Zur Sache Magazin der BSZ Stiftung März 2015 Seite 3 Was ist Job Coaching? Fachwissen und soziale Kompetenzen zusammenführen Seite 5 Ein Tag im Leben eines Job Coachs Unterwegs mit Daniel Kälin Seite 6 Das sagen Arbeitgeber zur Integration von Mitarbeitenden und Lernenden mit Handicap Seite 9 Schüler auf neuen Wegen Erfolgreiches Pilotprojekt Integration im 1. Arbeitsmarkt «Zusammenkunft ist ein Anfang. Zusammenhalt ist ein Fortschritt. Zusammenarbeit ist der Erfolg.» Henry Ford, amerikanischer Automobilproduzent, 1863–1947 Gemeinsam erfolgreich! Editorial Liebe Leserinnen und Leser gabe lernen Sie die vielen Facetten des Job Coachings kennen, welche eine gelungene (Re-)Integration in die Arbeitswelt ermöglichen. Gerne nutze ich die Gelegenheit, allen Arbeitgebern ganz herzlich zu danken, die Menschen mit einer Beeinträchtigung eine Anstellung bieten. Ebenso bedanke ich mich bei der IV-Stelle Schwyz, welche durch eine professionelle Zusammenarbeit viele Erfolge möglich macht. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich eine interessante Lektüre und einen schönen Frühling. Willi A. Frank, Geschäftsführer Wie schaffe ich trotz Handicap den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt? Wie verhalte ich mich beim Bewerbungsgespräch? Wie kann ich erklären, dass ich gute Arbeit leisten kann? Dies sind Fragen, welche Menschen mit Beeinträchtigungen beschäftigen, wenn sie sich auf eine Arbeitsstelle in der freien Wirtschaft vorbereiten. Bei der BSZ Stiftung stehen ihnen dafür die Job Coachs zur Seite. Sie begleiten und unterstützen auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt. Job Coachs haben die anspruchsvolle Aufgabe, auf der einen Seite die Fähigkeiten der Stellensuchenden zu erkennen und zu fördern. Auf der anderen Seite muss ein Arbeitgeber mit einer geeigneten offenen Stelle gefunden werden, der für die Zusammenarbeit bereit ist. Das verlangt ein massgeschneidertes Vorgehen, bei dem alle Beteiligten stark gefordert sind. In dieser Aus- Inhalt Die neue Ombudsstelle der BSZ Stiftung 2 Editorial 3 Was ist Job Coaching? 5 Ein Tag im Leben eines Job Coachs 6 Das sagen Arbeitgeber 8 Im Netzwerk 8 Es geht nicht … 9 Schüler auf neuen Wegen 10 Vertrauen und positive Erlebnisse 10 Ombudsstelle mit neuem Konzept 11 Personelles aus der BSZ Stiftung 11 Unterhaltung 12 Programm insieme Inner- und Ausserschwyz IMPRESSUM: Herausgeber BSZ Stiftung, Hausmatt 9, 6423 Seewen SZ, [email protected], www.bsz-stiftung.ch Redaktion Sandra Etter (set), Die unabhängige Anlaufstelle für Beschwerden von Mitarbeitenden, Bewohnern, ihren Angehörigen oder Vertretern. Willi A. Frank (waf), Sarah Kempf (skm), Anja Meinzenbach (ame), Kilian Metzger, Mediator SVM Helen Winkler (hwi) Autoren Urs Giger (ug), Daniel Kälin (dka), Jürg Schmidt Hertiring 20, 6440 Brunnen, Telefon 079 410 03 69 (jsc), Roman Flecklin (rfe), Sonja Blum (sbm) Fotos BSZ Stiftung, Remo Evelyne Marciante , Mediatorin Inderbitzin, Stefan Zürrer, Roman Flecklin Rätsel Raffael Knobel (rkn), Brüölstrasse 4, 6415 Arth, Telefon 079 354 64 63 Gestaltung Urs Holzgang, Morschach Druck Theiler Druck AG, Wollerau Auflage 2’000 Ex. – Erscheint 4 Mal jährlich siehe Bericht Seite 10 2 Was ist Job Coaching? Fachwissen und soziale Kompetenzen zusammenführen von Urs Giger Mit der 5. und 6. IV-Revision ist Integration in den ersten Arbeitsmarkt zum Schlagwort geworden. Die traditionell im geschützten Arbeitsmarkt tätige BSZ Stiftung hat sich vor ein paar Jahren entschieden, die Integration von Klienten in den ersten Arbeitsmarkt mit Job Coaching selber an die Hand zu nehmen. Der Anfang Die BSZ Stiftung stellte anfänglich einen Job Coach ein, um ihre Auszubildenden mit IV-Unterstützung vom Start der Lehre an bis hin zur A nstellung im ersten Arbeitsmarkt zu begleiten. Im Vordergrund stand die ausgezeichnete fachliche Ausbildung. Mit Praktika in Betrieben der Umgebung ermöglichte der Job Coach den Lernenden zudem, erstmals die Luft der freien Arbeitswelt zu schnuppern. Die neuen Angebote Aktuell begleiten 5 Job Coachs, 2 Frauen und 3 Männer, 19 Auszubildende bei der BSZ Stiftung, 2 Lernende im ersten Arbeitsmarkt, 14 Integra tionsmassnahmen und 14 Job-Coach-Extern-Aufträge. Mit Job Coaching werden immer in erster Linie Stellenprofile und Stellensuchende zusammengeführt. Matchentscheidend ist, wie gut die unterschiedlichen Lebens- und Erfahrungswelten sowie die Kommunikation im neuen Arbeitsumfeld in Einklang gebracht werden können. Das ist die wahre Kunst des Job Coachings. Es ist motivierend, wie offen viele Arbeitgeber auf Anfragen der Job Coachs reagieren und wie oft daraus eine nachhaltige Zusammenarbeit entsteht. Nachdem dank Job Coaching viele Lernende Anschluss an den ersten Arbeitsmarkt finden konnten, wurde das Angebot erweitert. Heute werden IV-Lernende, die im ersten Arbeitsmarkt die Chance für eine Ausbildung erhalten, ebenfalls von einem Job Coach begleitet. Nach der Ausbildung werden sie bei Bedarf für die Stellensuche gecoacht. Seit einiger Zeit stehen im Auftrag der IV-Stelle BSZ Job Coachs auch stellenlosen Personen zur Seite. Sie profitieren vom BSZ-internen Arbeitstraining, mit der gezielten Vermittlung von Praktika wird der Übergang in die erste Arbeitswelt aufgegleist. Ist die Stellensuche erfolgreich abgeschlossen, geht das Coaching so lange weiter, bis Arbeitgeber und Mitarbeiter den Weg zusammen gefunden haben. «Einmal BSZ Stiftung» heisst nicht «für immer BSZ Stiftung» Auch Klienten, die schon länger an einem geschützten Arbeitsplatz in der BSZ Stiftung arbeiten, können einen Job Coach in Anspruch nehmen. Wir begleiten laufend rund 15 Klienten, die das Ziel «Integration im ersten Arbeitsmarkt» erreichen möchten. Aus den Kontakten mit den Arbeitgebern ist zudem ein BSZ Personalverleih entstanden: Arbeitgeber können die Klienten der BSZ Stiftung für bestimmte Arbeiten auf Zeit ausleihen. Sie werden dabei von einem Job Coach beraten und unterstützt. Job Coachs Roman Flecklin, Jürg Schmidt, Daniel Kälin, Sonja Blum, Melanie D‘Amato, Urs Giger. 3 4 Ein Tag im Leben eines Job Coachs Unterwegs mit Daniel Kälin Morgens auf dem Weg zur Arbeit hänge ich meinen Gedanken nach: Wie sollte « Integration gelingt» in der Schweiz funktionieren? Ist der Ansatz von Job Coaching richtig? Sind wir in der BSZ Stiftung auf dem richtigen Weg? und ich besprechen den aktuellen Stand, die Entwicklung und das weitere Vorgehen. Nach dem Gespräch tippe ich das Gesprächsprotokoll in den Computer ein. So sind alle auf dem aktuellen Stand informiert. Gleich geht es weiter mit einem externen Job Coaching. Es gibt viele Themen, die ich mit diesem Klienten bespreche: Tagesablauf, Gesundheit – im Speziellen seine psychische Verfassung –, aktueller Stand der Stellensuche sowie Sensibilisierung und Motivation bezüglich Im Büro angekommen lese ich kurz die ein gegangenen Nachrichten. Einem Mail entnehme ich, dass ein Klient eines externen Praktikums einen Nichtbetriebsunfall hatte. Ich soll so schnell wie möglich die Versicherungszuständigkeit klären. Es klopft an meiner Tür. Eine Klientin möchte wissen, wann ihr Praktikumseinsatz geplant ist. In einem kurzen Gespräch kann ich mit ihr alle wichtigen Informationen austauschen. Ich telefoniere anschliessend mit dem für das Praktikum zuständigen Produktionsleiter. Und erfahre, dass es eine Terminverschiebung gibt. Um zehn Uhr steht ein Kundenbesuch in der Agenda. Ich informiere mich vorgängig über die Firma: Mit wem habe ich es hier zu tun? Im Gespräch ist es wichtig, mit Elan, positiver Einstellung und ohne fixe Erwartungen vorzugehen: «Wir suchen nach Lehrstellen, Arbeitsplätzen, Praktika, Arbeitsversuchen und Testarbeitsplätzen für Menschen mit einer Beeinträchtigung.» Das Gespräch mit dem Head of Purchasing verläuft zügig, offen und direkt. Ich werde abschliessend mit folgender Aussage konfrontiert: «Herr Kälin, wenn wir mit Ihnen zusammenarbeiten, wollen wir unter dem Strich einen Erfolg erwirtschaften.» Diese Aussage irritiert mich, obwohl ich sie öfters höre. Ich bleibe ruhig und mache mir meine Gedanken. Zurück im Büro notiere ich das Wichtigste über den potentiellen Kunden und plane das weitere Vorgehen. Über Mittag lüfte ich bei einem kleinen Fussmarsch den Kopf. Dann geht es weiter. Ein Zwischengespräch «Arbeitstraining» steht an. Der Klient, die IV-Beraterin, die Bezugsperson des SPD, der Gruppenleiter, mein Chef Stellenabsagen. Am Schluss der Stunde tauschen wir uns nochmals darüber aus, wer was bis zum nächsten Gespräch unternimmt. Ich sehe und spüre wieder ein Feuer beim Klienten. Wir sind auf dem richtigen Weg. Mein Telefon klingelt – ein Job-Coach-Kollege hat ein Stellenangebot, das vielleicht für einen Klienten von mir passen könnte. Wir checken es durch und kommen zum Schluss, die Sache weiterzuverfolgen. Wir treffen uns morgen. Meine Uhr sagt mir, dass wieder ein Arbeitstag dem Ende entgegengeht. Morgen erwarten mich ganz andere Aufgaben: Die diversen Tätigkeiten eines Job Coachs sind spannend, fordernd und fördernd. (dka) 5 Das sagen Arbeitgeber zur Integration von Mitarbeitenden und Lernenden mit einem Handicap Für mich ist die Integration aller Menschen in unsere Gesellschaft wichtig. Ich bin überzeugt, dass dies der richtige Weg ist. Zudem lässt sich ein Mitarbeiter mit einer Beeinträchtigung in einem kleinen, individuellen Team gut integrieren. Bernard Müller A la Carte Gastro GmbH, Goldau Guido Weissen Heimleiter Altersheim Buobenmatt, Muotathal Die Bewohner auf der Station haben immer jemanden zur Seite, der für sie da ist. Mit der Neuschaffung einer Stelle für eine Mitarbeitende mit einer Beeinträchtigung haben wir ein Experiment gestartet, das sich als erfolgreich erweist. Wir erachten es als gesellschaftliche Pflicht, gerade Menschen mit einer Beeinträchtigung zu fördern und Halt im Leben zu geben. Auch wir «Gesunden» müssen uns einmal Gedanken machen, wie es wäre, wenn wir uns mit einem Handicap in der Arbeitswelt behaupten müssten. Kurt Käser und Patrick Cserhati Winterberg-Garage AG, Wädenswil Matthias Weibel FAES AG, Wollerau Das Projekt ist eine Bereicherung für das Fertigungsteam. Die Fachkräfte werden von wiederkehrenden Arbeiten entlastet. Wir arbeiten daran, David in verschiedene Arbeiten und Abläufe einzuführen, damit er weitere Aufgaben selbständig ausführen kann. 6 Wir sehen den Lernenden als Teil des Teams – er hat keinen Sonderstatus und wird nicht privilegiert behandelt. Meinrad Kälin Kälin Informatik AG, Einsiedeln Judith Schelbert Leiterin Berufsbildung, Personalamt des Kantons Schwyz Für junge Menschen mit Beeinträchtigung ist der Berufs einstieg ein bedeutender Schritt in Richtung unabhängiges Leben mit Eigenverantwortung. Besondere Rücksichtnahme auf die Kollegin mit Beeinträchtigung wirkt sich positiv auf das Arbeitsklima aus. Hilfsbereitschaft ist ein Auslöser für ein «Wir-Gefühl». Michael Lanelli UIKER Antriebselemente AG, Freienbach Aloys von Reding Seehotel Waldstätterhof, Brunnen Die Beeinträchtigung von David Mächler fällt nicht auf. Er will nichts falsch m achen und ist dabei sehr streng mit sich selber. Er ist der angenehme 1.-Lehrjahr-Stift, gleich chaotisch wie die andern. Wir haben einen Arbeitsplatz, der zu seinem Profil passt und für einen kleineren Rucksack die idealen Voraus setzungen bietet. Mit seinen Fähigkeiten und Kenntnissen hat er sich selber für diese A usbildung empfohlen. Der Mitarbeiter wurde sehr gut aufgenommen und akzeptiert. Er braucht eine klare Ansprechperson. Eindeutige Aufgaben und Anweisungen geben ihm S icherheit. Was ihm gezeigt wurde, kann er meist selbstständig mit höherem Zeitaufwand erledigen. Eine Kontrolle ist meist nötig. 7 Im Netzwerk Es geht nicht … erfolgreich zurück im Beruf … was dann? Job Coachs, IV-Berater, Ärzte und weitere Beteiligte spinnen ein Netz, um Klienten erfolgreich weiterzubringen. Für eine erfolgreiche Integration müssen viele Faktoren zusammenstimmen. Oft sind es kleine Nuancen im Umgang miteinander, die für einen Misserfolg entscheidend sind. Jeder kann sich im Leben verheddern, über Unvorher gesehenes stolpern und den Anschluss verlieren. Die Gründe sind so vielfältig und buntgemischt wie die Menschen. Im Kanton Schwyz arbeiten verschiedene Stellen im Netzwerk eng zusammen, um diesen Menschen die nötige Unterstützung zu bieten. Der BSZ Job Coach ist Ansprechperson für alle, die seine Klienten begleitend unterstützen. Wolfgang ist schwer enttäuscht. Dem arbeits losen, fachlich äusserst versierten Schreiner hat Job Coach Sonja ein tolles Praktikum vermittelt. Alle waren top zufrieden mit den Resultaten. Doch Wolfgang konnte das Angebot für den unbefristeten Arbeitsvertrag nicht unterzeichnen. Die Art des Chefs konnte er nicht aushalten. Sind Massnahmen und Verantwortlichkeiten gut abgestimmt, ist der Weg zurück in die Arbeitswelt oft nicht weit, davon ist Job Coach Sonja Blum überzeugt. (sbm) Unrealistische Wünsche und Forderungen an die Arbeitsstelle, fehlendes Durchhaltevermögen oder krankheitsbedingte Einschränkungen sind auf Seiten der Klienten oft der Grund, dass sich eine Eingliederungschance in Luft auflöst. Doch auch Arbeitgeber brechen Eingliederungsmassnahmen ab. Der Klient «passt nicht ins Team», die Leistung genügt nicht, der Begleitungs aufwand wird als zu hoch taxiert oder die Rechnung geht nicht auf. Da hilft es nicht, dass die IV-Stelle vieles möglich macht. Auch sie hat ihre Grenzen. Die liegen bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Koordinierte Unterstützung: Die physische und psychische Stabilität fördern. Dafür sind Hausärzte, Psychiater, der kantonale Sozial psychiatrische Dienst (SPD) sowie weitere therapeutisch tätige P ersonen zuständig. Für soziale und lebenspraktische Angelegenheiten b efähigen. Die Pro Infirmis bietet ein breites Beratungs- und Unter Beim Job Coach kratzen die negativen Bescheide an der Motivation – und bringen ihn auf den Boden der Realität zurück. Warum? Jedes Mandat bedeutet eine intensive Auseinandersetzung mit dem Klienten. Viel Herzblut und proaktives Engagement steckt darin. Die erfolgreiche Eingliederung steht voll und ganz im Vordergrund. stützungsangebot an. Auch Beistandschaft, Eltern und Angehörige sowie Sozialarbeiter sind wichtige Partner. Finanzielle Themen und versicherungsrelevante Fragen klären. Eine Schuldenberatung; der Sozialdienst der G emeinde oder die Pro Infirmis stehen mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um die finanzielle Sicherheit geht. Klappt es nicht, ist der Job Coach gefordert, die echten Einflussfaktoren für den Abbruch zu erkennen und das Coaching neu darauf ab zustimmen. Damit es das nächste Mal heisst: «Integration gelingt!» (dka/jsc) Einen drohenden Verlust der Arbeitsstelle abwenden, mit einer abgeschlossenen Ausbildung im ersten Arbeitsmarkt Tritt fassen, langfristig in den Erwerbsprozess zurückkehren. Die IV-Stelle Schwyz setzt den gesetzlichen Auftrag der beruflichen Eingliederung von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen konsequent um. Dazu stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung, um mit Versicherten, Arbeitgebern und weiteren Partnern massgeschneiderte Lösungen zu erarbeiten. 8 Schüler auf neuen Wegen Erfolgreiches Pilotprojekt Die BSZ Stiftung hat als Teil eines Pilotprojekts einen integrierten Sonderschüler (IS) sehr pragmatisch bei der Berufsfindung unterstützt. führte Flecklin ein Gespräch mit dem zuständigen Arbeitgeber. Selbstverständlich war auch Roman an diesen Gesprächen dabei. So wurden die Fähigkeiten, Grenzen und Bedürfnisse von Roman ausgelotet. Da die Küche am besten passte, organisierte der Job Coach ein weiteres Praktikum in einer Altersheimküche. Nach Auswertung der Praktikumsphase waren sich Arbeitgeber, Lehrerschaft und Eltern einig, dass eine Ausbildung auf Stufe «Praktiker PrA nach INSOS» für Roman geeignet ist. Sie sollte in der freien Wirtschaft, wenn möglich in einer Grossküche (Altersheim, Mensa, Spital o.Ä.) stattfinden und von einem Job Coach begleitet werden. Job Coach Flecklin, der mit der Suche einer geeigneten Lehrstelle beauftragt wurde, legte Wert darauf, auch den passenden Chef aufzuspüren. Es musste jemand sein, der gerne einem jungen Mann die Chance gibt, eine auf seine Fähigkeiten und Einschränkungen abgestimmte Lehre erfolgreich abzuschliessen. Roman Lagler und sein Job Coach fanden den idealen Ausbildungsplatz. Seit Sommer 2014 steht der junge Mann als Lernender in der Küche des Alters- und Pflegeheims Brunnen. (rfe) Die Ausgangslage war zu Beginn alles andere als klar. Roman Lagler, damals als integrierter Sonderschüler in der 3. Oberstufenklasse, Oberarth, hatte keine Ahnung, was er werden möchte. Sicher war nur, dass er sich einen Ausbildungsplatz in der freien Wirtschaft wünschte. Erstmals fanden nun intensive Gespräche zur Berufswahl nicht nur zwischen Schüler, Lehrer, Heilpädagogin und Eltern statt; neu kam der BSZ Job Coach dazu. Und gleich kam der pragmatische Ansatz der BSZ Stiftung ins Spiel: Job Coach Roman Flecklin organisierte seinem Namensvetter diverse Praktika, damit dieser verschiedene mögliche Berufsfelder selber erleben konnte. Schon zuvor hatte der Schüler Schnuppertage, z.B. bei einem Schwyzerörgeli-Bauer, in einer Schlosserei, in einer Spenglerei und auf dem Bauernhof, absolviert. Die BSZ Stiftung organisierte für Roman Lagler aufgrund seines Profils zusätzliche Praktika. Dabei lernte er die Berufe Zimmermann, Küchenhilfe und Maler kennen. Nach jedem Praktikumseinsatz 9 Vertrauen und positive Erlebnisse Vorbereitung auf den Berufseinstieg Mit so viel Begleitung wie nötig führen BSZ Job Coachs Lernende zum Lehrabschluss und einer Anstellung im ersten Arbeitsmarkt. Alex verhandelt versiert mit einem Lieferanten am Telefon und löst eine Fragestellung zur Anlieferung von Holz ganz allein. Der aufgeweckte Logistiker in Ausbildung wird seit zwei Jahren von Job Coach Jürg Schmidt begleitet. Er hat seit Beginn der Lehre schon einige Wochen mit ihm am Arbeitsplatz in der Spedition verbracht. Er kennt Alex und seine Stärken und Schwächen inzwischen gut. Ihr Verhältnis ist entspannt. Jürg freut sich, wie verantwortungsbewusst sich der junge Mann inzwischen am Arbeitsplatz bewegt. Als Drehscheibe zu Kontaktpersonen wie Beistand, Sozialamt, Vermieter etc. übernimmt der Job Coach die Verantwortung, dass die mit der IV-Stelle vereinbarten Lernziele des Klienten erreicht werden. Da kann es vorkommen, dass auch Schwierigkeiten im Privaten geklärt werden müssen, damit es bei der Arbeit wieder stimmt. Im letzten Ausbildungsjahr organisiert der Job Coach mit dem Lernenden verschiedene Praktika im ersten A rbeitsmarkt. Er kennt ihn gut. So kann er ihn auch gezielt beim Bewerben unterstützen. Im Praktikum testet der Lernende erstmals den ersten Arbeitsmarkt. Hier kann er sich auch für eine langfristige Anschlusslösung empfehlen. Bei jedem Einsatz sammelt er Erfahrungen. Auch kleine Erfolgserlebnisse geben Selbstvertrauen und wirken sich positiv auf die weiteren Schritte der Integration aus. In dieser Phase muss aber auch der Umgang mit Absagen und ungewohnten Erlebnissen im Arbeitsalltag gelernt werden. Auch dafür ist der Job Coach eine wichtige Bezugsperson für Jugendliche, die wie Alex den Sprung ins selbständige Leben schaffen wollen. Der Job Coach begleitet IV-unterstützte Ausbildungen auch im ersten Arbeitsmarkt, wo auch der Arbeitgeber von seinem Coaching profitiert. (jsc) Ombudsstelle mit neuem Konzept zwischen den Beteiligten nicht werden die Angaben vertraulich gelöst werden können, ist die behandelt. Die Ombudsstelle Ombudsstelle da. Sie ist unvor- unterliegt der Schweigepflicht. Für Beschwerden zur BSZ eingenommen, unabhängig, Stiftung sind der bewährte kompetent und neutral. Für wen ist die Ombudsstelle? Aufgabe der Ombudsstelle ist Die Stelle steht Menschen mit es, Spannungen abzubauen, einer Beeinträchtigung offen, erfahrene Mediatorin Evelyne zwischen den Beteiligten zu welche in der BSZ Stiftung ar- Marciante, zuständig. vermitteln, bei Streitigkeiten zu beiten oder wohnen, sowie ihren Ombudsmann Kilian Metzger sowie neu auch eine Frau, die Evelyne Marciante schlichten und Lösungen aufzu- Angehörigen oder Vertretern. Wozu eine Ombudsstelle? zeigen. Angelegenheiten werden Neu ist sie auch für Angestellte Auch in Einrichtungen für Men- zuerst mit den Ratsuchenden zuständig. schen mit einer Beeinträchti- besprochen und wenn diese gung kann es zu Differenzen und Konflikten kommen. Wenn diese Kilian Metzger 10 einverstanden sind, mit allen Die Beratung und Vermittlung Beteiligten. Selbstverständlich ist kostenlos. Personelles Unterhaltung Jubiläen, Pensionierungen, Ausbildungserfolge 01.01.–31.03.2015 Cafeteria-Bon im Wert von 15 Franken zu gewinnen. Jubiläen Brunnen 15 Righetto Helena, Betreuerin Wohnen WG 2. Stock 10 Schuler Daniel, Wohnen 15 Bürgler Eugen, Wohngemeinschaftsleiter WG 2. Stock Einsiedeln 15 Gressler Martina, Wohngemeinschaftsleiterin AWG Wasenmatt 15 Hürlimann Sandra, Fertigung 15 Kälin-Frey Barbara, Empfang Einsiedeln 15 Romer Martin, Betreuer Wohnen AWG Wasenmatt 15 Wyss Rudolf, Fertigung 10 Lagler Elisabeth, Betreuerin Wohnen WG Alp 10 Lutz Werner, Betreuer Wohnen WG Mythen 15 Schnüriger Kurt, Fertigung 15 Suter Ruedi, Fertigung 20Kälin Josef, Fertigung 20Ochsner Christa, Betreuerin Wohnen AWG Wasenmatt Schübelbach 15 Gretler Marie-Theres, Springerin Hauswirtschaft 15 Vogt Ramona, Hauswirtschaft 10 Balsiger Liselotte, Werken Seewen 15 Droste Susanne, Nachtdienst Wohnen/Tagesstätten 15 Gfeller Roland, Gruppenleiter CreaWerk 15 Marty Roswitha, Betreuerin Wohnen AWG Bättigmatt 15 Schuler Monika, Betreuerin Wohnen TGS Seniorengruppe 15 Strickler-Litschi Verena, Springerin Hauswirtschaft 15 Zurfluh Matthias, Leiter Human Resources 10 Indergand Patrick, Sachbearbeiter Rechnungswesen 25Betschart Franz, Abteilungsleiter Fertigung 25Marjana Marijanovic, Gruppenleiterin Hauswirtschaft 40Vock Peter, Tagesstätte Steinen 10 Schmidiger Beat, Fertigung 15 Auf der Maur Pirmin, Werken 15 Kälin Ida, Hauswirtschaft Auf der Rückseite des Zur Sache findet sich ein Talon, auf dem ihr die Lösungen sowie Name, Vorname und euren Standort eintragen könnt. Unter den richtigen Lösungen wird pro Standort der/die Gewinner/in eines Cafeteria-Bons ausgelost. Ausgeschlossen von der Teilnahme sind die Redaktionsmitglieder. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Gewinner Wettbewerb Zur Sache 4/2014: Brunnen Regina Saluz Einsiedeln Flury Alois, Lingerie HW Ingenbohl Rita Reichmuth Seewen Irmgard Elsener, Laden Steinen Josef Amrein Schübelbach Gewinner wird in der nächsten Ausgabe publiziert! Bilderrätsel Probiere, die Punkte der Bilder mit den Punkten der dazugehörigen Wörter zu verbinden. Kleider wechseln Betrunken Pensionierungen Einsiedeln Kälin Alfred, Werken Wyss Rudolf, Fertigung Wer ist an der Reihe Ausbildungserfolge Brunnen Bürgler Eugen, Certificate of Advanced Studies FHNW Behinderung – Gesellschaft – Integration Herger Richard, Master of Advanced Studies in Management im Sozial- und Gesundheitsbereich Schübelbach Stoffel Sandra, Arbeitsagogin IFA Rentner 11 Art. Nr. 121851-V.14 Programm April bis Juni 2015 insieme Innerschwyz April insieme Innerschwyz, Freizeitgruppe «Mythen» Annemarie Ott-Heinzer, Leitung Telefon 041 810 29 77 Wie funktioniert das mit dem Strom? Besuch SchlattliStausee und Kraftwerk Wernisberg vom EBS 11.4. 43. Generalversammlung im MythenForum, Schwyz 24.4. [email protected] www.insieme-innerschwyz.ch insieme Ausserschwyz Geschäftsstelle Mai Swiss Holiday Park Morschach – Spiele auf dem Bauernhof! 16.5. Ausflug mit der SBB ins Verkehrshaus Luzern 30.5. Juni Churerstrasse 100 8808 Pfäffikon SZ Telefon 055 410 71 60 Fax 055 420 18 73 [email protected] Elterntreff am Nachmittag 10.6. Grillanlass und Lotto in der Besenbeiz Huserenberg, Rickenbach 13.6. Ausflug mit Schiff, Bahn und Wanderung www.insieme-ausserschwyz.ch auf den Seelisberg 27.6. Öffnungszeiten Geschäftsstelle Ausblick insieme Ausserschwyz Montag geschlossen Dienstag und Donnerstag 09.00 – 11.30 Uhr und Erlebnislager in Grächen VS für junge und junggebliebene Teilnehmer 20.7.–1.8. Wohlfühllager in den Flumserbergen SG für schwächere und ältere Teilnehmer 25.7.–1.8. insieme Ausserschwyz April 1.4. Entlasterinnentreffen 11.4. Rückblick Wintersportwochen 18.4. Vereinsversammlung in der BSZ Einsiedeln 24.–26.4. Wochenendentlastung für Familien mit Kindern 25.4. Freizeitgruppe Tanzen Mai 2./3.5. Wochenende Fun 18.5. Eltern- und Angehörigen-Treff 30.5. Freizeitgruppe Kino mit Kiwanis Juni 12.–14.6. Wochenendentlastung für Familien mit Kindern 13.–20.6. SeniorInnenwoche Frühling in Landschlacht 20./21.6. Wochenende Power 21. evtl. 28.6. Lake Ride in Lachen 27.6. Freizeitgruppe Spital mit Spass 13.30 – 16.30 Uhr Mittwoch und Freitag 09.00 – 11.30 Uhr Gewinnspiel-Talon – Hier abtrennen Einsendeschluss: 23. April 2015. Die Gewinner werden beim Zahltag vom Mai 2015 gezogen und die richtigen Lösungen werden im Intranet publiziert. Pro Standort ein Gewinner. Talon ausfüllen, ausschneiden und mit interner Post an: Sandra Etter, Assistentin DMK, BSZ Stiftung, Seewen. Absender Der Farbdruck dieser Ausgabe wurde mit einem finanziellen Beitrag der Vorname Schwyzer Kantonalbank ermöglicht. Name Standort 12
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