuerecker: Und es entsteht einfach mal eine Kommunikation! Sonst findet das hier oft nicht statt. Sport ist
so super, es verbindet einfach.
Foto: Claudia Mattern
Mehr als Fußballspielen passiert bislang
aber nicht zwischen den Alteingesessenen und
den Neuzugezogenen?
Felicia Scheuerecker
und Alper Köksal
vom JoJu23
Felicia, Alper, was können die Jugendlichen
im JoJu23 machen?
Das ungekürzte Interview
finden Sie unter
www.qm-koernerpark.de/
koernerpost/
interview
Jugendtreff JoJu 23
Jonasstr. 23
Tel. 7469 0050
Di–Fr 15–20 Uhr
www.evin-ev.de
jugendtreff-koernerpark@
evin-ev.de
Alper Köksal: Ein Spezialangebot seit letztem Jahr ist das
Tonstudio, das wurde im Dezember 2013 über das QM
finanziert. Donnerstags kommt ein Musiker, der schon
viel auf die Beine gestellt hat. Er hat zehn Tracks aufgenommen, die jetzt von ihm gemischt und auf CD gebrannt
werden. Vor kurzem haben wir den Rapper JMC von der
Naunynritze in Kreuzberg eingeladen und gemeinsam
mit den Jugendlichen einen Rap-Track aufgenommen,
das hat sie noch mal motiviert. Die Jugendlichen können
im JoJu Tischtennis oder Kicker spielen oder z.B. mit Felicia und mir kochen, das machen wir oft und gerne.
Felicia Scheuerecker: Eine Honorarkraft bietet außerdem MMA-Training an, Mixed Martial Arts, das ist
eine Art Kampfsport-Training mit Ringen, Kick-Boxen
und Krafttraining. Er ist deutscher Meister, also Profi,
und kommt jedes Mal mit neuen Ideen, das ist ein super
Training. Zum offenen Angebot gehört, dass die Jugendlichen alles nutzen können, z.B. auch Brettspiele. Oft
werden wir gefragt, wie wichtig das JoJu als Ort für die
Jugendlichen im Kiez ist. Sie kommen täglich, das JoJu ist
so etwas wie ihr Wohnzimmer.
Gibt es denn Berührungspunkte zwischen
Neuzugezogenen und euren Jugendlichen?
Scheuerecker: Ja, beim Fußballspielen auf dem Schierker
Platz. Da sind viele und man kommt immer schnell ins
Gespräch. Gestern war es auch ganz toll. Eine Gruppe
unserer Jugendlichen war auf dem Schierker Platz, dort
haben ein paar Ältere Fußball gespielt. Unsere Jungs
haben gesagt, kommt, da sind Studenten, wir spielen
gegen die, wir zocken die ab. Wir sind auch hingegangen,
und die Studenten haben mit unseren Jungs gespielt,
das war so super. Ich habe nur zugeschaut und ein biss-
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05/2015
Körnerpost # 90
Köksal: Wir beobachten, dass die Jugendlichen über die
neuzugezogenen Leute reden und ihre Witze machen,
denn die sind ja neu. Aber sie sind sehr neugierig.
Scheuerecker: Wie überall gibt es immer eine klassische
Kategorisierung … Sobald jemand einen Jute-Beutel und
keine Plastiktüte hat, reden unsere Besucher von ‚Studenten’ …
Köksal: Aber es funktioniert trotzdem, weil die Jungs mit
ihnen Fußball spielen.
Scheuerecker: Ich sehe das schon sehr kritisch. Ich bin
auch Zugezogene und jetzt vier Jahre hier im Körnerkiez
tätig, ich finde, es ist schwierig, Kontakt zu knüpfen und
ein tolerantes, offenes Miteinander zu leben. Durch den
Verein schwarzekatze/weisserkater und meine Arbeit
hier habe ich den Vorteil, Kontakt zu den Menschen zu
haben und den Kiez kennenzulernen.
Wie ist denn die Akzeptanz unter den
Nachbar*innen gegenüber den Jugendlichen?
Scheuerecker: Unsere Nachbarn sind vermehrt junge
Leute und noch vereinzelte ältere Leute. Das hier ist ja
ein Wohnhaus, und wenn die Jugendlichen im Hof sind,
hallt es und ist sehr laut. Ab und zu bekommen wir
Beschwerden, so wie jeder andere Jugendclub auch.
Schwierigkeiten habe ich, wenn die Leute zwar sagen, wir
finden das toll, dass hier dieser Jugendclub ist, aber dass
die Jugendlichen zu laut sind oder respektlos, das geht
gar nicht. Aber genau deshalb sind wir hier und wollen
dagegenwirken. Mich wundert es, weil diejenigen, die
sich beschweren, teilweise jünger sind, vielleicht 25. Aber
diesen Jugendclub gibt es nicht seit gestern. Die Jugendlichen sind hier aufgewachsen und wenn man irgendwo
hinzieht, muss man sich dessen bewusst sein, wie es dort
abläuft.
Köksal: Ich denke auch, Leute, die hier zuziehen, haben
eine Verantwortung. Unsere Jugendlichen sind ja keine
schlechten Jungs, sie haben einen anderen Lebensstil
und sind anders aufgewachsen. Solche Konflikte, die
dann entstehen, sind auch Anerkennungs- und Respektkonflikte.
Scheuerecker: Wir nehmen jede Beschwerde an, ich
sage immer, das ist gut, dass ihr kommt und den Kontakt
zu uns sucht. Aber natürlich möchte ich auch die Kids, die
hier aufwachsen, beschützen, weil ich einen persönlichen
Bezug zu ihnen habe. Man lebt zusammen und muss aufeinander achten. Ansonsten muss man sich eine Blase
suchen, wo alles so läuft, wie man sich das vorstellt.
14 sind. Sie haben vom JoJu schon gehört, aber kommen
nicht, warum auch immer. Außerdem sollten wir ein Kiezfußballturnier mit der Nachbarschaft veranstalten.
Wie ausgeprägt ist denn der Wunsch der
Jugendlichen nach Mitbestimmung?
Was wünscht ihr euch für eure weitere Arbeit?
Köksal: Vor allem die Peer Helper haben ein paar Sachen
eigenständig zum Laufen gebracht. Natürlich haben
auch die Jugendlichen Selbstbeteiligungswünsche und
machen Vorschläge. Wir sind da, um sie zu begleiten und
zu schauen, dass die Angebote passen. Wir halten sie
an, Aktuelles anzunehmen und machen sie z.B. darauf
aufmerksam, ob der Kiez sauber ist. Ich denke, dass wir
ein paar Ideen vorgeben müssen. Außerdem müssen wir
mit ihnen viel raus an andere Orte gehen. Sie müssen die
Welt sehen und brauchen viele Reize.
Scheuerecker: Wir sehen unsere Aufgabe oft auch darin,
ihnen neue Dinge zu präsentieren – auch solche, auf die
sie erst keine Lust haben. Neulich waren wir z.B. reiten.
So etwas haben sie noch nie gemacht, es war aber ganz
toll und sie wollen es jetzt wieder machen.
Was die Mitbestimmung angeht, ist sie auch eine Frage
des Alters.
Scheuerecker: Ich wünsche mir, dass unsere Arbeit und
das JoJu weiter unterstützt und anerkannt werden, dass
das JoJu ein offener Ort für viele unterschiedliche Kiezbewohner bleibt und dass alle einen kleinen Teil für das
Miteinander und die Toleranz beitragen.
Köksal: Mein größter Wunsch für unsere Arbeit ist, Solidarität im Alltag zu schaffen. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich diese Arbeit mache. Wir haben hier
ja Charaktere unter unseren Jugendlichen, das sind
super Leute mit Herz, aber sie schwimmen einfach mit.
Dagegen will ich wirken. Ich weiß, wie es sein kann, mit
Migrationshintergrund hier zu leben, es können blöde
Situationen entstehen, weil man abgestempelt wird.
Deshalb ist es eine große Aufgabe für mich, im Gegenzug
dafür zu sorgen, dass unsere Jugendlichen andere nicht
abstempeln.
Die Fragen stellte Claudia Mattern
Wie hoch ist denn eurer Meinung nach die
Identifikation der Jugendlichen mit ihrem Kiez?
Köksal: Sie gehen ja gar nicht raus, sie können sich nur
sehr stark mit ihrem Kiez identifizieren. Der Kiez ist ihnen
sehr vertraut, deswegen haben wir es wahrscheinlich so
schwer, sie mal raus zu kriegen, um etwas anderes anzuschauen.
Köksal: Wir werden eine Reise mit den Peer Helpern machen, die über den Aktionsfonds des QMs finanziert wird.
Im Sommer werden wir öfter auf den Fußballplatz gehen,
um auch im Kiez präsenter zu sein. Gerade dort lernen
wir viele neue Jugendliche kennen, die zwischen 12 und
Foto: JoJu23
Welche Pläne habt ihr für diesen Sommer?
Reitausflug in
Brandenburg
Körnerkiezgeschichten
„Zyklisch“
WerkStadt-Ausstellung im
kunstraum t27
Am Freitag, den 22. Mai 2015 um 19.30 Uhr eröffnet der
WerkStadt Kulturverein eine Gruppenausstellung im
kunstraum t27, Thomasstr. 27 mit Künstler*innen, die
im Körnerkiez leben und arbeiten. Die Ausstellung ist bis
zum 21. Juni 2015 zu sehen. Präsentiert werden die Arbeiten von Alice Baillaud, Kristina Berning, Mara Diener,
Sergio Frutos, Douglas Henderson, Janine Hönig, Morten
Stræde.
Das Periodische, die Wiederkehr, der Kreislauf von
Werden und Vergehen – das sind Themenkomplexe, mit
denen sich künstlerisches Schaffen seit Menschenge-
denken befasst. Inspiriert vom Lebenszyklus, dem jedes
Wesen unterliegt, fasziniert von der unaufhörlichen
Neuordnung der Dinge, wie auch deren unaufhaltsamen
Zerfalls, angezogen vom Motiv des Kreises, der sich als
geometrische Figur in allen Bereichen des Lebens und
der Wissenschaft wiederfinden lässt, haben Kunstschaffende sich mit dem Thema des Zyklischen befasst.
Von Gemälden über Skulpturen bis hin zu Soundinstallationen präsentieren die Künstler*innen eine große Bandbreite an Genres. Mit dem hohen Niveau ihres Schaffens
und ihren zugleich so unterschiedlichen Herangehensweisen bereichern sie den künstlerischen Kosmos des
Körnerkiezes. Die Ausstellung „Zyklisch“ zeigt der Öffentlichkeit eine Momentaufnahme ihres aktuellen Schaffens
Kunstfiliale, WerkStadt Kulturverein
Körnerpost # 90
05/2015
7
Pressekontakt:
Anna Maria Ortese
projekte@
werkstadt-berlin.com
Tel. 5163 4856
Öffnungszeiten:
Mi-So 15-19 Uhr
Die Ausstellung
wird im Rahmen des
Projektes „Kultur für
alle Generationen“
mit Mitteln aus dem
Programm Soziale
Stadt gefördert.
K:ORNCHEN
Schreiben im Körnerpark
Das Albrecht-Dürer-Gymnasiums hat einen Zusatzkurs
„Schreiben in der Oberstufe“ eingeführt, der die Schüler*innen an Textproduktion und -überarbeitung heranführen soll. Im Rahmen dieses Kurses gibt es ein Modul zum
außerunterrichtlichen Schreiben, bei dem die Schüler*innen
z.B. in den Körnerpark gehen. Der letzte Text wird in einer
der nächsten Ausgaben der Körnerpost veröffentlicht.
Der Text von
Jonaed Oafi Rahman
ist im Rahmen des
Kurses „Schreiben in
der Oberstufe“ von
Daniela Wolf und
Anika Schmitt am
Albrecht-DürerGymnasium
enstanden.
Foto: ADO
Daniela Wolf
Der Jahreszeitenbaum
Von Jonaed Oafi Rahman
Neben mir die Feuerwehr, unter mir sehr viel Müll, vor
mir viele Leute und Straßen und über mir der Himmel
mit den Wolken oder die wunderhübschen Sterne. Wer
bin ich wohl? Kein Mensch, sondern das wichtigste Lebewesen zum Überleben der Menschen, der gutaussehendste Baum der Welt. Die Menschen haben mir einen
bestimmten Namen gegeben, weil ich in allen Jahres-
zeiten sehr gut aussehe, der Jahreszeitenbaum! Ich bin,
höchstpersönlich, das Zentrum in diesem Gebiet. Da ich
so berühmt bin, sollte ich keine Aufgaben haben, außer
gut bei den Menschen herüberzukommen. Aber dennoch muss ich so einiges in meinem Alltag durchstehen.
All das, was ich durchstehen muss, würde kein anderer
Baum der Welt glauben. Aber ich bin nicht der einzige
Baum, der das ganze Theater mitspielt. Einer meiner
größten Feinde sind die Autos. Ihre Abgase sind viel zu
giftig für mich und lassen mich sehr schlecht aussehen.
Aber anscheinend kümmert es die Fahrer nicht, wie der
Jahreszeitenbaum aussieht.
Dann kommen die vielen Menschen mit ihren ganzen
Müll, seien es abgenutzte Alufolien oder Zigaretten,
alles landet auf meiner Erde, wo meine jungen Sträucher wachsen. Das waren meine größten Feinde, nun die
Feinde, mit denen ich zwar immer zusammen lebe, die
mir aber nicht so extrem schaden. Als erstes die Hunde,
die die ganze Zeit herumbellen. Sie schreien so laut, dass
mir die Haare (Blätter) immer wieder im Winter abfallen
und dann meine jungen Sträucher mich verlassen.
Aber wenn die Hunde mal ihr Geschäft durchführen
müssen, machen sie das ausgerechnet auf meiner Erde!
Als zweites die Feuerwehr! Die Sirenen sind so laut, dass
man die von der A-D-O aus bis zum Hermann-Quartier
hört. Im Abstand von 0 Stunden, 37 Minuten und 58 Sekunden ertönt die Feuerwehr, mal fährt sie die Emser
Straße hoch und mal die Straße herunter.
Als drittes die Müllabfuhr. Diese startet schon um 6 Uhr
morgens. Zwar machen sie immer meine Erde sauber,
aber sie sind so laut, dass ich immer wieder aus meinem
Schönheitsschlaf erwachen muss. Nicht nur die Feuerwehr steht vor mir, sondern auch eine Bäckerei. Der
Bäcker steht immer um 4 Uhr morgens auf, um seine
Brötchen zu backen. Das ist doch nicht normal, jeder
braucht seinen Schlaf, um gesund zu leben. Aber um
seine Brötchen zu backen, muss er etwas in seiner Bäckerei sehen können. Dies geht jedoch nur, wenn es hell
ist oder die Lampe scheint. Sagen wir es mal anders, die
Lampe scheint auf mein Gesicht, obwohl ich kein Gesicht
habe. Also kann man sagen, dass ich jeden Tag ab 4 Uhr
morgens aktiv bin.
Dann gibt es noch ein Problem und zwar, dass ich immer
wieder Tausende von Fahrrädern sehe und verspätete
Kinder. Zwar ist das kein Problem, aber ich empfinde Mitleid gegenüber den Kindern und den Fahrrädern.
Jetzt habt ihr alle einen Eindruck, wie mein Alltag aussieht. Aber um alles zusammenzufassen: So sieht mein
Alltag aus!
Impressum
Herausgeber: Quartiersmanagement Körnerpark
Emser Straße 15, 12051 Berlin
Tel. 6298 8790 | Fax 6298 87910
www.qm-koernerpark.de | [email protected]
V.i.S.d.P.: Claudia Mattern
Redaktion: Claudia Mattern, [email protected]
Die Körnerpost
wird gefördert von:
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05/2015
Körnerpost # 90
Autor *innen dieser Ausgabe:
Claudia Goldberg, Jonaed Oafi Rahman
Druck: Ronald Fritzsch | Auflage: 2.500
Die Körnerpost erscheint 2015 zehnmal jährlich.
Die nächste Ausgabe erscheint Anfang Juni 2015
Redaktionsschluss: 18. Mai 2015