Stadt Geschichte Forst Manual Vorkonzept Ausstellungshalle Forst (Lausitz) kocmoc.net

Stadt Geschichte Forst
Manual Vorkonzept
Ausstellungshalle Forst (Lausitz)
Gustav-Adolf-Str. 17
04105 Leipzig
Tel0341.2254 00-40
Fax0341.2254 00-41
[email protected]
www.kocmoc.net
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Inhalt
01 Ausgangslage/ Anforderungen03
Vom Füllen einer Hülle
04
Funktionale Anforderungen
Exponate Stadtgeschichte
06
Exponate Textilgeschichte
07
Exponate Region
08
Zielgruppen
05
09
02 Konzept 10
Zusammenfassung11
Ergeschoss
13
STADT
14
LAND
17
STOFF
20
Sonderausstellung
23
Obergeschoss24
STADT
25
LAND
28
STOFF
30
Dramaturgie32
Leitsystem33
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01 Ausgangslage
Anforderungen
3
Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Vom Füllen einer Hülle.
Welche Zielgruppen
sollen angesprochen
werden?
Dass die Errichtung des Gebäudes in
Zusammenhang mit der umfangreichen
Umgestaltung städtebaulich Sinn macht,
ist kaum anzuzweifeln, dennoch stellt sich
die elementare Frage nach einem nachhaltigen Nutzungskonzept. Die große Gefahr
bestünde sonst darin, dass mit großem Aufwand etwas entsteht, das dann weder von
Touristen noch von den Bürgern der Stadt
angenommen wird. Eine schicke, moderne
Hülle ohne Seele.
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Im Zuge des Vorkonzepts bestand daher
die Hauptaufgabe in der Beantwortung der
Frage: „Was und für wen ist das Haus?"Aber
ohne Wissen um die Zielgruppen und den
Mehrwert, den sie durch den Besuch „des
Hauses“ erzielen, ist diese Frage nicht
zu beantworten. Gleiches gilt für weitere
Grundlagen wie Exponatlage und funktionalen Anforderungen.
Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
Welchen Mehrwert
hat das Haus für die
definierten Zielgruppen?
Welche Exponate stehen
als Sachzeugen zur
Verfügung?
Welche funktionalen
Anforderungen
bestehen?
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Funktionale Anforderungen
Geschichte der Stadt und
Region vermitteln
Integration verschiedener geschichtsvermittelnder Institutionen und
der Tourist-Info
Identifikationsort für die
Bürger der Stadt schaffen
Multifunktionsraum für
Veranstaltungen
Die vorrangigste Aufgabe der zukünftigen
Ausstellungshalle besteht in der Vermittlung der Geschichte der Stadt und der
Region über eine Dauerausstellung und regelmäßige Sonderausstellungen. Daneben
würde es sich anbieten, die verschiedenen
Institutionen, die sich mit der Geschichte
der Region auseinandersetzen ("Archiv der
verschwundenen Orte" und "Kirchliches
Informationszentrum") an diesem Ort zu
vereinen.
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Die Tourist-Info soll ebenfalls in die Konzeption eingebettet werden. Weitere Vorgaben
bestanden darin, die "Schwarze Jule", also
die Lokomative der ehemaligen Stadteisenbahn, und einen Veranstaltungsraum zu
integrieren.
Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Exponate Stadtgeschichte
Im Textilmuseum gibt es eine kleine Sammlung von stadtgeschichtlich relevanten
Exponaten. Diese sind sehr divers und
von sehr unterschiedlichem historischen,
ästhetischen und kunstgeschichtlichen
Wert. Es ist daher zu konstatieren, dass die
Exponate keine überregionale Bedeutung
haben und als alleinige "Zugpferde" nicht
geeignet sind, Touristen anzulocken.
Allerdings gibt es sehr viele interessante,
emotionale und zuweilen skurrile Geschichten, die u.a. vom sehr engagierten
Museumsverein der Stadt Forst (Lausitz) zusammengetragen wurden. Diese oft anekdotischen Geschichten, z.B. vom stärksten
Mann der Welt Emil Borchardt, können aber
sehr wohl als Grundlage einer Erzählung
dienen, die zur Stärkung der Identität mit
der Heimat Forst beitragen könnte.
Die vielleicht stärksten Exponate sind die
Friedhofsglocke mit Spuren von Granatsplittereinschlägen und die Stadtansicht
von Forst mit den rauchenden Schornsteinen. Die Glocke berührt auf sehr emotionale
Weise und könnte als ein Hauptexponat der
Stadtgeschichte inszeniert werden. Das
Gemälde entzieht sich einer eindeutigen Bewertung, da man es aus heutiger Perspektive nicht mehr nur unter dem Fortschrittsgedanken ansehen kann, sondern immer gleich
die Umweltverschmutzung sieht. Andererseits war es eine Zeit, in der viele Menschen
in Forst ihr Auskommen hatten und es der
Stadt wirtschaftlich sehr gut ging. Diese
widersprüchlichen Deutungen machen es zu
einem interessanten Exponat.
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Exponate Textilgeschichte
Die Exponatlage zur Textilgeschichte ist
deutlich besser als die zur Stadtgeschichte.
Hier ist nur darauf zu achten, dass es keine
zu starken inhaltlichen Überschneidungen
zwischen den beiden Institutionen gibt.
Es wäre schön, wenn es gelingen würde,
die Besucher der Ausstellungshalle auch
insTextilmuseum zu locken – andersherum
natürlich auch.
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Exponate Region
Wir werden in der noch folgenden ausführlichen Beschreibung der Konzeption den
Vorschlag unterbreiten, das "Archiv der verschwundenen Orte und das "Kirchliche Informationszentrum" in die Ausstellungshalle
zu integrieren. Das weite Thema Braunkohle, vom Abbau in Tagebauen mit riesigen
Maschinen, dem damit häufig verbundenen
Verlust von Dörfern und kultureller Identität
bis hin zu Energie und Umwelt sind für
Einheimische wie Touristen spannend. Die
Erwartungshaltung an die Detailtiefe sind
aber sicher je nach Besucherggruppe sehr
unterschiedlich. Beide Institutionen haben,
insbesondere für ein speziell interessiertes
Publikum , sehr umfangreiche Informationen
zusammengetragen. So gibt es über jeden
abgebaggerten Ort und jede verschwundene Kirche umfassende Informationen. Dabei
sind die zur Verfügung stehenden Exponate aber sehr wohl auch für eine größere
Zielgruppe von Interesse. Die Modelle der
Kirchen bieten in ihrer schieren Menge und
Vergleichbarkeit einen niedrigschwelligen
Einstieg in das Thema. Dabei stehen die
Kirchen als Symbol des Verlustes nicht nur
für die Religion allein, sondern übergeordnet
für den Verlust von Heimat und kultureller
Identität.
Die Exponate aus dem "Archiv der verschwundenen Orte" bieten demgegenüber
einen sehr persönlichen und emotionalen
Zugang. Beide Exponatgruppen würden
sich daher sehr gut ergänzen und eine
Bereicherung für die Ausstellungshalle
bedeuten.
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Zielgruppen
In Vorgesprächen mit den Verantwortlichen der Stadt, des Textilmuseums und
des Archivs der verschwundenen Orte
zeigte sich, dass zwei Zielgruppen von
besonderer Bedeutung sind: Einheimische
und (Fahrrad)Touristen. Wir schließen uns
der Einschätzunmg an, schlagen aber vor,
die Ausstellung vor allem für die Bürger
der Stadt/ Region zu entwickeln und erst
nachgeordnet auch Angebote für Touristen
zu entwickeln.
Bürger der Stadt / Region
Touristen
- ungewöhnliche Inszenierungen
- lebendiges Museum
- anbieten von touristischen Informationen
(mehr als Flyerständer!)
- Schlechtwetterangebot
- schwierige, zum Teil negativ besetzte
- Identifikation mit der eigenen Stadt
Themen offen ansprechen
fördern
- Partizipation ermöglichen (Ideenwettbewerbe, Einbringen von Exponaten und
Geschichten)
- Mehrfachbesuche stimulieren (einmal
zahlen, das ganze Jahr freien Eintritt,
Multifunktionsraum für Vereine und
Organisationen öffnen etc.)
- regelmäßig Sonderausstellungen
anbieten
- lebendiger Ort des Austauschs (öffentliche Vorstellungen städtebaulicher
Ideen, Durchführung von Umfragen und
Kommunalwahlen)
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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02 Konzept
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Zusammenfassung Vorkonzept
Unser Ansatzpunkt ist es, den Bürgern der Stadt
Forst (Lausitz) nicht nur ein reines Stadtmuseum
zu geben, das über die Geschichte der Stadt von
den Anfängen bis heute informiert, sondern einen
aktiven Ort zu schaffen, an dem Vergangenheit
auf Gegenwart trifft. Dies entspricht auch exakt
der Wirkung und damit der Erwartungshaltung,
die durch die moderne Architektur hervorgerufen
wird.
Dabei finden stadtgeschichtliche Entwicklungen
ebenso einen Platz wie das heutige Leben in der
Stadt. Wenn in Hinblick auf den Bau der Ausstellungshalle der Begriff der „Neuen Mitte“ fällt,
so darf man sich nicht nur mit dem Alten, dem
Vergangenen auseinandersetzen. Die Materiallage
ist, was das Vergangene betrifft, recht ergiebig.
Kleine Episoden und ausgewählte Exponate bilden
eine gute Basis, um die Geschichte der Stadt zu
erzählen. Es ist aber auch festzuhalten, dass die
Exponate überwiegend von regionalem Interesse
sind und für sich gesehen keine überregionale
Anziehungskraft besitzen. Hinzu kommt, dass die
Exponatlage eine umfassende chronologische
Erzählung nicht oder nur schwer zulässt und man
nach anderen, passenderen und spannenderen
Erzählformen suchen muss.
Prägendes Thema der Stadtgeschichte ist dabei
mit großem Abstand „Forst als boomende Textilstadt“ – dieser Zeitraum von ca. 40 Jahren ist auch
gut dokumentiert. Die Abgrenzung zum weiterhin
bestehenden Textilmuseum sehen wir folgendermaßen:
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
Das Textilmuseum zeigt, wie schon bisher, vor
allem den Produktionsprozess. Dafür stehen die
wunderbaren und noch immer betriebstüchtigen
Textilmaschinen zur Verfügung. Der Kontext
dieses Prozesses, also wann durch wen die Entwicklung begann, wie der Arbeitsalltag oder die
Ausbildung aussah und nicht zuletzt welche städtebaulichen Auswirkungen auf Forst selbst diese
Entwicklung hatte, wird in der neuen Ausstellungshalle dargestellt. Es ergibt sich ein musealer
und werbender Verweis auf das Textilmuseum
als ein weiteres Highlight in Forst. Dem neugierig
gewordenen Besucher bietet sich die Möglichkeit,
an anderer Stelle konkreter und intensiver in die
Stoffwelt einzutauchen.
Der 2. Weltkrieg ist der nächste prägende Moment
und eine entscheidende Zäsur: Forst (Lausitz)
wurde fast vollständig zerstört, ein Großteil der
Betriebe zerstört und selbst nach 70 Jahren sind
die Auswirkungen noch immer deutlich zu sehen.
Das ist zum einen ein extremer Gegensatz zu der
„schönen Zeit“ vor dem Krieg und zum anderen ist
es ein wunder Punkt, den man nicht übergehen
darf, ohne unglaubwürdig zu werden.
Da Forst (Lausitz) insbesondere nach der Friedlichen Revolution vom Herbst 1989 wirtschaftlich
und demographisch Rückschritte zu verkraften
hatte, braucht es gleichzeitig Momente, die Mut
machen und die Forster Bürger in ihrem Heimatbewusstsein stärken, eine Identifikation ermöglichen
bzw. fördern. Die entscheidende Frage ist allerdings: Wie schafft man das? Wir sind fest davon überzeugt, dass die einseitige
romantisch-emotionale Darstellung der „guten
alten Zeit“ dazu nicht geeignet ist. Wir müssen
die sowieso überall sichtbaren Brüche erklären
und den Blick eher in die Zukunft als allein in die
Vergangenheit richten. Etwas überspitzt ausgedrückt und in Bezug zu dem schon erwähnten
Gemälde aus der Zeit um 1900 fordern wir: MEHR
SCHORNSTEINE FÜR FORST!
Die Frage der Benennung des Hauses ist in diesem Zusammenhang ebenfalls recht schwierig.
Einerseits braucht man schnell einen Namen zur
Kommunikation des Projektes, andererseits aber
schafft man mit einem Namen immer auch eine
Erwartungshaltung, die man erst einmal einlösen
muss, sonst wird der Besuch als unbefriedigend
wahrgenommen. Das lässt sich am Grafen Brühl
anschaulich darlegen. Er wird selbstverständlich
seine ihm zustehende Rolle innerhalb der Stadtgeschichte einnehmen, aber es fehlt an zugkräftigen
Exponaten zur Veranschaulichung. Man muss sich
auch die Frage stellen, welche Relevanz Brühl für
Fahrradetouristen und Bürger der Stadt heute
noch hat. Wir werden selbstverständlich auf die
Grablege in der gegenüberliegenden Kirche und
das Schloss in Brody/ Pförten verweisen, wir raten
aber dringend von Namen wie Brühl-Forum, BrühlZentrum oder gar Brühl-Welten ab.
Namen, die einen Bezug zur wichtigsten Zielgruppe und den Partizipationsaspekt deutlich werden
lassen, sind eindeutig vorzuziehen.
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Zusammenfassung Vorkonzept
STADT GESCHICHTE FORST
haben wir das Vorkonzept überschrieben, da es
unserer Meinung nach modern, klar und auch etwas spröde wirkt und damit einen entsprechenden
Gegenwartsbezug herstellt.
Andere Namen, die den Fokus auf die Gegenwart
und noch wichtiger auf die Zukunft richten und
ebenso wie der erste Name bewusst das Wort
Museum weg lässt, wären:
STADTLABOR FORST
STADTFABRIK FORST
IDENTITÄTSSCHNEIDEREI FORST
HEIMATFABRIK LAUSITZ...
Dies sind alles noch keine abschließenden
Namensvorschläge, sie sollen den Prozess der
Namensfindung nur anregen und eine mögliche
Richtung weisen.
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
Wir sind uns dessen bewusst, dass es sicher den
Wunsch innerhalb der Stadtverwaltung wie auch
innerhalb der Bürgerschaft gibt, Forst von seiner
besten Seite zu zeigen. Die auf positive Außenwirkung abzielenden Themen wie Graf Brühl, der
hundertjährige Rosengarten, Schloß Pförten oder
neue Formen der Energiegewinnung bekommen
natürlich ihren Platz innerhalb der Ausstellung. Sie
sind vor allem für die vorbeikommenden Touristen
attraktiv und fungieren als guter Anreiz für einen
Museums- und Stadtbesuch. Diese Themen bzw.
diese Orte funktionieren aber auch ohne die Ausstellungshalle. Herzstück des Ganzen muss daher
das aktuelle Leben der Einwohner in Forst (Lausitz) sein. Deswegen ist deren Einbindung in das
Ausstellungskonzept wichtig, denn nur wenn das
Museum zu einem Ort wird, an denen die Bürger
nicht nur einmalig, sondern immer mal wieder zusammenkommen, kann sich dort eine „Neue Mitte“
überhaupt bilden. Das Museum wird zu einem Ort
der Begegnung und kann mit Leben gefüllt weitere
interessierte Bürger anlocken. Das schlimmste
was passieren kann, ist ein hochmoderner toller
Ausstellungsbau, der aber in der Stadt als "UFO"
angesehen und nicht akzeptiert wird und meistens
leer ist.
Der für Sonderausstellungen vorgesehene
Bereich im Erdgeschoss ist ideal, um dort einen
Raum für konkrete Themen zu schaffen, die die
Bürger interessieren bzw. die sie selbst bearbeiten. Das kann durch alle Alterklassen gehen bzw.
Alterklassen übergreifend passieren. Es können
Projekte entstehen, die sowohl aktuelle, als auch
vergangene Themen behandeln: Wie erleben junge
Menschen Forst (Lausitz) und inwiefern deckt
bzw. unterscheidet sich dieses Empfinden mit
älteren Generationen? Was ist der schönste Platz
in meiner Stadt und was verbinde ich mit ihm? Was
wünsche ich mir für Forst (Lausitz)? Warum ist die
Stadt Heimat für mich? Wenn ich etwas ändern
könnte, was wäre das? Die großzügige Fläche im
Erdgeschoss lässt viel Raum für Ausstellungen
und Begegnung. Der Blick hinaus ist dabei die ideale Verbindung zwischen dem Stadtbild draußen
und Ausstellung im Inneren. Dabei wird dieser
Bereich, wie auch das ganze Museum, ein Platz, an
dem Forst menschlich, künstlerisch und interaktiv
zusammenkommt.
Wir schlagen eine Zusammenlegung von TouristInfo und Kassenbereich vor. Damit können einerseits Personalkosten eingespart werden, noch
wichtiger ist aber die Einbindung touristischer
Informationen in die Ausstellung selbst. Hierbei
kommt insbesondere dem Themenbereich LAND
eine wichtige Rolle zu.
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EG
STADT
LAND
Sonderausstellung
STOFF
Das Erdgeschoss ist als Ganzes eine
Einladung zur Diskussion, ein Ort, an dem
Ideen und Meinungen gesammelt werden
und der durch große Inszenierungen der
wichtigsten Themen Interesse wecken soll.
Die großen Themenbereiche STADT, LAND
und STOFF werden auch im Obergeschoss
aufgegriffen, wenn auch in gänzlich anderer
Erzählhaltung vermittelt.
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Stadt
EG
Gegenwart
Im großzügigen Foyerbereich findet der
Besucher einen leichten Einstieg und Überblick über die Geschichte der Stadt und das
heutige Forst (Lausitz).
Hier wird die Zäsur des 2. Weltkriegs mit
der sehr eindrücklichen Friedhofsglocke als
Hauptexponat verdeutlicht. Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft kulminieren in
dieser Inszenierung. Hier soll auch der Ort
sein, an dem neue städtebauliche Ideen mit
14
Zäsur
"Goldenes Zeitalter"
den Bürgern diskutiert werden können, es
soll die Möglichkeit zur Meinungsäußerung
und zu Umfragen geben und evtl. könnte
man hier auch die Wahlurnen aufstellen,
wenn z.B. der Stadtrat gewählt wird. Neben
dem Bereich LAND findet sich auch hier ein
Moment des aktiven Zusammenkommens,
der über den menschlichen Austausch
hinaus auch zu einem städtischen und
politischen Forum wachsen kann.
Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Stadt
EG
Friedhofsglocke der
Stadt Forst (Lausitz) als
emotionales Leitexponat
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Stadt
EG
Die Besucher werden animiert, sich mit
der Geschichte der Stadt auseinander zu
setzen.
HEUTE
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
FRÜHER
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Land
EG
In diesem Themenbereich möchten wir
die gesamte Region, natürlich über die
deutsch-polnische Grenze hinweg, in
einer eindrücklichen Inszenierung zeigen.
Auch hier geht es primär um Veränderung.
Auf dem Boden präsentieren wir eine
große Karte der Region. Auf ihr zeigen wir
einerseits Touristen und Einheimischen die
schönsten Ausflugsziele, andererseits deuten wir über die Modelle der abgebaggerten
17
Kirchen den kulturellen Verlust im Zuge der
Braunkohlegewinnung an.
Der Raum verfügt über eine Projektionsfläche und einen Beamer und soll für
verschiedenste Veranstaltungen genutzt
werden können.
Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
Direkt vor dem Raum im Außenbereich
steht eines der wichtigsten und eindrücklichsten stadtgeschichtlichen Exponate,
die Lokomotive der Stadteisenbahn, die
„Schwarze Jule“. Bezüge zum Thema des
Raumes, z.B. dass es eine der Aufgaben der
„Jule“ war, die vielen Fabriken der Stadt mit
Kohle zu versorgen, könnte an der Scheibe
erklärt und dargestellt werden.
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Land
EG
Kirchenmodelle aus
dem "Kirchlichen
Informationszentrum"
Gestaltungsbeispiel
Fußbodengrafik
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Land
EG
Der ständige Wandel kann z.B. für Kinder
auch haptisch erfahrbar werden. Das Bild
zeigt Schiebeelemente, die die Veränderung
an einem konkreten Beispiel darstellen. Dabei muss der Tagebau keineswegs die letzte
Station sein, es wäre auch denkbar, dass
auf dem letzten Bild eine Seenlandschaft
mit glücklichen Urlaubern zu sehen ist.
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Stoff
EG
Zentral im Raum steht ein Handwebstuhl, der die Textilgeschichte der Stadt
symbolisiert. Aus ihm „fließt“ ein endloses
Stoffband, das als eine Art Zeitstrahl die
Meilensteine der Textilgeschichte in Forst
(Lausitz) präsentiert.
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Stoff
EG
Sedic tor simpore ssusand andipsam
sed mo blabor se core explacil id quatur
re maio. Ut la volo iusAligention pliquod
icaepro rerferitatur. Sedic tor simpore
ssusand andipsam sed mo blabor se
core explacil id quatur re maio.
1681
1750
Sedic tor simpore ssusand andipsam
sed mo blabor se core explacil id quatur
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icaepro rerferitatur. Sedic tor simpore
ssusand andipsam sed mo blabor se
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core explacil id quatur re maio.
Sedic tor simpore ssusand andipsam
sed mo blabor se core explacil id quatur
re maio. Ut la volo iusAligention pliquod
icaepro rerferitatur. Sedic tor simpore
ssusand andipsam sed mo blabor se
core explacil id quatur re maio.
1712
Sedic tor simpore ssusand andipsam
sed mo blabor se core explacil id quatur
re maio. Ut la volo iusAligention pliquod
icaepro rerferitatur. Sedic tor simpore
ssusand andipsam sed mo blabor se
core explacil id quatur re maio.
1836
1925
Sedic tor simpore ssusand andipsam
sed mo blabor se core explacil id quatur
re maio. Ut la volo iusAligention pliquod
icaepro rerferitatur. Sedic tor simpore
ssusand andipsam sed mo blabor se
core explacil id quatur re maio.
Textilgeschichte und Stadtgeschichte
lassen sich in Forst (Lausitz) kaum voneinander trennen. Ohne auf Details hier schon
eingehen zu wollen, werden die wichtigsten
Eckdaten genannt. Wann ging alles los?
Was hat die Textilgeschichte mit dem Grafen Brühl zu tun? Wie und vor allem warum
kam es zu dieser beispiellosen Entwicklung,
die Forst später den Namen "Manchester
Deutschlands" eintrug?
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Stoff
EG
industrielle Webmaschine
oder Handwebstuhl
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Sonderausstellung
EG
Ohne regelmäßige Sonderausstellungen ist
es schwierig, Besucher dauerhaft für ein
Haus zu gewinnen. Daher steht ein großer
Raum allein für die wechselnde Bespielung
zur Verfügung. Damit sich auch die Sonderausstellung nahtlos in die Gestaltung des
gesamten Hauses einfügt, sollten flexible
Möbel entwickelt werden, die sich so auch
im Obergeschoss wiederfinden und eine
gestalterische Sprache sprechen.
Vitrine breit
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
Vitrine hoch
Vitrine Textil
Vitrine flach
Text -/ Grafikträger
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OG
STADT
LAND
STOFF
Im Obergeschoss werden die drei Themenbereiche wieder aufgegriffen. Die Verlinkung geschieht über die Art der Präsentation, die Farbe und die Materialität. Die
geschichtliche Erzählung erfolgt innerhalb
der Themenbereiche nicht chronologisch,
sondern die Sortierung/ Platzierung im
Raum unterliegt ästhetischen Vorgaben.
24
Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
Ausgehend von den Exponaten wird immer
nur ein Aspekt der Geschichte beleuchtet,
die Geschichten sind in sich abgeschlossen
und erst nach und nach setzt sich somit ein
Bild der Stadt zusammen.
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Stadt
OG
Wichtig ist es uns, dass es je nach Exponat
und Thema ganz unterschiedliche Arten
der Erzählung geben kann – poetische, wissenschaftliche, partizipative, erfahrungsgeschichtliche Zugänge. Diese Form der
Erzählung erlaubt es uns auch, Anekdoten
zu verarbeiten, deren historische Relevanz
nicht einer chronologischen „Meistererzählung“ entsprechen würde (Z.B. der Dreh
eines eher unbekannten Films mit Heinz
Rühmann auf der Radrennbahn oder zu Emil
Borchardt, dem stärkste Mann der Welt).
Die große Regalwand links im Bild wird
zu Beginn noch relativ leer sein. Hier
schaffen wir den Bürgern der Stadt die
Möglichkeit ihre Exponate einzubringen,
um ihre Geschichte zu erzählen. Dies kann
individuell erfolgen, aber auch über Workshops in Kindergärten, Schulen, Vereinen
oder Altersheimen. Wie diese Exponate
und Geschichten ausgewählt werden und
wer schlussendlich die Entscheidung für
oder gegen ein Exponat trifft, muss noch
diskutiert werden. Grundsätzlich sollte aber
keine Zensur erfolgen, auch nicht unter
ästhetischen Gesichtspunkten.
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Stadt
OG
Schubladenwand für die
Teilhabe der Bürger an
ihrem Museum
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
eine Schublade, ein
Exponat, eine Geschichte
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Stadt
OG
Leitexponat Stadtgeschichte "Goldener Löwe"
Gerüst für Bild und Text
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Land
OG
Konzeptionell werden alle Bereiche im
Obergeschoss gleich behandelt. Einzelne
Exponate werden kontextualisiert und
damit zum Leben erweckt. Gestalterisch
greifen wir die Themen und/oder exponate zu Raumbildern zusammen. Neben
der Präsentation der Exponate und ihrer
Geschichten muss hier auch eine Ver-
28
Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
tiefungsstation eingerichtet werden, für
die Besucher, die konkrete Informationen
zu den abgebaggerten Dörfern/ Kirchen
erfahren möchten. Sowohl im AvO als auch
im KIZ sind umfangreiche Informationen
zusammengetragen worden.
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Land
OG
Schild als Exponat
Schilder als Stilmittel
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Stoff
OG
Das Gestaltungselement der fließenden,
endlosen Stoffbahn wird hier wieder aufgegriffen und so eine schnelle Verbindung zur
Einleitung des Themas im EG ermöglicht.
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Stoff
OG
Mantel aus Forster Stoff
Vitrinen für Kleidung
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Dramaturgie
Intensität der Ausstellung
voll, bunt
OG
leicht, transparent
EG
aufgeräumt, hell
STADT
LAND
klar, strukturiert
STOFF
leicht, transparent
voll, viele Elemente
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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Leitsystem
FO
RS
ZR
AU
M
NF
O
NI
Die drei Farben markieren die Themenbereiche der Ausstellung: Stadt, Land, Stoff.
Sie machen die Inhalte auf den ersten
Blick überschaubar und strukturieren den
Rundgang.
KO
N
FE
RE
N
IS
TE
TO
UR
TO
I
LE
TT
EN
OG
TE
RT
ST
EX
AD
TIL
TG
IN
ES
DU
KO
CH
ST
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IN
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Stadt Geschichte Forst
Stand 1. April 2014
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