LOKALES Samstag, 18. April 2015 Rosche Suderburg Aue Redaktion Aue/Rosche/ Suderburg Bernd Schossadowski [email protected] Tel. (05 81) 80 89 12 10 Abzeichen für Schwimmer: Kurs in Stadensen Stadensen. Die DLRG Stadensen bietet ab dem 11. Mai jeweils montags ab 18 Uhr im Sommerbad die Möglichkeit zum Erwerb von Rettungsschwimmabzeichen – auch für Nichtmitglieder. Das Angebot richtet sich besonders an die mit dem Schulschwimmen beauftragten Lehrkräfte. Sie sollen dazu beitragen, dass die Zahl der Kinder, die schwimmen lernen, steigt. Für die ersten Kursabende ist ein theoretischer Unterricht geplant. Danach folgt der praktische Teil bis zum Erwerb des angestrebten Deutschen Rettungsschwimmabzeichens in Bronze, Silber oder Gold. Für Mitglieder der DLRG Stadensen entstehen keine Kosten. Nichtmitglieder können neu in die DLRG eintreten oder zahlen eine geringe Gebühr. Anmeldungen und weitere Informationen unter www.stadensen.dlrg.de. Anmeldeschluss ist am 10. Mai. TERMINE Wandern in Seewiesen Abbendorf. Zu einer vogelkundlichen Wanderung durch die Bad Bodenteicher Seewiesen unter der Leitung von Karl-Heinz Köhler lädt die NABU-Kreisgruppe Uelzen ein. Treffpunkt ist am Freitag, 24. April, um 18 Uhr in Abbendorf nahe des Ortsausgangs in Richtung Schafwedel. Für die zweistündige Exkursion wird festes Schuhwerk empfohlen. Seite 5 Wölfe verfolgen Reiter Rudel vom Truppenübungsplatz hat Scheu verloren / Wolfsberater fordert Ministerium zum Handeln auf Von Gerhard Sternitzke Ellerndorf. Der Schreck steckt Josephina Doose immer noch in den Knochen. Die 25jährige Ellerndorferin war mit einer Freundin ausgeritten, da bemerkte sie, dass ihr vier oder fünf Wölfe folgten – zwar mit etwa 150 Metern Abstand, aber doch zielstrebig. „Die vorderen schlichen sich an, in geduckter Haltung, als hätten sie Beute gesichtet“, erinnert sich die Studentin an den Vorfall, der sich bereits am Ostermontag auf einem Acker in unmittelbarer Nähe der Ellerndorfer Heide ereignete. Die Reiterinnen galoppierten zurück. Irgendetwas ist anders bei dem Rudel vom Truppenübungsplatz Munster, beobachtet Wolfsberater Theo Grüntjens. „Irgendwo muss was passiert sein, dass sie die Nähe zum Menschen suchen.“ Bei Lopau hatte eine Hundehalterin eine unheimliche Begegnung mit Wölfen, bei Brambostel dokumentierte ein Landwirt mit dem Handy, wie fünf Wölfe ihn auf seinem Traktor kurzzeitig umkreisten. Das ist untypisch: „Die Wölfe vom Schießplatz sehen Sie nur nachts mit Hilfe von Fotofallen.“ Seit Wochen drängt Grüntjens deshalb das Umweltministerium in Hannover, auf das auffällige Verhalten, die fehlende Scheu des Rudels zu reagieren. „Ich kann nicht Reiterin Josephina Doose wurde in der Nähe der Ellerndorfer Heide von vier bis fünf Wölfen verfolgt: „Die vorderen schlichen sich an, in geduckter Haltung, als hätten sie Beute gesichtet.“ Foto: privat ausschließen, dass aus der Nähe zum Menschen Aggression wird“, gibt der Förster zu bedenken. „Ich erwarte konkrete Maßnahmen. Die Jungwölfe wandern in den nächsten Wochen ab, und bis dann sollten wir wissen, was passiert.“ Diese Maßnahmen müssen aus seiner Sicht erreichen, dass sich die Wölfe dem Menschen nicht nähern. Zunächst reagiert das Ministerium mit einer Untersuchung. Neben den Wolfsbera- tern, die alle Vorfälle dokumentieren, sind weitere Experten beauftragt. Dabei sei man auch auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen, betont Grüntjens. „Wir brauchen jede Sichtung und so schnell wie möglich, weil man dann daraus Reaktionen ableiten kann.“ So könne es sein, dass ein Wolf mit einem Narkoseschuss betäubt und anschließend mit einem Sender ausgestattet werde. Für die nächste Zeit bis zur Entscheidung des Umweltministeriums gibt der Wolfsberater Vorsichtsmaßregeln für den Westen des Landkreises, wo Wölfe vom Truppenübungsplatz unterwegs sind: „Lasst die Pferde nicht in der Nacht auf die Weide! Reitet nicht im Wald, in der offenen Flur kann man reiten, da kann man sich zurückziehen“, rät Grüntjens. „Wer in dem Gebiet unterwegs ist, soll Pfefferspray mitnehmen. Er wird es nie brauchen.“ Der Ärger mit den Munsteraner Wölfen, die sich nicht verhalten, wie sie sollen, bringt den Förster nicht von seiner Grundeinstellung ab: „Trotzdem liebe ich die Wölfe. Für mich sind sie Wildtiere, die eine Lebensberechtigung haben.“ Allerdings mit der Einschränkung, dass Menschen sich gefahrlos bewegen können. • Kontakt für Wolfsmeldungen: (01 72) 7 66 88 41, [email protected]. Sprecher: Wölfe blieben bislang friedlich Umweltministerium nimmt Stellung zu auffälligem Verhalten des Wolfsrudels / Keine veränderten Verhaltensmaßregeln stk Ellerndorf/Hannover. „Wölfe aus dem Munsteraner Rudel verhalten sich tatsächlich teilweise weniger scheu, als wie es bei Tieren in anderen Rudeln beobachtet wird“, räumt der Pressesprecher des Umweltministeriums in Hannover Rudi Zimmeck auf AZAnfrage ein. Es müsse aber berücksichtigt werden, dass junge Wölfe häufiger neugierig seien. „Bei den gemeldeten Begegnungen haben sich die Wölfe bislang nicht aggressiv verhalten“, betont Zimmeck. Die Ursachen für das auffällige Verhalten seien noch unbekannt. „Allen Hinweisen wird aber nachgegangen.“ Weitere Konsequenzen nennt der Sprecher nicht. Zimmeck bleibt bei der bisherigen Argumentationslinie: „Grundsätzlich gilt, dass von gesunden Tieren keine Gefahr für den Menschen ausgeht.“ Das zeigten auch die Erfahrungen aus anderen Ländern. Deshalb gelte weiterhin folgende Empfehlung bei Begegnungen mit dem Wolf: „Sich bemerkbar machen durch lautes Sprechen, Rufen oder In-die-Hände-Klatschen. Dabei wird empfohlen, sich langsam – mit dem Gesicht zum Wolf – zurückzuziehen“, so Zimmeck. „In der Regel ziehen sich Wölfe bei so einem Verhalten zurück. Junge Wölfe könnten manchmal weniger vorsichtig sein als die Alttiere. „Auch für das Umweltministerium stehen der Schutz und die Sicherheit der Menschen an vorderster Stelle“, fügt Zimmeck hinzu. Die Wahrscheinlichkeit des Angriffs eines Wolfs auf Pferde werde grundsätzlich als gering eingestuft, völlig auszuschließen sei es nicht. Bislang habe Niedersachsen keinen amtlich nachgewiesenen Fall zu verzeichnen. „Fohlen sollten nicht alleine auf Weiden gehalten werden oder sie sollten durch wolfsabweisende Zäune geschützt werden.“
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