weckruf_pdf - Bernd Kölmel

Liebe Freunde der AfD,
nachfolgend lesen Sie ein Schreiben, das von vielen Funktionsträgern der
AfD unterschrieben wurde, weil wir uns große Sorgen um die Zukunft der AfD machen.
Diesem Schreiben gingen mehrere Initiativen meinerseits voraus, in Gesprächen mit
Frauke Petry zu einem gemeinsamen Vorgehen zu kommen. Leider blieben diese
Gespräche am 17.4. und am 30.4. ergebnislos. Ein letzter Einigungsversuch gestern
scheiterte, weil Frauke Petry sich weigerte, ohne Begleitung von Marcus Pretzell mit mir
zu sprechen.
Heute nachmittag hat die Bundesgeschäftsstelle auf Anweisung von Frauke Petry und
Konrad Adam meinen Zugang zum Parteimanager gesperrt, um den Versand dieser Mail
zu verhindern. Dies widerspricht einem gültigen Bundesvorstandsbeschluss. Da zudem
heute eine verfälschende Vorberichterstattung über den Weckruf 2015 u. a. auf der
Facebookseite von Marcus Pretzell und in der FAZ erschienen ist, ist es dringend
erforderlich, die Mitglieder über den wahren Sachverhalt zu informieren. Insbesondere ist
es, wie Sie lesen werden, das Ziel des Weckrufs 2015, verunsicherte und eventuell
austrittswillige Mitglieder in der Partei zu halten.
Bitte beachten Sie, dass die Homepage des Weckrufs 2015, www.weckruf2015.de, heute
ab ca. 21.00 Uhr freigeschaltet sein wird.
Herzliche Grüße
Ihr
Bernd Lucke
Liebe Mitglieder und Förderer der AfD,
in seinem Mitgliederrundschreiben vom 11.5. hat Bernd Lucke in deutlichen Worten auf
die Gefahren hingewiesen, die unserer Partei drohen. Sehr viele Mitglieder haben
daraufhin geschrieben und ihren Zuspruch und ihre Unterstützung ausgedrückt. In den
allermeisten Zuschriften offenbart sich eine große Unzufriedenheit mit dem
Erscheinungsbild der AfD und dem Kurs, den einige ihrer führenden Vertreter
einschlagen. Viele Mitglieder denken deshalb an einen Austritt oder fordern offen die
Gründung einer neuen Partei.
Dieser Entwicklung wollen wir, heutige oder frühere Mitglieder im Bundesvorstand oder in
Landesvorständen, nicht tatenlos zusehen. Denn auch wir verspüren dieselbe Bedrohung.
Auch wir sehen für uns keine Zukunft in der AfD, wenn die Partei nicht entschieden
denjenigen Einhalt gebietet, die pöbelnd Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen oder an
den politischen Rändern unserer Gesellschaft hausieren gehen.
Wir sind nicht bereit, diesen Gruppen als seriöse, bürgerliche Fassade zu dienen. Unser
Engagement für eine gute Sache darf nicht für die Zwecke derer missbraucht werden, die
aus der AfD eine radikale, sektiererische Partei von Wutbürgern machen möchten. Wir
müssen uns gegen diese Versuche wehren, wenn wir eine glaubwürdige Alternative für
eine politische Erneuerung sein wollen.
Aber diese Alternative bieten wir nicht, wenn wir tröpfchenweise und unbemerkt die AfD
verlassen. Und noch immer besteht die AfD weit überwiegend aus vernünftigen,
anständigen und motivierten Mitgliedern, von denen viele sich ähnliche Sorgen machen.
Wir dürfen uns nicht vereinzeln lassen.
Deshalb haben wir uns in der Initiative Weckruf 2015 zusammengefunden. Deshalb
bitten wir Sie: Treten Sie nicht aus, sondern schließen Sie sich unserer Initiative an,
damit wir gemeinsam, überlegt und koordiniert handeln können. Vor einer Entscheidung
sollten wir abwarten, welche Weichen auf dem Bundesparteitag am 13. Juni gestellt
werden.
Denn wir haben in den letzten zwei Jahren in der AfD viel erreicht und wir wollen das
Erreichte nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Aber leider hat sich nicht alles zum Guten
entwickelt. Die Bedrohungen, denen unser aller Arbeit ausgesetzt ist, sind ernst und in
der Parteiführung fehlt die nötige Einigkeit, um kraftvoll dagegen vorzugehen.
Es ist ein Alarmsignal, dass einige führende Vertreter der AfD Entwicklungen decken und
fördern, die das Ansehen der AfD ramponieren. Es ist ein Alarmsignal, dass drei
Landesvorsitzende öffentlich die Mitgliedschaft in der rechtsextremen NPD verharmlosen.
Diese öffentlich wahrnehmbaren Entwicklungen sind leider nur die Spitze des Eisbergs.
Ein großer Teil dessen, was die Partei gefährdet, spielt sich in internen
Zusammenkünften und Zirkeln ab, in denen die Machtübernahme vorbereitet wird. Die
Basis der Partei wird so bewusst in Unkenntnis der Bedrohung gehalten, der die AfD
ausgesetzt ist. Aber wir, die wir täglich in der AfD in verantwortlichen Positionen
gearbeitet haben, wir kennen zumindest einen Teil dieser Umtriebe. Und wir wissen:
Wenn wir jetzt nicht entschieden entgegensteuern, ist die Partei verloren.
Deshalb haben wir heute den
Weckruf 2015
gegründet. Wir laden alle Mitglieder ein, dieser Initiative beizutreten. Wir bitten
insbesondere diejenigen, sich uns anzuschließen, die kurz- oder mittelfristig einen
Austritt aus der AfD erwägen oder die nicht allein zurückbleiben wollen, wenn andere
gingen.
Wir wollen mit dieser Initiative das Schicksal der AfD zum Guten wenden. Sie haben es in
der Hand: Mit Ihrer breiten Unterstützung können und wollen wir uns auch künftig für die
AfD einsetzen als einer Partei, die sachlich und konstruktiv sowohl konservative, als auch
liberale und soziale Wertvorstellungen vertritt.
Für uns ist diese Art von AfD entscheidend: Nur in einer solchen Partei können wir
Mitglieder sein. Deshalb kann die AfD nicht erfolgreich sein, wenn manche
Führungspersonen weiterhin versuchen, die politischen Ränder aufzuweichen und auch
radikale Kräfte integrieren wollen, die grundsätzlich systemkritisch, fundamentaloppositionell und nationalistisch daherkommen.
Mit solchen Vorstellungen haben wir nichts gemein. Genau so wenig haben wir etwas
gemein mit den Karrieristen und Opportunisten, die sich mit diesen Kräften verbünden.
Dafür haben wir nicht gearbeitet, dafür werden wir nicht arbeiten, und dafür geben wir
unsere Namen und unseren Ruf nicht her.
Sie wissen, für welche Politik und für welchen Stil der politischen Auseinandersetzung
wir, die Unterzeichner dieser email, stehen. Damit haben wir uns das Vertrauen von
Millionen von Wählern erworben. Vertrauen auch Sie uns: Resignieren Sie nicht, treffen
Sie keine übereilten Entscheidungen und treten Sie nicht einsam aus. Schließen Sie sich
mit uns im Weckruf 2015 zusammen! Nur so hat die AfD eine Zukunft.
Gemeinsam können wir der Bedrohung der Partei entgegenwirken. Gemeinsam können
wir die Mitglieder aufrütteln, die weniger als wir in der täglichen Arbeit der Partei erleben,
was die Partei gefährdet. Die weniger als wir von geschlossenen Facebookgruppen und
verdeckten Foren wissen, in denen mit verbalen Pöbeleien zum Sturm auf die Inhalte
unserer Partei und ihre führenden Repräsentanten geblasen wird. Die weniger als wir
täglich erleben müssen, wie Karrieristen, Intriganten und Vertreter der Neuen Rechten in
einer unheiligen Allianz versuchen, sich eine Partei zu eigen zu machen, die sie nie alleine
hätten aufbauen können und die sie nie alleine zum Erfolg werden führen können.
Die AfD ist unsere politische Heimat. Wir brauchen die Mehrheit der Vernünftigen,
Anständigen und Toleranten, damit sie es bleibt. Nichts wäre schlimmer, als die AfD
unter der Führung einer Minderheit dem sicheren Verfall preisgeben zu müssen.
Deshalb appellieren wir auch an Frauke Petry, sich dem Weckruf 2015 anzuschließen. Er
vertritt die von Tausenden unserer Mitglieder basisdemokratisch beschlossenen
programmatischen Positionen der AfD: Das Bundestagswahlprogramm, das
Europawahlprogramm und die politischen Leitlinien. Wir reichen allen AfD-Mitgliedern die
Hand, die unverändert zu diesen Positionen stehen und öffentlich klare Kante zeigen
gegen jeden, der nur seine persönlichen Interessen verfolgt oder die AfD zu einer
radikalisierten Protestpartei umbauen will. Diesen Weg sind schon viele Parteien
gegangen. Er war nie vom Erfolg gekrönt. Er ist falsch und würde von uns nicht
mitgegangen werden. Die AfD muss eine unideologische, sachlich und konstruktiv
arbeitende Volkspartei für die Mitte der Gesellschaft bleiben.
Mehr Informationen zum Weckruf 2015 finden Sie auf unserer Homepage
www.weckruf2015.de, die ab 18.05.2015, 22.00 Uhr, freigeschaltet wird. Bitte melden
Sie sich dort als Unterstützer an und treten Sie dem Weckruf 2015 bei.
Mit freundlichen Grüßen
Schmidt, Stephan, stellv. Schriftführer Bayern
Seeghitz, Jochen, Schatzmeister Bayern
Stöhr, Brigitte, 1. stellv. Vorsitzende Bayern
von Eichborn, Wolfgang, ehem. Vorsitzender Bundesschiedsgericht
Kölmel, Bernd, MdEP und Sprecher Baden-Württemberg
Rittaler, Jan, ehem. Schatzmeister Baden-Württemberg
Schneider, Helmut, ehem. stellv. Sprecher Baden-Württemberg
Schupeck, Anna, ehem. stellv. Sprecherin Baden-Württemberg
Starbatty, Joachim, MdEP und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der AfD
Zimmer, Andreas, stellv. Sprecher Baden-Württemberg
Henkel, Hans-Olaf, MdEP, Berlin
Leidreiter, Piet, Schatzmeister Bremen, MdL
Kruse, Jörn, Landesvorstand Hamburg, Fraktionsvorsitzender in der Bürgerschaft
Frohne, Arnd ehem. Schatzmeister Hessen
Gruber, Susanne, ehem. Sprecherin Hessen
Rheinheimer-Bradtke, Margot, Vorsitzende des Landesschiedsgerichts Hessen
Riedel, Hadi, stellv. Sprecher Hessen
Roger, Simon, ehem. Sprecher Hessen
Dorn, Matthias, ehem. stellv. Vorsitzender Niedersachsen
Lucke, Bernd, MdEP und Bundessprecher
Paulsen, Jens, ehem. stellv. Vorsitzender Niedersachsen und Mitglied der
Bundessatzungskommission
von Ilten-Ausmeyer, Eberhard, ehem. Beisitzer Niedersachsen
Wever, Melanie, ehem. stellv. Vorsitzende Niedersachsen
Rohlje, Reiner, ehem. stellv. Sprecher Nordrhein-Westfalen
Behrendt, Hermann, ehem. stellv. Sprecher Nordrhein-Westfalen
Pühringer, Manfred, stellv. Sprecher Nordrhein-Westfalen und Vorstandsmitglied der
Bundesprogrammkommission
Basibüyük, Aslan, Beisitzer Rheinland-Pfalz
Molter, Stephanie, stellv. Schriftführer, Rheinland-Pfalz
Müller, Klaus, Gründungsmitglied, ehem. Beisitzer Bundesvorstand und Vorsitzender
Rheinland-Pfalz
Sieh, Oliver, Landesvorstand Rheinland-Pfalz, Fraktionsvorsitzender Bezirkstag der Pfalz
Zimmermann, Uwe, Vorsitzender Rheinland-Pfalz
Brückmann, Willi, ehem. 2. Vorsitzender Saarland
Zimmer, Christian, ehem. Landesgeschäftsführer Saarland
Wagner, Sven, ehem. Vorsitzender Saarbrücken-Stadt, Fraktionsvorsitzender
Saarbrücken
Helbig, Walter, stellv. Schatzmeister Schleswig-Holstein
Hollnagel, Bruno, stellv. Vorsitzender Schleswig-Holstein
Osthold, Friedrich, Beisitzer Schleswig-Holstein
Redemann, Harald, Beisitzer Schleswig-Holstein
Rust, Jürgen, Beisitzer Schleswig-Holstein
von Berkholz, Hans-Joachim, Schatzmeister Schleswig-Holstein
Trebesius, Ulrike, MdEP und Vorsitzende Schleswig-Holstein
Casta, Rene, Vorstandsmitglied Ilmkreis Gotha, Thüringen
Gentele, Siegfried, MdL Thüringen
Helmerich, Oskar, MdL Thüringen
Krumpe, Jens, MdL Thüringen
Meyer, Philipp, Bundesvorsitzender JA
Weiß, Hagen, ehem. stellv. Bundesvorsitzender JA
Brinkmann, Sebastian, ehem. Beisitzer im Bundesvorstand JA