SOMMER 2015 - 4

Das Kundenmagazin von Globetrotter Ausrüstung
SOMMER 2015
Ausgabe 46
2,50 Euro
Editorial
80
Das Sortiment von
Globetrotter reicht
von Basic bis Best-of.
Ab Seite 80 zeigt das
High-End-Spezial mal
echte Edelprodukte für
Experten, Freaks
und Spezialisten.
High-End-Spezial
WER
BRAUCHT
DENN
SOWAS?
High-End-Spezial
01
ARC’TERYX
ALPHA SV
3
81
»Die Jacke für
die Ewigkeit.«
Preis: 699,95 €, Artikel-Nr. 23.96.56
Kann man sich in eine Regenjacke
verlieben? In die Alpha SV schon. Hier
verbinden sich Design und Funktion
zu einem perfekten Produkt, an dem
schlicht alles stimmt. Seit 1998
entwickelt Arc’teryx sein Flaggschiff
permanent weiter, zum legendären
»mitgehenden« Schnitt kommt jeweils
das beste verfügbare Material, aktuell
sehr robustes N80p-X Gore-Tex Pro.
Rebecca Mortensen,
Die Verarbeitung ist exzellent.
Bekleidung,
Nur 1,6 Millimeter Nahtzugabe und
Globetrotter Hamburg
extraschmale Tapes drücken das
Gewicht auf – für eine Hardcore-Jacke
sagenhafte – 550 Gramm. Auch Taschen, Zipper und Kapuze sind
bis ins Detail durchdacht und tragen zur typischen Alpha-Ästhetik
bei. Doch all das wäre nur schöner Schein, würde die Alpha SV nicht
auch in der Praxis liefern: Schneesturm und Dauerregen hält sie
spielend ab, beim Eisklettern oder Skifahren bewegt sie sich wie
selbstverständlich mit. All die schönen Katalogversprechen, hier
werden sie eingelöst: Die Kapuze dreht super mit, die Bündchen
dochten nicht, die Züge sind mit einer Hand bedienbar …
Äußere und innere Werte also – wer würde sich da nicht verlieben?
»Für den
unbezahlbaren
Moment.«
02
STEINER
SKYHAWK 3.0 10 X 42
Preis: 478,95 €, Artikel-Nr.: 23.71.23
15* der teuersten Produkte im Sortiment. Globetrotter-Experten erklären,
warum High-End-Ausrüstung ihren Preis wert ist – und wer sie wirklich braucht.
Frank Holst,
Technik und Kleinteile,
Globetrotter Frankfurt
* Und 15 weitere Produkte in der Outdoorwelt High End auf globetrotter.de.
Das Wasserloch, du und die
Antilope in 300 Metern
Entfernung. Wer viel Geld für
genau diesen Moment in Afrika
ausgegeben hat, will jetzt nicht
verschwommen und
lichtschwach in die Ferne
sehen, sondern der Wildnis
direkt und klar ins Auge blicken.
Das Distance-Control-System
mit dem XL-Fokussierrad der
Skyhawk-Serie leistet genau
dies: schnelle Schärfenregulierung von nah bis fern –
für den unbezahlbaren Moment.
»Pure Leidenschaft«
700 Euro für eine Jacke, 350 Euro für eine Stirnlampe, 1000 Euro für einen Schlafsack!
Das High-End-Spezial (ab Seite 80 und auf globetrotter.de) zeigt einige der teuersten
Artikel im Globetrotter-Sortiment. Semih Serbes erklärt, für wen sie ihren Preis wert sind.
Semih, wie oft werden Kunden in der Filiale blass,
wenn sie aufs Preisschild schauen?
Das kommt vor, wenn man auf eigene Faust stöbert
und intuitiv nach dem Besten greift. Es gibt aber
stets Alternativen in der Einsteiger- und Mittelklasse.
Semih Serbes arbeitet
seit 25 Jahren bei
Globetrotter; lange
als Berater, jetzt als
Online-Produktmanager.
Und wer kauft die High-End-Produkte?
Alle, die auf bestes Equipment angewiesen sind:
Alpiniste­n , Langstrecken-Trekker, ambitionierte
Radler oder Paddler. Aber auch Kunden, die gezielt
Referenzprodukte suchen – sie brauchen die nicht
zwingend, haben aber Freude daran. Am schönsten
finde ich es ja, wenn so ein sorgfältig ausgewähltes
Produkt dann unterwegs seine speziellen Stärken
ausspielt: Mit der ultimativen Jacke oder dem perfekten Zelt macht mir sogar schlechtes Wetter Spaß.
Bessere Ausrüstung bedeutet besseren Urlaub?
Nein, man kann auch mit einfacher Ausrüstung tolle
Toure­n machen. Aber wer öfter Outdoor-Trips unternimmt, lernt bessere Ausrüstung erst recht schätzen.
Ohne meine ersten Bibber-Nächte im »israelischen«
Schlafsack würde ich mich über die satte Wärme­
leistung meines leichten Daunensacks vielleicht gar
nicht so freuen, wie ich es heute immer wieder tue.
Sind manche Produkte nicht schlicht überteuert?
Du zum Beispiel schwärmst im High-End-Spezial
von einem Chris-Reeve-Messer …
Deinen Apfel schälen kannst du mit einem Opinel
für zehn Euro. Damit sind viele Kunden auch gut bedient. Aber einige sehen eben die handwerkliche
Brillanz, die unglaubliche Qualität, die große Kunst,
die in diesem Edel-Messer steckt. Je mehr Experten­
wissen jemand in einem Bereich hat, desto eher
kann er eine­n vermeintlich hohen Preis relativieren.
Trotzdem: 429 Euro für ein Klappmesser!?
Ein vergleichbares Custom-made-Messer kostet
1000 bis 2000 Euro. Ich gebe aber zu, dass wir jetzt
über ein Segment für echte Freaks sprechen. Pure
Begeisterung und Leidenschaft. Viele sind Sammler
und betrachten ihre Messer wie Uhren oder
Schmuck. Ein Freund hat mal gesagt: Wenn du das
eine perfekte Messer gefunden hast, bist du glücklich. Aber wenn du danach ein oder zwei weitere
kaufst, wirst du für immer auf der Suche und nie
wieder zufriede­n sein – das ist das Tor zur Hölle!
Semih, bist du auch Messer-Sammler?
Ja. Leider. (lacht)
<
4
Inhalt
6
IMPRESSUM
4-SEASONS ist die Kundenzeitschrift
von Globetrotter Ausrüstung.
4-SEASONS erscheint vierteljährlich
zur Quartalsmitte.
4-SEASONS wird an aktive Kunden mit
GlobetrotterCard kostenlos verschickt
und ist in den Globetrotter-Filialen
erhältlich (solange der Vorrat reicht).
80
Die kostenlose Kundenkarte
(GlobetrotterCard) können Sie in allen
Filialen oder online beantragen:
www.globetrotter.de/kundenkarte
ALLE AUSGABEN VON 4-SEASONS
gibt’s kostenlos auch auf dem iPad
(Apple App Store) und als PDF:
www.4-Seasons.de/heftarchiv
LESERSERVICE
Adressänderung, Heft fehlt etc.:
Tel. 040/67 96 61 79
HERAUSGEBER
Globetrotter Ausrüstung GmbH
Bargkoppelstieg 10–14
22145 Hamburg
VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT
Torsten Fischer
DRUCKAUFLAGE
1. Quartal 2015
400 000 Stück
REDAKTION & KONZEPT
Redaktionsbüro Glocker & Neumann
Provinostraße 52, D-86153 Augsburg
Tel. 08 21/42 07 84 0
Fax 08 21/42 07 84 20
[email protected]
110
3892
Inhalt
Sommer 2015
SOMMER 2015
Ausgabe 46
2,50 Euro
Hölzerne Indianerstatue
in Wakefield, Michigan.
Mehr dazu ab S. 58.
Foto: Christian Heeb.
4S_45_Titel_end.indd 1
Träume leben: Familie Blum
Mit Kind und Pferden durch die Wildnis.
78
Reise: Tegernsee
Wo einst der Wildschütz Jennerwein …
Aktuell/Engagiert
Neues aus der Globetrotter-Welt.
80
Kaufberatung: High-End-Produkte
Das Feinste vom Feinen.
38
Projekte: Vogelfotografie
Die besten Schüsse von Hans Overduin.
90
Hersteller: Vaude
Das grüne Wirtschaftswunder.
48
Reise: Schweizerischer Nationalpark
Auf Tour im wilden Osten des Landes.
96
State of the Art: Trek’n Eat
Was alles in die Tüte kommt.
58
Reise: Michigan
Die großen Seen – großartig.
98
Kollege: Carl Jahn
Der Krimskrams ist sein Reich.
6
20
REDAKTIONSTEAM
Stephan Glocker (Chefredakteur),
Pascale Schwarz, Ingo Wilhelm, Ingo
Hübner, Sebastian Lüke, Philip Baues,
Michael Neumann, Julian Rohn, Moritz
Schäfer, Axel Bellmann, Manuel Arnu,
Christian Koch, Vera Müller. Korrektorat:
Lars Dammann, Claudia Meyer, Gotlind
Blechschmidt.
Das Kundenmagazin von Globetrotter Ausrüstung
64
Kundenkarte
Exklusive Events mit der GlobetrotterCard.
102
Reise: Australien
Drei Wanderparadiese Down Under.
66
Reise: Kärnten
Auf der Sonnenseite der Alpen.
110
Traumtour: Island
Die tolle Insel der Trolle.
70
Fotostory: Nacht in der Filiale
Wehe, wenn sie alleingelassen …
122
Hin und weg
Sieben Mal »Save the date« für Globetrotter.
09.04.15 15:53
MITARBEIT AN DIESER AUSGABE
Markus und Sabrina Blum, Maike
und Günther Hoffmann, Tomas
Jelinek, Harald Braun, Olaf Friedrichs,
Christian Heeb, Thomas Jeier, Thomas
Jutzler, Jens Klatt, Andreas Worsch,
Robert Bösch, Georg Danzer, Marcus
Ehlig, Hans Overduin, Carl Jahn,
Hansi Heckmair.
GRAFIK & PRODUKTION
B612 GmbH, Daniel Bognar, Werner
Bauer, Tübinger Str. 77-1, 70178
Stuttgart, [email protected]
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4-Seasons Marketing
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Evers-Druck GmbH, 25704 Meldorf
4-SEASONS IM INTERNET
www.4-Seasons.de
Unsere Druckerei und das Papier von
4-Seasons sind FSC-zertifiziert.
6
Träume leben
Interview: Ingo Wilhelm | Fotos: Markus Blum
Auf den
Spuren des
Schneekinds
Bei der Lektüre eines Abenteuerbuchs sagte sich ein
Schweizer Paar: »Das können wir auch!« Und so zog es mit
seiner kleinen Tochter und fünf Pferden in die Wildnis Kanadas.
Träume leben
7
8
Träume leben
Träume leben
9
E
in Taschenbuch mit einem Kindergesicht auf dem
­Cover hat euer Leben verändert und euren größten
Traum wahr werden lassen. Wie kam es dazu?
Markus: Vom Kanadavirus waren wir schon lange infiziert. Unsere
erste gemeinsame Reise ging zum Kanufahren am Yukon …
Sabrina: … wo mir Markus den Heiratsantrag gemacht hat, in
Gummistiefeln und Schwimmweste. (lacht)
Markus: Nach diesem Urlaub haben wir einer Freundin erzählt,
dass wir eine unmotorisierte Reise mit Pferden machen möchten,
aber dass wir damit wohl noch einige Jahre warten müssten, weil
wir nun Kinder bekommen wollten. Darauf sagte sie: »Warum
denn? Ich habe gerade das Buch eines französischen Abenteurers
gelesen, der mit seiner eineinhalbjährigen Tochter in einem kanadischen Blockhaus gelebt hat.« So kamen wir zu dem Buch »Das
Schneekind« von Nicolas Vanier (Globetrotter-Bestellnummer
10.96.85, 12,99 €, Anm. d. Red.). Wir haben es verschlungen.
Ihr wolltet euch mit den Pferden explizit zum Blockhaus des
Schneekinds durchschlagen. Warum?
Markus: Nun, wir wussten zunächst nicht, wohin wir mit den
Pferden gehen sollen. Also haben wir uns gedacht, warum nicht
gleich zu der Hütte, um dort etwas Zeit zu verbringen.
>
Steckbrief Familie Blum
Sabrina (34), geboren in Biel (Kanton
Bern), lebte als Kind und als Erwachsene mehrere Jahre in Australien.
Als sie dort in einer »Swiss Bakery«
jobbte, kam Markus (heute 40) zur
Ladentür herein. Der gebürtige Luzerner, der mit seinem Bruder durch
Down Under reiste, fand sogleich:
»Das ist eine coole Frau.«
Doch Sabrina erzählte, dass sie
mit ihrem Freund nach Australien
ausgewandert war …
2006 kreuzten sich ihre Wege erneut:
im Davoser Sportgeschäft, in dem
Markus (gelernter Hochbauzeichner
und Schneesportlehrer) arbeitet,
während Sabrina bei ihren Eltern
im nur wenige Kilometer entfernten
Wiesen wohnte. Kurze Zeit nach
diesem Wiedersehen wurden sie ein
Paar und bekamen im November 2008
ihre erste Tochter Amira Nayana.
Im April 2012 kam Töchterchen
Naira Cheyenne zur Welt.
Immer noch
Sechsangenehmer,
Wochen benötigte
als sichFamilie
ständigBlum für
durchs
den
Unterholz
hindernisreichen
schlagen zu
Rittmüssen.
zum Thukadasee.
10
Träume leben
Träume leben
11
HIGH QUALITY OUTDOOR EQUIPMENT SINCE 1908
Gewisse Rituale brauchen Kinder auch in der Wildnis.
»Einige Leute kritisierten, es sei
egoistisch, dass wir unsere kleine
Tochter mitschleppten.« Sabrina
Die Hütte am Thukadasee, die der französische Abenteurer Nicolas Vanier 1994 gebaut hatte.
FREDRIK SCHENHOLM
Wie haben eure Freunde und Familien darauf reagiert, dass ihr
mit der Kleinen zwei Monate in der Wildnis leben wollt?
Sabrina: Einige Leute kritisierten, es sei egoistisch, dass wir
Amira mitschleppten, um unseren Traum zu verwirklichen. Aber
wir wollten diese Reise gerade auch für Amira unternehmen. Wir
wollten ihr zeigen, wie schön das Leben mit einfachen Mitteln ist.
SCHULRUCKSACK
Habt ihr denn gewusst, wo das Blockhaus steht?
Markus: Nicht genau. Nicolas Vanier verschleiert das in seinem
Buch. Nirgends fand ich den Thukadasee auf einer Karte. Ich
habe also viele Abende mit Google Earth verbracht, um die Hütte
zu finden.
Ihr habt die Hütte mithilfe von Google Earth entdeckt?
Markus: Ich habe versucht, Flüsse und Berge zu identifizieren,
Ähnlichkeiten mit den Schilderungen und Fotos zu entdecken.
Sabrina: Eines Abends rief er aus dem Arbeitszimmer: »Ich hab’s!
Das muss der Berg aus dem Buch sein!«
Warum habt ihr Vanier nicht einfach gefragt, wo die Hütte steht?
Markus: (lacht) Auf die Idee sind wir gar nicht gekommen. Das
wäre ja total langweilig gewesen. Wir sind nach Kanada, ohne zu
wissen, ob es die Hütte wirklich gibt. So war es viel spannender.
16 Jahre später machte es sich die Schweizer Familie Blum darin gemütlich.
Konnten euch Einheimische nicht erklären, wie es zur
Hütte geht?
Markus: Diese Region kennen nur die wenigsten. Zudem ist das
Schneekind-Buch nie in englischer Sprache erschienen und in
Westkanada somit unbekannt.
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12
Träume leben
CHAMONIX / FRANKREICH
FREDRIK ClEMENT
An Tagen wie diesen hält sich das Heimweh nach den Schweizer Bergen in Grenzen.
In Sachen Pferde waren Sabrina und
Markus völlige Greenhorns. Nach
einer Probetour hätten sie beinahe
die Flinte ins Korn geworfen.
Habt ihr Erfahrungen mit Pferden nach Kanada mitgebracht?
Sabrina: Ich hab schon mal auf einem Pferd gesessen, wie wohl
die meisten. Aber Ahnung im Umgang mit ihnen hatte ich nicht.
Markus: Ich konnte so gut wie gar nicht reiten.
Ihr konntet nicht reiten? Wer hat euch dann Pferde anvertraut?
Markus: Zunächst bekamen wir einen Kontakt zu einem Farmer
namens John. Als wir ihm von unserem Vorhaben erzählten,
dachte ich, der schickt uns sicher zurück zum Flughafen. Doch er
meinte: »Ihr seid in Sachen Pferde zwar völlige Greenhorns, aber
ich bin Rentner und habe alle Zeit, euch zu helfen.«
Sabrina: Zunächst riet er uns, mit zweien seiner Pferde einen
Wochenendtrip zu machen, damit wir sehen, worauf wir uns
einlassen. Nach diesem Wochenende hatte ich eigentlich genug …
Warum war eure Probetour ein Fiasko?
Markus: Wir sind in Sümpfen stecken geblieben, die Moskitos
haben uns fast aufgefressen. Das eine Pferd hatte noch nie eine
Packtasche getragen, immer wenn es damit einen Baum streifte,
wurde es panisch. Das Leitpferd wiederum hat sich von mir nichts
vorschreiben lassen und ist immer seinen eigenen Weg gegangen.
Wie hat Amira diesen pannenreichen Auftakt verkraftet?
Sabrina: Sie hatte ihren Spaß. Der Wald, die Tiere, das Zelten – für
Amira war das ein großes Abenteuer. Selbst wenn wir frustriert
waren, hat sie gestrahlt, das hat uns wieder aufgebaut. Und als wir
dann unser erstes eigenes Pferd Dandee kauften, haben wir
erkannt, es lag nicht nur an uns, sondern auch an den ungeeigneten
Pferden der Probetour. Mit Dandee schien unser Trip wieder machbar. Er war ein »bulletproof old horse«, wie man sagt, den hätte also
nicht einmal ein Schuss aus der Ruhe gebracht. Auf der weiteren
Suche stießen wir auf Rick. Sein Jagd- und Fishing-Camp liegt an
den Cassiar Mountains, wo wir die Hütte vermuteten. Rick bot an,
uns vier seiner erfahrenen Pferde zu leihen. Und bei Rick haben wir
alles Nötige über Pferde gelernt. Anfang Juli entließ er uns dann in
die Wildnis, Mitte September sollten wir zurück sein.
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L E I C H T E , AT M U N G S A K T I V E A U S R Ü S T U N G
FÜR MEHR ABENTEUER.
Wie habt ihr euch bei dem Pferdetrekking verpflegt?
Markus: Wir hatten Vorräte dabei: Reis, Mehl, Zucker, Salz, Öl.
Angereichert haben wir das mit frischem Fisch und Fleisch.
Das heißt, du konntest wenigstens schon jagen und fischen, als
du deine Familie in die Wildnis entführt hast?
Markus: Es ist leicht, Rebhühner zu jagen. Man scheucht sie auf,
sie flattern auf den nächsten Ast und dann eine Ladung Schrot … >
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14
Träume leben
Jeden Abend drückten sie die »Okay«Taste auf dem Satellitensender. Die
»911«-Taste blieb zum Glück unberührt.
träumten wir nachts von Salat oder Schokolade. Der Energie­
verbrauch auf dem Weg zur Hütte war enorm.
Ihr seid doch geritten. Was war so anstrengend?
Markus: Wir haben uns oft durchs Unterholz geschlagen. Wenn du
Glück hast, findest du einen Wildwechsel, dem du folgen kannst.
Aber an manchen Tagen musste ich alle halbe Stunde absteigen
und die Axt oder Säge rausholen – war ich froh um die Kettensäge!
Wolltet ihr nicht einen unmotorisierten Trip machen? Warum habt
ihr also eine Motorsäge mitgenommen?
Markus: Auch ich hatte vorher gedacht, wenn ein Baum im Weg
liegt, gehen wir halt außen rum. Aber das funktioniert nicht. Rick
hat gesagt, wir sollen auf jeden Fall die Kettensäge mitnehmen.
Und er hatte recht. Allerdings mussten wir Benzin sparen, sodass
ich das meiste mit der Axt ausgeschlagen habe.
Wurde es Amira nicht langweilig, wenn sie jeden Tag mehrere
Stunden lang im Sattel saß?
Sabrina: Sie saß nicht selbst im Sattel, sondern ich hatte sie in
einem Tragetuch auf meinem Rücken. Und sie fand das superspannend. Oft hat sie auf Tiere und Pilze gezeigt oder auf Elch­
kacke. (lacht) Immer rief sie: »Look, there’s moose poop!«
Sprecht ihr Englisch mit Amira?
Sabrina: In Kanada hat es sich angeboten, weil auch wir dort viele
Begriffe nur auf Englisch gelernt haben, zum Beispiel Tiernamen.
Wie viel Luxus braucht ein Kind zum Glücklichsein?
Fühlte Amira kein Mitleid mit den Tieren?
Markus: Ich würde eher sagen, sie hat dadurch ein natürliches
Verhältnis zum Essen bekommen. Man muss nun mal töten, um
Fleisch zu essen. Zurück in der Schweiz fragte sie bei jedem
Hühnchen, das auf den Tisch kam: »Wer hat’s geschossen?«
Haben euch Krankheiten zu schaffen gemacht?
Sabrina: Das Antibiotikum haben wir kein einziges Mal gebraucht.
Unsere homöopathische Reiseapotheke genügte vollauf.
Und in einem Notfall, was hättet ihr da gemacht?
Markus: Wir hatten ein Notsignalgerät dabei, mit dem wir via
Satellit vorher festgelegte Nachrichten verschickten. Jeden Abend
drückten wir die »Okay«-Taste, damit Tim, ein örtlicher Pilot, und
unsere Eltern daheim erfahren, dass es uns gut geht; sie bekamen
diese Nachrichten als E-Mails, mitsamt unseren Koordinaten.
Die »911«-Taste hätten wir bei Lebensgefahr gedrückt. Eine weitere
Taste hätte Tim mitgeteilt, dass er bei Gelegenheit mit dem Buschflieger vorbeikommen soll, zum Beispiel weil uns das Essen ausgeht.
Ist eure Vorratsplanung aufgegangen?
Markus: Ja, perfekt. Aber obwohl wir wirklich gut gegessen haben,
Wie habt ihr die Kleine bei Laune gehalten?
Sabrina: Das war nicht nötig. Sie war total happy, obwohl sie
außer einer kleinen Puppe und ein paar Bilderbüchern kein
Spielzeug dabeihatte. Während des Reitens haben wir Lieder
gesungen. Morgens und abends wollte Amira immer helfen: beim
Zeltaufbauen, beim Kochen, beim Pferdeversorgen.
Hattet ihr Probleme mit Bären oder Wölfen?
Sabrina: Dafür waren wir mit Kind und fünf Pferden viel zu laut.
Bären haben wir nur in sicherer Entfernung gesehen.
Markus: Und die Wölfe haben wir nachts gehört. Das Heulen lässt
dir die Haare im Nacken zu Berge stehen. Andererseits ist dieser
Klang wunderschön, der Inbegriff von Wildnis und intakter Natur.
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Ventilation und Komfort in 3D.
War dieser Trip wirklich so sorgenfrei, wie ihr es darstellt?
Markus: Natürlich macht man sich Sorgen, wenn man mit einem
kleinen Kind ein großes Abenteuer unternimmt. Manchmal lag ich
schlaflos im Zelt, die Gedanken kreisten um den nächsten Tag, ob
er wohl genauso beschwerlich würde wie der vergangene. Außerdem treibt einen die Sorge um, die Pferde könnten davonlaufen.
Oft bin ich mitten in der Nacht aus dem Zelt, um nach ihnen zu
sehen. Wenn man dann allerdings draußen die – zu dieser Jahreszeit schwachen – Polarlichter entdeckt, sind alle Sorgen vergessen.
Wie habt ihr euch auf der Suche nach der Hütte orientiert?
Markus: Mit Karte und GPS-Gerät, in das ich die Koordinaten des
vermuteten Standorts einprogrammiert hatte. Trotzdem blieb es
spannend. Wir wussten bis zuletzt nicht, ob die Hütte noch steht.
Nach ungefähr sechs Wochen hatten wir es geschafft.
>
ospreyeurope.com
16
Träume leben
Noch während ihrer ersten Tour
träumten die Blums davon, in der
Hütte auch mal zu überwintern.
Wie war das Gefühl, als ihr dann vor der Hütte standet?
Markus: Wir kamen an den See und ritten eine Weile am Ufer
entlang, da entdeckten wir zwischen Bäumen das Dach. Ich hatte
noch nie so Herzrasen! Über der Tür hing ein Schild »Nicolas,
Diane und Montaine 1994«. Da sind wir uns in die Arme gefallen.
War die Hütte verschlossen?
Sabrina: (lacht) Nein, in Kanada sperrt niemand seine Hütte zu.
Als ich die Tür aufdrückte, sagte ich zu Markus: »Es sieht noch
alles aus wie im Buch beschrieben! Als wären die Vaniers gestern
ausgezogen.« Dabei waren sie seit 16 Jahren weg und – wie wir
wussten – nie zurückgekehrt. Sogar Montaines Schaukel hing
noch unter dem Vordach, Amira ist gleich draufgekraxelt.
Womit habt ihr die Tage an der Hütte verbracht?
Sabrina: Es gab immer etwas zu tun: Brot backen, Fische fangen
und nicht zuletzt Holz hacken. Denn wir spielten sehr bald mit
dem Gedanken, in der Hütte auch mal zu überwintern.
Markus: Zunächst mussten wir wieder zu Rick. Wir wählten eine
andere, einfachere Route, sodass wir innerhalb von zwei Wochen
problemlos zurückkamen – abgesehen vom ständigen Regen …
Seid ihr gleich im darauffolgenden Winter zurückgekehrt?
Sabrina: Nein. Im Sommer 2011 sind wir für fünf Wochen erneut
zur Hütte. Dort haben wir Unmengen Holzscheite gestapelt, denn
ein halbes Jahr später sollte unser Wintertraum wahr werden.
Wie seid ihr dann durch den hohen Schnee zur Hütte gelangt?
Sabrina: Ursprünglich wollten wir auf Ski mit Gepäckschlitten.
Aber ich war wieder schwanger, und wir hatten bis zu 48 Grad
minus. Plan B war unser Schneemobil, doch das erwies sich als zu
schwach. Letztlich haben wir uns Mitte Januar einfliegen lassen.
Drei Monate lang in einer eingeschneiten Hütte in the middle of
nowhere – wird das nicht langweilig?
Sabrina: Das Schöne an diesem einfachen Leben ist ja, dass du
die Zeit für elementare und somit wirklich wichtige Dinge nutzt.
Wir mussten Öfen einbauen, wir haben uns ein Plumpsklo gezimmert und den Weg dorthin festgetrampelt – ansonsten mussten
wir bei jedem Schritt vors Haus die Schneeschuhe anziehen, was
mit dem Babybauch ziemlich beschwerlich war. (lacht)
Markus: Ich habe jeden Morgen Wasser aus einem Eisloch geholt.
Nach dem Frühstück sind wir auf den See, um zu sehen, ob an
unseren Senkleinen etwas angebissen hat. Meist haben wir derart
große Forellen aufs Eis gezogen, dass Amira ihren Platz auf dem
Schlitten an die Fische abtreten musste. Unser größter Stolz war
der selbst gebaute Räucherofen. Außerdem hat Sabrina aus
Hasenfell Puschen genäht. Die perfekte Idylle. Und die nächsten
Nachbarn, ein Trapperpaar, wohnten 200 Kilometer entfernt.
Hasenjagd per Drahtschlinge. Und was für andere Kinder ein
Kuscheltier wäre, ist für Amira schlichtweg ein Abendessen.
Bei eurer Wintertour war Amira immerhin drei Jahre alt. Hätte sie
nicht gern andere Kinder um sich gehabt?
Markus: Auch wir haben uns gefragt, ob es fair ist, sie so lange
Zeit von Kindern fernzuhalten. Aber ich bin überzeugt, dass es für
ein Kind viel schlimmer ist, wenn man es von der Natur fernhält.
Ich weiß, dass sie dieses einfache Leben positiv geprägt hat.
Sabrina: Nach unserer Wintertour haben wir sie in der Stadt >
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Mountains in Kanada. Unsere Verpflichtung:
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18
Träume leben
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als geführte
Trekkingreise an.
Infos dazu auf:
blumundweg.ch.
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Die Lage des Thukadasees.
überwältigt von der Natur und der Abgeschiedenheit. Und weil wir maximal vier
Gäste mitnehmen, bleibt die Atmosphäre geradezu familiär.
Kleine Gruppe, großes Abenteuer: Maximal vier zahlende Gäste nimmt Markus bei den Pferdetrekkings mit.
Prince George in die Preschool geschickt, und dort hat man uns
bestätigt, dass sie ein total normales Sozialverhalten hat. (lacht)
In Prince George ist im April 2012 auch unsere zweite Tochter
Naira zur Welt gekommen.
Oft kann Markus den Gästen frischen Fisch servieren.
In Kanada bleiben? So richtig
auswandern? Die Familie
hat sich dagegen entschieden
und wohnt wieder in Davos.
Das klingt, als wolltet ihr in Kanada sesshaft werden? Schließlich
bietet ihr eure Tour nun auch als geführtes Pferdetrekking an.
Markus: Im Sommer 2012 haben wir erstmals Gäste zum Thukadasee mitgenommen: eine befreundete Familie. Mittlerweile
veranstalten wir zusammen mit Rick und anderen Profis vor Ort
mehrere Wildnistouren in Kanada, die man über unsere Website
buchen kann, zum Beispiel auch Angeltrips oder eine Wasserflugzeug­reise. Am beliebtesten ist das klassische Pferdetrekking
zum Thukadasee. Im Sommer 2013 war die ganze Familie Blum
wieder in Kanada, im Sommer 2014 nur ich, um mich um die
Touren zu kümmern. Unser Lebensmittelpunkt ist zurzeit die
Schweiz. Hier wird Amira bald in die Schule kommen.
Wie fühlt es sich für dich an, wenn nun zahlende Gäste auf
eurer Familienroute mitkommen? Verliert die Sache dadurch
nicht ihren Zauber?
Markus: Zunächst einmal haben wir eine neue, leicht veränderte
Route gefunden, auf der wir einfacher vorankommen. Und ja: Ich
fühle mich für das Wohl der Gäste verantwortlich, was natürlich
einen gewissen Druck erzeugt. Aber die Resonanz ist so positiv,
dass ich auch diese bezahlten Trips genieße. Die Menschen sind
Klingt nach einem exklusiven Vergnügen für gut betuchte Schweizer …
Markus: Das 14-tägige Pferdetrekking kostet 9850 Schweizer Franken pro
Person, also umgerechnet rund 9400 Euro, zuzüglich der Flüge nach Kanada.
Dieser Preis relativiert sich angesichts der kleinen Gruppe und des hohen
­Aufwands mit elf Pferden, mit Vollverpflegung, Wasserflugzeug und so fort.
Aber natürlich ist und bleibt es eine Stange Geld. Deshalb bieten wir mit einem
anderen Outfitter in Westkanada auch günstigere Pferde- und Wildnisferien an,
die sich besonders für Familien eignen. Wir sind jedenfalls noch weit davon
entfernt, von den Touren leben zu können; die Saison ist ja kurz. Deshalb arbeite
ich jetzt im Winter hier in Davos wieder in einem Sportgeschäft.
Wie war die Rückkehr in die zivilisierte Schweiz für Amira?
Sabrina: Natürlich hatte sie anfangs Sehnsucht, vor allem nach den Pferden.
Aber Kinder sind sehr anpassungsfähig, und auch in Davos kann sie draußen
aktiv sein; sie war zum Beispiel mal reiten, und gleich hinterm Haus beginnt der
Skilift. Und nicht nur Amira, auch wir Eltern sehnen uns bereits nach einem
neuen Wildnisabenteuer mit der ganzen Familie. Naira ist jetzt drei und soll auch
mal in diesen Genuss kommen. Wir spielen mit dem Gedanken einer neuen
Pferdetour im Winter, vielleicht in Patagonien oder Australien.
Mit einem Vortrag über euer Kanada-Abenteuer seid ihr durch die gesamte
Schweiz getourt, auch eine Auswanderer-Dokureihe des Schweizer Fernsehens
hat euch begleitet. Was ist die häufigste Reaktion der Zuschauer?
Markus: Die meisten wollen wissen, was die Familie Blum als Nächstes vorhat.
Ganz viele fragen aber auch, ob wir solche Wildnistouren nicht auch in der
Schweiz anbieten könnten, weil sie dann leichter daran teilnehmen könnten.
Dieser Gedanke gefällt uns, weshalb Sabrina und ich gerade ausloten, was wir
hier für Familien, Schulklassen oder Firmen anbieten könnten. Noch ist das aber
Zukunftsmusik.
Ist Nicolas Vanier eigentlich zwischenzeitlich mal auf euch zugekommen?
Immerhin habt ihr vor Hunderttausenden von Vortrags- und Fernsehzuschauern
sein Buch gepriesen.
Markus: (lacht) Nein, noch nie, obschon wir anfänglich mal kurz Kontakt hatten.
Das ist schon irgendwie erstaunlich, auch weil wir ja nach wie vor die von
ihm gebaute Hütte nutzen – natürlich legal, weil Rick die Hütte von ihm übernommen hat. Jedenfalls gäbe es so viel, worüber wir uns austauschen könnten.
Ich glaub’, ich werde ihm mal wieder schreiben.
<
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Konstruktion aus zwei verschiedenen
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mehr Leistung,
bessere Abriebfestigkeit
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20
Aktuell
Aktuell
21
Aktuell
Sommer 2015
GLOBEALPIN-WOCHEN
Berge von Stuttgart bis Berlin
Ab Mitte Mai steht in den Globetrotter-Filialen einen Monat lang der Alpinsport im Mittelpunkt.
Mit zahlreichen Workshops, Vorträgen – und einer Jubiläums-Kollektion zur Matterhorn-Erstbesteigung.
Ein ebenso technisches wie schönes
Stück aus der Matterhorn-Kollektion
von Mammut: das
Hörnli Hut Jacket
Frauen (Bestellnummer 25.27.28,
129,95 €).
Die Schweizer Bergsportfirma Mammut
präsentiert im Rahmen der GlobeAlpinWochen in vier Filialen ihr »Project360«.
Dabei können die Kunden durch eine interaktive 3-D-Brille eine Besteigung des
Matterhorns nacherleben, und zwar mit
spektakulärem Rundumblick. Zu sehen in
Dresden (8./9. sowie 22./23. Mai), Köln
(15./16. Mai), Berlin (30. Mai) und Stutt­
gart (5./6. Juni).
Zum Jubiläum der Matterhorn-Erstbesteigung vor 150 Jahren hat Mammut nun eine
spezielle Kollektion herausgebracht. Eine
besonders große Auswahl daraus führt die
Globetrotter-Filiale Dresden, denn dort
­b estückt Mammut in diesem Jahr eine
eigene Verkaufsfläche – mit einigen
Begleit­aktionen: So gibt es zum Beispiel
eine Besteigung des Matterhorns mit der
Mammut Alpine School zu gewinnen.
<
Alle Daten und Programmpunkte der GlobeAlpin-Wochen finden Sie auf globetrotter.de/globealpin.
Alpine Ausrüstungs- und Tourentipps gibt’s außerdem auf 4-Seasons.tv/globealpin-2015.
Foto: Mammut/Robert Bösch
D
ie GlobeAlpin-Wochen bringen Bergsport-Ausrüstung und -Know-how
bis in die norddeutsche Tiefebene.
Von München bis Hamburg, von Köln bis
Dresden: In den Globetrotter-Erlebnishäusern dreht sich dann alles um Bergsteigen,
Klettern, Hochtour, Klettersteig und Slackline. Höhepunkt wird in einigen Filialen der
GlobeAlpin-Tag – ein Tag voller Aktionen,
Workshops und bester Beratung. Mit dabei
sind starke Marken wie Arc’teryx oder Petzl.
In der Filiale Stuttgart zum Beispiel steigt
der GlobeAlpin-Tag am 30. Mai: mit einem
kostenlosen Notfallkurs (ab 10 Uhr), mit
einer Zeichenaktion des Kletter-Karikaturisten Erbse (ab 11 Uhr), mit einem Bouldercontest für Kids (ab 14 Uhr) sowie mit
Ausrüstungsberatungen zu den Themen
Westalpen (14 Uhr) und Trekking-/Wanderstöcke (18 Uhr).
Lust auf Klettern oder Hochtour? Bei den GlobeAlpin-Wochen bekommen Sie die nötige Ausrüstung und viel Know-how.
22
Aktuell
Aktuell
HINTERGRUND
Der bessere Weg zu trockenen Füßen?
Kann man wasserdichte Schuhe eigentlich noch besser machen?
Die italienische Firma OutDry hat eine interessante Alternative
zu den bisherigen Verfahren entwickelt.
OutDry-Technologie
Andere Technologie
Außenmaterial
Membran
Schweiß
gefangener Schweiß
absorbiertes Wasser
Die OutDry-Methode: Das Wasser bleibt von vornherein draußen.
I
m Outdoorbereich sind wasserdichte und
atmungsaktive Schuhe längst Standard.
Kann man da überhaupt noch was besser
machen? Kann man, hat sich die Firma
OutDry überlegt und eine andere Technologie entwickelt. Während bei den üblichen
Konstruktionen die Membran weit
inne­n im Schuh mit dem Innen­
futter verbunden ist, wird beim
OutDry-Verfahren die wasserdichte Membran direkt von
Der Scarpa
Marmolada
mit OutDryMembran.
innen auf das Außenmaterial laminiert. Das
hat Vorteile: Zum einen kann sich der
Außenschuh nicht mit Wasser vollsaugen;
er bleibt immer schön leicht und trocknet
schnell. Weiter kann das Innenfutter völlig
frei gestaltet werden, es gibt keine Einschränkungen bei der Auswahl der
Materialien. Das wirkt sich positi­v
auf die Passform aus.
Weil die OutDry-Membran so außerdem weite­r vom Fuß entfernt
ist, verbessert sich die Zirkula­
tion der trockenen Luft innerhalb des Schuhs und damit das
Fuß­klima. Ein weiterer Vorteil
ist, dass die Membran elastisch
ist und sich beim Laminations­prozess an
die Schaftform anpasst. So kann auf Nahttapes verzichte­t werden, die sonst die
Atmungs­fähigkeit behindern. Nur an der
Spitze und an der Ferse überlappt die Membran und wird dort verschmolzen.
Auch Globetrotter hat Schuhe mit OutDry
im Programm. Seit diesem Frühjahr ganz
neu den »Scarpa Marmolada« (Bestell­
nummer 25.60.34, 239,95 €) – eine
Mischung aus Trekking­stiefel und Zustiegsschuh, ideal auch für Klettersteige. Für diesen leichten und technischen Stiefel hat
sich die Technologie geradezu aufgedrängt:
»Beim Marmolad­a fiel die Wahl auf OutDry
aus zwei Gründen: Gewich­t und Klima­
komfort«, sagt Christian Neige­r von Scarpa
Deutschland. »Weil die Membran direkt von
innen auf den Schaft laminier­t wird, konnte
ein sehr leichtes und luftiges Innenfutter
gewählt werden. Das ist im Sommer am
Klettersteig vor einer warmen Felswand
spürbar angenehmer. Und das Paar in Größe
42 wiegt jetzt nur 1180 Gramm.«
Außer Scarpa, die auch ihre High-EndBergstiefel wie den »Phantom Guide«
(Bestellnummer 19.92.35, 499,95 €) mit
OutDry ausstatten, hat Globetrotter noch
einige Halbschuhe und leichte Wanderstiefel von Columbi­a mit der OutDry-Membran
im Program­
m . Neben dem positiven
Kundenfeedback auf diese Modelle hat
Globetrotter-Schuheinkäufer Olaf Friedrichs noch etwa­s überzeugt: »Die OutDryTechnologie hat einen weiteren Vorteil. Die
Membran besteht aus PU und nicht – wie
oft bei wasser­dichten und atmungsaktiven
Schuhen üblich – aus PTFE, das später als
Sonder­müll entsorgt werden muss.«
<
23
himmlisch
gut schlafen
ExOSphErE
die dehnbaren
schlafsäcke
kein stretch
bequemer schlaf
rasch Warm
Broschüre und Gewinnchance
schon weG? Macht nichts!
Broschüre direkt bei deuter nochmals anfordern.
oder alles über deuter schlafsäcke und die Gewinnchance für eine traumtour nach chile erfahren auf
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Auch Rucksäcke und Handschuhe
Neben Schuhen funktioniert OutDry auch in Handschuhen. Und sogar Rucksäcke wie der »Scrambler«
(Globetrotter-Bestellnummer 24.88.00, 99,95 €), ein
30-Liter-Tourenrucksack von Mountain Hardwear,
könne­n so bei gleichbleibenden Materialeigen­
schaften wasserdicht gemacht werden.
Videos zum Thema OutDry gibt’s auf 4-Seasons.tv/outdry.
Offizieller Ausrüster des Verbands der Deutschen Berg- und Skiführer
24
Aktuell
Aktuell
25
GEWINNSPIEL
Gewinnen Sie eine Klettertour in der Alpspitz-Nordwand
Der Osprey Mutant 28 ist ein reinrassiger Alpinist.
Die Bergschule steile:welt und Osprey laden einen
4-Seasons-Leser ein, ihn bei einer Klettertour in der
Alpspitz-Nordwand artgerecht auszuführen.
W
ahrhaft majestätisch überragt die Nordwand
der Alpspitze den Garmisch-Partenkirchner Talkessel. Jeder Weg, sie zu besteigen, führt durch eine
grandiose Felslandschaft und über Kletterpassagen.
Ihre Durchsteigung bleibt meist guten Alpinisten vorenthalten. Es sei denn, man hat starke Partner an seiner Seite. Und genau davon bietet Osprey einem
4-Seasons-Leser gleich zwei an.
Zum einen den Alpinrucksack Osprey Mutant 28. Er
ist der ideale Begleiter immer dann, wenn es steil
bergan geht und viel Platz für Equipment benötigt
wird. Detaillösungen wie der umschlagbare Hüftgurt,
die integrierte Seilhalterung und die abnehmbare
Rückenplatte – so spart man mal eben 280 Gramm – machen den
Mutanten auch bei Profi-Alpinisten beliebt.
Zum anderen wird der Gewinner von Ulli Steiner und Peter Albert
von der Bergschule steile:welt aus Garmisch-Partenkirchen begleitet. Für die beiden expeditionserprobten Bergführer ist die
Die formschöne Nordwand der Alpspitze.
Alpspitze der Hausberg. Den ein oder anderen Kniff
werden sie also parat haben, um dem Gewinner den
Gipfelsieg zu bescheren.
<
So sind Sie dabei
Sie haben Lust auf diese steile Herausforderung und besitzen
rudimentäre Klettervorkenntnisse sowie Trittsicherheit im alpinen Gelände?
Dann einfach bis zum 30.6.2015 unter 4-Seasons.de/osprey_gewinnspiel
für den Osprey-Newsletter registrieren und Daumen drücken.
SPECIAL
Extraportion Nordland
E
Noch bis Ende Mai laufen die Skandinavischen Wochen in den Globetrotter-Filialen. Die Kollegen vom Nordis-Magazin haben ein passendes
Special aufgelegt – auch zum kostenfreien Download.
Karlskrona
adie
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3
16
ISSN 0946-11
n.de
skandinavie
nordis.de
Schweden
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Entdeckertou
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2
Finnland
Streifzug über
seln
die Åland-In
Island
Trekking auf
gur
dem Strútsstí
4
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braucht ihr keins ,
das könnt ihr aus dem
1
1 Beschaulich: Beim Paddeln kann
man die Seele baumeln lassen.
2 Packen des Bootes am Ausgangspunkt
der Tour über den Kornsjö.
3 Ein Bootswagen macht die
Landpartie zum Kinderspiel.
4 Bertil von Canodal versorgt
die Paddler mit Ausrüstung und Tipps.
1
ge in
Sommerta
en
Nordnorweg
Kanutour im südschwedischen Dalsland
Im Rhythmus der Paddelschläge
Die Seen in Dalsland sind für Paddelenthusiasten ein Genuss. Doch man muss kein
erfahrener See-Mann/Frau sein, um ein paar schöne Paddeltage auf dem Wasser zu
erleben. Auch Anfänger finden hier beste Möglichkeiten – kombinier t mit dem beruhigenden Gefühl, nahezu überall aussteigen zu können.
TexT & F oTo s: TH OMAS KRÄME R
68 Nordis
4 Nordis
68-72 Outdoor Paddeln.indd 68
skandinavien.de
30.05.14 10:22
Das soll alles ins Boot passen?
Vor uns stehen zwei wasserdichte Tonnen auf
dem Boden, daneben liegen neben dem silbrig in der Sonne glänzenden Aluboot die
Stechpaddel und die Schwimmwesten. Davor stapelt sich unser Krimskrams. Zelt und
Schlafsäcke, Kocher und Proviant für zwei
Tage, Fotoausrüstung, Ersatzklamotten, falls
es regnet oder einer von uns ins Wasser fällt
– oder wir beide. »Wasser braucht ihr keins,
das könnt ihr aus dem See trinken«, sagt der
Schwede, bevor er sich wieder in seinen Urnordis.de
68-72 Outdoor Paddeln.indd 69
alt-Volvo (»Der fährt und fährt und fährt.«)
schwingt. Welch gesegnetes Land, in dem
solche eigentlichen Selbstverständlichkeiten
noch möglich sind!
Zuvor hatten Ina und ich zusammen mit Bertil überlegt, welche Gewässer in der Umgebung für eine Wochenendtour geeignet sind.
»Der Stora Le ist klasse«, hatte Bertil gesagt
und auf das Gewässer direkt vor seinem Kanu-Camp gezeigt. Doch wenn man nur zwei
Tage und nicht eine ganze Woche im Boot
verbringen will, habe er noch eine andere
Idee: den Kornsjö. Ein deutlich kleineres Gewässer direkt an der norwegischen Grenze
mit einigen kleinen Inseln, ein paar Umtragestellen und einem netten kleinen Flussabschnitt. »Dort werdet ihr das richtige Skandinaviengefühl bekommen«, so seine Worte.
»Ich bringe euch hin«, hatte Bertil gesagt und
war kurz darauf mit seinem Auto vor dem
Schuppen aufgetaucht. Ausrüstung rein, Anhänger dran, Boot drauf. Hoffentlich haben
wir nichts vergessen!
s ee
trinken .«
Nach dem Einpacken, Auspacken, Umpacken können wir die Tonnen endlich wasserdicht verschließen. Wuchten sie in das Boot
und uns dazu. Ein paar Paddelschläge, ein
leichtes Schürfen auf dem sandigen Untergrund, dann sind wir frei. Und das in jeder
Hinsicht. Denn Bertil hatte uns eine Karte gegeben mit Stellen, wo er uns mit dem Auto
wieder einsammeln kann. Sowohl Ina als
auch ich haben Lust zum Paddeln, aber auch
zum gemütlich auf den Felsen in der Sonne
Dösen, etwas baden und nach Möglichkeit
auch Biber beobachten. Die soll es hier nämlich auch geben.
Tomatensuppe mit
Mittelmeergefühl
Wir folgen einer Linie, die in der Landschaft
nicht zu sehen ist: der Grenze zwischen Norwegen und Schweden, die auch die Leute
hier nicht wesentlich interessiert, allenfalls
Zöllner bei der Fahndung nach Alkohol und
Zigaretten. Noch etwas unrund läuft es am
Nordis5 69
Nordis
28 Seiten voller Nordlandthemen – zum Gratisdownload.
30.05.14 10:22
3
ine Übersicht nordischer OutdoorZiele, eine Kanu-Reportage aus
Dalsland, Trekking auf dem Grenseleden, Ausrüstungstipps, Infos zum
Fjällräven Classic … 28 Seiten stark ist
das lesenswerte Skandinavien-Special,
das die Nordis-Redaktion in Zusammen­
arbeit mit Globetrotter Ausrüs­tung veröffentlicht hat. Wer die Papier­version verpasst hat, holt sich das PDF als kostenlosen Download: 4-Seasons.de/nordis.
Die Zeitschrift Nordis erscheint übrigens
alle zwei Monate. Klarer Schwerpunkt sind
Outdoor-Touren, aber das Magazin er­
weitert den nordischen Horizont auch mit
Artikeln über Kultur, Politik und Wirtschaft der skandinavischen Länder.
Zu erhalten im gut sortierten Zeitschriftenhandel oder direkt beim Verlag unter
der Internetadresse nordis.de.
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ORIGINALS
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26
Aktuell
Fotowettbewerb, Runde 22:
»My tent is my castle«
Kaum ein Motiv steht für die Sehnsucht nach Abenteuer besser als ein einsames Zelt in der Wildnis. Und noch
nie gab es so viele gute Einsendungen. Es lohnt sich ein Blick in die große Auswahl auf 4-Seasons.de!
2.
PLATZ
Fotografin: Christina Schwartz
Ein Morgen im Jahr 2010, direkt an der Sperrzone um den Eyjafjallajökull, Island. Ein Platz
in der ersten Reihe. Schnell ein Foto. Als der Wind dreht und der Ascheregen samt Blitz und
Donner das Lager einhüllt, wird es unheimlich. Das Zelt ist danach nicht mehr neu ...
1.
PLATZ
Fotograf: Robert Koschitzki
Einer der schönsten Zeltplätze der Erde – und extrem schwer zu erreichen. Der Cirque de Los Altares befindet
sich auf dem patagonischen Inlandeis mit Blick auf die Westwand des Cerro Torre. Der Fotograf kam auf dem
Rückweg einer Erstbesteigung vorbei und erlebte das äußerst seltene Glück einer völlig klaren Vollmondnacht.
3.
PLATZ
Fotograf: Marc Metzler
Nächster Fotowettbewerb:
»Gipfelposen«
Kopfstand, Turnübungen am Gipfelkreuz, Gruppenselfies, ver­
unglückte Selbstauslöserporträts ... Wir suche­n die witzigsten Aufnahmen von euren Gipfelbesteigungen. Einsende­schluss ist der
20. Juli 2015. Alle Infos: 4-Seasons.de/foto.
Der gelebte Kindheitstraum: mit dem Floß knapp 100 Kilometer auf dem Klarälve­n
durch Westschweden. Nach 48 Stunden Dauerregen endlich der perfekte Anlegeplatz.
Dank Dosennahrung und Wein aus der Tüte ein wunderschöner Sommerabend.
Aktuell
HINTERGRUND
Da machen die Mücken ’ne Fliege
Bekleidung mit Insektenschutz bewahrt vor lästigen Stichen und
gefährlichen Krankheiten. Wir fragten den US-Hersteller ExOfficio,
wie’s funktioniert – sowie zu Risiken und Nebenwirkungen.
Wogegen hilft’s?
Laut Hersteller wehrt Insect Shield erwiesenermaßen ab: Mücken, Zecken, Ameisen,
Fliegen, Milben und Flöhe. Zahlreiche Arten
dieser Insekten wurden getestet, darunter
viele potenzielle Krankheitsüberträger.
Welche Vorteile hat Insect Shield gegenüber
mechanisch mückendichter Bekleidung?
Einige Textilien sind so dicht gewebt, dass
sich Mücken daran den Rüssel ausbeißen.
Das funktioniert aber nicht bei luftiger Bekleidung. »Dank Insect Shield können wir
sogar Meshmaterial ausrüsten«, sagt Ehlig.
Hier trägt man besser Insektenschutz – wie das luftig-leichte Sandfly Jacket von
ExOfficio (Globetrotter-Bestellnummer 23.38.85, 79,95 €).
O
b in den Tropen oder gleich hinterm
Haus: Überall lauern Insekten, deren
Stiche oder Bisse weit Schlimmeres
als lästiges Jucken hervorrufen können. Wer
sich vor Malaria, Borreliose & Co. schützen
möchte, kann sich in Bekleidung mit inte­
griertem Insektenschutz hüllen – zum Beispiel von ExOfficio. Globetrotter hat mehrere entsprechende Hemden, Hosen, Jacken
oder Hüte der US-Marke im Sortiment; sie
tragen den Namenszusatz »BugsAway«.
Was steckt hinter »BugsAway«?
ExOfficio lässt seine BugsAway-Kleidungsstücke mit »Insect Shield« behandeln. Dieses Verfahren (bei Textilien spricht man von
»Ausrüstung«) wurde in den 1990er-Jahren
für die US-Armee entwickelt und findet auch
in Outdoor- und Reisekleidung Anwendung.
Wie funktioniert Insect Shield?
Der Wirkstoff heißt Permethrin, eine synthetisch hergestellte Abart des natürlichen
Insektizids Pyrethrum, das in Chrysanthe-
men vorkommt. Wenn eine Mücke oder
Zecke ein behandeltes Textil berührt, setzt
das Nervengift Permethrin sie außer
Gefecht – das Tier fällt einfach runter. Die
­abstoßende (»repellierende«) Wirkung reicht
weit, wie Marcus Ehlig von ExOfficio Europa
beobachtet hat: »Mücken landen gar nicht
erst auf meiner Bekleidung, sondern starten
durch und suchen das Weite.«
Ersetzt Insect Shield Antimückenmittel
zum Auftragen auf der Haut?
»Trotz dieser Aura, die ich beobachtet habe,
sollte man ungeschützte Hautpartien wie
die Hände zusätzlich einschmieren, um auf
Nummer sicher zu gehen«, sagt Ehlig.
Welche Vorteile hat Insect Shield
gegenüber Hautsprays und -lotionen?
• Geruchs- und geschmacklos.
• Permethrin löst sich weder durch Wasser,
Seife noch Schweiß aus der Textilfaser.
• Kein Nachsprühen/Auffrischen nötig.
• Keine Fehlanwendung möglich.
Sie möchten’s noch genauer wissen: 4-Seasons.de/exofficio.
Ist Insect Shield gesundheitsschädlich?
Nein. Insect Shield ist die einzige Insektenschutz-Textilausrüstung, die von der USUmweltbehörde EPA anerkannt ist. Die WHO
empfiehlt sogar Permethrin-behandelte Kleidung als Malariavorbeugung. Schwangere
können sie bedenkenlos tragen; auch in Kinder-Läuseshampoos kommt Permethrin vor.
Wie kommt Insect Shield in die Textilien?
Die Kleidungsstücke werden bis in die letzte
Faser mit Insect Shield besprüht. Dann wird
die Ausrüstung bei 150 Grad eingebacken.
Wie pflegt man BugsAway-Bekleidung?
Insect Shield wäscht sich auch bei hohen
Temperaturen nicht aus. Die Textilien kann
man bleichen, stärken, bügeln und pressen.
Lediglich die chemische Reinigung ist tabu.
Wie lange hält sich der Insektenschutz?
Laut Hersteller 70 Wäschen. Danach kann
die Wirkung durch Abrieb leicht nachlassen.
Ist Insect Shield gefährlich für Haustiere?
Permethrin wird auch zum Entflohen von
Hunden verwendet. Für Katzen hingegen ist
es in hoher Dosierung gefährlich, denn Katzen fehlt ein Enzym zum Abbau des Stoffes.
Das gilt jedoch wohlgemerkt nur für die
Chemikalie Permethrin – mit Insect Shield
behandelte Bekleidung ist völlig unreaktiv
und daher auch für Katzen keine Gefahr. <
Widerstandskraft
für Gipfelstürmer
PROF. DR. TOMAS JELINEK:
GESUNDHEITSTIPPS FÜR GLOBETROTTER
Der Kampf gegen Masern
– er wäre so einfach …
Seit Ende vergangenen Jahres registrierten die Behörden allein in
Berlin Hunderte Masernfälle. Masern ist eine höchst ansteckende
Virusinfektion, die durch Tröpfchen aus den Atemwegen übertragen
wird. Hauptsächlich tritt die Erkrankung im Kindesalter auf, gehäuft
im Winter und Frühjahr. Aber auch Erwachsene sind empfänglich.
So waren in Berlin mehr als die Hälfte der Betroffenen Jugendliche
und Volljährige, die ganz überwiegend nicht geimpft waren.
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Bei über 95 Prozent der Infizierten löst das Masernvirus eine Ermetavirulent® Mischung. Die Anwendungsgebiete
leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelkrankung aus, die das Immunsystem erheblich schwächt. Dieser
bildern ab. Dazu gehören: Grippale Infekte. Hinweis: Bei FieZustand dauert etwa sechs Wochen an und fördert bakterielle Infekber, das länger als 3 Tage anhält oder über 39 °C ansteigt, sollte ein Arzt <
aufgesucht werden. Warnhinweis: Enthält 37 Vol.-% Alkohol. meta
tionen. Etwa 20 Prozent aller Infektionen gehen mit Komplikationen
Fackler Arzneimittel GmbH, D-31832 Springe, Telefon: 05041 9440-10,
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05041 9440-49, Internet: www.metafackler.de.
Stand: 03/12.
einher, wobei Mittelohr- und Lungenentzündungen die häufigsten,
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und
Entzündungen des Gehirns die gefährlichsten sind.
fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Seit Einführung der Masernimpfung in Deutschland im Jahr 1963
hat die Zahl der Fälle drastisch abgenommen. Die Krankheit könnte
– wie beispielsweise in Finnland geschehen – sogar gänzlich eliminiert werden, wenn mehr als 95 Prozent der Kinder geimpft würden.
Eine solch hohe Durchimpfungsrate und damit die Ausrottung der Laien_AZ_vir_Berg_FB_80x112_ohne_Beschnitt_4Seasons_0913.indd 101.09.2014 9:34:07 Uhr
Masern ist folglich erklärtes Ziel der hiesigen Gesundheitspolitik.
Aber noch ist Deutschland davon weit entfernt – laut dem Versorgungsatlas Deutschland erhalten nur 37 Prozent der Kleinkinder die
geforderte Doppelimpfung. Die Weltgesundheitsorganisation WHO
hat es sich zum Ziel gesetzt, die Masern weltweit auszurotten. Doch
immer noch sterben jährlich circa 1,1 Millionen Kinder an Masern
und deren Komplikationen.
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Foto: Trym Ivar Bergsmo
28
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Gut verträgliche Impfung
Der Masernimpfstoff enthält abgeschwächte lebende Viren und
muss zweimal gespritzt werden. Die Impfung gehört zu den Routinevorsorgemaßnahmen bei Säuglingen und Kleinkindern und ist gut
verträglich. Mitunter kommt es danach zu harmlosen und schnell
wieder abklingenden Beschwerden wie einer Rötung der Impfstelle,
Kopfschmerzen oder Müdigkeit. In Einzelfällen können allergische
Reaktionen auftreten. Noch schwerwiegendere Nebenwirkungen
und Folgen, die der Impfung bisweilen nachgesagt werden, konnten
wissenschaftlich nie kausal nachgewiesen werden.
Die Risiken der Impfung sind also wesentlich geringer als die einer
Erkrankung. Und für Einsicht ist es nie zu spät: Es gibt nämlich
keine Altersbegrenzung für die Masernimpfung, sie kann in jedem
Alter erfolgen.
Prof. Dr. Tomas Jelinek leitet das Berliner Centrum
für Reise- und Tropenmedizin (bctropen.de).
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Hinten höher geschnitten als vorne,
dadurch volle Bewegungsfreiheit
und wärmender Nierenschutz.
G-1000 Eco (Mischgewebe aus
65 % Recyclingpolyester und 35 %
Biobaumwolle), und zwar doppelt
verstärkt an allen besonders
strapazierten Flächen wie
Unterschenkel, Knie und Gesäß.
HOSEN-GUIDE
Die sitzen nicht nur im Sitzen
Nur wenn die Hose perfekt passt, macht sie auf Tour jede Bewegung mit und im Alltag eine gute Figur. Hier sehen
Sie, welchen enormen Aufwand zum Beispiel die schwedische Marke Fjällräven für perfekte Passform betreibt.
U
nter Outdoorern und Travellern genießen Fjällräven-Hosen
einen herausragenden Ruf. Dies nicht nur wegen cleverer
Materialien wie dem Mischgewebe G-1000 oder sinnvoller
Ausstattung, sondern gerade auch dank der exzellenten Passform
– nicht ohne Grund führt Globetrotter neuerdings das komplette
Fjällräven-Sortiment. Je nach Einsatz­bereich setzen die Schweden auf raffinierte Schnitte und aufwendige Features, um jeder
Käuferin und jedem Käufer perfekte Passform zu garantieren. Neu
ist der »Curved«-Schnitt für Damen: Wie der »Regular«-Schnitt
betont er die Taille, bietet aber an Hüfte und Oberschenkeln zwei
Zentimeter zusätzliche Weite. Bislang mussten Frauen dafür eine
Nummer größer wählen, was oft dazu führte, dass hinten der Bund
wegstand. 4-Seasons zeigt an zwei Damenhosen aus dem Globetrotter-Sortiment, warum Passform eben nicht Jacke wie Hose ist.
Elastischer Stoffeinsatz mit
versetzten Nähten an den
Oberschenkel-Innenseiten –
vermeidet Scheuerstellen und
erhöht die Bewegungsfreiheit.
Beinabschluss mit Riegeln und
Druckknöpfen zum individuellen
Anpassen der Weite, außerdem mit
Schuhhaken – beides nur möglich
mit festen Beinabschlüssen, also
vorgegebener Länge.
»Regular«-Passform für ideale
Mobilität und sportlichen Look.
Atmungsaktives Stretchmaterial
(63 % Polyamid, 26 % Polyester,
11 % Elastan) am Bund und anderen bewegungsintensiven Zonen.
Erlaubt volle Bewegungsfreiheit
trotz des körpernahen Schnitts.
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Bewegungsfreiheit bei gleich­
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Bewegungsfreiheit und elegantem
Look. Bund ist teilbar, die Weite
lässt sich also mit wenigen
Nadelstichen an den individuellen
Taillenumfang anpassen.
Damen
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Gesäß 99 – 103 cm
Comfort
Gesäß 103 – 107 cm
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Gesäß 101 – 105 cm
(jeweils Größe 38)
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Regular
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Gesäß 109 – 113 cm Gesäß 113 – 117 cm
(jeweils Größe 48)
Bundhöhen
Fixe Länge
Rohlänge
Hoher Bund
23 – 26 cm
21,5 – 25 cm
Der digitale Weg zur passenden Büx: fjallraven.de/hosen-guide.
Mittelhoher Bund
20 – 23 cm
19,5 – 21,5 cm
Niedriger Bund
17 – 20 cm
17 – 19,5 cm
»Curved«-Passform mit normaler
Taille, aber mehr Weite an Hüfte
und Oberschenkeln – für ein
gleichermaßen sportliches wie
bequemes Tragegefühl.
Rohlängen-Beinabschlüsse, die
sich an die Körpergröße anpassen
lassen. Die Maximallänge ist bei
Größe 38 auf eine Körpergröße von
178 cm ausgelegt.
Komplette Hose aus raschelfreiem
G-1000 Silent (65 % Polyester,
35 % Baumwolle). Dieses außen
gebürstete Mischgewebe hat eine
weiche Oberfläche und trägt sich
dadurch besonders geschmeidig.
Es ist ebenfalls mückenstichsicher
und lässt sich wie jedes
G-1000-Material durch Behandlung mit Grönlandwachs (auch nur
stellenweise oder unterschiedlich
stark) wasserresistenter und
widerstandsfähiger machen.
Das Pendant für
Herren: Fjällräven
Karl G-1000 Trousers
Männer (GlobetrotterBestellnummer
12.05.13, 109,95 €).
Nagelneu
und doch
schon
gebraucht!
Wenn man ein neues Produkt kauft,
will man sowas keinesfalls lesen. In
diesem Fall ist es eine gute Nachricht.
Wir haben Deinen Kocher einzeln per
Hand überprüft. So kannst Du sicher
sein, dass er sofort startklar ist und Dir
lange Jahre treue Dienste leisten wird.
Keep the flame burning
www.primus.eu
32
Aktuell
FOTO: KARI MEDIG
GEWINNSPIEL
So wird eine Sandale draus
Mit der Uneek sorgt Keen für ein Sommer-Highlight. Globetrotter-Kunden lernen das Knüpfen und Flechten
der Sandale bei Workshops. Zwei 4-Seasons-Leser können sogar eine Reise zum Workshop gewinnen.
Und für alle gibt’s das große Online-Spezial auf 4-Seasons.de/uneek.
Vom ersten Modell zum Schuh dauerte es drei Jahre: Ab jetzt bei Globetrotter in zahlreichen Farben (99,95 €, 24.71.38).
Z
wei Schnüre, eine Sohle und viel
Know-how – in Portland genügen
diese Zutaten, um eine ganz besondere Sandale zu konzipieren. Schon im
vergangenen Sommer präsentierte Keen
die Uneek in limitierter Auflage. Nun folgt
das erweiterte Sortiment pünktlich zum
Start in den Sommer – und wie man es von
Keen erwartet, wird es farbenfroh.
Doch wie wird aus zwei Schnüren und einer
Sohle ein Schuh? Und wie kommt man
überhaupt auf die Idee, eine Sandale auf
die absoluten Basics zu reduzieren? Das
Online-Spezial auf 4-Seasons.de/uneek
zeigt Designstudien, ein Making-of-Video
und lässt den Entwickler Rory Fuerst Jr. zu
Wort kommen – viele Blicke hinter die
Kulissen der Schuhmacher aus den USA.
In den Globetrotter-Filialen folgt auf den
Online-Theoriekurs ein Praxis-Workshop:
Jeweils einen Samstag (Termine auf 4-Seasons.de/uneek) lang wird geknüpft und geknotet. Wem das zu viel Handarbeit ist, der
findet an jenen Tagen ein erweitertes Ange-
bot an fertigen Schuhen, Experten zum
Fachsimpeln und eine Keen-Präsentation.
So kann der Sommer kommen!
<
Schon 1929 glaubten wir, dass außerordentliche
Qualität uns der Natur näher bringt.
Das tun wir immer noch.
www.norrona.com
Welcome to nature
So können Sie gewinnen
Keen spendiert zwei 4-Seasons-Lesern eine Reise
nach Dresden – inklusive zwei Hotelübernachtungen,
der Teilnahme am Uneek-Making-Workshop sowie
zwei Paaren der einzigartigen Sandale. Dazu einfach
bis zum 31.5.2015 auf 4-Seasons.de/uneek die
Gewinnfrage beantworten – und dann viel Glück!
Aktuell
33
34
Aktuell
NEULICH AN
DER KASSE …
Globetrotter-Kunden gewähren einen Einblick in ihre Einkaufstüte.
Diesmal in der Filiale Stuttgart.
GEWINNSPIEL
Chile, wir kommen!
Fotos: Julian Rohn
Deuter lädt vier 4-Seasons-Leser im kommenden Januar
zu einer Trekkingreise der Superlative ein.
Wir brauchen den Edelrid Ultralight Helm (49,95 €) beruflich.
Wir kümmern uns um den
Brandschutz von Windkraft­
anlagen. Dabei arbeiten wir in
großen Höhen, und ein Kletterhelm gehört zu unserer Sicherheitsausrüstung. Die rote Farbe
sieht man gut, noch wichtiger
ist aber, dass der Helm robust
ist und die entsprechenden
Normen erfüllt. Youssef (32)
und Ernst (59) von
Feuerschutz TEC aus Stuttgart
Die
lt
mpfieh
Im Mai geht’s zum Back­packing
nach Südostasien: Thailand,
Malaysia und Indonesien. Das
Moskitonetz Cocoon Travelnet
Double (49,95 €) soll uns dabei
nachts vor Mücken und Getier
schützen. Tagsüber muss das
Nobite Hautspray (11,95 €)
uns die Plagegeister vom Leib
halten. Gegen Langfinger habe
ich mir noch den Undercover
Money Belt von Eagle Creek
(14,95 €) besorgt.
Hanna (31) aus Stuttgart
Ich habe mir diesen wunderschönen Bildband Faszination
Sächsische Schweiz (39,80 €)
gekauft, damit ich auch hier im
Schwabenland ein bisschen
vom Klettern in Sachsen schwelgen kann. Da sind ganz tolle
Luft- und Panoramafotografien
vom Elbsandsteingebirge drin.
Ich stamme nämlich auch aus
Sachsen und muss manchmal
mein Heimweh therapieren …
Ramona (35) aus Stuttgart
MERINO
COMPETITION
KANN JETZT
AUCH KÜHL.
Eigentlich sollte ja meine
Tochter aufs Bild, aber die hat
sich nicht getraut. Wir haben
für unseren Hund ein Brust­
geschirr, das Ruffwear Front
Range Harness (44,95 €), sowie eine neue Leine, und zwar
die Ruffwear Ridge­line Leash
(27,95 €) gekauft. Da konnten
wir prima den Zehn-EuroStammkunden-Gutschein aus
dem letzten Handbuch einsetzen.
Christian (45)
aus dem Stuttgarter Umland
Paddeln unter Freunden
e
FOTO Hans Heckmeier
Ein sportliches Wochenende an der Schlei
mit Seekajaktouren und Lagerfeuerromantik.
Schöne Aussichten und tolle Ansichten – Chile ist ein Hingucker.
W
as gibt’s Schöneres, als mit Freunden in der Natur aktiv
zu sein und abends am Lagerfeuer die Erlebnisse des Tages
zu feiern? Bei der Globetrotter-Akademie können Sie zwischen Mai
und Mitte September ein Seekajak-Wochenende an der Schlei
(Schleswig-Holstein) buchen. Die Leihboote sind relativ kippstabil
und somit auch für Paddelanfänger gut geeignet. Gleichzeitig
­machen sie alles mit – von der flotten Fahrt über den Ostsee-Arm
bis hin zu feuchtfröhlichen Spielen auf dem Wasser.
<
W
ildnis und Vulkane, Seen und Wasserfälle – Chile ist reich an Natur­
wundern und Nationalparks. Ein Paradies für Rucksackwanderer, die die
einsamen Landschaften auf eigene Faust erkunden.
Der Rucksack- und Schlafsackspezialist Deuter bietet den Lesern von 4-Seasons
die Möglichkeit, die Schönheiten Zentralchiles kennenzulernen – und übernimmt
sämtliche Kosten für 2 x 2 Personen. Die zusammen mit Wikinger Reisen und Chile
Travel konzipierte Tour führt zwei Wochen lang durch mehrere National- und Naturparks zwischen Santiago und der Chiloé-Insel, auf dem Programm stehen mehr­
tägige Trekkings und Tagestouren. 4-Seasons wird diese Traumreise begleiten und
darüber berichten. Termin: Januar 2016. Alle Details und Infos zur Bewerbung finden sich im Deuter-Booklet auf Seite 23 in diesem Heft – oder auf deuter.com. <
Fakten, Fakten, Fakten
Leistungen: 2 x Übernachtung in Hütten direkt am Schleiufer in Sundsacker.
2 x Frühstück im Biergarten. 2 Tage Kajakmiete. Lagerfeuer.
Preis: 79 € pro Person (mindestens 4 Teilnehmer).
Termine: buchbar bis 15.9., nach Verfügbarkeit, begrenztes Kontingent.
Weitere Infos und Buchung: globetrotter-akademie.de.
Entspanntes Paddelrevier: der Ostsee-Arm Schlei.
Tipp: Am 10. & 11. Juli (10–18 Uhr) stellt Deuter bei Globetrotter Stuttgart sein
Schlafsack-Programm vor, alle Typen und Größen liegen zum Test bereit – inklusive
Kinder-Modelle. Deuter ist mit Experten vor Ort und hilft mit Rat und Tat.
MERINO COMPETITION COOL vereint
feinste Merinowolle mit der KÜHLENDEN
Eukalyptusholzfaser Tencel® in einer
4-Zonen Bodymapping-Konstruktion.
Erfahre mehr in unserer
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Aktuell
Aktuell
37
ENGAGIERT
HINTERGRUND
Aus Kathmandu zu Globetrotter
Jugendreise ins (nicht) ewige Eis
Sherpa ist eine kleine Outdoor-Marke direkt aus Nepal mit einer tollen
Geschichte. Neu im Sortiment von Globetrotter, präsentiert sie sich in
den Filialen Köln, München und Berlin auf Mini-Sonderflächen.
16 junge Klimabotschafter aus aller Welt fahren
in die Arktis – mit Ausrüstung von Globetrotter.
E
Gründer und Chef Tashi Sherpa.
nde Juli nimmt ein Forschungsschiff Kurs auf Spitzbergen
und Grönland. Mit an Bord sind neben Wissenschaftlern und
der Crew auch 16 junge Leute aus neun Ländern. Ihr Auftrag: als
Augen­zeugen Fakten zur Erwärmung der Arktis zu sammeln und
ihre Gleichaltrigen über soziale Netzwerke weltweit zu Lösungs­
vorschlägen aufzurufen. Die Aktion »Youth4Planet« – von deutschen und australischen Filmemachern ins Leben gerufen – stößt
vor allem an Schulen auf Resonanz. So wurden die deutschen Expeditionsteilnehmer von UNESCO-Partnerschulen nominiert.
Vor ihrem dreiwöchigen Trip erhalten die 16- bis 21-Jährigen ein
Survivaltraining. Und damit sie bei ihren Expeditionen optimal
ausgerüstet sind, werden sie von Globetrotter mit warmer und
wasserdichter Bekleidung ausgestattet. Während und nach der
Reise werden die Teilnehmenden ihre Fotos und Tagebücher ins
Die Teilnehmer einer früheren Arktisreise von Youth4Planet.
Netz stellen (youth4planet.org). Zusätzlich wird sie ein Filmteam
begleiten; die TV-Reihe wird ab Oktober außer im National Geographic Channel auf zahlreichen weiteren Sendern weltweit zu
sehen sein, auch in Deutschland. Außerdem planen die jungen
Klimabotschafter, mit ihren Mitstreitern im kommenden Dezember beim Weltklimagipfel in Paris aufzutreten.
<
Den Trailer zum Projekt finden Sie unter 4-Seasons.tv/youth4arctic.
In Nepal entworfen, gefertigt und getestet: die Outdoor-Marke Sherpa.
D
er Sitz von Sherpa Adventure Gear
befinde­t sich in Kathmandu, Nepal –
dem Ausgangspunkt für fast alle
Reise­n , Trekkingtouren und Bergexpedi­
tionen im Himalaja. Während bei manchen
Herstellern im Outdoor-Business schon
mal nachträglich an einer Unternehmens­
legende gestrickt wird, ist die Story von
Sherp­a echt und bemerkenswert.
Gründer und Chef ist Tashi Sherpa, ein Mann
vom Volk der Sherpa, der durch das Privileg
einer guten Ausbildung Textilunternehmer
wurde. Bei einem Besuch in New York sieht
er 2003 ein Plakat zum 50. Jahrestag der
Erstbesteigung des Mount Everest durch
den Neuseeländer Sir Edmund Hillary und
Sherp­a Tenzing Norgay. Auf dem Bild ist ein
weiterer Mann abgebildet: der Onkel von
Tash­i Sherpa, der trotz Mitarbeit an der
berühmten und erfolgreichen Expedition
später völlig anonym und bettelarm lebte. In
Tashi Sherpa reift daraufhin die Idee, in
Nepal eine Firma für Outdoor-Bekleidung
zu gründen, um den dort lebenden Menschen
eine Perspektive zu geben und die oft un­
bekannten Helden der Berge vom Stamm der
Sherpa zu unterstützen.
Als Produkt­tester dienen ihm jene Lands­
leute, die als Bergführer und Lastenträger an
den höchsten Bergen der Welt arbeiten. Sie
bekommen ein festes Gehalt, das sich an den
Umsätzen der Firma orientiert. Rund 90 Prozent der Produkte werden in Nepa­l entworfen
und produziert. In den Produktionsstätten in
Kathmandu arbeiten knapp 500 Einhei­
mische zu fairen Löhnen und guten Arbeits­
bedingungen. Außerdem stricken mehr als
1000 Frauen aus der Region Mützen und
Mini-Sonderfläche in München.
Schals. Von einem Teil der Erlöse werden
Schulprojekte unterstützt, Stipendien und
Ausbildungsplätze finanziert.
Das Sortiment von Sherpa Adventure Gear
reicht von T-Shirts aus Biobaumwolle bis zur
alpinen Dreilagenjacke. Zum Auftakt der
Zusammenarbeit mit Globetrotter zeigen die
Filiale­n München, Berlin und Köln auf MiniSonderflächen einen Querschnitt der aktuellen Kollektion. Das volle Programm gibt es
auch unter globetrotter.de.
<
Alle Sonderflächen in den Filialen
Berlin: Fjällräven, Sherpa (Mini-Sonderfläche)
Köln: Arc’teryx, Sherpa (Mini-Sonderfläche)
Frankfurt: Millet
Stuttgart: Fjällräven
München: Arc’teryx, Sherpa (Mini-Sonderfläche)
Maremma 26
Eins mit der Natur – unsere Produktphilosophie Green Shape ist Deine VAUDE Garantie
für umweltfreundliche Produkte – aus nachhaltigen Materialien und ressourcenschonender
Herstellung. Wir unterstützen die Naturschutzarbeit unserer Partner WWF und DAV und
setzen uns als Mitglied der Fair Wear Foundation für faire Arbeitsbedingungen in unseren
Produktionsstätten ein. vaude.com
38
Projekte
Projekte
Das
schießt
den
Vogel
ab
Es sind fotografische Volltreffer,
die Hans Overduin von seinen
weltweiten Reisen mitbringt. Der
Niederländer lichtet Vögel aber
nicht nur ab, er setzt sich auch
für ihren Schutz ein – unter
anderem in der Outdoorbranche.
Fotos: Hans Overduin | Text: Ingo Wilhelm
Über drei Wochen näherte
sich Hans immer wieder
dieser Feldlerche in einem
holländischen Blumenfeld an.
Bis das scheue Tier ihn auf
etwa sieben Meter an sich
heranließ – und ihm mit
700 Millimeter Brennweite
dieser Schuss gelang.
39
40
Projekte
Projekte
41
Mehr als ein Jahr lang schaute
Hans immer wieder im Revier
dieses Turmfalken vorbei.
Irgendwann hatte sich das Tier
an ihn gewöhnt – und schenkte
ihm dieses seltene Beutebild.
Eigentlich wollte Hans den
Amerikanischen Seidenreiher
in Utah bei Sonnenaufgang
fotografieren. Dann zogen
Wolken auf – und erwiesen
sich als Segen. Denn sie
reflektierten das purpurne
Sonnenlicht für einen ganz
kurzen Moment aufs Wasser.
Die Wiesenweihe steht in
Holland vor dem Aussterben.
Ein Schutzprogramm hat
den Bestand auf immerhin
30 Brutpaare verdoppelt.
Den Identifikationsring hat
Hans nicht wegretuschiert
– er ist generell kein Freund
von Bildmanipulation.
Bernina
42
Projekte
Projekte
43
»In diesem Moment war
ich völlig ergriffen und still«,
schwärmt Hans. Mehrere
Zehntausend Stare bildeten
diese Formation, in der
manche einen Sombrero
sehen, andere eine Qualle.
Für Hans ist dies einer der
schönsten Momente des Jahres:
wenn die Blaukehlchen im
Frühjahr zurückkehren und
auf dem Dünendorn sitzend in
die Morgensonne singen.
»Da bin ich vollends eins
mit der Natur«, sagt er.
Was wir nicht sehen: das
holländische Industriegebiet,
das diesen Tümpel umgibt,
in dem zwei Schwarzhalstaucher balzen. Hans ist froh,
dass bei diesem Schuss der
Himmel bewölkt war:
»Sonnenlicht wäre für
die Gefiederstrukturen
zu knallig.«
erdmannpeisker / Robert Bösch
44
Projekte
… begegnete Hans beim Fotografieren auf Island.
Und diesem possierlichen Papageitaucher …
D
ie Frage war als Steilvorlage für eine ornithologische
Jubelarie gedacht. Als Antwort erwarteten wir nicht
weniger als ein flammendes Plädoyer fürs Federvieh.
Doch Hans Overduin schaut, als hätte er noch nie
­darüber nachgedacht, und gibt die Frage zurück:
»Was ich an Vögeln so faszinierend finde? Hm. Vögel sind überall.
Wale zu fotografieren wäre schwieriger …«
Hans Overduin ist – sorry, dieses Wortspiel muss jetzt sein – ein
lustiger Vogel. 45 Jahre alt, Niederländer, hauptberuflich als
Berater für die Münchner Sportartikelmesse Ispo tätig. In der
Branche kennen ihn die meisten als langjährigen Einkaufschef
von Bever Outdoor & Travel, quasi dem holländischem Pendant
zu Globetrotter. Hans war ein passionierter Kletterer. Und ein
weiteres großes Hobby ist gerade dabei, vom Spiel- zum zweiten
Standbein zu werden: die Vogelfotografie. »Damit verbringe ich
50 Prozent meiner Zeit und erlange zehn Prozent meines Einkommens«, sagt er schmunzelnd.
Was Hänschen gelernt hat …
»Vier Leute, vier Kameras – so war das schon, wenn ich mit
meinem Bruder und meinen Eltern im Familienurlaub war.« Die
Leidenschaft fürs Fotografieren wurde Hans quasi in die Wiege
gelegt. Und weil er das Handwerk schon als Hänschen gelernt hat,
verlegte er sich alsbald auf ein eher kleines und allzu oft flüchtiges
Motiv. »Die meisten Menschen nehmen Vögel gar nicht wahr«, hat
Hans beobachtet. »Die Leute schützen aber nur, was sie verstehen.
Nur wenn sie erkennen, wie wunderschön Vögel sind, werden sie
sich für die Tiere einsetzen.« Womit wir bei Hans, dem Vogelschützer, angekommen sind. Zu Hause in Den Haag beteiligt sich Hans
drei Mal pro Jahr an Vogelzählungen. »Aktuell macht uns der
Bestand der Stare große Sorge«, erzählt er. »Auch der Haussperling wird immer seltener, weil er in den sanierten Gebäuden keine
­Brutnischen mehr findet.« Hans ist Mitglied im Schutzverein
»Vogelbescherming Nederland«, stellt seine Bilder kostenlos für
Schutzprojekte zur Verfügung – etwa als Identifikationsbilder oder
für Schautafeln – und hält zahlreiche Bildvorträge. So auch bei der
European Outdoor Conservation Association, der Umweltschutz­
abteilung des Branchenverbands European Outdoor Group.
Das Wichtigste ist Zeit – viel Zeit
Ob auf Fahrradtour mit seiner Frau oder auf Reisen in die USA oder
nach Brasilien, Hans befindet sich stets auf der Suche nach fliegenden Motiven. Das müssen nicht unbedingt exotische Spezies
sein. Genauso spannend findet er es, gewöhnliche Arten in ihrer
gewohnten Umgebung zu fotografieren. Viele davon findet er in der
heimischen Hauptstadt oder vor der Haustür an der Nordsee.
»Wie bei der Reportagefotografie ist es auch bei Vögeln das
Wichtigste, sich Zeit zu nehmen«, sagt Hans. »Man sieht den
Bildern an, ob der Fotograf nur mal eben vorbeigeschaut hat oder
ob er mit seinen Motiven quasi gelebt hat. Manche Vogelfotos
verlangen stundenlanges Lauern oder zigfaches Ansitzen.«
Ein Tarnzelt oder ähnliche Tricks verwendet Hans dabei fast nie.
»Die Vögel sollen mich so nehmen, wie ich bin.« Das machen sie
sicher gerne.
<
Mehr Fotos und Episoden vom Vogelfotografen: www.hansoverduin.nl.
Matterhorn calling.
ALTO HIGH GTX
Hoch hinaus. Der Alto High GTX ist der ideale Schuh für technisches
Gelände und alpine Wanderungen. Das Base Fit verleiht dir festen
Halt, unsere FeetMap verhindert Druckstellen und übermässiges
Schwitzen und die Motion Control-Technologie verstärkt die Innenseite
und Ferse des Schuhs. Das geringe Gewicht, die neue Iron-Grip-Sohle
und die kleine Neoprengamasche machen den Alto zu deinem
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Die neue 4-Seasons XXL-App fürs Tablet
Einmal laden und zu jedem neuen Heft die gewünschte Version wählen:
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48
Reise
Reise
Im
Herzen
wild
Der Schweizerische Nationalpark
inmitten der Alpen ist ein
einzigartiges Stück Wildnis.
Abseits der bekannten
Postkarten-Destinationen zeigt sich die Schweiz hier wunderbar still und einsam.
Text: Ingo Hübner
Fotos: Thomas Jutzler
49
50
Reise
Reise
51
Made to Adventure
Wirklich alles spricht
hier mit gewaltiger,
bergromantikschwangerer
Stimme zu dir.
W
Erfrischung mit Seltenheitswert: Aus der Nationalparkregion hat sich der Mensch weitestgehend zurückgezogen.
Majestätisch thront der Piz Plavna Dadaint gegenüber dem oberen Ende des Val Mingèr.
irklich alles spricht hier mit gewaltiger, bergromantikschwangerer Stimme zu dir. Der Bergpfad von Sur En
zur Sesvennahütte hinauf, mit seinen läppischen
1500 H
­ öhenmetern dazwischen. Die lieblichen gelben und
quietsch­orangen Lärchen, die sich die steilen Bergflanken hinaufdrängen. Und natürlich das sich stetig tiefer einschneidende
Val d’Uina selbst, in dem sich Pfad und Lärchen befinden. Nur
der Fluri, der die Wanderung auf dieser ersten Etappe des Nationalpark-Panoramaweges anführt und einem vom Prospekt als
Schmugglerpfad­g eschichtenerzähler aufgetischt wurde, der
spricht nicht – zumindest nicht sehr viel. Ist eher so der Typ aus
der Alm-Öhi-Fraktion: wissend in sich ruhend, rauchend, vom
anstrengenden Bergwetter zerfurcht. Womöglich will Fluri aber
einfach nur die ganze Berg­imposanz nicht unnötig zerreden.
Nach längerem Anstieg die erste Atempause, Fluri weist eine
beinahe senkrecht scheinende Wand aus Stein hinauf: »Hier sind
die Schmuggler von und nach Italien früher über den Berg gekommen«, das Ganze natürlich kaugummigedehnt. »Und was wurde
da so geschmuggelt?«, mag der Interessierte fragen. »Schmugglerware eben«, antwortet Fluri beinahe wie aus der Pistole
geschossen. Mit früher meint er auf jeden Fall die Zeit vor 1910,
als der Felsengaleriegang durch die bereits ein Stück weiter oben
sichtbare Quar-Schlucht nach rund zweijähriger Bauzeit fertig­
gestellt wurde.
Dieser Felsenweg eröffnet eine wahrhaft beflügelnde Erfahrung:
Wie eine Eisenader schlängelt er sich 600 Meter lang hinauf
durch bedrohlich schartiges, grauschwarzes Gestein. Ein schwindelerregender Balkon ohne Geländer, rechts, mehr als 100 Meter
unter dir, der dumpf grollende Gebirgsbach – immer noch so laut,
dass er selbst den Fluri übertönen würde, wenn er denn etwas
sagen würde. Gewiss ist, dass du nun auf dem gleichen Pfad gehst
wie die Schmuggler ab 1910, und die Wanderung durch die
Schlucht keiner verpassen sollte, der den Schweizerischen
Nationalpark besucht. Das Gefühl, dein Magen schwebe leicht,
bekommst du nicht so einfach an jeder Ecke. Und dann folgt
Paukenschlag auf Paukenschlag, hinter jeder Biegung und jedem
feuchten Tunnelgang tut sich ein noch waghalsigerer Abgrund
auf, der Blick weiß gar nicht mehr, woran er sich festhalten soll,
bis es genauso plötzlich wieder vorbei ist und sich am oberen
Ende Weg und Bach fast auf gleicher Höhe treffen. Ein paar Meter
noch und die Bergwände schließen sich geheimnisvoll hinter dir,
als ob da vielleicht der versteckte Eingang zur Zwergenstadt im
Berg Erebor in Mittelerde läge.
Jetzt kommt der Fluri doch noch in Fahrt: »Kaffee, Alkohol, Zigaretten, Schokolade und Zucker schmuggelte man nach Italien,
hinein in die Schweiz vor allem Fleisch.« Von so vielen Schmuggeldetails offenbar aus der Reserve gelockt, hat auf einmal fast >
REMEMBER THE TRIP.
NOT THE BUGS.
ExOfficio’s bequeme und funktionelle BugsAway®-Reisebekleidung
ist unter anderem erhältlich bei:
Borneo
> Weitere Informationen: exofficio.com/bugsaway
52
Reise
Reise
ist die in der Schweiz allgegenwärtige Beschilderung, die
einem auch noch so fern der
Zivilisation stets den richtigen
Weg weist.
Im Val Mingèr ist die ausnahmsweise nicht wirklich
nötig, nur ein Weg führt stetig
nach oben. Und bald tritt auch
hier das Schicksalhafte auf:
Hinter der Baumgrenze öffnet
sich ein karger Talkessel, die Alp Mingèr. Einzelne verwachsene
Kiefern tummeln sich in nebliger Landschaft, Schutthalden
­ziehen sich links die Bergflanken hinauf und oben erheben sich
dunk­le Kamine in den wolkenzerzausten Himmel. Schon wieder
so eine Herr-der-Ringe-Landschaft. Fehlen nur noch die Orks auf
­ihren Reitungetümen, die irgendwo hinter einem Felsen auf­
tauchen und gleich Jagd auf dich machen. Tatsächlich, da war
doch eine Bewegung in der Ferne. Einmal konzentriert durchs
Fernglas gespäht: Doch keine Gefahr, da ist nur eine herum­
turnende Herde Gämsen.
Zurück auf dem Panoramaweg durchs Val Mora, heißt die nächste
Begleitung Henri. Henri, der freundlich verschmitzte, sprudelnde
Quell lexikalischen Bergwissens. 150 Pflanzenarten – von mehr
als 1000 in den Bergen der Region existierenden – kann er benen-
Schon wieder so
eine Herr-derRinge­-Landschaft.
Nur die Orks fehlen.
53
nen und ihre möglichen Heilkräfte nutzen. Die Gesteine bestimmen und die Vögel an ihrem Ruf erkennen. Das Geräusch ist ein
Tannenhäher, dort vorne fliegt wahrscheinlich ein Bussard und
neben dir auf dem Boden ist Wacholder – nicht zu verwechseln
mit dem ähnlich aussehenden Rhododendron, wenn die Pflanzen
jung sind. Dieses Gestein war einst Afrika, jenes einst Mittelmeer,
das andere kam aus den Untiefen des Erdinneren herauf. »Ihr
werdet staunen über die fantastischen Formationen, die die Natur
zu bieten hat«, lautet sein Tagesmotto, das er dir früh um sieben
Uhr um die Ohren geschleudert hatte.
Into the Wild
Und Henri behält uneingeschränkt Recht. Im Kleinen wie im
Großen: Das Val Mora breitet sich in einer Weite und Höhe aus, als
ob es jemand aus Kanada oder Alaska hierher verfrachtet hätte.
Als wir einen Fluss überqueren und einen meterhohen Erdwall erklimmen, scheint es gar möglich, dass dahinter der alte Schulbus
auftaucht, in dem Christopher McCandless seinen Into-the-WildTrip beendete. Tatsächlich verbirgt sich hinter dem Wall ein
­kleiner kreisrunder Dolinensee. Eine schillernde Perle, eingefasst
vom unglaublichen Bergpanorama, wie Henri sich ausdrückt. Ja,
ja, lyrisch sein kann er auch ein bisschen.
Gegen Abend stehen wir hoch über dem Ofenpasstal mit Blick auf
den kahlen gedrungenen Berg Munt Buffalora, da kommt Henri >
Früher Vogel fängt die beste Stimmung: morgens am Ofenpass.
jeder eine Schmuggelgeschichte parat (die folgenden Namen sind
zum Schutze der Personen geändert): Frau Angerer beichtet, dass
ihr Mann Bienenwaben in die Schweiz brachte – dazu muss man
wissen, dass Honig in der Schweiz verdammt teuer sein kann.
Herr Bär berichtet von Geldkoffern, die nach Basel transferiert
wurden – ob er seine meint, bleibt an dieser Stelle unklar, – und
der Fotograf dieser Geschichte davon, wie seine Oma die Urne
ihres Mannes heimlich in einer Sporttasche über eine Landesgrenze mitführte, um sie zur letzten gemeinsamen Ruhestätte zu
bringen. Wenig später markiert ein recht unauffälliger Grenzstein
den Übergang nach Italien, und noch ein wenig später sitzt du
schon beim ersten Zirbenschnaps in der Sesvennahütte. Vielleicht weiß der Wirt noch was über die Schmuggler zu berichten?
»Nein, leider nicht. Es gab aber ein Buch mit Geschichten, nur
das schmuggelte jemand aus der Hütte raus«, sagt er.
Auch das Berglexikon namens Henri braucht mal Pause.
HERREN
DAMEN
Superkomfortables Response A3 Tragesystem
Trinksystemfach gleichzeitig als Daypack nutzbar
Wetterschutztasche am Hüftgurt für
Elektronikgeräte
Farblich abgestimmte Regenhülle
Schicksalhafte Begegnungen
Individuell anpassbare Lendenpolsterung
Es ist nicht das Himmelstarrende, was diese Region und den Nati­
o­nalpark ausmacht, es ist das Schicksalhafte, das Ungezähmte.
Inmitten dieser geordneten und bis ins kleinste Eck wohl austarierten Schweiz regiert hier das Unwägbare, das Wilde. 2014 feierte der Nationalpark sein 100-jähriges Bestehen, und das heißt:
Seit 100 Jahren werden keine Bäume geschlagen, gefallene nicht
abtransportiert, keine Tiere gejagt, keine Kühe geweidet, keine
Bachläufe korrigiert, keine Lawinenschäden beseitigt und keine
menschlichen Freizeitaktivitäten außer dem Wandern erlaubt. Die
einzige sichtbare Verbindung zwischen diesen beiden Extremen
U-förmiger Reißverschluss vorne am Hauptfach
DESIGNED TO EXPLORE
© 2015 Samsonite IP Holdings S.àr.l.
54
Reise
Reise
mit einer Gaunergeschichte
um die Ecke: Die Einwohner
von Buffalora, dem kleinen Ort
dort unten im Tal, entdeckten
im 14. Jahrhundert auf dem
Munt Buffalora einen roten
Stein und sahen dies als göttliches ­Zeichen, dem Berg edle
­Metalle entreißen zu können.
­A llerdings entrissen sie ihm
nur Eisen­erz und im 18. Jahrhundert schließlich lagen die Minen – deren Eingänge am Berg
mit geübtem Auge zu erkennen sind – brach, weil sich der Abbau
nicht mehr lohnte. Ein findiger Schweizer Geschäftsmann allerdings verkaufte für teures Geld die Schürfrechte einem Italiener.
Das zweifelhafte Argument: Auf Eisen folgt stets Silber, wenn man
nur genügend tief schürft.
Aus der Nähe betrachten lassen sich einige Mineneingänge, die
nicht viel mehr als gesichtslose dunkle Löcher sind, auf der
­nä­chs­­­ten Etappe über den Munt la Schera zur Alp la Schera. Alsbald bekommt die Szenerie einen Touch schottische Highlands,
weit und breit kein Baum, kein Strauch, nur gelbbraunes Gras.
Eine Wanderübung in Askese, verloren und klein unter gewaltigen
Gipfeln und einem allumspannenden Himmel. Wie froh wärst du
jetzt über Henris aufheiternde Geschichten! Aber dafür liegt dir
irgendwann die Welt zu Füßen, oben auf dem Munt la Schera. Von
da führt der Weg hinunter, hinunter und noch weiter hinunter.
Vom Berg direkt in ein Tal hinein, bald mitten durch den Wald.
Hier stehen sie, die altersgebeugten knorrigen Arven, aus deren
Holz in den Dörfern der Region die Wohn- und Schlafstuben der
traditionellen Häuser gezimmert sind. Bis zu 800 Jahre alt und
kälte­re­sistent wie nichts anderes hier oben, hatte Henri erzählt.
Plötzlich machst du etwas Sonderbares, lehnst dich an die
schrundige R
­ inde des Baumes, befühlst sie behutsam, legst ein
Ohr an und lauschst. Lauschst ganz still seiner windigen, von den
vielen ­harten Wintern ganz reibeisernen Stimme.
<
Irgendwann liegt dir
die Welt zu Füßen,
oben auf dem
Munt la S
­ chera.
Würdiger Auftakt für den Panoramaweg: die Quar-Schlucht.
WIE
BESTFORM
Auf Nationalparkwegen
Allgemein
Das Dorf Scuol eignet sich gut als Basis, um die
Region und den Nationalpark zu entdecken. Auf der
Website engadin.com finden sich Unterkünfte für jeden Geschmack und natürlich weitere nützliche Infos
und Angebote wie etwa die Schmugglerpfadtour.
Scuol
Davos
Piz Pisoc
3173 m
= Schweizerischer
Nationalpark
Inn
Zernez
Sankt
Moritz
ITALIEN
0
5
10
15 km
Herumkommen
Mit dem ÖV, Bus und Bahn, gelangt man sehr gut zu
Startpunkten von Wandertouren und am Abend wieder zurück. Ein eigenes Auto ist nicht wirklich nötig,
zumal man auch bis Scuol mit der Bahn fahren kann.
Wandern und Weitwandern
Der Nationalpark-Panoramaweg führt in neun
Etappen auf großem Rund mit 150 km Länge um
den Nationalpark herum und teilweise hindurch.
Gleichermaßen erlebt man auf ihm die großartige
Bergwelt und die Kultur des Engadins: etwa das
Kloster St. Johann zu Müstair – UNESCO-Welterbe –
oder traditionelle Bergdörfer wie Guarda. Ausgangsund Endpunkt ist Scuol. Infos: wanderland.ch.
Auf der Website des Nationalparks sind ebenfalls
viele Wanderungen und geführte Touren gelistet:
nationalpark.ch.
Hanwag Tatra GTX®
Wandern in Bestform: Unser Tatra ist ein echter Klassiker
für viele Füße. Der besonders komfortable Trekking-Stiefel
mit leichtem, stabilem Aufbau läuft auf einer gut flexenden,
stabilen Vibram® AW Integral Sohle. Er ist mit Leder- oder
GORE-TEX® Futter und in jeweils vier Leistenformen –
Standard, Narrow, Wide und Bunion – erhältlich.
Der Schweizerische Nationalpark in bewegten Bildern: 4-Seasons.tv/nationalpark-schweiz.
DAS „ABC“ DES BAYERISCHEN BERGSCHUSTERS
WWW.HANWAG.DE
55
56
Reiseplaner
Reiseplaner
57
Reiseplaner Schweiz
3
Bern
4
Chur
5
1
2
St. Moritz
E
N
Abenteuertrip in
den Filialen gewinnen
Zürich
G
1. Via Alpina
2. Alpenpässe-Weg
3. Jura Bike
4. Seen-Route
5. Glacier Express
CHEN U
MA
N
IT
D
M
80 000 Kilometer – so lang ist das beschilderte Routennetz der Schweiz fürs Wandern,
Radfahren, Mountainbiken und was man noch so alles auf Wegen tun kann. Umfassend hinterlegt sind
diese auf der Website MySwitzerland.com/outdoor – hier eine kleine, schöne Auswahl davon.
WINNE
Im Juni ist die Schweiz zu Gast in den Globetrotter-Filialen Berlin,
Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. In dieser Zeit
gibt es noch mehr über das Outdoorerlebnis Schweiz zu erfahren.
Und bei einer interaktiven Schnitzeljagd durch die Filialen zudem
einen a­ benteuerlichen Graubündentrip in und um den Nationalpark
für 5 mal 2 Personen, 3 F
­ lyer E-Bikes und über 100 Globetrotter­
Einkaufsgutscheine zu gewinnen. Weitere Details dazu unter:
schweiz-globetrotter.de oder dann in den teilnehmenden Filialen.
ALPENPÄSSE-WEG
JURA BIKE
Ein Höhepunkt nach dem anderen
Berauschender Ritt
2
3
Hier ist der Name Programm: Auf dem Alpenpässe-Weg reihen
sich Höhepunkte aneinander wie auf keiner zweiten Wanderung.
Insgesamt überquert man auf ihm 14 Übergänge in den Bündner,
Tessiner und Walliser Alpen. Etwas kürzer, aber noch genauso
schwindelerregend schön, sind die fünf Etappen vom Simplonpass bis nach Zinal. Über 100 km auf Pfaden hoch über die Berge, weit weg vom Leben unten. Natürlich muss man an manchen
Stellen, wie auf dem Höhenweg zwischen Saas-Fee und Grächen,
schwindelfrei sein und braucht auch eine gute Kondition, aber die
fantastischen Ausblicke machen alle Anstrengungen wett.
Die Mountainbikeroute durch die Jurahöhen hat alles: Einsame Täler, grünste Weiden, rauschende Bäche und kleine Seen prägen die
Landschaft zwischen Basel und Genfersee. Sehr reizvoll ist der Abschnitt zwischen Delémont und Ste-Croix. Auf den 200 km dorthin
geht es über den Col des Rangiers an den Doubs, der die Strecke
auf verschiedenen Abschnitten begleitet, und in die Freiberge mit
ihren berühmten Pferden. Dann der Aufstieg auf den Mont Soleil,
bevor es in die Uhrendörfer La Chaux-de-Fonds und Le Locle geht,
die beide zum UNESCO-Welterbe gehören. Berauschend wird es
zum Schluss, beim wilden Ritt auf dem südlichsten Jurakamm.
SEEN-ROUTE
PANORAMAREISEN MIT BUS, BAHN UND SCHIFF
Im Bann der Seen
Perfekte Kulisse
4
5
Die Seen-Route, die sich auf dem Rad oder E-Bike erleben lässt,
führt durch wahre Postkartenidylle vom Berner Oberland zum
Boden­see. Auf knapp 200 km radelt man von Spiez bis nach Einsiedeln an sieben Seen vorbei, ein Panorama schöner als das andere. Gewiss einer der Höhepunkte: die Gipfelparade, die sich im
Thuner­see spiegelt. Im Bann von Eiger, Mönch und Jungfrau verläuft die Route weiter, meist am Ufer des Brienzersees entlang.
Etwas steiler wird es am Brünigpass, danach warten der Vierwaldstättersee und Luzern. Anschließend führt die Route nochmals
hinauf zum Ägerisee und über das historische Schlachtfeld von
Morgarten nach Rothenthurm mit seiner Hochmoorlandschaft.
Die vielfältigen Outdoor-Routen perfekt mit Bus, Bahn und Schiff
erschließen und verbinden – das leistet in der Schweiz der öffentliche Verkehr. So kann man seine Erlebnisse am Ende des Tages
­wirklich voll auskosten und nach einer anstrengenden Tour mit
Bus oder Bahn entspannt heimwärts fahren und die Kulisse am
­Fenster vorbeiziehen lassen. Das Tolle: Alle Verkehrsmittel kann
man mit nur einem einzigen Fahrausweis benutzen, dem Swiss
Travel Pass. Und wer einfach mal nur die Aussichten genießen
will: Für die Panorama­züge wie den Bernina Express oder Glacier
Express gilt der Pass ebenso. Tickets und Ü
­ bernachtungs­angebote:
MySwitzerland.com/bahnreisen.
VIA ALPINA
Aussichtsreich
wandern
1
Die Via Alpina mit insgesamt 5000 km
­Länge ist einer der ganz großen Alpen-Wanderklassiker. 370 davon führen durch die
Schweiz. Von der Grenze bei Vaduz in Liechtenstein bis nach Montreux. Anspruchsvoll
und aussichtsreich geht es in 19 Etappen
über 14 Alpenpässe durch sechs Kantone.
Zu sehen gibt es dabei viel BilderbuchSchweiz. Konzentrierter gibt es das noch
auf zwei Etappen, und zwar von Meiringen
über Grindelwald nach Lauterbrunnen. Da
drängen sich die legendären Reichenbachfälle, das Nostalgiehotel Rosenlaui und bei
der Kleinen Scheidegg die Felskulisse der
Eigernordwand am Wegesrand.
58
Reise
Reise
Große Wildnis
an den
großen Seen
Im Norden Michigans überrascht die Natur mit
eindrucksvollem Spektakel: farbenprächtige
Steilküsten, pompöse Felsen, wandernde Dünen
und natürlich Wald, so weit das Auge reicht.
Text: Thomas Jeier
Fotos: Christian Heeb
.
59
Reise
Foto: Travel Michigan
60
Immer eine Besteigung wert: Michigans Leuchttürme.
W
ir sind schon seit Stunden
völlig allein mit der Natur.
Umgeben von dichtem
Mischwald steigen wir über
den schmalen Escarpment
Trail nach oben, erreichen eine Lichtung
mit weißen Wildblumen und klettern
erneut durch einen Tunnel aus dicht
­b elaubten Ästen, bis wir das Steilufer
­erreichen und hoch über dem Lake of the
Clouds eine Verschnaufpause einlegen.
Frischer Wind weht uns entgegen, als wir
auf den See hinabblicken. Ungewöhnlich
still und tiefblau glänzt das Wasser
­zwischen den schroffen Felsen und bewaldeten Hängen. Ein Weißkopfseeadler zieht
seine einsamen Kreise über dem See.
Wie ein Juwel auf einem flauschigen Samtkissen liegt der Lake of the Clouds inmitten
der Porcupine Mountains, einer der ältesten
Bergketten der Welt, im nördlichen Michigan. Ein Wandereldorado mit zahlreichen
Flüssen, Seen und Wasserfällen, deren
Rauschen in zerklüfteten Schluchten von
den Felsen widerhallt. Ungewöhnlich viele
Schwarzbären, sogar Wölfe, die man aber
nur selten zu sehen bekommt, auch Elche
und zahlreiche Kleintiere bevölkern das
waldreiche Gebiet, das bereits seit 1945
unter Naturschutz steht. Michigan, die
­ehemalige Heimat der Ojibway-Indianer,
erlangte weltweiten Ruf durch Detroit und
Warum diese Felsen wohl Pictured Rocks heißen?
seine Autoindustrie, lockt aber auch mit
­urwüchsiger Natur, vor allem auf der Upper
Peninsula, der nördlichen Halbinsel des
zweigeteilten Bundesstaats. U.P. nennen
sie die Einheimischen schlicht.
Glühendes Wasser
Den Campground am Lake Superior er­
reichen wir am frühen Abend. Scheinbar
­unendlich wie ein Meer dehnt sich der See
nach Norden und verschmilzt irgendwo in
weiter Ferne mit dem abendlichen Dunst.
Die untergehende Sonne bringt das un­
ruhige Wasser zum Glühen. Erst als sie am
Horizont versinkt und die dünnen Wolken
am Himmel in dunkelrotem Glanz erstrahlen, zünden wir ein Lagerfeuer an und pros­
ten uns mit Bier und Coke zu. Von den
Fleischspießen auf dem Grill zieht verlockender Duft herüber. Einer von unserer
Wie ein Juwel auf einem
flauschigen Samtkissen
liegt der Lake of the
Clouds inmitten der
­Porcupine Mountains.
Gruppe blickt auf die »Porkies« zurück und
fragt sich laut, was die Namensgeber dazu
gebracht hat, die Umrisse der Berge mit
einem Stachelschwein zu vergleichen. Angeblich waren das die Indianer.
Weiter östlich nehmen wir ein paar Tage
später den North Country National Scenic
Trail unter die Füße. Über 4600 Meilen
zieht sich der Wanderweg von North Dakota
bis New York City, durch sieben Staaten
und zehn National Forests. Wir begnügen
uns mit einem Teil des Trails an der Küste
des Lake Superior, genießen die würzige
Luft in den lichten Wäldern und den Ausblick auf die zerklüftete Küste.
In Mar­quette­, einer Kleinstadt, die ihre
­Existenz den nahen Eisenerzminen verdankt, sich aber eher wie ein pittoreskes
New-England-Dorf präsentiert, ragt das
Marquette Harbor Lighthouse empor, einer
der zahlreichen Leuchttürme Michigans.
Noch im letzten Jahrhundert ein unverzichtbarer Wegweiser für vorbeifahrende
Schiffe, beherbergt er seit einigen Jahren
das Marquette Maritime Museum. Dort
­erfahren wir vom tragischen Untergang
der Edmund Fitzgerald, die im November
1975 während eines Sturms mit 29 Seeleuten im Lake Superior versank.
Nordöstlich von Munising wartet einer der
spektakulärsten Abschnitte des Trails auf
uns, die Pictured Rocks National Lake >
HIGH COAST,
FUR URLAUBSABENTEUER
Unsere neue Produktreihe High
Coast bietet bequeme luftige
Kleidung, ideal für OutdoorAktivitäten im Sommer oder auf
Reisen.
Gut geschnitten, mit klaren
Linien und minimalistischen
Details – so wird möglichst viel
Gewicht gespart und „intelligentes
Packen“ ermöglicht. Einige Kleidungsstücke sind aus G-1000
Lite gefertigt, andere aus luftigen,
schnell trocknenden Baumwollmischungen. Allen gemeinsam
ist, dass sie optimale Funktion bei
warmen Temperaturen bieten.
Das nächste Abenteuer wartet
draußen auf dich!
Pack es an!
Die gesamte High Coast Linie
findest du unter
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Reise
Foto: Travel Michigan
62
Waldweiser
durch Michigan
Lake Superior
Porcupine Mountains
State Park
Milwaukee
Chicago
0
Traverse
City
MICHIGAN
Detroit
100 200 300 km
Anreise
Nonstop fliegt etwa Lufthansa nach Detroit.
Von Detroit nach Traverse City braucht man
mit dem Auto ungefähr vier Stunden.
Übernachten
Mitten in Detroit überzeugt das Marriott im bekannten
Renaissence Center, am Lake Superior in Marquette
das The Landmark Inn und in Traverse City – idealer
Ausgangspunkt für einen Trip zu den Dünen – das
Cherry Tree Inn. Weitere Reisetipps und Angebote zu
den genannten Hotels unter: canusa.de.
Reiseinfos
Hilfreiche Infos für die Reiseplanung unter: michigan.org
und bei Travelmarketing Romberg, Tel. 021 04 / 79 74 51.
Gewinnspiel
Gemeinsam mit dem Nord­
amerika­­spezialisten Canusa ver­
lost 4-Seasons einen MichiganTrip. Details und Teilnahme unter:
4-Seasons.de/michigan.
Michigan in traumhaften Bildern auf: 4-Seasons.tv/michigan.
WINNE
N
Einige Seekajaker tummeln sich im Wasser
und wagen sich sogar durch den steinernen Tunnel des Felsens. Wegen des kalten
Wassers und der starken Strömungen, vor
allem aber wegen des oft wechselhaften
Wetters sollten sich nur erfahrene Kajaker
auf den Lake Superior wagen. Weiter auf
dem Wanderweg lassen einen immer wieder die hervorragenden Ausblicke staunen,
bevor man die Au Sable Light Station, den
historischen Leuchtturm am Ende des
Trails, erreicht.
Über die fünf Meilen lange Mackinac
Bridge, eine der eindrucksvollsten Hänge-
USA
GE
Eine Bärin zur riesigen Düne erstarrt
brücken der Welt, erreichen wir die Lower
Peninsula, die südliche Halbinsel. Westlich von Traverse City liegt die Sleeping
Bear Dunes National Lakeshore, eine
30 Meilen lange Dünenlandschaft am
Lake Michigan. Sie verdankt ihren Namen
übrigens mit Sicherheit einer indianischen
Legende: Eine Bärin floh mit ihren beiden
Jungen vor einem Waldbrand in den See
und schaffte es mühsam wieder ans Ufer.
Die kleinen Bären ertranken. Seitdem
­wartet die Bärin, zu einer riesigen Düne
­erstarrt, auf die Rückkehr ihrer Jungen.
Neugierig durch die Geschichte, aber
­e igentlich doch fast selbstverständlich
zieht es uns dort abermals ans Wasser:
Auf dem Empire Bluff Trail wandern wir
durch einen dichten Ahorn- und Buchenwald zur ­Küste. Oder besser zu einem Aussichtspunkt darüber, der angeblich in Michigan ­seinesgleichen sucht. Spektakulär
ist er auf j­ eden Fall: Endlos dehnt sich der
Lake ­Michigan nach Westen, direkt vor uns
bricht die Küste steil ab und zieht sich wie
mit dem Messer geschnitten nach N
­ orden,
bedeckt von weißem Sand, wie Zucker­guss
an der Erde klebend. Noch so eine Überraschung, die man inmitten dieses waldreichen Staats nie erwartet hätte.
<
L. H
u
Sleeping Bear
Dunes
Lake Michigan
Shore, eine 15 Meilen lange Steilküste mit
bis zu 70 Meter hohen Sandsteinklippen.
Ockerfarben bis braun fallen die Felsen
zum See ab, durchzogen von farbenprächtigen Mineralien in Weiß, Grün, Orange
und Schwarz. Über einen steilen Pfad geht
es zum Miners Beach hinab. Zu unserer
Überraschung ein weiter Sandstrand, wie
man ihn sonst nur auf exotischen Inseln
vermutet. Im Wasser ist Miners Castle zu
bestaunen, die wohl eindrucksvollste Felsformation weit und breit.
WISCONSIN
Pictured Rocks
National Lakeshore
ron
Kann man oft ganz für sich allein genießen: die Aussicht auf den
Lake of the Clouds im Porcupine Mountains Wilderness State Park.
ONTARIO
KANADA
64
Kundenkarte
Gute Karten
Mit der GlobetrotterCard bekommen Sie 4-Seasons frei Haus – und Rabatt (in Form von GlobePoints):
Bis zu 10 Prozent sparen Besitzer einer Kundenkarte beim Einkauf, bei einer Übernachtung in der GlobetrotterLodge und bei Touren und Kursen der Globetrotter-Akademie. Außerdem ist die GlobetrotterCard Ihre
Eintrittskarte zu exklusiven Events wie den beiden hier genannten. Genaue Infos zu den Karten sowie den
Online-Antrag finden Sie auf globetrotter.de/kundenkarte. Kundenbetreuung: Tel. 040 / 67 96 61 79.
Freikarten fürs Sommertreffen
Foto: milosk50/Fotolia.com
Im Juni steigt wieder das große Globetrotter-Festival
für Outdoorfans. Hier können Sie Tickets gewinnen.
Draculaesk: Schloss Bojnice am Rande des Vogelgebirges.
Wilde Wege in den Westkarpaten
Wanderreise in eines der ruhigsten Naturparadiese
Europas – für Kundenkarten-Besitzer quasi geschenkt.
Das Vogelgebirge im Herzen der Slowakei gehört zu den West­
karpaten und bietet mit seinen zumeist bewaldeten Höhen ein
ideales Wanderrevier für Naturliebhaber und Tierfreunde. Neben
zahlreichen Vogelarten leben auch Hirsche, Luchse, Bären und
Wildkatzen in diesem slowakischen Mittelgebirge.
Die Globetrotter-Akademie veranstaltet vom 26. August bis
1. September eine Wanderreise exklusiv für Kundenkarten-Besitzer – mit Spuren suchen, Tiere beobachten, Feuer machen und
Kräuter sammeln. Übernachtet wird in Zelten oder im selbst
gebauten Unterschlupf. Die acht Gewinner zahlen lediglich einen
Kostenbeitrag von 50 Euro und die Anreise selbst. Wenn Sie dabei
sein möchten, beantworten Sie folgende Frage per E-Mail bis
zum 30. Juni 2015 (mit dem Betreff »Karpaten« und der Kundenkarten-Nummer an [email protected]): Gehört das Vogelgebirge zu den West- oder Ostkarpaten?
Die Gewinner werden ab dem 6. Juli auf
4-Seasons.de/gewinner bekannt gegeben.
Nach dem großen Erfolg im Vorjahr geht vom 5. bis 7. Juni das
zweite Globetrotter-Sommertreffen über die Naturbühne. In
Sunds­acker an der Schlei erwartet die Outdoorfans wieder ein
spannendes Programm mit Vorträgen und Workshops. Passend zur
Location am Meeresarm der Ostsee steht der Wassersport im
Mittelpunkt. So können die Teilnehmer ein Kanu-Kentertraining
absolvieren, schnuppersegeln, etwas über den Bootsbau lernen,
über dem Feuer kochen oder einfach nur mit anderen Outdoor­
begeisterten die Natur genießen. Die Teilnahmegebühr von
59 Euro enthält zwei Übernachtungen im Zelt inklusive Frühstück
sowie die Abendessen mit Barbecue. Die Workshops kosten
zwischen fünf und zehn Euro zusätzlich. Infos auf globetrotterakademie.de/events/2-globetrotter-sommertreffen-2015.
Fünf Besitzer der Globetrotter-Kundenkarte haben die Möglichkeit, jeweils zwei Freikarten zu gewinnen. Beant­worten Sie einfach
folgende Frage bis zum 24. Mai 2015 per E-Mail (mit dem Betreff
»Sommertreffen« und der Kundenkarten-Nummer an die Adresse
[email protected]): In welchem Bundesland liegt die
Schlei? Die Gewinner werden ab dem
28. Mai auf 4-Seasons.de/gewinner bekannt gegeben.
Nach einem erlebnisreichen Tag beim Globetrotter-Sommertreffen.
Reise
Reise
67
Auf der
Sonnenseite
der Alpen
Kärnten, Österreichs südliches Bundesland, besitzt viele
Bergkulissen: von den mächtigen Hohen Tauern bis zu den
sanft welligen Nockbergen. Sie alle stehen unter einer oft
lachenden Sonne. Wer in Kärnten wandert, wird das
­spüren, auf der Haut und bei den Menschen – südliche
Gelassenheit und genussvolles Sein ist hier ­angesagt.
Zwei ­ganz besondere An­ziehungspunkte sind der
Karnische Höhenweg und der Nationalpark Hohe Tauern.
Text: Andreas Worsch
Nationalpark Hohe Tauern
Kärnten
Klagenfurt am
Wörthersee
Italien
Karnischer Höhenweg Slowenien
Foto: NP-HT/Tine Steinthaler
66
68
Reise
Reise
Klagenfurt
am Wörthersee
69
Klagenfurt
am Wörthersee
Natur am Höhepunkt
Eine geologische Wunderwelt: Auf dem Karnischen Höhenweg treffen auf engem
Raum mannigfaltige Landschaftsformen auf grandiose Bergpanoramen.
Der Nationalpark Hohe Tauern ist wortwörtlich der Höhepunkt der Kärntner Bergwelt. Großglockner,
Gletscher und Gebirgsflüsse – hier finden sich zahlreiche Naturwunder, die einen staunen lassen.
Wandern im Wunderland der Fossilien: die Karnischen Alpen.
S
eltsame Wesen schießen mit zuckenden Bewegungen durch
das tropisch-warme Meerwasser: gigantische Tintenfische
und bizarre Krebstiere, umgeben von grotesk geformten Pflanzen
in einer fremdartigen Welt. Langsam verschwimmt das urzeitliche
Panoptikum in der Vorstellung, und ein majestätisch schimmernder Zacken nimmt seine Konturen an: Der Seekopf spiegelt
sein prägnantes Haupt auf der stillen Oberfläche des Wolayersees.
400 Millionen Jahre sind vergangen, in denen sich das Meer
­zurückzog und unermessliche Kräfte die Erde geformt und auf­
getürmt haben.
Und nun stehen wir in dieser einmalig schönen und vielgestaltigen Landschaft der Karnischen Alpen und blicken erstaunt auf
die farbenprächtig schattierten Felsformationen und Fossilien,
die hier wie ein Bilderbuch versteinertes Zeugnis von der Erdgeschichte ablegen. Denn selten tritt die Urzeit so offenherzig und
üppig zutage wie hier: Die Karnischen Alpen gehören zu den bedeutendsten geologischen Regionen der Erde. Kein Wunder, dass
das Gebiet zum Geopark erklärt
wurde. Fünf Themenpfade, die
Geotrails, führen wie hier am
Wolayersee auf Zeitreise ins Erdaltertum. Wir jedoch haben uns
gleich für einen mehrtägigen
Streifzug durch das Fossilienwunderland entschieden.
Auf 155 Kilometern wandern wir
den gesamten Hauptkamm der
Karnischen Alpen entlang, begleitet von den leuchtenden
Dreitausendern der Hohen Tauern und den zackigen Gipfeln
der Dolomiten: Der Karnische
Höhenweg erstreckt sich von
Sillian längs der italienischen
Staatsgrenze bis nach Arnoldstein. Auch wenn die Gegend
heute so paradiesisch anmutet,
war dieses Grenzland nicht immer so friedlich: Im Ersten Weltkrieg tobte hier ein erbarmungsloser Stellungskrieg. Davon zeugen am Weg noch die tief in den Fels gehauenen Stellungsgräben.
Dem Offizier Walther Schaumann ist es zu verdanken, dass zum
Gedenken und zur Mahnung der ehemalige Kriegspfad als »Friedensweg« hergerichtet wurde. Am Plöckenpass wird in einem
Freilichtmuseum die Zeitgeschichte anschaulich dokumentiert.
Der Pass ist gleichzeitig die Wegmarke, an der sich der Charakter
der Tour vom alpinen Bergsteig mit optionalen Kraxeleinlagen
zum sanft geschwungenen Pfad über weitflächige Almmatten
wandelt. Auch wenn wir vorhaben, den Höhenweg ganz zu gehen:
Vom Gailtal, im oberen Teil das Lesachtal, aus kann bei jeder
Etappe problemlos ein- oder ausgestiegen werden. In dem entlegenen Tal werden wir nach vollendeter Tour einige Tage anhängen.
Urige Dörfer, Kärntner Schmankerl und süßes Nichtstun warten
hier. Und ein Bad im fjordähnlichen Weissensee und dem angenehm warmen Pressegger See sei uns natürlich auch noch gegönnt – entspannter kann so eine Weitwanderung kaum enden. <
Der 155 km lange Karnische Höhenweg ist in acht bis elf – allerdings recht langen – Etappen zu bezwingen, neun Schutzhütten bieten Unterkunft.
Infos über die Wanderung: karnischer-hoehenweg.at und nlw.at.
Heiligenblut gereicht habe, erzählt Hans. Umso bewahrenswerter
­erscheint uns diese grandiose Bergwelt nun noch, hier im Nationalpark Hohe Tauern, in dem die Natur seit 1981 unter Schutz
gestellt ist.
Und die Einheimischen bemühen sich engagiert, einem die
­Besonderheiten der Region nahezubringen: In ambitionierten
­Besucherzentren und auf fachkundig geführten Touren werden
die M
­ ysterien der Wildnis offenbar. Und tatsächlich – eine reichhaltige Palette besonderer Momente haben wir hier erleben
dürfen: Neben der Gletscherexpedition erwarteten uns packende
Streif­züge ins Reich der Steinböcke und Rothirsche, eine Nacht-
Fotos: HT-NPR/K.Dapra, Franz Gerdl
Foto: Kärnten Werbung/Rauschendorfer
Streifzüge in die Urzeit
Die Pasterze, größter Gletscher Österreichs.
H
alt, schaut mal da!« Vor uns öffnet sich ein blau schimmernder Spalt im uralten Eis und gibt einen fantastischen
Blick ins Innere des Gletschers frei. Unser Bergführer Hans grinst
hintersinnig: Der Sage nach war hier einst eine so fruchtbare Alm,
dass die Menschen im absoluten Überfluss leben konnten. Weil
sie ihr Dasein aber nicht schätzten und irgendwann, statt die
Kühe zu melken, nur noch in der Milch badeten und faul auf der
Wiese lagen, wurden die Berggeister zornig. Sie schickten einen
Sturm, der alles unter einer dicken Eisschicht begrub. Die Pas­
terze war geboren, der größte Gletscher Österreichs, der längste
der Ostalpen. Zumindest eines sei wahr, die Alm habe es tatsächlich gegeben, das beweisen Pflanzenfunde aus dem Eis.
Wir gehen weiter, immer schön im Gänsemarsch, lassen diese
überragende Eiswelt wirken: Ihre erfrischende Kälte lässt einen
ganz klar und bewusst werden. Vorbei an weiteren Spalten, Eistürmen und Gletschertischen – großes Gletscherschauspiel. Und
die Pasterze war sogar einmal größer: Die eigenen Großeltern
berichteten noch davon, dass die Eiszunge fast bis hinunter nach
Idylle auf der ersten Etappe des Alpe-Adria-Trails.
wanderung voller Staunen durch die tosende Groppensteinschlucht und mitreißendes Wildwasserrafting auf dem Möllfluss.
Zudem haben wir die erste Etappe des 750 Kilometer langen
­Alpe-Adria-Trails genossen, der im Nationalpark beginnt und bis
ans Mittelmeer führt. Noch immer überwältigt von diesen Eindrücken der letzten Tage konnten wir Hans am Ende der Tour eines
ganz gewiss versichern: sie war ein sagenhafter Höhepunkt!
<
Unter dem Stichwort »Magische Momente« werden in der Nationalpark-Region Hohe Tauern geführte Expeditionen zu den Natur-Highlights der Region angeboten:
nationalpark-hohetauern.at/magische-momente.
Zum Thema Wandern in Kärnten allgemein empfiehlt sich: berglust.at. Telefonische Auskunft unter: +43 / 463 30 00. Gute Anlaufstellen für jeden Alpin- und
Wanderurlauber sind die »Natur Aktiv Partnerbetriebe«: Sie bieten u. a. Vermittlung zertifizierter Guides, Mobilitätsservice und Ausrüstungsverleih.
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Fotostory
Fotostory
Nachts in der Filiale
Zwei Stunden zuvor: Erst mal gut verstecken,
bis Globetrotter München um 20 Uhr schließt …
Sich heimlich im Globetrotter einschließen lassen
und den ganzen Laden eine Nacht für sich haben?
Die 4-Seasons-Redaktion hat’s getan!
Raffiniert: Sarah tarnt sich als Puppe.
Redakteur Julian Rohn wird’s ganz schön warm.
Weniger raffiniert: Redakteur Philip Baues hat den Stauraum
des Faltboots unterschätzt.
Praktikantin Pascale
und Chefredakteur
Stephan Glocker
(wie immer zu spät)
improvisieren …
Absolut! Das nennt sich
Mimikry, wir verschmelzen
mit dem Globetrotter-Orange.
Und jetzt Ruhe …
Und wir sind jetzt echt unsichtbar?
Endlich Ruhe: Sarah Jentsch (4-Seasons Marketing)
und Sebastian Lüke (Online-Redaktion) schrauben
Lexangläser zusammen und verkosten die
ausgestellten Oneglass-Tütenweine. Der 2010er
Sangiovese ist erfreulich rund.
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Fotostory
Fotostory
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Die Filiale ist dunkel und verlassen. Jetzt kann
jeder tun, was er schon immer mal wollte …
Träume leben eben!
Wie viel Resturlaub hab’
ich eigentlich noch?
Philip entdeckt ein E-Skateboard mit vollem Akku – und 6500
Quadratmeter Industrieparkett! Bahn frei, Kartoffelbrei!
Nicht die »Cecilie Skog Signature Line«
von Bergans, aber immerhin ...
Holadihiti!
So! Und wo paddeln wir jetzt hin?
Je später der Abend, desto schriller die Gäste. Redakteur
Ingo Wilhelm hat sich wohl in der Abteilung geirrt.
Ingo hat inzwischen den Weg aus der Damenumkleide
gefunden und übt sich im Deep-Water-Abseilen.
EDELSTAHL!
Ihre Flasche, Ihren Behälter oder Ihren Becher wieder zu befüllen und wieder zu verwenden anstatt eine neues Wegwerf-Produkt zu kaufen, verhindert, dass tausende von Flaschen, Bechern oder sonstigen Gegenständen in der Abfallkette, in unseren Kanälen und in unseren Ozeanen landen.
Mir nach!
KleanKanteen.com
#BringYourOwn
Fotostory
Fotostory
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Ssst!
Ssst!
Ssst!
Ssst!
präsentiert von
Redakteur Moritz Schäfer im Glück: Erst wenn ein Messer auch
nach Stunden gut in der Hand liegt, ist es ein gutes Messer ...
Gedränge an den Fernwehklos im Untergeschoss.
Nach Ladenschluss darf Kollege Michael Neumann
auch mal auf die Damenvariante vom Typ
Transsib, während Julian den Druckausgleich in
der Flugzeugtoiletten-Attrappe übt. Oder?
Na sdorówje!
Was ist denn hier los? Wer mehr über russisch-schottische
Yeti-Games in der Kältekammer (bei minus 15 Grad) wissen
will, geht auf 4-Seasons.de/filialnacht.
Was macht eigentlich der Yeti in der Klimakammer? Die Auflösung gibt es in der XXL-App-Version dieses Fotoromans. Mehr Infos auf Seite 47.
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DIE REEL ROCK 10 - AB 24.09. WIEDER AUF TOUR
FESSELNDE CLIMBING-FILMACTION MIT DEN INTERNATIONALEN KLETTERGRÖSSEN
AUF DER NOCH GRÖSSEREN LEINWAND
25.09.15REGENSBURG
26.09.15CHEMNITZ
27.09.15JENA
28.09.15KASSEL
29.09.15WETZLAR
30.09.15WIESBADEN
01.10.15KAISERSLAUTERN
02.10.15MANNHEIM
04.10.15MÜNCHEN
05.10.15NEU-ULM
06.10.15NÜRNBERG
07.10.15BAYREUTH
09.10.15
FRANKFURT
10.10.15HEILBRONN
11.10.15
AUGSBURG
14.10.15ROSENHEIM
16.10.15FREIBURG
17.10.15DRESDEN
18.10.15BERLIN
21.10.15HAMBURG
22.10.15BREMEN
23.10.15KÖLN
26.10.15DORTMUND
27.10.15BIELEFELD
01.11.15BENSHEIM
05.11.15MÜHLDORF
06.11.15SCHEIDEGG
07.11.15STUTTGART
08.11.15WÜRZBURG
09.11.15BISCHOFSWIESEN
10.11.15
MÜNCHEN
13.11.15
ESSEN
14.11.15
LÜNEBURG
15.11.15
LEIPZIG
TICKETS ONLINE AB 01.07., BEI GLOBETROTTER
UND DEN ANDEREN VVKS-STELLEN AB AUGUST
TICKETS:
12 E VVK | 14 E ABENDKASSE
ERMÄSSIGT 10 E (GLOBETROTTERCARD-INHABER,
DAV- UND KLETTERHALLENMITGLIEDER) *
* ZZGL. SYSTEMGEBÜHREN
In Zusammenarbeit mit:
Eine Produktion von
Fotostory
Fotostory
Mhmmm!
Einfacher,
sicherer,
trockener
Bzzzzzzz!
Brrrrrrrr!
Der rote Schalter im Regenturm macht leider nicht
das Wasser warm, sondern die Windmaschine an.
Die Zeit von 20 Uhr abends bis morgens um sechs, wenn die
Putzkolonne anrückt, ist kürzer, als uns lieb ist.
Vor dem Heimweg an die Kasse: Eine Nacht in der
Filiale ist kein billiges Vergnügen!
Vor Nachahmung müssen wir leider warnen. Alarmanlage und Bewegungsmelder waren während unserer Filialnacht nämlich – ganz zufällig – abgeschaltet.
Der Chefredakteur auf der Erbse.
1.30 Uhr, genug gespielt, Zeit für ein
Schläfchen im Zelt auf der Bouldermatte.
77
Nass?..
SCHMUTZ.. & NaSSE
BEEINTRaCHTIGEN
.. DIE
DAMPFDURCHLaSSIGKEIT
UND LASSEN SCHWEIß
NICHT MEHR ENTWEICHEN!
Trocken?
EINE
.. SAUBERE,
IMPRaGNIERTE JACKE
KANN ATMEN UND BLEIBT
AUF DER INNENSEITE
ANGENEHM TROCKEN!
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76
Nikwax Pflegemittel sind 100% Wasser basierend und nicht entzündlich.
Nikwax ist der einzige Pflegemittelhersteller, der seit jeher PFC-frei
produziert. Wir sind der Meinung, dass PFCs für die menschliche
Gesundheit und unsere Umwelt ein großes Risiko darstellen.
78
Reise
Rebellen der Berge
Eine Hüttentour in der Alpenregion Tegernsee Schliersee bietet alle Zutaten
für großes Heimatfilmkino: eine Tragödie um einen Wildschütz, einzigartiges
­bayerisches Setting und große Freiheitsgefühle.
Text: Andreas Worsch, Fotos: Hansi Heckmair
Reise
79
D
a haben sie ihn niederg’schossn!« Der offenbar einheimische Wan­derer­zeigt ganz ehrfürchtig auf ein Marterl am
Baum. Ein Déjà-vu. Wer ist denn diesmal das Opfer? Er
klärt uns bereitwillig auf: Der Girgl von Schliers, bürgerlicher
Name Georg Jennerwein, wurde hier 1877 hinterrücks erschossen. Die königlich-bayerischen Forstbeamten waren hinter ihm
her, weil er ohne Erlaubnis Tiere gejagt hatte – so die offizielle
Aussage. Es wurde aber gemunkelt, dass er Opfer eines Eifersuchtsdramas wurde. Und so wuchs das Misstrauen im Volk, weil
zu viel im Dunkeln blieb.
Ins kollektive Gedächtnis gruben sich vor allem die staatliche
Willkür und der tragische Tod eines freiheitsliebenden Kerls. Im
­Bodenschneidhaus, ganz in der Nähe des G
­ edenkkreuzes, werden
noch Bilder vom ­Jennerwein in Ehren gehalten. Die Bay­ern ­lieben
ihre Rebellen eben. Dort in der Stube werden wir heute Abend den
Gstanzlgesängen über den Girgl ­lauschen, wehmütig an die
­vergangenen Wandertage denken und unsere letzte Nacht im
Mangfallgebirge verbringen. Morgen werden wir den Spitzingsee
vollständig umrundet haben. Recht großzügig umrundet, denn die
Tour ist 40 Kilometer lang.
Von Enterrottach, südlich des Tegernsees, aus sind wir vor drei
Tagen in die Berg- und Tal-Runde eingestiegen: Nach einem
ersten Anstieg hinauf zur Kühzaglalm, durften wir dort den
überaus leckeren Biokäse aus der Hausproduktion kosten. Die
erste Nacht auf der Oberen Firstalm war dann etwas kurz, es gab
einfach so viele Sterne am Himmel zu zählen. Am nächsten Morgen ging es erst einmal bis zum Spitzingsee bergab. Der größte
Auf großem Fuß um den Spitzingsee
0
3
6
Bad Tölz
9 km
Miesbach
Gmund
Tegernsee Tegernsee
Schliersee
Bad
Wiessee
Isar
Die Wanderung
Die 40 km lange
Hütten­wanderung
in der Alpenregion
Tegernsee Schliersee
ist in vier Tagesetappen zu ­bewältigen.
Sie ist gut von Juni
bis Oktober machbar.
Ausgangspunkt ist der
Wanderparkplatz Enterrottach bei Rottach-
Rottach
Egern
Spitzingsee
Egern am Tegernsee. Die
Wanderung kann ebenso
mit Übernachtungen in
komfortablen Hotels und
Gästehäusern gebucht
werden: Sportive Reisen
Feuer und Eis Touristik
GmbH, Mühlbach­weg 6,
83700 Weißach am
Tegernsee, Tel. 080 22 / 54 20, tegernsee-­
wanderurlaub.de.
Auf der Website
sind zudem weitere
­Wanderpakete, wie etwa
eine Alpen­überquerung
vom Tegern­see nach
Sterzing zu finden.
Allgemein
Kontakt für Infos über
die Alpenregion Tegernsee Schliersee e. V.:
Hauptstr. 2,
83684 Tegernsee,
Tel. 080 22 / 927 38 90,
tegernsee-schliersee.de.
Auf der Website befinden
sich auch Downloadlinks
für die neue WanderApp MAPtoHIKE. Damit
können etwa Schnitzel­
jagden gespielt werden.
Der Spitzingsee ganz unberührt und still.
Hochgebirgssee Bayerns ist möglicherweise sogar der schönste:
Im klaren Wasser spiegelten sich äußerst formvollendet die
Wälder und Gipfel des Mangfallgebirges wider. Am See konnten
wir ein paar erholsame Minuten verbringen und Kräfte sammeln.
Das war auch notwendig, denn jetzt ging es ordentlich aufwärts.
Auf den reichlich blühenden Wiesenhängen beäugten uns immer
wieder gemütlich vor sich hin kauende Kühe und Schafe. Glück­
licherweise entgingen uns auch die Gämsen und Murmeltiere
nicht, die sich in der Ferne tarnten.
Belohnung am Gipfel
Der anstrengende Aufstieg bis zum Taubenstein und weiter bis
knapp unter die Rotwand – mit 1884 Meter Höhe immerhin der
höchste Gipfel in der näheren Umgebung – belohnte uns mit einer
umwerfenden Fernsicht: Sogar Großglockner und Zugspitze konnten wir ausmachen. Die grenzenlose Weite zog uns unwiderstehlich
in ihren Bann und entfachte ein unbeirrbares Gefühl von Freiheit.
Dass wohl schon vor Urzeiten die Menschen dieses Panorama
­genossen haben mussten, darauf weisen Funde hin: Ganz in der
Nähe wurden die ältesten Steinzeitwerkzeuge des deutschen
Alpen­gebiets entdeckt, faszinierende 10 000 Jahre alt.
Als wir schließlich freiheitstrunken das Rotwandhaus erreichten,
1737 Meter hoch und damit höchste Unterkunft auf der Tour,
öffnete sich die Schleife unseres Déjà-vu-Erlebnisses: Denn
129 Jahre nach Girgl wurde unweit ein anderer großer bayerischer
Rebell erschossen: Bruno, der Bär. Der erste freilebende Braunbär
in Bayern seit dem 19. Jahrhundert. Am 26. Juni 2006 wurde er
hier an der Rotwand erlegt. Den Bärenjägern und ihren büro­
kratischen Drahtziehern schlug – ähnlich wie damals schon bei
Jennerwein – des Volkes Zorn entgegen. Tja, die Bayern lieben
ihre Rebellen eben sehr.
Nach dem morgendlichen Abstieg kühlten wir uns noch einmal im
Spitzingsee ab – diesmal auf der Südseite. Anschließend führte
der Weg wieder steil bergauf bis auf den ­Stolzenberg, doch die
Anstrengungen wurden n
­ ochmals mit fantastischen Ausblicken
und großen Freiheitsgefühlen belohnt. Und nachdem wir nun
über den Rotkopf, die Jagahütt‘n und den Suttenstein fast die
Bodenschneid erreicht haben, sind wir etwas abseits des W
­ eges
beim M
­ arterl des Girgls angekommen. Wir haben unsere Rebellen
gefunden. Und wissen nun, warum die Bayern sie lieben: Sie
­verkörpern einfach die unermessliche Freiheit dieser Berge.
<
Die Hüttenwanderung als Film: 4-Seasons.tv/tegernsee
80
High-End-Spezial
WER
BRAUCHT
DENN
SOWAS?
High-End-Spezial
01
ARC’TERYX
ALPHA SV
81
»Die Jacke für
die Ewigkeit.«
Preis: 699,95 €, Artikel-Nr. 23.96.56
Kann man sich in eine Regenjacke
verlieben? In die Alpha SV schon. Hier
verbinden sich Design und Funktion
zu einem perfekten Produkt, an dem
schlicht alles stimmt. Seit 1998
entwickelt Arc’teryx sein Flaggschiff
permanent weiter, zum legendären
»mitgehenden« Schnitt kommt jeweils
das beste verfügbare Material, aktuell
sehr robustes N80p-X Gore-Tex Pro.
Rebecca Mortensen,
Die Verarbeitung ist exzellent.
Bekleidung,
Nur 1,6 Millimeter Nahtzugabe und
Globetrotter Hamburg
extraschmale Tapes drücken das
Gewicht auf – für eine Hardcore-Jacke
sagenhafte – 550 Gramm. Auch Taschen, Zipper und Kapuze sind
bis ins Detail durchdacht und tragen zur typischen Alpha-Ästhetik
bei. Doch all das wäre nur schöner Schein, würde die Alpha SV nicht
auch in der Praxis liefern: Schneesturm und Dauerregen hält sie
spielend ab, beim Eisklettern oder Skifahren bewegt sie sich wie
selbstverständlich mit. All die schönen Katalogversprechen, hier
werden sie eingelöst: Die Kapuze dreht super mit, die Bündchen
dochten nicht, die Züge sind mit einer Hand bedienbar …
Äußere und innere Werte also – wer würde sich da nicht verlieben?
»Für den
unbezahlbaren
Moment.«
02
STEINER
SKYHAWK 3.0 10 X 42
Preis: 478,95 €, Artikel-Nr.: 23.71.23
15* der teuersten Produkte im Sortiment. Globetrotter-Experten erklären,
warum High-End-Ausrüstung ihren Preis wert ist – und wer sie wirklich braucht.
* Und 15 weitere Produkte in der Outdoorwelt High End auf globetrotter.de.
Frank Holst,
Technik und Kleinteile,
Globetrotter Frankfurt
Das Wasserloch, du und die
Antilope in 300 Metern
Entfernung. Wer viel Geld für
genau diesen Moment in Afrika
ausgegeben hat, will jetzt nicht
verschwommen und
licht­schwach in die Ferne
sehen, sondern der Wildnis
direkt und klar ins Auge blicken.
Das Distance-Control-System
mit dem XL-Fokussierrad der
Skyhawk-Serie leistet genau
dies: schnelle Schärfen­
regulierung von nah bis fern –
für den unbezahlbaren Moment.
82
High-End-Spezial
High-End-Spezial
»Ruhe bitte: Der
Silencer ist da.«
05
DEUTER
KINDERTRAGE KID COMFORT 3
Preis: 269,95 €, Artikel-Nr. 23.23.83
Warum diese Kindertrage so toll ist? Das fängt schon
beim Tragesystem an: Alurahmen, Belüftungssystem,
ergonomische Träger und Hüftflossen – alles beste
Deuter-Rucksacktechnik. Dazu schnell verstellbar,
damit sich Mama und Papa beim Tragen abwechseln
können. Dann der »Passagierraum«: Der Sitz wächst
quasi mit und unterstützt stets die altersgerechte
Sitzhaltung, etwa für sehr kleine Kinder die AnhockSpreizhaltung. Beim Nickerchen stützt ein Polster. Oder
die Fußstützen: verstellbar, damit die Beine nicht
Sabine Jarmer,
»einschlafen«, aber auch so konstruiert, dass das Kind
Kinderabteilung,
darin nicht aufstehen kann. Neben der GrundausstatGlobetrotter Hamburg
tung wie dem Fünf-Punkt-Sicherheitsgurt, dem
klappbaren Standbügel und 18 Liter Stauraum fürs
Restgepäck glänzt die Trage mit sinnvollen Details: Der hohe Kopfaufbau schützt vor
Ästen, im Gehen zugängliche Reißverschlussfächer verhindern unnötige Pausen, und
ein Spiegel erlaubt jederzeit einen Kontrollblick, ob hinten alles okay ist.
03
PRIMUS
OMNILITE TI + SILENCER
Preis: 229,95 + 59,95 €, Artikel-Nr. 22.15.38 + 25.84.93
Ralph Buschendorf,
Technik und Kleinteile,
Globetrotter München
Gas, Benzin, Petroleum oder sogar
Diesel – wie sein etwas größerer
Bruder Omnifuel verbrennt der
Omnilite Ti fast alles und verbraucht
dabei sogar weniger Brennstoff.
Das Ti steht für Titan, mit dem teuren
Wundermetall konnte Primus das
Gewicht um 100 Gramm reduzieren.
Weder Funktion noch Stabilität leiden
unter dieser Optimierung. Auch die
typische Geräusch­kulisse eines
Benzinkochers bleibt erhalten. Wäre
da nicht mein Highlight: der Silencer.
83
Der Aufsatz verringert die Brennergeräusche um den Faktor vier,
funktioniert allerdings nur im Gas- oder Reinbenzinbetrieb und
passt nur auf den Omnilite Ti. Aber: Schöner kochen geht nicht!
VOM KLEINEN
PACKSACK
»Auf Papas Rücken
wohlfühlen.«
04
ORTLIEB
BACK-ROLLER HIGH VISIBILITY
Preis: 199,95 €, Artikel-Nr.: 23.73.75
Unsere teuersten Fahrradtaschen sind
für Leute entwickelt, die ganzjährig
mit dem Rad unterwegs sind: vom
dämmerigen Arbeitsweg bis zur
jahrelangen Radexpedition rund um
die Welt. Das Besondere ist ein ins
Material eingewebtes Reflexgarn für
maximale Sichtbarkeit auf dunklen
Straßen. Das bewährte Basismaterial
besteht aus PU-beschichtetem,
Marcus Mallebre,
wasserdichtem Cordura-Gewebe,
Bereichsleiter Fahrrad,
dessen Nähte untrennbar im
Hochfrequenzverfahren verschweißt
Globetrotter Frankfurt
sind. Ortlieb gibt es seit über
30 Jahren und ist der Inbegriff für robuste, wasserdichte und
ausgereifte Transporttaschen. Wir haben Kunden, die sind seit zehn
oder sogar zwanzig Jahren mit demselben Paar Taschen unterwegs.
Bei Bedarf liefert Ortlieb selbst für diese Oldies Ersatzschnallen
oder -haken. Und bei einem Neukauf gibt es fünf Jahre Garantie.
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84
High-End-Spezial
High-End-Spezial
»Extrasteif
durch 0,3 bar.«
»Diese Hose gehört
ins Testament.«
06
gefertigt. Besonders strapazierte Teile
sind bei der Gaiter mit robustem
G1000 Heavyduty ausgestattet. Dieser
Stoff kommt normalerweise nur im
Bodenbereich von Rucksäcken zum
Einsatz. Ist doch einmal etwas
kaputtgegangen, bietet Fjällräven eine
lebenslange Reparaturgarantie – was
nicht heißt, dass Fjällräven die Kosten
übernimmt, aber zumindest immer eine
Reparaturmöglichkeit im Ärmel hat.
Robustheit bedeutet dabei keinen
Rückschritt bei Funktion und
Tragekomfort. Auch da setzt die Hose
beispielsweise mit den integrierten
Gamaschen (einmalig im GlobetrotterSortiment) Standards. Nicht nur
Fjällräven-Fans greifen zu dieser Hose,
sondern jeder, der sich ein Produkt
wünscht, das auch in fünf Jahren noch toll
aussieht und funktioniert.
FJÄLLRÄVEN
GAITER TROUSERS NO. 1
Preis: 329,95 €, Artikel-Nr. 21.68.63
Stephan Kluge,
Bekleidung,
Globetrotter Hamburg
Wer seine Lebensmittel
nachhaltig einkauft und auch
bei der Reise auf seinen
CO2-Fußabdruck achtet, sollte
bei der Hosenwahl einen Blick
auf die Numbers-Serie von
Fjällräven werfen. Alle
Numbers-Produkte werden in
Europa gefertigt. Bei der
Materialauswahl fließen
Umweltaspekte in den
Entscheidungsprozess ein.
Zum Beispiel werden die
meisten Lederdetails aus Resten
07
08
GRABNER
EXPLORER II
Preis: 2899,95 €,
Artikel-Nr. 10.35.84
Volker Detlefsen,
Bereichsleiter Boote,
Globetrotter Hamburg
Ein Schlauchboot für fast 3000 Euro?
Diese Frage höre ich oft von Kunden,
wenn sie zu uns in den Laden kommen,
um sich über Reiseboote zum
Aufblasen zu informieren. Dem kann
ich nur entgegnen: Wer billig kauft,
kauft doppelt oder gar dreifach.
Material und Verarbeitung aller
Grabner-Boote liegen weit über dem
LUPINE
PIKO X DUO
1200 Lumen Leuchtkraft, das sind
rund 300 Lumen mehr als die
zweithellste Kopflampe in unserem
Sortiment – und dabei ist die Piko X
Duo noch leichter und kleiner. Wer
sich in seinen Outdooraktivitäten
nicht von der untergehenden Sonne
bremsen lassen will, für den sind
diese 300 Lumen der schmale Grat
zwischen winzigem Griff oder glatter
Felswand, Abgrund oder Singletrail
Manfred Hartmann,
Technik und Kleinteile,
und Skipiste oder Fangnetz.
Globetrotter Berlin
Besonders Actionsportler oder auch
Höhlenforscher lieben daher dieses
High-End-Produkt aus der kleinen Kölner Manufaktur. Und es ist
sogar der Zweit-Akku im Preis enthalten.
Branchendurchschnitt. Klares Indiz dafür ist die Freigabe des
Herstellers, die Boote mit einem Betriebsdruck von 0,3 bar zu
benutzen. Und das umfasst nicht nur die dicken Seitenschläuche,
sondern auch den Riefenboden. Derart prall per Hand aufgepumpt,
ergibt sich ein besonders präzises Fahrverhalten. Von allerhöchster
Qualität ist auch das verwendete Material der Haut: innen eine
luftdichte wie flexible Naturkautschuk-Mischung, mittig ein
hochfestes Trägergewebe aus Polyester und außen ein synthetischer
Kautschuk mit dem Kürzel EPDM. Eine entsprechende Pflege
vorausgesetzt, erreichen Grabner-Boote eine Lebensdauer von
20 Jahren und mehr. Ist doch mal ein Loch drin, gelingt die Reparatur
ähnlich leicht wie bei einem Fahrradschlauch. Kurzum: Dieses Kajak
ist die Speerspitze im Luftbootbau. Ausgereift, ultrarobust, made in
Austria und am Ende seiner Karriere sogar 100 Prozent recycelbar.
WOHL.GEH.FUHL
Preis: 354,95 €, Artikel-Nr. 19.95.10
»Da wird die Nacht
zum Tag.«
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LLC. All rights reserved.
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High-End-Spezial
»Teuer, aber
preiswert.«
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CARBON FIBER
High-End-Spezial
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Preis: ab 4739 €, Artikel-Nr. 25.68.04
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HINTERHER
HMAX
Preis: 518,95 €, Artikel-Nr. 23.10.06
Axel Klemm,
Fahrradabteilung,
Globetrotter Berlin
Bei Handwerkern gilt oft das Credo:
»Wir können es uns nicht leisten,
billiges Werkzeug zu kaufen.«
Ähnliches gilt für diesen multifunktionalen Fahrradanhänger.
Der Hmax von der Münchner
Manufaktur Hinterher ist zwar teuer,
aber jeden Cent wert. Hier in Berlin
sind sogar einige Klempner,
Schornsteinfeger oder Fotografen
tagtäglich mit dem Hänger
unterwegs. Eine große Zargesbox als
Allwetterkofferraum mit
Diebstahlschutz obendrauf, und der Hmax wird zum idealen
Transportmittel für den Großstadtverkehr. Die pulverbeschichtete
Aluwanne ist vier Millimeter dick; so steckt der Hänger locker
80 Kilo Zuladung – oder für den Berliner Tiergarten-Griller: vier
Kisten Bier – weg. Mit nur einem Handgriff lässt sich die Deichsel
umstecken und aus dem Radanhänger wird ein Handwagen oder
ein Einkaufstrolley, sogar als Rikscha oder Bootshänger kann man
den Hmax nutzen. Und wer befürchtet, einem großen,
profitgierigen Konzern so viel Geld »in den Rachen zu werfen«:
Hinter dem Projekt steht ein Ein-Mann-Schreiner-und-ArchitektenBetrieb aus dem Glockenbachviertel, hier schraubt der Chef noch
persönlich. Bis auf die Laufräder sind alle Teile des HinterherHängers »made in Munich«.
»480 Gramm
für die Crema.«
10
HANDPRESSO
DOMEPOD HYBRID
Preis: 98,95 €, Artikel-Nr. 13.74.29
Boy Rühling,
Technik und Kleinteile,
Globetrotter Stuttgart
Hinter mir strahlen Gipfelkreuz des
Teufelstättkopfs und Sonne um die
Wette – und in meiner Tasse steigt
goldbraune, dichte Crema an die
Oberfläche, Espressoduft mischt sich
mit Bergluft. Wer zu Hause mehrere
Hundert Euro für eine Kaffeemaschine ausgibt, sollte sich mal die
Domepod Hybrid des französischen
Herstellers Handpresso ansehen,
denn nur mit ihr erzielt man 16 bar
– und damit den nötigen Druck, um
immer und überall Crema zu zaubern.
Patricia Rein,
Rucksack & Reise,
Globetrotter Stuttgart
Dieses Dachzelt ist offen wie
zusammengeklappt eine absoluter
Eyecatcher. Doch die Verwendung von
Carbon hat nicht nur optische Gründe.
So ist die Kohlenstofffaser um ein
Vielfaches steifer als das sonst
verwendete GFK-Gewebe und rund
20 Prozent leichter. Im Vergleich zum
von Konstruktion und Größe ähnlichen
Airlander spart das Carbon-Dachzelt
so stolze zehn Kilo Gewicht – und das
am fahrdynamisch kritischen,
höchsten Punkt des Fahrzeugs.
12
WESTERN MOUNTAINEERING
BISON GORE WINDSTOPPER
Preis: 999,95 €, Artikel-Nr. 11.34.27
1000 Euro sind erst mal eine Haus­nummer, aber es ist auch unser
wärmster Expeditionsschlafsack. Die
Grenztemperatur beträgt sagenhafte
minus 40 Grad Celsius. Außerdem hält
gute Daune mit ein bisschen Pflege
locker 40 Jahre, auch bei den Hüllen
von WM habe ich in 18 Jahren bei
Globetrotter noch keine Reklamation
erlebt. Gefertigt werden die Teile
Konni Krüger,
komplett in Kalifornien, in jedem
Bereichsleitung Schlaf­
Schlafsack stecken im Schnitt fünf
säcke, Globetrotter Berlin
Stunden Arbeitszeit – gut doppelt so viel
wie bei einem Großteil der Konkurrenz
üblich. Da ist wirklich nichts mit »heißer Nadel« gestrickt. Apropos
heiße Nadel: Extrem kurze Nahtabstände verhindern den bei anderen
Herstellern nach einer gewissen Zeit üblichen Daunenaustritt. Erreicht
wird das durch sehr langsames Nähen – damit sich die Nadel nicht
durch die Reibung erhitzt.
Liebe auf
den ersten
Schritt
Neu: PhD® Run Ultra Light
Hoch atmungsaktiv, verrutschsicherer Sitz, feine
Merinoanteile: ultimativer Komfort vom ersten
Schritt bis zum Zieleinlauf! Erhältlich auch als
anatomisch angepasstes Frauenmodell.
88
High-End-Spezial
High-End-Spezial
13
15
LA SPORTIVA
OLYMPUS MONS
EXPED
DOWNMAT 9 LW
Preis: 749,95 €, Artikel-Nr. 12.79.28
Preis: 259,95 €, Artikel-Nr. 13.22.09
Dieser Schuh ist die Lebensversicherung für deine Zehen ab 6000 Meter
aufwärts. Wenn du dort deine Füße
nicht warm bekommst, kannst du
gleich umdrehen. Um widrigsten
Bedingungen zu trotzen, ohne aber zu
klobig zum Klettern zu werden, sind
Außenstiefel, Innenschuh und Sohle
mit wärmereflektierendem Aluminium
isoliert. Mit dem Außenschuh ist eine
Georg Wiedner,
kniehohe Gamasche direkt verbunden,
Schuhabteilung,
so dass keine Kältebrücken entstehen
Globetrotter Stuttgart
oder Schnee unbemerkt eindringen
kann. Die Innenseiten des Außenschafts sind mit Aramidgewebe gegen Beschädigungen durch
Steigeisen verstärkt. Weil in den großen Höhen jedes Gramm zählt,
ist das Stiefelpaar mit 2340 Gramm (Größe 42) das leichteste seiner
Klasse. Für absolute Steifigkeit sorgt eine Brandsohle aus Carbon.
Der Innenschuh lässt sich wie bei einem Skistiefel rausnehmen und
Mit dem Preis ist die Matte natürlich
nichts für den Festivalbesucher, der
einmal im Jahr auf der Matte nächtigt.
Empfehlen würde ich sie ihm gerne
trotzdem, denn dann wäre endlich
Schluss mit all dem Gejammer über
steife Gliedmaßen und verdrehte
Rückenmuskulatur beim Campen.
Mit neun Zentimeter Liegehöhe und
wärmender Daunenfüllung bei einem
solch geringen Packmaß gibt es
Moritz Freudenstein,
Schlafsäcke,
einfach kein Argument, das gegen den
Globetrotter Stuttgart
Kauf spricht, außer dem Preis. Wer
eine lange Trekkingtour plant, den
Kilimandscharo besteigt oder hochalpin unterwegs ist, sollte sein
Budget noch mal gründlich durchrechnen – denn gerade auf
toughen Touren ist guter Schlaf unbezahlbar.
Fibertec Logo NEU 2015.indd 1
mit in den Schlafsack nehmen. Nur so ist gewährleistet, dass man
nach einer Nacht im Hochlager überhaupt wieder in die Stiefel
kommt, wenn draußen alles gefroren ist.
14
»Guter Schlaf
ist unbezahlbar.«
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Messer-Guru Chris Reeve ist ebenso
Handwerker wie Künstler, und so sind
auch seine Messer: perfekt gearbeitet
und von schlichter Schönheit. Beim
Sebenza – das Zulu-Wort für »Arbeit«
– ist die Verriegelung Teil des Griffs,
biologisch abbaubarer
PU Wirkstoff
dieser Framelock sorgt für ultrastabilen Halt der Klinge. Das merkt
man schon beim Aufklappen: ganz satt und mit perfekt rundem Gang.
Der eigens entwickelte S35VN-Stahl ist extrem schnitthaltig und
Chris passt die Klinge erst nach dem Härten in den Griff ein, mit
Toleranzen wie in der Raumfahrt. Solche Qualität ist selbst bei
handgefertigten Einzelstücken, die das Vierfache kosten, nicht
selbstverständlich. Globetrotter-Kunden, die sich für so ein Messer
interessieren, wissen genau Bescheid. Viele sind Sammler. Und das
Sebenza Large ist öfter mal ausverkauft.
wasserbasiert
KEINE HEISSE LUFT
Mit dem neuen Green Guard RT machen wir einen
enormen Schritt in Sachen ökologischer Optimierung.
Aufsprühen, trocknen lassen, fertig – dank der Weiterentwicklung
unseres fluorfreien PU-Wirkstoffes. Nach wie vor lässt sich die
Wirksamkeit der Imprägnierung durch eine Wärmebehandlung
im Wäschetrockner oder Bügeleisen sogar noch steigern.
Natürlich ist der einzigartige, patentierte PU-Wirkstoff weiterhin
biologisch abbaubar.
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91
Das grüne
Wirtschaftswunder
Kann man eine mittelständische Firma komplett auf
nachhaltiges Wirtschaften ausrichten? Zum Wohle der
Umwelt, der Mitarbeiter und natürlich auch der Kunden?
Man, oder besser gesagt: Frau kann – wie das Beispiel
des schwäbischen Outdoorausrüsters Vaude zeigt.
Text: Ingo Wilhelm | Fotos: Archiv Vaude
P
Foto: Vaude/Bastian Morell
Grüne Chefin: Antje von Dewitz.
arkplatznot in Obereisenbach. Im Innenhof des Firmensitzes mussten gerade 60 Stellplätze ersatzlos weichen,
zugunsten einer Grünfläche, einer Terrasse für die Biokantine und eines energieeffizienten Erweiterungsbaus
samt Kletterwand. So viel zu den Prioritäten bei Vaude.
Ah, hier ist ein Parkplatz – nein, reserviert für Fahrgemeinschaften. Hier aber, am Teich – einem Teich mit Krötenfangzaun …
»Als Kind wollte ich immer die Welt retten«, sagt Antje von Dewitz.
Die 42-jährige Tochter des Firmengründers Al­brecht von Dewitz
(seine Initialen v. D. waren 1974 namens­gebend) führt seit 2009
die Geschäfte des Familienunternehmens. Wenn Antje (bei Vaude
wird geduzt) vom Weltverbessern spricht, dann stets mit einem
gewinnenden Lächeln. Konsequent in der Sache, durchaus, aber
heiliger Ernst ist ihr fremd. Nach dem Kulturwirtschaftsstudium
in Passau schnupperte Antje bei Medien und NGOs rein, auf der
Suche nach einem Ansatzpunkt, die Welt zu verbessern. 1998
durfte sie bei einem Praktikum im väterlichen Betrieb einen neuen
Geschäftsbereich aufbauen, die »Packs ’n Bags«. »Da habe ich >
Hersteller
Die 2001 eröffnete Firmenkita gilt als vorbildlich.
Hersteller
Rund 500 Menschen arbeiten bei Vaude.
93
Foto: Vaude/Bastian Morell
92
»Mountain Sports« ist einer von drei Geschäftsbereichen neben »Bike Sports« und »Packs ’n Bags«.
Die Geburtenrate der
Belegschaft ist viermal
so hoch wie der
Bundesdurchschnitt.
Und etwa 50 Prozent
der Angestellten
arbeiten auf Teilzeitbasis.
Der klimaneutrale Firmenhauptsitz in Obereisenbach.
gemerkt, welchen Gestaltungsspielraum man als Unternehmerin
hat, auch im Sinne der Nachhaltigkeit«, sagt Antje.
Schon unter der Ägide ihres Vaters hatte Vaude Schritte zu einer
umweltverträglichen Produktion und zur Vereinbarkeit von Beruf
und Familie getan. Ein Vorzeigeobjekt ist das 2001 eröffnete
»Vaude Kinderhaus«. Als dessen Geburtshelfer diente wohl auch
der Umstand, dass Antje just an ihrem ersten Arbeitstag bei Vaude
feststellte, dass sie schwanger war … Heute hat Antje vier Kinder,
und das Kinderhaus bietet 31 Plätze für Nachwuchs von 0,5 bis
zehn Jahren. Prompt ist die Geburtenrate der Belegschaft viermal
so hoch wie der Bundesschnitt, etwa 50 Prozent arbeiten Teilzeit,
und der Anteil weiblicher Führungskräfte beträgt über 30 Prozent.
Freibad pleite? Vaude springt ein
Für die Work-Life-Balance der 500 Vaude-ler sorgen Yogakurse,
Massagen, ein Materialverleih für private Touren, ergonomische
Arbeitsplätze (auch Antjes Schreibtisch steht im Großraumbüro),
Meilensteine zur Nachhaltigkeit
1994 Einführung von »Ecolog«,
einem Wiederverwertungssystem für
Bekleidung aus sortenreinem Polyester.
2001 Als erster Outdoorhersteller
produziert Vaude einen Teil der
Kollektion nach dem streng ökologischen Textilstandard Bluesign.
2008 Vaude ist das erste
europäische Outdoorunternehmen,
das nach EMAS (Eco-Management
and Audit Scheme) und nach der
internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert ist.
2009 Beitritt zur Fair Wear
Foundation (FWF), einer unabhängigen
Organisation, die sich weltweit für
menschenwürdige Arbeitsbedingungen
einsetzt. 2015 erreicht Vaude den
»Leader«-Status.
2010 Einführung von Green Shape
(siehe Seite 86).
2011 Beginn der Kooperation mit
dem WWF Deutschland bei
Umweltschutzprojekten.
2012 Der Vaude-Standort in
Obereisenbach ist klimaneutral.
2014 Neues Webportal vaudenachhaltigkeitsbericht.com.
Ein Vaude-Klassiker im Globetrotter-Sortiment: das
2900 Gramm leichte und flugs aufgebaute Kuppelzelt
»Mark UL 3 P« (Bestellnummer 23.28.51, 499,95 €).
ein Ausleihpool für E-Bikes und und und. Standortverbundenheit
bewies Vaude 2006, als das örtliche Freibad vor der Schließung
stand. Vaude sprang als Pächter ein, halbierte die Betriebskosten
und hat gerade wieder in die Ausstattung investiert.
Die Mitarbeiterfürsorge endet aber nicht am Ortsausgang. Rund
1600 Menschen arbeiten weltweit für Vaude. Allein 1000 Beschäftigte zählt das eigene Rucksackwerk in Vietnam. Dessen Chef ist
ein (72 Jahre) alter Bekannter: Albrecht von Dewitz. Der Gründer
ist zum wichtigsten Lieferanten von Vaude geworden und sitzt
zugleich im Beirat des von seiner Tochter geführten Unternehmens.
Überdies ist Albrecht Geschäftsführer der Vaude-Schwesterfirma
Edelrid, einem Allgäuer Spezialisten für Seile und Kletterhartware.
Die Löhne im vietnamesischen Werk betragen mehr als das
Doppelte des dortigen Mindestlohns. »Auch bei den Auftrags­
fabriken achten wir auf menschenwürdige Arbeitsverhältnisse«,
betont Antje. »Das A und O dabei sind langfristige Partnerschaften.
Mit 70 Prozent der Produzenten arbeiten wir seit mehr als sechs
Jahren zusammen.«
>
Made in Obereisenbach:
die Rad- und Umhängetasche
»Augsburg S« (17.80.16, 89,95 €).
Enduro-Style für Bikerinnen:
das »Moab Jacket Frauen«
(24.82.35, 99,95 €).
Ausgezeichnet!
2005 Die Bundesregierung
zeichnet Vaude als eines der
35 familienfreundlichsten
Unternehmen Deutschlands aus.
2008 Auszeichnung beim Bundeswettbewerb »Erfolgsfaktor Familie«.
2011 Vaude ist unter den Top 3 beim
Deutschen Nachhaltigkeitspreis.
2011 »ISPO Eco Responsibility Award«
als nachhaltigstes Unternehmen der
Sportbranche.
2012 Das Bundesumweltministerium
verleiht Antje von Dewitz den Umweltpreis B.A.U.M.
2013 Finalist des CSR-Preises
(Corporate Social Responsibility) der
Bundesregierung.
2013 Platz 1 bei der Leserwahl der
Zeitschrift »Outdoor« in der Kategorie
»Green Innovations«.
2014 Vaude wird von den Lesern
der Alpenvereins-Zeitschrift
»Panorama« zum nachhaltigsten
Outdoorausrüster gewählt.
2015 Nominiert für den »Boldness in
Business Award« in der Kategorie CSR.
Mit diesem Preis zeichnet die »Financial Times« mutige Unternehmer aus.
94
Wanderträume
erleben!
Hersteller
»Wer uns kennt, der mag uns«
Antje von Dewitz beißt noch schnell von der Schwäbischen Seele
(Dinkelbaguette) mit Veggie-Aufstrich ab; mehr Mittagspause ist
nicht drin zwischen Mails checken und Welt retten. Und dann hat ja
auch noch der 4-Seasons-Reporter einige Fragen …
Mittelständler extrem komplex. Gleichzeitig
stoßen wir auch auf der Produkt­ebene an
Grenzen. So können wir bei der Imprägnierung von Regenjacken noch nicht komplett
auf Fluorcarbonverbindungen, sogenannte
C6-Chemie, verzichten. Die Chemie­industrie
hat aber noch für dieses Jahr umweltfreundliche Äquivalente in Aussicht gestellt.
Geht Funktion also vor Nachhaltigkeit?
Gerade bei Schlüsselqualitäten wie der Wasserabweisung bei Regenjacken machen wir
keine Abstriche. Die Produkte müssen perfekt
funktionieren UND nachhaltig sein, das ist unsere Daseinsberechtigung als Outdoormarke.
Fair Wear auch in Fernost: Auftragsproduktion in China.
»Vaude zieht den
Nachhaltigkeitsgedanken
so konsequent durch wie
kaum eine zweite Firma
der Outdoorbranche.«
Globetrotter-Einkäufer Marcus Piep
Neben dem sozialen Aspekt ist Umweltfreundlichkeit die zweite
Säule von Nachhaltigkeit – der Produkte und der Betriebsstätten.
Dabei geht Obereisenbach, wo ein Teil der Fertigung untergebracht
ist, mit gutem Beispiel voran: Das Headquarter und alle dort her­
gestellten Produkte sind klimaneutral. 30 Prozent der Emissionen
gehen auf Kosten des Pendel­verkehrs, trotz fahrradfreudiger Mitarbeiter; Antje radelt täglich sechs Kilometer und 100 Höhenmeter
ins Büro. Auf der Haben­seite fließen die Fotovoltaikdächer in die
Klimabilanz mit ein; sie decken den kompletten Strom­bedarf. Was
unterm Strich an Treibhaus­gasen übrig bleibt, kompensiert Vaude
durch ein Programm der Organisation Myclimate, das in China Kohleherde durch Biomassekocher für die Landbevölkerung ersetzt.
»Vaude zieht den Nachhaltigkeitsgedanken so konsequent durch
wie kaum eine zweite Firma der Branche«, sagt Marcus Piep,
Einkäufer für Rad- und Wintersport bei Globetrotter. Letztlich
müssen jedoch die Kunden die Nachhaltigkeit wertschätzen. Was
bringen umweltfreundliche und faire Produkte, wenn sie nicht
gekauft werden? »Für die meisten ist Nachhaltigkeit nicht das
Hauptkaufargument«, sagt Marcus. »Aber da bei Vaude auch
Qualität, Preis und Kundenservice stimmen, spricht alles dafür.«
Den Wert von Überzeugungsarbeit betont auch Antje: »Mit der
Positionierung als nachhaltige Marke bist du extrem angreifbar.
Deshalb möchten wir absolute Transparenz schaffen.« Zu diesem
Zweck hat Vaude eine eigene Website, die alle Anstrengungen und
Erfolge aufzeigt: vaude-nachhaltigkeitsbericht.com.
Antje blickt zur Uhr. Der Jour fixe mit dem Vertriebsleiter steht an.
Straffe Organisation ermöglicht es ihr, auch Zeit für die acht- bis
15-jährigen Kinder zu haben. Antjes Mann ist momentan Hausmann – und auch ihre kleine Ökosünde: »Er fährt Landrover«,
gesteht Antje lachend. »Eigentlich möchte ich gar nicht in diese
Benzinschleuder einsteigen. Andererseits weiß er nur zu gut,
welches Gegenargument bei mir zieht: Er sagt immer, die lange
Lebensdauer seines Landies sei doch total nachhaltig.«
<
Green Shape – jetzt noch strenger
Damit ein Produkt das Vaude-eigene
Nachhaltigkeitssiegel »Green Shape«
tragen darf, muss es seit diesem Jahr
verschärfte Anforderungen erfüllen. Das
Label umfasst nun den kompletten Produktlebenszyklus, von der Produktionsstätte bis zur Entsorgung, zum Beispiel:
• Gute Reparierbarkeit und
Lang­lebigkeit.
• Umweltzertifizierte Produktionsstätten mit verifizierten Sozialstandards.
• Einsatz ressourcenschonender
Materialien (z. B. Bluesign-Material,
Ökotex 100, Recyclingmaterial).
• Einsatz umweltfreundlicher Materialien (z. B. Biobaumwolle, Hanf).
• Verzicht auf PFC-Chemie oder
Nanotechnologie.
• Waschbarkeit bei niedrigen
Temperaturen.
• Einsatz recycelbarer Materialien.
mit
G PS - D
a ten
zum
Downlo
a d!
Antje – zwischen Zahlen und Idealen.
Antje, Vaude hat für 2015 das Ziel
ausgegeben, Europas nachhaltigstes
Outdoorunternehmen zu sein. Wer setzt
euch diese Krone auf?
Wir haben uns bis 2015 Ziele gesetzt, die
wir nun erreicht haben. Zum Beispiel, dass
90 Prozent unserer Produktionsstätten von
der Fair Wear Foundation zertifiziert sind oder
dass 80 Prozent der Bekleidung unser GreenShape-Label trägt. Solche Erfolge hat in Europa kein zweites Outdoorunter­nehmen vorzuweisen. Das bestätigen Markenrankings wie
etwa bei den DAV-Mitgliedern. Deshalb sind
wir so frei, uns diesen Titel selbst anzuheften.
Wo stoßt ihr beim Streben nach
Nachhaltigkeit noch an Grenzen?
Eine Erkenntnis ist, dass man niemals fertig
ist, mit jeder Antwort tun sich neue Fragen
auf. In unseren eigenen Werken sind wir safe,
was etwa die Schadstoff­sicherheit und die
Arbeitsbedingungen betrifft. Aber wir haben
ja auch Auftragsfabriken etwa für die Textilproduktion in China. An diesen Lieferanten
hängt wiederum eine lange Kette von Zulieferern. Diese Supply Chains auf Nachhaltigkeit
zu überprüfen und zu trimmen, ist für uns als
Nachhaltigkeit kostet auch Geld. Wie schafft
ihr es, dennoch rentabel zu wirtschaften?
Ein nachhaltiges Produkt bedingt für uns
Mehr­kosten von 10 bis 15 Prozent. Das wollen
und können wir nicht eins zu eins auf die
Verkaufspreise umlegen. Die Bereitschaft, für
ein nachhaltiges Produkt mehr auszugeben,
liegt laut Umfragen bei fünf bis acht Prozent.
Also verbessern wir ständig die Effizienz des
Unternehmens. Und Nachhaltigkeit ist auch
ein Verkaufs­argument. Sie ermöglicht uns,
neue, wertorientierte Zielgruppen zu erschließen, etwa mit den Packs ’n Bags im urbanen
Bereich. Wichtig ist also, dass die Menschen
uns als nach­haltige Marke wahrnehmen. Hier
gibt es positive Rückmeldungen. So sind wir
laut einer aktuellen Studie bei der Bekanntheit
von Outdoormarken auf Platz fünf, bei der
Markenbeliebtheit unter denen, die uns kennen, auf Rang drei, bei der Kaufpräferenz dann
sogar auf Platz zwei. Bedeutet: Wer uns kennt,
der mag uns, und wer uns mag, der kauft uns.
Lässt sich das in barer Münze beziffern?
Wir sind in den vergangenen Jahren konstant
gewachsen. Selbst 2014, das kein gutes Jahr
für die Outdoorbranche war, haben wir beim
Umsatz um zwei Prozent zugelegt. Kürzlich
haben wir den von der Wirtschaftsprüfungs­
gesellschaft Deloitte ausgeschriebenen AxiaAward für exzellentes Wirtschaften erhalten.
Und da zählen nur die Zahlen.
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State of the Art
State of the Art
TE OF TH
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ART
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Trek’n Eat
Jambalaya
S
96
Referenzprodukt
Somm 015
er 2
Erbsen
Erbsen zählen lohnt sich: In jeder stecken
Kalzium, Kalium, B-Vitamine, Vitamin C
und A, Folsäure und Eisen.
Hefeextrakt
Schmeckt nicht nach Hefe, sondern würzig
– und unterstützt den Geschmack. Enthält
Proteine, Aminosäuren und Vitamine der
B-Gruppe.
Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus.
In State of the Art zeigt 4-Seasons Ausrüstung,
die in ihrer Klasse Standards setzt.
Produktklasse
Salz
Unentbehrlich für den Organismus, gerade
auf harten Touren: Bis zu 20 Gramm Salz
verliert der Körper dann täglich. Der Nachschub muss über die Nahrung kommen.
Gefriergetrocknete Expeditionsnahrung, in über 30 Sorten erhältlich.
Mit Fleisch, Fisch, vegetarisch oder – wie hier gezeigt – sogar vegan.
Einsatzbereich Expeditionen, Ultralight-Touren, Gipfel, Iglus und überall, wo sehr
schnell und sehr unkompliziert eine heiße Mahlzeit hermuss.
Tüte auf, heißes Wasser rein, Tüte zu, kurz warten – und dann hat
auch der kälteste oder nasseste Tourentag sein Happy End.
Hersteller
Katadyn Deutschland GmbH, Mörfelden-Walldorf, Deutschland.
Konzept/Idee
Katadyn-Entwicklungsteam.
Technische
Daten Gemüse Jambalaya, kreolisches Reisgericht, 27 % Gemüse. Vegan,
gluten- und lactosefrei. Liefert wie alle Trek'n Eat-Hauptgerichte ca.
600 kcal. 180 g, ergibt mit 490 ml Wasser eine reichliche Portion
für eine Person. Globetrotter-Bestellnr. 25.54.15. Preis: 7,50 €.
Historie Bereits 1980 kam Folker Schultheiss aus Mörfelden (Hessen) auf
die Idee, für Reisen gefriergetrocknete Nahrungsmittel anzubieten.
Dabei werden die Zutaten schockgefroren und im Vakuum unte­r
Zufuh­r von Wärme getrocknet, die meisten Vitamine und Mineralie­n
bleiben so erhalten. Zur Zubereitung muss man dann lediglich
kochende­s Wasser hinzugefügen.
Zunächst wurden die Lebensmittel aus den USA importiert, 1987
dann eine eigene Produktion gestartet. Die Trekking-Mahlzeiten
GmbH versorgte Alpinisten und Abenteurer, darunter Arved Fuchs
und Reinhold Messner. Über die Jahre wurden die Gerichte
raffinierte­r – und auch bei ganz normalen Outdoortouren immer
beliebte­r. 2004 wurde die Firma von der schweizerischen Katadyn
Produkte AG übernommen, Sitz ist nach wie vor Mörfelden.
Vegan und exotisch,
mal deftig und mal
Hightech, die Gerichte
von Trek’n Eat haben es
2015 wirklich in sich. Die
Entwicklung schreitet voran …
Stefanie Dietrich, Geschäftsführerin
Katadyn Deutschland GmbH
Trek'n Eat spart nicht nur
Gewicht, sondern auch
Müll. Apropos: Leere
Tüten lassen sich dicht
verschließen und als
Behältnis für sonstigen Nassmüll nutzen. Michael Fischer, Bereichsleiter
Bergsport, Globetrotter Frankfurt
Guarkernmehl
Das Verdickungsmittel wird aus den Samen
der Guarbohne gewonnen. Die Kohlen­
hydrate des Guarkernmehls binden Wasser
und machen das Gericht sämiger.
Zucker & Maltodextrin
Liefern wichtige Kohlenhydrate und runden
den Geschmack ab.
Mais
Glutenfreier Sattmacher, der das Gericht
geschmacklich und auch farblich aufpeppt.
Das Auge isst ja mit …
Sellerie
Enthält wichtige Mineralstoffe und viel­
fältige Aromen. Da es Sellerie-Allergiker
gibt, ist die Zutat auf dem Etikett als
»Allergen« ausgewiesen.
Palmfett
Energie zieht der Organismus aus Kohlenhydraten, Eiweiß und natürlich Fett. Palmfett aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme ist
sehr robust gegen Hitze und Oxidation.
Inhaltsmengen und Größenverhältnisse wie beim Original. Foto: Jens Klatt
Status
Tomaten
Die rote Geschmacksbombe ist nicht ideal
fürs Gefriertrocknen, daher kommt sie
als Pulver zum Einsatz. Dieses wird im
sehr schonenden Cold-break-Verfahren
hergestellt. 1 kg Tomatenpulver entspricht
20 kg frischen Tomaten.
Gewürzmischungen
Drei hauseigene Gewürzmischungen
(Rezepturen geheim) geben dem soliden
Reisgericht Schwung – die kreolische
Küche lässt grüßen.
Trek'n Eat Standbeutel
Die Tüte ist auch Topf – und trickreich
designt: hitze- und kältefest, dank Lasercut
selbst mit Handschuhen zu öffnen. Der
wiederverschließbare Zippverschluss hält
die Wärme beim Ziehen innen (und Reste
dicht verpackt). Die abgerundeten Ecken
schonen im Rucksack andere Tüten oder
Packbeutel. Leergewicht: 20 g.
Etikett
Die Tüte ist bei allen Gerichten die gleiche,
erst die Etiketten geben Auskunft: vorne
schnell erfassbar Sorte und Brennwert;
auf der Rückseite Gebrauchsanweisung,
Inhaltsstoffe, Nährwerttabelle sowie
eine Fülllinie (Knickmarkierung, die beim
Dosieren des Wassers hilft).
Zwiebel
Zwiebeln bringen Aroma und schützen
nebenbei als natürliche Antioxidantien vor
Krankheiten.
Langkornreis
Parboiled-Reis, nach Wasserzugab­e in
2 Minuten »al dente«. Durch Teil-Garung
vor dem Schälen werden etwa 80 % der
im Silberhäutchen enthaltenen Vitamine
und Mineralstoffe ins Reiskorn gepresst,
so dass Parboiled-Reis wertvoller ist als
geschälter weißer Reis. Gegenüber Vollkornreis hat er eine kürzere Garzeit.
Karotten
Normale Karotten sind ein leckerer und
gesunder Tourensnack, aber mit fast
90 % Wasseranteil für längere Trips leider
viel zu schwer. Als gefriergetrocknete Zutat
sind sie dagegen ideal.
Spinat
Schon Mister Popeye wusste: Spinat
macht stark. Tatsächlich nährt das
Gemüse die Muskelzellen – wenn auch
nicht so explosionsartig wie im Comic
(schade eigentlich ;-)
Lauch
Lauch ist eine sehr gute Vitamin-C-Quelle,
enthält außerdem Folsäure und reichlich
Ballaststoffe.
Säuerungs- und
Antioxidationsmittel
Trinatriumcitrat, ein Natriumsalz der
Citronensäur­e, stabilisiert den Säure­
gehalt; Ascorbinsäure (Vitamin C­)
den Geschmack und die Farbe der
Lebensmittelmischung. Diese Zutaten
sind unbedenklich, das Gericht enthält
keine Farb- oder Konservierungsstoffe
und auch kein Glutamat.
Broccoli
Schmeckt besser als sein fader Verwandter,
der Blumenkohl – und ist sogar noch
gesünder (doppelt so viel Vitamin C).
97
98
Kollege Globetrotter
Kollege Globetrotter
99
König des
Krimskrams
Messer, Gabel, Schere, Licht sind für kleine Kinder nicht – aber
genau Carl Jahns Ding. Der Verkaufsberater aus Hamburg arbeitet
auch an den Produkttexten für Online-Shop und Handbuch mit.
Text: Manuel Arnu | Fotos: Manuel Arnu, Archiv Carl Jahn
I
m Büro von Carl Jahn sieht es aus wie im Labor von »Q«, dem
Quartiermeister der fiktiven Forschungs- und Entwicklungs­
abteilung des britischen Geheimdienstes MI6, bekannt aus den
James-Bond-Filmen. Auf Carls Schreibtisch und in den Regalen
stapeln sich merkwürdige und extravagante Gerätschaften, deren
Sinn und Zweck auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind.
Neben der Bürotüre steht ein kniehoher, tiefschwarzer Zylinder mit
Schläuchen und Pumpen. Das Teil, man wagt es kaum anzufassen,
könnte eine tödliche Waffe, ein avantgardistisches Musikinstrument oder auch ein lebensrettender medizinischer Apparat sein.
In einer Kiste daneben liegen ganz ohne Zweifel Waffen: messerscharfe Klingen, schwere Äxte und ein Recurvebogen-Set mit
Pfeilen und Zielscheibe. Carl kramt zwischen faltbaren Töpfen,
Portionstüten mit Wein und einer winzigen Espressomaschine
eine faustgroße Taschenlampe mit dicken Kühlrippen hervor.
»3800 Lumen, heller als ein Autoscheinwerfer«, sagt er
stolz. Die Produkte in Carls Büro finden sich alle auch
im Globetrotter-Sortiment.
Carl Jahn, 38 Jahre alt, ist in der Filiale am Hamburger Wiesendamm angestellt. Außerdem unterstützt er die technische Redaktion in der Zentrale am Neuen Höltigbaum. Sein Ressort ist
der »Krimskrams«, wie Carl seine Produkte
selbstironisch nennt. Mit den Einkäufern
von Globetrotter durch­forstet er die wunderbare Warenwelt, und
wenn in der Outdoorszene ein Daniel Düsentrieb etwas Geniales
erfindet, landet es über kurz oder lang auf Carls Schreibtisch.
Dann studiert er die Produktinformationen, testet, probiert, wiegt
und vermisst. Sobald er die Ware im Detail kennt, übergibt er sie
dem Fotostudio, schreibt einen Produkttext und stellt Bilder und
Beschreibung in den Online-Shop. Solche von Experten selbst
­verfassten Texte gehören zum Kompetenz- und Serviceverständnis von Globetrotter Ausrüstung. Die meisten anderen Webshops
übernehmen einfach Produktbeschreibungen der Hersteller.
Die aufblasbare Trekkingjacke kam nicht so gut an
Nicht jedes Produkt ist ein raffiniertes Gadget, die Masse machen
alltägliche Taschenlampen, Isolierkannen oder Campingkocher.
»Trotzdem suchen wir auch gezielt nach besonderen Artikeln.
Globetrotter lebt von seinen Erlebnisfilialen, der Kunde soll Spaß
beim Einkauf haben. Da dürfen außergewöhnliche Produkte nicht
fehlen.« Wie etwa ein Kuppelzelt mit LED-Innen­beleuchtung oder
wasserfeste Solarpanels. Nicht jedes »Spielzeug« überzeugt die
Käufer. Eine aufblasbare Trekkingjacke flog wieder aus dem
Programm. Auch der Instant-Rotwein fand nicht den Geschmack
der Kunden. »Einer meinte sogar, es schmecke wie eine Mischung
aus Terpentin und Roter Bete«, erinnert sich Carl lachend.
>
EXTREM LEICHT
KOMPRIMIERBAR
VIELSEITIG
100 Kollege Globetrotter
Mit 25 Kilo durch Schweden wandern – Carl im Glück.
»Ich sitze hier wie ein kleines
Kind in einem Spielzeugladen.
Der Job ist ein Traum.«
Andere gehen die Wände hoch, Carl rennt sie runter.
Carl kann auch mit der Kamera, wie sein Foto der Speicherstadt zeigt.
Der Ursprung von Carls Liebe zu Gerätschaften liegt 30 Jahre
zurück, bei den evangelischen Pfadfindern in Hamburg. Die damalige Ausrüstung war alles andere als Hightech: Gruppenzelte
aus schwerem Baumwollstoff, gekocht wurde überm Feuer. Mit
den Pfadis wanderte er durch Irland, Frankreich, Polen und Österreich, paddelte mit dem Kanu durch Schweden. »Ich habe das
Leben in der Natur kennengelernt und zahllose Nächte in Zelten
verbracht.« Inklusive Holz hacken, Feuer machen, Unterschlupf
bauen, Kochen mit Wildkräutern, Erster Hilfe und so fort. »Es
waren die tollsten Urlaube. Darüber hinaus habe ich Selbst­
bewusstsein und Eigenverantwortung bekommen.« Als Jugend­
leiter organisierte er Fahrten und Lager für die jüngeren Kinder.
Eine besondere Schwäche hat Carl für Taschenlampen. »Meine Frau meint,
20 Latüchten seien zu viel. Ich bin da anderer Meinung«, sagt er schmunzelnd.
Ohne Technikspleen läuft nichts in Carls Job. Er muss sich mit Datenkompressions­verfahren bei Actioncams ebenso auskennen wie mit Betriebs­
system-Updates bei GPS-Geräten. Praktisch alles, worüber er schreibt, wird
vorher ausprobiert. »Natürlich kann ich nicht jeden Artikel zwei Wochen lang in
der Wildnis testen.« Aber vieles nutzt er selbst oder nimmt es zum Überprüfen mit
nach Hause, wie die neue Handpresso-Maschine. »Mein Anspruch ist, im Handbuch und im Online-Shop eine ehrliche, persönliche Meinung zu den Produkten
zu vertreten. Das Gleiche tun wir ja auch als Verkaufsberater in den Filialen.«
Schon als Wölfling ein Globetrotter-Fan
Schon zu Pfadfinderzeiten verknüpfte sich Carls Leben mit der
Firma Globetrotter. Als siebenjähriger Wölfling stand er staunend
in der Hamburger Filiale in Barmbek. »Es roch nach Abenteuer
und weiter Welt. Sandbleche und Kanus lagen herum, der Hund
eines Verkäufers lag knurrend hinterm Messertresen.« Der lütte
Carl war fasziniert und gefesselt. Die erste eigene Trekkingaus­
rüstung? Stammte natürlich von Globetrotter.
Kurz nach dem Zivildienst startete Carl seine Globetrotter-Karriere, zunächst als Aushilfskraft. Zeitgleich studierte er Jura bis
Da kommen Erinnerungen an die frühere Pfadizeit hoch.
Stadtmensch mit Drang in die Natur
zum ersten Staatsexamen, entschied sich dann aber für Globetrotter. Seit 14 Jahren steht Carl in der Filiale auf der Verkaufsfläche.
In dieser Zeit eignete er sich ein enormes Fachwissen an und
verinnerlichte die Wünsche der Kunden. Beides kann er nun auch
für seine Beiträge in der Technischen Redaktion gebrauchen,
wo Carl seit vergangenem Jahr mitarbeitet. »Es macht mir Spaß,
Kunden individuell zu beraten. Aber meine Erfahrung in den
Online-Shop ­einzubringen, finde ich genauso spannend.« Früher
wartete Carl stets ­ungeduldig, bis die neuesten Artikel in der
Filiale ein­trafen, jetzt bekommt er sie als Erster in die Hände,
zum ­Begutachten und ­Testen. »Ich sitze hier wie ein kleines Kind
in einem Spielzeug­laden. Der Job ist ein Traum!«
Carl lebt gerne in Hamburg, bezeichnet sich als »Stadtmensch mit Drang
in die Natur«. Bevorzugtes Ziel: Schweden, ob für eine Trekking-, Kanu- oder
Schneeschuhtour. »Dabei genügt mir die Herausforderung, einen 25-Kilo-Rucksack zu tragen«, sagt Carl, »ich brauche keine Himalajagipfel.«
Am Ende schnappt sich Carl den mysteriösen Zylinder neben seiner Bürotüre
und winkt beruhigend ab: »Keine Explosionsgefahr. Hier füllt man Wasser ein,
und mit dem Blasebalg kann man Druck aufbauen.« Am Ende des Schlauchs
hängt eine Handbrause. Die vermeintliche Massenvernichtungswaffe ist eine
Camping­dusche, die man nicht aufzuhängen braucht. Carl muss sich nur noch
einen prägnanten Text überlegen, die Bilder ins Netz stellen, und schon steht
die Helio Pressure Shower im Online-Shop – well done, »Q«.
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LITE-SPEED
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Extrem leichte,
komprimierbare
Windjacke für die Berge.
Kleines Packmaß von der
Größe eines Apfels.
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102 Reise
Reise 103
Australien
Perth
Walk a bit
Alice Springs
Sydney
Melbourne
Bay of Fires
Twelve Apostles
Beim Walkabout beschreiten die Aborigines die Wege ihrer Traumpfade, die
den australischen Kontinent für uns Außenstehende unsichtbar überziehen.
Nicht ganz so mystisch, aber noch nahe dran, lässt sich die einzigartige
Natur Australiens auf normalen Wanderwegen erleben. Diese existieren als
wohldosierte Tagestouren wie auch als herausfordernde Trekkingrouten.
Und natürlich lassen sie sich auf den unterschiedlichsten Komfortleveln
­meistern: mit Zelt im Rucksack genauso wie mit Übernachtung in stilvoller
Ökolodge. 4-Seasons stellt drei unvergleichliche Touren vor.
Foto: Tasmanian Walking Company / Great Walks of Australia
Kings Canyon
104 Reise
Reise 105
Sydney
Melbourne
1. Küste der Geisterschiffe
Twelve Apostles
Der Twelve Apostles Lodge Walk führt entlang der Shipwreck Coast und damit an die wildesten und
schönsten Abschnitte der Südküste Victorias, an deren Ende die berühmten Zwölf Apostel warten.
S
amtweich quillt der feine Sand zwischen den Zehen her­
vor. Das sanft wogende Wasser des Meeres umspült die
Füße. Doch die Ruhe trügt – schon im nächsten Moment
rollt eine donnernde Woge heran und bricht sich krachend
etwas weiter draußen. Vier berauschende Tage dürfen wir die
Ship­wreck Coast, diese Küste der Gegensätze, erobern, oder
besser: uns von ihr erobern lassen. Ihrem magischen Bann
kann man sich nicht entziehen. Auf dem Twelve Apostles Lodge
Walk entdecken wir dabei die entlegensten und eindrucksvolls­
ten Abschnitte des legendären Great Ocean Walk – inklusive
des Komforts eines exklusiven Basislagers: eine ökologisch
nachhaltige Lodge mitten im australischen Busch.
In Castle Cove startet die Wanderung. Durch skurrile Gras­
baumwälder schlängelt sich der Pfad zunächst bis zum atem­
beraubenden Johanna Beach. Am Milanesia Beach, dem Nach­
barstrand von Johanna, beginnt dann der dramatischste Ab­
schnitt des Weges: die »Wild Side«. Auf der einen Seite hohe,
zerfurchte Klippen, auf der anderen der donnernde Ozean.
­Nebenbei ein faszinierendes Schauspiel der Farben: In unzäh­
ligen Schattierungen, von knochenfarben bis warmgolden,
­erscheint die Schraffur der Steilküste, azurblau bis tinten­
schwarz schimmert das Meer in der Sonne. Derart mitreißende
Aussichten fesseln unsere Blicke bis zum Moonlight Head,
dem höchsten Punkt der Route. Von dort steigen wir wieder
­hinab zu einem prospekthaften Sandstrand: Vor uns liegt der
Wreck Beach. Doch wie ein verstörender Fremdkörper ragt da
mittendrin, umgeben von hellem Sand und dunklen Felsplat­
ten, ein rostig-roter Eisenhaken in die Höhe: der Anker der Fiji.
Im September 1891 zerschellte sie an den Klippen. Zwölf
Mann starben. Und das war nur eines von unzähligen
Schiffsun­glücken, die der Küste ihren Namen gaben. Mehr als
600 Schiffe s­ ollen an der Ship­wreck Coast versunken sein.
In der grauvioletten Abenddämmerung ist Tierbeobachtung
anberaumt. Graue Riesenkängurus mampfen in gebührendem
Abstand zu ihren Beobachtern genüsslich Gras, glotzen teil­
nahmslos zurück. Der Pfad führt in einen Wald, und dort grunzt
etwas wie Schweine, nur viel lang gezogener, lauter und gefähr­
licher. »Typisches Reviergehabe der Koala-Männchen«, lacht
Guide Gavin. Tatsächlich, hoch in den Bäumen hängen faule
Pelzknäuel in den Astgabeln.
Am letzten Tag betreten wir den Port Campbell National Park.
Unausweichlich nähern wir uns den Zwölf Aposteln, dem fels­
gewordenen Urbild der australischen Küste. Schon beim ersten
Blick aus der Ferne überkommt einen die Gänsehaut: Vor uns
erheben sich die bizarren Konturen einer uralten Geisterflotte.
Die Brandung rüttelt mit aller Wucht an den steinernen Planken
dieser mächtigen Felsmonumente. Wie grotesk verzerrte Schiffs­
rümpfe stehen sie vor den Klippen und warten stoisch darauf, in
die raue See zu stechen. An Bord: die Schönheit dieser Küste.
Twelve Apostles Lodge Walk
Der Twelve Apostles Lodge Walk ist einer von zurzeit acht Great Walks of
Australia. Diese repräsentieren eine Auswahl der schönsten Wanderungen in
einzigartigen australischen Landschaften und sind allesamt als komplette
Arrangements organisiert und geführt. So besteht der Lodge Walk aus den
letzten 55 km des Great Ocean Walk und dauert vier Tage. Das Paket umfasst Verpflegung, Übernachtungen und Transfer von und nach Melbourne.
Infos: greatwalksofaustralia.com.au und twelveapostleslodgewalk.com.au.
Über Victoria allgemein: visitmelbourne.com/de.
Foto: Tourism Australia
Text: Thomas Jutzler
106 Reise
Reise 107
Alice Springs
2. Im Königreich des Outback
Kings Canyon
Das Red Centre ist ein einzigartiger Ort, extrem und gleichzeitig magisch.
Spürbar wird das auf heißen Wanderungen wie dem Kings Canyon Rim Walk.
Text und Fotos: Ingo Hübner
H
eartattack Hill! So nennen Insider den Aufstieg zum
Kings Canyon Rim Walk.« Guide Brad bleibt stehen, wir
befinden uns etwa auf drei viertel Höhe des besagten
ziemlich schweißtreibenden Aufstiegs. Die Leute würden immer
erwarten, dass sich der Kings Canyon einfach so in die Erde
einschneide, doch tatsächlich ist er eine Art überdimensionaler
Axt­hieb am westlichen Ende eines etwa 60 Kilometer langen
Sandsteinblocks namens George Gill Range, erklärt Brad.
Aber Blut, Schweiß und Tränen passen gut zum Outback. Hier
wird einem nichts geschenkt, die Wüste ist unbarmherzig. Man
muss sich das Outback erarbeiten. Rausgehen, es in seiner
Wucht und Leere erfahren und in all seinen auf den ersten Blick
oft kaum sichtbaren Facetten spüren. Das ist es, worum es geht.
Wenn du dich auf das Outback einlässt, wird es deinen inneren
Horizont erweitern. Weiter, bald ist das Plateau erreicht, und von
da an umrundet der Rim Walk den Canyon auf ebener Strecke,
bis er auf der anderen Seite wieder hinabführt. Schon kommen
kleinere, an Bienenkörbe erinnernde Sandsteinformationen in
Sicht. Mit etwas Fantasie könnten sie als Silhouette einer Stadt
durchgehen, und als ob jemand Brad ein Stichwort gegeben
­hätte, sagt er, die Felsen würden »Verlorene Stadt« genannt. »In
der Mythologie der Luri­tja-­People verkörpern die Kuppeln jedoch
Kuningka-Männer, Ahnenwesen, die während der Erschaffung
der Erde hier durchreisten«, fügt er hinzu. Der Canyon sei eine
äußerst heilige Stätte für die Luritja-People. Die Erhabenheit des
Ortes ist fast physisch spürbar.
Nur wenig später wird diese Erhabenheit des Ortes um eine per­
sönliche ergänzt, als wir direkt an der Abbruchkante des Canyons
stehen. Unter uns der Boden, eine grüne Oase in der Wüste,
­gegenüber eine enorm mächtige, glatt poliert scheinende
­Canyonwand; oben an der Kante laufen andere Wanderer in H0Modelleisenbahn-Größe. Und dazu die Farben: Die tief stehende
Sonne lässt die Felsen förmlich glühen, der Himmel spannt sich
in leuchtendem Azurblau darüber – so satt, als hätte sie jemand
digital nachbearbeitet. Ein angenehmer Luftzug streift die Haut,
Minuten verrinnen wie Sekunden, wüstenhafte Stille.
In landschaftsergebene Trance verfallen, laufen wir weiter, vor­
bei am Garten Eden, einer Felskluft, auf deren schattigen Grund
Palmen wachsen, auf die andere Seite des Canyons, dort, wo
vorhin die Miniwanderer zu sehen waren. Die Farben immer
­satter, die Felsen glühen immer intensiver, als ob sie gleich
schmelzen würden. Bis irgendwann die Sonne untergeht und das
Zwielicht die Oberhand gewinnt. Bald führen Stufen hinab, der
Rim Walk nähert sich seinem Ende, etwas Wehmut macht sich
breit. Brad grinst, als er das mitbekommt: »Ihr werdet noch viel
mehr Outback zu Fuß bekommen. Morgen nehmen wir ein Stück
vom Larapinta Trail in den West MacDonnell Ranges in Angriff.
Auf ihm könnten wir über 200 Kilometer wandern.«
Kings Canyon Rim Walk und Larapinta Trail
Der Rim Walk im Watarrka National Park ist leicht und gut in einem halben
Tag zu bewältigen. Und ein Muss, wenn man sich im Red Centre aufhält.
Zwischen Alice Springs und dem Mount Sonder verläuft der 223 km lange
Larapinta Trail, eine wirklich ernsthafte Trekking-Unternehmung. Er lässt
sich auch abschnittsweise wandern, besonders schön ist das im West MacDonnell Ranges NP: Dort gibt es immer wieder natürliche Pools zum Baden.
Infos über die Touren und das Northern Territory: australiasoutback.de.
108 Reise
Reise 109
Sydney
Melbourne
3. Alles ist erleuchtet
Bay of Fires
Tasmanien
Der Bay of Fires Lodge Walk mit seinen schneeweißen Pulversandstränden und skurril
bunten Felsformationen zählt zu den schönsten und farbenprächtigsten Routen Tasmaniens.
S
chau mal, die Felsen sind stoned«, lacht Guide Nikki. Das
trifft es: Sind die jetzt orange? Braungelb? Rotgold?
Schwierig zu sagen, weil sich die Farben und Formen der
Felsen vor uns je nach Blickwinkel und Sonneneinstrahlung ste­
tig verändern. Es ist ein bisschen so, als wanderten wir – durch
den tiefen weißen Sand wie in Zeitlupe verlangsamt – in einer
exotischen Schüttelkugel. Surreal. Und das Meer schimmert tür­
kis dazu. Eindrücke, die man ohne halluzinogene Drogen auch
nicht jeden Tag geboten bekommt. Da: ein aufgetürmter Berg
aus Steinen in ... Cognac? Karamell? Oder ist das ein pastelliges
Apricot? Egal. So oder so müssen wir da jetzt drüber weg. Rechts
türmt sich undurchdringbares Gestrüpp aus Schlingpflanzen
auf, links plätschert uns die Tasmanische See in gemütlichen
Wellen über die Füße. Es gibt nur einen Weg. Und der schaut ein
wenig bedrohlich aus. Erst als wir direkt vor den Felsen stehen,
erkennen wir die kleinen Mulden und Vorsprünge, über die wir
die vermeintliche Barriere locker passieren.
Die Wanderung an der Ostküste Tasmaniens gehört zu den acht
Great Walks in Australien. 30 Kilometer immer am Strand ent­
lang, eine Nacht im Beach Camp, zwei in einer der schönsten
Lodges des Landes, der Bay of Fires Lodge. Auf unserer Wande­
rung liefert Nikki in kleinen Dosen kulturellen Überbau. Wir
­erfahren: Das alles hier ist erst 1642 entdeckt worden, der
­holländische Seemann Abel Tasman war der Glückliche. Die
­Aborigines allerdings lebten da schon rund 40 000 Jahre auf der
Insel. Wir passieren immer wieder Beweise ihrer Existenz:
­Muschelhäufchen, mehr als 8000 Jahre alt. »Den Namen Bay of
Fires hat übrigens erst der britische Seemann Tobias Furneaux
1773 eingeführt«, erzählt Nikki, »und zwar wegen der lodernden
Feuer der Aborigines am Strand.«
Im Forester Beach Camp, dem Lager in der ersten Nacht, flattern
die Zeltwände, die Geräuschkulisse ist furchteinflößend. Wir lie­
gen auf Pritschen und hören der Brandung und dem heulenden
Wind zu – der perfekte Soundtrack für einen Edgar-WallaceSchinken. »Tja, die Lodge am Schluss müsst ihr euch eben erst
verdienen«, kommentiert Nikki unsere Klagen. Die aber ohnehin
nicht lange anhalten, zu sehr haben uns die Eindrücke gefangen
genommen: diese klare Luft, die exotisch changierenden Farben
der Gesteinsformationen, der unwirklich saubere Strand.
Im Laufe der Tage werden wir immer stiller, immer mehr wird
unser Weg zu einer Art meditativen Prozession. Als wir die Bay of
Fires Lodge erreichen, staunen wir schweigend. Das hier ist der
Goldene Schnitt aus architektonischer Kreativität, ökologischer
Verantwortung, puristischer Einfachheit und ... ja ... schlichter
Schönheit. Als wir am Abend an der langen Tafel gemeinsam
­essen und zum Rauschen des Meeres in den Sternenhimmel
schauen, taucht ein Wallaby vor der Glaswand zum Garten auf
und schaut bewegungslos zu uns hinein. Surreal das alles, wie
ich schon sagte.
Bay of Fires Lodge Walk
Die 33 km lange, eher leichte Wanderung am Rand des Mount William
National Park an der Nordostküste Tasmaniens führt fast ausschließlich
am Strand entlang. Erste Nacht im Beach Camp, zweite und dritte in der
Bay of Fires Lodge. Am dritten Tag Möglichkeit zur Kajaktour, am vierten der
Rückweg durch Eukalyptuswälder. Info: greatwalksofaustralia.com.au und
taswalkingco.com.au. Über Tasmanien allgemein: discovertasmania.com.au.
Australien-Infos und weitere Tipps
Infos über Australien unter: australia.com und youtube.com/australia. Verschiedene Reise- und Outdoorpakete bietet z. B. der Veranstalter
TravelEssence: travelessence.de. Mehr Reisetipps für Australien gibt es bei 4-Seasons online unter: 4-Seasons.de/australien.de.
Foto: Tasmanian Walking Company
Text: Harald Braun
110 Traumtour
Ein Urlaub in Island
mit Kindern könnte
so schön sein …
Traumtour 111
112 Traumtour
… ist es auch.
Eine entspannte
Entdeckungsreise
zwischen Reykjavík
und Landmannalaugar.
Traumtour 113
Text und Fotos: Michael Neumann
J
a, ich gebe es zu: Meine Kinder, drei an der Zahl, dürfen
KiKA gucken. Regelmäßig. Und sie lieben es. Besonders
die Reportagen im Stile von »Willi wills wissen« und
»Pur+« mit Eric. Und auch wenn sie oft wie eingerastet
davorsitzen, so scheint doch was anzukommen im
Kinder­hirn. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie auf
die Frage, wo denn der nächste gemeinsame Sommerurlaub zu
verbringen sei, unisono »Island« krähen. Bitte wie, bitte was?
Meine­n Einschub, dass das eine Insel im Nordmeer sei und kein
tropisches Badeparadies, wischten sie beiseite mit Kinderlogik.
Warm sei es in Island schließlich auch – und zwar in den heißen
Quellen und auf den Vulkanen. Aha! Und Papa? Ja? Du darfst auch
Fotos machen für deine Zeitung. Die Zeitung ist in diesem Falle
das 4-Seasons, welches Sie gerade in den Händen halten.
Da Kinderwunsch zwar nicht Befehl ist, wohl aber berücksichtigt
sein will – Stichwort Familienfrieden –, mache ich mich sogleich
daran, mir einen Eindruck über die zu erwartenden Kosten zu
verschaffen. Zwar könnte ich als Redakteur auch die Pressekarte
spielen und beim Tourismusverband um eine Unterstützung für
eine Recherche­reise ersuchen, doch stünde das einer objektiven
Berichterstattung, ob man sich Island als Familie überhaupt
­leisten kann, im Wege. Eine erste Onlinesuche in Sachen Flug
bringt dann auch gleich Ernüchterung. Zwei Erwachsene und drei
Kinder, das macht bei Icelandair weit über 3000 Euro. Pffff! Okay,
wird wohl doch eher die Ostsee ... Ich vertage das Projekt und studiere fortan genau das KiKA-Programm. Nicht, dass Eric und Willi
als Nächstes über St. Moritz oder die Karibik berichten …
Ein paar Tage später bimmelt mal wieder eine Mail im Posteingang
der 4-Seasons-Redaktion, die mit ihrem Absender WOW Air wohl
nur haarscharf am Spamfilter vorbeigesegelt ist. Der isländische
Low-Cost-Flieger mit Sitz in Reykjavík fliegt erst seit Juni 2012
und ist daher noch nicht jedem bekannt. So wie mir. In jedem Fall
unter­breitet deren Pressemeldung ein beinahe unanständiges
Angebot: Kinder bis elf Jahre fliegen im Sommer 2014 in Begleitung ihrer Eltern umsonst. Gelesen, gedacht, gebucht!
Zauberwort antizyklisch
Bleibt noch die Frage nach Transport und Unterkunft. Auch hier
folgt auf den ersten Blick Ernüchterung. Das gut ausgebaute Bussystem käme theoretisch zwar infrage, scheidet praktisch aber aufgrund des kleinen Zeitfensters von neun Tagen und einer doch
recht langen To-do-Liste der Kinder (neben heißer Quelle und
Vulkane­n noch Reiten, Schneeballschlacht, Wikinger, Geysire,
Elfe­n, Wasserfälle, Softeis, Hotdogs ...) aus. Die Mietwagenpreise
wiederum erscheinen uns im August doch eher sportlich. Zumal
wir unbedingt einen geländegängigen Wagen wollen, damit wir die
mit einem F gekennzeichneten Straßen im Hochland befahren
können. Allrad und vor allem eine gewisse Bodenfreiheit sind dort
Pflicht. Denn Brücken, so lese ich, sind Mangel­ware, meist führt
der Weg schnurstracks durch den mehr oder weniger reißenden
Fluss.
>
114 Traumtour
How to Island mit Kindern I
Flugreisen mit Kindern jenseits des
zweiten Lebensjahres bedeuten immer
enorme Kosten. Das beste Angebot
bietet derzeit WOW Air, die von Berlin,
Stuttgart und Düsseldorf regelmäßig
den internationalen Flughafen Keflavík,
50 Kilometer entfernt von Reykjavík,
anfliegen. Ideal für Preisvergleiche
ist das Onlineportal skyscanner.de,
das nahezu alle Airline-Angebote
durchsucht. Dort gibt es auf einen Klick
auch Unterkünfte und Mietwagen.
Landmannalaugar bedeutet »die warmen Quellen der Leute vom Land«. Die Berge dort sind aber auch ganz schick.
Zelt versus Hütte: Viele Zeltplätze
bieten alternativ auch kleine und oft
liebevoll eingerichtete Holzhütten. Je
nach Wetter, Wind und Temperaturen
sind diese oft die bessere Wahl.
Für Papa: Zwar sind die Alkoholpreise
längst nicht mehr exorbitant, doch
der Gang in den Duty-free beim
Warten aufs Gepäck lohnt durchaus.
So bleibt im Reisebudget mehr
Spielraum für Softeis.
Beim Studieren der Preislisten fällt jedoch auf, dass sich die Reisekosten in der letzten Augustwoche stellenweise halbieren. Neben­
saison, ick hör’ dir trapsen. Wobei die Isländer nicht zwische­n
Hauptsaison und Nebensaison unterscheiden, sondern zwische­n
Sommer- und Wintersaison. Winter Ende August? Sollte uns das zu
denken geben? Egal, packe­n wir halt noch einen Fleece mehr ein.
Feh­lt nur noch die Unterkunft. Doch dieser Aspekt ist schnell
geklär­t: Zelten. Und das, so entnehmen wir dem Reiseführer, ist
bei den vielen einfachen, aber schön gelegenen Campingplätzen in
Island definitiv kein Kostenfaktor.
Und so sitzen wir, Sam, Matti, Kalle, Kathi und Michi, Ende
Augus­t im Flieger nach Island. Und wir sind nicht allein, der Flieger ab Stuttgart ist bumsvoll. Grund dafür, so sagen die Experten,
sei die Finanzkrise Islands und der Ey-ja-fjal-la-jö-kull. Erstere hat
das vormals hohe Preisgefüge der »Schweiz des Nordens« spürbar
eingebremst, zweiter war jüngst die perfekte PR-Aktion, kostenlos
inszeniert von Mutter Natur für die Medien dieser Welt. Als der
Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen 2010 über Woche­n
eine beeindruckende Asche­wolke in die Atmosphäre spuckte, hielt
er nicht nur über 100 000 Flüge am Boden und die Bevölkerung in
Atem, sondern verstärkte auch das Bild eines ungezähmten Naturparadieses vor den Toren Europas. Und so zählte Island mit seinen
300 000 Einwohnern 2014 über eine Million Touristen, für dieses
Jahr rechnet man gar mit 1,2 Millionen.
Tanz auf dem Vulkan
Von der Sonne geweckt – auch wenn die Temperaturen einen nicht unbedingt »aus dem Zelt brennen« ;-)
Und auch 2014 war der Vulkanismus in Island ein großes Thema.
Sehr zur Freude meiner Kinder. Schon vor unserem Abflug kündeten seismische Aktivitäten von einem bevorstehenden Ausbruch
am Bárdarbunga. Anders als der Eyjafjallajökull, der sehr prominent neben der Island-umspannenden Ringstraße im Süden der
Insel liegt, thront der Bárdarbunga im Niemandsland am Rande
des Vatnajökull. Er war in der Vergangenheit zwar nicht als große >
Traumtour 117
Gut bei Wind und Wetter: die einfachen Hütten auf zahlreichen Campingplätzen.
Wie bestellt: Am 29. August 2014
bricht der Bárdarbunga aus und
brodelt bis Mitte Februar 2015
durch. Sehen können wir den
Ausbruch aber nur via Webcam.
Kalt: Bei vielen Wanderungen
gibt’s nasse Füße.
Schön: Der Seljalandsfoss ist
zu Recht ein Touristenmagnet.
Heiß: Nach zwanzig Minuten
ist das Ei im Strumpf fertig.
Imposant: der Ófærufoss in
der Feuerschlucht Eldgjá.
Ascheschleuder aufgefallen, aber was würde passieren, wenn er
unter dem Gletschereis eruptieren würde, und nicht daneben, wie
von den Experten vorausgesagt?
Die ersten Tage verwöhnt uns das Wetter mit voll campingtauglichen Temperaturen und einer leichten Brise. Von Winter keine
Spur. Auf dem Programm die touristischen Klassiker: Geysir, Gullfoss und Seljalandsfoss. Auf den Campingplätzen treffen wir auf
gut ­gelaunte Touristen aus aller Welt, die alle völlig verzaubert von
Islan­d sind. Jeder hat ein paar Tipps parat, was man auf keinen
Fall verpassen sollte. Pórsmörk zum Beispiel. Die kleine Ansiedlung am Ende einer durchaus anspruchsvollen F-Straße ist Ausgangs- beziehungsweise Endpunkt einer der schönsten Zweitageswanderungen Islands. Für die Kinder ist schon die Straße dorthin
ein Erlebnis. Als Papa mit dem Auto vor der ersten der über ein
Dutzend Furten bis Pórsmörk anhält, ist die Auf­regung groß. Mit
dem Auto durch einen reißenden Fluss? Papa spinnt. Die gletschertrübe Brühe lässt keinen Rückschluss auf die Wassertiefe zu. Und so
beherzigen wir die erste Regel aller Furtdurchquerungen: Wenn
Zweifel ob der Machbarkeit bestehen, entweder vorher zu Fuß
durchwaten oder warten, bis ein Isländer vorbeikommt und vor- >
DIE E.O.F.T. 14/15 AUF GROSSER OPEN AIR TOUR
Draußen ist auch die E.O.F.T. am schönsten!
Um die Wartezeit auf die kommende E.O.F.T.
etwas zu verkürzen, bringen wir das Programm
der E.O.F.T. 14/15 nochmals auf die schönsten
Open-Air Leinwände des Landes.
Eine Produktion von
ALLE INFOS, TERMINE UND TICKETS UNTER WWW.EOFT.EU
Alex Honnold / photo: Franz Faltermaier for E.O.F.T.
116 Traumtour
118 Traumtour
Die Kinder sind von der heißen Quelle
in Landmannalaugur hellauf begeistert.
Ein glasklarer Fluss, der wärmer ist als
die Badewanne daheim. Ein Wunder,
dass ihnen während der vier Tage dort
keine Schwimmhäute zwischen den
Fingern wachsen.
fährt. Der Local, der wenig später in einem sogenannten Superjeep
auftaucht, bremst noch nicht einmal runter, bevor er mit seinen
Ballon­reifen und seinem ganzen Meter Boden­freiheit mittig durchbrettert. Also gut: Geländegang rein, Scheibenwischer an und ihm
unter dem Kreischen der Kinder hinterher. Wow. Einige Furten
später schwappt sogar mal Wasser über die Motorhaube bis zur
Windschutzscheibe, doch alles geht gut.
Tanz auf dem Vulkan
Warmbadetage in Landmannalaugar.
In Pórsmörk angekommen, unternehmen wir Tageswanderungen,
so weit die Kinderfüße tragen. Die Überschreitung Richtung Küste
und Skógafoss, vorbei am vorerst erloschenen Eyjafjallajökull,
müssen wir jedoch vertagen aufs nächste Mal, unser Kleinster ist
noch kein Aspirant für die Goldene Wandernadel.
Nächster Halt unserer Islandtour für Anfänger ist Landmanna­laugar.
Hier, weitab von der Zivilisation im Hochland, startet der wohl
schönste Wanderweg Islands, der Laugavegur. Die farbigen Hügel
links und rechts des Weges suchen weltweit ihresgleichen, und es
gibt sicher kaum einen outdooraffinen Menschen auf dieser Welt,
der nicht schon mal an einem Bild dieser surrealen Landschaft
hängen geblieben ist. Und auch, wenn wir kinderbedingt dort nicht
die ganz großen Sprünge machen können, so ist der dortige Zeltplatz dennoch das perfekte Basislager für kleine wie große
Tagestouren. Mal eben vor dem Frühstück allein auf den Hügel
Bláhnjúkur sprinten oder mit einem guten Zeitpolster und vielen
Pausen gemein­sam auf den Vulkan Brennisteinsalda, das gelingt
dort wirklich kinder­leicht. Auch macht es als Dauercamper Spaß,
dem steten Strom der Weitwanderer gemütlich beim Ankommen,
Einpacken und Losmarschieren zuzuschauen.
SMS vom Katastrophenschutz
Wasserfallhöhle, direkt neben dem populären Seljalandsfoss.
Ein weiterer Trumpf vom Basislager in Landmannalaugar ist die
heiße Quelle in Form eines Baches. Sie bietet genügend Platz für
Hunderte Besucher und ist mit ihrem stellenweise fast 60 Grad
warmen Wasser ein Labsal für müde Muskeln. Nach drei Tagen
schaffen unsere Kinder den Weg vom Zelt ins Wasser durch den
kalten Wind in unter einer Minute und wissen auch, wo es tief
genu­g für eine Arschbombe ist.
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z.Zt. 40 SEK pro Person u. Nacht zu entrichten.
120 Traumtour
Advertorial 121
Landschaften wie Postkarten, an denen man sich nicht sattsehen kann. Mittig durchfahren geht aber gut.
How to Island mit Kindern II
Eines Abends bimmelt eine SMS auf dem Handy. Die isländische
Regierung ist dran. Der Bárdarbunga sei ausgebrochen, und alle
Personen in seiner Nähe mögen doch bitte die Region verlassen.
Landmannalaugar liegt zwar nicht in der Gefahrenzone, doch die
geplante Weiterfahrt auf der F 26 ins Landesinnere ist damit
Makulatur. Von einer Fahrt zum Vulkan selbst ganz zu schweigen.
Die Vulkanologen wissen noch nicht, wie sich die Eruption ent­
wickeln wird. Aber flugs wird – Ehrensache für die Online-Nation
Island – eine Webcam installiert, auf der man das Geschehen
­verfolgen kann. Und eine Asche-Eruption, die den Flugverkehr
­behindern könnte, schließen die Experten vorerst aus, da die Lava
sehr dünnflüssig sei, was grob gesprochen die Gefahr von Ver­
stopfungen minimiert.
Landschaften wie im Film
Mietwagen: Wer mit dem eigenen Auto
ins Hochland will, braucht ein Auto mit
Allradantrieb und ausreichend Bodenfreiheit. Sehr praktisch, besonders mit
Kindern, ist zudem eine Dachbox für
das Extra an Gepäck (Kinderwagen,
Windeln, ...). Empfehlenswert ist der
Anbieter iceland4x4carrental.com.
Ein Jeep Grand Cherokee kostet dort im
September pro Woche etwa 800 Euro.
Busse: Mit mehr Zeit im Gepäck kann
man Island auch gut mit den zuverlässig getakteten Hochlandbussen
erkunden. Ein One-Way-Trip von Reykjavík nach Pórsmörk etwa schlägt für
eine fünfköpfige Familie mit rund 100
Euro zu Buche. Infos: re.is.
Mehr Island: In 4-Seasons ist Island
ständig Thema. Drei aktuelle Links:
4-Seasons.de/island-fuer-anfaenger,
4-Seasons.de/reiseplaner-island und
4-Seasons.de/seekajaktour-island.
Und zur Einstimmung: »Willi wills
wissen« in Island, Titel »Kalte
Gletscher, heiße Quellen«,
zu finden in der KiKA-Mediathek.
Die letzten Tage unserer Reise genießen wir völlig abseits der ausgetretenen Touristenpfade. Der Reiseführer bleibt im Handschuhfach, und wir suchen uns auf der Karte Stichstraßen, die im Nichts
enden. Dort, wo der Fahrweg zum Fußweg wird, steigen wir aus
und marschieren, bis die Kinder keine Lust mehr haben. So ent­
decken wir etwa nahe des Gullfoss eine Landschaft, die wir uns
auch gut in einem hollywoodesken Science-Fiction-Film vorstellen
können – die es aber nicht mal zu einem Sternchen auf der Landkarte gebracht hat. So oder so ähnlich muss es auf Mars & Co.
aussehen. Und tatsächlich, statt solche Welten am Computer zu
erschaffen, schaut Hollywood immer wieder gern in Island vorbei,
um auch die Fantasie der Erwachsenen zu befrieden. Filme wie
»Prometheus«, »Das erstaunliche Leben des Walter Mitty« und
»Star Trek: Into Darkness« etwa sind zu weiten Teilen hier gedreht
worden. Und nicht zu vergessen die Fabelserie »Game of Thrones«,
deren fünfte Staffel derzeit weltweit im TV läuft. Sie merken also,
Island ist nicht nur für KiKA-Fans eine Reise wert ...
<
Fotos: Henrik Trygg, Lasee Forsberg, Goran Assner
WESTSCHWEDEN –
OUTDOOR GANZ EINMALIG
Westschweden ist wie gemacht für außergewöhnliche
Abenteuer – die felsige Küste mit rund 8000 kleinen
Inseln, unzählige Seen und viel unberührter Wald.
Für jeden Outdoorenthusiasten ist hier etwas geboten:
Seekajaken, Paddeln, Wandern, Cross-Country-Laufen
und Radfahren. Das perfekte Erlebnis runden charmante
Hotels und eine exquisite lokale Küche ab.
FÜRS PADDELN UND WANDERN
GESCHAFFEN
Kajaken ist bei so viel Wasser natürlich
hervorragend geeignet, um die besondere Küste zu erleben. Es gibt keine starken
Strömungen und keinen nennenswerten
Tidenhub, noch dazu ist das Wasser vom
Sommer bis zum frühen Herbst angenehm warm. Die westschwedischen Gewässer bieten Paddelspots für jedes Könnenslevel: ruhige, geschützte genauso,
wie die offene, hohe See. Wer mag, geht
allein auf Tour, oder man schließt sich
einem geführten Trip an – schöne Unterkünfte und ein entspannendes SPA zu
späterer Abendstunde sind dabei selbstverständlich.
Sehr populär für Paddeltrips sind die
Koster Inseln, in Schwedens einzigem
maritimem Nationalpark gelegen, und
das Fjällbacka Archipel, eines der am
besten geschützten der ganzen Region. Im Inland ist natürlich die riesige
Seenlandschaft Dalsland ein absolutes
Muss. In diesem Labyrinth aus Flüssen
und Seen kann man sich tagelang ganz
einfach treiben lassen. Und in einem Tipi
oder in einer Hütte am See übernachten
und die wunderbare Stille genießen.
Für die, die sich sportlich messen wollen,
findet am 8. August der „Dalsland Kanu
Marathon“ statt, Schwedens größter
Kanu-Wettkampf. Über 1000 Teilnehmer werden auf der 55 Kilometer langen
Strecke erwartet. Und wer das Ganze
ohne Konkurrenz ausprobieren möchte,
nimmt die Strecke im Rahmen der
„Dalsland Open Water“ unter die Paddel.
An Land und zu Fuß erfährt man die
Natur natürlich ebenso eindrucksvoll.
Es gibt unzählige gut gekennzeichnete
Wanderungen. Besonders hervorzuheben sind die Touren, die Natur und
Kultur verbinden: erst durch idyllische
Wälder und danach in ein traditionelles
Fischerdorf. Sehr erwandernswert ist die
Region Bohuslän, zu der die Koster Inseln zählen. Ein Highlight nicht nur für
Krimifans ist hier der Ort Fjällbäcka. Dort
spielen Camilla Läckbergs Romane.
Auch in Dalsland locken viele Wege, auf
denen man die Seen- und Waldlandschaft wunderbar durchstreifen kann.
Auf historische Pfade begibt man sich
in Västergötland mit seinen stattlichen
Herrenhäusern und historischen Stätten
wie Schloss Läckö.
Etwas schneller geht es beim Trailrunnig
zu, das aufgrund des abwechslungsreichen Terrains in Westschweden ebenfalls sehr populär ist. Die Gegend um
Smögen ist ein bekanntes Laufrevier,
dort findet zudem vom 4. - 6. September
„Die Icebug Xperience“ statt. Ein cooler
80 Kilometer-Laufwettkampf – den man
ebenso gemütlich im eigenen Tempo absolvieren kann.
Nach Göteborg, in die größte Stadt Westschwedens, gelangt man von Kiel aus bequem mit der Fähre von Stena Line.
Westschweden entdecken
Web:
www.westschweden.com
Blog:
www.explorewestsweden.com
Twitter:
twitter.com/WestSwedenTB
Facebook: www.facebook.com/Gothenburg
WestSweden
122 Hin und weg
Sommer-Highlights von und für Globetrotter
»GARMIN@GLOBETROTTER«-WORKSHOPS
GPS für alle!
GLOBETROTTER MÜNCHEN
Fotoo: Garmin
Der GPS-Spezialist Garmin veranstaltet
den ganzen Sommer über in sechs
Globetrotter-Filialen insgesamt
120 Workshops. Es gibt Kurse für
Einsteiger in die Satellitennavigation,
für Geocacher, Radfahrer und
Bergsportler. Auch die Tourenplanung
und -auswertung mithilfe des
Computerprogramms BaseCamp
wird gezeigt. Und selbstverständlich
liegen die aktuellen Garmin-Geräte
zum Ausprobieren bereit, vom
Outdoor-Allrounder eTrex bis hin zur
Fitnessuhr Fenix. Alle Infos über
Programm, Termine, Teilnahmegebühr
und Anmeldung gibt’s im Netz auf
globetrotter.de/garmin-workshop.
WANDEREVENT IN DER SCHWEIZ
Trailrunning-Tag Auf zum Swissclassic!
In der Filiale beraten lassen
und an der Isar testen –
beim kostenlosen Aktionstag Trailrunning in München
am 5.6. Anmeldung unter
Tel.: 089 / 444 555 70.
Vier Tage lang von Hütte zu Hütte wandern,
durch die grandiosen Schweizer Alpen – im
September steigt wieder der beliebte Wander­
event Swissclassic. Und auch der Swiss­classic
Biwak mit Übernachten unterm Sternenzelt.
Infos und Anmeldung unter sclassic.ch.
ACTIVE STORE TORFHAUS
GLOBETROTTER HAMBURG
Canyoning im Harz
SUPerduper Schnupperkurse
Die kleine, aber feine Globetrotter-Filiale Torfhaus
veranstaltet ebenfalls Workshops und spannende
Touren. Wie etwa eine von Adrenalintours geführte
Canyoning-Schnuppertour im Harz. Alle Infos:
globetrotter.de/filialen/torfhaus/filiale-torfhaus.
Bei Globetrotter gibt’s jetzt auch
Stand-up-Paddling-Boards – und
von der Hamburger Filiale passende
Schnupperkurse von Juni bis August. Infos: globetrotter-events.de.
GLOBETROTTER KÖLN
GLOBETROTTER BERLIN
Mir klääve am Lääve …
Auf und ab im Grunewald
… sangen schon die Bläck Fööss.
Deshalb gibt’s in der Kölner Filiale
am 22.8. den kostenlosen »GlobeTag Überleben« mit Survival-Experten. Infos: globetrotter-events.de.
Von wegen, Berlin ist flach. Diese von der
Hauptstadt-Filiale organisierte Wanderung heißt
mit Grund »Über Berg und Tal im Grunewald«.
Am 31.5., unter fachkundiger Führung, etwa vier
Stunden lang. Infos: globetrotter-events.de.
Mehr im Netz
ALLE EVENTS
& TERMINE
Mehrere Hundert Veranstaltungen
organisieren allein die GlobetrotterFilialen jedes Jahr – vom Vortrag bis
­­
zum GPS-Kurs. Die komplette
Übersicht inklusive Suchfunktion
für alle Filialen gibt’s im Internet
unter globetrotter-events.de.
OUTDOORNEWS
& REPORTAGEN
Tagesaktuelle News, Reisestorys,
Hintergrund­infos, Bildergalerien,
Produkttests und Surftipps
– immer frisch auf 4-Seasons.de.
OUTDOORFILME
& VIDEOBERATUNG
Bewegte Bilder zu Outdoorsport,
Umwelt, Ausrüstung, Events und
vielem mehr bieten die Kollegen
von 4-Seasons.tv.
Quality
EIN ECHTER TRENDSETTER.
DANK DER MODISCHEN DETAILS.
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Frank Kretschmann
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Mountaineer