Eine Theaterproduktion von lux&ludus nach dem gleichnamigen Roman von Mariella Mehr mit Mirjam Berger, Rea Dubach, Lucia Flachs Nóbrega-Bühler, Julia Monte, Gisela Nyfeler, Ilana Walker, Myriam de Wurstemberger Kontakt: Lucia Flachs Nóbrega-Bühler Produktionsleitung & Dramaturgie Steinhof 5 3400 Burgdorf 079 827 88 85 [email protected] www.angeklagt.ch Inhaltsverzeichnis Pressetext.............................................................................................................................3 Spieldaten.............................................................................................................................4 Produktionsdaten .................................................................................................................5 Angeklagt..............................................................................................................................6 Produktion & Motivation .......................................................................................................7 Die Schriftstellerin Mariella Mehr..........................................................................................8 Werk & Auszeichnungen.......................................................................................................9 Auszeichnungen für das Gesamtwerk..............................................................................9 Angeklagt im Kontext fürsorgerischer Zwangsmassnahmen ...........................................9 lux&ludus ............................................................................................................................10 Team...................................................................................................................................10 Auswahl aus den bisherigen Arbeiten der Beteiligten ........................................................13 2 Pressetext Angeklagt Lux&ludus bringt die Produktion «Angeklagt» zur Uraufführung, ein Theaterstück nach dem gleichnamigen Roman von Mariella Mehr, eine der bekanntesten Schriftstellerinnen jenischer Herkunft. Kari Selb sitzt in Untersuchungshaft. Ihrer Gerichtspsychologin erzählt sie von den Brandstiftungen und Gewalttaten, die ihr zur Last gelegt werden, aber auch von den traumatischen Erinnerungen an ihre Kindheit. Nun soll ihre Zurechnungsfähigkeit festgestellt werden, auf welche die junge Frau selbst grossen Wert legt. Die Romanvorlage der Schriftstellerin Mariella Mehr fasziniert und irritiert zugleich. Mit der ersten Theaterproduktion von lux&ludus ist der preisgekrönte Roman 2015 nun zum ersten Mal auf der Bühne zu sehen. Mariella Mehr zählt zu den spannendsten Schriftstellerinnen der Schweiz. Die Stadt Bern zeichnete sie 2014 mit einem «Weiterschreiben»-Stipendium aus. Sie lebte viele Jahre in Bern und engagierte sich sowohl als Linke, Feministin, Jenische und ehemalige Zwangsinternierte. «Angeklagt» (2002) ist nach «Daskind» (1995) und «Brandzauber» (1998) der Abschluss von Mehrs Trilogie über Gewalt von Frauen an Frauen. Ein Theaterstück von beeindruckender Wortgewalt, raffinierter Dynamik und grosser Aktualität mit Schauspielerin Julia Monte und Klangkünstlerin Rea Dubach. Nach der Premiere in Bern wird «Angeklagt» unter anderem auch in Aarau, St. Gallen, Herisau, Luzern, Winterthur und Zug zu sehen sein. Spiel: Julia Monte. Musik, Gesang, Effects, Toys: Rea Dubach. Regie: Gisela Nyfeler. Ausstattung: Myriam de Wurstemberger. Lichtdesign & Technik: Mirjam Berger / Ilana Walker. Dramaturgie & Produktionsleitung: Lucia Flachs Nóbrega-Bühler. www.angeklagt.ch www.luxundludus.ch Fotografien zu «Angeklagt» finden Sie auf folgender Website: http://angeklagt.ch/medien/. 3 Spieldaten Aufführungen Spielzeit 2014/15 und 2015/16: Gaskessel, Bern DO 19. Februar 2015, 20.00 Uhr FR 20. Februar 2015, 20.00 Uhr SA 21. Februar 2015, 20.00 Uhr SO 22. Februar 2015, 20.00 Uhr Vorverkauf/Info: www.gaskessel.ch; www.starticket.ch Secondo Theaterfestival Theater Tuchlaube, Aarau SO 15. März, 17.00 Uhr, im Anschluss Publikumsgespräch Vorverkauf: aarau info, Tel: 062 834 10 34; www.tuchlaube.ch Info: www.secondofestival.ch Theater 111, St. Gallen FR 1. Mai 2015, 20.00 Uhr SA 2. Mai 2015, 20.00 Uhr Vorverkauf: www.angeklagt.ch Info: www.th111sg.ch Alte Stuhlfabrik - Das Kleintheater, Herisau SA 9. Mai 2015, 20.00 Uhr Vorverkauf: www.angeklagt.ch Info: www.altestuhlfabrik.ch Südpol, Luzern Heimspiele MI 20. Mai 2015, 20.00 Uhr Info/Vorverkauf: www.sudpol.ch Theater am Gleis, Winterthur SA 5. September 2015, 20.15 Uhr Vorverkauf: Notenpunkt, 052 214 14 56, [email protected] Info: www.theater-am-gleis.ch Theater im Burgbachkeller, Zug SA 21. November 2015, 20.00 Uhr Vorverkauf: Theater im Burgbachkeller, 041 711 96 30, [email protected] Info: www.burgbachkeller.ch Infos und weitere Aufführungen in der Spielzeit 2015/16: www.angeklagt.ch 4 Produktionsdaten Produktion Spiel Musik, Gesang, Effects, Toys Regie Dramaturgie & Produktionsleitung Text & Rechte Bühne & Ausstattung Lichtdesign Technik lux&ludus Julia Monte Rea Dubach Gisela Nyfeler Lucia Flachs Nóbrega-Bühler Mariella Mehr Myriam de Wurstemberger Mirjam Berger Mirjam Berger / Ilana Walker www.angeklagt.ch Angeklagt, Julia Monte © Michael Arn 5 Angeklagt Zahlreiche Delikte werden Kari Selb zur Last gelegt. Nun sitzt sie in Einzelhaft und spricht über die von ihr begangenen Taten. Damit die Anklage vorbereitet werden kann, muss die Gerichtspsychologin nun die Zurechnungsfähigkeit der Inhaftierten feststellen, auf welche die Täterin selbst grossen Wert legt. Für Kari Selb «kann Wirklichkeit in keine gültige Form gegossen werden» da es «keine gesicherte Wahrheit in meinem Leben» gibt. So gibt es sowohl Gründe, die für ein Schuldbewusstsein sprechen als auch solche dagegen. Selb spricht über den Missbrauch durch den Vater zu Hause in der Mansarde und über die Alkoholkrankheit der Mutter. Sie beschreibt die aus «hermetisch verschlossenen Weltraumkapseln» bestehende Gesellschaft, in denen alles geheim gehalten wird, und die nicht hinschaut, wenn sie es müsste. Beim Versuch des Mädchens mit all diesen an ihr begangenen Verletzungen und Verbrechen fertig zu werden und eine Ausdrucksform für ihr Inneres zu finden, taucht plötzlich Malik auf. Das Alter Ego «lachte über meine Verblüffung, hakte sich bei mir ein und blieb.» Gemeinsam mit Malik legt Selb Brände. Den Bränden folgen Morde. Willkürlich ist die Wahl der weiblichen Opfer. Nur eins ist ihnen gemeinsam: Alle trugen sie rote Schuhe. Das leuchtende Rot, das Kari Selb bei keiner anderen duldet, ausser bei Malik. «Wenn irgendetwas, Frau Doktor, mich zu der gemacht hat, die ich heute bin, dann waren es Maliks rote Schuhe.» Bei diesen Morden will Malik jedoch nicht mehr mitziehen. Sie verschwindet mit den Worten «Vergiss es, nichts gibt dich dir zurück.» Nun bleibt Selb neben dem Warten auf Maliks Rückkehr nur noch das Reden mit der Gerichtspsychologin. So redet und redet Selb um ihr Leben, um ihr Recht zu existieren. Das Gegenüber kommt nicht zu Wort, wird nur durch Kommentare und Drohungen von Selbs Seite wahrnehmbar. Im Verlauf des Monologs wird die Sprache schneller, energischer, Selb redet öfter von sich in der dritten Person. Sie spitzt das atemlose Erzählen ihrer atemberaubenden Geschichte zu. Irgendwann hat Selb ausgeredet, nichts mehr zu sagen, eine Tat muss folgen. So bleibt nicht nur das letzte Wort, sondern auch die letzte Tat der Protagonistin vorbehalten: der Mord an der Gerichtspsychologin. Angeklagt vorne: Julia Monte hinten: Rea Dubach © Michael Arn 6 Produktion & Motivation Angeklagt ist die erste Bühnenadaption des gleichnamigen Romans von Mariella Mehr. Dieser eignet sich aufgrund der Poesie der Sprache, der Wucht der Geschichte und seiner Aktualität hervorragend für ein Theaterstück. Mariella Mehrs Text irritiert und fasziniert zugleich. Zahlreiche Aspekte lösten beim Produktionsteam Gespräche aus. Vor allem die literarische Qualität des Romans, Themen wie die Frau als Mörderin und der Umgang mit Gewalt und Sprachlosigkeit motivieren dazu, den Text einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Mariella Mehr hat das aussergewöhnliche Talent, aus Wut und Leid eine gewaltige Sprache zu schaffen. Die Geschichten, die sie schreibt, sind sowohl kraft- als auch schmerzvoll. Für die Theaterproduktion ist die Dynamik des Textes besonders spannend. Die Aussagen von Kari Selb liefern Gründe, die auf ein Schuldbewusstsein hinweisen - und einen Augenblick später solche dagegen. Immer wieder versuchen wir zu kombinieren, Zusammenhänge herzustellen und erkennen uns dabei in der Rolle der Gerichtspsychologin wieder. Die Autorin bringt es auf raffinierte Art und Weise zustande, dass wir uns einerseits an der Protagonistin, deren gewalttätigen Eltern und der gefühlskalten und sensationshungrigen Gesellschaft stossen und uns andererseits dabei ertappen, Verständnis oder Empathie für Kari Selb zu empfinden. Selbs Begründungen verstricken den Zuschauer immer wieder aufs Neue in unterschiedlichste Erklärungsversuche. Dies bringt unser vermeintlich solides Moralempfinden ins Wanken. Es beginnt eine Auseinandersetzung mit unseren Werten und der Frage nach der «gesellschaftlichen Norm». Der Rezipient wird durch diese verschiedenartigen Denkanstösse bereichert, gefordert, oft auch überfordert. Mariella Mehr widmet sich in Angeklagt dem Thema der Frau als Mörderin und zudem den Zusammenhang zwischen über Generationen hinweg erlittener oder ausgeübter Gewalt heraus. Dabei tauchen Fragen auf, wie: Welche Mitverantwortung tragen wir für die Sprachlosigkeit eines Menschen? Geben wir anderen die Möglichkeit, sich zu äussern? Tragen wir als Gesellschaft eine Mitschuld, wenn ein anderer eine Gewalttat begeht? Angeklagt, vorne: Julia Monte, hinten: Rea Dubach © Michael Arn 7 Die Schriftstellerin Mariella Mehr «Mariella Mehr schreibt über ihr persönliches Schicksal, bringt uns aber dabei dort hin, wo es uns alle angeht. Sie gibt misshandelten Frauen eine sehr, sehr heftige Stimme.» Marianne Pletscher, Dokumentarfilmerin und langjährige Wegbegleiterin von Mariella Mehr © Ursula Häne Mariella Mehr, 1947 in Zürich geboren, wird als Kind früh von ihrer jenischen Mutter getrennt und wächst als Opfer des sogenannten «Hilfswerks für die Kinder der Landstrasse» in Heimen, bei Pflegeeltern und in Erziehungsanstalten auf. Mehr erlebt ab ihren ersten Lebensjahren Misshandlungen, sexuelle Übergriffe und gynäkologische Zwangsuntersuchungen. Die seelischen Verletzungen prägen Leben und Werk der Schriftstellerin. Mariella Mehr hat keine Ausbildung genossen, sie hat weder eine Lehre gemacht noch eine Universität besucht. Wissen und das Handwerk des Schreibens hat sie sich selbst durch exzessives Lesen beigebracht. In Bern, wo sie lange Zeit lebt, wird Mehr Mitglied der 1968er Bewegung und der Neuen Linken. Sie engagiert sich sowohl als Linke, Feministin, Jenische und ehemalige Zwangsinternierte. 1973 publiziert Mehr ihre Geschichte in der Zeitschrift Focus. Sie konfrontiert die Öffentlichkeit durch ihre Publikation mit der Gewalt, der sie seit jüngster Kindheit schutzlos ausgeliefert war. Die Texte der als scharfzüngig und scharfsinnig geltenden Analytikerin werden im Magazin des Tagesanzeigers, in der Tat und in der Wochenzeitung WoZ veröffentlicht. Ihr erster Roman steinzeit erscheint 1981. In den nächsten Jahren folgen Gedichte und weitere Romane. Mit dem Theaterstück Kinder der Landstrasse zeigt sie eine performative Aufarbeitung ihrer Lebens- und Leidensgeschichte. 1986 fordert sie während einer Pressekonferenz der Pro Juventute vom damaligen Stiftungsratspräsidenten und Alt Bundesrat Rudolf Friedrich eine öffentliche Entschuldigung für die Machenschaften des «Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse». Mehr beweist mit dieser Aktion einen unglaublichen Mut und legt einen wichtigen Grundstein für die Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels. Sie gilt als eine der wichtigsten Kritikerinnen der Pro Juventute und als Kämpferin für die Emanzipation und die Rechte der Jenischen. Mariella Mehr kehrt der Schweiz 1991 den Rücken und lebt fortan mit ihrem Mann in der Toskana. Sieben Jahre später kann sie den Ehrendoktortitel der Universität Basel in Empfang nehmen. Für ihr Werk erhält sie zahlreiche Werkbeiträge und Literaturpreise diverser Stiftungen und Städte. 2005 wird sie zu einem Aufenthalt als Writer-in-Recidence am Oberlin College in Oberlin Ohio, USA eingeladen. Seit Herbst 2013 lebt Mehr wieder in der Schweiz und schreibt an neuen Werken. www.mariellamehr.com 8 Werk & Auszeichnungen • • • • • • • • • • • • • • • • Ognuno incatenato alla sua ora, Gedichtsammlung, Milano: Einaudi 2014. Angeklagt, Hörbuch, Luzern: Der Gesunde Menschenversand, 2014. Im Sternbild des Wolfes, Gedichte, Klagenfurt: Drava Verlag, 2003. Angeklagt, Roman, Zürich: Nagel & Kimche, 2002. o Buchpreis des Kanton Bern, Buchpreis der Stadt Bern 2002 Widerwelten, Gedichte, Klagenfurt: Drava Verlag, 2001. Brandzauber, Roman, Zürich: Nagel & Kimche, 1998. Nachrichten aus dem Exil, Gedichte, Klagenfurt: Drava Verlag, 1998. Daskind, Roman, Zürich: Nagel & Kimche, 1995. o Preis der Schillerstiftung 1996 Zeus oder der Zwillingston, Roman, Zürich: R+F Verlag, 1994. Rückblitze, Sammlung von Texten 1976 - 1990, Bern: Zytglogge Verlag, 1990. Anni B. oder die fünf Gesänge der Not, Drama, Theater Gessnerallee, Zürich, 1989. Silvia Z., Drama, Theater 1230, Bern, Stadttheater Chur, 1986. Kinder der Landstrasse, Drama, 1986, Theater 1230, Bern, als dokumentiertes Buch erschienen bei Zytglogge 1987. o Literaturpreis der Stadt Bern 1987 Das Licht der Frau, Ein Bericht, Bern: Zytglogge, 1984. In diesen Traum schlendert ein roter Findling, Gedichte, Bern: Zytglogge, 1983. o Auszeichnungen: Literaturpreis der Stadt Bern steinzeit, Roman, Bern: Zytglogge, 1981. o Literaturpreis des Kanton Zürich, Förderungspreis des Kanton Bern 1981 Auszeichnungen für das Gesamtwerk • • • • • • • «Weiterschreiben»-Stipendium der Stadt Bern 2014 ProLitteris Preis für ein literarisches Lebenswerk 2012 Ehrendoktortitel der Universität Basel 1998 Ehrenmedaille der Gemeinde Tomils 1996 Anerkennungspreis der Stadt Zürich 1995 Anerkennungspreis des Kantons Graubünden 1992 Ida Somazzi-Preis 1988 Angeklagt im Kontext fürsorgerischer Zwangsmassnahmen Die Protagonistinnen der ersten Bände der Gewalttrilogie sind als Verdingkind in einer Pflegefamilie platziert (Daskind) oder in einem Internat zwangsversorgt (Brandzauber). Ganz anders ist das Setting bei Angeklagt: Kari Selb wächst im gutbürgerlichen Milieu inmitten der Gesellschaft auf. Dort wo Gesellschaft und Staat hätten hinschauen sollen, wenden sie sich ab und bleiben tatenlos. In den vermeintlich «normalen, geordneten Verhältnissen» will Kari Selbs Umfeld einen Missbrauch nicht für möglich halten. Die Schicksale von Opfern fürsorgerischer Zwangsmassnahmen gehören zu einem der dunkelsten Kapitel der Schweizer Sozialgeschichte. Für die Massnahmen reichten etwa Zuschreibungen wie «Trunksucht», «Liederlichkeit» oder «Arbeitsscheu» aus. Oft wurden die zwangsversorgten Personen Opfer psychischer, physischer oder sexueller Gewalt. Das 1926 gegründete «Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse» der Pro Juventute wollte die Kinder von der als «asozial» beurteilten Lebensverhältnissen der Fahrenden entfremden und an die mehrheitsgesellschaftliche Lebensweise anpassen. Zwischen 1926 und 1972 isolierte das «Hilfswerk» mit behördlicher Unterstützung über 600 Kinder von ihren Verwandten. Auf Druck der Öffentlichkeit wurde das «Hilfswerk» 1972 eingestellt. Nachdem sich Bundesrätin Simonetta Sommaruga im April 2013 im Namen des Bundesrates für das geschehene Unrecht entschuldigte, setzte sie einen Runden Tisch zur Aufarbeitung ein. 9 lux&ludus Der Verein lux&ludus wurde 2014 von vier kulturinteressierten Frauen gegründet. Er initiiert, unterstützt, fördert und begleitet Kultur- und Kunstprojekte, insbesondere Theaterprojekte, im Raum Bern sowie der gesamten Schweiz. Angeklagt ist die erste Produktion von lux&ludus. www.lux&ludus.ch Team Mirjam Berger, geboren 1990, wohnt in Bern. Sie absolvierte von 2010 bis 2014 das Studium der Theaterwissenschaft, Betriebswirtschaft und Nachhaltigen Entwicklung an der Universität Bern. Sie war als Regieassistentin bei Katharina Ramser 8 Frauen (Chur, 2008) sowie bei jostundberger.ch und als Bühnenbildassistentin bei Katharina Ramser nymphen (Bern, 2009) und bei der Theatersoap schnäu und dräckig (Bern, 2010) tätig. Seit 2009 zeichnet sie für Lichttechnik und -design verantwortlich, u.a. für Dampfzentrale Bern, Dachstock und Tojo Theater Reitschule Bern, Theater Überland, Compagnie deRothfils (Technische Leitung), T42 dance projects (Technische Leitung), Joshua Monten, Instantes Drama. Sie spielte in Der ferne Planet (R: Marlise Fischer, Bern et.al. 2013). Zudem ist sie Gründungsmitglied des Theaterkollektivs Faust Gottes und war dort verantwortlich für die Co-Regie und das Lichtdesign beim Debüt Frankenstein (Bern, 2013). Lucia Flachs Nóbrega-Bühler, geboren 1985, wuchs in St. Gallen auf und wohnt in Burgdorf. Sie ist Mitglied des Kollektivs FRADS Frühstück auf der Szene. Dieses war mit Zehn Wahrheiten (2011-13), Geld oder Leben (2012/13) und Wurzelzeit (2014) bereits in einigen Schweizer Städten zu Gast. An der Universität Luzern studierte sie Kulturwissenschaften, Major Geschichte (MA) mit Schwerpunkt Fotografie- und Schweizer Sozialgeschichte. Sie verfasste ihre Bachelor-Arbeit zur Verding- und Heimkind-Thematik, über die sie im Rahmen der Ausstellung Erziehungsanstalt Sonnenberg - Ein Lehrbeispiel im Museum Bellpark Kriens einen Vortrag hielt. Zu ihren Projekten gehören ua. eine Familienrecherche zum Thema fürsorgerische Zwangsmassnahmen und die Recherchen für einen Fotoband über den Bündner Fotografen Rudolf Grass (Limmat Verlag, 2015). Sie absolvierte Praktika im Büro für Fotografiegeschichte Bern, beim St. Galler Tagblatt, bei Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), am Théâtre du Passage Neuchâtel und am Theater St. Gallen. www.frads.ch 10 Rea Dubach, geboren 1992 in Biel, wohnt in Bern. Sie studierte an der Royal Ballet Academy London Tanz und Choreografie und kam anschliessend für das Bachelor- und Masterstudium in Gesang und Jazz Komposition an der HKB Bern zurück in die Schweiz. 2010 gründete Rea mit Daniel Weber und Luzius Schuler die Band Síd. Das Trio veröffentlichte im Januar 2014 das Debütalbum Hyvän Illan (Unit Records). Síd spielt seit zwei Jahren regelmässig Konzerte im In- und Ausland. Das Trio wurde für den Jazzpreis der Zürcher Kantonalbank 2014 nominiert und gewann im März 2014 den ersten Preis am Internationalen Jazzpreis in Biberach. Weiter ist Rea Dubach Mitglied bei Aberratio Ictus, Nacked Brunch, beim Impro-Noise Trio Realismus, Kaspar Love, sie arbeitet mit Maurice Könz, Lukas Rutzen sowie mit der Berner Sängerin Lisa Hasler in ihrem Soloprojekt Lucielle La Rousse. Rea Dubach spielte am Kurationsabend von Julian Sartorius (Joyful Noise in the Dark) in der Dampfzentrale in Bern mit. Sie spielt im Ensemble vom Berner Komponisten Valentin Bachmann und ist im kommenden Januar 2015 in der Dampfzentrale mit der Helmuth Oering Produktion Angelus Novus zu hören. Unter anderem mit folgenden Musikern konnte Rea Dubach zusammenarbeiten: mit Nico Van Wersch, Django Bates, Ronny Graupe, Shazhad Ismaily, Andreas Schaerer, Yang Jing, David Moss, Sebastian Strinning, Skúli Sverrisson und Hans-Peter Pfammatter, Strotter, Hans Koch, Martin Schütz, Christian Kobi, Vincent Membrez, Manuel Troller. www.sidmusic.net Julia Monte kam 1980 in Bonn zur Welt. Monte wuchs in Deutschland und Mexiko auf. Nach sechs Semestern Germanistik-, Anglistik- und Philosophiestudium an der Universität zu Köln, studierte sie von 2004 bis 2008 Schauspiel an der Hochschule der Künste Bern. Während des Studiums gastierte sie am Theater Biel-Solothurn und am Stadttheater Bern und bekam 2006 einen Förderpreis der Armin Ziegler Stiftung. 2008 war sie in der Uraufführung von Simon Fröhlings Stück Gibt sie antwort atmet er (Regie: Samuel Schwarz) zu sehen und wurde mit dem Stück Grimm (Regie: Uli Jäckle) zum Theaterfestival Ta Chance in Moskau eingeladen. Seit dem Studium spielte sie an mehreren Theatern in der Schweiz und Süddeutschland, drehte mehrere Kurzfilme und ist als Sprecherin tätig. Sie arbeitet oft mit Michael Oberer und Wolfram Frank zusammen. Zudem entwickelte sie eigene Projekte, ihr letztes Werk Eliminate Happiness wurde im Tojo Theater aufgeführt. Als nächstes wird sie in Das Kurtli Prinzip im naturhistorischen Museum in Bern zu sehen sein. Julia Monte wohnt in Bern. 11 Gisela Nyfeler wurde 1982 geboren, wuchs in Kriens auf und lebt in Bern. Von 2003 bis 2009 studierte sie an der Universität Bern Theaterwissenschaft, Geschichte und Germanistik. In dieser Zeit realisierte sie ihre ersten Regie- und Dramaturgiearbeiten, unter anderem Rundgänge für StattLand. Nach ihrem Lizenziatsabschluss zum Thema «Theater als Mittel zur politischen Identitätsstiftung» arbeitete sie in England als Deutschlehrerin und Theaterpädagogin. Für die Spielzeit 2010/11 folgte ein Engagement am Theater St. Gallen als Regieassistentin. Seit 2011 lebt Nyfeler wieder in Bern und ist als freischaffende Regisseurin tätig (Comiclesung 1. Streich, Bern 2014 / Nichts – was im Leben wichtig ist, Junges Theater Sempach 2013 / Don Giovanni Tenorio, Free Opera Company Zürich 2013; Parzival, U21 Theater Solothurn, 2012). Als Dramaturgin verfasste sie eine Bühnenadaption für ein Live-Hörspiel (Die Nase, 2012) und arbeitete bei Berner Tanztheaterproduktionen u. a. mit Félix Duméril (Terra Incognita, 2014; Rear Window & Mystery Room, 2013) zusammen. Seit sie 2013 an der Universität Basel den MAS Kulturmanagement erworben hat, realisiert sie Kulturprojekte in Bern (Tanzfest, 2014 / Kunstfenster in der Aarbergergasse 8, 2013). www.giselanyfeler.ch Myriam de Wurstemberger, geboren 1981 in Fribourg, wuchs in der Schweiz und in Deutschland auf und wohnt in Bern. Nach einer Lehre als Damenschneiderin bei Issue Design Basel und einigen Jahren selbstständigem Kunstschaffen, schloss sie 2012 an der Hochschule der Künste Bern den Bachelor Fine Arts ab. Ihr Schwergewicht fiel auf Performance und dreidimensionales Gestalten. Seit 2011 gestaltet sie Bühnenbild und Kostüme für freie Theatergruppen: u.a. Bühnenbild und Kostüme für Fight Palast! (Peng!Palast) und für für Eliminate Happiness (Tagträumer), sowie Kostüme für Fool for Love (Michael Oberer). Nebst der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Theatergruppen entwickelt sie seit 2010 eigene Performances und arbeitet an Ausstellungsprojekten. 2013 gründete sie zudem das Modelabel «jaloux». Seit Frühjahr 2014 hat sie die Organisationsleitung der Plattform «Act» für HKB Studenten in der Dampfzentrale übernommen. cargocollective.com/myriamdewurstemberger/About www.jaloux.info 12 Auswahl aus den bisherigen Arbeiten der Beteiligten Gisela Nyfeler «Don Giovanni». Eine Produktion der Free Opera Company (2013) Regie «Regisseurin Gisela Nyfeler erzählt die Handlung geradlinig und weiss mit der kleinen Bühne (Marianna Helen Meyer), die nur wenige Requisiten kennt, spielerisch umzugehen. Eine Bar, ein Sofa, drei Stühle und ein Kleiderständer, vier schöne Ideen – fertig ist dieser bejubelte Abend!» Christian Berzins, 27.2.2013, Die Nordwestschweiz «Zuvor hatte schon das Finale des 1. Aktes mit seiner plötzlich ins Dämonische kippenden Ballszene überrascht. (...) Köstlich waren die drei Barkeeper. (...) Erstaunlich, was so eine freischaffende Operntruppe leistet, und dazu noch auf diesem professionellen Niveau, das keinen Vergleich zu scheuen braucht. Bravi a tutti!» John H. Mueller, 3.3.2013, online Merker «Nichts - was im Leben wichtig ist». Eine Produktion des Jungen Theater Sempach JUTHE (2013) Regie Goldener Vogel beim Internationalen PAPAGENOAWARD Jugendtheaterpreis 2014 in der Kategorie Beste Produktion «Die Inszenierung fesselt und regt zum Nachdenken an. (...) Das fünfköpfige Ensemble im Alter zwischen 17 und 19 Jahren versteht es, die dramatischen Ereignisse ebenso spannend wie überaus emotional zu inszenieren.» Yvonne Imbach, 13. Mai 2013, Luzerner Zeitung Comiclesung - 1. Streich «Das Alibi» (2013) Konzept & Regie Prädikat herzhaft! (www.herz-haft.ch) «Die Nase». Ein Live-Hörspiel des Sofa Theaters (2012) Text & Dramaturgie «Gisela Nyfeler hatte mit ihrer Textbearbeitung den richtigen Riecher. Sie liefert damit eine gelungene und pointierte Vorlage für eine Hörspielfassung.» Katharina Wolf, kulturteil.ch, 16.4.2012 «Kurzweilig, interessant und vergnüglich war das und zwar für Auge und Ohr und da am Schluss alle wieder im Vollbesitz ihrer Nasen waren, nahm die Geschichte denn auch ein glückliches Ende.» Gisela Feuz, kulturstattbern, 7.5.2012 13 Julia Monte «Fool for Love». Ein Drama von Sam Shepard (2013) Schauspiel «Ein hinreissendes Paar geben Marcus Signer und Julia Monte in ‹Fool for Love› im Tojo-Theater ab. Der Berner Regisseur Michael Oberer inszeniert Sam Shepards Drama um eine unmögliche Liebe gekonnt als grelles, dröhnendes Kammerspiel.» Brigitta Niederhauser, Der Bund, 2013 «Antigone». Eine Tragödie von Sophokles (2012) Schauspiel «Der Text allein reichte Oberer nicht aus, um sein Ziel zu erreichen, nämlich die ‹Emotionen zum Kochen zu bringen›. Mit fein choreografierten Bewegungsabläufen werden auf der Bühne die inneren, nonverbalen Kämpfe der Protagonisten visualisiert. Oberer hat dafür den Choreografen Marcel Leemann hinzugezogen. Denn wenn etwa Antigone in Todesangst auf der Bühne hin und hergeht und dabei immer wieder um den nächsten Schritt kämpft, überträgt sich ihre Anspannung auch auf die Zuschauer.» Nelly Jaggi, Kulturagenda Bern, 2013 «Wir Kinder der 90er». Ein Bühnenprogramm über die Neunziger Jahre (2011-2012) Schauspiel «Es ist ein äusserst unterhaltsames Programm, welches die beiden Damen und der Herr am Klavier da auf die Beine gestellt haben. Ein abwechslungsreicher Rückblick auf ein Jahrzehnt, in dem vielleicht doch mehr geschaffen wurde, als einem in Erinnerung geblieben ist.» Gisela Feuz, kulturstattbern, 15.6.2011 Rea Dubach Síd Gesang «Betörend schön erklang die Musik von Síd in Brienz. Wie eine Sirene zog die Sängerin Rea Dubach Zuhörerinnen und Zuhörer in ihren Bann. Eine Sirene jedoch, die der nordischen Mythologie entsprungen sein muss.» Michael Schinnerling, Jungfrauzeitung Interlaken, 30. Juli 2012 «Mit nordischen Klängen aus diversen Keyboards, einer meisterlich eingesetzten, expressiven Singstimme mit einer ganzen Batterie von Effektgeräten und den vielfältigen Schlagzeug-Sounds und –Grooves eröffnete Síd weite Klangräume zwischen Techno-Trance und moderner Musik, zusammengehalten von der 22-jährigen Komponistin und einem hohen Anteil jazztypischer Improvisationen.» Helmut Schönecker, Schwäbische Zeitung, 31.3.2014 14 Lucia Flachs Nóbrega-Bühler «Wurzelzeit». Ein Theaterstück von Daniela Janjic über Brauchtum, Tradition und immaterielles Kulturerbe (2014) Pressearbeit, Finanzen «Wurzelzeit» war Teil des Förderprogramms «First Steps» 2014 «Schliesslich machte Schweiz Tourismus ‹Lebendige Traditionen› 2013 zum Sommermotto. Dazu haben Daniela Janjic und Frads mit ‹Wurzelzeit› einen gelungenen satirischen Kommentar geliefert.» Karl Wüst, SDA, 14.2.2014 «Zehn Wahrheiten». Ein szenisches Lesespektakel mit Kurzgeschichten von Miranda July (2010-2013) Pressearbeit, Finanzen Trudy-Schlatter-Preis 2010 der Frauenzentrale Bern «Frisch, gewieft, temporeich und originell - so präsentiert sich Zehn Wahrheiten, die erste Produktion des Berner Kollektivs Frühstück auf der Szene, kurz FRADS. (…) Mit viel Körpereinsatz, Einfühlungsvermögen und sprachlicher Gewandtheit gelingt es den beiden Darstellerinnen Anna Messmer und Ruth Huber, ihren Figuren Leben einzuhauchen, ihnen Gestalt und eine Geschichte voller Überraschungen, Höhen und Tiefen zu geben. (...) Ein Theaterstück der ganz besonderen Art.» Belinda Meier, ensuite, 15.4.2011 Myriam de Wurstemberger «Eliminate Happiness» (2012) Bühnenbild, Kostüme «Glück ist das höchste Gut im Leben. Doch wie findet man es? Das Stück ‹Eliminate Happiness› im Tojo Theater schickt zwei selbst ernannte Glücksritter auf eine abenteuerliche Reise durch ein gruftig glitzerndes Wunderland. (...) ‹Eliminate Happiness› lebt vor allem von der Ästhetik, die manchmal jedoch in einzelne Szenen zerfällt und zuletzt gerade noch rechtzeitig und gelungen die Kurve kriegt.» Anne-Sophie Scholl, BZ, 5.10.2012 «Fool for Love». Ein Drama von Sam Shepard (2013) Kostüme «Das Tojo-Theater zeigt Sam Shepards ‹Fool for Love› mit einem glaubwürdig-tragischen Liebespaar, skurrilen Kostümen, einer abstrakten Bühne und einer Soundkulisse, die im Kopf des Betrachters den Wilden Westen lebendig werden lässt.» Helen Lagger, BZ, Mai 2013 15
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