WILLKOMMEN M I E T E R KO O R D I N AT I O N - D I E M A C H T D E R GROßNUTZER UND IHRE AUSWIRKUNGEN AUF DIE PROZESSE DES BAUENS Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen auf dem 6. Berlin-Köpenicker Bauforum BÜRO SMV: GEBÜNDELTE KOMPETENZ Gründung 1985 Mitarbeiter 60 fest angestellte Mitarbeiter Firmensitz Berlin Standorte Frankfurt/Main, Hamburg, München Geschäftsführende Gesellschafter Dipl.-Ing. Thomas Lewicz Dipl.-Ing. (FH) Architekt Bernd Hullmann Dipl.-Ing. (FH) Christian Wernicke Dipl.-Ing. Architekt BDA Philipp Heydel 2 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination LEISTUNGEN FÜR DIE IMMOBILIENWIRTSCHAFT • Projektleitung • Projektsteuerung • Projektmanagement • Controlling • Baumanagement • Consulting • Real Estate Services • Vertragsmanagement • Qualitätsmanagement • Technical Due Diligence 3 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination HACKESCHES QUARTIER, BERLIN Fotos © Kai Löffelhardt 4 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination GLIEDERUNG 1. Das Projekt – Hackesches Quartier 1.1 Auftraggeber 1.2 Die Architekten 1.3 Nutzung & Vermietungsstand 2. Nutzerstypen 2.1 Nutzer 1+2 2.2 Nutzer 3 2.3 Nutzer 4 Fotos © Kai Löffelhardt 5 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination GLIEDERUNG 3. Auswirkungen auf Prozesse des Bauens (Auswahl) 3.1 Mieterkoordination SOLL 3.2 Änderungsmanagement Kostensteuerung 3.3 Bemusterungsprozedere 3.4 Ausführungsplanung Interior Design, Hotel 3.5 Mieterkoordination SOLL/IST 4. Fazit Fotos © Kai Löffelhardt 6 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 1. DAS PROJEKT – HACKESCHES QUARTIER • Projektziel: • ca. 44.000 qm BGF (oberirdisch) • hochwertige Büroflächen ( ca. 80%) • 4 Sterne Apartmenthotel (Adina, 20%) mit 145 Apartments, Wellnessbereich und 2-geschossige TG 7 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination Fotos © Kai Löffelhardt • Premiumimmobilie in bester Innenstadtlage mit hervorragender Anbindung an den ÖPNV 1. DAS PROJEKT – HACKESCHES QUARTIER 1.1 Auftraggeber Investitionsgesellschaft Hackescher Markt mbH & Co.KG als 100%ige Tochter der IVG Asset Management GmbH (ehemalige Abteilung IVG Development) Fotos © Kai Löffelhardt 8 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 1. DAS PROJEKT – HACKESCHES QUARTIER 1.2 Die Architekten Masterplanender Architekt ist Müller Reimann Architekten Berlin (MRA) zudem wurden die Gebäudeteile A3, B2, B3 und B4 von MRA entworfen 1. DAS PROJEKT – HACKESCHES QUARTIER 1.2 Die Architekten Masterplanender Architekt ist Müller Reimann Architekten Berlin BT A2 und B1 folgen dem Entwurf von Weinmiller Architekten 10 1. DAS PROJEKT – HACKESCHES QUARTIER 1.2 Die Architekten Masterplanender Architekt ist Müller Reimann Architekten Berlin BT A1 wurde von Grüntuch Ernst Architekten entworfen 1. DAS PROJEKT – HACKESCHES QUARTIER 1.3 Nutzung und Vermietungsstand Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 2. NUTZERTYPISIERUNG 2.1 Nutzer 1+2 • Größte Mieter im Objekt • gemeinsamer Projektsteuerer als Berater der Mieter • Anspruch an eine maßgeschneiderte Mietfläche gefühlt wie ein zuk. Eigentümer • Nutzer 1 mit eigener Kantine • Mächtige Position Änderungen trotz NBP noch während der Ausführungsplanung/Ausführung (signifikante Anzahl von Änderungen!) Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 2. NUTZERTYPISIERUNG 2.2 Nutzer 3 • Seinerzeitiger GF des Mieters maßgeblich an Projektidee/Projektentwicklung beteiligt • Eigene PS als Berater • MRA als technischer Berater • Anspruch an eine maßgeschneiderte Mietfläche gefühlt wie ein zuk. Eigentümer • Z. B. Verzicht auf Deckenputz und Anstrich; Anpassung an neue Aufbaustruktur des Nutzers • Mächtige Position Änderungen trotz NBP noch während der Ausführungsplanung/Ausf. (signifikante Anzahl von Änderungen!) Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 2. NUTZERTYPISIERUNG 2.3 Nutzer 4 (zukünftiger Eigentümer) Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination Fotos © Kai Löffelhardt 4 Sterne Apartment Hotel: • Projektabwicklung 2-sprachig, Englisch und Deutsch • kein Design-Code vorhanden • kein „echtes Referenzhotel“ vereinbart Ö kein Innenarchitekt für Lph. 3 und 5 beauftragt! Ö Designwille nicht frühzeitig definiert Ö planungsbegleitendes Interior Design über Handskizzen Ö Änderungsmanagement (ca. 100 Änderungen) Ö Problem: - Planung wurde verzögert, Grundlage zur Ermittlung von Kosten und Terminauswirkungen musste erst beplant werden Ö Risiko AG - Terminrisiko Baustelle - Diskussionen über anderweitige Beschaffung von Bauteilen 3. AUSWIRKUNGEN AUF DIE PROZESSE DES BAUENS 3.1 Mieterkoordination: zusätzliche Leistung • Einsteuern von Nutzervorgaben und Wünschen in den Planungs- und Ausführungsprozess, Führen der Abstimmungsgespräche mit Nutzern und Planern. Hierzu gehört auch das Änderungsmanagement. 16 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 3. AUSWIRKUNGEN AUF DIE PROZESSE DES BAUENS 3.1 Mieterkoordination: zusätzliche Leistung nach AHO • Wichtige Einflussgröße für den Aufwand in der Mieterkoordination: normalerweise unterschiedliche Rechte ob Käufer, Pächter oder Mieter Ö Schwierigkeit bei Großmietern: Großmieter werden vom AG nahezu die gleichen Rechte zugestanden wie den Käufern Ö Vielzahl von Änderungen auf Wunsch der Mieter zu originären Vermieterbelangen, mit Aufwandsexplosion im Änderungsmanagement 17 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 3. AUSWIRKUNGEN AUF DIE PROZESSE DES BAUENS 3.2 Änderungsmanagement (Prozessbeschreibung) 1 • Entgegennahme der Sonderwünsche 2 • Klärung / Präzisierung und Abstimmung mit Nutzer 3 • Abfrage Honorarangebote der Planer 4 • Abstimmung mit Planern und Nutzer 5 • Ggf. separate CO‘s für Planung (Klärung des Änderungswunsches) 6 • Begleitung des Planungsprozesses für die Schaffung der Kalkulationsgrundlage, wenn erforderlich 7 • Kostenabfrage beim GU 18 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 3. AUSWIRKUNGEN AUF DIE PROZESSE DES BAUENS 3.2 Änderungsmanagement (Prozessbeschreibung) 8 9 10 11 12 19 • Vielfach mehrfache Mahnung bei GU (Bearbeitungsfristen von bis zu 10 Monaten), nach Bedarf Ersatzvornahme • Mietercontrolling: Planungsfreigabe bei Nutzern einholen , • Angebotsprüfung • Teilnahme an Verhandlungsgesprächen (ca. 2-3x je Angebot) • Aufbereitung CO‘s unter Einbindung des Prüfergebnisses Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 3. AUSWIRKUNGEN AUF DIE PROZESSE DES BAUENS 3.2 Änderungsmanagement (HQB Prozessbeschreibung) 13 14 15 16 • Zusammenstellung der Unterlagen für CO‘s • Nachbearbeitung Planer • Abstimmung der CO‘s mit Nutzer • Finalisierung CO Unterschriftenlauf Ö immenser Aufwand und Störung der Planungs- und Bauprozesse (baubegleitende Planung) 20 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 3. AUSWIRKUNGEN AUF DIE PROZESSE DES BAUENS Leistungsphasen der Planer und Ingenieure gemäß HOAI 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Leistungsphasen der Planer, Ingenieure und GU gemäß HQB 1 21 2 3 4 6 3 5 7 3/5 5/8 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 8/9 3. AUSWIRKUNGEN AUF DIE PROZESSE DES BAUENS 3.2 Alternative: Kostenverfolgung mittels paralleler „Deckungstabelle“ • Ö Ziel: Schaffung von Transparenz des Kostenrisikos IVG aus: • • • • • Nachträgen aufgrund Leistungsänderungen aus Mieter-/Käufersonderwünschen Übersicht über die Deckungsrate und Entscheidungsstand und Incentives Übersicht über bereits in der Ausführungsplanung enthaltene Änderungswünsche Übersicht über die über Nachtragsvereinbarungen beauftragte Leistungen Übersicht über zu erwartende Rückfinanzierungsströme auch für Planungskosten Ö Ausgangsgröße ist die Hauptauftragssumme des GU-Vertrages. Ö DIN A 0 breit und 2 m langes Dokument !!! 22 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 3. AUSWIRKUNGEN AUF DIE PROZESSE DES BAUENS 3.3 Bemusterungsprocedere 23 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 3. AUSWIRKUNGEN AUF DIE PROZESSE DES BAUENS 3.3 Bemusterungsprocedere • • • Verbesserungsvorschlag • 24 Beim HQB wurden rund 2.500 Objekte / Gegenstände bemustert Ö Das Bemusterungsprozedere ist sozusagen ein Projekt im Projekt! Problem im Projekt HQB war die Unterschätzung/Unterbesetzung beim GU-SF mit bis zu 2 Arbeitskräften! Ö Verschleppung des Verfahrens; sehr späte Entscheidungen möglich Ö trotz frühzeitiger Vereinfachung auf nur 1-stufiges Verfahren! Das Bemusterungsverfahren muss detailliert beschrieben und vertraglich (Ausführung) umfassend und sicher vereinbart werden, und als ein wesentlicher Vorgang im Gesamtterminplan geplant und kapazitiv untersetzt werden! Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 3. AUSWIRKUNGEN AUF DIE PROZESSE DES BAUENS 3.4 Ausführungsplanung Interior Design • • • kein Design-Code vorhanden kein „echtes Referenzhotel“ vereinbart Ö kein Innenarchitekt für Lph. 3 und 5 beauftragt! • Ö Designwille nicht frühzeitig definiert Ö planungsbegleitendes Design über Handskizzen Ö Änderungsmanagement (ca. 100 Änderungen) Ö Problem: • Planung wurde verzögert, Grundlage zur Ermittlung von Kosten und Terminauswirkungen musste erst beplant werden Ö Risiko AG • Terminrisiko Baustelle, Steckdosenauslässe wurden vor Ort angezeichnet • 25 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 3. AUSWIRKUNGEN AUF DIE PROZESSE DES BAUENS 3.4 Ausführungsplanung Interior Design Adina Ö vorhandene Design-Codes als Vertragsgrundlage Ö Definition eines echten Referenzprojektes Ö frühzeitige Einbindung eines Innenarchitekten und Klärung des Designs unterstützt mit Mood-Boards (das sollte auch in den Kaufvertrag / Pachtvertrag! Inkl. Deadline) Ö Änderungsmanagement sollte ausreichendes Bearbeitungshonorar ausweisen. Wünschenswert ist eine Regelung, die auch bei Nicht-Ausführung der Änderungen den Aufwand honoriert Ö größere Hemmschwelle für Änderungen (s. Kosten) 26 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 4. FAZIT/LESSONS LEARNED Schwierigkeit bei sehr früher Mieterbindung die Qualitäten und das Miteinander hinreichend zu vereinbaren für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Immer Einbeziehung der Fachplaner/Fachleute in Mieterbaubeschreibungen VOR Unterzeichnung (Beispiel Schalldämpfung Hotel, Kühllasten Büros) Deadlines für Planungsänderungen nach Möglichkeit schon in die Mietverträge aufnehmen. (Vermeidung baubegleitender Planung schont Zeit und Budget) 27 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 4. FAZIT/LESSONS LEARNED Finanzielle Hemmschwelle für Projektänderungen nach Entwurfsplanung in den Miet- und Kaufverträgen vorsehen (Fälligkeit auch bei Minderkostenpositionen) Bemusterungsprozedere frühzeitig strukturieren und kommunizieren. Bei Sonderwünschen und stark nutzerorientierter Planung auf Drittverwendbarkeit achten. 28 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination 4. FAZIT/LESSONS LEARNED …dennoch das Projekt wurde auch mit den Wünschen der Nutzer fertig gestellt. Eine hohe Kunden und Nutzerzufriedenheit konnte generiert werden! 29 Vortrag von Dipl.-Ing. Arnd Wittchen, Mieterkoordination VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! WWW.SMV.COM WWW.ICPMA.NET WWW.THEBETTERWAY.CC
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