Leistungsbericht 2010.indd - Stiftung Bildungspakt Bayern

Leistungsbericht anlässlich des
10-jährigen Bestehens der
Stiftung Bildungspakt Bayern
Grußworte
•
Ministerpräsident Horst Seehofer, Schirmherr der Stiftung .................................................. 3
•
Randolf Rodenstock, vbw-Präsident und Ratsvorsitzender der Stiftung .................................. 4
•
Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle, Ehrenvorsitzender der Stiftung ...................................... 5
•
Staatssekretär Dr. Marcel Huber, Vorstandsvorsitzender der Stiftung .................................... 6
•
Grußworte der Vorstandsmitglieder ................................................................................. 8
•
Studiendirektor Boris Hackl, Geschäftsführer der Stiftung ................................................. 10
•
Stimmen aus der Wissenschaft über die Stiftung ............................................................. 11
Meilensteine
2000
Stiftung Bildungspakt Bayern – die Anfänge .............................................................. 13
2001
Der i.s.i. wird erstmals vergeben ............................................................................. 16
2002
MODUS 21 – Eigenverantwortung der Schule stärken .................................................. 18
2003
Besondere Projekte brauchen mutige Unterstützer ..................................................... 20
2004
Frühkindliche Förderung im Fokus ............................................................................ 22
2005
Talentförderung seit 2005 ....................................................................................... 24
2006
MODUS F: Führung entscheidet über Schulqualität ..................................................... 26
2007
Naturwissenschaften machen Spaß .......................................................................... 28
2007
KOMPASS: Kompetenz aus Stärke und Selbstbewusstsein ........................................... 30
2008
Ein „plus“ für Bayerns Berufsschulen ........................................................................ 32
2009
Erste Schulen erhalten MODUS-Status ..................................................................... 34
2010
Optimale Förderung des Kindes im Blick ................................................................... 36
Ausblick: Ergebnisse des Zukunftsworkshops ...................................................................... 38
Stiftungsprojekte
•
Profil 21: Berufliche Schulen entwickeln hochwertige Angebote ......................................... 42
•
Berufsschule Plus: Ein „plus“ an Lernleistung und Resultat ................................................ 44
•
KiDZ geht in die Verlängerung ...................................................................................... 46
•
GribS: Ohne Strom geht nichts! .................................................................................... 50
•
Flexible Grundschule: Vorbereitung läuft auf Hochtouren .................................................. 52
•
MODUS F – die Schulen gewinnen Routine und Sicherheit ................................................. 54
•
KOMPASS: Eine stärkenorientierte Lehr- und Lernkultur entscheidender Schlüssel ................ 56
•
TiL: Bildung fördert Integration. Wir fördern Bildung. ....................................................... 60
Die Stiftung
•
Die Stiftung in Zahlen .................................................................................................. 62
•
Die Stiftungsgremien ................................................................................................... 68
•
Wie Sie Stifter werden ................................................................................................. 69
•
Stifter und Zustifter ..................................................................................................... 70
•
Die Geschäftsstelle ...................................................................................................... 72
•
Das Stiftungslogo ........................................................................................................ 73
Einleitung
2
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
10 Jahre Stiftung Bildungspakt Bayern
– ein Signal des Aufbruchs
ayern ist ein rohstoffarmes Land. Es ver-
für die Qualität eines Bildungssystems und für
dankt seinen Aufstieg und seinen Wohlstand
Bildungsgerechtigkeit.
B
vor allem den Leistungen seiner Bürgerinnen und
Bürger, ihrem Fleiß und ihrer Erfindungsgabe. Bil-
Die Stiftung hat sich als Innovationsmotor im
dung ist der zentrale Faktor seines Erfolges – so
Bereich der Schulen erwiesen. Gemeinsam mit
wird dies auch in Zukunft bleiben. Deshalb muss
ausgewählten Projektschulen entwickelt und eva-
sich unser Land zum Ziel setzen, die Begabungen
luiert sie neue Modelle des Unterrichtens und Ler-
und Fähigkeiten seiner Schülerinnen und Schüler
nens. Dabei ist es ein Ziel, erfolgreiche Ansätze
optimal zur Entfaltung zu bringen. Es geht dabei
möglichst flächendeckend in den Schulen unseres
um die Nutzung der wertvollsten Ressource un-
Landes zu verankern. In den letzten Jahren hat
seres Landes – es geht dabei aber auch darum,
sie die Schullandschaft Bayerns mitgeprägt. Viele
den jungen Menschen auf der Grundlage unserer
der von ihr entwickelten Projekte haben Eingang
christlich-humanistischen Wertvorstellungen in-
in den bayerischen Schulalltag gefunden.
dividuelle Entfaltungsmöglichkeiten und Lebenschancen zu bieten.
Die Stiftung Bildungspakt Bayern steht beispielhaft dafür, was heute im Rahmen einer engen
Unser bewährtes differenziertes Schulsystem
Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft
bietet dafür eine hervorragende Grundlage. Aber
möglich ist. Sie ist ein Signal der Verantwortung,
Bildung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufga-
des gemeinsamen Willens und des Aufbruchs für
be, an der viele Gruppierungen, Institutionen,
die gesamte Gesellschaft. Ich gratuliere ihr zum
Verbände und Unternehmen mitwirken können
10-jährigen Bestehen, danke allen Beteiligten für
und müssen. Umso mehr freue ich mich, dass
ihr Engagement und wünsche ihr für die weitere
seit einem Jahrzehnt Unternehmen und Verbän-
Arbeit alles Gute.
de gemeinsam Verantwortung im Bildungsland
Bayern übernommen haben. Mit der Stiftung
Bildungspakt Bayern wurde im Freistaat eine in
Deutschland einzigartige Einrichtung geschaffen,
an der sich inzwischen 140 namhafte Unternehmen beteiligen. In ihr arbeiten Bildungspolitik,
Schulverwaltung und Wirtschaft eng zum Wohl
bayerischer Schülerinnen und Schüler zusammen.
Die Stiftung kann eine großartige Erfolgsbilanz
vorweisen. Seit ihrer Gründung hat sie für 194
einzelne Projekte insgesamt 14,4 Mio. Euro aufgebracht, um moderne Unterrichtsmethoden zu
fördern und zu etablieren. Sie leistet damit einen
hervorragenden Beitrag zur inneren Schulent-
Horst Seehofer
wicklung. Diese ist ein entscheidender Schlüssel
Bayerischer Ministerpräsident
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
3
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Die Schule der Zukunft
gemeinsam gestalten
ayern kann stolz auf seine Kinder sein. Mit
zehn Jahre fruchtbare Zusammenarbeit von Poli-
ihren schulischen Leistungen stehen sie
tik und Wirtschaft zurück. Mit zahlreichen Projek-
deutschlandweit an der Spitze und sind so her-
ten und Programmen hat sie manch neue Wege
vorragend gerüstet für ihren weiteren Bildungs-
in der Bildungspolitik aufgezeigt. Beispielsweise
weg. Dies hat uns der nationale Leistungsver-
das Modellprojekt KiDZ, das die Bildungsberei-
gleich in diesem Jahr eindrucksvoll bestätigt.
che Kindergarten und Grundschule zusammen-
Bayern muss nun alles dafür tun, diese Position
führt und demonstriert, wie eine individuelle
in Zukunft zu halten und auch im internationalen
kindgerechte Förderung aussehen kann. Weite-
Vergleich einen Spitzenplatz zu erreichen.
re Beispiele für gelungene Projekte sind MODUS
B
Es gilt nach wie vor, auch in Bayern die An-
21, das Schulen in ihrem Bestreben stärkt, in
zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger
höherem Maße Verantwortung für ihre fachliche
ohne Abschluss zu senken sowie die Bildungsbe-
und pädagogische Leistung zu übernehmen oder
teiligung und Partizipationsgerechtigkeit weiter
MODUS F, das an den Schulen eine Leitungskul-
zu erhöhen. Es muss in Zukunft noch stärker da-
tur implementiert, die Erfahrungen aus dem bil-
rum gehen, Talente rechtzeitig zu erkennen und
dungspolitischen und ökonomischen Bereich auf
individuell zu fördern. Nur wenn den Kindern und
gelungene Weise verbindet.
Jugendlichen frühzeitig die ihren Voraussetzun-
Dies alles zeigt, welch wichtige Rolle die Stif-
gen entsprechenden differenzierten Lernangebo-
tung Bildungspakt Bayern bei der Gestaltung der
te gemacht werden, können wir eine Verbesse-
Schule gestern, heute und in Zukunft spielt.
rung der Bildung erreichen.
Die Stiftung Bildungspakt Bayern ist ein unverzichtbares Instrument, um neue Ideen zu
entwickeln. Als gemeinsame Plattform führt sie
die unterschiedlichen Blickwinkel von Politik und
Wirtschaft, Lehrerinnen und Lehrern, Eltern und
Schülerinnen und Schülern in innovativen schulpolitischen Ansätzen zusammen. So wird es möglich, grundsätzliche Veränderungen im Bildungssystem in einem ersten Schritt zu erproben und
sie im zweiten dann erfolgreich umzusetzen.
Zentrale Herausforderungen, denen sich die
Stiftung Bildungspakt Bayern stellt, sind die
frühkindliche Förderung, die Individualisierung
des Lernprozesses, die Sicherung und Steigerung
der Qualität von Unterricht und Erziehung, die
Integration von Jugendlichen aus bildungsfernen
Schichten, die Stärkung eines positiven Selbst-
Randolf Rodenstock
bildes bei allen Schülerinnen und Schülern sowie
Präsident der vbw – Vereinigung der Bayerischen
die höhere Eigenverantwortung der Schulen.
Die Stiftung Bildungspakt Bayern blickt auf
4
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Wirtschaft e. V., Ratsvorsitzender der
Stiftung Bildungspakt Bayern
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Zehn Jahre strategische Kooperation
zwischen Staat und Wirtschaft
in der Stiftung Bildungspakt Bayern
ie Stiftung Bildungspakt Bayern feiert Jubi-
dem Wissen des jeweils anderen zu lernen. Nicht
läum. Als eine in Deutschland einzigartige
zu unterschätzen ist auch die Vernetzung zwi-
Private-Public-Partnership zwischen dem Frei-
schen den Projektschulen, die es ermöglicht,
staat Bayern und nunmehr 140 namhaften Wirt-
Synergieeffekte zu erzielen.
D
schaftsunternehmen gestaltet die Stiftung seit
Dieser Dialog war und ist für die Fortentwick-
10 Jahren durch zahlreiche innovative Impulse
lung des bayerischen Schul- und Bildungssys-
den Bildungsstandort Bayern mit. Eng mit der
tems sehr förderlich und gewinnbringend, und ich
Stiftung Bildungspakt Bayern verbunden sind für
bin stolz und dankbar, in Bayern die Stiftung Bil-
mich insbesondere die Stärkung der Eigenver-
dungspakt Bayern als Forschungs- und Entwick-
antwortung, der Fokus auf die frühkindliche För-
lungslabor zu haben. Ich freue mich daher auf
derung, die Entwicklung neuer Führungsmodelle
die weitere strategische Kooperation zwischen
und die individuelle, stärkenorientierte Förde-
Staatsministerium und Wirtschaft in der Stiftung
rung des einzelnen Kindes. Bei ihren Modellpro-
Bildungspakt Bayern und wünsche der Stiftung
jekten setzt die Stiftung Bildungspakt Bayern auf
auch für die nächsten Jahre gutes Gelingen bei
eine enge Zusammenarbeit mit ausgewählten
ihren Projekten! Allen Stifterunternehmen, Pro-
Projektschulen, sodass durch die Kreativität der
jektschulen und weiteren Partnern der Stiftung
Lehrkräfte, Eltern und Schülerinnen und Schüler
danke für ihr außerordentliches Engagement für
vor Ort innovative und praxisnahe Lösungen ent-
den Bildungsstandort Bayern.
wickelt werden können. In diesem „Bottom-up“Prozess werden Betroffene zu Beteiligten. Dieses
kreative Potenzial führt zu passgenauen, schulspezifischen Lösungen. So initiierte die Stiftung
Bildungspakt Bayern in Kooperation mit dem
Staatsministerium für Unterricht und Kultus als
jüngstes Großprojekt die „Flexible Grundschule“,
um die Ausgangslage der Kinder in der Schulanfangsphase noch stärker zu berücksichtigen und
das erste schulische Angebot optimal an die individuelle Entwicklung anzupassen.
Um in den Projekten zu Konzepten zu gelangen, die für alle bayerischen Schulen tragfähig
sind, baut die Stiftung in ihren Projekten Brücken: Neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft gehen in den Stiftungsprojekten durch die
wissenschaftliche Begleitung unmittelbar in die
Schulpraxis ein, Rückmeldungen und Erfahrungen aus dem Schulalltag fließen in den wissenschaftlichen Diskurs zurück.
Dr. Ludwig Spaenle
Bayerischer Staatsminister für Unterricht
Schulen, Schulaufsicht und Wirtschaft tau-
und Kultus, Ehrenvorsitzender der
schen sich aus, um von den Erfahrungen und
Stiftung Bildungspakt Bayern
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
5
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
„Man muss die Feste feiern,
wie sie fallen.“
Auszug aus der Begrüßungsrede des Vorstandsvorsitzenden anlässlich
des festlichen Rückblicks am 13. Oktober 2010 im Kuppelsaal der Staatskanzlei
D
iese bekannte Redewendung trifft in beson-
Tank ja, aber mit Bodenhaftung, mit dem Blick
derer Weise auf den heutigen Tag zu. Zehn
für das Notwendige und Machbare. Nicht eine gut
Jahre Stiftung Bildungspakt Bayern sind in der
klingende Idee steht im Fokus, sondern das Wohl
Tat ein Grund zum Feiern und Anlass, die Stif-
der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräf-
tung als Jubilarin hochleben zu lassen. Herzliche
te. Das wird auch in Zukunft der Maßstab blei-
Gratulation!
ben.
Am 12. Oktober 2000 wurde die Stiftung im
Gäbe es die Stiftung Bildungspakt Bayern nicht,
Kuppelsaal der Bayerischen Staatskanzlei aus
man müsste sie schleunigst ins Leben rufen. Es
der Taufe gehoben – ein würdiger Rahmen für
erfüllt mich mit Freude und macht mich stolz, der
ein einzigartiges Projekt. Einzigartig deshalb, weil
Stiftung seit 2008 als Vorsitzender des Stiftungs-
sich in der Stiftung Bildungspakt Bayern erst-
vorstands anzugehören. Allen, die sich in den ver-
mals Wirtschaftsunternehmen, Verbände und der
gangenen zehn Jahren tatkräftig in der Stiftung
Freistaat zusammengeschlossen haben, um ge-
engagiert haben – insbesondere den Stiftern,
meinsam die Schulentwicklung in Bayern voran-
meinen Amtsvorgängern, Vorstandskolleginnen
zubringen. Von ursprünglich 50 Stiftern ist die
und Vorstandskollegen sowie den Mitarbeite-
Zahl mittlerweile auf 140 gestiegen. Kein anderes
rinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle –,
Land der Bundesrepublik kann ein vergleichbares
zolle ich meinen Dank und Respekt. Die Stiftung
Projekt in Private-Public-Partnership vorweisen,
lebt von Ihrem Know-how, von Ihrer Einsatzfreu-
nirgendwo sonst ist der Dialog zwischen Schule
de und Ihren Anregungen. Machen Sie weiter so.
und Wirtschaft so gut institutionalisiert.
Es lohnt sich. Ihnen vielen Dank und der Stiftung
Der Blick zurück gibt uns Recht: Die Stiftung
ad multos annos!
Bildungspakt Bayern ist aus der weiß-blauen
Bildungslandschaft nicht mehr wegzudenken.
Sie steht für neue Formen der Partizipation und
Transparenz. Sie ist Synonym für innovative Ansätze und wegweisende Modelle. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung 194 Projekte begleitet und
14,4 Mio. € Fördergelder bewilligt.
Das konzertierte Ärmelhochkrempeln für den
Bildungsstandort Bayern dokumentiert: Bildung
wird in Bayern als Aufgabe begriffen, welche die
gesamte Gesellschaft betrifft und in der es um jedes einzelne Kind geht. Projekte wie GribS, TiL,
Kompass, MODUS 21, Center of Excellence oder
Flexible Grundschule zeigen die große Bandbreite
der Stiftungsaktivitäten. Sie stehen gleicherma-
6
ßen für Visionen wie auch für die unerlässliche
Dr. Marcel Huber
Nähe zur Praxis. Denn die Stiftung Bildungspakt
Bayerischer Staatssekretär für Unterricht
Bayern versteht sich gerade nicht als elitärer Zir-
und Kultus, Vorstandsvorsitzender der
kel im wolkenverhangenen Elfenbeinturm. Think-
Stiftung Bildungspakt Bayern
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Die Vorsitzenden der Stiftung Bildungspakt Bayern.
Vorstandsvorsitzender Dr. Marcel Huber, Ehrenvorsitzender Dr. Ludwig Spaenle,
Ratsvorsitzender Randolf Rodenstock.
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
7
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Grußworte der Vorstandsmitglieder
Zusammenspiel engagierter Partner
ie Stiftung Bildungspakt Bayern feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum
D
– ein langer Zeitraum, doch die Zeit allein ist nicht Grund genug zum Feiern.
Es sind die Leistungen, nach denen man fragen muss und die man, im Falle des Bildungspaktes, auch feiern darf. Jubiläen sind auf der einen Seite geeignete Anlässe,
um zurückzublicken, um Bilanz zu ziehen. Mindestens genauso wichtig bzw. noch
wichtiger ist aber, in die Zukunft zu sehen, die nächsten Schritte und Herausforderungen in den Blick zu nehmen. Die Stiftung Bildungspakt Bayern hat mit einer Vielzahl
von Projekten für die unterschiedlichsten Schulformen beachtliche Erfolge errungen,
dennoch sind die Diskussionen über die – dringend erforderlichen – Reformen unseres Bildungswesens längst nicht abgeschlossen. Die Stiftung selbst hat auch keinerlei Entscheidungskompetenz in bildungspolitischen Fragen, doch sie kann Einfluss
Johanna Rumschöttel
nehmen. Und dies tut sie mit großem Erfolg. Als Geheimnis dieses Erfolges sehe ich
Landrätin des Landkreises
das Zusammenspiel der vielen verschiedenen in der Stiftung Bildungspakt Bayern
München, Vertreterin
engagierten Partner. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung sitzen an einem
der Kommunen im
Tisch und haben ein gemeinsames Ziel: die Bildungs- und Berufschancen unserer
Vorstand der Stiftung
Kinder und Jugendlichen zu verbessern. Um dies zu erreichen, bringen sie ihre Fähig-
Bildungspakt Bayern
keiten, ihr Wissen und ihre Netzwerke ein – sie haben im wahrsten Sinne des Wortes
einen (Bildungs-)Pakt geschlossen. Dass dieser Pakt immer wieder erneuert und viele
Früchte tragen möge, das ist mein Wunsch zum 10-jährigen Jubiläum.
Wichtige Impulse zur Weiterentwicklung des Schulsystems
ie Stiftung Bildungspakt Bayern leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der
D
Zukunftsfähigkeit des Standortes Bayern. Sie ist ein Think-Tank für die bayeri-
sche Schulpolitik und bietet eine wirksame Plattform für Wirtschaft und Politik, auf der
gemeinsam innovative Bildungsansätze diskutiert und in der Praxis umgesetzt werden
können. Durch Globalisierung, neue Technologien und wirtschaftlichen Strukturwandel
steigen die beruflichen Anforderungen beständig. Unser Bildungssystem muss auf die
veränderten Rahmenbedingungen reagieren. Es gilt, die Schülerinnen und Schüler
bestmöglich auf die künftigen Herausforderungen der Lebens- und Arbeitswelt vorzubereiten. Jedes Talent braucht eine Chance. Mit ihrem Engagement in der Stiftung
Bildungspakt Bayern gibt die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. wichtige Impulse für die zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der Schulen. Ein Beispiel
dafür ist das Projekt „Flexible Grundschule“, das die Stiftung in Kooperation mit dem
Hauptgeschäftsführer
Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus durchführt. In einer Flexib-
vbw – Vereinigung der
len Eingangsstufe werden die bisherigen ersten beiden Jahrgangsstufen der bayeri-
Bayerischen Wirtschaft
schen Grundschule zusammengefasst. Diese können die Kinder entsprechend ihrer
e. V., Vertreter der
Begabung, ihrer Entwicklung und ihrer Vorbildung in einem, zwei oder drei Jahren
Wirtschaft im Vorstand
durchlaufen. Dadurch wird die individuelle Lernausgangslage jedes einzelnen Kindes
der Stiftung
noch stärker berücksichtigt als bisher und das erste schulische Angebot optimal an
Bildungspakt Bayern
die individuelle Entwicklung angepasst. Mit Beginn des Schuljahrs 2010/2011 wird
die Flexible Eingangsstufe an 20 Modellschulen in Bayern umgesetzt. Wir können die
bayerische Schulpolitik nur ermutigen, diesen innovativen Ansatz aufzunehmen und
die im Versuch erprobten Maßnahmen in die Breite zu tragen.
8
Bertram Brossardt
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Plattform für die Umsetzung innovativer Ansätze
ei allen bisher durchgeführten Schulleistungsvergleichen haben bayerische Schu-
B
len hervorragende Ergebnisse erzielt. Darauf dürfen wir zu Recht stolz sein, aber
wir dürfen uns darauf nicht ausruhen. In Zeiten der Globalisierung sowie wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Veränderungen wandelt sich auch das Anforderungsprofil
für Studierende und Auszubildende. Verantwortliche Bildungspolitik muss auf diese
Entwicklungen gezielt reagieren. Sie muss die jungen Menschen auf die Herausforderungen der Zukunft bestmöglich vorbereiten und ihre Chancen im internationalen
Wettbewerb stärken. Die Stiftung Bildungspakt Bayern leistet hierzu einen wesentlichen Beitrag, indem sie in Modellprojekten mit ausgewählten Schulen die Praxistauglichkeit innovativer Konzepte prüft und evaluiert. Ziel aller Stiftungsprojekte ist die
Elfriede Ohrnberger
flächendeckende Umsetzung der Ergebnisse, sodass sie möglichst vielen Schülerinnen
Ministerialdirigentin im
und Schülern zugutekommen. Durch die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirt-
Bayerischen Staats-
schaft in der Stiftung Bildungspakt Bayern hat sich eine Plattform für die Umsetzung
ministerium für Unter-
innovativer Ansätze gebildet, die in den vergangenen zehn Jahren erfolgreich den
richt und Kultus, Stell-
Bildungsstandort Bayern mitgestaltet hat. Als Stellvertretende Vorstandsvorsitzende
vertretende Vorsitzende
möchte ich allen, die an den Erfolgen der Stiftung Bildungspakt Bayern mitgewirkt ha-
des Stiftungsvorstands
ben, ganz herzlich danken und der Stiftung für die kommenden Jahre weiterhin viele
gelingende Projekte wünschen!
Förderung von Unterrichts- und Schulqualität
ayerisches Kultusministerium setzt auf individuelle Förderung und Entwicklung
B
„
der Unterrichts- und Schulqualität“ und „Aktive Schulentwicklung ist heute mehr
denn je gefragt“. Das waren Schlüsselsätze aus zwei Pressemitteilungen des Ministeriums in diesem Jahr. Es macht damit deutlich, dass es die Zukunftsfähigkeit des
bayerischen Schulwesens nicht mit Schulsystemveränderungen – sei es zu Vereinheitlichungen, sei es zu einem noch komplexeren System – sichern will, sondern mit
einer planvollen, gesteuerten Weiterentwicklung im Schulwesen und an jeder Schule.
Ja, es gibt schon wunderbare Schulentwicklungsprozesse an einzelnen Schulen, im
positiven Sinn „anarchisch“, getrieben von fähigen und idealistischen Schulleitern und
Lehrkräften. Glücklich die Schülerinnen und Schüler, die diese manchmal sogar mit Dr. Hermann Fußstetter
Preisen ausgezeichneten Schulen besuchen dürfen! In seiner hoheitlichen Aufgabe,
Wacker Chemie AG,
Schul-, Unterrichts- und Personalentwicklung in Bayern nicht nur geschehen zu las-
Vertreter der Wirtschaft
sen, sondern gezielt, systematisch und ergebnisorientiert voranzutreiben, bedient sich
im Vorstand der Stiftung
das Ministerium der Ressourcen der Stiftung Bildungspakt – Geld, Personal, Projekt-
Bildungspakt Bayern
management und wissenschaftliche Auswertung – seit nunmehr zehn Jahren. Einige
positive Ergebnisse stehen inzwischen allen bayerischen Schulen als Angebot zur Verfügung, neue, vielversprechende sind im Entstehen. Alle bayerischen Schülerinnen
und Schüler davon profitieren zu lassen, ist Chance und Verpflichtung zugleich.
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
9
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Die Stiftung Bildungspakt Bayern
wird zehn Jahre alt!
enn man zurückblickt auf die zahlreichen
damit verbunden die Verringerung der Führungs-
i.s.i.-Preisverleihungen, den Abschluss er-
spannen wirken sich positiv aus, sondern auch
W
folgreicher Projekte wie MODUS 21 oder die Auf-
die gelebte partizipative Führungskultur.
nahme neuer TiL-Stipendiaten, bleiben neben
Mit dem klaren Auftrag aus dem Zukunftswork-
den sichtbaren Ergebnissen auch großartige Er-
shop wird die Stiftung in diesem Themenfeld
lebnisse.
auch zukünftig sicher einen deutlichen Schwer-
Fast sieben Jahre durfte ich als Mitarbeiter
punkt setzen.
und Geschäftsführer an der Weiterentwicklung
Letztlich zielen auch die Maßnahmen zur Ver-
der Stiftung mitwirken. Dies erfüllt mich zu-
besserung der Führungsstruktur und -kultur in
rückblickend mit Stolz, Freude und vor allem
den Projekten Profil 21 und MODUS F auf eine
Dankbarkeit! Auch in Zukunft wird die Stiftung
noch bessere Förderung der einzelnen Schülerin,
Bildungspakt Bayern innovative Impulse für die
des einzelnen Schülers. Durch eine bessere Ko-
Weiterentwicklung des Bildungsstandorts Bayern
ordination in den Lehrerkollegien, durch Zielver-
setzen.
einbarungen oder die bessere Unterstützung der
So geht das Projekt Flexible Grundschule in die
heiße Phase. In diesem September beginnt der
Lehrkraft dient Führung letztlich dem pädagogischen Auftrag der Schule.
Unterricht an den 20 Modellschulen in Bayern.
Zum 1. November 2010 werde ich als Stellver-
Der Flexiblen Eingangsstufe, die eine flexible Ver-
tretender Schulleiter an ein Gymnasium wech-
weildauer von ein, zwei oder drei Jahren ermög-
seln. Allen, die mich in den vergangenen Jahren
licht, liegt ein Lernkonzept zugrunde, das dem
in meiner Funktion als Geschäftsführer der Stif-
einzelnen Kind ausgehend von seiner Lernaus-
tung Bildungspakt Bayern unterstützt und beglei-
gangslage einen möglichst passgenauen indivi-
tet haben, möchte ich an dieser Stelle danken.
duellen Lernfortschritt ermöglicht. Lernbausteine
Der Stiftung wünsche ich für die kommenden
mit Aufgaben auf unterschiedlichen Kompetenz-
Jahre viel Erfolg und ein gutes Gelingen.
niveaus bilden die Grundlage für einen individualisierten Unterricht und eine Leistungsmessung,
die primär den Lernerfolg des Einzelnen erfasst.
Allen Beteiligten möchte ich an dieser Stelle für
ihr außerordentliches Engagement ganz herzlich
danken. Der erste große Meilenstein im Projekt
ist erfolgreich bewältigt.
In diesem Sommer haben sich auch Vertreterinnen und Vertreter der Stifterunternehmen getroffen, um moderiert von Herrn Staatssekretär,
zukünftige Handlungsfelder der Stiftung zu entwickeln, die in die Entscheidungen des Stiftungsvorstands eingehen sollen. Die Stifterunternehmen legten dabei einen besonderen Fokus auf
das Thema Führung. In den Projekten MODUS F
und Profil 21 wurden in den vergangenen Jahren
bereits innovative Führungsmodelle gemeinsam
10
mit 69 Modellschulen erprobt. Die Ergebnisse
Boris Hackl
sind ausgesprochen ermutigend. Nicht nur die
Geschäftsführer der
Einführung einer Mittleren Führungsebene und
Stiftung Bildungspakt Bayern
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Stimmen aus der Wissenschaft
über die Stiftung Bildungspakt Bayern
„Die
Stiftung
Bildungs-
pakt Bayern investiert in
„Die Arbeit mit der Stif-
die wichtigste Ressource
tung Bildungspakt macht
unseres Landes: in die
den Kopf frei. Man weiß,
Kinder und ihre Bildung.
dass man mutig und en-
Dass die Stiftung dabei
gagiert neue Lernumge-
ausdrücklich
und
bungen gestalten kann.
kreative Formen des Ler-
neue
In Kooperationsprojekten
nens unterstützt, macht
mit der Stiftung Bildungs-
die Kooperation für mich als Hochschullehrerin
pakt Bayern spürt man, wie die Schulen sich öff-
besonders reizvoll. In den innovativen Projekten
nen und sich Dinge zutrauen, die vorher nicht
des Bildungspakts schließt sich die von den Stu-
denkbar waren.“
dierenden oft als schwierig empfundene Lücke
Dr. Richard Sigel
Ludwig-Maximilians-Universität, München
zwischen Theorie und Praxis.“
Prof. Dr. Angelika Speck-Hamdan
Ludwig-Maximilians-Universität, München
„Ich
halte
die
Stiftung
Bildungspakt Bayern für
eine großartige Möglich-
„Wenn man Bildung als
keit, bei dem für die Zu-
öffentliche Aufgabe und
kunft der Bundesrepublik
Schulen
Deutschland
als
öffentliche
Einrichtungen
versteht,
zentralen
Thema „Bildung“ die ge-
werden sie damit zugleich
sellschaftlichen
Kräfte
als eine Angelegenheit der
zu bündeln, in denen die
gesamten
Öffentlichkeit,
zukünftigen Innovationen realisiert werden müs-
nicht nur des Staates,
sen: Wirtschaft, Technik, Handwerk, Handel und
sondern auch aller ande-
Industrie. Was Bildung ist, worin sie besteht und
ren an Bildung interessierten öffentlichen und
wie sie in der Zukunft profiliert sein muss, das
privaten Institutionen und aller Bürgerinnen und
sind Fragen, die auf einer breiten Basis zu dis-
Bürger sichtbar. Das Konzept der Private-Public-
kutieren sind. Die Bedeutung der Schule und
Partnership ist somit ein genuiner Bestandteil ei-
des Schulsystems dabei ist unverkennbar hoch.
nes modernen Verständnisses von Bildung und
Da die Schule sich aber immer dann verändern
Schule. Die Stiftung Bildungspakt steht für diese
muss, wenn sich die Gesellschaft verändert, und
Idee, die ich teile.“
Prof. Dr. Eckart Liebau
da die Schule ihrerseits durch ihren Erziehungs-
Friedrich-Alexander-Univerität, Erlangen
und Bildungsauftrag sowohl für die Stabilisierung
als auch für die Weiterentwicklung der Gesell-
„Bildung braucht nicht nur
schaft da ist, muss sie in einem befruchtenden
programmatische Lippen-
Austausch mit den gesellschaftlichen Subsyste-
bekenntnisse, sondern in-
men, zu denen vorrangig das Wirtschafts- und
novative Projekte, die die
Beschäftigungssystem
Bildungswirklichkeit
der
Initiativen der Stiftung Bildungspakt Bayern sind
Lehrenden und Lernenden
hierbei vorbildlich, bringen sie doch das bayeri-
erreichen.
Stiftung
sche Schulwesen und die bayerischen Betriebe
Bildungspakt Bayern kann
zusammen bei der Suche und Umsetzung von
hier
Die
wertvolle
setzen.“
gehört,
eintreten.
Die
zukunftsweisenden Projektideen.“
Impulse
Prof. Dr. Dieter Euler
Prof. Dr. Dr. Werner Wiater
Universität St. Gallen
Universität Augsburg
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
11
Meilensteine
der letzten 10 Jahre
12
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Stiftung Bildungspakt Bayern
– die Anfänge
1997 thematisierte eine Konferenz der Leitenden
Angestellten der Firma Wacker in Burghausen
die Globalisierung und die damit verbundenen
Anforderungen an die Mobilität. Die Mitarbeiter
sahen das als unkritisch an, mahnten aber, dass
die eigene Karriere nicht selten auf Kosten der
Schulkarriere der Kinder geht. Das müsse doch
nicht sein, das machten andere Länder besser.
Um den Vorstand Dr. Rudolf Staudigl bildete
sich eine Arbeitsgruppe, die ausarbeitete, welche
typischen Probleme auftreten und welche guten
Dr. Hermann Fußstetter
Erfahrungen man an Auslandsschulen machte.
Wir trafen uns dann mit den Leitern der Schulen in Burghausen, warben um Sensibilität für
che Partnerschaft. Wir stellten ihm Ende 1997 die
unsere Anliegen und boten jeder Schule ver-
Beweggründe und die Vorgehensweise vor und
stärkte materielle und ideelle Unterstützung an.
baten auch um seine schützende Hand. In seinem
In dieser neuen Partnerschaft unsere Wünsche
Büro wurde auch der Begriff „Bildungspakt“ ge-
und Vorstellungen zu Schule und Unterricht zu
prägt, in Analogie zum damals diskutierten „Um-
diskutieren, brachte Mehrarbeit für Schulleiter
weltpakt“ zwischen dem Staat und der bayeri-
und Lehrer. Jede Schule konnte als Ausgleich drei
schen chemischen Industrie, der für Partnerschaft
Wünsche äußern. Wir stellten dann beispielswei-
und Vertrauensvorschuss stand. Die Bildungsex-
se Computer zur Verfügung, wir organisierten
perten der CSU-Landtagsfraktion dachten damals
kostenlose „native speaker“ für den Fremdspra-
ähnlich, denn die Ergebnisse der Klausurtagung
chenunterricht in Gymnasien. Das schwierigste
in Wildbad Kreuth beinhalteten ebenfalls all diese
Unterfangen: Wir sammelten bei mittelständi-
Gedanken, sogar das Wort Bildungspakt. Die SZ
schen Unternehmen und beim Bürgermeister das
titelte am 17./18. Januar 1998: „Bildungspapier
Geld für den lang ersehnten Brennofen für eine
aus Kreuth überrascht auch die Opposition, CSU
Schule in kirchlicher Trägerschaft.
will die starre Schulstruktur umkrempeln. Eine
In einer Reihe von Treffen legten wir dar, was
kleine Kulturrevolution.“
wir so erleben, wie wir uns vorstellen, das ge-
Bei einem Rotariertreffen in München erfuhr
meinsam besser machen zu können, wie wir
der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in
mithelfen könnten, welche Schwierigkeiten dazu
Oberbayern-Ost, Dr. Heinloth, von unserem Pakt
überwunden werden müssen und wen wir dazu
und bot spontan ein Gespräch an. Seine Konzep-
brauchen. Was wir damals als Ziele und Hand-
tion zur Weiterentwicklung von Schule und Un-
lungsfelder formulierten, war übrigens später
terricht und unsere hatten einen bemerkenswert
das Skelett von MODUS 21.
hohen Grad an Übereinstimmung. Er bot einen
Vom damaligen Bundestagsabgeordneten auf-
Modellversuch mit Gymnasien aus seinem Zu-
merksam gemacht, interessierte sich Dr. Walter
ständigkeitsbereich an und seine Möglichkeiten
Schön, die rechte Hand des Ministerpräsidenten in
als Vorgesetzter. Im „Bildungspakt Bayern – Mo-
der Staatskanzlei, für diese damals ungewöhnli-
dellversuch
der
Gymnasien
Oberbayern-Ost“
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
13
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
waren natürlich die Burghauser Gymnasien da-
sich unter ihrem Schirm entwickelt und war be-
bei, aber wegen der erstrebten Multiplikatorwir-
geistert. Sie berichtete, dass überall in Bayern
kung und der Innovationsfähigkeit der dortigen
viele Firmen unabhängig voneinander ihr gegen-
Schulleiter auch die Gymnasien in Oberhaching,
über ähnliche Schulentwicklungsnotwendigkeiten
in Waldkraiburg, das Maria-Theresia-Gymnasium
formulierten. Insbesondere die Möglichkeit, die
und später noch die Gymnasien Kirchheim und
modernen Informations- und Kommunikations-
St. Anna in München. Als Unterstützer konnten
möglichkeiten zu nutzen, den Unterricht damit
neben der Wacker Chemie noch die Degussa
Schüler aktivierender und handlungsorientier-
Trostberg mit Prof. Simson, dann Prof. Felcht an
ter zu machen, bestach. Es mache doch keinen
der Spitze, und die Sparkasse Altötting-Burghau-
Sinn, viele Modellversuche parallel zu machen,
sen gewonnen werden. Die TU München wirkte
hier könnte eine Private-Public-Partnership, eine
als Mentor und die Kultusministerin Monika Hohl-
Stiftung, die Kräfte bündeln und das Ministerium
meier als engagierte Schirmherrin.
von vornherein zu einem Mitakteur machen.
Die Schulen arbeiteten mit Feuereifer Schul-
Sie war sehr schnell zu überzeugen, dass diese
aus,
Stiftung in Zielen und Handlungsfeldern breiter,
stellten Schulprofile und Leitlinien auf und ar-
so wie der Modellversuch in Oberbayern-Ost, an-
beiteten an allen Aspekten von Schule. Sie tra-
gelegt werden muss und sie übernahm konse-
fen sich, tauschten ihre Erfahrungen aus, halfen
quent auch den Namen.
und
Unterrichtsentwicklungsprogramme
sich. Innerhalb der Schulen entwickelte sich ein
Im Sommer 2000 entstand gemeinsam eine
wertschätzendes, dynamisches Miteinander von
Stiftungsbeschreibung. Federführend war damals
Schulleitung, Lehrkräften, Schülerschaft und El-
schon die innovative, mutige und energische
tern. Dr. Heinloth ermunterte und förderte mit
Schulleiterin
Nachdruck. Natürlich wollten die Schulen bald
in Oberhaching, Frau Regina Pötke, die spätere
herausbekommen, ob sich die Erwartungen auch
erste und langjährige Geschäftsführerin der Stif-
erfüllten. Sie entwickelten Lust darauf, ihren Er-
tung. Erfahrene Juristen des Kultusministeriums
folg auch messen zu können, Lust auf interne
arbeiteten eine Satzung aus.
des
Modellversuchsgymnasiums
Evaluation würden wir heute sagen.
Das Christoph-Jakob-Treu-Gymnasium in Lauf
bei Nürnberg hatte damals in einer ähnlichen Entwicklung begonnen, das industrielle Qualitätsmanagementwerkzeug EFQM für die eigene interne
Am 12. Oktober 2000 war es dann soweit. Unter
der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten
wurde im Kuppelsaal der Staatskanzlei die Stiftung gegründet.
Evaluation zu verwenden. Wir bündelten unsere
Kräfte und adaptierten zusammen mit Dr. Thum
Fünfzig bayerische Firmen unterschrieben die
und K. H. Kotter das EFQM-Modell allgemein für
Gründungsurkunde und gaben 3,8 Millionen Euro
die Anwendung an Gymnasien. So entwickelten
als Grundstock. Das Ministerium brachte Perso-
die Schulen Stolz und Souveränität im Umgang
nalressourcen und Infrastruktur ein und die sti-
mit ihren Stärken und Verbesserungsbereichen,
mulierende Rolle der vorgesetzten Behörde. Dr.
eine gelebte, von gegenseitiger Anerkennung
Staudigl formulierte im Namen der Stifter noch-
geprägte Partnerschaft in der Schulfamilie und
mals die Beweggründe und die Erwartungen.
Lust am kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Die Arbeit konnte beginnen. Sie fiel damals in
In regelmäßigen Abständen berichteten die
eine Zeit der Aufbruchstimmung im Bildungs-
Schulen dem MB und den Geldgebern über ihre
wesen in Bayern. Die Entschließung von Wild-
Ziele, ihre Maßnahmen und ihre nachprüfbaren
bad Kreuth wirkte noch nach, überall in Bayern
Erfolge. Das Geld war immer gut angelegt.
machten regionale Schulentwicklungskongres-
Auch die Schirmherrin schaute öfter mal, was
14
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
se deutlich, was zu tun ist und was in so vielen
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Klassenzimmern schon passiert. Einige Schulen
Der Vorstand unter dem engagierten Vorsitzen-
adaptierten für sich Qualitätsmanagementinstru-
den Staatssekretär Karl Freller trat am 8.2.2001
mente wie EFQM oder Balanced Scorecards und
zur konstituierenden Sitzung zusammen. Die Zu-
gründeten Schulentwicklungsteams. Alle waren
sammenarbeit von Staatsekretär Freller, Regina
stolz auf die TIMSS-Ergebnisse und nahmen sie
Pötke als Geschäftsführerin, dem Vertreter des
als Ansporn.
Landkreistages Dr. Faltermeier und den beiden
Die im April 2000 auf dem Kongress „Schulin-
Wirtschafsvertretern, Stefan Götzl, dem Haupt-
novation 2000, Schulen auf dem Weg“ formu-
geschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen
lierten
„12 Augsburger Thesen, was die Qua-
Wirtschaft, und Peter Hirschmann von Wacker
lität von Schulen steigert“, waren Auftrag und
war von Fairness und Harmonie geprägt. Die
Bestätigung zugleich. Expertinnen und Exper-
dynamische, professionelle und ergebnisorien-
ten aus dem In- und Ausland beleuchteten auf
tierte Arbeit des Stiftungsteams erleichterte die
dem Internationalen Bildungskongress „Bayern
Arbeit und zog stetig neue Stifter an. Auch der
macht Schule – internationale Perspektiven der
hochrangig besetzte Förderausschuss konnte sich
Qualitätsentwicklung“ am 26. und 27. Juni 2003
über Arbeit nicht beklagen. Der Stiftungsrat, das
wesentliche Aspekte der Qualitätsentwicklung
Aufsichtsorgan unter Frau Hohlmeier, stellte si-
an Schulen und ließen ihre Erkenntnisse und Er-
cher, dass der Staat für seine nicht delegierbare,
fahrungen in das Bayerische Qualitätsmemoran-
hoheitliche Aufgabe nur Vorteile aus der Stiftung
dum einfließen. Viele Akteure im Bildungswesen
zog. Hochrangige Vertreter der Stifter überzeug-
konnten nicht nur in die Entwicklungen in Finn-
ten sich jährlich, dass ihre Mittel den gesellschaft-
land, Südtirol oder England Einblick nehmen;
lich als notwendig erachteten Zweck erfüllten.
sie waren auch von den Ausführungen von Prof.
Manfred Spitzer zum Lernen fasziniert.
Bildungsverantwortliche aus anderen Bundesländern konstatierten bei Besuchen einmal mehr,
Für viele Schulen war eine Förderung durch die
dass Bayern die Nase vorne hat, sich aber nicht
Stiftung DIE Möglichkeit, ihre Vorstellungen zu
auf den Lorbeeren ausruht, sondern sich auch in
erproben und zu verwirklichen, für das Ministe-
werte- und ergebnisorientierter Schulentwick-
rium war sie eine Möglichkeit, seine hoheitliche
lungsarbeit von niemandem schlagen lässt.
Aufgabe der Schulentwicklung in Bayern wirk-
Dr. Hermann Fußstetter
sam fördern und steuern zu können.
Die Gründung der Stiftung Bildungspakt
am 12. Oktober 2000 im Kuppelsaal der Bayerischen Staatskanzlei in Bildern
Kultusministerin Monika Hohlmeier
22000
0
2001
2002
Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber
2003
2004
2005
2000
Dr. Rudolf Staudigl, Vorstandsvorsitzender
Wacker Chemie AG
Stiftung
Bildungspakt
– Leistungsreport
2006
2007 Bayern
2008
2009 2010
2010
0
155
Einleitung
2001
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Der i.s.i. wird erstmals vergeben
AND THE WINNER IS ...
Besuchen von innovativen Schulen, der Erstel-
REALSCHULE AM JUDENSTEIN IN
lung von Material für neue Unterrichtsformen
REGENSBURG GEWINNT DEN
und der Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für
ERSTEN OSCAR FÜR
Schulpädagogik an der Universität Regensburg
SCHULENTWICKLUNG IM JAHR 2001
sichtbar wurde, war bei der Zusammenstellung
für die Bewerbungsunterlagen für uns selbst
München.
18. Januar 2002.
überraschend.
Der letzte Grund für unseren Erfolg beim ers-
Ein Gefühl wie bei der Oscarverleihung.
ten i.s.i.-Wettbewerb war unser systematisches
Viele Realschulen waren einst im Wettstreit um
und dauerhaftes Bemühen um die Verbesserung
den ersten Innere Schulentwicklung
der Schulqualität. Dies war nur möglich durch die
Innovationspreis (i.s.i.) angetreten.
Arbeit eines Kollegiums, das trotz immenser Be-
Vier waren übrig geblieben.
lastung immer wieder bereit war und ist, neue
Darunter wir – die Realschule am Judenstein.
Wege zu beschreiten und dessen kreative Ideen
Schauspieler hielten eine Laudatio auf die
immer wieder neue Türen aufstoßen, durch eine
Gewinnerschule.
sehr engagierte und professionelle Arbeit der da-
Aber welche Schule würde es sein?
maligen Steuergruppe und durch die Konsequenz
Die Spannung wuchs.
der Schulleitung, die das Ziel „gute Schule“ nie
Die Mitglieder unserer Delegation konnten die
Aufregung und Nervosität körperlich spüren.
aus den Augen verliert.
Der Erfolg war für uns einerseits Anerkennung
Die Preisträger wurden auf die Bühne gebeten.
unserer Leistung, aber andererseits auch An-
Aus der Hand der Kultusministerin wurden die
sporn und Verpflichtung. Daher ruhten wir uns
Urkunden für den dritten und zweiten Platz
nicht auf den Lorbeeren aus, sondern gingen den
vergeben.
Weg einer selbstwirksamen Schule weiter, mie-
Wir waren nicht dabei.
den bewusst das Eingebundensein in das oftmals
Jetzt galt es: TOP oder FLOP.
enge Korsett offizieller Schulversuche und nah-
Knisternde Spannung. Ein schauerliches Gefühl.
men unsere Schulentwicklung weiterhin in die
eigene Hand, ohne dies nach draußen lauthals
... and the winner is:
Realschule am Judenstein.
zu verkünden:
Die Zusammenarbeit mit der Universität Regensburg ging ab 2000 in eine Zusammenar-
16
In den Bewerbungsunterlagen für den ersten
beit mit dem Pädagogischen Institut Nürnberg
i.s.i.-Wettbewerb stand: „Honoriert werden län-
über, das unseren ersten systematischen Weg
gerfristig angelegte Ziele, nicht eng umrissene
mit einem stringenten Programm schulinterner
Einzelprojekte. Das dauerhafte Engagement ei-
Fortbildungen bis 2004 begleitete. Dann war die
nes motivierten Lehrerteams, eines ganzen Kol-
Implementierung der Schulentwicklung nach Dr.
legiums soll hier Anerkennung finden.“
Klippert mit Elementen des Methodentrainings,
Diese Aussage motivierte uns, eine Bewerbung
der Teambildung und des Kommunikationstrai-
abzugeben und auf ein positives Ergebnis zu hof-
nings abgeschlossen, so auch die Zusammenar-
fen. Die Fülle von Aktivitäten und Projekten, vor
beit mit dem Pädagogischen Institut Nürnberg.
allem aber das konsequente und systematische
Dann kamen die Früchte einer langjährigen Mit-
Vorgehen beim Aufbau einer guten Schule, das in
wirkung bei RENIS (Regionales Netzwerk für in-
einer langen Sequenz aufeinander abgestimmter
novative Schulen in Ostbayern) zum Tragen: Aus
schulinterner Fortbildungen, Umfragen bei Schü-
dem Kollegium heraus entwickelte sich ab dem
lerinnen und Schülern und Lehrkräften, vielen
Schuljahr 2005/06 eine sehr wertvolle Initiative,
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Kultusministerin Monika Hohlmeier verleiht der Realschule am Judenstein den i.s.i.
in den Jahrgangsstufen 7 und 8 eine Hochform
raum für die Einübung von Respekt, ehrenamtli-
von Unterricht – Freiarbeit nach der Wochen-
che Sozialpädagogin.
planmethode – in allen Klassen einzuführen. Die
Ein besonderes Augenmerk erhielt der Aspekt
Implementierung dieses Aspekts ist auf einem
individuelle Förderung von Kindern. So gibt es
guten Weg und weitgehend abgeschlossen, so-
seit Jahren eine Nachmittagsbetreuung (offene
dass jetzt erste Gehversuche gemacht werden,
Ganztagsschule), Deutsch-Förderung von Kin-
mit Freiarbeit bereits in der Jahrgangsstufe 5 zu
dern mit Migrationshintergrund im Rahmen des
beginnen.
Mercatorprogramms, Förderunterricht in Deutsch
Besonders hervorzuheben ist, dass durch die
und Englisch durch Studienreferendare, spezielle
ebenfalls professionelle Arbeit der seit 2004 täti-
Förderung für „Gymnasialwechsler“ durch haupt-
gen Steuergruppe ein zweiter Plan für die schul-
amtliche Lehrkräfte und nach wie vor die Förde-
internen Fortbildungen für die Jahre 2008 bis
rung durch Lerntutoren.
2011 entstand, diesmal nicht vom PI Nürnberg
Unbeirrt von staatlichen Evaluations- und Be-
geliefert, sondern aus eigener Kraft konzipiert.
schleunigungsprogrammen machen wir unsere
Mitglieder der früheren Steuergruppe sind seit
eigene Qualitätsinitiative, nicht um den vorge-
vielen Jahren tätig als Referenten für Schulent-
setzten Dienststellen zu gefallen, sondern um ei-
wicklung, vor allem im Gymnasialbereich.
nen Sinn in der eigenen Arbeit zu sehen. Unsere
Nebenbei sei noch erwähnt, dass in den letzten
Qualitätsinitiative ist nie zu Ende, hat ihr eige-
Jahren zusätzlich zur wöchentlichen Klassenlei-
nes Tempo, den eigenen langen Atem, denn es
terstunde weitere sozialpädagogische Elemente
stimmt, was Per Dalin sagt: „Es kommt auf die
in den Schulalltag integriert wurden: Ausbildung
Einzelschule an.“ Und es stimmt auch, was unser
von Streitschlichtern, Zusammenarbeit von die
Ministerialbeauftragter sagt: „Gras wächst nicht
Pausenaufsicht
schneller, wenn man daran zieht.“
unterstützenden
Schülerinnen
Anton Schels, Schulleiter der
und Schülern mit den Streitschlichtern, Auszeit-
Realschule am Judenstein, Regensburg
2000
20011
2002
2003
2004
20055
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
2006
2007
2008
2009
2010
0
17
Einleitung
2002
Meilensteine
Projekte
Stiftung
MODUS 21 –
Eigenverantwortung der Schule stärken
unächst einmal darf ich der Stiftung Bil-
Z
schließlich der ständigen Qualitätssicherung (in-
dungspakt meine allerherzlichsten Glück-
terne und externe Evaluation) zu verstehen.
wünsche zum 10-jährigen Jubiläum ausspre-
Und hier traf es sich ideal, dass 2002 der Mo-
chen. Von Anfang an habe ich die Stiftung mit
dellversuch MODUS 21 ausgeschrieben und nach
begleiten und Dinge mit vorwärtsbringen dürfen.
Teilnehmern gesucht wurde. Er passte ideal auf
Zunächst als Leiterin des Organisationsteams für
unsere Situation, er bot uns die Möglichkeit, die
die Durchführung des Regionalkongresses Ro-
Umsetzung der externen Maßnahmen besser
senheim im Jahre 2001, dann als Schulentwick-
„anzugehen“.
lungsberaterin und Organisatorin der Schulent-
MODUS 21 hieß Modellunternehmen Schule im
wicklungstage, einem dauerhaften Konzept des
21. Jahrhundert – Schule in Verantwortung. Es
schulartübergreifenden Handelns. Schließlich als
handelte sich um ein Pilotprojekt des Kultusminis-
Leiterin des Gymnasiums Oberhaching, das im
teriums und der Stiftung Bildungspakt Bayern.
Südosten Münchens liegt und das sich in einem
Ca. 50 Pilotschulen verschiedener Schularten
intensiven Schulentwicklungsprozess seit unge-
erprobten über einen Zeitraum von fünf Jahren,
fähr 1998 befindet.
wie viel Eigenständigkeit und wie viel zentrale
Im Rahmen eines Modellversuchs in Oberbayern-Ost tat sich diese Schule mit weiteren 6 Gym-
Standards Schulen benötigen, um die Qualität
von Unterricht und Erziehung zu steigern.
nasien, als sogenannte „Bildungspaktschulen“,
Voraussetzung für die Teilnahme waren ein in-
mit Wirtschaft, Schulaufsicht und Universitäten
ternes Evaluationsverfahren, Schulentwicklung
eng zusammen, um eine zukunftsorientierte
musste auf dem Weg sein, die mehrheitliche
Schulentwicklung voranzutreiben, mit dem Ziel,
Zustimmung der Schulleitung, des Lehrerkollegi-
das Gymnasium als Ort des Lebens und Lernens
ums, der Elternvertretung, des Aufwandsträgers,
attraktiver zu gestalten. Durch diese Kooperati-
der SMV, bei uns auch des Schulforums. Es gab
on konnten vielfältige Anregungen, Erfahrungen,
eine wissenschaftliche Begleitung, ein individu-
Materialien, Projekte, Kontakte ausgetauscht,
elles Unterstützungskonzept. Zudem wurde eine
neue fachliche, pädagogische Impulse gesetzt
begleitende MODUS-Umfrage bei allen Lehrkräf-
und auch finanzielle Ressourcen erschlossen
ten und Schülerinnen und Schülern durchgeführt,
werden. Es wurde überprüft, inwieweit Erfah-
um einen Ist-Zustand zu Beginn des Versuches
rungen mit der Organisationsentwicklung in der
festzulegen.
Wirtschaft für den schulischen Bereich adaptiert
Nach einer umfassenden Informationskam-
werden konnten. Grundlage war das Modell der
pagne durch mein Schulleitungsteam in der
„European Foundation for Quality Management“
Schule mit allen Beteiligten erfolgte die Abstim-
(EFQM). Gerade auch bei Veränderungen im
mung, die eine deutliche Mehrheit für die Teil-
komplexen System Schule sollten isolierte oder
nahme am Modellversuch mit sich bringen sollte.
sprunghafte Einzelmaßnahmen unterbleiben und
Wir konnten ans Werk gehen.
der Blick auf das Ganze nicht verloren gehen.
Wir fragten uns: Was wollen wir am Gymnasium Oberhaching? Die Antwort:
Wir wollen unsere Schule gezielt, umfassend und
eigenständig fortentwickeln, d. h. systematisch
innere Schulentwicklung betreiben.
Die Devise war:
nicht top down, sondern bottom up:
Die Fachschaften bekamen die Aufgabe, darüber nachzudenken, was sie schon immer einmal verändern wollten. Nach und nach kam jede
Fachschaft zum Zug. Die Umsetzung der ge-
Darunter ist eine systematische Unterrichts-,
Personal-
18
und
Organisationsentwicklung
ein-
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
nannten Maßnahmen erzeugte an der Schule ein
Klima der Zufriedenheit und der Gemeinsamkeit,
Einleitung
Meilensteine
Dr. Karin Oechslein,
Ministerialbeauftragte für die
Gymnasien in Oberbayern West
Projekte
Stiftung
Kultusminister Schneider bei einer MODUS 21 Auftaktveranstaltung.
wobei der Teamgedanke besonders gefördert
(die Schulaufsicht vor Ort), bei dieser wichtigen
wurde. Das Wort „Konsens“ war kein Fremdwort
Entscheidung mit eingebunden werden.
mehr, wir einigten uns sogar auf ein gemeinsa-
Schulen müssen dazu angeregt werden, wei-
mes Schulprofil und gaben eine entsprechende
terhin innovativ und kreativ zu bleiben, den
Schulbroschüre heraus. Aber es trat auch eine
Schulalltag zu bereichern und viele Dinge leich-
Entlastung durch bessere Absprachen im Kolle-
ter und praktikabler zu machen.
gium ein. Insgesamt waren alle sehr motiviert,
Es darf kein Aktionismus sein, der in den Schu-
es wurden Netzwerke hergestellt, auch über
len herrscht, sondern ein gut überlegtes profes-
die Schule hinaus – vor allem mit den anderen
sionelles Arbeiten derjenigen, die jeden Tag in
MODUS-Schulen. Eine äußerst produktive Pha-
der Klasse stehen und unterrichten – die Lehr-
se. Dass es möglich wurde, die erfolgreichsten
kräfte. Sie und die Schulleitung, die sich durch
MODUS-Maßnahmen in die Schulordnung zu
den Modellversuch MODUS F erweitern wird, un-
bringen, um auch von anderen Schulen genutzt
ter Beteiligung der Eltern sowie Schülerinnen und
werden zu können, war der größte Erfolg des Mo-
Schülern, müssen weiter Schulen entwickeln und
dellversuchs. Und es war ein Weitergeben an alle
eigenständiger werden lassen. Hier liegt noch ein
Schularten, ein Miteinander der Schulfamilien.
spannendes Entwicklungsfeld vor uns.
Bei einer kürzlich durchgeführten Nachfrage in
Der Stiftung Bildungspakt sage ich ein herzli-
meinem jetzigen Bezirk Oberbayern-West konn-
ches Dankeschön für die Förderung meiner Schu-
te ich die erfreuliche Feststellung machen, dass
le und der vielen Schulen, die sich aus diesem
viele Schulen die MODUS-Maßnahme erfolgreich
Engagement
nutzen.
konnten. Meiner Unterstützung als Ministerialbe-
Es ist wichtig, dass die MODUS-Schulen wei-
heraus
positiv
weiterentwickeln
auftragte können Sie sich stets gewiss sein!
terhin MODUS-Schulen bleiben, um weiter experimentieren zu können. Aber auch neue Schulen
Dr. Karin Oechslein,
müssen dazukommen. Ein Verfahren über die ex-
Ministerialbeauftragte für die
terne Evaluation ermöglicht dies. Wichtig ist da-
Gymnasien in Oberbayern West
bei, dass diejenigen, die die Schulen gut kennen
2000
2001
220022
2003
2004
2005
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
2006
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19
Einleitung
2003
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Besondere Projekte brauchen
mutige Unterstützer
2001 entschied das Staatsministerium für Unterricht und Kultus die Einrichtung einer Förderklasse für Hochbegabte am Deutschhaus-Gymnasium
in Würzburg.
gehen wir mit den erkennbar größeren individuellen Eigenheiten um? war unübersehbar.
Es begann ein flächendeckendes,
pädagogisches Experiment.
Mit den ersten Schritten zur Realisierung dieser
Entscheidung wurde allen Beteiligten die Heraus-
Schon bald reifte die Erkenntnis, dass wir un-
forderung bewusst, die diese Aufgabe mit sich
seren Weg durch eine wissenschaftliche Begleit-
bringen würde. Hochbegabung und noch mehr
untersuchung absichern und evaluieren lassen
die Hochbegabtenförderung war ein weithin un-
sollten, wenn die Ergebnisse und Erfahrungen
bekanntes pädagogisches Terrain. Es erzeugte
einmal auf andere Schulen mit ähnlichem Aufga-
innerhalb der Schule und im unmittelbaren schu-
benprofil übertragen werden sollten. Das war die
lischen Umfeld mehr Ängste als Erwartungen. Sie
Geburtsstunde der Entscheidung, das anlaufende
formierten sich zum Widerstand gegen dieses un-
Modellprojekt sieben Jahre lang durch Professor
sichere Vorhaben. Mit ihnen galt es umzugehen.
Dr. Wolfgang Schneider vom Lehrstuhl für Ent-
Nicht weniger forderte uns die Tatsache, dass wir
wicklungspsychologie der Universität Würzburg
auf keine erprobten Modelle oder Vorbilder in Bayern, auch kaum in anderen Bundesländern, zurückgreifen konnten. Die bestehenden Schulen für
Hochbegabte, wie das Maria-Theresia-Gymnasium
in München, begannen die Förderung in einer späteren Gymnasialklasse. Sie hatten damit die größere Chance einer kalkulierbareren Auswahl ihrer
Schülerinnen und Schüler als wir, die wir mit der
fünften Klasse des Gymnasiums beginnen sollten.
Der Berg der ungelösten Fragen: Was ist Hochbegabung? Brauchen Hochbegabte spezifische
methodische oder didaktische Lernarrangements?
Welches Leistungssetting ist angemessen? Wie
Auch besonders begabten Kindern macht das Wandern
während des Schullandheimaufenthalts Spaß.
begleiten und evaluieren zu lassen. Die Frage
der Finanzierung dieses Projekts gestaltete sich
weit schwieriger als die Entscheidung selbst. Es
gelang zwar, die Karg-Stiftung für Hochbegabtenförderung in Frankfurt dafür zu interessieren.
Diese aber forderte satzungsgemäß, dass die Anfangsfinanzierung durch Eigenmittel aufzubringen sei. Schule und Eigenmittel in Höhe von einigen tausend Euro! In dieser wahrlich prekären
Hutvorschläge für europäische Monarchinnen: Die Modellklassen bastelten während einer Projektwoche zum
Thema Europa außergewöhnliche Kopfbedeckungen.
20
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Lage tauchte im Wissenschaftlichen Beirat des
Modellprojekts Förderklassen der Vorschlag auf,
bei der Stiftung Bildungspakt Bayern Antrag auf
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
diese bislang ungedeckte Anfangsfinanzierung
Begabtenförderung wichtigen Fragestellungen,
zu stellen. Professor Dr. Walter Eykmann (MdL)
wie der Lern- und Arbeitshaltung Hochbegabter,
nahm Kontakt mit Ministerialrätin Regina Pötke
deren Lern- und Leistungsmotivation und deren
Selbstkonzept sowie der Frage nach der Selbstregulation und der Persönlichkeitsentwicklung
durch schulische Prozesse u. a. Er belegt, dass
der unübersichtliche Anfang 2002 – gestützt auch
durch die wissenschaftliche Begleituntersuchung
– für viele hochbegabte Schüler und Schülerinnen
dieser Schule die Möglichkeit für eine erfolgreiche
und für einige auch durch exzellente Leistungen
gekennzeichnete Schullaufbahn geworden ist.
Ihre Entwicklung ist der angemessene Dank für
die Unterstützung dieses gewagten Projekts „Förderklassen für Hochbegabte am DeutschhausGymnasium“.
Das Deutschhaus-Gymnasium.
auf. Ein segensreiches Gespräch führte zur Zusicherung der Übernahme der Anfangsfinanzierung. Die wissenschaftliche Begleituntersuchung
des Modellprojektes wurde zu einem gemeinsamen Förderprojekt der Stiftung Bildungspakt
Bayern in Kooperation mit der Karg-Stiftung
Frankfurt. Mittlerweile liegt der Abschlussbericht
dieser Langzeituntersuchung vor. Sie ist eine gesicherte Fundgrube zu vielen für die Hoch- und
Mathematik im Computerraum: In den Modellklassen
(am Deutschhaus-Gymnasium) ist Kompetenz im Umgang mit Computern ein wichtiges Ziel.
Mittlerweile sind sieben Schulen mit diesem
Aufgabenprofil in Bayern nachgefolgt, für die ein
reicher Schatz an Erkenntnissen aus der „Wissenschaftlichen Begleitung der Begabtenklassen am
Deutschaus-Gymnasium“ zur Verfügung steht.
Die Untersuchung wurde darüber hinaus zur
Grundlage einer großen wissenschaftlichen Untersuchung zur Hochbegabtenförderung, die derFünftklässler im Flur des Deutschhaus-Gymnasiums
kurz vor Schulbeginn.
Alle Fotos: Ulf Cronenberg
zeit die beiden Bundesländer Bayern und BadenWürttemberg gemeinsam durchführen.
Armin Hackl, ehemaliger Schulleiter
des Deutschhaus-Gymnasiums, Würzburg
2000
2001
2002
220033
2004
20055
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
2006
2007
2008
2009
20110
21
Einleitung
2004
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Frühkindliche Förderung im Fokus
Start des Projekts „KiDZ – Kindergarten der Zukunft“
in altes Sprichwort sagt: „Was Hänschen nicht
E
dergartengruppen eine Modelleinheit. Kinder von
gelernt hat, lernt Hans nimmermehr.“ Heute
etwa drei bis sechs Jahren spielten und lernten
ist dieses Sprichwort aktueller denn je. Denn die
gemeinsam in einer Gruppe. Sie wurden dort von
Ergebnisse der Hirnforschung machen deutlich:
den pädagogischen Fachkräften der Kindertages-
„Die frühe Förderung der Kinder ist ein wesent-
stätte sowie der Grundschule gemeinsam geför-
licher Schlüssel für die Entwicklung höherer Ge-
dert und betreut. Besonderer Wert wurde auf die
hirnfunktionen im späteren Leben“, so begann Dr.
Beobachtung der Kinder und die Dokumentation
Marcel Huber, Staatssekretär und Vorstandsvor-
gelegt.
sitzender der Stiftung Bildungspakt Bayern, seine
Die konsequente Fortsetzung dieser Arbeit
Rede bei der Abschlussveranstaltung des Projekts
lag in der individuellen Einschulung: Buben und
„KiDZ – Kindergarten der Zukunft in Bayern“ am
Mädchen blieben je nach Entwicklungsstand
23. Oktober 2009 im Kultusministerium.
zwei, drei oder vier Jahre im KiDZ-Kindergarten.
Im September 2004 war der auf fünf Jahre
Eine Grundschullehrerin begleitete die Kinder
angelegte Modellversuch „KiDZ – Kindergarten
dann in die sogenannte Grundstufe der Grund-
der Zukunft in Bayern“ in Fürth, Günzburg und
schule, in die die Kinder eingeschult wurden. Im
Neunkirchen am Brand gestartet worden.
Rahmen des Modellversuchs wurde eine solche
KiDZ sollte die Frage beleuchten, wie sich die
Grundstufe an allen teilnehmenden Grundschu-
Erkenntnisse der Hirnforschung im Alltag von
len speziell für die KiDZ-Kinder eingerichtet. In-
Kindertagesstätten umsetzen lassen. Das zent-
nerhalb dieser Grundstufe arbeiteten die Kinder
rale Anliegen dabei war, Kinder noch stärker in-
entsprechend ihrem Leistungsstand am Stoff der
dividuell zu fördern und frühe Lernfenster besser
ersten oder zweiten Jahrgangsstufe. In dieser in-
zu nutzen. Daher wurden die Kindergartenjahre
tensiven Zusammenarbeit von Kindertagesstät-
und Elemente aus dem ersten Grundschuljahr
ten und Grundschulen vollzog sich der Übergang
zusammengelegt. Durch eine intensive Koope-
vom „lernenden Spielen“ zum „spielenden Ler-
ration konnten die Bereiche „Kindergarten“ und
nen“ fließend.
„Grundschule“ konstruktiv miteinander verbun-
Im Rahmen von KiDZ ließen sich mögliche For-
den werden. KiDZ bedeutete jedoch mehr als
men der frühkindlichen Förderung erproben, wis-
Kooperation: An den drei KiDZ-Standorten Fürth,
senschaftlich absichern und in bestehende Struk-
Günzburg und Neunkirchen am Brand bildete je-
turen einbringen. Die engere Zusammenarbeit
weils die Grundschule zusammen mit drei Kin-
und Verzahnung von Kindergarten und Schule
Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach bei der KiDZ-Abschlussveranstaltung.
22
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Zusammenfassung der Ergebnisse des Abschlussberichts der
empirischen Evaluation des KiDZ-Projektes:
Das KiDZ-Projekt wurde von 2005 bis 2009
• Es zeigt sich eine nachdrückliche Verbesse-
empirisch begleitet von Prof. Dr. Hans-Günther
rung der bereichsspezifischen Förderqualität
Roßbach und seinem Team von der Universität
in KiDZ, die besonders deutlich im mathemati-
Bamberg. „KiDZ ist ein erfolgreicher Weg, um
schen Bereich ausfällt.
die Förderqualität im Kindergarten zu verbessern
• Die Teilnahme an KiDZ führt zu Vorteilen in der
und auf diesem Weg die Entwicklung der Kinder
kindlichen Entwicklung bzw. im kindlichen Ent-
positiv zu beeinflussen“, so bringt Prof. Dr. Hans-
wicklungsstand. Diese zeigen sich besonders in
Günther Roßbach die Ergebnisse der Evaluation
mathematischen Kompetenzen und in sprachli-
auf einen Punkt. Folgende Detailergebnisse der
chen und auf frühe Literacy bezogenen Kompe-
empirischen Evaluation des KiDZ-Projekts sind
tenzen. Diese positiven Effekte gelten für alle
nachfolgend dargestellt:
Kinder gleichermaßen.
• KiDZ findet eine hohe Akzeptanz bei den be-
• Im Vergleich zu den Kindern der Vergleichs-
teiligten Eltern und dem pädagogischen Fach-
gruppe gibt es Hinweise auf eine Reduktion
personal – den Kinderpflegerinnen und Kinder-
von emotional instabilen Verhaltensweisen und
pflegern, Erzieherinnen und Erziehern und den
auf eine Erhöhung des Wohlbefindens und der
Grundschullehrkräften.
Lernfreude der KiDZ-Kinder.
sind nicht nur pädagogisch sinnvoll, sondern ge-
im Juli 2009 zu Ende.
radezu ein Muss für das Wohlergehen der Kinder.
Weil die Erfahrungen in den KiDZ-Einrichtun-
Alle Kinder profitieren von der gezielten Förde-
gen und die Ergebnisse der wissenschaftlichen
rung gleichermaßen. Eine anregend gestaltete
Begleitung äußerst positiv waren, wurde ein
Lernumwelt fördert die sprachlichen, mathema-
zweijähriges Multiplikationskonzept ausgearbei-
tischen, naturwissenschaftlichen und musischen
tet. Bis 2011 werden drei Fortbildungsteams die
Kompetenzen.
KiDZ-Inhalte sowie die Erfahrungen dieses Mo-
Die erste Phase des Modellversuchs KiDZ ging
dellversuchs multiplizieren.
KiDZ-Film
KiDZ-Handbuch
Ki
„Fit fürs Leben“ lautet der Titel des
„F
Stiftung
Bildungspakt
Bayern
Films
über das Projekt KiDZ, den der
Fi
Das
Da
„KiDZ-Handbuch“
enthält
en
Grundlagen,
bekannte
Bildungsjournalist Dr. Paul
be
Konzepte
und PraxisbeiKo
Schwarz gedreht hat. Der Film gibt
Sc
spiele
aus dem Modellsp
vielfältige
Einblicke in den KiDZ-Alltag
v
versuch.
ve
und
u zeigt verschiedenste Möglichkeiten
Es ist zu beziehen
der
frühkindlichen Förderung in der
d
über
die Geschäftsstelle
ü
Kindertagesstätte
und der KooperatiK
der
Stiftung Bildungsd
on
o von Kindertagesstätte und Grund-
Das KIDZ-Handbuch
pakt
Bayern.
p
dem Modellversuch
und Praxisbeispiele aus
Grundlagen, Konzepte
der Zukunft in Bayern“
„KIDZ – Kindergarten
schule
auf. Der Film ist voraussichtlich
s
Carl Link
ab
a 1.1.2011 zu beziehen über die Geschäftsstelle
der Stiftung Bildungspakt Bayern.
häft t ll d
2000
2001
2002
2003
22004
4
20055
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
2006
2007
2008
2009
20110
23
Einleitung
Meilensteine
2005
Projekte
Stiftung
Talentförderung seit 2005
Talent im Land (TiL) - Bayern ist ein Kooperationsprojekt der Robert-Bosch-Stiftung
und der Stiftung Bildungspakt Bayern. Das
Programm richtet sich an begabte, leistungsbereite Schülerinnen und Schüler mit
Migrationshintergrund, die eine weiterführende Schule besuchen und die Hochschulreife anstreben.
Seit 2005 wurden 200 junge Menschen mit
einem monatlichen Stipendium sowie einem
breit gefächerten Bildungsangebot gefördert. Etwa 120 von ihnen haben bereits die
Hochschulreife erreicht und sind TiL-Bayern
als Alumnae und Alumni verbunden.
TiL-Stipendiatinnen und -Stipendiaten beim Opernworkshop.
Natalie Seel
„
Dilek Demirdag
Durch TiL hat m
ein Leben grun
dlegend einen
anderen Lauf ge
nommen. Ich wa
r zwar ab der
Hauptschule sc
hon dazu entsch
lo
ss
en, es zu etwas zu bringen,
aber alleine wu
ss
te
ich nicht,
wie ich das scha
ffen soll. Erst du
rch TiL wurde
ich tatkräftig in
meinen Zielen
unterstützt und
gefördert. TiL ha
t mir gezeigt, da
ss es noch viel
mehr Migranten
gibt, die wie ich
nu
r ein einziges
Ziel im Auge ha
ben: eine vielve
rs
pr
echende Zukunft und Akze
ptanz in dieser
Gesellschaft.
„
Durch TiL habe ich sehr viele Freunde aus
ganz Bayern gewonnen. Mir wurde gezeigt, was
für tolle Ergebnisse man durch Teamarbeit erreichen kann. Meine Allgemeinbildung hat sich
durch das Bildungsangebot um Welten vergrößert. TiL hat mir gezeigt, dass ich nicht nur ein
Migrant, sondern ein wichtiger Teil der deutschen Gesellschaft bin. TiL hat mir geholfen,
mehr Toleranz zu zeigen. Durch TiL habe ich
erfahren, dass Anstrengung belohnt wird.
“
Gholam Dastager
Das schönste TiL-Er
eignis war für mich
persönlich die einwöch
ige TiL-Bildungsreise
na
ch
Heidelberg, Worms
und Speyer, wo wir
Sp
an
nendes aus der Gesch
ichte und Kunstgesch
ich
te lernten. Abgerun
det wurden die Tag
e mit
abwechslungsreichen
und amüsanten Ve
ranstaltungen am Aben
d, wo wir Stipendiat
en und
die Programmkoord
inatoren der Kreati
vität
freien Lauf lassen un
d uns dadurch nähe
r
ke
nnen lernen konnten
.
„
“
“
Halil Fidancan
bei TiL war
Das für mich schönste Ereignis
m am Bodensee!
die Sommerakademie in Sale
seitigen Kursen
Neben den spannenden, viel
alle Stipendiaten,
hatten wir die Gelegenheit,
zu lernen und
d. h. auch neue Freunde kennen
en zu verbrineine unglaubliche Woche mit dies
de ich nie
wer
gen. Dieses einmalige Erlebnis
Freunde fürs Levergessen, vor allem, weil ich
ben gefunden habe!
„
“
Armend Rama
„
TiL ist für mich die Energiequelle der schu-
lischen Motivation, die durch Weiterbildungsseminare uns den Horizont erweitert, durch
finanzielle Unterstützung uns die Bildung bezahlbar macht und letzten Endes durch die Anerkennung uns Mut zum Durchhalten und Wei-
“
termachen in der Schule gibt.
24
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
ovich
m
Anna Kapor
erfee, die de
ie eine Zaub
w
h
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m
r
fü
TiL ist
ue Lebensdem Ball ne
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wie einen hö
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zu
ch
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r
fü
freude
zu erobern.
chaftsplatz“
ls
el
es
„G
n
re
„
“
Raluca-Sinziana Rimaru
Mein mit Abstand bereicherndstes TiL-Erlebnis war die Bildungsreise in die USA. Ich habe
nicht nur Amerika für mich entdeckt, sondern
auch viel über Deutschland und Europa nach-
„
gedacht, mich dadurch auch selbst besser kennen gelernt und mich weiterentwickelt.
“
Stiftung
Raffaela Mikulla
TiL ist nicht nur ein
fach ein Programm,
es ist
mehr wie eine große
Familie, in der ich
mich
sehr, sehr wohlfühle.
Ich habe es noch ke
in einziges Mal bereut, mi
ch angemeldet zu ha
ben.
Obwohl – oder vie
lleicht gerade weil
– jeder
Einzelne so untersch
iedlich ist, verstehen
sich
alle. Herkunft, Ausse
hen, Sprache: das
alles
spielt keine Rolle. Ma
n wird akzeptiert, so
wie
man ist. Toleranz, an
dere und deren Me
inu
ng
respektieren, Selbs
tständigkeit, Pflich
t- und
Selbstbewusstsein,
all das ist nur ein
kleiner
Teil dessen, was ich
bei TiL gelernt habe
.
„
“
TiL-Stipendiatinnen und -Stipendiaten vor dem Weißen Haus in Washington.
Alvina Hoffmann
TiL hat mir neue Dim
ensionen offenbart,
meinen Horizont erweit
ert, meine Wurzeln
tie
fer
schlagen lassen. TiL
hat mir gezeigt, da
ss
ich
auf dem richtigen We
g bin. TiL war die grö
ßte
(Selbst-)Bestätigun
g in meinem Leben.
TiL gibt
mir Rückhalt und off
enbart mir gleichzei
tig ungeahnte Möglichkeite
n und Perspektiven.
„
“
Anna Vilkova
ilkova
„
Es sind nicht die finanziellen Aspekte, mit de-
nen mich TiL am stärksten unterstützt hat. Es
ist das Vertrauen, die Anerkennung und die familiäre Atmosphäre, die ein festes Fundament
für mein kommendes Erwachsenenleben gelegt
haben. Das TiL-Programm ist eine wirklich tolle
“
2000
2001
2002
2003
„
“
und vielseitige Hilfe für Jugendliche aus aller
Welt.
Lynn Nguyen
Müneignis bisher fand in
Mein schönstes TiL-Er
uns
statt, wo einige von
chen vor zwei Jahren
nn
ka
Ich
Oper besuchten.
zum ersten Mal eine
lungsan die einzelnen Hand
mich bis heute noch
dieses
,
rum
und bin froh da
abschnitte erinnern
und
anderen Stipendiaten
schöne Erlebnis mit
se
zu dürfen. Durch die
Stipendiatinnen teilen
rwo
t
der Annahme bestätig
Erfahrung bin ich in
gweilig
nz und gar nicht lan
den, dass Opern ga
beeins
au
d, sondern durch
oder nervtötend sin
ssant sein können.
druckend und intere
2004
Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
2006
2007
2008
2009
20
010
20055 Stiftung
25
Einleitung
2006
Meilensteine
Projekte
Stiftung
MODUS F:
Führung entscheidet über Schulqualität
Prof. Dr. Rolf Dubs, wissenschaftliche Begleitung
des Modellversuchs MODUS F.
Auftaktveranstaltung des Modellversuchs
D
ie Leitung einer großen Schule ist an sich
mung bei allen Teilnehmern. Der Austausch der
schon eine besondere Aufgabe, doch es
Sorgen, Nöte und Probleme von Schulleitungen
ist in dieser Zeit eine ganz besondere Aufga-
über alle Schularten hinweg und das Ziel, diese
be, wenn Schulentwicklungsprozesse plan- und
gemeinsam zu lösen, machte Mut.
qualitätsvoll ablaufen sollen. Für mich kam die
Ausschreibung des Modellversuchs genau zu
Skeptisch, aber interessiert nahm ich dann am
dem Zeitpunkt, als ich die Leitung einer großen
ersten Ausbildungsabschnitt teil. Den Wert z. B.
Schule übernommen habe und mir klar war, dass
von Outdoortraining für Führungskräfte selbst
ganz besondere Leitungsaufgaben auf mich zu-
zu erleben, Führungsstrategien und Führungs-
kommen werden.
grundsätze zu erfahren,
sowie ein intensives
Zusammenwachsen der Gruppe – egal aus welDer Modellversuch entsprach also bereits mit
cher Schulart – sind nur einige wertvolle Mosa-
der Ausschreibung meinen Bedürfnissen: Füh-
iksteinchen der hochqualifizierten Ausbildung.
rung anders, moderner, effektiver gestalten,
Ohne die Finanzierung durch die Stiftung wäre
Ahnung von Führungsinstrumenten und Füh-
dies nicht möglich und der ganze Modellversuch
rungsgrundsätzen zu bekommen, das war ge-
dann sicher nicht so effektiv gewesen.
nau das, was ich brauchen konnte.
Und was änderte sich an der Schule? In Schul-
26
Nachdem meine Bewerbung erfolgreich war,
leitung mit allen Konsequenzen Verantwortung
fuhr ich sicher skeptisch zur ersten Vollver-
zu delegieren, hat unsere Schule verändert. Er-
sammlung. Das wunderbare Ambiente des Ne-
freulich, wie Kolleginnen und Kollegen auch ger-
belhorns schuf schnell eine positive Grundstim-
ne Verantwortung übernehmen, daran wachsen,
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
auf dem Nebelhorn
sich bewähren und Freude daran haben. Die
Lehrkräfte, die sich als Teil des Gesamtwerks
nun entstandene gemeinsame Vertrauensba-
Schule sehen. All dies wäre in dieser Qualität
sis und das gemeinsame Verantwortungsgefühl
und Zielorientierung nicht leistbar. MODUS F hat
bzgl. Schulleitungshandeln ist heute an unserer
uns dazu in die Lage versetzt, ist also auch bei
Schule nicht mehr wegzudenken. Als Schullei-
den Kindern angekommen.
ter die erforderlichen Freiräume zu bekommen,
um Personalführung tatsächlich zu praktizieren,
Besonderer Dank gilt daher der Stiftung Bil-
wurde eine ganz neue Erfahrung. Die Trans-
dungspakt Bayern, die diesen Weg erst möglich
parenz des Schulleitungshandelns bekam eine
gemacht hat. Ohne die qualitätsvolle Ausbil-
neue Qualität und die neu entstandenen Bewäh-
dung auch der neuen mittleren Führungskräfte
rungsfelder brachten Bewegung in die kollegia-
wäre aus unserer Sicht der Erfolg bei uns nicht
len Strukturen. Diese neue Führungskultur war
möglich gewesen.
im Kollegium Voraussetzung für VeränderungsKlaus Jeggle,
prozesse.
ehemaliger Schulleiter der
Volksschule St. Georg, Vilshofen
Wir sind heute eine Schule mit einem breiten
Bildungsangebot und vielen innovativen Projekten. Wir haben die letzten 3 Jahre und die
nächsten 3 Jahre eine Generalsanierung bei
laufendem Betrieb zu organisieren, wir sind ein
großes Kollegium und brauchen kollegiale Fallberatung, Coaching, Methodencurriculum und
2000
2001
2002
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2004
2005
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
22006
6
2007
2008
2009
2010
0
27
Einleitung
2007
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Naturwissenschaften machen Spaß
Frühe naturwissenschaftliche Förderung im Projekt GribS
m März 2007 startete die Stiftung Bildungspakt
I
liche Förderung berücksichtigen. Zum anderen
Bayern in Kooperation mit dem Bayerischen
erarbeiten die Schulen Best-Practice-Beispiele.
Staatsministerium für Unterricht und Kultus und
Vieles hat sich seit der Auftaktveranstaltung
dem Stiftungspartner E.ON den vierjährigen Mo-
in der Allianz Arena am 29. März 2007 in GribS
dellversuch „GribS – Grundschulen zur individu-
getan. Die Schulen nahmen mit Blick auf die
ellen Förderung bayerischer Schülerinnen und
vereinbarten Ziele im Frühjahr 2007 engagiert
Schüler“.
die Arbeit auf: Forscherlabore und Experimen-
Die insgesamt 16 GribS-Modellschulen in ganz
tierstationen im Schulhaus werden installiert,
Bayern haben es sich zur Aufgabe gemacht, eine
in speziellen GribS-Stunden wird der Forscher-
systematische individuelle Förderung aller Schü-
geist der Kinder bei Experimenten und Versu-
lerinnen und Schüler in den Fokus zu nehmen.
chen geweckt, GribS-Projekttage und -Eltern-
Leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler
abende werden durchgeführt, Kooperationen mit
sollen dabei ebenso wie besonders begabte op-
dem benachbarten Gymnasium zur Installation
timal gefördert werden. Stellvertretend für alle
von Tutorensystemen im Bereich Naturwissen-
anderen bayerischen Grundschulen werden in
schaften eingegangen und externe Partner in die
den GribS-Schulen Konzepte zur individuellen
Schule geholt. Um die Modellschulen in ihrer Ar-
Förderung erarbeitet, erprobt und evaluiert. Ne-
beit zu unterstützen, besucht die Projektleitung
ben den 16 GribS-Schulen gibt es noch sieben
regelmäßig die Standorte. Dabei wurde sie gele-
Vergleichsschulen. Der Modellversuch wird von
gentlich auch von den Projektpartnern aus dem
Prof. Dr. Andreas Hartinger und seinem Team
Kultusministerium und von E.ON begleitet.
von der Universität Augsburg wissenschaftlich
begleitet.
chen Fortbildungen im Modellversuch ein. Be-
Ziel des Schulversuchs ist es, durch die Beto-
darfsorientiert und zielgerichtet werden die Lehr-
nung und Förderung der Naturwissenschaften die
kräfte und Schulleitungen der GribS-Schulen in
Leistungen der Schülerinnen und Schüler in die-
den Bereichen Naturwissenschaften und indivi-
sem Fachbereich, aber auch in anderen Fächern
duelle Förderung fachlich und methodisch-didak-
zu steigern. Dies geschieht zum einen durch die
tisch weitergebildet. Die jährlich stattfindenden
Weiterentwicklung des herkömmlichen Heimat-
Vollversammlungen dienen der Information der
und Sachunterrichts. Zu diesem Zweck entwi-
GribS-Schulen, der Schulaufsicht und der Pro-
ckeln die Modellschulen Unterrichtseinheiten und
jektpartner über aktuelle naturwissenschaftliche
Materialien, die individuelles Lernen ermöglichen
und methodisch-didaktische Themen sowie dem
und zudem auch die mathematische und sprach-
gegenseitigen Erfahrungsaustausch.
Forscher von Morgen: Kinder beim eigenständigen
Experimentieren.
28
Einen großen Stellenwert nehmen die zahlrei-
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Am 7. Mai 2007 präsentierten Kultusminister Siegfried Schneider,
Dr. Peter Deml, Vorstandsvorsitzender der E.ON Bayern AG, und Regina Pötke, Geschäftsführerin der Stiftung Bildungspakt Bayern, in
einer Pressekonferenz den Modellversuch der Öffentlichkeit.
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Grundschulen zur individuellen Förderung
bayerischer Schülerinnen und Schüler
Im letzten GribS-Jahr werden die gewonnenen
Modellversuch sollen einem breiten Publikum
Ergebnisse auf ihre allgemeine Umsetzbarkeit
vorgestellt werden. Ein Buch mit den besten
überprüft und die Konzepte ggf. daraufhin ver-
Unterrichtsbeispielen und Ideen ist in Planung,
ändert. Die Erkenntnisse aus dem vierjährigen
ebenso eine Fortbildungsreihe.
GribS in der Comenius-Grundschule Buchloe
A
ls wir im Frühjahr 2007 vom GribS-Projekt
Heute ist GribS ein
erfuhren, war für unsere Schule sofort klar:
zentraler Punkt in un-
Hier wollen wir mitmachen! Bei uns gab es schon
serem
seit Jahren eine Lernwerkstatt, in der auch das
Die Schülerinnen und
naturwissenschaftliche Arbeiten eine Rolle spiel-
Schüler warten voller
te. Wir fingen an, Konzepte zu entwickeln, wie wir
Freude auf ihre „Ver-
das naturwissenschaftliche Arbeiten in alle Jahr-
suchswoche“, in der sie
gangstufen schülergerecht einbinden konnten.
sich einmal im Jahr eine
Von den kleinsten Schülerinnen und Schülern in
Schulleben.
ganze Woche lang nur
den 1. Klassen bis hin zu unseren „Großen“ soll-
mit
ten alle einen handlungsorientierten, aber auch
senschaftlichen Thema
fachlich anspruchsvollen Unterricht erhalten, der
beschäftigen. Kaum ein
möglichst die Fähigkeiten aller berücksichtigt.
Schüler vergisst, vor dem Versuch eine Vermu-
Wir freuten uns sehr, als wir hörten, dass wir
eine der 16 GribS-Modellschulen werden! Lehrer-
einem
naturwisProfessor Zweistein.
tung aufzuschreiben und das Versuchsprotokoll
vollständig auszufüllen.
teams fanden sich zusammen und erstellten in
Neben unseren Versuchswochen sind natur-
gelegentlich auch schweißtreibender Arbeit Ver-
wissenschaftliche Themen auch im „normalen“
suchsbeschreibungen und Sachtexte, laminier-
HSU-Unterricht ein wichtiger Bestandteil. In
ten, stellten Materialien her, kauften ein, testeten
speziellen Forscheraufgaben zeigen die Schü-
und überarbeiteten verschiedene Versuche. Jetzt
lerinnen und Schüler durch selbst ausgedachte
konnte es in den Klassen losgehen. Am Anfang
Experimente, z. B. dass Wasser in der Luft ist
war dann die Spannung groß, als es hieß: „Wir
bzw. wie man einen Magneten schweben lassen
arbeiten wie richtige Forscher.“
kann. Für uns Lehrkräfte ist es faszinierend, wie
die Kinder miteinander diskutieren, Materialien
zusammensuchen, Ideen ausprobieren, auf die
wir als Erwachsene nie kommen würden, und so
die Aufgaben lösen.
Mit „Professor Zweistein“ haben wir ein neues
Mitglied in unserer Schulfamilie. Dieser stellt in
einem Brief allen Kindern der Schule jeden Monat
eine Forscherfrage, die sie zu Hause beantworten
sollen und deren Lösung sie danach in der Klasse
vorstellen können. Kinder, die die Aufgabe lösen,
sind unsere „Forscher des Monats“.
Monika Herb, GribS-Koordinatorin
der Comenius-Grundschule Buchloe
Eine Forscherklasse des Modellversuchs GribS aus
Bischofswiesen.
2000
2001
2002
2003
2004
200
05
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
2006
220077
2008
2009
20
010
29
Einleitung
2007
Meilensteine
Projekte
Stiftung
KOMPASS:
Kompetenz aus Stärke und Selbstbewusstsein
Für jeden das passende Material.
Selbstständiges Arbeiten ...
„KOMPASS hat bewirkt, dass die historisch
gewachsene ‚Trennwand’ zwischen Lehrkräften und Schülern ins Wanken geraten und die
Freude am Denken merklich gestiegen ist!“
(Staatliche Realschule für Knaben, Freilassing)
Eltern, deren Vorschläge auch in die Konzeption
eingehen. Die Rückmeldung ist positiv. Schülerinnen und Schüler spüren mehr Verantwortung
und treten selbstbewusst auf. Sie steuern Lern-
30
s gibt viele gute Gründe, die für KOMPASS
E
prozesse selbst und können frei entscheiden,
sprechen! Realschulrektor Markus Hösl-Lie-
welche Lernform hierfür die richtige ist und for-
big von der Walter-Mohr-Realschule Traunreut:
dern ihre KOMPASS-Stunden ein. Als Lehrkraft
„Wir haben uns 2007 zur Teilnahme am Schul-
schätzt man die Diversität der Lernformen sowie
versuch KOMPASS entschieden, weil wir zuneh-
der Aktionen und Projekte, die von den Schü-
mend feststellen, dass herkömmliche Lehrme-
lerinnen und Schülern begonnen, durchgeführt
thoden durch aktive Schülerbeteiligung verstärkt
und abgeschlossen werden. Klare Regeln helfen
und erweitert werden müssen, um aktive Lern-
bei der Gestaltung der Vorhaben. Nach knapp
prozesse zu ermöglichen. Durch die Einführung
drei Jahren im Schulversuch stellen wir fest,
von KOMPASS-Stunden, die es den Schülerinnen
dass natürlich nicht in allen Bereichen die No-
und Schülern zeitlich, aber auch inhaltlich er-
tenleistungen verbessert werden konnten, doch
lauben, zielgerichtet an unterrichtlichen, schuli-
erfahren wir täglich, wie wichtig es für die Schü-
schen und außerschulischen Projekten zu arbei-
lerinnen und Schüler ist, ihre Selbstwirksamkeit
ten, stellen wir eine erhöhte Bereitschaft fest,
zu erfahren. Die Beteiligung an und die Verant-
sich zu engagieren und einzubringen. Die Lehr-
wortung für schulische Aktionen sind stark ge-
kraft steht mehr als Lerncoach zur Verfügung,
stiegen, wodurch viele Kompetenzen (soft skills)
eine spürbare Entlastung während der Unter-
erworben werden, die von der Gesellschaft ge-
richtsstunden ist die Folge. Dies spüren auch die
fordert werden.“
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Kompetenz aus
Stärke und
Selbstbewusstsein
... individuelles Fördern ...
... und eigenständiges Experimentieren.
Und eine Kollegin aus der Theresia-Gerhar-
schafft, ‚den Hebel im Kopf’ umzulegen und
dinger-Realschule ergänzt:
die Fixierung auf Fehlersucherei zu überwin-
„Mir tun die verstärkte Zusammenarbeit
den. Mir tut es gut, in die Klasse gehen zu
und der rege Austausch gut. Ich schätze am
können, ohne ständig die Hauptperson sein
Modell, dass es mir die Rahmenbedingungen
zu müssen.“
Von links nach rechts: Staatssekretär Dr. Huber,
Dr. Fußstetter, Herr Lind - Vorstandsvorsitzender
der Sparda-Bank München e.G., Frau Miedl und
Herr Hackl bei der 5. Vollversammlung.
2000
2001
2002
2003
2004
Prof. Dr. Annette Scheunpflug, wissenschaftliche Begleitung des
Modellversuchs KOMPASS, hat den Lehrstuhl für Allgemeine Erziehungswissenschaft I an der Universität Erlangen-Nürnberg inne.
2005
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
2006
220077
2008
2009
2010
0
31
Einleitung
2008
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Ein „plus“ für Bayerns Berufsschulen
Rosa Mayer,
Leiterin der
Berufsschule
Berchtesgadener
Land, Freilassing
„Doppelqualifizierungen stehen bei Eltern und
Projektschülerinnen und -schüler der
Berufsschule Ostallgäu
leistungsbereiten und leistungsfähigen Jugend-
„
lichen hoch im Kurs.“
Das Unterrichte
n in Berufsschu
le-plus-Klassen ist angenehm
, weil die Schü
ler motiviert
sind und ein Ziel
vor Augen habe
n.
Mit dem neuen Angebot von Berufsschule
“
plus haben nun auch Auszubildende aller dualen Ausbildungsberufe und Berufsfachschülerinnen und Berufsfachschüler mit anerkannten
Berufsabschlüssen die Möglichkeit, gleichzeitig
den Berufsabschluss und die Fachhochschulreife zu erwerben. Erste Erfahrungen zeigen, dass
sich die meisten teilnehmenden Jugendlichen
den
damit
verbundenen
Zusatzbelastungen
überzeugt stellen. Durch die dabei erworbenen
allgemeinbildenden Qualifikationen sehen sie
für sich bessere Zukunftschancen, sei dies nach
der Ausbildung im eigenen Betrieb oder auf dem
internationaler werdenden Arbeitsmarkt.
de Bildungsgänge wie
Doppelt qualifizieren
in
deuten Eliteförderung
Berufsschule plus be
ng par excellence.
der beruflichen Bildu
„
“
„
Das Programm leistet einen wich
tigen Beitrag zur Weiterentwicklung der
Durchlässigkeit des bayerischen Schulsy
stems sowie
zur Erholung der Zahl der Hoc
hschulreifen in
Bayern.
“
Diese Einschätzung erfolgt unabhängig davon,
ob anschließend ein Studium angestrebt wird
oder nicht. Sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrkräfte schätzen bei diesem
Bildungsangebot das Zusammenwirken von Jugendlichen der verschiedensten Berufsgruppen
sehr positiv ein, da sie sich gegenseitig ergänzen und bereichern können. Sämtliche teilnehmenden Schülerinnen und Schüler empfehlen
diese neue Möglichkeit der Doppelqualifizierung
daher auch geeigneten Interessentinnen und
Interessenten weiter.“
Berufsschule plus-Unterricht an der
Berufsschule Starnberg
32
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Was ist „Berufsschule plus“?
• „Berufsschule plus“ ist für besonders leistungs-
• Der Unterricht findet entweder während der
bereite und -fähige Schülerinnen und Schüler
Woche am Spätnachmittag beziehungsweise
eine attraktive Möglichkeit, zeitgleich mit ei-
Abend im Anschluss an die betriebliche Aus-
nem dualen Berufsabschluss auch die Fach-
bildung, den Berufsschul- oder Berufsfach-
hochschulreife und damit eine Doppelqualifi-
schulunterricht, am Freitagnachmittag oder an
zierung zu erlangen.
Samstagen statt.
• Durch einen dreijährigen Zusatzunterricht in
• Unabhängig davon, welche Variante eingeführt
den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch
ist, eines ist allen gemeinsam: Die Schülerin-
sowie Gesellschafts- und Naturwissenschaften
nen und Schüler leisten ein erhebliches „plus“
werden die Schülerinnen und Schüler an das
an Engagement und Lernzeit zusätzlich zu ihrer
Fachhochschulreifeniveau herangeführt.
Berufsausbildung in Betrieb und Berufsschule!
„Berufsschule plus“-Unterricht an der Berufsschule Vilshofen
Warum lohnt es sich, an „Berufsschule plus“ teilzunehmen?
ermöglicht den Absolventinnen und Absolventen ein Studium an einer Fachhochschule!
erspart den Auszubildenden nach der Ausbildungszeit oder Berufstätigkeit einen
mühsamen Wiedereinstieg in den schulischen Lernprozess!
macht die Schülerinnen und Schüler durch ihre monatliche Ausbildungsvergütung
finanziell ein kleines Stückchen unabhängig vom Elterneinkommen!
verkürzt durch die Zeitparallelität zur Berufsausbildung die Dauer zur Erlangung der
Fachhochschulreife um ein ganzes Jahr!
erhöht die Durchlässigkeit des bayerischen Schulsystems und die Anzahl der Hochschulzugangsberechtigten!
2000
2001
2002
2003
2004
2005
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
2006
2007
220088
2009
2010
0
33
Einleitung
2009
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Erste Schulen erhalten MODUS-Status
Das Johann-Schöner-Gymnasium freut sich über den Status MODUS-Schule
„Die Auszeichnung MODUS-Schule sehen wir als
MODUS-Status
Bestätigung und gleichzeitig auch als Anerken-
Neben den freigegebenen MODUS-Maßnah-
nung einer jahrelangen kontinuierlichen Schul-
men haben alle bayerischen Schulen seit dem
entwicklung. Mit diesem Vertrauensvorschuss
Schuljahr 2008/09 die Möglichkeit, für fünf
der verantwortlichen Stellen im Kultusministeri-
Jahre den Status einer MODUS-Schule zu er-
um haben wir nunmehr die Chance, eigene Wege
halten, wenn sie in der externen Evaluation
in der schulischen Weiterentwicklung zu gehen,
bestimmte qualitative Voraussetzungen erfül-
neue Lern- und Arbeitsformen zu erproben und
len. Bisher gibt es 23 MODUS Schulen.
Innovationen bei den Leistungserhebungen an-
Der MODUS-Status ermöglicht den Schulen
zudenken.
aus pädagogischen Gründen von der Schul-
Erste Ideen dazu haben einige Kollegen schon
ordnung abzuweichen.
diskutiert. Sie wollen Prüfungsformen erproben,
die den unterschiedlichen Lerntypen der Schülerinnen und Schüler gerechter werden, d. h. individuelle Formen der Aufgabenstellungen wie Kombinationen aus Individual- und Gruppenarbeit in
den Schulaufgaben vorlegen und evaluieren.
uns Eltern Ansporn weiterzumachen.“
Dies alles wäre nicht möglich gewesen, wenn
die Stiftung Bildungspakt Bayern uns nicht über
Schülervertreter und Elternbeirat erkennen
all die Jahre mit ihrem Angebot zur Seite gestan-
zurecht im Modusstatus ein Potenzial zur wei-
den hätte. Wir haben die Stiftung als verlässli-
teren Verbesserung des schulischen Lern- und
chen Partner erkannt und die gebotenen finanzi-
Arbeitsklimas und wollen ihre aktive Mitarbeit in
ellen und personellen Ressourcen auch genutzt.
die Eltern-Lehrer-Schüler-Arbeitskreise einbrin-
Im Bereich der Naturwissenschaften wurden
gen. Die Vorsitzende des Elternbeirates reagierte
mit Unterstützung des Bildungspaktes die Pro-
spontan mit einem: „Das ist ja prima (…) aber
filbildung und die Kooperation der Fachbereiche
mal ehrlich, das haben wir uns auch verdient“
verbessert, individuelle Arbeitsformen und Team-
und für die Zukunft konstatiert sie: „Das ist für
arbeit der Schülerinnen und Schüler erprobt und
fächerübergreifende inhaltliche Aspekte des naturwissenschaftlichen Unterrichts erarbeitet.
Wichtig für uns war dabei auch die Tatsache,
dass der eingeschlagene Weg der schulischen
Entwicklung
von
Fachleuten
wissenschaftlich
begleitet wurde. So konnten wir uns erfolgreich
beim i.s.i. Wettbewerb 2006 platzieren, um uns
anschließend nach gelungener Bewerbung von
2006-2009 als „Center of Excellence“ im Bereich
der Naturwissenschaften zu bewähren. Den erreichten Qualitätsstandard müssen wir erhalten
und weiter ausbauen, denn nur aktuelle Qualität
bringt uns weiter, nicht der Ruhm vergangener
Tage. Dafür müssen wir alle arbeiten.“
Das Johann-Schöner-Gymnasium in Karlstadt besteht
seit dem Schuljahr 1970/71. Es ist ein staatliches naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches
Gymnasium mit der Sprachenfolge Englisch, Latein
oder Französisch und der spät beginnenden Fremdsprache Spanisch.
34
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
StD Wolfgang Merklein,
Mitarbeiter in der Schulleitung des
Johann-Schöner-Gymnasiums
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
ereits seit 1998 hatte sich das Kollegium un-
B
ter dem Motto „Schule auf dem Weg“ um eine
Neubestimmung des Schulprofils bemüht. In kleinen Schritten erarbeitete sich eine Steuerungsgruppe das organisatorische Know-how, schuf
Netzwerke mit anderen Schulen in Deutschland,
um über den Tellerrand blickend neue Konzepte
des Lernens und Lehrens zu entwerfen und dabei
auch pädagogisches Neuland zu betreten.
Eltern-Lehrer-Schüler-Arbeitsgruppen entwi-
Die Stiftung Bildungspakt zu Besuch beim Johann-Schöner-Gymnasium.
ckelten nach einer internen Evaluation und der
grundlegenden Stärken-und-Schwächen-Analyse
im Rahmen der Zielvorgaben Handlungsansätze,
um alle Bereiche des schulischen Lebens zu verbessern. Die Eltern- und Schülervertreterinnen
und -vertreter werden zu allen Konferenzen eingeladen, erhalten Rederecht und werden regelmäßig über das schulische Leben informiert.
2001 verabschiedete die Schulfamilie – LehrerSchülerschaft und Eltern – einstimmig ein Schulleitbild und 2008 erarbeiteten die MINT-Fachschaften ein eigenes Fachbereichsprogramm. Im
weiteren Verlauf formulierten Schulleitung und
Kollegium in Abstimmung mit den Eltern und
der Schülerschaft aus den Leitbildsätzen Ziele,
beschrieben Standards und Maßnahmen für die
Verbesserung der Lernkompetenz und waren dabei immer auf der Suche, den eigenen pädagogi-
Seinen Bildungsauftrag sieht das Karlstadter Gymnasium seit jeher nicht
nur in der Erfüllung des Regelunterrichts, wofür großzügige Fachräume zur
Verfügung stehen, sondern auch in innovativen Unterrichtsformen, zu deren
Umsetzung neue Konzepte für eigens geschaffene Räume, wie Lernatelier
und Lernstudio erarbeitet wurden.
schen Spielraum zu erweitern.
Bei all diesem Bemühen geht es immer um die
Sicherung und Optimierung der Unterrichtsqualität. Die interne Evaluation, die zu einem festen Bestandteil der Qualitätssicherung wurde,
gibt Gewissheit über die zu erwartenden Ergebnisse. Nachsteuern der pädagogischen Ansätze
oder auch das Starten von Innovationen erfolgt
in einer ausgeprägten Konferenzkultur und durch
eine
Kommunikationsstruktur
zwischen
den
schulischen Partnern. Lehrkräften und Schülern,
aber auch den Eltern werden Entfaltungs- und
Teilnahmemöglichkeiten in vielen Bereichen des
schulischen Lebens gegeben.
2000
2001
2002
2003
Individuelles Lernen im Lernatelier.
2004
2005
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
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22009
9
2010
0
35
Einleitung
2010
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Optimale Förderung des Kindes im Blick:
Beispiel Flexible Grundschule
A
Schülerin und des Schülers angepasst werden.“
sich Grundschülerinnen und Grundschüler in
Das Fazit für die Stiftung Bildungspakt Bayern
ihrem individuellen Lerntempo Grundfertigkeiten
ist entsprechend: Die Schule muss sich auf das
des Lesens, Schreibens und Rechnens an.
Kind einstellen.
n 20 Modellschulen in ganz Bayern eignen
„Wir wollen die Grundschule im Freistaat künf-
Im Schulversuch „Flexible Grundschule“ wer-
tig noch stärker als bisher auf das einzelne Kind
den die ersten beiden Jahrgangsstufen der
hin abstimmen“, so beschreibt der Staatsse-
bayerischen Grundschule in einer Flexiblen Ein-
kretär und Vorstandsvorsitzende der Stiftung
gangsstufe organisiert, die als jahrgangskom-
Bildungspakt Bayern, Dr. Marcel Huber, die Ziel-
binierte Klasse geführt wird. Diese können die
richtung des neuen Projekts „Flexible Grund-
Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer
schule“ bei der Vorstellung des Rahmenkonzepts
Begabung, ihrer Entwicklung und ihrer Vorbil-
im Oktober 2009. „Das erste schulische Angebot
dung in einem individuellen Tempo zwischen
soll optimal an die individuelle Entwicklung der
einem und drei Jahren durchlaufen. Der große
In der „Flexiblen Grundschule“ fließen
Das Konzept der „Flexiblen Grund-
verschiedene innovative Konzepte zu-
schule“ ist ein Geschenk an Zeit für
sammen. Die Jahrgangsmischung ist
das Lernen in der individuellen Lern-
für die Lehrpersonen eine immense
geschwindigkeit, für das individuelle
Herausforderung, aber sie veranlasst
Wahrnehmen und für das individuelle
dazu, nach besseren Wegen zur Förde-
Fördern und Fordern.
rung aller Kinder – mit ihren sehr un-
Evelyn Sehling, Schulamtsdirektorin
terschiedlichen Voraussetzungen – zu
im Landkreis München,
suchen. Sie ist eine richtige Antwort
Mitglied im Projektbeirat
auf die Diversität der Kinder der Grundschule.
Prof. Dr. Angelika Speck-Hamdan,
Universitätsprofessorin für Grundschul-
In der Schuleingangsphase werden die
pädagogik und -diaktik an der LMU München,
Lernmotivation und die Einstellung zur
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat
Schule grundgelegt, die den ganzen
Bildungsweg beeinflussen können. Ich
Das Projekt „Flexible Grundschule“
erwarte mir von dem Projekt „Flexib-
nimmt endlich auch den Schultyp in
le Grundschule“, dass alle Kinder von
den Blick, den ausnahmslos alle Schü-
Anfang an positive Lernerfahrungen
lerinnen und Schüler durchlaufen und
machen und Lernfreude entwickeln,
wo der Grundstein der Bildung und
da sie durch individualisierende Un-
des Lernens gesetzt wird: die Grund-
terrichtsformen weniger unter- bzw. überfordert
schule und mit ihr auch vorschulische
werden. Dies würde längerfristig dazu führen,
Einrichtungen. Durch eine stärkere
dass weniger Kinder auf dem Weg durch das
individuelle Förderung von Anfang an
Bildungssystem verloren gehen. Voraussetzung
verspreche ich mir eine nachhaltige Wirkung auf
hierfür ist aber, dass Lehrerinnen und Lehrern
die gesamte Schullaufbahn eines Kindes.
ausreichend Zeit gegeben wird, den individuellen
Johanna Rumschöttel,
36
Lernfortschritt der Kinder zu begleiten.
Landrätin im Landkreis München, Mitglied im
Dorothea Haußmann, Lehrerin an der
Vorstand der Stiftung Bildungspakt Bayern
Grundschule Hans-Sachs-Straße, Fürth
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Vorteil ist: Die Schülerinnen und Schüler verblei-
Im Modellversuch sollen zahlreiche Fragen be-
ben auch bei einer Verweildauer von 3 Jahren
antwortet werden, z. B.: Welche methodische
in ihrem gewohnten Klassenverband. Am Ende
Vorgehensweise kann den individuellen Ansprü-
der Eingangsstufe sollen alle Kinder flüssig lesen
chen des einzelnen Kindes am besten gerecht
und schreiben können, die Grundrechenarten im
werden? Wie kann das Leistungspotenzial des
Zahlenraum bis 100 beherrschen und über ein
einzelnen Kindes noch besser analysiert wer-
positives Selbstkonzept verfügen, bevor sie in
den? Welche Formen der Leistungserhebung, die
die dritte Jahrgangsstufe wechseln.
den individuellen Lernwegen Rechnung tragen,
Das Projekt „Flexible Grundschule“ wird von
ergeben sich daraus?
der Stiftung Bildungspakt Bayern in Kooperation
Der Schulversuch ist einschließlich des vorbe-
mit dem Staatsministerium für Unterricht und
reitenden Schuljahres 2009/2010 auf insgesamt
Kultus durchgeführt und von der Grundsatzab-
vier Jahre angelegt und dauert bis zum Schul-
teilung des ISB wissenschaftlich evaluiert.
jahr 2012/2013.
Das oberste Ziel aller am Bildungssys-
fördert wird. Außerdem werden die Kinder in der
tem verantwortlich Beteiligten muss
Flexiblen Grundschule vom Eintritt in die Schule
es sein, jedes Kind und jeden Jugend-
an zum selbstständigen Arbeiten angeleitet. So-
lichen in seiner Eigenart, Persönlich-
mit wird bei den Schülerinnen und Schülern eine
keit und seinem individuellen Lern-
gesunde Selbsteinschätzung und eine solide Ar-
und Leistungsvermögen an- und ernst
beitshaltung angebahnt.
zu nehmen sowie dementsprechend
Karl-Heinz Deublein,
zu fördern. Der Ansatz der „Flexiblen
Rektor der Grundschule Wartmannsroth
Grundschule“ zieht die Konsequenzen
aus dieser Zielsetzung und bereitet in Theorie
und Praxis den Weg in diese Richtung. Von Herzen begrüße und unterstütze ich persönlich diese
Dem Projekt „Flexible Grundschule“
Entwicklung. Ich wünsche dem Projekt und der
stehe ich sehr positiv gegenüber. Ich
dahinter stehenden Denkweise die entsprechen-
erwarte mir von der Flexiblen Grund-
den Auswirkungen in allen Bereichen unseres
schule, dass viele „Schwächen“
Bildungs- und Schulsystems, damit notwendige
hoben werden können bzw. dass man
Entwicklungen auch über den Grundschulbereich
sie gar nicht entstehen lässt,
hinaus Veränderungen anstoßen.
die Stärken mehr gefördert werden
bedass
Marina Lindner, Regierungsschulrätin an der
und dass man versteckte Potenziale
Regierung von Oberfranken
der Kinder wecken kann. Als weitere
große Vorteile dieses Projektes sind sicherlich
Von der Einführung der „Flexiblen
die Förderung der sozialen Kompetenz und des
Grundschule“ erwarte ich mir, dass
selbstständigen Arbeitens zu nennen.
jedes Kind noch besser als bisher
Armin Ebner, Elternbeiratsvorsitzender der
bei seinem „Können“, das es in die
Grundschule Rotthalmünster
Schule mitbringt, abgeholt wird und
anschließend in seinem eigenen Arbeitstempo und seinen kognitiven
Fähigkeiten optimal individuell ge-
2000
2001
2002
2003
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2005
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
2006
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2010
0
37
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Ausblick:
Ergebnisse des Zukunftsworkshops
m 23. April und 25. Juni 2010 fand im Bay-
A
erischen Staatsministerium für Unterricht
und Kultus der Zukunftsworkshop der Stiftung
Bildungspakt Bayern statt. Ziel der beiden
• Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule
weiterentwickeln
• Zusammenarbeit von Wirtschaft und Schule
weiterentwickeln
Workshoprunden war, aus dem Kreis der Stifter
Vorschläge und Anregungen aufzunehmen, die
Personalentwicklung I: Netzwerke
für die zukunftsorientierte Ausrichtung der Stif-
• Austausch zwischen Schule und Wirtschaft
tung Bildungspakt wichtig sein könnten.
stärken
• Austausch zwischen Forschung und Schule
Folgende zwei zentrale Fragestellungen standen
dabei im Mittelpunkt:
verbessern
• Netzwerke zwischen Schulen aufbauen
a) Welche Ziele möchten Sie als Stifter durch
die Stiftung Bildungspakt Bayern mittelfristig
Personalentwicklung II: Lehrerrolle
erreichen?
• Lehrer zum Lernbegleiter weiterentwickeln
b) Wie sollte sich die Stiftung hierzu weiterentwickeln?
• Anerkennung
engagierter
und
innovativer
Lehrer fördern
Die anwesenden Stifter erarbeiteten unter Mo-
Personalentwicklung III: Führung
deration
Herrn
• MODUS F fortsetzen: Führungsstrukturen,
Staatssekretär Dr. Marcel Huber, folgende Hand-
-kultur und -instrumente weiterentwickeln
lungsempfehlungen für den Vorstand:
und in die Fläche tragen
des
Vorstandsvorsitzenden,
• Auswahlverfahren für Schulleiter und andere
Organisationsentwicklung
• Schulentwicklung vor Ort stärken
• Eigenverantwortung der Schulen als Grundprinzip stärken
• Zusammenarbeit der Schularten im differen-
Führungskräfte verbessern
• Beurteilungssystem an innovative Führungsmodelle anpassen
• Know-how der Stifter zur qualitativen Personalentwicklung nutzen
zierten Schulsystem fördern
Versammlung aller Stifter und Zustifter 2009. Viele engagierte Stifter und Zustifter nahmen auch am Zukunftsworkshop teil.
38
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Staatssekretär Dr. Huber moderierte die beiden Zukunftsworkshop-Runden.
Unterrichtsentwicklung I:
Unterrichtsentwicklung III:
Kompetenzorientierung
Verbindung von Arbeitswelt und Schule
• Kernkompetenzen vermitteln
• Praxisorientierung in allen Schularten
• Dynamischen Grundwissenskanon verfolgen
• Übergang Schule – Wirtschaft gestalten durch
• Medienkompetenz der Lehrerinnen und Lehrer
gezielte Vorbereitung der Schülerinnen und
sowie Schülerinnen und Schüler verbessern
Schüler (schulische Bildung durch betriebliche
• Teamfähigkeit
und
Kooperationskompetenz
stärker entwickeln
Ausbildung ergänzen)
• Verständnis für wirtschaftliche Prozesse bei
Lehrern und Schülern fördern
Unterrichtsentwicklung II:
• MINT-Fächer stärker gewichten
Fächerübergreifende, individuelle
Förderung
Weiterentwicklung der Stiftung
• Freiräume für projektorientierte Arbeit schaf-
• Stiftung als Forschungs- und Entwicklungsab-
fen
• Selbstverantwortung der Schülerinnen und
Schüler im Lernprozess stärken
• Teamentwicklung im Lehrerkollegium fördern
• Unterricht individualisieren
• Lerneffizienz des Unterrichts als zentrales Kriterium betonen
teilung des Staatsministeriums etablieren
• Akzeptanz der Stiftung bei Schulen und Schulaufsicht ausbauen
• Zentrale Themen und deren nachhaltige, flächendeckende Umsetzung fokussieren
• Mittelweg zwischen mutiger Zukunftsorientierung und pragmatischer Orientierung an der
Umsetzbarkeit finden
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
39
Stiftungsprojekte
im Jahr 2010
40
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Grundschulen zur individuellen Förderung
bayerischer Schülerinnen und Schüler
Projekte
Stiftung
Kompetenz aus
Stärke und
Selbstbewusstsein
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
41
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Berufliche Schulen entwickeln
hochwertige Angebote.
Regelmäßige Vollversammlungen der beteiligten Schulen dienen dem Erfahrungsaustausch.
Zahlreiche Maßnahmen haben
Marktreife erlangt
Projektjahres 2010/11 noch mit dem Schwesterversuch MODUS F abzustimmen und zu verfeinern.
D
er Schulversuch Profil 21 – berufliche Schu-
Auf der Vollversammlung Profil 21 im Dezem-
le in Eigenverantwortung – erfreut sich nach
ber 2009 wurde zudem beschlossen, die überaus
wie vor großer Beliebtheit bei den beruflichen
positiven Ergebnisse zu diesem Teil des Schul-
Schulen in Bayern. Aufgrund dieser Attrakti-
versuchs einer möglichst breiten Öffentlichkeit
vität und der guten Ergebnisse, die bislang er-
vorzustellen. Aus diesem Grund wurde von der
zielt wurden, konnten im letzten Jahr drei neue
Berufsschule Erding im Herbst 2009 eine sehr gut
Schulen mit innovativen Konzepten für die Mitar-
besuchte Veranstaltung mit allen Entscheidungs-
beit gewonnen werden. Im Detail sind dies das
trägern aus dem beruflichen Schulwesen organi-
Staatliche berufliche Schulzentrum Scheinfeld,
siert. In intensiven Dialogen konnten Standpunk-
die Berufliche Oberschule Regensburg und die
te erläutert und Missverständnisse ausgeräumt
Wirtschaftsschule Kitzingen. Da gleichzeitig vier
werden. Darüber hinaus wurde die Mittlere Füh-
Schulen ihre Projekte fertiggestellt haben und zur
rungsebene auch auf den Direktorentagungen
Halbzeit des Projekts ausgeschieden sind, arbei-
der beruflichen Schulen in den einzelnen Re-
ten nun insgesamt 17 bayerische Schulen an der
gierungsbezirken vorgestellt, wo sie auf großes
Stärkung der Eigenverantwortung im beruflichen
Interesse stieß. Die Bezirksregierungen konnten
Schulwesen. Unter den neuen Projekten finden
sich Anfang 2010 über den aktuellen Stand des
sich z. B. Vorschläge zur regionalen Vermarktung
Projekts bei der Dienstbesprechung in Dillingen
des beruflichen Bildungswegs oder zur familien-
informieren. In Augsburg fand wie auch in den
und gesundheitsfreundlichen Schule.
letzten beiden Jahren ein Erfahrungsaustausch
der schwäbischen Modus F- und Profil 21-Schu-
42
Ein Schwerpunkt der Arbeit war im vergange-
len statt. Er zeigte, dass die grundsätzliche Pro-
nen Jahr die Weiterentwicklung der Konzepte zur
jektkonzeption, die Besonderheiten jeder betei-
Mittleren Führungsebene. Hier konnten in der Ar-
ligten Schulart bei der Mittleren Führungsebene
beitsgruppe eine einheitliche Aufgabenbeschrei-
zu berücksichtigen, der richtige Weg ist.
bung und ein Einführungsmodell entwickelt wer-
Zur Unterstützung der Schulen bei der Einfüh-
den. Beide Konzepte sind im Verlauf des letzten
rung der Mittleren Führungsebene bietet die Stif-
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Daran nehmen Schul- und Projektleitungen sowie beteiligte Lehrkräfte teil.
tung hochklassige Trainingsmaßnahmen für neu
Homepage der Stiftung und bei den jeweiligen
hinzugekommene Führungskräfte an. Gleichzei-
Projektschulen zum Download angeboten.
tig haben alle bisherigen Teilnehmerinnen und
Im Teilprojekt „QmbS - Qualitätsmanagement
Teilnehmer die Möglichkeit, sich in Gruppen über
an beruflichen Schulen“ wurde im Berichtsjahr
ihre Erfahrungen auszutauschen. Insgesamt hat
eine zweite Staffel von Schulen aufgenommen.
sich im vergangenen Jahr gezeigt, dass die Ak-
Auf drei regionalen Informationsveranstaltungen
zeptanz und die Erfolge der Mittleren Führungs-
in Fürstenfeldbruck, Regensburg und Forchheim
ebene in den Projektschulen kontinuierlich zu-
wurden die Schulen vom Staatsinstitut für Schul-
nehmen.
qualität und Bildungsforschung über die Teilnahmebedingungen informiert und zu einer Bewer-
Neben der Mittleren Führungsebene wurden
bung ermutigt. Wie auch im vergangenen Jahr
zwölf weitere Maßnahmen, die in Profil 21 er-
mussten zahlreiche Bewerber aufgrund der limi-
probt werden, soweit fertiggestellt, dass auch
tierten Plätze auf die nächsten Runden vertrös-
andere Schulen davon profitieren können. Neben
tet werden. Aktuell arbeiten nun 60 berufliche
vielen Best-practice-Beispielen zur Unterrichts-
Schulen mit dem Qualitätsmanagementsystem
gestaltung, z. B. neue Formen der Teambewer-
Qmbs. Unterstützt werden sie dabei von speziell
tung, konnten auch Maßnahmen zum verbesser-
geschulten Beraterteams, die bei der Einführung
ten Berufseinstieg und zur besseren regionalen
behilflich sind. In den kommenden beiden Jahren
Vernetzung aller beruflichen Akteure freigegeben
wird sich die Teilnehmerzahl planmäßig auf über
werden. Zur Vorbereitung auf die Kammerprü-
100 QmbS-Schulen erhöhen.
fung dualer Ausbildungsberufe wurden kompetenzorientierte Prüfungen entworfen und deren
Ablauf mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam getestet.
Ein Flyer, der alle beruflichen Schulen Bayerns auf die neuen Maßnahmen hinweist, wird
zu Beginn des Schuljahres 2010/11 versandt.
Gleichzeitig werden zu allen dort veröffentlichten
Maßnahmen umfangreiche Materialien auf der
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
43
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Ein „plus“ an Lernleistung und Resultat
eit dem Schuljahr 2008/2009 können an
rinnen und Schüler das Programm Berufsschule
zehn Berufsschulen Bayerns besonders leis-
plus“gleichzeitig mit ihrem ersten dualen Berufs-
S
tungsbereite und -fähige Auszubildende in allen
ausbildungsjahr.
Ausbildungsberufen ein neues Angebot nutzen,
mit dem sie sich bereits während der dualen
• Öffnung des Programms für Auszubilden-
Berufsausbildung auch schulisch weiter qualifi-
de im zweiten Ausbildungsjahr der dualen
zieren können. In drei Jahren können sie neben
Ausbildung und der Berufsfachschulen
einem Berufsabschluss auch die Fachhochschul-
Im Schuljahr 2009/10 wurde das Programm auf-
reife erreichen.
grund der erhöhten Nachfrage auch für Auszu-
Der auf insgesamt vier Jahre angelegte Schulversuch Berufsschule plus ging im letzten Jahr in
bildende im zweiten dualen Ausbildungsjahr und
der Berufsfachschulen geöffnet.
die zweite Runde. Das ist Anlass genug, um auf die
vergangenen zwei Schuljahre zurückzublicken.
• Entwicklung der Schülerzahlen im zweiten Projektjahr Berufsschule plus
Was ist in den Schuljahren
2008/09 und 2009/10 passiert?
Insgesamt begannen im letzten Schuljahr 349
Schülerinnen und Schüler mit Berufsschule plus.
Davon entfielen 254 auf Auszubildende im ers-
• Entwicklung der Schülerzahlen im
ten Ausbildungsjahr, 24 auf Auszubildende an
ersten Projektjahr Berufsschule plus
Berufsfachschulen und 71 auf Auszubildende im
Im Schuljahr 2008/09 starteten an den zehn
zweiten Ausbildungsjahr.
ausgewählten Schulen insgesamt 273 Schüle-
An welchen Schulen gibt es „Berufsschule plus“?
Folgende zehn sogenannte „federführende“ Schulen wurden ausgewählt, die auch Schüler von
benachbarten Berufsschulen in den Schulversuch aufnehmen.
Berufsschule plus im Land
Staatliche Berufsschule Berchtesgadener Land
Staatliche Berufsschule Garmisch-Partenkirchen
Staatliche Berufsschule Starnberg
Staatliche Berufsschule Vilshofen
Staatliche Berufsschule Wiesau
Staatliche Berufsschule III Bamberg
(in Kooperation mit den Staatlichen
Berufsschulen Bamberg I und II)
Staatliches Berufliches Schulzentrum
Herzogenaurach-Höchstadt a. d. Aisch
(in Kooperation mit den Staatlichen
Berufsschulen III Fürth und Erlangen)
Staatliche Berufsschule Bad Kissingen
Staatliche Berufsschule Lauingen a. d. Donau
(in Kooperation mit der Staatlichen
Berufsschule Höchstädt)
Staatliche Berufsschule Ostallgäu
44
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
• Vorstellen des Projekts bei Ausbildungsleitertagungen durch die Projektleitung der
Stiftung Bildungspakt Bayern
Zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades auf der
Unternehmerseite wurde das Programm durch
die Projektleitung der Stiftung anlässlich folgender Ausbildungsleitertagungen vorgestellt:
• Ausbildungsleitertagung der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber (bayme vbm) am
17. März 2009 in Rosenheim
• Ausbildungsleitertagung der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber (bayme vbm) am
22. April 2009 in Roding
• Ausbildungsleitertagung der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber (bayme vbm) am
Gruppenarbeit an der Berufsschule Starnberg.
14. April 2010 in Asbach-Bäumenheim
• Zweite Vollversammlung aller teilneh• „Zwischenstandsaufnahme“ durch Schul-
menden Schulen im Bayerischen Staatsmi-
besuche der Projektleitung der Stiftung an
nisterium für Unterricht und Kultus in Mün-
acht Berufsschule plus-Berufsschulen in der
chen am 6. Juli 2010
Zeit von März 2010 bis Juli 2010
Folgende Themenkreise wurden schwerpunkt-
Nach fast zwei Jahren Laufzeit war es der Stiftung
mäßig auf dieser Vollversammlung bearbeitet:
wichtig, zur „Halbzeit“ eine Bestandsaufnahme
• Berufsschule plus-Lehrpläne
zu machen. Hierzu wurden acht der insgesamt
• Unterrichtsorganisation
zehn
• Prüfungsinhalte der Ergänzungsprüfung zum
Projekt-Berufsschulen
im
abgelaufenen
Schuljahr 2009/10 besucht. Die Treffen an den
Erwerb der Fachhochschulreife
noch fehlenden zwei Schulen mussten aus ter-
• Prüfungsorganisation und -ablauf
minlichen Gründen ins neue Schuljahr 2010/11
• Weitere rechtliche Fragen
verlegt werden.
Als besonders wertvoll erwies sich dabei, die
Die zahlreiche Teilnahme aller Projektschulen
bisherigen Erfahrungen „aus erster Hand“, das
und Schulaufsichten sowie die lebhaften Diskus-
heißt von Schulleitungen, Lehrkräften und auch
sionen bestätigten das hohe Engagement der
der Schülerschaft zu sammeln. Die Besprechun-
Modellversuchsschulen. Hierfür möchten wir al-
gen und Befragungen fanden daher gezielt zu
len am Projekt Beteiligten herzlichst danken, ver-
den
am
bunden mit der Bitte, in ihrem Bestreben und Be-
Abend oder an den Samstagen statt. Sie erga-
mühen um einen erfolgreichen Projektabschluss
ben, dass es durchaus Sinn macht, noch an der
zum Nutzen und Wohle unserer Schülerinnen
einen oder anderen Stellschraube zu drehen,
und Schüler auch in der „zweiten Halbzeit“ nicht
um optimale Ergebnisse und Bedingungen zu
nachzulassen und sie erfolgreich zum Berufsab-
ermöglichen.
schluss „plus“ Fachhochschulreife zu führen.
Berufsschule
plus-Unterrichtszeiten
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
45
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
KiDZ geht in die Verlängerung
er Modellversuch „KiDZ – Kindergarten der
D
Zukunft in Bayern“ endete im Juli 2009.
Ziel dieses Modellversuches war es, Kinder
bereits in der Kindertagesstätte noch stärker in-
Dr. Fußstetter überreicht den
Teams Beamer für ihre Multiplikationsaufgabe
dividuell zu fördern und frühe Lernfenster noch
besser zu nutzen.
KiDZ bot eine Plattform, um mögliche Formen
der frühkindlichen Förderung zu erproben und
wissenschaftlich abzusichern. Dazu wurden die
Kindergartenjahre und Elemente aus dem ersten Grundschuljahr zusammengelegt. Durch eine
intensive Kooperation konnten die Kulturen Kindergarten und Grundschule konstruktiv miteinander verbunden werden. Besonders Kinder aus
bildungsfernen und sozial schwachen Familien
profitieren von der gezielten Förderung.
Das Bayerische Staatsministerium für Unter-
Das Multiplikationsteam des Standorts Fürth.
richt und Kultus und das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und
Frauen verständigten sich darauf, KiDZ für zwei
Jahre in die Verlängerung zu schicken und die
positiven Evaluationsergebnisse und Erfahrungen einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung
zu stellen. Es sollte erprobt werden, wie das erworbene Wissen sowohl an die Basis und damit
direkt an die Kindertagesstätten und Schulen als
auch in die Ausbildung von Erzieherinnen und
Erziehern und Lehrkräfte herangetragen werden
kann. So wurde an den drei Standorten Günzburg, Fürth und Neunkirchen am Brand jeweils
Das Team des Standorts Günzburg.
ein Multiplikationsteam gebildet, das die KiDZInhalte verbreitet. Die Teams boten Fortbildungen auf regionaler Ebene für Kindertagesstätten
und Grundschulen, Fachakademien für Sozialpädagogik, für die Fachhochschule, für Grundschulseminare etc. an und erwiesen sich als äußerst
kompetente Referentinnen für den Bereich der
Kooperation von Kindertagesstätte und Grundschule. Sie wurden bundesweit zu verschiedensten Fachtagungen eingeladen.
Auch im nächsten Jahr werden die Teams den
KiDZ-Gedanken in Bayern verbreiten.
Das Multiplikationsteam aus Neunkirchen.
46
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
... forschen ...
... selbsttätig lernen ...
... Experimente auswerten ...
KiDZ-Multiplikation am Standort Günzburg:
Aus den Erkenntnissen und Methoden, die während der fünfjährigen KiDZ-Projektphase von
wissenschaftliche und technische Bildung im
Kindergarten
Elementar- und Grundschulpädagoginnen ge-
4. „In jeder Idee liegt ein Fünkchen Projekt“ –
meinsam entstanden, wurde in Günzburg ein
Impulse aus der Reggiopädagogik treffen auf
Fortbildungskonzept entwickelt und Kolleginnen
KiDZ
und Kollegen der Berufsfelder Kindergarten und
5. „Alle Augen schauen, wenige beobachten, sehr
Grundschule angeboten. Sehr große Nachfrage
wenige erkennen“ – Von der Wichtigkeit von
zu den Fortbildungen war aus den Reihen der
Beobachtung und Dokumentation im pädago-
Elementarpädagogen, den Fachakademien für
gischen Alltag
Sozialpädagogik und der Fachschule für Kinder-
Neben den Fortbildungen fanden individuelle
pflege vorhanden. Folgende Fortbildungsmodule
Hospitations- und Beratungstermine sowie Vor-
zur Stärkung von schulnahen Kompetenzen bei
träge und Diskussionsrunden zu den verschie-
Kindern im Kindergartenalter wurden in Günz-
denen Themenbereichen in der Kindertagesstät-
burg angeboten:
te statt. Im nächsten Jahr bleibt der Standort
Günzburg im Rahmen des Projektes „ko-kita“ als
1. „1, 2, 3 und mehr, wir gehen jetzt ins Zahlen-
Konsultationseinrichtung des Staatsinstitutes für
meer“ – Mathematische Bildung im Kindergar-
Frühpädagogik erhalten und berät weiterhin Kol-
tenalltag
leginnen und Kollegen bei der Weiterentwicklung
2. „Lust auf Sprache – Xaver und seine Tiere“ –
Das sprachkompetente Kind
3. „Forschen, Staunen und Entdecken“ – Natur-
ihrer pädagogischen Konzepte.
Christine Krijger,
Kindergartenleitung im KiDZ-Projekt
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
47
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
KiDZ-Multiplikation am Standort Neunkirchen
„Es ist eine der schönsten Künste, Brücken zu bauen, damit die Menschen trockenen Fußes zueinander finden.“
(unbekannt)
Über 500 pädagogische Fachkräfte aus den Bildungsinstitutionen
Kindertageseinrichtung
tung trug in besonderem Maße zu gegenseitigem
und
Verständnis und Wertschätzung bei und bot den
Grundschule hat das Multiplikationsteam des KiDZ-
pädagogischen Fachkräften die Möglichkeit, ihre
Standorts Neunkirchen am Brand im Schuljahr
Zusammenarbeit zum Wohle der Kinder profes-
2009/2010 beim gemeinsamen „Brücken bauen“
sionell zu vernetzen. Im Rahmen der Ausbildung
in regionalen und überregionalen Fortbildungsini-
fand eine sehr gute Zusammenarbeit mit den
tiativen begleitet. Die überwiegend im Tandem (be-
Fachakademien für Sozialpädagogik in Bamberg
stehend aus Erzieherin und Grundschul-Lehrerin)
und Erlangen sowie einem Grundschulseminar im
besuchten
fanden
Schulamtsbezirk Forchheim statt. Unser Ziel für
am KiDZ-Standort, an Schulen und Kindertages-
die Zukunft ist es, die Vernetzung der Bildungssys-
einrichtungen im Umkreis (Schilf), an der Lehrer-
teme weiter auszubauen. Im Sinne eines offenen
akademie in Dillingen sowie überregional z. B. am
und intensiven Dialogs aller an Bildung Beteiligten
Kindergarten-Grundschultag in München statt.
ist es notwendig, die Eltern in diese Entwicklung
Fortbildungsveranstaltungen
Sie boten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
die Möglichkeit zum kollegialen Austausch und
mit einzubeziehen und eine praxisnahe Kooperation mit den Ausbildungsstätten zu ermöglichen.
fachlichen Dialog. Die Auseinandersetzung mit den
beiden Bildungsplänen (BayBEP und GS-LP der 1.
Renate Kunkel-Gürtner, Kindergartenleitung
Jahrgangsstufe) war stets ein fester Bestandteil.
im KiDZ-Projekt; Gabi Friedrich,
Der Einblick in die jeweils andere Bildungseinrich-
Grundschullehrerin im KiDZ-Projekt
KiDZ-Multiplikation am Standort Fürth:
„Das ganze Meer verändert sich, wenn ein Stein hineingeworfen wird.“
Der KiDZ-Standort Fürth nutzte für die Multiplikation von KiDZ die Nähe zu Nürnbergs verschie-
Blaise Pascal
den begleitet und teamintern wurden Fortbildungsreihen zu allen KiDZ-Inhalten angeboten.
denen Ausbildungszentren für Erzieherinnen und
Auch über Bayern hinaus ergaben sich immer
Erzieher und Lehrkräfte. Die vielfältigen KiDZ-Er-
wieder Anfragen, das KiDZ-Konzept und dessen
fahrungen wurden z. B.
praktische Umsetzung im Rahmen von Work-
• an der Evangelischen Fachhochschule im Rah-
shops, bei Fachtagungen und auf Lehrgängen vor-
men eines Lehrauftrags im Bachelor-Studien-
zustellen. Innerhalb eines Jahres gelang es, ein
gang „Erziehung und Bildung im Kindesalter“
weitreichendes Netz und Kontakte zu vielfältigs-
eingebracht.
ten Personen und Institutionen zu knüpfen. Es gilt
• in enger Kooperation mit den Dozentinnen an
nun bestehende und bewährte Fortbildungsebe-
der Städtischen Fachakademie für Sozialpäda-
nen weiterzupflegen und Neues hinzuzunehmen.
gogik angeboten.
So konnten bereits zwei weitere Fachakademien
• im Rahmen des Grundschulstudiums in Block-
für die Zusammenarbeit gewonnen, ein KiDZ-
seminaren an der Erziehungswissenschaftlichen
Lehrgang an der Lehrerakademie in Dillingen für
Fakultät Nürnberg diskutiert.
Erzieher und Lehrer geplant und zahlreiche neue
• an einzelnen Ausbildungstagen in der 2. Phase
Einzelveranstaltungen terminiert werden.
der Lehrerbildung eingebracht.
48
Des Weiteren wurden Hospitationen in der KiDZ-
Karin Kobl, Julia Kirchner,
Einrichtung angeboten, Kindertagesstätten wur-
Grundschullehrerinnen im KiDZ-Projekt
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Zielrichtung bayerischer Bildungspolitik:
„Wir bauen die individuelle Förderung konsequent weiter aus!“
(Staatsminister Dr. Spaenle bei der Pressekonferenz zum Schuljahresbeginn 2010/2011)
Auch bei den Stiftungsprojekten steht die individuelle Förderung im Fokus
Individuelle Lernwege werden beim selbsttätigen
Experimentieren im Rahmen des Modellversuchs
GribS ausdrücklich unterstützt.
Bei KOMPASS werden die Lehr- und Lernmaterialien
den individuellen Bedürfnissen der Schülerinnen
und Schüler angepasst.
Jedes Kind ist einzigartig. Im Projekt „Flexible Grundschule“
wird individuell auf die Vorerfahrungen, Fertigkeiten und Fähigkeiten des einzelnen Kindes im Unterricht eingegangen.
Mit dem i.s.i. werden besonders innovative Schulen für ihre gelungenen Maßnahmen im Rahmen der inneren Schulentwicklung ausgezeichnet (hier: i.s.i.-Preisverleihung 2006 in der Allerheiligenhofkirche). Dabei ist die individuelle
Förderung ein wesentliches Kriterium.
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
49
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Ohne Strom geht nichts!
Der Modellversuch GribS im dritten Projektjahr
D
er Modellversuch „GribS – Grundschulen zur
wurden in einer Fortbildung über „Strom und
individuellen Förderung bayerischer Schü-
Magnetismus“ weitergebildet. Die Schülerinnen
lerinnen und Schüler“ will Grundschülerinnen
und Schüler beschäftigten sich mit Stromkrei-
und Grundschüler für Naturwissenschaften be-
sen, Schaltungen, Magnetfeldern, dem Kompass
geistern und sie noch stärker individuell fördern.
und vielen weiteren spannenden Phänomenen
Er wird in Kooperation mit dem Bayerischen
rund um die Elektrizität.
Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Bei der diesjährigen Vollversammlung in Re-
und dem Stiftungspartner und Exklusivsponsor
gensburg wurde Bilanz nach drei Jahren Pro-
E.ON durchgeführt. Ziel des Schulversuchs ist
jektlaufzeit gezogen. „Wir freuen uns sehr, dass
es, durch entdeckendes Lernen im Heimat- und
wir als Stiftungspartner zum Erfolg von GribS
Sachunterricht und die selbsttätige Auseinan-
beitragen können. Die Förderung von Kindern,
dersetzung mit naturwissenschaftlichen Frage-
Jugendlichen, Wissenschaft und Forschung ist
stellungen die Leistungen der Schülerinnen und
uns als E.ON ein großes Anliegen“, so Otmar
Schüler in allen Fächern und Fachbereichen zu
Zisler, Geschäftsführer der E.ON Bayern Vertrieb
steigern.
GmbH. Prof. Dr. Andreas Hartinger vom Lehr-
Während sich in den beiden vergangenen Pro-
stuhl für Grundschulpädagogik und Grundschul-
jektjahren inhaltlich alles um die Luft und um das
didaktik der Universität Augsburg, der für die
Wasser drehte, stand im Schuljahr 2009/2010
wissenschaftliche Begleitung des Modellversuchs
die Elektrizität im Mittelpunkt. Die Lehrkräfte
zuständig ist, analysierte mit seinem Team die
Marcel und Julia von der Lindenschule in Schwandorf arbeiten mit Reagenzgläsern.
50
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Grundschulen zur individuellen Förderung
bayerischer Schülerinnen und Schüler
bisher vorliegenden Ergebnisse aus den ersten
die Kinder bei den verschiedenen Themen des
beiden Jahren des Projektes.
naturwissenschaftlichen Sachunterrichts den Er-
Wie Dr. Harry Kullmann und Florian Ziegler in
wachsenen als wahre Expertinnen und Experten
ihrem Vortrag berichteten, weisen erste Analy-
ihres Gebietes gegenübertraten, selbstbewusst
sen auf höhere langfristige Lernerfolge an den
die Experimente anleiteten und die Phänomene
Projektschulen sowie ein besseres konzeptuelles
erklärten. Oder könnten Sie spontan erklären,
Verständnis der GribS-Schülerinnen und Schüler
wie ein Elektromotor funktioniert?! Dass der
im Themenbereich Luft hin.
GribS-Unterricht bei den Kindern ankommt, be-
Bei der Vollversammlung führten Schülerinnen
wies Julia von der Lindenschule in Schwandorf:
und Schüler der GribS-Schulen aus Roding, Jan-
„Ich finde so einen Unterricht sehr gut. Es macht
delsbrunn, Schwandorf,
mehr Spaß und man lernt auch viel mehr!“
Mistelgau-Glashütten
und Großberg an Stationen Experimente zu den
Der Modellversuch läuft noch bis zum Ende des
Themen Wasser und Verbrennung, Magnetismus,
Schuljahres 2010/2011. In diesem letzten Pro-
Strom und Luft sowie Elektromagnetismus und
jektjahr werden u. a. passgenaue Unterrichts-
Schall durch. Des Weiteren konnten Versuche mit
vorschläge zur Elektrizität weiterentwickelt, die
Fallschirmen und zum Nahrungsmittelnachweis
vor allem die großen Unterschiede im Hinblick
durchgeführt werden. Wer diverse Aufgaben im
auf Vorwissen, Motivation und Interesse bei den
Bereich des naturwissenschaftlichen Arbeitens
Grundschulkindern berücksichtigen und damit
korrekt erledigte, konnte auch einen Forscher-
grundsätzlich an allen bayerischen Grundschu-
führerschein erwerben. Dabei zeigte sich, dass
len umsetzbar sind.
Am Modellprojekt „GribS“
teilnehmende Grundschulen:
Regierungsbezirk
Schule
Oberfranken
Volksschule Egloffstein
Volksschule Hof-Krötenbruck
Grundschule Lichtenfels am Markt
Volksschule Mistelgau-Glashütten
Von-Pühel-Volksschule Tauperlitz
David von der Volksschule Mistelgau-Glashütten erklärt die Mülltrennung mit Hilfe von Magneten.
Unterfranken
Volksschule Haßfurt
Oberbayern
Volksschule Bischofswiesen
Comenius-Volksschule Töging am Inn
Grundschule Thundorf
Volksschule Utting
Niederbayern
Grundschule Ahrain
Volksschule Jandelsbrunn
Oberpfalz
Volksschule Großberg
Volksschule Roding
Lindenschule Schwandorf
Schwaben
Philip von der Volksschule Jandelsbrunn spricht mit Otmar Zisler,
Geschäftsführer von E.ON Bayern Vertrieb GmbH, und Boris Hackl
über Stromkreise.
Comenius-Grundschule Buchloe
Exklusiv-Partner des Projektes
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
51
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Vorbereitung läuft auf Hochtouren
Vorbereitungsjahr 2009/2010 für die Einführung der Flexiblen Grundschule
m Oktober 2009 stellte Dr. Marcel Huber, Kul-
A
tusstaatssekretär und Vorstandsvorsitzender
der Stiftung Bildungspakt Bayern, bei einer Pressekonferenz das von der Stiftung Bildungspakt
Bayern in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium erarbeitete Rahmenkonzept des innovativen Modellversuchs „Flexible Grundschule“ der
Öffentlichkeit vor. Begleitet wurde er dabei von
den Vorstandsmitgliedern Bertram Brossardt von
der vbw, Dr. Hermann Fußstetter von WackerChemie, Johanna Rumschöttel vom Landkreistag
und dem Geschäftsführer der Stiftung Bildungspakt Bayern, Boris Hackl.
Boris Hackl informiert über das Rahmenkonzept der „Flexiblen Grundschule“.
Kinder haben zu Beginn ihrer Schullaufbahn
sehr
unterschiedliche
Ausgangsbedingungen.
Dr. Huber sieht in der Flexiblen Grundschule
eine mögliche Antwort darauf. „Die kindgerechte Schule begleitet die Mädchen und Buben auf
ihrer individuellen Schullaufbahn. Sie unterstützt
und fördert sie“, so Staatssekretär Dr. Huber. Bei
der Flexiblen Grundschule sollen die bisherigen
ersten beiden Jahrgangsstufen der bayerischen
Grundschule in einer Flexiblen Eingangsstufe organisiert werden, die die Schülerinnen und Schüler in einem ihnen entsprechenden, individuellen
Tempo zwischen einem und drei Jahren durchlaufen.
Staatssekretär Dr. Huber begrüßt bei der 1. Vollversammlung im März in
Landshut die Modellschulen persönlich – hier die Volksschule München an
der Burmesterstraße.
Die Regierungen wurden im November aufgefordert, der Stiftung geeignete und interessierte
Schulen für den Schulversuch zu melden.
Im Januar wurden die Schulen benachrichtigt,
die beim Modellprojekt dabei sind: 20 Modellschulen aus ganz Bayern, die einen Querschnitt
52
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
durch die Grundschullandschaft in Bayern darstellen: Kleine und große Schulen, Schulen mit
und ohne Erfahrung in der Jahrgangskombination, Schulen mit einem hohen und geringen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund sowie
Schulen mit Kooperationsklassen und Schulen
mit Ganztagsklassen sind im Schulversuch vertreten.
Seit März wurden die Schulleitungen und die
Lehrkräfte, die in den Flexiblen Eingangsstufen
unterrichten, in insgesamt drei jeweils dreitägigen Vollversammlungen intensiv auf die Arbeit
in der Flexiblen Eingangsstufe vorbereitet. Es
wurden drei Arbeitskreise eingerichtet, die sich
Die koordinierenden Lehrkräfte arbeiten engagiert.
mit der Weiterentwicklung des Rahmenkonzepts
beschäftigen. Ein Arbeitskreis befasste sich mit
Bildungsprozessen und der Einbindung der Flexiblen Grundschule in einen kontinuierlichen Bildungsprozess vom 3. bis zum 12. Lebensjahr.
Der zweite Arbeitskreis arbeitete in den Bereichen Methodik und Didaktik, Individuelle För-
Am Modellprojekt „Flexible Grundschule“
teilnehmende Grundschulen:
derung und Leistungserhebung in der Flexiblen
Grundschule. Der dritte Arbeitskreis setzte sich
Regierungsbezirk Schule
mit Schulorganisation und Elternarbeit auseinan-
Oberfranken
der.
Seit September 2010 werden über 1000
Mittelfranken
Grundschülerinnen und Grundschüler an 20 aus-
Volksschule Fürth, Hans-Sachs-Straße
Volksschule Nürnberg, Erich-Kästner-Schule
gewählten Modellschulen in ganz Bayern in über
50 Flexiblen Eingangsstufen unterrichtet.
Anger-Volksschule Hof
Volksschule Küps
Volksschule Nürnberg, St. Leonhard
Unterfranken
Volksschule Hösbach-Winzenhohl
Volksschule Wartmannsroth
Oberbayern
Volksschule München an der
Burmesterstraße
Volksschule München an der Thelottstraße
Volksschule Esting
Justus-von-Liebig-Volksschule Heufeld
Volksschule Polling
Volksschule Taufkirchen, Am Wald
Niederbayern
St. Peter und Paul-Volksschule Landshut
Volksschule Rotthalmünster
Ulrich-Schmidl-Volksschule Straubing
Oberpfalz
Schwaben
Jobst-vom-Brandt-Schule Waldershof
Volksschule Augsburg Hochzoll-Süd
Volksschule Mindelheim
Volksschule Höchstädt an der Donau
Die Schulleitungen diskutieren intensiv.
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
53
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
MODUS F – die Schulen gewinnen
Routine und Sicherheit
chwerpunkte der Arbeit waren im vergange-
stimmung mit dem Schwesterversuch Profil 21
nen Jahr die Weiterentwicklung der Konzepte
erfolgen.
S
zur Mittleren Führungsebene, die Konsolidierung
in den Kollegien und die Dokumentation der bisherigen Ergebnisse.
Zur Unterstützung der Schulen bei der Weiterentwicklung der Mittleren Führungsebene hat
Die Weiterentwicklung konzentrierte sich vor
die Stiftung Bildungspakt Bayern auch im ver-
allem darauf, welche Führungsinstrumente in der
gangenen Jahr sehr gut besuchte Trainingsmaß-
jeweiligen Schulart erfolgreich eingesetzt werden
nahmen für neu hinzugekommene Führungskräf-
können und welche Führungskultur sich als leis-
te angeboten. Dabei wurde weitgehend auf die
tungsförderlich erweist. Bei den Fragen der Füh-
staatlich verfügbare Infrastruktur zurückgegrif-
rungsinstrumente, wie z. B. Mitarbeitergesprä-
fen, um auch auf diesem Gebiet bereits Erfah-
chen oder Zielvereinbarungen, konnten in allen
rungen für die flächendeckende Einführung des
Schularten weitere Verbesserungen umgesetzt
Modells zu sammeln. Auf insgesamt neun Lehr-
und mehr Routine erreicht werden. Der Aufbau
gängen, die von der Akademie für Lehrerfortbil-
einer Führungskultur, als Summe der von allen
dung und Personalführung angeboten wurden,
geteilten und akzeptierten Werte, erfordert na-
konnten sich zukünftige Führungskräfte auf ihre
turgemäß etwas mehr Zeit und kann auch nicht
Aufgabe vorbereiten.
ohne Weiteres gemessen werden. Doch auch auf
diesem Feld zeigen die Rückmeldungen der Ver-
Auf der Vollversammlung MODUS F im Herbst
suchsschulen deutliche Fortschritte. Die Impulse
2009 wurde beschlossen, die Ergebnisse des
der wissenschaftlichen Begleitung durch Herrn
Schulversuchs einer möglichst breiten Öffentlich-
Prof. Dubs waren hier sicherlich hilfreich.
keit vorzustellen und auch die Entscheidungsträ-
Die Struktur der Dokumentation und wesentli-
ger in der Politik zeitnah zu informieren. Der Ge-
che Inhalte stehen fest. Die Fertigstellung ist für
schäftsführer der Stiftung war deshalb mehrmals
den März 2011 geplant. Im Verlauf des letzten
in verschiedenen Arbeitsgruppen der Landtags-
Projektjahres 2010/11 soll zudem noch eine Ab-
fraktionen, um für die in MODUS F entwickelten
MODUS F-Schulleiterinnen und -Schulleiter bei der Vollversammlung in Freising.
54
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Modelle der Stiftung zu werben. Die Mitglieder
des Landtags zeigten sich dabei sehr aufgeschlossen gegenüber den Zielen und den bisherigen Ergebnissen des Schulversuchs.
Darüber hinaus wurde die Mittlere Führungsebene auch auf den Direktorentagungen der
Gymnasien und Realschulen vorgestellt und bei
Dienstbesprechungen der Volksschulen thematisiert. In Dillingen wird bei den Modulen zur Qualifikation von Schulleitungen regelmäßig über
das Projekt MODUS F berichtet.
In Augsburg fand wie auch in den letzten beiden Jahren ein Erfahrungsaustausch der schwäbischen MODUS F- und Profil 21-Schulen statt.
Er zeigte, dass die grundsätzliche Projektkonzeption, die Besonderheiten jeder beteiligten Schulart bei der Mittleren Führungsebene zu berück-
Pater Anselm Grün spricht bei der Vollversammlung in
Kloster Banz über Führung und Werte.
sichtigen, der richtige Weg ist.
Wichtige Partner bei der Einführung einer Mittleren Führungsebene sind der Hauptpersonalrat
und die jeweiligen Verbände der einzelnen Schularten. Hier wurde vonseiten der Stiftung ein intensiver Dialog angestoßen: In den Räumen des
Bayerischen
Philologenverbands
fanden
zwei
Treffen statt, bei denen die einzelnen Standpunkte sehr klar formuliert werden konnten und eine
Annäherung in einigen Differenzpunkten erreicht
werden konnte.
MODUS F ergänzt den Modellversuch „MODUS
21 – Schule in Verantwortung“, der wichtige
Insgesamt hat sich im vergangenen Jahr ge-
Meilensteine zur stärkeren Selbstständigkeit
zeigt, dass die Erfolge der Mittleren Führungsebe-
und Ergebnisverantwortung an bayerischen
ne und damit verbunden auch deren Akzeptanz
Schulen gesetzt hat. „MODUS F“ richtet sich an
in den Projektschulen kontinuierlich zunehmen.
die Schulleiterinnen und Schulleiter aller allge-
Letztendlich muss immer eine Steigerung der
mein bildenden Schularten. Im Projekt arbeiten
Qualität des Unterrichts und der Erziehung im
insgesamt 52 Schulen, davon 2 Förderschulen,
Mittelpunkt aller Bemühungen stehen.
18 Volksschulen, 14 Realschulen und 18 Gymnasien an der Einführung einer Mittleren Führungsebene. Die beruflichen Schulen arbeiten
in einem eigenen Modellversuch „Profil 21“, der
ebenfalls die Entwicklung neuer Führungsmodelle beinhaltet und zusätzlich die Stärkung der
Eigenverantwortung zum Thema hat.
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
55
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Eine stärkenorientierte Lehr- und
Lernkultur als entscheidender Schlüssel
Im Modellversuch KOMPASS (Kompetenz aus Stärke und Selbstbewusstsein)
an oberbayerischen Realschulen konnten bereits nach einer Laufzeit von
zweieinhalb Jahren beeindruckende Ergebnisse erzielt werden.
Die
positivere
Grundeinstellung
gegenüber
Schule und Leistung, das größere Interesse am
Schulstoff, die höhere Motivation und das stärkere Selbstvertrauen in die eigenen Kompetenzen
sind zentrale Faktoren für eine gelungene Persönlichkeitsentwicklung sowie Erfolg in der Schule
und Arbeitswelt. „Es lohnt sich, auf die Stärken
der Schülerinnen und Schüler zu setzen, denn
„
KOMPASS ist für uns intensive und strukturierte Zusammenarbeit mit verschiedenen
Lehrergruppen (Schulentwicklungsteam, Lernen-lernen-Team etc.). Die Schülerinnen und
Schüler erleben an Projekttagen das gemein-
“
same pädagogische Arbeiten.
Staatliche Realschule Bruckmühl
diese werden dadurch aktivere und lösungsorientierte Lerner!“, so das Fazit der wissenschaftlichen Begleitung. Auch Staatsminister Dr. Ludwig
Spaenle zeigt sich vom Modellversuch KOMPASS
überzeugt: „Eine stärkenorientierte Lehr- und
Lernkultur ist ein entscheidender Schlüssel zur
Ziel hat. Die Schülerinnen und Schüler sollen zu
Verbesserung des Schulklimas, zu einer positiven
einer realistischen Selbsteinschätzung gelangen,
lernen, ihre Stärken auszubauen, aber auch er-
„
mutigt werden, defizitäre Bereiche mit SelbstKOMPASS hat einen Stein ins Rollen gebracht.
vertrauen anzugehen und sich den Herausforde-
So wurde der Austausch zwischen den Schu-
rungen selbstbewusst zu stellen. So kann Schule
len intensiviert. Vor allem aber war es ein An-
maßgeblich zu einer positiven Persönlichkeitsent-
stoß, Ideen in die Realität umzusetzen.
wicklung und dem Aufbau von Selbstbewusstsein
“
Georg-Hipp-Realschule, Pfaffenhofen/Ilm
und Selbstvertrauen beitragen“, so der Minister.
Aufgrund der bisherigen Erfolge und der hohen
Akzeptanz des Schulversuchs bei Schulleitung,
Persönlichkeitsentwicklung und zur Steigerung
Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie El-
der Lern- und Leistungsmotivation. Der Modell-
tern verspricht Staatssekretär Dr. Marcel Huber,
versuch KOMPASS setzt genau an diesem Punkt
Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bildungspakt:
an, da er die individuelle Förderung jeder einzel-
„Wir werden das letzte Schuljahr des Modellver-
nen jungen Persönlichkeit in ihren Stärken zum
suchs dazu nutzen, ein Konzept zur stufenweisen
Verankerung erfolgreicher KOMPASS-Maßnahmen
in der Fläche zu erarbeiten, um die positiven Effekte in die Breite zu tragen.“
„
KOMPASS hat uns den Weg gezeigt, wie
Schülerinnen und Schüler begeistert an ihren Stärken arbeiten können. Wir freuen uns
sehr über kreative und selbstbewusste Schülerinnen und Schüler, die engagiert im Team
arbeiten.
Austausch zwischen den Projektschulen bei der 6. Vollversammlung.
56
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
“
Staatliche Realschule Kösching
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Kompetenz aus
Stärke und
Selbstbewusstsein
Zentrale Ergebnisse der Zwischenevaluation
1. Die KOMPASS-Konzepte zur Stärkenförderung
des Selbstwertgefühls und der Lern- und Leis-
erleichtern den Übergang von der Grundschule in
tungsmotivation bei.
die Eingangsklasse der Realschule und legen ein
3. KOMPASS fördert Sozialkompetenzen wie
günstiges Fundament für die weitere Schulzeit.
beispielsweise Teamfähigkeit: Schülerinnen und
Durch den dem Modellversuch zugrunde liegen-
Schüler der KOMPASS-Klassen stehen koopera-
den Ansatz „Stärken stärken“ schätzen die Schü-
tiven Lernformen im Durchschnitt positiver ge-
lerinnen und Schüler ihre Selbstwirksamkeit hö-
genüber als Schülerinnen und Schüler anderer
her ein, d. h., sie sind überzeugter als der Durch-
Schulen. Kooperative Lernformen werden als
schnitt, dass sie die eigenen Kompetenzen durch
eine wichtige Voraussetzung für die spätere be-
Lernaktivitäten verbessern können.
rufliche Teamfähigkeit angesehen.
2. Auch für die weiterführenden Klassen 6 bis
4. Speziell bei Schülerinnen und Schülern der
10 sind erfreuliche Entwicklungen zu verzeich-
8. bis 10. Jahrgangsstufe konnte ein größeres
nen. So zeigt die Zwischenevaluation, dass das
Interesse an schulischen Lerninhalten in den
in der Pubertät natürliche Abflauen des Selbst-
evaluierten Kernfächern Deutsch, Englisch und
vertrauens und der Motivation durch die KOM-
Mathematik nachgewiesen werden, die auf die
PASS-Maßnahmen zum Teil aufgefangen werden
durchgeführten KOMPASS-Maßnahmen zurück-
kann, kurz: KOMPASS trägt zu einer Förderung
zuführen sind.
Ziele von KOMPASS
• Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung
• Stärkung des Selbstvertrauens, des Selbstbewusstseins und des Selbstwertgefühls
• Stärkere Ausschöpfung der individuellen Leistungsmöglichkeiten der Lernenden
• Individuelles Fördern bei zunehmender Heterogenität in den Schulen (Schülerorientierung, Differenzirung und Individualisierung als Kernprinzipien)
• Förderung der Selbsteinschätzung bei Schülerinnen
und Schülern
• Förderung und Würdigung persönlicher Stärken und
Interessen von Schülerinnen und Schülern
• Förderung der Selbsttätigkeit und des eigenverantwortlichen Lernens
• Nachhaltige Steigerung der Lernmotivation
und Leistungsbereitschaft
Kern des Modellversuchs
KOMPASS hat die individuelle Förderung der einzelnen Persönlichkeit mit ihren Stärken zum Ziel. Hierzu
wird die Weiterentwicklung einer Lehr- und Lernkultur
angestrebt.
Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit der Lehrkräfte
verstärkt auf die Wertschätzung vorhandener Talente
sowie bereits vorhandenen Wissens und Könnens. Des
Weiteren werden die Schülerinnen und Schüler dazu
motiviert, ihre Stärken auszubauen, selbstbewusst auch
defizitäre Bereiche anzugehen und sich mit realistischer
Selbsteinschätzung den Herausforderungen zu stellen.
Fakten und Zahlen zu KOMPASS
Projektstart:
Laufzeit:
Projektpartner:
Förderung:
Wissenschaftliche Begleitung:
Schuljahr 2007/2008
4 Jahre bis Herbst 2011
Stiftung Bildungspakt Bayern in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Exklusivpartner Sparda Bank München eG
Lehrerfortbildungen, Jahresbudgets und Anrechnungsstunden
Prof. Dr. Annette Scheunpflug, Universität Nürnberg-Erlangen (Leitung)
Prof. Dr. Markus Dresel, Universität Augsburg
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
57
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
KOMPASS aus Sicht der wissenschaftlichen Begleitung
„
KOMPASS hat an unserer Schule die Lernat-
Die Förderung der Lernkultur
mosphäre beim Lehren und Lernen positiv
Es geht in KOMPASS darum, Lernprozesse so
beeinflusst und die Schülerinnen und Schü-
zu organisieren, dass Schülerinnen und Schüler
ler befähigt, die eigenen Stärken wahrzuneh-
die Möglichkeit haben, ihre individuellen Stärken
men.
fruchtbar zu machen und in einer Kultur des Ler-
“
Staatliche Realschule Taufkirchen/Vils
nens zu arbeiten. Dies bedeutet
• Transparenz und Klarheit über die zu erreichenden Kompetenzen,
• die Stärkung der Persönlichkeit und der Freude
Beispiele – was machen die Schulen?
am Lernen,
• systematische Förderung der Selbstständigkeit
Nach der bisherigen Laufzeit hat der Modellver-
und der Eigeninitiative von Schülerinnen und
such beeindruckende Ergebnisse erzielt. Die ein-
Schülern und
zelnen Schulen haben ein großes Spektrum unter-
• die Anerkennung und das Sichtbarmachen des
schiedlicher Maßnahmen ergriffen. Die einzelnen
Zugänge zur Stärkenförderung lassen sich in drei
Erreichten in den Mittelpunkt zu stellen.
Das bedeutet z. B. die Unterrichtsorganisation von
Themenkreise gruppieren:
einem fragend-entwickelnden Unterricht hin zu ei-
1. Es geht darum, Schülerinnen und Schüler in
nem aufgabenorientierten und an der Entwicklung
der Einschätzung ihrer eigenen Fähigkeiten zu
an Kompetenzen orientierten Lernarrangement zu
unterstützen. Diese Fähigkeit der Selbstein-
verändern, Schülerinnen und Schülern Freiräume
schätzung soll es den Schülerinnen und Schü-
für das selbstständige Arbeiten zu eröffnen, be-
lern ermöglichen, auch über die Schule hinaus
sondere Maßnahmen zur individuellen Förderung
sich immer wieder realistisch einzuschätzen
von Schülerinnen und Schülern – seien sie beson-
und daraus Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Ein Beispiel dafür ist die Arbeit mit Kompetenz-
„
KOMPASS hat das selbsttätige Arbeiten der
Schülerinnen und Schüler gefördert, die Zusammenarbeit der Lehrkräfte gestärkt und
“
neue Ideen in den Schulalltag eingebracht.
Anton-Heilingbrunner-Realschule,
Wasserburg
ders leistungsstark oder leistungsschwach – zu
entwickeln, Schulhäuser von Orten der Belehrung
hin zu Orten des Lernens umzustrukturieren und
gezielt das soziale Lernen, die Entwicklung der
Persönlichkeit wie der Orientierungskompetenz
von Schülerinnen und Schülern in den Mittelpunkt
zu stellen.
58
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
rastern und Checklisten für das individuelle Arbeiten, die gleichzeitig die Zielorientierung des
Unterrichts verbessern.
Der Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler
besteht nicht nur in der fachlichen Verbesserung ihrer Leistungen, sondern auch darin,
„
KOMPASS hat bei uns die Teamarbeit und das
kooperative Miteinander intensiviert und die
Motivation, Neues auszuprobieren, bei Schülerinnen und Schülern gestärkt!
“
Orlando-di-Lasso-Realschule, Maisach
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Kompetenz aus
Stärke und
Selbstbewusstse
ein
dass sie sich ihren Stärken und Schwächen
in den ausgewählten Fächern stellen müssen.
Schülerinnen und Schüler lernen so, größere
Selbstverantwortung für ihr Lernen zu übernehmen. Dieses wird ihnen auch dadurch er-
„
Mit KOMPASS sind wir noch näher am Schüler. Ihn stellen wir in den Mittelpunkt unserer
Arbeit: SEINE Art zu lernen und SEINE Art
“
Schule zu erleben.
Realschule am Keltenwall, Manching
möglicht, dass über die Kompetenzraster und
Checklisten die Anforderungen des Unterrichts
transparent und nachvollziehbar werden.
2. Ferner wird versucht, durch die Förderung des
Dass dieses nicht passiert, ist uns ein wichtiges
individuellen Lernens und des Lernens im Team
Anliegen! Es lohnt sich, auf die Stärken der Schü-
die Stärken der Schülerinnen und Schüler zu
lerinnen und Schüler zu setzen, denn sie haben
aktivieren und ihnen dabei die Möglichkeit zu
damit nicht nur eine sinnerfüllte Schulzeit, größe-
geben, ihr Selbstbewusstsein auszubauen.
re Freude an der Schule und bessere Lernergeb-
Zentral ist dabei die individuelle Förderung
nisse, sondern sie werden auch auf das lebens-
in den Kernfächern. Aber auch andere Berei-
lange Lernen in einer Wissensgesellschaft besser
che spielen eine wichtige Rolle. Beispielsweise
vorbereitet.
(Prof. Dr. Annette Scheunpflug)
arbeiten die Schülerinnen und Schüler einer
siebten Jahrgangsstufe in drei Projektgruppen:
der sozialen, der produktiven oder der künstlerischen Gruppe an der Verwirklichung einer
die Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler
Am Modellprojekt KOMPASS
teilnehmende Schulen:
nicht auf das Schulhaus beschränkt, sondern
• Anton-Heilingbrunner-Realschule Wasserburg,
gemeinsamen
Schülerfirma.
Dabei
bleiben
es wurden und werden auch zunehmend Kon-
Wasserburg/Inn
takte zu außerschulischen Einrichtungen auf-
• Ferdinand-Porsche-Realschule, Waldkraiburg
gebaut. Aber auch Theater und Musical spielen
• Georg-Hipp-Realschule Pfaffenhofen/Ilm,
eine wichtige Rolle.
3. Die Verbesserung der Lernkompetenz der
Pfaffenhofen/Ilm
• Mädchenrealschule St. Ursula, Lenggries
Schülerinnen und Schüler steht im dritten the-
• Orlando-di-Lasso-Realschule, Maisach
matischen Fokus. Neben den fachlichen Kom-
• Realschule am Keltenwall, Manching
petenzen wird es zunehmend wichtig, in der
• Staatliche Realschule Bruckmühl, Bruckmühl
Schule auch übergreifende Methodenkompe-
• Staatliche Realschule für Knaben, Freilassing
tenzen zu erlernen. Dieser Aufgabe haben sich
• Staatliche Realschule Kösching, Kösching
mehrere Projektschulen gestellt, die z. B. das
• Staatliche Realschule Taufkirchen (Vils),
Lernen des Lernens oder Fragen der Lebensführung im Unterricht thematisieren.
Taufkirchen (Vils)
• Theresia-Gerhardinger-Mädchenrealschule,
München
Zusammenfassung
• Walter-Mohr-Realschule Traunreut, Traunreut
Es geht also um die Förderung des Kompetenzerwerbs, des Selbstbewusstseins, des Interesses
am Lernen und der Teamfähigkeit der Schülerin-
Exklusiv-Partner des Projektes
nen und Schüler. Im Übergang zwischen Kindheit
und Erwachsenenalter sind diese Bereiche sowieso schwächer ausgeprägt und leicht zu ersticken.
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
59
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Bildung fördert Integration. Wir fördern Bildung.
as ist der Leitgedanke von Talent im Land,
D
Mannheimer hat mit großer Offenheit seine per-
einem Kooperationsprojekt der Robert-Bosch-
sönliche Lebensgeschichte erzählt, sich den Fragen
Stiftung und der Stiftung Bildungspakt Bayern.
des jungen Publikums gestellt und verdeutlicht,
Die Zielgruppe des Programms sind begabte junge
dass nicht Anklage, sondern Erinnern und Mah-
Menschen aus Zuwandererfamilien, die aus sozi-
nung die Motive sind, die ihn antreiben.
al schwierigen Verhältnissen stammen, eine hohe
Leistungsbereitschaft besitzen und sich ehrenamtlich in Schule und Gesellschaft engagieren. Neben
Gründung des Netzwerks „Wir für Bayern“
einem monatlichen Bildungsstipendium ist ein umfangreiches Seminar- und Bildungsprogramm inte-
Auf eigene Initiative hin haben Stipendiatinnen
graler Bestandteil von TiL – Bayern. Das diesjäh-
und Stipendiaten des Programms TiL – Bayern das
rige Bildungsprogramm umfasste neben mehreren
Online-Beratungsnetzwerk „Wir für Bayern – Hil-
kleineren Veranstaltungen, zu denen TiL einlud,
fe für jugendliche Zuwanderer“ ins Leben gerufen.
folgende Angebote:
Der Grundgedanke dieses Netzwerks ist, dass gut
integrierte junge Menschen aus Zuwandererfamilien authentische Vorbilder für Schülerinnen und
Gespräch mit Max Mannheimer
Schüler mit Migrationshintergrund sein und ihnen
wertvolle Hilfestellungen geben können, sich im
Geschichtlich interessierte Stipendiatinnen und
bayerischen Bildungssystem zu orientieren. Staats-
Stipendiaten haben am diesjährigen Gedenktag für
minister Dr. Spaenle hat die Schirmherrschaft über
die Opfer des Nationalsozialismus die Gelegenheit
das Online-Beratungsnetzwerk übernommen, das
genutzt, bei einer Abendveranstaltung in der Ka-
Hemmschwellen herabsetzen und Brücken bauen
tholischen Akademie mit Max Mannheimer, einem
möchte. Im Februar wurde ein erster Fortbildungs-
der letzten lebenden Zeitzeugen des Holocausts,
tag für die jungen Beraterinnen und Berater durch-
der in den Konzentrationslagern Auschwitz und
geführt, am 12. April ging die Online-Beratungsini-
Dachau interniert war, ins Gespräch zu kommen.
tiative offiziell ans Netz.
Seminar- und Freizeitprogramm bei Windows on America in Washington
60
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Schülercampus
Projekte
Stiftung
US-Botschaft in Berlin gegründeten Besuchsprogramms „Windows on America“ eine zweiwöchige
Stipendiatinnen und Stipendiaten haben im März
Bildungsreise in die Vereinigten Staaten. Zentra-
am Schülercampus „Mehr Migranten werden Leh-
le Inhalte waren die Auseinandersetzung mit der
rer“ teilgenommen, den das Kultusministerium in
amerikanischen Kultur sowie mit Fragen der Integ-
Kooperation mit der ZEIT-Stiftung, dem Bundes-
ration, Demokratieerziehung und Toleranz. Die Rei-
amt für Migration und Flüchtlinge sowie dem Pä-
se führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach
dagogischen Institut der Stadt Nürnberg erstmalig
Washington und New York sowie zu Gastfamilien
durchgeführt hat. Ziel war es, Schülerinnen und
nach Cleveland.
Schülern mit Einwanderungsgeschichte Einblicke
in das Lehramtsstudium und in die Chancen und
Herausforderungen des Lehrerberufs zu ermögli-
Kreativwerkstatt in Landshut
chen und somit mittel- und langfristig die Zahl der
Lehrkräfte mit Migrationshintergrund an Bayerns
Bei dieser Wochenendkreativwerkstatt hatten die
Schulen zu erhöhen.
Stipendiatinnen und Stipendiaten die Möglichkeit,
sich kreativ auszutoben. Sie konnten wählen zwischen Poetry Slam, Theatergruppe, Acrylmalerei,
Opernseminar
Tanz und Journalismus. 55 Stipendiatinnen und
Stipendiaten nutzten die Chance, sich mit Unter-
Das Opernseminar ist ein Gemeinschaftsprojekt der
stützung von erfahrenen Workshopleitern in diesen
Bayerischen Staatsoper, des Bayerischen Staats-
Bereichen weiterzuentfalten.
ministeriums für Unterricht und Kultus und von
Talent im Land. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten hatten die Gelegenheit zur Auseinanderset-
Einwöchige Sommerakademie im
International College Salem
zung mit Text, Musik und Inszenierung der Opern
„Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart und
Auf der Sommerakademie 2010 ergründeten die
„Les dialogues des Carmélites“ von Francis Pou-
Stipendiatinnen und Stipendiaten der Oberstufe
lenc. Neben der Erarbeitung des gesellschaftlichen
Modelle und Systeme, mit denen verschiedene Wis-
und historischen Hintergrunds der Werke standen
senschaften versuchen, unsere Zukunft abzubilden
auch Probenbesuche und Künstlergespräche sowie
und vorauszusehen. Es fanden Workshops zu den
eine Führung durch die Residenz und das National-
Themen Sozialpsychologie, Ökomanagement, Poli-
theater mit Blick hinter die Kulissen auf dem Pro-
tikwissenschaft, Astrophysik, Angewandte Mathe-
gramm.
matik, Wirtschaft und Molekularbiologie statt. In
allen sieben Kursen wurden die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer von erfahrenen Dozenten angelei-
Windows on America
tet. Moderne Lehr- und Lernformen waren dabei
ebenso wichtig wie die Möglichkeit für die Stipen-
Zehn TiL-Stipendiatinnen und Stipendiaten un-
diatinnen und Stipendiaten, eigenverantwortlich zu
ternahmen mit Unterstützung des US-General-
forschen, sich selbstständig zu organisieren und
konsulats München im Rahmen des 2006 von der
sich in sozialen Kompetenzen zu schulen.
Exklusiv-Partner des Projektes
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
61
Die Stiftung
Bildungspakt Bayern
Die Stiftung in Zahlen:
62
„
Gründung der Stiftung Bildungspakt Bayern: 12. Oktober 2000
„
Grundstockvermögen in Mio. Euro: 5,5
„
Spendeneinnahmen seit Gründung in Mio. Euro: 13,5
„
Gesamtförderung seit Gründung in Mio. Euro: 14,4
„
Anzahl der seit Gründung geförderten Einzel- und Großprojekte: 194
„
Anzahl der Stifterunternehmen: 140
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Handlungsfelder der Stiftung
Frühe Förderung
Individuelle Förderung
und Differenzierung
Grundschulen zur individuellen Förderung
bayerischer Schülerinnen und Schüler
Kompetenz aus
Stärke und
Selbstbewusstsein
Stärkung der Eigenverantwortung von Schule
und Profilbildung
Förderung moderner
Führungsstrukturen
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
63
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Frühe Förderung
GribS: Förderung von bayerischen Grundschülerinnen und Grundschülern, auch im naturwissenschaftlichen Bereich
• Einrichtung von Forscherlaboren an 16 Modellschulen in ganz Bayern
• Stärkung des Natur- und Technikverständnisses bei Grundschulkindern
Grundschulen zur individuellen Förderung
bayerischer Schülerinnen und Schüler
• Zwischenevaluation stellt höhere langfristige
Lernerfolge an den Projektschulen fest
Flexible Grundschule: Erprobung einer
KiDZ: Verzahnung von Kindertagesstätte und
Flexiblen Eingangsstufe anstelle der ersten
Grundschule erfolgreich getestet
beiden Jahrgangsstufen zur besseren Berück-
• Multiplikation der Ergebnisse durch Handrei-
sichtigung der individuellen Lernausgangsla-
chung und Multiplikatorenteams
gen; die Schülerinnen und Schüler verbleiben
zwischen einem und drei Jahren in der Flexiblen
• Ergebnisse fließen in den Modellversuch Flexi-
Eingangsstufe.
• Projekt mit größter Presseresonanz
• Verlängerung von KiDZ um 2 Jahre aufgrund
ble Grundschule ein
• individuelle Lernbausteine für die Eingangs-
der positiven Evaluationsergebnisse mit dem
Ziel, die positiven Erfahrungen möglichst vie-
stufe sind entwickelt
len Einrichtungen zur Verfügung zu stellen
• Verfahren zur Lernstandserhebung werden
eingesetzt
• Erprobung in ganz Bayern an 20 Standorten
KOMPASS: Entwicklung, Erprobung und Evaluation von Konzepten zur Stärkenförderung
• pro KOMPASS-Schule durchschnittlich 3 Lehrerinnen und Lehrer zu Lerncoaches ausgebildet
• systematische und wissenschaftlich begleitete
Umsetzung eines Konzepts zur Stärkenförderung an jeder KOMPASS-Schule
• Fortsetzung
des
erfolgreichen
Programms
durch das Kultusministerium und die RobertBosch-Stiftung
Berufsschule Plus: Erhöhung der Durchlässigkeit und Förderung leistungsfähiger Berufsschüler durch die Möglichkeit des Erwerbs einer
• 2 Evaluationsrunden durchgeführt, die bele-
Fachhochschulreife während der dualen Berufs-
gen, dass KOMPASS-Schülerinnen und -Schüler
ausbildung
interessierter, motivierter und selbstbewusster
• derzeit über 400 Schülerinnen und Schüler im
Lehrgang
sind
• über 150 Schülerinnen und Schüler, die auf
TiL:
Individuelle Förderung
und Differenzierung
Förderung von begabten
und gesellschaftlich engagierten Schülerinnen und
Schülern mit Migrationshintergrund
•
200
Stipendiatinnen
und Stipendiaten geförKompetenz aus
Stärke und
Selbstbewusstsein
dert
inzwischen
die
Hochschulreife erreicht
(Durchschnittsnote:1,7)
64
reife erlangen
Fokus Hauptschule:
Erprobung von Konzepten zur Förderung der
Ausbildungsfähigkeit
• Ergebnisse der Modellschulen haben Eingang
in die Hauptschulinitiative und die neue bayeri-
• 120 von ihnen haben
diesem Weg nächstes Jahr die Fachhochschul-
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
sche Mittelschule gefunden
• Veröffentlichung zum kompetenzorientierten
Lesen
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Stärkung der Eigenverantwortung von Schule
und Profilbildung
i.s.i.: Innere Schulentwicklung Innovationspreis
• seit 2001 bereits 134 i.s.i.-Preise vergeben
• ca. 300 Schulen von einer hochkarätigen Jury
im Rahmen des Auswahlverfahrens besucht
Profil 21: Stärkung der Eigenverantwortung
an beruflichen Schulen
• flächendeckende Einführung eines Qualitätsmanagementsystems für berufliche Schulen
erfolgt
• Freigabe von 14 Maßnahmen zur verbesserten
Eigenverantwortung
Center of Excellence: Entwicklung von
herausragenden Fachschaftsmodellen
• Multiplikation der Modelle u. a. durch eine Bro-
Entwicklung und Freigabe für alle Schulen von 60
MODUS-Maßnahmen im Rahmen des Modellversuchs
schüre
• Verankerung des MODUS-Status im
MODUS 21: erprobte Maßnahmen in den Bereichen Qualität von Unterricht und Erziehung,
Personalmanagement und Personalführung, inner- und außerschulische Partnerschaften sowie
Sachmittelverantwortung
BayEUG Art. 82 als Qualitätsmerkmal
• Umsetzung von im Durchschnitt 13 MODUSMaßnahmen an jeder bayerischen Schule
• bisher 23 Schulen mit dem „Gütesiegel MODUS-Status“ ausgezeichnet
MODUS F: Erprobung von Führungsmodel-
Profil 21: Erprobung von Maßnahmen in den
len an verschiedenen Schularten
Bereichen Personal- und Organisationsentwick-
• Mittlere Führungsebene an allen Projektschulen umgesetzt
lung
• Mittlere Führungsebene an 8 Projektschulen
• über 300 Lehrkräfte und Schulleiterinnen und
implementiert
Schulleiter intensiv fortgebildet
• Stiftungsprojekt mit der größten Breitenwirkung: 77% der Mitarbeiter in der Schulver-
VIP: Maßnahmen zur vertrauensvollen Zusam-
waltung sind der Ansicht, dass das Projekt re-
menarbeit zwischen Elternhaus und Schule
• erste groß angelegte Studie zu Elternhaus und
levant für die eigene Arbeit ist
Schule an bayerischen Schulen
• Broschüre „Schule und Familie – Verantwortung gemeinsam wahrnehmen“ in 2 Bänden
Förderung moderner
Führungsstrukturen
(Rechtliche Grundlagen sowie Hinweise zur
Gestaltung einer optimalen Elternarbeit und
Best-Practice-Beispiele, die auf der Basis der
obigen Erhebung an elf Projektschulen erprobt
wurden)
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
65
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Input-Daten: Entwicklung der jährlichen Beiträge der Stiftungspartner
2.500.000 €
Summe der jährlichen Beiträge der Wirtschaft
einschließlich Ehrenamt
2.000.000 €
Summe der jährlichen Beiträge des Kultusministeriums:
Personal, Infrastruktur, Anrechnungsstunden
1.500.000 €
1.000.000 €
500.000 €
0€
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Input-Daten: Zuflüsse und Bestände
8.000
10.000
12.000
Entwicklung des Grundstockvermögens
6.000 €
Kumulierte Spenden seit Gründung
Kumulierte Zinserträge seit Gründung
Entwicklung der freien Rücklagen
5.000 €
Euro
4.000 €
3.000 €
2.000 €
1.000 €
0€
2000
2001
2002
2003
2004
2005
Jahre
66
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
2006
2007
2008
2009
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Input-Daten: Stifter und Räte
160
Anzahl der Stifterunternehmen
140
Anzahl der Stiftungsräte
120
100
80
60
40
20
0
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Input-Daten: Zuflüsse und Bestände
100,0
90,0
Alle Projekte der Stiftung
Bekanntheitsgrad unter Schulleitungen
Bekanntheitsgrad unter Lehrkräften
80,0
werden von den Schulabteilungen des
Kultusministeriums als nachhaltig
wirksam eingestuft,
haben in der Einschätzung der
Schulabteilungen relevante
wissenschaftliche Ergebnisse erbracht,
70,0
Besonders nachhaltig werden von allen
Abteilungen die Projekte
60,0
Prozent
Modus 21
Modus F
50,0
Profil 21
40,0
eingeschätzt.
Im Durchschnitt werden 13 Modus 21
Maßnahmen je Schule umgesetzt.
30,0
20,0
10,0
0,0
Bekanntheit nach Einschätzung von 26 Schulaufsichten
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
67
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Die Stiftungsgremien
In der Satzung der Stiftung Bildungspakt Bayern ist das jeweilige
Aufgabengebiet der verschiedenen Gremien genau festgelegt.
Stiftungsrat
Stiftungsvorstand
Ehrenvorsitzender
Geschäftsführung
Randolf Rodenstock,
Dr. Marcel Huber,
Dr. Ludwig Spaenle,
Boris Hackl,
Präsident der vbw–
Staatssekretär für
Staatsminister für
Geschäftsführer der
Vereinigung der Baye-
Unterricht und Kultus,
Unterricht und Kultus
Stiftung Bildungspakt
rischen Wirtschaft e. V.,
Vorsitzender des
Ratsvorsitzender der
Stiftungsvorstandes
Der Ehrenvorsitzen-
Die Geschäftsführung
Stiftung Bildungspakt
de setzt sich für die
führt im Auftrag des
Der Stiftungsvorstand
nachhaltige Verwirk-
Stiftungsvorstandes
Der Stiftungsrat
als geschäftsführendes
lichung der Zwecke
die laufenden Ge-
entscheidet in allen
Organ besteht aus
der Stiftung ein.
schäfte und vertritt die
grundsätzlichen An-
fünf Mitgliedern. Er
Der Ehrenvorsitzende
Stiftung nach außen.
gelegenheiten und
hat die Stellung eines
hat, ohne hierdurch
überwacht den
gesetzlichen Vertreters
Organmitglied zu
Stiftungsvorstand.
und führt entspre-
werden, ein Teil-
Er beschließt über
chend den Richtlinien
nahme-, Rede- und
die Verwendung der
und Beschlüssen des
Antragsrecht bei den
Stiftungsmittel und die
Stiftungsrates die Ge-
Sitzungen des Stif-
Jahres- und Vermö-
schäfte der laufenden
tungsvorstands und
gensrechnung. Er be-
Verwaltung.
des Stiftungsrats. Der
ruft und entlastet den
Ehrenvorsitzende ist
Vorstand. Der erste
zu den Sitzungen des
Stiftungsrat wird von
Stiftungsrats und des
den Gründungsstif-
Stiftungsvorstands
tern bestimmt, neue
einzuladen.
Mitglieder werden vom
Stiftungsrat zugewählt.
68
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Wie Sie Stifter werden
Möchten Sie die Arbeit der Stiftung Bildungspakt Bayern unterstützen?
Dann nehmen Sie am besten mit uns Kontakt auf !
In der Stiftung Bildungspakt Bayern engagieren
Wenn Sie Stifter im Bildungspakt Bayern werden
sich Unternehmen, das Staatsministerium für
möchten, nehmen Sie bitte Kontakt auf mit der
Unterricht und Kultus sowie Verbände, Lehrkräfte, Eltern und Schülerinnen und Schüler gemein-
Geschäftsstelle der
sam für eine zukunftsorientierte Bildung.
Stiftung Bildungspakt Bayern
Jungfernturmstraße 1
Unternehmen haben vielfältige Möglichkeiten,
80333 München
sich in die Stiftung Bildungspakt Bayern einzu-
Tel.: 089/21 86 - 20 91
bringen.
Fax: 089/21 86 - 28 33
E-Mail: [email protected]
Sie können:
• Projekte initiieren
• Patenschaften für Projekte übernehmen
Stiftung Bildungspakt Bayern
• Dienstleistungen, Sachleistungen,
Öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts
personelle Ressourcen sowie finanzielle
Geschäftsstelle: c/o Bayerisches
Mittel bereitstellen.
Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Jungfernturmstraße 1, 80333 München
Das Engagement der Stifter kann sehr flexibel
gestaltet und individuell auf das Unternehmen
Vertretungsberechtigte:
zugeschnitten werden.
Mitglieder des Vorstands
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
69
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Stifter und Zustifter
Zur Geburtsstunde der Stiftung Bildungspakt Bayern
gab es 50 Stifter. Inzwischen ist die Zahl auf 140 angestiegen.
Adobe Systems GmbH
Allianz Versicherungs-Aktiengesellschaft
AlzChem Trostberg GmbH - CHEMIEPARK
TROSTBERG
Bayern e. V.
Bundesverband ausgebildeter Trainer und
Berater e. V. (BaTB)
ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Bürklin OHG
AOK Bayern
BW Bildung und Wissen Verlag und
Apple GmbH
Software GmbH
Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Hand-
C.A.M.P. TV Fernsehgesellschaft mbH
werkskammern
Carl-Link-Verlag, Wolters Kluwer
Arbeitskreis Gymnasium und Wirtschaft e. V. - AGW
Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Bayern im
Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V.
Deutschland GmbH
Cirquent GmbH
Cornelsen Verlag
Astellas Pharma GmbH
CTT Computertechnik AG
AUDI AG
DATEV e. G.
Bavaria Film GmbH
Deutsche Bahn Regio AG
Bayerische Landesbank
Deutsche Bahn Regio Oberbayern
Bayerische Landeszentrale für neue Medien
Deutsche Bank AG
Bayerische Motoren Werke AG
Deutsche Telekom AG Verbindungsbüro Bayern
Bayerischer Gemeindetag
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Bayern
Bayerischer Industrie- und
DeutschlandRadio
Handelskammertag e. V.
DHC Werbung GmbH
Bayerischer Landkreistag
E.ON Bayern AG
Bayerischer Rundfunk
E.ON IT GmbH
Bayerischer Skiverband
Elke Hilger Multi Communication Services
Bayerischer Städtetag
Erdgas Südbayern GmbH
Bayerisches Staatsministerium für
Ernst Klett Verlag GmbH
Unterricht und Kultus
ESRI Deutschland GmbH
Bayerngas GmbH
Flughafen München GmbH
Bertelsmann AG
FOCUS Magazin Verlag GmbH
Berufsbildungswerk der Deutschen
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Versicherungswirtschaft
Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann
Schroedel Diesterweg Schöningh
Winklers GmbH
bit media e-Learning solution
Deutschland GmbH
70
Bund der Selbständigen Gewerbeverband
Fujitsu Technology Solutions GmbH
FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft
und Unterricht gemeinnützige GmbH
Genossenschaftsverband Bayern e. V.
Gloor Cross Media
Graupner GmbH & Co KG
Bosch Rexroth AG
Grenzebach Maschinenbau GmbH
Brünings + Sander EDV-Agentur GmbH
Hans Lindner Institut
BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
heller & partner Communication GmbH
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Hewlett-Packard GmbH
Rosi Mittermeier-Neureuther Marketing GmbH
Hierstetter Consulting
Schaeffler KG
Hornbach-Baumarkt AG
Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG
HUK Coburg
Siemens AG
HypoVereinsbank AG
Skytec AG
IBM Deutschland GmbH
Sonnenholzer-Beratung
Indoc Industrie- und Fernsehfilm GmbH
Sparda-Bank München eG
Initiative Praktisches Lernen Bayern e. V.
Sparkassenverband Bayern
Intel GmbH
Strasser & Strasser Unternehmensberatung AG
Jörg Löhr Erfolgstraining
Süddeutscher Verlag GmbH
Josef Keller Verlag & Co. Verlags KG
Sun Microsystems GmbH
Jürgen-Ponto-Stiftung der Dresdner Bank
Taurus Holding GmbH & Co KG
Kanzlei Dr. Paul Siebertz
TDS Promethean GmbH
KATHREIN-Werke KG
Telefónica O2 Germany GmbH Co. OHG
Knorr Bremse AG
Texas Instruments Deutschland GmbH
KraussMaffei AG
The Boston Consulting Group
Krieger Grundstück GmbH
Toshiba Europe GmbH
Kronos Network GmbH
Trendhouse Event-Marketing GmbH
Lechwerke AG
U.C.A. AG
LEGOLAND Deutschland
UPM-Kymmene Papier GmbH & Co. KG
Loewe AG
vbm - Verband der Bayerischen Metall- und
Lokando AG
Elektro-Industrie e.V.
MAN SE
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.
McDonald´s Deutschland Inc.
VDE Bezirksverein Südbayern e. V.
METATRAIN GmbH
VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V.
METRO AG
Verband freier Berufe e. V.
MICROSOFT Deutschland GmbH
Verlag J. Maiß GmbH
MM-PR GmbH
Verlag Nürnberger Presse
MTU Aero Engines
Wacker Chemie AG
Nordbayerische Verlagsgesellschaft
Webasto AG Fahrzeugtechnik
Nürnberger Versicherungsgruppe
Werbeagentur Schultze, Walther & Zahel GmbH
Optische Werke G. Rodenstock
Wilde & Wilde GmbH
Paradise of Water GmbH
Wirtschaftsjunioren Bayern
Philip Morris GmbH
wissen.de GmbH
Presse-Druck- und Verlags-GmbH, Verlag der
Wrigley GmbH
Augsburger Allgemeinen
Zeitungsgruppe Münchner Merkur
PROMEDIA
ZF Sachs AG
ProSiebenSat.1 Media AG
Zweites Deutsches Fernsehen
Radio Arabella Studiobetriebsgesellschaft mbH
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
71
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Die Geschäftsstelle
Das Team der Stiftung Bildungspakt Bayern stellt sich Ihnen vor und steht für
Ihre Fragen zu den verschiedenen Projekten gerne zur Verfügung.
Boris Hackl
Inge Körber
Studiendirektor,
Studienrätin
Geschäftsführer der Stiftung
Berufsschule plus, MODUS F,
Bildungspakt Bayern
Profil 21
[email protected]
[email protected]
Dr. Marko Hunger
Hannelore Riegler
Studiendirektor,
Verwaltung und Organisation
Stellvertretender Geschäftsführer,
[email protected]
Finanzmanagement,
Profil 21, MODUS F
[email protected]
Dr. Susanne Mortensen
Michaela Kigle
Oberstudienrätin,
Verwaltung und Organisation
TiL - Bayern, KOMPASS
[email protected]
Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
[email protected]
Eva Königsberger
Konrektorin,
Flexible Grundschule, GribS, KiDZ
[email protected]
72
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Einleitung
Meilensteine
Projekte
Stiftung
Punkt, Punkt, Komma, Strich
Das Logo der Stiftung Bildungspakt Bayern steht für den
WunschSchüler des 21. Jahrhunderts.
%BT-PHPEFS4UJGUVOH
#JMEVOHTQBLU#BZFSOTUFIU
GSEFO8VOTDI4DIMFSEFT
+BISIVOEFSUT
LPNNUBVT#BZFSO
USFJCUHFSOF4QPSU
JTUPGGFOGSOFVF
5FDIOPMPHJFO
IBUFNPUJPOBMF
,PNQFUFO[
JOUFSFTTJFSUTJDIGS
.BUIFNBUJLVOE
/BUVSXJTTFOTDIBGUFO
MJFCU,VOTU.VTJL
4QSBDIFOVOE-JUFSBUVS
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
73
Einleitung
74
Meilensteine
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2010
Projekte
Stiftung