Elektrosmog spaltet die Gemüter: Realität oder Mythos? Wir haben die Fakten für Sie zusammengetragen. re zu bs er au s lö w ar se Text: Johannes Tomitsch te n + + + n + ++ Elektrosmog reduzieren leicht gemacht + Na ch de Gr m en ak zw tue er t llen +++ + Ha e we r d e n e i n g e h a lt e n + + S ta n d der Wissenschaft l yte nd sind ef Ge ne kei rden In zahl r e i c h e n S t u d ie n w u Eff su e ekt nd du it he rc h sb El e en g n n ei ek tr tr o ä c sm h ti g t+ ++ o en te le er ni K h Al n c ++ + n u ++ ka o g o be ba elektrosmog Foto: istock Diese und ähnliche Schlagzeilen hört man immer wieder in den Medien. Wer soll sich da noch auskennen? Wir haben für Sie einen Überblick zusammengestellt: über Studien, Risiken und Möglichkeiten, diesen R isiken auszuweichen. Was ist Elektrosmog? Man kann ihn nicht riechen, nicht schmecken, aber manche Menschen spüren ihn. Elektrosmog umfasst mehrere Feldarten. Niederfrequente elektrische Felder gehen von Stromleitungen und elektrischen Geräten aus. Stromleitungen in der Wand erzeugen geringere Felder, während Verlängerungskabel und elektrische Geräte stärkere elektrische Felder erzeugen. Sie können in zirka 50 bis 100 Zentimeter Entfernung noch erhöht sein. Niederfrequente magnetische Felder entstehen, sobald Strom fließt. Für den Schlafplatz relevante Werte werden üblicherweise nur in der Nähe von Transformatoren oder Hochspannungsleitungen erreicht. Transformatoren sind in vielen Geräten eingebaut und erzeugen im Umkreis von 50 Zentimetern relativ hohe Magnetfelder. Hochfrequente Felder werden durch Handys, mobiles Internet, WLAN oder Schnurlostelefone innerhalb des Wohnbereichs erzeugt. Dazu kommen von außen die Funkanlagen von Mobilfunk, Fernsehen und Radio. Foto: istock Studien – Eine Stellungnahme von Ao. Univ.-Prof. Dr. M. Kundi Wie in anderen Forschungsgebieten gibt es auch bei Elektrosmog Studien, die Effekte gefunden haben, und Studien, die keine gefunden haben. Nur eine Gesamtsicht auf die Faktenlage kann zu seriösen Aussagen führen. Leider muss man feststellen, dass trotz vieler Untersuchungen der letzten 20 Jahre die Erkenntnisse noch immer sehr lückenhaft sind. Das ist mit ein Grund für die unterschiedlichen Aussagen zu Fragen über gesundheitliche Auswirkungen. Die derzeit vorhandenen Grenzwerte schützen uns vor Erwärmung durch Hochfrequenz (ähnlich wie bei der Mikrowelle) und vor Nerven- und Muskelreizungen durch Haben Sie noch Fragen? DI (FH) Johannes Tomitsch hilft weiter. Europäisches Zentrum für Umweltmedizin an der NÖ Landesakademie Neue Herrengasse 17a 3109 St. Pölten Tel.: 02742/294-17450 E-Mail: [email protected] Internet: www.ezu.at wohnen & leben elektrosmog Maßnahmen zur Verringerung des Elektrosmogs in den eigenen 4 Wänden • A usstecken: Unbenützte Elektrogeräte und Kabel ausstecken. • Ausschalten: Geräte nicht im Stand-by-Betrieb laufen lassen. • Abstand halten: Im Schlafbereich 50 bis 100 Zentimer Abstand zu Elektrogeräten und Kabeln halten. • Alternativ telefonieren und im Internet surfen: vorrangig kabelgebundene Technologien einsetzen. Maßnahmen zur Verringerung der Handystrahlung • H andy nicht ständig direkt am Körper tragen. • Vor allem bei gutem Empfang telefonieren. • Mit Freisprecheinrichtung oder Headset telefonieren und dabei das Handy nicht am Körper tragen. • Musik, Spiele und Weckfunktion im Flugmodus (Offlinemodus) nutzen. „Flugmodus“ als Alternative zu „lautlos“ verwenden. • Internetverbindung, WLAN nur bei Gebrauch einschalten. • Abschalten des Handys bei Nichtgebrauch. Weitere Tipps und Informationen zu Schul projekten, Vorträgen und Messungen finden Sie auf www.ezu.at. Niederfrequenz – also vor akuten Wirkungen. Langzeitfolgen niedriger Einwirkungen werden nach diesem Konzept als nicht möglich angesehen. Dennoch hat die Internationale Krebsagentur der WHO niederfrequente Magnetfelder 2001 und hochfrequente Felder 2011 als möglicherweise krebserregend für den Menschen eingestuft. Nach dieser Einschätzung sind langfristige Auswirkungen niedriger Feldstärken möglich, und man sollte alle Einwirkungen so weit wie möglich reduzieren. Das empfehlen auch die Wiener Ärztekammer und der Oberste Sanitätsrat. Elektrosmog reduzieren leicht gemacht Das Europäische Zentrum für Umweltmedizin (EZU) führt seit 2006 Messungen in niederösterreichischen Haushalten durch. Dabei stellte sich heraus, dass ein großer Teil des Elektrosmogs innerhalb des Hauses entsteht und sich einfach reduzieren lässt. Am Wichtigsten ist die Minimierung am Schlafplatz, weil man hier einerseits viel Zeit verbringt und andererseits sich der Körper nachts erholen soll.
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