Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Partnerschaftliches Engagement für die Schule von morgen Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Inhalt Vorwort Lernkultur & Training Monika Hohlmeier, Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus, über die Idee der Stiftung Bildungspakt Bayern S.E.T.: Realschullehrer systematisch weiterbilden 21 BELLA: Profi-Training für bessere Kommunikation 22 Forum Partnerschaft Elternhaus und Schule: Gemeinsam ein positives Lernklima fördern 22 4 Stiftung Bildungspakt Bayern Lagebericht Networking & Organisation Neue Impulse für Bildungsqualität und Lernklima durch die stärkere Zusammenarbeit von Staat und Wirtschaft Tandem: Gemeinschaftsinitiative gegen Lernschwächen 23 6 Die Stiftung in Zahlen 9 Lernnetzwerke: Innovationen durch Informationsaustausch 24 Regioservice Mittelfranken: Gewusst wo – Kontaktbörse für die Schulen 24 Schulqualität: Bilanz ziehen per CD 25 Aktionsfelder Großprojekte Modus 21: Mehr Freiräume für Schulen 11 i lern: Individuelles Lernen in Notebook-Klassen 13 i.s.i.: Innovationspreis für erfolgreiche Schulentwicklung 14 Die Stiftung Einzelprojekte Technologie & Neue Medien RoCCI: Roboterklassen im Illertal 17 Teamlearn: Internetdienst für bayerische Schulen 18 inkos-fd: Sprachliche Lernhürden multimedial überwinden 18 ViBOS: Qualifizierungschancen für Berufsoberschüler durch E-Learning 19 Partnerschaft Schule–Unternehmen: Web-Initiative mit Vorbildcharakter 20 3 Förderpraxis: Aktivitäten der Stiftung Bildungspakt Bayern und der Weg zu Fördermitteln 26 Gremien: Stiftungsvorstand, Stiftungsrat, Förderausschuss und Geschäftsführung 27 Die Stifter: Alle Partnerunternehmen der Stiftung Bildungspakt Bayern 28 Wie Sie Stifter werden 30 Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Vorwort Ein Pakt für die Bildung Bayern schneidet in internationalen Vergleichsstudien zur Bei allem, was Schulen und Wirtschaft trennt, gibt es eine Bildungsqualität gut ab. Darauf sind wir stolz. Das heißt aber große Schnittmenge, die beide verbindet und die im nicht, dass wir nicht noch besser werden wollen: Deshalb bün- Interesse einer zukunftsorientierten Bildung unserer Kinder deln wir alle gesellschaftlichen Kräfte, um wieder einen der und Jugendlichen genutzt werden muss. Durch die Zusam- allerersten Plätze einnehmen zu können. menarbeit von Staat und Wirtschaft sind Synergien entstanden, die dem Bildungsbereich neuen Schwung verleihen: Die Zukunft unseres Landes sind die klugen Köpfe unserer Der Bildungs- und Erziehungsauftrag, den die allgemein Kinder und Jugendlichen. Ihnen schulden wir exzellente bildenden Schulen haben, wird den Unternehmen nahe Bildungschancen. gebracht. Die Privatwirtschaft wiederum setzt auf Qualifikationen, die bereits in den Schulen im Kern vermittelt und geübt werden müssen. In der Stiftung Bildungspakt Bayern haben sich Staat und Wirtschaft in einer bundesweit einmaligen Initiative erstmals zu einer dauerhaften Kooperation verpflichtet. Damit ist der Konflikte aussprechen und lösen, voneinander lernen, sich die Weg frei geworden, Berührungsängste und über Jahre ge- Hand reichen statt auf Distanz gehen – was für das Gelingen pflegte Vorurteile zwischen zwei unterschiedlichen Bereichen von zwischenmenschlichen Beziehungen gilt, führt auch bei unserer Gesellschaft abzubauen. Beklagten sich bisher auf der Zusammenarbeit von Partnern im Wirtschaftsleben und der einen Seite die Unternehmen, dass Berufsanfänger zu theo- im Bildungsbereich zum Erfolg. Die Stiftung Bildungspakt retisch ausgebildet seien und nicht über die notwendigen Bayern hat in dieser Hinsicht seit ihrer Gründung im Jahr Schlüsselkompetenzen verfügten, verwahrten sich auf der 2000 einiges bewegt. Sie hat der Inneren Schulentwicklung anderen Seite die Schulen dagegen, Kinder allein für den künf- starke Impulse gegeben, in einer Vielzahl von Projekten neuen tigen Job fit zu machen. Ideen zum Erfolg verholfen und den bayerischen Schulinnovationspreis i.s.i. zu einem Qualitätssiegel für vorbildliche Innovationsarbeit an unseren Schulen gemacht. Kurzum: Der Bildungspakt ist zu einer von Schulen, Unternehmen und Organisationen gleichermaßen geschätzten Einrichtung geworden. 4 Monika Hohlmeier: „Ich bin stolz auf die effiziente Partnerschaft mit 112 Unternehmen.“ Unsere Partnerunternehmen nehmen ihre Mitverantwortung dem Freistaat aufbauen konnten. Der Bildungspakt ist ein für Bildung und Erziehung ausgesprochen aktiv wahr. Sie Modell mit Zukunftscharakter, das inzwischen deutschland- steuern also nicht nur finanzielle Mittel bei, sondern bringen weit viel Aufmerksamkeit findet. auch ihr Know-how ein und ermöglichen Schülern einen Einblick in ihre Arbeit. So unterstützt zum Beispiel die Bosch Seit der Gründungsversammlung begleitet uns ein Satz von Rexroth AG aus Lohr einen Verbund von Schulen bei der Henry Ford II., der auch weiterhin Verpflichtung und Ansporn Vermittlung von Kommunikations- und Moderationstechniken für uns sein wird: durch den Transfer von Expertenwissen. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, mit welchem Engagement die Partner- „Zusammenkommen ist ein Beginn, unternehmen sich in die Arbeit der Stiftung Bildungspakt zusammenbleiben ein Fortschritt, einbringen. zusammenarbeiten ist Erfolg.“ Neben der Förderung von Projekten und Aktivitäten, die Schule und Wirtschaft einander näher bringen, ist es ein ebenso zentrales Anliegen, die Zusammenarbeit mit den Eltern neu zu definieren. Auch sie sind ein wichtiges Bindeglied, wenn Monika Hohlmeier wir die Zukunftsaufgabe Bildung erfolgreich meistern wollen. Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus Das „Forum Partnerschaft Elternhaus und Schule“ beispiels- Ratsvorsitzende der Stiftung Bildungspakt Bayern weise ist eine solche Initiative. Sie soll vor allem zur Verbesserung der Kommunikation beitragen und das gegenseitige Verständnis fördern. Als Kultusministerin und Ratsvorsitzende der Stiftung Bildungspakt Bayern bin ich stolz darauf, dass wir in Bayern eine effiziente Partnerschaft aus mittlerweile 112 Unternehmen und 5 Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Lagebericht 6 Lagebericht Großprojekte Einzelprojekte Die Stiftung Schule & Wirtschaft Modus 21 Technologie & Neue Medien Technologie & Neue Medien Die Stiftung in Zahlen i lern Lernkultur & Training Lernkultur & Training i.s.i Networking & Organisation Networking & Organisation Schule und Wirtschaft – durch die Stiftung Bildungspakt Bayern sind das nicht länger getrennte Welten, die nicht zueinander finden können. Die Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, in einem Private-Public-Partnership neue Wege einer konstruktiven Zusammenarbeit zu erproben. Die Zukunftsaufgabe Bildung gemeinsam lösen Die Wirtschaft ist nicht zufrieden mit der Schule – die Schule gegenüber dem lehrerzentrierten Unterricht an Bedeutung. ist nicht zufrieden mit der Wirtschaft. Und auf der Suche Gleichzeitig wächst die Erziehungsaufgabe der Schule. nach den Schuldigen sind alle mit Vorwürfen schnell bei der Persönliche Qualitäten wie Verantwortungsbereitschaft und Hand. Dabei haben doch beide Seiten das gleiche Ziel: unseren Leistungswille müssen geweckt und in einem fairen Wettbe- Kindern das nötige Rüstzeug mitzugeben für eine Zukunft, werb entwickelt werden. die nicht nur immer mehr Fachwissen, sondern auch mehr Die Schule sucht deshalb nach neuen Lehr- und Lernformen. Mobilität, mehr Flexibilität und mehr persönliche Kompe- Sie beginnt, ihre eigene Qualität kritisch zu hinterfragen und tenzen von ihnen fordern wird, als wir uns das heute vorstel- systematisch zu überprüfen, sie beginnt, Verbesserungsberei- len können. che zu definieren und im Hinblick darauf vereinbarte Maßnah- Allein den Unterrichtsstoff zu beherrschen, reicht da nicht aus. men zu evaluieren. Diese Veränderungen haben viel mit bür- Weit wichtiger ist es zu lernen, wie man am besten lernt. Die- gerschaftlichem Engagement zu tun: selbst Verantwortung se Fähigkeit wird zur entscheidenden Voraussetzung für Erfolg übernehmen, selbst kreativ sein, eben im wahrsten Sinne des schlechthin. „Ausgelernt“ hat in Zukunft niemand mehr, „aus- Wortes selbst etwas unternehmen und nicht abwarten, bis an- gebildet“ sind wir höchstens noch für eine gewisse Zeit. Das dere die Initiative ergreifen. Die Schule von heute ist auf dem Schlagwort vom lebenslangen Lernen ist mittlerweile allgegen- Weg zu einer lernenden Organisation – ein Prozess, den wir wärtig. Bei den meisten Menschen allerdings löst der Begriff Innere Schulentwicklung nennen. noch immer eher unangenehme Assoziationen aus. Auf diesem schwierigen und noch ungewohnten Weg brau- Lebenslang erinnert sie an lebenslänglich, und lernen verbin- chen unsere Schulen jede Menge Unterstützung, Motivation den sie weniger mit geistiger Beweglichkeit, mit Stolz auf und Anerkennung, und das nicht allein vom Staat. Denn Leistung als mit Mühsal und Plage. Bildung und Erziehung sind Aufgaben, zu denen sich die Doch die Schule ist nicht mehr so, wie viele Erwachsene sie Gesellschaft insgesamt bekennen muss. in Erinnerung haben. Sie steckt mitten in einem tief greifenden Wandel. Wissen zu vermitteln bleibt zwar die Hauptaufgabe, das Kerngeschäft der Schule, denn ohne ein sicheres Wissensfundament sind Einsicht, Überblick und vernetztes Denken nicht zu haben. Aber das Lernen selbst verändert sich. Das selbst gesteuerte, schüleraktivierende Lernen gewinnt 7 Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Bildungspakt Bayern – die Idee verfügt. Dabei verpflichten sich die Stif- Vor diesem Hintergrund entstand die ter, nicht nur Geldmittel beizusteuern, Idee zur Stiftung Bildungspakt Bayern sondern in großem Umfang auch Sach- und damit zu einer Institution, in der und Beratungsleistungen. Angelegt als Wirtschaftsunternehmen, Verbände und Private-Public-Partnership ist der Bil- das Bayerische Kultusministerium zusam- dungspakt Bayern so zu einer dynami- men mit Lehrern, Eltern und Schülern schen Organisation geworden, der sich über die innovative Schule der Zukunft immer mehr Unternehmen und Verbände nachdenken, gemeinsam Pläne schmie- anschließen. den, modellhafte Projekte realisieren und Bereits im ersten Jahr seines Bestehens diese dann auf ihre Wirksamkeit hin über- hat der Bildungspakt über 35 Projekte prüfen. mit einem Gesamtförderaufkommen von Am 12. Oktober 2000 wurde der Bildungs- 887.000 Euro unterstützt. Besonders mit pakt Bayern unter der Schirmherrschaft Großprojekten wie Modus 21 – Schule in von Ministerpräsident Dr. Edmund Verantwortung, der Laptop-Initiative i lern sowie dem Schulinnovationspreis Stoiber und unter Vorsitz von Staatsministerin Monika Hohlmeier im Kuppelsaal der Staatskanzlei in München feier- Ministeriale Unterstützung: Kultusstaatssekretär Karl Freller engagiert sich als Stiftungsvorstand für den Bildungspakt. i.s.i. ist die Stiftung weit über die bayerischen Grenzen hinaus bekannt geworden: lich gegründet. Durch die Zusammenarbeit verschiedener Partner entsteht Bildungspakt Bayern – künftige Aktivitäten eine Win-win-Situation: Nicht der eine hat dem anderen etwas Die Stiftung setzt sich weiterhin anspruchsvolle Ziele und star- „zuzuliefern“; es geht auch nicht um Sponsoring im klassi- tet auch 2004 neue, anspruchsvolle Großprojekte. Dazu zählen schen Sinn, nicht um Werbung im Klassenzimmer, nicht um im Wesentlichen: ein paar von Unternehmen gestiftete Computer. Es geht da- ● Die Initiative FOCUS Hauptschule wird in Nürnberg weg- rum, durch die Bündelung der Erfahrungen und des Wissens weisende Modelle zur Profilierung des Hauptschulangebots aller Beteiligten die wertvollste Ressource unseres Landes, sein erarbeiten. geistiges Kapital, bestmöglich zu entwickeln und zu fördern. ● Hinter dem Kürzel V.I.P. – Vertrauen in Partnerschaft – steht ein Projekt, das die effiziente Zusammenarbeit zwischen Bildungspakt Bayern – heute Schule und Elternhaus zum Ziel hat. Ausgehend von einer Inzwischen sind 112 Unternehmen und Verbände der ver- repräsentativen Stichprobenerhebung der Ist-Situation werden schiedensten Branchen zusammen mit dem Bayerischen Staats- Trainingsmodule angeboten, die eine partnerschaftliche Kom- ministerium für Unterricht und Kultus Partner der Stiftung, munikation zwischen Eltern und Lehrkräften ermöglichen. die über ein Grundstockkapital von rund fünf Millionen Euro ● Zielsetzung des Projekts Mathe Macchiato ist der unabhängige Betrieb einer Cafeteria. Mitschülern und Lehrern soll damit nicht nur ein Alternativprogramm zu Würsteln, Hamburgern und Schokoriegeln geboten werden, die beteiligten Schüler lernen auch jede Menge über gesunde Ernährung. 8 Lagebericht Großprojekte Einzelprojekte Die Stiftung Schule & Wirtschaft Modus 21 Technologie & Neue Medien Technologie & Neue Medien Die Stiftung in Zahlen i lern Lernkultur & Training Lernkultur & Training i.s.i Networking & Organisation Networking & Organisation Wirtschaftliche Aspekte sind eine ebenso wichtige Kompo- In den drei Jahren seit ihrer Gründung ist die Stiftung Bil- nente: Die Schüler können sich an kaufmännischen Aufgaben dungspakt Bayern zu einem gefragten Ansprechpartner für wie Kostenrechnung, Warenwirtschaft und Personalführung alle geworden, die in der Inneren Schulentwicklung den erproben – ganz wie im wirklichen Leben. Schlüssel für eine zukunftsorientierte Bildung und Erziehung ● Unter dem Arbeitstitel Übergang Kindergarten–Grund- erkennen. Das große Ideen-Potenzial an unseren Schulen schule sollen neue Modelle zur Diagnose frühkindlicher Be- und das Engagement, mit dem die Stifterunternehmen aktive gabungen erprobt werden. Die Grundlage dazu bildet die Unterstützung bei gemeinsamen Bildungsprojekten leisten, von der Prognos AG und der Vereinigung der Bayerischen sind ein tragfähiges Fundament zur nachhaltigen Stärkung Wirtschaft (vbw) erstellte Studie „Bildung neu denken“. von Bildung und Erziehung in Bayern. Die Stiftung in Zahlen Gründung der Stiftung Bildungspakt Bayern 12. Oktober 2000 Spendeneinnahmen seit Gründung in Millionen Euro 2,3 Gesamtfördersumme seit Gründung in Millionen Euro 2,4 Anzahl der Stifterunternehmen per 31. Dezember 2003 Anzahl der seit Gründung geförderten Einzel- und Großprojekte 112 rund 100 Grundstockvermögen in Millionen Euro 4,9 9 Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Großprojekte 10 Lagebericht Großprojekte Einzelprojekte Die Stiftung Technologie & Neue Medien Modus 21 Technologie & Neue Medien Technologie & Neue Medien Lernkultur & Training i lern Lernkultur & Training Lernkultur & Training Networking & Organisation i.s.i. Networking & Organisation Networking & Organisation Was dabei herauskommt, wenn das Kultusministerium den Schulen mehr Freiraum für eigenverantwortliches Handeln gibt, soll das Projekt Modus 21 zeigen. Die ersten Ergebnisse sind mehr als viel versprechend. Einfach mal neu denken Innovation ist nicht auf Knopfdruck zu haben und Kreativität Zur Unterstützung erhalten die Schulen vom Staatsministe- entfaltet sich nicht per Verordnung. Beides aber sind unver- rium für Unterricht und Kultus je nach Größe eine bestimmte zichtbare Erfolgsfaktoren für die Schulqualität. Anzahl von Anrechnungsstunden, und die Stiftung Bildungs- Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus pakt Bayern stattet jede Schule mit einem Finanzbudget aus. und die Stiftung Bildungspakt Bayern haben deshalb die Probe Darüber hinaus steht den Schulen über die Vereinigung der aufs Exempel gewagt und ein Kooperationsprojekt gestartet, Bayerischen Wirtschaft das Know-how von Unternehmen etwa das den Schulen größeren Gestaltungsspielraum einräumt: in Sachen Personalmanagement, Projektabwicklung, Modera- MODell Unternehmen Modus 21. Der Projektname steht für „M tionstechnik oder Führungstraining zur Verfügung. Schule im 21. Jahrhundert“ und zeigt bereits die Zielrichtung. Das Projekt Modus 21 ist ein Schulversuch gemäß Artikel Schulen sollen selbstständiger werden, unternehmerisches 81–83 des Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes. Denken entwickeln und mehr Verantwortung übernehmen. Die von teilnehmenden Schulen selbstständig entwickelten 37 Pilotschulen verschiedener Schularten sind an dem Modell- Maßnahmen können über die jeweiligen Schulordnungen versuch beteiligt. Sie erproben, wie viel Eigenständigkeit auf hinausgehen, wenn dies aus pädagogischer Sicht sinnvoll ist. der einen Seite und wie viel zentrale Vorgaben auf der ande- Eine Schule kann nur dann am Modellversuch teilnehmen, ren Seite Schulen benötigen, um langfristig bessere fachliche wenn sie mehrjährige Erfahrung in Innerer Schulentwicklung und pädagogische Leistungen zu erzielen. mitbringt und sich alle Partner – Lehrerkollegium, Schüler-, Das Modellprojekt, das im Schuljahr 2002/2003 begonnen hat, Elternvertretung mit mindestens Zweidrittelmehrheit sowie ist auf fünf Jahre angelegt. Den Kern bilden vier Arbeitsfelder: der Sachaufwandsträger – dafür ausgesprochen haben. Schü- ● Qualität von Unterricht und Erziehung, lermitverantwortung, Elternbeirat und Lehrerkonferenz wer- ● Personalmanagement und Personalführung, den kontinuierlich und zeitnah informiert und in die Entschei- ● inner- und außerschulische Partnerschaften, dungsprozesse eingebunden, um einen Konsens auf breiter ● Sachmittelverantwortung. Basis herzustellen. Bei der Realisierung der vier Bereiche können die Schulen nach Das Modellprojekt wird von der Friedrich-Alexander-Universi- ihren Voraussetzungen und Bedürfnissen eigene Schwerpunkte tät Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit dem Staats- setzen. Sei es bei der individuellen Besetzung freier Stellen, institut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) wissen- bei der Verwendung des Sachmittelbudgets oder bei der Erpro- schaftlich begleitet. bung innovativer Unterrichtsformen. Eindeutige Priorität haben, wie sich gezeigt hat, dabei neue Modelle der Individualförderung und die Konzeption moderner Prüfungsverfahren, die auf Nachhaltigkeit des Lernens und auf die Stärkung von Schlüsselkompetenzen abzielen. 11 Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Bestens bewährt Positive Ergebnisse, die Modus 21 den bayerischen Schulen bereits gebracht hat: Flexibilisierung der Stundentafel Einzelne Klassen können damit in einem oder mehreren Fächern intensiver gefördert werden. Jahrgangs- und klassenübergreifender Unterricht Individualförderung durch Vorlesungsunterricht Diese neue Möglichkeit lässt sowohl eine Erweiterung das Unterrichtsangebots zu wie auch eine stärkere individuelle Förderung von Schülern und Schülerinnen. Richtig genutzt entlastet dieses organisatorische Instrument die Lehrkräfte und schafft mehr Zeit für die Individualförderung von Schülern und Schülerinnen in kleinen Gruppen. Einbeziehung externer Partner Zur Verstärkung des Praxisbezugs dürfen externe Partner, zum Beispiel Eltern oder Experten aus Unternehmen und von Hochschulen, in den Unterricht einbezogen werden. Schüler lehren Schüler Leistungsstarke Schüler können mit schwächeren Mitschülern auch während der regulären Schulstunden den Unterrichtsstoff in kleinen Gruppen vertiefen. 12 Lagebericht Großprojekte Einzelprojekte Die Stiftung Modus 21 i lern i.s.i. Das Notebook als persönliches Lernwerkzeug, das an jedem beliebigen Lernort zur Verfügung steht, ist sicher eine der interessantesten Zukunftsperspektiven individuellen Lernens. Die Stiftung Bildungspakt stößt mit ihrem Projekt i lern die Entwicklung in diese Richtung an. Gute Noten für Notebooks Sie sind handlich, passen in jede Schul- diesem Grund startete die Stiftung Erfahrungsgemäß dauert der Abstim- tasche und stehen PCs von der Leis- Bildungspakt Bayern am 31. März 2003 mungsprozess zwischen Schule, Eltern tungsfähigkeit her in nichts nach. In die Initiative i lern – was mundartlich und Sachaufwandsträger etwa ein gutes zahlreichen Modellversuchen haben nichts anderes bedeutet als „ich lerne“. Jahr. Notebooks außerdem ihre positiven Folgende Maßnahmen sollen die Bil- Durch den gezielten Aufbau von Know- Effekte auf das Lernen praktisch unter dung von Notebook-Klassen fördern: how und entsprechenden Unterstüt- Beweis gestellt. ● Die Partnerunternehmen Apple zungssystemen sollen die i lern-Klassen Weil Unterricht und häusliches Lernen Computer GmbH, Fujitsu Siemens sowie Interessenten zusätzlich beraten gezielter auf den individuellen Lerntyp Computers GmbH, Hewlett-Packard werden. Ein Expertenkreis aus Lehrerin- zugeschnitten und miteinander ver- GmbH, IBM Deutschland GmbH und nen und Lehrern, die be- knüpft werden können, entwickeln die Toshiba Europe GmbH bieten vergleich- reits in Notebook-Klas- Schüler beim Lernen mehr Eigeninitia- bare, preisvergünstigte Notebooks zu sen unterrichten, tive und Selbststeuerung. Darüber einem Preis von rund 1.000 Euro an. Die wird derzeit ge- hinaus lassen sich Kommunikations- Finanzierung der Geräte erfolgt durch bildet. Hier kön- möglichkeiten, die den meisten bereits die Eltern. Lehrkräfte können das nen die Schulen aus dem privaten Bereich bekannt sind, Angebot ebenfalls nutzen. künftig Rat und sinnvoll für den Unterricht nutzen. ● Vorhandene Erfahrungen mit Note- praktische Die lernfördernde Wirkung von Note- book-Klassen werden dokumentiert und Unterstützung books entfaltet sich allerdings erst dann evaluiert. finden. optimal, wenn komplette Klassen und ● Erfolgreiche pädagogische, didakti- auch die Lehrkräfte mit dem elektroni- sche und organisatorische Konzepte für schen Werkzeug ausgerüstet sind. Aus die Einrichtung von NotebookKlassen dienen als Grundlage für die Beratung und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Bisher wurden im Rahmen von i lern sieben Notebook-Klassen eingerichtet. Die betreffenden Schulen hatten sich bereits seit geraumer Zeit mit dem Thema befasst und konnten deshalb das Angebot zügig nutzen. 13 Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Das Thema Unterrichtsqualität gewinnt in Deutschland ständig an Bedeutung. Zu den viel beachteten Initiativen auf diesem Gebiet zählt der „Innere Schulentwicklung Innovationspreis“ (i.s.i.) der Stiftung Bildungspakt Bayern. Die Auszeichnung wurde im Januar 2004 bereits zum dritten Mal vergeben. Ein Oscar für innovative Schulen und die Schüler selbst. Zu den zentralen Handlungsfeldern gehört das Erproben neuer Unterrichtsmodelle, die oftmals in Zusammenarbeit mit externen Partnern wie Universitäten oder Wirtschaftsunternehmen entwickelt werden. Darüber hinaus liegt vielen Schulen die enge Kooperation mit den Eltern, die Stärkung der Teamarbeit im Lehrerkollegium oder die Entwicklung einer Corporate Identity am Herzen. Um das außergewöhnliche Engagement auch öffentlich zu würdigen, hat die Stiftung Bildungspakt Bayern 2001 das Projekt „Innere Schulentwicklung Innovationspreis“ – kurz i.s.i. – ins Leben gerufen. Damit werden jedes Jahr diejenigen bayerischen Schulen ausgezeichnet, denen es gelingt, die Qualität von Unterricht und Erziehung nachhaltig zu verbessern. In jeder Schulart werden drei Einrichtungen prämiert. Das Interesse ist groß: Allein 2003 gingen 126 Bewerbungen ein, 20 davon erhielten einen Preis. Beinahe schon Tradition: Am 19. Januar 2004 zeichnete Kultusministerin Monika Hohlmeier erneut 20 vorbildliche Schulen mit dem i.s.i. aus. Die Jury besteht aus Lehrern, Eltern und Schülern sowie Vertretern der Schulaufsicht. Nach einer Vorauswahl werden die für eine Auszeichnung in Frage kommenden Schulen einen „Wenn es einen Weg gibt, etwas besser zu machen: finde ihn!“, Tag lang besucht, damit sich die Jury-Mitglieder direkt vor sagte einmal der geniale Erfinder Thomas Alva Edison. Diesen Ort einen Eindruck von der geleisteten Arbeit verschaffen kön- Satz schreiben sich immer mehr Pädagogen, Schulleiter und nen. Die i.s.i.-Vergabe orientiert sich an Evaluationskriterien, Institutionen auf der Suche nach attraktiveren und erfolgrei- die sich international bewährt haben. Bewertet werden unter chen Unterrichtsformen auf ihre Fahnen. Sie setzen sich zum anderem Unterrichtsqualität, Schulidentität und modernes Ziel, das Lernklima langfristig zu verbessern und die Innere Schulmanagement. Außerdem legt die Jury großen Wert da- Schulentwicklung durch Innovationen voranzutreiben. rauf, dass die Kinder und Jugendlichen neben Fachwissen auch Das inhaltliche Spektrum reicht von der Positionsbestimmung soziale Kompetenzen vermittelt bekommen. einer Schule bis hin zu konkreten Qualitätsstandards und ver- Der Ideenreichtum und das Engagement der Bewerber sind langt enorm viel Eigeninitiative und gemeinsames Handeln. ebenso beeindruckend wie individuell. Ob Fragebogenaktion Alle Beteiligten sind gefordert: Schulleitung und Lehrer, Eltern oder Schulparlament – jede Schule in Bayern wählt den zu ihr passenden Schwerpunkt und findet so ihren eigenen Weg zu mehr Qualität. Die stärkere von der Stiftung Bildungspakt geförderte Zusammenarbeit der Schulen mit Eltern, Organisationen und Unternehmen spielt dabei eine wichtige Rolle. 14 Lagebericht Großprojekte Einzelprojekte Die Stiftung Technologie & Neue Medien Modus 21 Technologie & Neue Medien Technologie & Neue Medien Lernkultur & Training i lern Lernkultur & Training Lernkultur & Training Networking & Organisation i.s.i. Networking & Organisation Networking & Organisation Die Stiftung Bildungspakt Bayern hat den „Inneren Schulentwicklung Innovationspreis 2003“ an insgesamt 20 Schulen vergeben. Den 1. Preis in ihrer jeweiligen Kategorie erhielten folgende Einrichtungen: Sonderpädagogisches Förderzentrum Regensburg Volksschule Aichach-Nord Gymnasium Veitshöchheim Ein Schwerpunkt der Grundschule ist Die Schule überzeugt durch ihr profes- Das Förderzentrum entwickelte ein das eigenverantwortliche Lernen. Dazu sionelles Management unter Einbezie- innovatives Konzept für Kooperations- hat das Lehrerkollegium ein spezielles hung der Eltern, die gemeinsam mit klassen an einer Haupt- und einer Mon- Methodencurriculum für die erste bis Lehrern pädagogische Konferenzen aus- tessori-Schule. Vorbildlich auch Projekte vierte Klasse erarbeitet, das altersgemäß arbeiten und leiten. Ein anderer inno- wie „Eltern helfen Eltern“ und die Bera- auf die jeweiligen Jahrgangsstufen ab- vativer Schwerpunkt ist die Schulverfas- tungsstelle für Lehrer. In Zusammenar- gestimmt ist. Regelmäßige Befragungen sung, die darauf abzielt, Demokratie beit mit BMW und der Sparkasse vor der Eltern und Schüler sind seit Beste- in Form von Gesprächsrunden, Klassen- Ort hat die Preisträger-Schule außerdem hen der Schule selbstverständliches parlamenten und Schülervollversamm- ein erfolgreiches Multimedia-Projekt Instrument zur Qualitätssicherung. lungen zu leben. Hauptschule Pocking gestartet. Grundschule an der Rennerstraße, München Für die Schule ist die Zusammenarbeit mit außerschulischen Experten von Staatliches Berufsbildungszentrum Scheinfeld Zu den Innovationsschwerpunkten zäh- jeher selbstverständlich. Die Koopera- In einem zehnjährigen Entwicklungs- len moderne Unterrichtsformen und die tion mit dem Pädagogischen Institut prozess erarbeitete das Berufsbildungs- Öffnung der Schule nach außen. Die Zu- der Stadt Nürnberg und Trainings mit zentrum richtungweisende Konzepte, sammenarbeit mit Universitäten sowie einer Unternehmensberatung beispiels- um die Eigenverantwortung der Schüler die Pflege europäischer Beziehungen weise bringen den Lehrern zusätzliches zu stärken. Dazu gehört unter anderem sind Beleg für die Aufgeschlossenheit Know-how. Dafür gab es neben dem i.s.i. das Projekt „Klasse Zukunft“, in dem und das Streben nach Professionalität. auch den 1. Bayerischen Hauptschulpreis. die Schüler selbstständig Unterrichts- Dabei leistet die Schule exzellente päda- module entwickeln. Beispielhaft auch lichkeit, Hilfsbereitschaft und Rücksicht- Anton-HeilingbrunnerRealschule, Wasserburg nahme bewirkt ein harmonisches, kons- Die Schule beeindruckt durch ihr breit truktives Miteinander. gefächertes Spektrum an Unterrichts- gogische Arbeit: Die Erziehung zu Höf- angeboten und die äußerst positive Lernatmosphäre. Regelmäßige Grundwissenstests sichern das Gelernte über das Schuljahr hinaus. Außerdem setzt die Realschule auf externe Experten im Unterricht und auf Team-Teaching. Dabei entwickeln Lehrer gemeinsam Schulaufgaben, um diese besser vergleichen zu können. 15 das soziale Engagement und die Öffnung der Schule nach außen. Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Einzelprojekte 16 Lagebericht Großprojekte Einzelprojekte Die Stiftung Technologie & Neue Medien Modus 21 Technologie & Neue Medien Technologie & Neue Medien Lernkultur & Training i lern Lernkultur & Training Lernkultur & Training Networking & Organisation i.s.i Networking & Organisation Networking & Organisation Die digitale Revolution beschleunigt nicht nur weltweit die Informationsströme und die Wirtschaftsprozesse in einem nie gekannten Tempo, sie liefert uns auch gleichzeitig die Instrumente, um mit der Entwicklung besser Schritt zu halten. Im Schul- und Bildungsbereich können die neuen Technologien entscheidende Impulse geben, eine zeitgemäße Lernkultur zu fördern und Lehren und Lernen effizienter und attraktiver zu machen. Die Stiftung Bildungspakt Bayern fördert deshalb Projekte, die unsere Kinder fit machen für eine zunehmend technikorientierte Welt. Robotics Competence Center Illertal Junior-Tüftler mit Weltmeister-Titel Sie kicken um die Wette, legen eine kesse Sohle aufs Parkett oder apportieren auf Befehl kleinere Gegenstände – die von Mädchen und Jungen aus der Region Vöhringen gebauten Roboter machen überall eine gute Figur. Etliche Preise bei RoboJunior-Cups in Australien, in den USA und selbst in Japan haben die jungen Tüftler schon eingeheimst. Im Sommer 2003 holten sie sich in Italien sogar den Weltmeister-Titel. Keimzelle der Robotik-Aktivitäten ist das Illertal-Gymnasium in Vöhringen, wo Technik-interessierte Schüler bereits seit 1993 an selbst steuernden Automaten basteln können. Im September 2002 wurde dann – mit Unterstützung der Stiftung Bildungspakt Bayern sowie der Unternehmen Legoland Deutschland, Intel GmbH und Wieland-Werke AG – der Robotics Competence Center Illertal e. V., kurz RoCCI, gegründet. Der neue Verein bietet Kindern und Jugendlichen aller Altersstufen schulartübergreifend die Möglichkeit, Robotikkurse mit einem altersgerechten Anforderungsniveau zu besuchen. Dabei ist neben dem Erwerb von Technikwissen das Trainieren von Teamarbeit ein wichtiges Ziel der Verantwortlichen. Übungs- Technikinteresse gezielt wecken und fördern: Die jungen Roboterbauer am Vöhringer Illertal-Gymnasium zählen inzwischen international zur Spitzenklasse. leiter sind ehemalige „Robotiker“ des Illertal-Gymnasiums, die ihr Wissen weitergeben. Wie viel Anklang das Angebot findet, belegen die Teilnehmerzahlen: 135 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen drei bis vier aus der Grundschule, fünf und sechs aus der Realschule und fünf bis 13 des Gymnasiums werden derzeit unterrichtet. Mehr als hundert weitere Interessierte stehen auf der Warteliste. Informationen: www.rocci.net 17 Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Teamlearn E-Business für bessere Bildung Mit dem neuen Internetdienst Team- steht ein persönlicher Organizer ab. Das Konzept zur Teamlearn-Web- learn hat das Bayerische Staatsministe- („I-Notes“) als dienstliches E-Mail- Community wurde von der Staatlichen rium für Unterricht und Kultus ein ehr- Konto, ein Kalender sowie ein elektro- Berufsschule Neu-Ulm zusammen mit geiziges Ziel erreicht: allen Schulen im nisches Notiz- und Adressbuch zur weiteren bayerischen Schulen sowie Freistaat eine elektronische Kommuni- Verfügung. Online-Besprechungen kön- dem ISB und der Akademie für Lehrer- kations- und Kooperationsplattform an- nen in Echtzeit – auch unter gemein- fortbildung und Personalführung ent- zubieten, auf der sich ähnlich wie bei samer Nutzung einer Bildschirm-Pinn- wickelt, die auch Betreiber der Platt- E-Business-Lösungen für die Wirtschaft wand oder eines Office-Programms – ad form ist. Tatkräftig unterstützt haben verschiedenste Prozesse miteinander hoc abgehalten werden. Zur Ablage das Projekt die Partnerunternehmen verknüpfen lassen. Wie groß die Akzep- von Ma-terialien für die Unterrichtsvor- IBM Deutschland GmbH, ScanPlus tanz ist, zeigt die Beteiligung von in- bereitung gibt es die Datenbank Domi- GmbH und Pavone AG. Für die Stiftung zwischen rund 1.500 Schulen. Eine no-Doc. Hier lassen sich die Informa- Bildungspakt Bayern stellt die Platt- registrierte Schule hat die Möglichkeit, tionenleicht wieder finden, je nach form eine nachhaltige Ergänzung ihrer virtuelle Teamräume („Quickplace“) für Wunsch werden sie auch für andere Großprojekte i lern und Modus 21 dar. Klassen oder beliebige Gruppen zu sichtbar dargestellt. E-Learning-Anwen- errichten. Jeder Lehrkraft dieser Schule dungen runden das Service-Spektrum Informationen: www.teamlearn.de Interaktives Netzwerk zur kooperativen Schülerbeobachtung-Förderdiagnostik Sprachentwicklung mit Multimedia Gezielte Förderung: Durch multimediale Unterstützung werden Lernschwächen besser ausgeglichen. es aufgrund von Entwicklungsstörun- einrichtungen ihr Wissen. Per Videokon- gen oder weil Deutsch nicht ihre Mut- ferenz und interaktiven Datentransfer tersprache ist. erhalten sie – ähnlich wie Ärzte bei tele- Um künftige Lehrer an Grundschulen medizinischen Anwendungen – mehr besser auf die daraus resultierenden Diagnosesicherheit. Zum anderen trägt Aufgaben vorzubereiten und ihnen zu- die Multimedia-Technik zu größeren dem ein Instrument an die Hand zu Lernerfolgen der Schüler bei. So können geben, mit dem sie eventuelle sprachli- Fördermaßnahmen durch die mehrdimen- che Lernbehinderungen frühzeitig fest- sionale Erfassung der Schülerleistungen stellen können, initiierten Landshuter gezielt auf die individuellen Bedürfnisse Pädagogen das „Interaktive Netzwerk der Kinder ausgerichtet werden. Die zur kooperativen Schülerbeobachtung- verschiedensten Auswertungsmöglich- Schreiben und lesen sind ebenso un- Förderdiagnostik“. keiten erlauben es zudem, Stärke- und entbehrlich für die Kommunikation wie Das Projekt mit dem Kurznamen Schwäche-Profile zu erstellen und den sprechen und zuhören. Manche Kin- „inkos-fd“ basiert auf zwei Schwerpunk- Lernprozess kontinuierlich zu verfolgen. der aber sind in ihren grundlegenden ten: Zum einen erweitern die Lehrer Sprachfähigkeiten eingeschränkt – sei durch die IT-gestützte Zusammenarbeit mit Kollegen an Sonderschulen, mit Schulpsychologen und anderen Förder- 18 Lagebericht Großprojekte Einzelprojekte Die Stiftung Technologie & Neue Medien Modus 21 Technologie & Neue Medien Technologie & Neue Medien Lernkultur & Training i lern Lernkultur & Training Lernkultur & Training Networking & Organisation i.s.i Networking & Organisation Networking & Organisation Virtuelle Berufsoberschule Bayern E-Learning macht Schule Mit ViBOS, der ersten ausschließlich im Internet agierenden staatlichen Schule Deutschlands, hat sich Bayern in puncto neuzeitlicher Bildungsangebote in der vordersten Reihe platziert. Das Kürzel steht für die Virtuelle Berufsoberschule Bayern, die Schülern mit mittlerem Abschluss und Berufsausbildung oder Berufserfahrung durch einen Mix aus OnlineUnterricht und Präsenzphasen eine Höherqualifizierung bis hin zur allgemeinen Strahlende Gesichter: ViBOS-Schüler beim persönlichen Klassentreffen. Hochschulreife ermöglicht. Kern des innovativen Schulprojekts ist die Bildungsplattform versäumte Bildungswünsche nachzuholen oder für Maß- LIVE (Learning In Virtual Environment), über die den Kursteil- nahmen der Fort- und Weiterbildung bestehende Wissens- nehmern online und offline bearbeitbare Unterrichtsinhalte lücken zu schließen. zur Verfügung gestellt werden. Aufgrund ihres spezifischen Lehrsystems leistet die ViBOS Einsendeaufgaben, Präsenzseminare, Kontakte per E-Mail nicht nur einen Beitrag zur Schulentwicklung, sondern baut sowie über Diskussionsforen und Chats unterstützen da- außerdem eine Brücke zwischen Arbeitswelt und Bildungsbe- rüber hinaus einen kontinuierlichen Informationsaustausch reich. Unternehmen und öffentliche Einrichtungen haben die sowohl zwischen den Lernenden als auch mit den Fachdozen- Möglichkeit, interessierte Mitarbeiter in ausbildungsbeglei- ten. Mit der innovativen, auf insgesamt vier Jahre angeleg- tende sowie berufsintegrierte, modularisierte Weiterbildungs- ten Ausbildungsmöglichkeit werden folgende Zielgruppen maßnahmen einzubetten. angesprochen: Derzeit nutzen rund 80 Schülerinnen und Schüler das ● junge Menschen, die sich schon in der Schule besser auf die E-Learning-Angebot; in diesem Jahr werden die ersten sechs Anforderungen der Wissensgesellschaft vorbereiten möchten Schüler die Prüfung zur Fachgebundenen Hochschulreife able- und sich daher mit multimedialem Lernen frühzeitig vertraut gen. Im Jahr darauf sind bereits 25 Absolventen zu erwarten. machen wollen; Die ViBOS wurde 2003 mit dem BayernOnline International ● Berufstätige, die sich auf Veränderungen im Betrieb und am Preis ausgezeichnet. Arbeitsplatz einstellen oder ihren beruflichen Wiedereinstieg vorbereiten; Informationen: www.vibos.de ● Frauen und Männer, die sich aus den verschiedensten Gründen nur zu Hause bilden können oder wollen oder aber auch aus beruflichen oder familiären Gründen von einem selbstbestimmten, ortsunabhängigen Lernen profitieren möchten, um auf diese Weise qualifizierte Bildungsabschlüsse zu erwerben, 19 Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Aufbau einer Partnerschaft Schule–Unternehmen/Modellprojekt Internet an die Schule Hightech für Heilig Kreuz Inzwischen sind 500 Meter Kabel verlegt und die Computerausstattung ist dank tatkräftiger Mithilfe durch Technikexperten des Unternehmens installiert. Durch die enge Kooperation konnte die Topologie für das Schüler- und Verwaltungsnetzwerk komplett neu ausgelegt werden. Über eine Hotline besteht sogar die Möglichkeit, bei Bedarf sofortige Hilfe beim Partnerunternehmen Grenzebach anzufordern. Ihr Ziel, alle Schulabgänger, und zwar unabhängig von ihren familiären Möglichkeiten, fit fürs Web zu machen, hat die Knabenschule damit erreicht. Auch die Lehrkräfte quer durch alle Fächer und Disziplinen nutzen den neuen Weg zur Informationsbeschaffung kräftig. Begleitet wird die Internet-Initiative von einem umfassenden Trainingsprogramm. Außerdem haben die Schüler in einem schuleigenen Internet-Café die Gelegenheit, ihre Kenntnisse in der Praxis zu erproben und weiterzuentwickeln. Ziel erreicht: Durch die tatkräftige Unterstützung eines Partnerunternehmens kann jeder Heilig-Kreuz-Schüler bei Verlassen der Schule mit PC und Internet umgehen. Unterstützung erfährt das Projekt auch durch die IHK für Augsburg und Schwaben, die als Koordinator fungiert: Sie hat die an der Realschule Heilig Kreuz gemachten Erfahrungen Die viel zitierten Berührungsängste zwischen Unternehmen gesammelt und aufbereitet, um sie an andere interessierte und Schule hat es an der Realschule Heilig Kreuz in Donau- Schulen und Unternehmen weiterzugeben und so neue Part- wörth von Anfang an nicht gegeben. Ganz im Gegenteil: nerschaften anzuregen. Der enge Kontakt zur IHK bescherte Die Idee der im benachbarten Hamlar ansässigen Grenzebach den Heilig-Kreuz-Schülern zudem eine ganze Reihe interessan- Maschinenbau GmbH, gemeinsam ein Konzept zur Einführung ter Vorträge. Referenten aus verschiedenen Unternehmen des Internets an der Schule zu entwickeln und zu realisieren, informierten über Themen wie zum Beispiel „Sicherheit im wurde mit spontaner Begeisterung begrüßt. Internet“, „Homebanking“ oder die „Konfiguration eines PCs“. Aufgrund des Modellcharakters und im Hinblick auf möglichst viele solcher Partnerschaften zwischen Unternehmen und Schulen hat die Stiftung Bildungspakt Bayern das Projekt finanziell gefördert. Informationen: www.grenzebach.de/News&Jobs/Schulpartnerschaft www.heiligkreuz-donauwoerth.de 20 Lagebericht Großprojekte Einzelprojekte Die Stiftung Technologie & Neue Medien Modus 21 Technologie & Neue Medien Technologie & Neue Medien Lernkultur & Training i lern Lernkultur & Training Lernkultur & Training Networking & Organisation i.s.i Networking & Organisation Networking & Organisation Die Stiftung Bildungspakt Bayern unterstützt zahlreiche Projekte, die zu einer neuen Unterrichtsqualität beitragen. Dazu gehört zum einen die Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Zum anderen soll aber auch das Elternhaus stärker in die Gemeinschaftsaufgabe Bildung einbezogen werden und damit ein positives Lernklima fördern. S.E.T. – Seminar, Entwicklung, Training Besser lehren Um die persönliche, soziale und metho- instrumenten – Ausbildungsinhalte Alle mit der Ausbildung von Studienre- dische Kompetenz künftiger Lehrerinnen also, auf die auch die Unternehmen der ferendaren befassten Lehrerinnen und und Lehrer an den bayerischen Realschu- Wirtschaft bei der Mitarbeiterqualifika- Lehrer an 25 Seminarschulen sind in- len zu stärken, startete im Mai 2002 das tion setzen. Zudem wird die Arbeit in zwischen in das Qualifizierungsprojekt Projekt S.E.T. – Seminar, Entwicklung, Teams und die Bildung von Teamgeist einbezogen. Auf diese Weise wird der Training. Ziel des mehrjährigen Fortbil- durch die Weiterbildungsinitiative kon- Prozess der Inneren Schulentwicklung dungsprogramms ist es, die Ausbildung sequent gefördert. Denn für etliche Teil- zu einem integralen Bestandteil der der Lehrkräfte so zu optimieren, dass nehmer ist es eine vollkommen neue Er- Studienseminare. Um Nachhaltigkeit sich langfristig die Unterrichtsqualität fahrung, was ein hoch motiviertes Team zu erzielen, begleiten die Tandems die verbessert. Dementsprechend wurden alles bewegen kann. Seminarschulen über das eigentliche bei der Konzeption des bundesweit Seit Oktober 2003 geben die jeweils als Training hinaus für einen längeren Zeit- einmaligen Projekts, für das die BMW Tandem eingesetzten S.E.T.-Trainer ihr raum. Das S.E.T.-Projekt wird in den AG als Pate fungiert, alle drei Ebenen neu gewonnenes Know-how weiter. kommenden Jahren an den verbleiben- der Schulentwicklung miteinander ver- den 25 bayerischen Seminarschulen knüpft: Personal-, Unterrichts- und fortgeführt und soll im Jahr 2007 abge- Organisationsentwicklung. schlossen sein. In einer ersten Projektphase sind zunächst 18 Seminarlehrerinnen und Informationen: -lehrer zu S.E.T.-Trainern ausgebildet www.realschule.bayern.de/seminar/ worden. Zum Qualifizierungsprogramm set.html zählen unter anderem Moderationstechniken, Methodentraining, Gesprächsführung, Konflikt- und Projektmanagement sowie der Einsatz von Evaluations- Erfolgreiches Qualifizierungsprogramm für Lehrer: S.E.T.-Trainings fördern den Teamgeist und das Know-how über neue Kommunikationsmethoden. 21 Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Begleitendes Lehren – Lernen aktiv Moderatoren ins Klassenzimmer Moderieren, präsentieren, visualisieren – dem Projekt weitere innovative Ansätze was sich bei Konferenzen und Meetings verknüpft: Vier unterschiedliche Schul- in Unternehmen als nützlich erwiesen typen – die Haupt- und Realschule so- hat, soll künftig auch an Schulen dazu wie das Gymnasium und die Berufsschu- beitragen, den Unterricht attraktiver, le in Lohr – arbeiten erstmals in enger Schülern weiterzugeben. Die Initiative lebendiger und berufsorientierter zu Kooperation zusammen. Die gegenseiti- zu BELLA ging von der Georg-Ludwig- gestalten. Im Rahmen des Projekts ge Hospitanz und das Coaching der teil- Rexroth-Realschule in Lohr sowie der BELLA (kurz für Begleitendes Lehren – nehmenden Lehrer untereinander sowie dort ansässigen Bosch Rexroth AG aus. Lernen aktiv) macht ein Profi-Trainer die Einbindung eines Unternehmens Das Unternehmen ist nicht nur eng in interessierte Lehrerinnen und Lehrer in schaffen darüber hinaus die neue Mög- die Projektarbeit einbezogen, sondern Lohr seit einigen Monaten mit moder- lichkeit, Erfahrungen auszutauschen, entwickelt auch gemeinsam mit den nen Moderationsmethoden vertraut. Einblicke in die Erfordernisse des Berufs- beteiligten Schulen einen Leitfaden Außer der Vermittlung lösungsorientier- alltags in einem Betrieb zu gewinnen zur Umsetzung des Konzepts in ande- ter Kommunikationstechniken sind mit und das gewonnene Know-how den ren Städten. Forum Partnerschaft Elternhaus und Schule Für einen konstruktiven Dialog Eltern fühlen sich manchmal von Lehrern nicht ernst genommen – Lehrer haben gelegentlich ihre Schwierigkeiten mit Müttern und Vätern. Da ein entspanntes, vertrauensvolles Verhältnis von Schule und Elternhaus jedoch bei steigenden Ansprüchen an die Ausbildung unserer Kinder unerlässlich ist, haben es sich Mitglieder von Elternvereinigungen, staatlichen Schulberatungsstellen und dem Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung zur Aufgabe gemacht, die Kommunikation zwischen beiden Seiten zu verbessern, und 1999 das Forum Partnerschaft Elternhaus und Schule gegründet. Mit Seminaren, Fachtagungen und Symposien, die der Mehr Verständnis: In regelmäßigen Workshops fördert das Forum die kooperative Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule. Stiftung Bildungspakt finanziell fördert, sorgt die Initiative für ● mehr gegenseitiges Verständnis, ● eine konstruktive Zusammenarbeit, ● Übereinstimmung in grundsätzlichen Anliegen und ● ein gutes Klima an den Schulen. Damit bei den Seminaren erzielte Erfolge tatsächlich Einzug in den Schulalltag halten, werden am Ende von allen Teilnehmern konkrete Punkte benannt, die sie kurz-, mittelund langfristig angehen und verbessern wollen. Informationen: www.forum-eltern-schule.de 22 Lagebericht Großprojekte Einzelprojekte Die Stiftung Technologie & Neue Medien Modus 21 Technologie & Neue Medien Technologie & Neue Medien Lernkultur & Training i lern Lernkultur & Training Lernkultur & Training Networking & Organisation i.s.i Networking & Organisation Networking & Organisation Innovationen an Schulen sind keine Selbstläufer. Sie erfordern Mut und Engagement von allen Beteiligten und bedürfen professioneller Unterstützung in vielerlei Hinsicht: Es müssen Potenziale mobilisiert, neue Prozesse in Gang gesetzt und organisatorische wie pädagogische Voraussetzungen geschaffen werden. Um innovativen Schulen auf die Sprünge zu helfen, fördert die Stiftung Bildungspakt Bayern Netzwerk-Projekte zur besseren Nutzung externen Know-hows sowie Instrumente, die der nachhaltigen Verbesserung der Schulqualität dienen. Tandem Lernerfolg statt Leistungsknick Große Klassen, hohe Leistungsanforderungen, Einflüsse durch neue Medien sowie der Konkurrenzkampf in Schule und Gesellschaft belasten Kinder und Jugendliche immer stärker. Nicht alle Schüler werden gleich gut damit fertig. Sie entwickeln Schulangst, chronische Krankheiten, auffällige Aufmerksamkeitsdefizite oder reagieren mit Leistungsverweigerung. Kommen noch familiäre Schwierigkeiten hinzu, verschlimmern sich solche Symptome. Um Kindern hier zu helfen, starteten die St. Georg Volksschule und das St. Gregor-Heim in Augsburg ein gemeinsames Präventionsprojekt. Im Rahmen von Tandem können Schüler der 6. und 7. Klasse aus ihrem Klassenverband herausgenommen und individuell in kleinen Gruppen von maximal acht Teilnehmern gefördert werden. Ziel ist es, das Selbstwertgefühl der Kinder durch Erfolgserlebnisse zu stärken, sie neu für die SchuV wie Victory: Durch die Förderung im Rahmen des TandemProjekts haben diese Schüler ihr Lernziel erfolgreich erreicht. le zu motivieren und nach Möglichkeit auf den Qualifizierenden Hauptschulabschluss hinzuführen. Während des Tandem-Jahres werden die Schüler von einer dafür besonders qualifizierten Lehrkraft separat unterrichtet. Der Fach- und Wahlunterricht jedoch findet weiter in der ehemaligen Klasse statt. So bleibt der Kontakt zu anderen Lehrern, Mitschülern und Freunden erhalten. Auch die Rückführung am Ende der Förderzeit fällt dadurch leichter. Informationen: www.st-gregor-heim.de 23 Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Lernnetzwerke in der Region München und Oberbayern Know-how für den Weg in die Zukunft Das Institut für Schulpädagogik und Grundschuldidaktik an der Ludwig-Maximilians-Universität hat deshalb eine offene Plattform für den Informationsaustausch entwickelt, an der sich interessierte Schulen und Kooperationspartner als Anbieter oder Abnehmer beteiligen können. Aus diesem generellen Ansatz sind, gefördert von der Stiftung Bildungspakt Bayern, inzwischen fünf verschiedene Lernnetzwerke für jeweils zwei bis zehn Schulen entstanden. Die Netzwerke im Einzelnen: ● Schulprogramm und Personalentwicklung, ● Schüler(übungs)firmen an Hauptschulen, ● Unterrichtsentwicklung durch Schülerfeedback, Unbefangener Umgang: Bei einer Veranstaltung zum Thema Lernnetzwerke griffen bereits die Kleinsten in die Tasten. ● Lokales Schulnetzwerk Unterschleißheim, ● Grundschul-Tandem Schulentwicklung. Innovative Schulen sind immer auch lernende Schulen. Sie Ziel all dieser Unterstützungsangebote ist es, in kooperativer befinden sich in einem Prozess, der neben Erfolgen auch Zusammenarbeit und in gestützten Prozessen die Innova- Probleme und offene Fragen bereithält. Manchen Schulen tionsfähigkeit der einzelnen Schulen zu steigern. fehlt aber auch die Unterstützung, um anfängliche Unsicherheiten zu überwinden und den Schritt zu Neuem überhaupt Informationen: www.lmu.de/unius zu wagen. www.netz-inn-schulen-obb.de Regioservice Schulinnovation Mittelfranken Mehr Transparenz durch Information Es ist nicht wichtig, alles zu wissen, wo Zu den Dienstleistungen des vom Päda- verschiedensten Schulentwicklungsthe- es zu finden ist, allerdings schon. Mehr gogischen Institut der Stadt Nürnberg men ist außerdem in der Broschüre „Gel- Durchblick, wer im näheren Umkreis auf betreuten Regioservice gehören: be Seiten“ zu finden. welchem Gebiet über welche Kompeten- ● die Vermittlung von Kontakten zu Zwei Netzwerke wurden bereits auf- zen oder Erfahrungen verfügt, bringt anderen Schulen, die sich mit gleichen gebaut: das „Berufsschulnetzwerk für das Beratungs- und Unterstützungssys- Themen befassen, sowie zu externen innovative Zusammenarbeit“ – kurz tem Regioservice Schulinnovation Mit- Beratern und Moderatoren; BeNefiZ – und das Netzwerk Nürnberger telfranken. Die vorbildliche Initiative ● Beratung, beispielsweise bei der Hauptschulen. Weitere Netzwerke will die Schulen dabei unterstützen, Gestaltung von Prozessen zur Inneren für den Grundschulbereich und für die neue Wege zu gehen. Schulentwicklung; Gymnasien sind im Entstehen. ● der Kontaktaufbau zu Unternehmen. Sämtliche Dienstleistungen können über Informationen: die Homepage des Regioservice abge- www.schulentwicklungsportal-mfr.de rufen werden. Eine Liste wichtiger Ansprechpartner und Moderatoren zu den 24 Lagebericht Großprojekte Einzelprojekte Die Stiftung Technologie & Neue Medien Modus 21 Technologie & Neue Medien Technologie & Neue Medien Lernkultur & Training i lern Lernkultur & Training Lernkultur & Training Networking & Organisation i.s.i Networking & Organisation Networking & Organisation Schulqualität Kontinuierlich Bilanz ziehen Wer etwas erreichen will, sollte wissen, wo er steht. Das ist bei Schulen und dem von ihnen begonnenen Prozess der Neuorientierung und Inneren Schulentwicklung nicht anders. Auch hier spielt es eine zunehmend wichtige Rolle, die eigene Leistung systematisch und fortwährend zu überprüfen. Weil den Schulen jedoch meist das dafür notwendige sozialwissenschaftliche Know-how fehlt, hat das Münchner Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) die CD „bilanz ziehen“ entwickelt. Sie enthält eine Vielzahl von Instrumenten, Auswertungsprogrammen und Interpretationshilfen zur schulinternen Evaluation des erreichten Qualitätsniveaus. Die Software stellt außerdem sicher, dass ● nur relevante Daten ● mit statistisch gesicherten Instrumenten ● in einem erprobten Erhebungsverfahren erfasst werden. Das entlastet Schulen von eigenen Entwicklungsarbeiten und schafft eine standardisierte Basis für schulübergreifende Vergleiche. Die Software kann für verschiedenste Zwecke eingesetzt werden: ● Ist-Soll-Analyse, ● Vorher-Nachher-Analyse, ● Wirksamkeit von Handlungsstrategien, Systematische Bewertung: Die neue CD enthält eine Fülle von Instrumenten zur Evaluation der Schulqualität. ● Analyse von Aufwand und Ertrag. Bei Wiederholungsbefragungen bietet das ISB eine so genannte Signifikanzprüfung an. Sie gibt Aufschluss darüber, welche der veränderten Ergebnisse im Bereich des Zufälligen liegen und welche tatsächlich Aussagekraft für die Entwicklung einer Schule haben. Die von der Stiftung Bildungspakt Bayern finanzierte CD wird den bayerischen Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt und hat sich bereits an über 2.000 Schulen und anderen Einrichtungen wie Elternbeiräten in vielfältiger Weise praktisch bewährt. Auch bei Modus 21, einem Stiftungsprojekt mit dem Ziel, die Eigenverantwortung von Schulen zu stärken, ist das Evaluationsprogramm im Einsatz. Informationen: www.isb.bayern.de/ QA/schwerpunkte/evaluation/index.html 25 Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Die Stiftung Erste Adresse für Schulinnovation Ziel der Stiftung Bildungspakt Bayern ist die Förderung und Der Weg zu Fördermitteln Etablierung moderner Unterrichtsmethoden und neuer Formen des Lernens an den Schulen in Bayern. Die als Private-Public- Antragsteller erläutern das geplante Projekt anhand vorgege- Partnership konzipierte Stiftung unterstützt kreative und bener Kriterien in einem Antragsformular, das über die Home- innovative Ansätze, die jungen Menschen eine bessere Vorbe- page der Stiftung (www.bildungspakt-bayern.de) bezogen reitung auf die künftigen Anforderungen der Informations- werden kann. gesellschaft ermöglichen. Damit leistet die Stiftung auch Je nach Antragssumme werden die Förderanträge auf unter- einen wesentlichen Beitrag zur Inneren Schulentwicklung. schiedlichen Wegen beschieden: Über Fördersummen bis zu Der Stiftungszweck wird insbesondere verwirklicht durch: 5.000 Euro entscheidet die Geschäftsstelle. Übersteigt die För- ● Förderung der konstruktiven Zusammenarbeit von Schule dersumme diesen Betrag, dann bereitet der Vorstand eine und Wirtschaft; Entscheidung über die Förderung vor, die im Förderausschuss ● Ermutigung zum kreativen Einsatz neuer Unterrichtsmetho- getroffen wird. Der Förderausschuss tritt zweimal pro Jahr den und Lernformen sowie der Informations- und Kommunika- zusammen. Für Projekte, die von Schulen, Unternehmen oder tionstechnik; sonstigen Organisationen initiiert werden, beträgt die Höchst- ● Förderung innovativer Projekte im Bereich Unterrichtsmetho- fördersumme 50.000 Euro. dik und Wissenserwerb; Die Erfahrungen der ersten Jahre haben gezeigt, dass sich ● Zertifizierung erworbener Kenntnisse im Umgang mit Infor- innovative Ansätze an einzelnen Schulen nicht ohne weiteres mations- und Kommunikationstechniken für Schüler und Lehrer; auf alle Schulen übertragen lassen. Die Stiftung Bildungspakt ● Intensivierung der zentralen und dezentralen Lehrerfort- Bayern ist deshalb dazu übergegangen, ihre Fördermittel stär- bildung; ker auf Projekte zu konzentrieren, die systematisch in die ● Unterstützendes Begleiten bei der Realisierung von Projek- gesamte bayerische Schullandschaft eingreifen und eine über- ten im Rahmen der Inneren Schulentwicklung; regionale, nachhaltige Wirkung entfalten. Beispielhaft hierfür ● Auswertung der Ergebnisse modellhafter Projekte, Schaffung sind Projekte wie Modus 21 oder der i.s.i. – „Innere Schul- von Netzwerken sowie Know-how- und Erfahrungstransfer. entwicklung Innovationspreis“. Was ein Projekt mitbringen muss Voraussetzungen für die Förderung eines Vorhabens sind ● Eigeninitiative ● Modell- und Innovationscharakter ● Projekt- und Finanzierungsplan ● Übertragbarkeit auf andere Schulen ● Dokumentation und Evaluation 26 Lagebericht ,, Großprojekte Einzelprojekte Die Stiftung Förderpraxis & Gremien Modus 21 Technologie & Neue Medien Förderpraxis & Gremien Die Stifter i lern Lernkultur & Training Die Stifter i.s.i Networking & Organisation Wie Sie Stifter werden Wie Sie Stifter werden „Wenn das Leben keine Vision hat, nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte, dann gibt es auch kein Motiv, sich anzustrengen.“ Erich Fromm, deutscher Psychoanalytiker und Sozialpsychologe Die Gremien Stiftungsrat Förderausschuss Monika Hohlmeier, Bayerische Staatsministerin für Unterricht Monika Hohlmeier, Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus, Vorsitzende des Stiftungsrates und Kultus, Vorsitzende des Stiftungsrates ● Mit 62 Mitgliedern entscheidet der Stiftungsrat in allen ● Der Ausschuss besteht aus 26 Mitgliedern. Er entscheidet grundsätzlichen Angelegenheiten und überwacht den Stiftungs- über die Förderung der eingereichten Projekte. vorstand bei seiner Tätigkeit. Er beschließt über die Verwendung der Stiftungsmittel und die Jahres- und Vermögensrech- Geschäftsführung nung. Er beruft und entlastet den Vorstand und ernennt die Regina Pötke, Ministerialrätin im Bayerischen Staatsministe- Mitglieder des Förderausschusses. rium für Unterricht und Kultus, Geschäftsführerin ● Der Geschäftsführer führt im Auftrag des Stiftungsvor- Stiftungsvorstand standes die laufenden Geschäfte und vertritt die Stiftung Karl Freller, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für nach außen. Unterricht und Kultus, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes ● Der Stiftungsvorstand als geschäftsführendes Organ besteht aus fünf Mitgliedern. Er hat die Stellung eines gesetzlichen Vertreters und führt entsprechend den Richtlinien und Beschlüssen des Stiftungsrates die Geschäfte der laufenden Verwaltung. Stiftungsrat ernennt Mitglieder beruft und entlastet ▼ ▼ Förderausschuss Vorstand ernennt Geschäftsführung ▼ Geschäftsstelle 27 Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Die Stifter Unternehmen in der Stiftung Bildungspakt Bayern Allianz Versicherungs-Aktiengesellschaft Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft Antenne Bayern Bosch Rexroth AG AOK Bayern Brünings + Sander EDV-Agentur GmbH Apple Computer GmbH BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Handwerkskammern Bund der Selbständigen Landesverband Bayern e. V. Arbeitskreis Gymnasium und Wirtschaft e. V. – AGW Bürklin OHG Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Bayern im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. C.A.M.P. TV Fernsehgesellschaft mbH Carl-Link-Verlag, Wolters Kluwer Deutschland GmbH AUDI AG Cornelsen Verlag Bavaria Film GmbH CTT Computertechnik AG Bayerische HypoVereinsbank AG DATEV e. G. Bayerische Landesbank Degussa Catalysts & Initiators GmbH Bayerische Landeszentrale für Neue Medien Deutsche Bank AG Bayerische Motoren Werke AG Deutsche Telekom AG Verbindungsbüro Bayern Bayerischer Gemeindetag Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Bayern Bayerischer Industrie- und Handelskammertag DeutschlandRadio Bayerischer Landkreistag DHC Werbung GmbH Bayerischer Rundfunk Dresdner Bank AG Bayerischer Städtetag E.ON Bayern AG Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus Elke Hilger Multi Communication Services Bayerngas GmbH Ernst Klett Verlag GmbH Bertelsmann AG F.A.S.T. Gesellschaft für angewandte Softwaretechnologie mbH FAG Kugelfischer Georg Schäfer AG FOCUS Magazin Verlag GmbH Frankfurter Allgemeine Zeitung Fujitsu Siemens Computers GmbH FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht gemeinnützige GmbH Gloor Cross Media Graupner GmbH & Co KG Grenzebach Maschinenbau GmbH Hewlett-Packard GmbH Hierstetter Consulting HUK Coburg 28 Lagebericht Großprojekte Einzelprojekte Die Stiftung Förderpraxis & Gremien Modus 21 Technologie & Neue Medien Förderpraxis & Gremien Die Stifter i lern Lernkultur & Training Die Stifter Wie Sie Stifter werden i.s.i Networking & Organisation Wie Sie Stifter werden IBM Deutschland GmbH ProSieben SAT.1 AG Indoc Industrie- und Fernsehfilm GmbH Radio Arabella Studiobetriebsgesellschaft mbH Initiative Praktisches Lernen Bayern e. V. Rosi Mittermaier-Neureuther Marketing GmbH Intel GmbH Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG IS Energy Siemens AG Jörg Löhr Erfolgstraining Skytec AG Josef Keller Verlag & Co. Verlags KG Sparkassenverband Bayern Kirch Media GmbH & Co. KGaA Strasser & Strasser Unternehmensberatung AG Knorr Bremse AG Süddeutscher Verlag GmbH Lechwerke AG Sun Microsystems GmbH LEGOLAND Deutschland Texas Instruments Deutschland GmbH Loewe AG The Boston Consulting Group Lokando AG Toshiba Europe GmbH MAN AG Trendhouse Event-Marketing GmbH Mannesmann Plastics Maschinen AG U.C.A. AG McDonald’s Deutschland Inc. UPM-Kymmene Papier GmbH & Co. KG METATRAIN GmbH VDE Bezirksverband Südbayern e. V. MICROSOFT Deutschland GmbH VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V. MM-PR Verband der Bayerischen Metall- und ElektroIndustrie e.V. (vbm) MTU Aero Engines Nordbayerische Verlagsgesellschaft Nürnberger Versicherungsgruppe O2 (Germany) GmbH Co. OHG Optische Werke G. Rodenstock Philip Morris GmbH Presse-, Druck- und Verlags-GmbH, Verlag der Augsburger Allgemeinen PROMEDIA Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw) Verlag J. Maiß GmbH Verlag Nürnberger Presse Wacker Chemie GmbH Webasto AG Fahrzeugtechnik Werbeagentur Schultze, Walther & Zahel GmbH Westermann Schulbuchverlag Wirtschaftsjunioren Bayern wissen.de GmbH Zeitungsgruppe Münchner Merkur ZF Sachs AG Zweites Deutsches Fernsehen 29 Stand: Dezember 2003 ,, Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern „… Auch wir glauben, dass Stillstand Rückschritt bedeutet. Deshalb ist es fast eine logische Konsequenz, sich für eine innovative und kreative Optimierung der schulischen Bildung der jungen Generation einzusetzen, wie es die Stiftung Bildungspakt Bayern tut. Darüber hinaus wird das Image von Wirtschaftsunternehmen heute nicht allein vom geschäftlichen Erfolg geprägt. Die Öffentlichkeit erwartet auch ein Bekenntnis zu einem gesellschaftlichen Engagement und die Übernahme von Verantwortung in diesem Bereich. Diesem Anspruch werden wir gern gerecht.“ HUK Coburg Wie Sie Stifter werden In der Stiftung Bildungspakt Bayern engagieren sich Unter- Wenn Sie Stifter im Bildungspakt Bayern werden möchten, nehmen, das Staatsministerium für Unterricht und Kultus nehmen Sie bitte Kontakt auf mit sowie Verbände, Lehrer, Eltern und Schüler gemeinsam für eine zukunftsorientierte Bildung. Regina Pötke Unternehmen haben vielfältige Möglichkeiten, sich in die Geschäftsführerin der Stiftung Bildungspakt Bayern Stiftung Bildungspakt Bayern einzubringen. Staatsministerium für Unterricht und Kultus – Geschäftsstelle der Stiftung Bildungspakt Bayern – Sie können Maria-Theresia-Straße 17 ● Projekte initiieren, 81675 München ● Patenschaften für Projekte übernehmen, Tel.: 089/21 86-20 88 ● Dienstleistungen, Sachleistungen, personelle Ressourcen Fax: 089/21 86-18 03 sowie E-Mail: [email protected] ● finanzielle Mittel bereitstellen. Das Engagement der Stifter kann sehr flexibel gestaltet und individuell auf das Unternehmen zugeschnitten werden. 30 Punkt, Punkt, Komma, Strich ... In ihrem Logo hat die Stiftung Bildungspakt Bayern den Wunsch- Schüler des 21. Jahrhunderts bereits skizziert ist offen für neue Technologien Gelfrisur – treibt gern Sport liebt Kunst, Musik und Sprachen hat emotionale Kompetenz kommt aus Bayern interessiert sich für Mathe und Naturwissenschaften Leistungsreport Stiftung Bildungspakt Bayern Impressum Herausgeber: Stiftung Bildungspakt Bayern, Maria-Theresia-Straße 17, 81675 München (März 2004); Projektleitung: Regina Pötke, Geschäftsführerin Stiftung Bildungspakt Bayern; Konzeption und Realisierung: EditorNetwork Medien GmbH, Pettenkoferstraße 4, 80336 München, Friedrich Bräuninger (Geschäftsführer); Redaktion: Sabine Polacek, Brigitte Vogel, Rüdiger Wieber; Bildredaktion: Sabine Schuster; Layout und Satz: new aspect/Klaus Neunstöcklin, 85649 Brunnthal; Lithografie und Druck: Gloor Cross Media, 81671 München
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