Zur Sache März 2015

Zur Sache
Magazin der BSZ Stiftung
März 2015
Seite 3
Was ist Job Coaching?
Fachwissen und soziale Kompetenzen zusammenführen
Seite 5
Ein Tag im Leben
eines Job Coachs
Unterwegs mit Daniel Kälin
Seite 6
Das sagen Arbeitgeber
zur Integration von
Mitarbeitenden und
Lernenden mit Handicap
Seite 9
Schüler auf neuen Wegen
Erfolgreiches Pilotprojekt
Integration im 1. Arbeitsmarkt
«Zusammenkunft ist ein Anfang. Zusammenhalt ist ein Fortschritt.
Zusammenarbeit ist der Erfolg.»
Henry Ford, amerikanischer Automobilproduzent, 1863–1947
Gemeinsam erfolgreich!
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser
gabe lernen Sie die vielen Facetten des Job
Coachings kennen, welche eine gelungene
(Re-)Integration in die Arbeitswelt ermöglichen.
Gerne nutze ich die Gelegenheit, allen Arbeitgebern ganz herzlich zu danken, die Menschen mit einer Beeinträchtigung eine Anstellung bieten. Ebenso bedanke ich mich bei der
IV-Stelle Schwyz, welche durch eine professionelle Zusammenarbeit viele Erfolge möglich
macht.
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche
ich eine interessante Lektüre und einen schönen Frühling.
Willi A. Frank, Geschäftsführer
Wie schaffe ich trotz Handicap den Einstieg
in den ersten Arbeitsmarkt? Wie verhalte ich
mich beim Bewerbungsgespräch? Wie kann
ich erklären, dass ich gute Arbeit leisten kann?
Dies sind Fragen, welche Menschen mit Beeinträchtigungen beschäftigen, wenn sie sich
auf eine Arbeitsstelle in der freien Wirtschaft
vorbereiten. Bei der BSZ Stiftung stehen ihnen dafür die Job Coachs zur Seite. Sie begleiten und unterstützen auf dem Weg in den
ersten Arbeitsmarkt. Job Coachs haben die
anspruchsvolle Aufgabe, auf der einen Seite
die Fähigkeiten der Stellensuchenden zu erkennen und zu fördern. Auf der anderen Seite
muss ein Arbeitgeber mit einer geeigneten
offenen Stelle gefunden werden, der für die
Zusammenarbeit bereit ist. Das verlangt ein
massgeschneidertes Vorgehen, bei dem alle
Beteiligten stark gefordert sind. In dieser Aus-
Inhalt
Die neue Ombudsstelle der BSZ Stiftung
2
Editorial
3
Was ist Job Coaching?
5
Ein Tag im Leben eines Job Coachs
6
Das sagen Arbeitgeber
8
Im Netzwerk
8
Es geht nicht …
9
Schüler auf neuen Wegen
10 Vertrauen und positive Erlebnisse
10
Ombudsstelle mit neuem Konzept
11
Personelles aus der BSZ Stiftung
11
Unterhaltung
12
Programm insieme Inner- und Ausserschwyz
IMPRESSUM: Herausgeber BSZ Stiftung, Hausmatt 9, 6423 Seewen SZ,
[email protected], www.bsz-stiftung.ch Redaktion Sandra Etter (set),
Die unabhängige Anlaufstelle für Beschwerden von Mitarbeitenden,
Bewohnern, ihren Angehörigen oder Vertretern.
Willi A. Frank (waf), Sarah Kempf (skm), Anja Meinzenbach (ame),
Kilian Metzger, Mediator SVM
Helen Winkler (hwi) Autoren Urs Giger (ug), Daniel Kälin (dka), Jürg Schmidt
Hertiring 20, 6440 Brunnen, Telefon 079 410 03 69
(jsc), Roman Flecklin (rfe), Sonja Blum (sbm) Fotos BSZ Stiftung, Remo
Evelyne Marciante , Mediatorin
Inderbitzin, Stefan Zürrer, Roman Flecklin Rätsel Raffael Knobel (rkn),
Brüölstrasse 4, 6415 Arth, Telefon 079 354 64 63
Gestaltung Urs Holzgang, Morschach Druck Theiler Druck AG, Wollerau
Auflage 2’000 Ex. – Erscheint 4 Mal jährlich
siehe Bericht Seite 10
2
Was ist Job Coaching?
Fachwissen und soziale Kompetenzen zusammenführen
von Urs Giger
Mit der 5. und 6. IV-Revision ist Integration in den
ersten Arbeitsmarkt zum Schlagwort geworden. Die
traditionell im geschützten Arbeitsmarkt tätige BSZ
Stiftung hat sich vor ein paar Jahren entschieden, die
Integration von Klienten in den ersten Arbeitsmarkt
mit Job Coaching selber an die Hand zu nehmen.
Der Anfang
Die BSZ Stiftung stellte anfänglich einen Job Coach
ein, um ihre Auszubildenden mit IV-Unterstützung
vom Start der Lehre an bis hin zur ­A nstellung im ersten Arbeitsmarkt zu begleiten. Im Vordergrund stand
die ausgezeichnete fachliche Ausbildung. Mit Praktika in Betrieben der Umgebung ermöglichte der Job
Coach den Lernenden zudem, erstmals die Luft der
freien Arbeitswelt zu schnuppern.
Die neuen Angebote Aktuell begleiten 5 Job Coachs, 2 Frauen und
3 Männer, 19 Auszubildende bei der BSZ Stiftung,
2 Lernende im ersten Arbeitsmarkt, 14 Integra­
tionsmassnahmen und 14 Job-Coach-­Extern-Aufträge. Mit Job Coaching werden immer in erster Linie
Stellenprofile und Stellensuchende zusammengeführt. Matchentscheidend ist, wie gut die unterschiedlichen Lebens- und Erfahrungswelten sowie
die Kommunikation im neuen Arbeitsumfeld in
­Einklang gebracht werden können. Das ist die wahre Kunst des Job Coachings. Es ist motivierend, wie
offen viele Arbeitgeber auf Anfragen der Job Coachs
reagieren und wie oft daraus eine nachhaltige Zusammenarbeit entsteht.
Nachdem dank Job Coaching viele Lernende Anschluss an den ersten Arbeitsmarkt finden konnten,
wurde das Angebot erweitert. Heute werden IV-Lernende, die im ersten Arbeitsmarkt die Chance für
eine Ausbildung erhalten, ebenfalls von einem Job
Coach begleitet. Nach der Ausbildung werden sie bei
Bedarf für die Stellensuche gecoacht. Seit einiger Zeit
stehen im Auftrag der IV-Stelle BSZ Job Coachs
auch stellenlosen Personen zur Seite. Sie profitieren
vom BSZ-internen Arbeitstraining, mit der gezielten
Vermittlung von Praktika wird der Übergang in die
erste Arbeitswelt aufgegleist. Ist die Stellensuche erfolgreich abgeschlossen, geht das Coaching so lange
weiter, bis Arbeitgeber und Mitarbeiter den Weg zusammen gefunden haben.
«Einmal BSZ Stiftung» heisst nicht
«für immer BSZ Stiftung»
Auch Klienten, die schon länger an einem geschützten Arbeitsplatz in der BSZ Stiftung ar­beiten, können
einen Job Coach in Anspruch nehmen. Wir begleiten
laufend rund 15 Klienten, die das Ziel «Integration
im ersten Arbeitsmarkt» erreichen möchten.
Aus den Kontakten mit den Arbeitgebern ist zudem
ein BSZ Personalverleih entstanden: Arbeitgeber
­können die Klienten der BSZ Stiftung für bestimmte
Arbeiten auf Zeit ausleihen. Sie werden dabei von
­einem Job Coach beraten und unterstützt.
Job Coachs Roman Flecklin, Jürg Schmidt, Daniel Kälin,
Sonja Blum, Melanie D‘Amato, Urs Giger.
3
4
Ein Tag im Leben
eines Job Coachs
Unterwegs mit Daniel Kälin
Morgens auf dem Weg zur Arbeit hänge ich
meinen Gedanken nach: Wie sollte «­ Integration
gelingt» in der Schweiz funktionieren? Ist der
Ansatz von Job Coaching richtig? Sind wir in
der BSZ Stiftung auf dem richtigen Weg?
und ich besprechen den aktuellen Stand, die
Entwicklung und das weitere Vorgehen.
Nach dem Gespräch tippe ich das Gesprächsprotokoll in den Computer ein. So sind alle
auf dem aktuellen Stand informiert.
Gleich geht es weiter mit einem externen Job
Coaching. Es gibt viele Themen, die ich mit
diesem Klienten bespreche: Tagesablauf, Gesundheit – im Speziellen seine psychische Verfassung –, aktueller Stand der Stellensuche sowie Sensibilisierung und Motivation bezüglich
Im Büro angekommen lese ich kurz die ein­
gegangenen Nachrichten. Einem Mail entnehme ich, dass ein Klient eines externen
Praktikums einen Nichtbetriebsunfall hatte.
Ich soll so schnell wie möglich die Versicherungszuständigkeit klären.
Es klopft an meiner Tür. Eine Klientin
möchte wissen, wann ihr Praktikumseinsatz
geplant ist. In einem kurzen Gespräch kann
ich mit ihr alle wichtigen Informationen austauschen. Ich telefoniere anschliessend mit
dem für das Praktikum zuständigen Produktionsleiter. Und erfahre, dass es eine Terminverschiebung gibt.
Um zehn Uhr steht ein Kundenbesuch in der
Agenda. Ich informiere mich vorgängig über
die Firma: Mit wem habe ich es hier zu tun?
Im Gespräch ist es wichtig, mit Elan, positiver
Einstellung und ohne fixe Erwartungen
vorzugehen: «Wir suchen nach Lehrstellen,
­
Arbeitsplätzen, Praktika, Arbeitsversuchen
und Testarbeitsplätzen für Menschen mit
­einer Beeinträchtigung.»
Das Gespräch mit dem Head of Purchasing
verläuft zügig, offen und direkt. Ich werde
­abschliessend mit folgender Aussage konfrontiert: «Herr Kälin, wenn wir mit Ihnen zusammenarbeiten, wollen wir unter dem Strich
einen Erfolg erwirtschaften.» Diese Aussage
irritiert mich, obwohl ich sie öfters höre. Ich
bleibe ruhig und mache mir meine Gedanken.
Zurück im Büro notiere ich das Wichtigste
über den potentiellen Kunden und plane das
weitere Vorgehen.
Über Mittag lüfte ich bei einem kleinen Fussmarsch den Kopf. Dann geht es weiter. Ein
Zwischengespräch «Arbeitstraining» steht an.
Der Klient, die IV-Beraterin, die Bezugsperson des SPD, der Gruppenleiter, mein Chef
Stellenabsagen. Am Schluss der Stunde tauschen wir uns nochmals darüber aus, wer was
bis zum nächsten Gespräch unternimmt. Ich
sehe und spüre wieder ein Feuer beim Klienten. Wir sind auf dem richtigen Weg.
Mein Telefon klingelt – ein Job-Coach-Kollege hat ein Stellenangebot, das vielleicht für
­einen Klienten von mir passen könnte. Wir
checken es durch und kommen zum Schluss,
die Sache weiterzuverfolgen. Wir treffen uns
morgen.
Meine Uhr sagt mir, dass wieder ein Arbeitstag dem Ende entgegengeht. Morgen erwarten
mich ganz andere Aufgaben: Die diversen
­Tätigkeiten eines Job Coachs sind spannend,
fordernd und fördernd. (dka)
5
Das sagen Arbeitgeber
zur Integration von Mitarbeitenden und Lernenden mit einem Handicap
Für mich ist die Integration aller Menschen in unsere Gesellschaft wichtig. Ich bin überzeugt, dass dies der richtige Weg ist.
Zudem lässt sich ein Mitarbeiter mit einer Beeinträchtigung in
einem kleinen, individuellen Team gut integrieren.
Bernard Müller
A la Carte Gastro GmbH, Goldau
Guido Weissen
Heimleiter Altersheim Buobenmatt, Muotathal
Die Bewohner auf der Station haben immer
­jemanden zur Seite, der für sie da ist. Mit der
Neuschaffung einer Stelle für eine Mitarbeitende
mit einer Beeinträchtigung haben wir ein Experiment gestartet, das sich als erfolgreich erweist.
Wir erachten es als gesellschaftliche Pflicht, gerade Menschen
mit einer Beeinträchtigung zu fördern und Halt im Leben zu
­geben. Auch wir «Gesunden» müssen uns einmal Gedanken
machen, wie es wäre, wenn wir uns mit einem Handicap in der
Arbeitswelt behaupten müssten.
Kurt Käser und Patrick Cserhati
Winterberg-Garage AG, Wädenswil
Matthias Weibel
FAES AG, Wollerau
Das Projekt ist eine Bereicherung für das Fertigungsteam. Die Fachkräfte werden von wiederkehrenden Arbeiten entlastet. Wir arbeiten daran,
David in verschiedene Arbeiten und Abläufe einzuführen, damit er weitere Aufgaben selbständig
ausführen kann.
6
Wir sehen den Lernenden als Teil des Teams – er hat keinen Sonderstatus und wird nicht privilegiert behandelt.
Meinrad Kälin
Kälin Informatik AG, Einsiedeln
Judith Schelbert
Leiterin Berufsbildung, Personalamt des
Kantons Schwyz
Für junge Menschen mit Beeinträchtigung ist der Berufs­
einstieg ein bedeutender Schritt in Richtung unabhängiges Leben mit Eigenverantwortung. Besondere Rücksichtnahme auf die Kollegin mit Beeinträchtigung wirkt
sich positiv auf das Arbeitsklima aus. Hilfsbereitschaft
ist ein Auslöser für ein «Wir-Gefühl».
Michael Lanelli
UIKER Antriebselemente AG, Freienbach
Aloys von Reding
Seehotel Waldstätterhof, Brunnen
Die Beeinträchtigung von David Mächler fällt nicht auf. Er will
nichts falsch m
­ achen und ist dabei sehr streng mit sich ­selber.
Er ist der ­angenehme 1.-Lehrjahr-Stift, gleich chaotisch wie
die andern. Wir haben einen Arbeitsplatz, der zu ­seinem Profil passt und für einen kleineren Rucksack die idealen Voraus­
setzungen ­bietet. Mit seinen Fähigkeiten und Kenntnissen hat
er sich ­selber für diese A
­ usbildung empfohlen.
Der Mitarbeiter wurde sehr gut aufgenommen
und akzeptiert. Er braucht eine klare Ansprechperson. Eindeutige Aufgaben und Anweisungen
geben ihm S
­ icherheit. Was ihm gezeigt wurde,
kann er meist selbstständig mit höherem Zeitaufwand erledigen. Eine Kontrolle ist meist nötig.
7
Im Netzwerk
Es geht nicht …
erfolgreich zurück im Beruf
… was dann?
Job Coachs, IV-Berater, Ärzte und weitere ­Beteiligte spinnen
ein Netz, um Klienten ­erfolgreich weiterzubringen.
Für eine erfolgreiche Integration müssen viele
Faktoren zusammenstimmen. Oft sind es
­kleine Nuancen im Umgang miteinander, die
für einen Misserfolg entscheidend sind.
Jeder kann sich im Leben verheddern, über Unvorher­
gesehenes stolpern und den Anschluss verlieren. Die
Gründe sind so vielfältig und buntgemischt wie die Menschen. Im Kanton Schwyz arbeiten verschiedene Stellen
im Netzwerk eng zusammen, um diesen Menschen die
nötige Unterstützung zu bieten. Der BSZ Job Coach ist
Ansprechperson für alle, die seine Klienten begleitend
unterstützen.
Wolfgang ist schwer enttäuscht. Dem arbeits­
losen, fachlich äusserst versierten Schreiner hat
Job Coach Sonja ein tolles Praktikum vermittelt.
Alle waren top zufrieden mit den Resultaten.
Doch Wolfgang konnte das Angebot für den unbefristeten Arbeitsvertrag nicht unterzeichnen.
Die Art des Chefs konnte er nicht aushalten.
Sind Massnahmen und Verantwortlichkeiten gut abgestimmt, ist der Weg zurück in die Arbeitswelt oft nicht
weit, davon ist Job Coach Sonja Blum überzeugt. (sbm)
Unrealistische Wünsche und Forderungen an
die Arbeitsstelle, fehlendes Durchhaltevermögen
oder krankheitsbedingte Einschränkungen sind
auf Seiten der Klienten oft der Grund, dass sich
eine Eingliederungschance in Luft auflöst. Doch
auch Arbeitgeber brechen Eingliederungsmassnahmen ab. Der Klient «passt nicht ins Team»,
die Leistung genügt nicht, der Begleitungs­
aufwand wird als zu hoch taxiert oder die Rechnung geht nicht auf. Da hilft es nicht, dass die
IV-Stelle vieles möglich macht. Auch sie hat ihre
Grenzen. Die liegen bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Koordinierte Unterstützung:
Die physische und psychische Stabilität fördern.
Dafür sind Hausärzte, Psychiater, der kantonale Sozial­
psychiatrische Dienst (SPD) sowie weitere therapeutisch
tätige P
­ ersonen zuständig.
Für soziale und lebenspraktische Angelegenheiten ­b efähigen.
Die Pro Infirmis bietet ein breites Beratungs- und Unter­
Beim Job Coach kratzen die negativen Bescheide
an der Motivation – und bringen ihn auf den
Boden der Realität zurück. Warum? Jedes Mandat bedeutet eine intensive Auseinandersetzung
mit dem Klienten. Viel Herzblut und proaktives
Engagement steckt darin. Die erfolgreiche Eingliederung steht voll und ganz im Vordergrund.
stützungsangebot an. Auch Beistandschaft, Eltern und
Angehörige sowie Sozialarbeiter sind wichtige Partner.
Finanzielle Themen und versicherungsrelevante Fragen klären.
Eine Schuldenberatung; der Sozialdienst der G
­ emeinde oder
die Pro Infirmis stehen mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um
die finanzielle Sicherheit geht.
Klappt es nicht, ist der Job Coach gefordert, die
echten Einflussfaktoren für den Abbruch zu
erkennen und das Coaching neu darauf ab­
­
zustimmen. Damit es das nächste Mal heisst:
«Integration gelingt!» (dka/jsc)
Einen drohenden Verlust der Arbeitsstelle abwenden, mit
einer abgeschlossenen Ausbildung im ersten Arbeitsmarkt Tritt
fassen, langfristig in den Erwerbsprozess zurück­kehren.
Die IV-Stelle Schwyz setzt den gesetzlichen Auftrag der
beruflichen Eingliederung von Menschen mit gesundheitlichen
Einschränkungen konsequent um. Dazu stehen verschiedene
Instrumente zur Verfügung, um mit Versicherten, Arbeitgebern
und weiteren Partnern massgeschneiderte Lösungen
zu erarbeiten.
8
Schüler auf neuen Wegen
Erfolgreiches Pilotprojekt
Die BSZ Stiftung hat als Teil eines Pilotprojekts
einen integrierten Sonderschüler (IS) sehr
pragmatisch bei der Berufsfindung unterstützt.
führte Flecklin ein Gespräch mit dem zuständigen
Arbeitgeber. Selbstverständlich war auch Roman an
diesen Gesprächen dabei. So wurden die Fähigkeiten,
Grenzen und Bedürfnisse von Roman ausgelotet. Da
die Küche am besten passte, organisierte der Job
Coach ein weiteres Praktikum in ­einer Altersheimküche.
Nach Auswertung der Praktikumsphase waren sich
Arbeitgeber, Lehrerschaft und Eltern einig, dass eine
Ausbildung auf Stufe «Praktiker PrA nach INSOS»
für Roman geeignet ist. Sie sollte in der freien Wirtschaft, wenn möglich in einer Grossküche (Altersheim, Mensa, Spital o.Ä.) stattfinden und von einem
Job Coach begleitet werden. Job Coach Flecklin, der
mit der Suche einer geeigneten Lehrstelle beauftragt
wurde, legte Wert darauf, auch den passenden Chef
aufzuspüren. Es musste jemand sein, der gerne einem
jungen Mann die Chance gibt, eine auf seine Fähigkeiten und Einschränkungen abgestimmte Lehre
­erfolgreich abzuschliessen. Roman Lagler und sein
Job Coach fanden den idealen Ausbildungsplatz.
Seit Sommer 2014 steht der junge Mann als Lernender in der Küche des Alters- und Pflegeheims
Brunnen. (rfe)
Die Ausgangslage war zu Beginn alles andere als klar.
Roman Lagler, damals als integrierter Sonderschüler
in der 3. Oberstufenklasse, Oberarth, hatte keine
Ahnung, was er werden möchte. Sicher war nur, dass
er sich einen Ausbildungsplatz in der freien Wirtschaft wünschte. Erstmals fanden nun intensive Gespräche zur Berufswahl nicht nur zwischen Schüler,
Lehrer, Heilpädagogin und Eltern statt; neu kam der
BSZ Job Coach dazu. Und gleich kam der pragmatische Ansatz der BSZ Stiftung ins Spiel: Job Coach
Roman Flecklin organisierte seinem Namensvetter
diverse Praktika, damit dieser verschiedene mögliche
Berufsfelder selber e­rleben konnte. Schon zuvor
hatte der Schüler Schnuppertage, z.B. bei einem
Schwyzerörgeli-­Bauer, in einer Schlosserei, in einer
Spenglerei und auf dem Bauernhof, absolviert. Die
BSZ Stiftung organisierte für Roman Lagler aufgrund seines Profils zusätzliche Praktika. Dabei
­lernte er die Berufe Zimmermann, Küchenhilfe und
Maler kennen. Nach jedem Praktikumseinsatz
9
Vertrauen und
positive Erlebnisse
Vorbereitung auf den Berufseinstieg
Mit so viel Begleitung wie nötig führen BSZ
Job Coachs Lernende zum Lehrabschluss und
­einer Anstellung im ersten Arbeitsmarkt.
Alex verhandelt versiert mit einem Lieferanten am Telefon und löst eine Fragestellung zur Anlieferung von Holz
ganz allein. Der aufgeweckte Logistiker in Ausbildung
wird seit zwei Jahren von Job Coach Jürg Schmidt
­begleitet. Er hat seit Beginn der Lehre schon einige
­Wochen mit ihm am Arbeitsplatz in der Spedition verbracht. Er kennt Alex und seine Stärken und Schwächen
inzwischen gut. Ihr Verhältnis ist entspannt. Jürg freut
sich, wie verantwortungsbewusst sich der junge Mann
inzwischen am Arbeitsplatz bewegt.
Als Drehscheibe zu Kontaktpersonen wie Beistand,
­Sozialamt, Vermieter etc. übernimmt der Job Coach die
Verantwortung, dass die mit der IV-Stelle vereinbarten
Lernziele des Klienten erreicht werden. Da kann es vorkommen, dass auch Schwierigkeiten im Privaten geklärt
werden müssen, damit es bei der Arbeit wieder stimmt.
Im letzten Ausbildungsjahr organisiert der Job Coach
mit dem Lernenden verschiedene Praktika im ersten
­A rbeitsmarkt. Er kennt ihn gut. So kann er ihn auch gezielt beim Bewerben unterstützen. Im Praktikum testet
der Lernende erstmals den ersten Arbeitsmarkt. Hier
kann er sich auch für eine langfristige Anschluss­lösung
empfehlen. Bei jedem Einsatz sammelt er Erfahrungen.
Auch kleine Erfolgserlebnisse geben Selbstvertrauen und
wirken sich positiv auf die weiteren Schritte der Integration aus.
In dieser Phase muss aber auch der Umgang mit Absagen
und ungewohnten Erlebnissen im Arbeitsalltag gelernt
werden. Auch dafür ist der Job Coach eine wichtige
­Bezugsperson für Jugendliche, die wie Alex den Sprung
ins selbständige Leben schaffen wollen.
Der Job Coach begleitet IV-unterstützte Ausbildungen
auch im ersten Arbeitsmarkt, wo auch der Arbeitgeber
von seinem Coaching profitiert. (jsc)
Ombudsstelle mit
neuem Konzept
zwischen den Beteiligten nicht
werden die Angaben vertraulich
gelöst werden können, ist die
behandelt. Die Ombudsstelle
Ombudsstelle da. Sie ist unvor-
­unterliegt der Schweigepflicht.
Für Beschwerden zur BSZ
eingenommen, unabhängig,
­Stiftung sind der bewährte
kompetent und neutral.
Für wen ist die Ombudsstelle?
Aufgabe der Ombudsstelle ist
Die Stelle steht Menschen mit
es, Spannungen abzubauen,
­einer Beeinträchtigung offen,
erfahrene Mediatorin Evelyne
zwischen den Beteiligten zu
welche in der BSZ Stiftung ar-
Marciante, zuständig.
­vermitteln, bei Streitigkeiten zu
beiten oder wohnen, sowie ihren
Ombuds­mann Kilian Metzger
sowie neu auch eine Frau, die
Evelyne Marciante
schlichten und Lösungen aufzu-
­Angehörigen oder Vertretern.
Wozu eine Ombudsstelle?
zeigen. Angelegenheiten werden
Neu ist sie auch für Angestellte
Auch in Einrichtungen für Men-
zuerst mit den Rat­suchenden
zuständig.
schen mit einer Beeinträchti-
besprochen und wenn diese
gung kann es zu Differenzen und
Konflikten kommen. Wenn diese
Kilian Metzger
10
­einverstanden sind, mit allen
Die Beratung und Vermittlung
Beteiligten. Selbst­verständlich
ist kostenlos.
Personelles
Unterhaltung
Jubiläen, Pensionierungen, Ausbildungserfolge
01.01.–31.03.2015
Cafeteria-Bon im Wert von 15 Franken
zu gewinnen.
Jubiläen
Brunnen
15 Righetto Helena, Betreuerin Wohnen WG 2. Stock
10 Schuler Daniel, Wohnen
15 Bürgler Eugen, Wohngemeinschaftsleiter WG 2. Stock
Einsiedeln
15 Gressler Martina, Wohngemeinschaftsleiterin AWG Wasenmatt
15 Hürlimann Sandra, Fertigung
15 Kälin-Frey Barbara, Empfang Einsiedeln
15 Romer Martin, Betreuer Wohnen AWG Wasenmatt
15 Wyss Rudolf, Fertigung
10 Lagler Elisabeth, Betreuerin Wohnen WG Alp
10 Lutz Werner, Betreuer Wohnen WG Mythen
15 Schnüriger Kurt, Fertigung
15 Suter Ruedi, Fertigung
20Kälin Josef, Fertigung
20Ochsner Christa, Betreuerin Wohnen AWG Wasenmatt
Schübelbach
15 Gretler Marie-Theres, Springerin Hauswirtschaft
15 Vogt Ramona, Hauswirtschaft
10 Balsiger Liselotte, Werken
Seewen
15 Droste Susanne, Nachtdienst Wohnen/Tagesstätten
15 Gfeller Roland, Gruppenleiter CreaWerk
15 Marty Roswitha, Betreuerin Wohnen AWG Bättigmatt
15 Schuler Monika, Betreuerin Wohnen TGS Seniorengruppe
15 Strickler-Litschi Verena, Springerin Hauswirtschaft
15 Zurfluh Matthias, Leiter Human Resources
10 Indergand Patrick, Sachbearbeiter Rechnungswesen
25Betschart Franz, Abteilungsleiter Fertigung
25Marjana Marijanovic, Gruppenleiterin Hauswirtschaft
40Vock Peter, Tagesstätte
Steinen
10 Schmidiger Beat, Fertigung
15 Auf der Maur Pirmin, Werken
15 Kälin Ida, Hauswirtschaft
Auf der Rückseite des Zur Sache findet sich ein Talon, auf dem ihr die
Lösungen sowie Name, Vorname und euren Standort eintragen
könnt. Unter den richtigen Lösungen wird pro Standort der/die Gewinner/in eines Cafeteria-Bons ausgelost. Ausgeschlossen von der
Teil­nahme sind die Redaktionsmit­glieder. Über die Verlosung wird
keine Korrespondenz geführt.
Gewinner Wettbewerb Zur Sache 4/2014:
Brunnen Regina Saluz
Einsiedeln Flury Alois, Lingerie HW
Ingenbohl Rita Reichmuth
Seewen Irmgard Elsener, Laden
Steinen Josef Amrein
Schübelbach Gewinner wird in der nächsten Ausgabe publiziert!
Bilderrätsel
Probiere, die Punkte der Bilder mit den Punkten
der dazugehörigen Wörter zu verbinden.
Kleider wechseln
Betrunken
Pensionierungen
Einsiedeln
Kälin Alfred, Werken
Wyss Rudolf, Fertigung
Wer ist an
der Reihe
Ausbildungserfolge
Brunnen
Bürgler Eugen, Certificate of Advanced Studies FHNW
Behinderung – Gesellschaft – Integration
Herger Richard, Master of Advanced Studies in Management
im Sozial- und Gesundheitsbereich
Schübelbach
Stoffel Sandra, Arbeitsagogin IFA
Rentner
11
Art. Nr. 121851-V.14
Programm April bis Juni 2015
insieme Innerschwyz
April
insieme Innerschwyz,
Freizeitgruppe «Mythen»
Annemarie Ott-Heinzer, Leitung
Telefon 041 810 29 77
Wie funktioniert das mit dem Strom? Besuch SchlattliStausee und Kraftwerk Wernisberg vom EBS 11.4.
43. Generalversammlung im MythenForum, Schwyz 24.4.
[email protected]
www.insieme-innerschwyz.ch
insieme Ausserschwyz
Geschäftsstelle
Mai
Swiss Holiday Park Morschach – Spiele
auf dem Bauernhof! 16.5.
Ausflug mit der SBB ins Verkehrshaus Luzern 30.5.
Juni
Churerstrasse 100
8808 Pfäffikon SZ
Telefon 055 410 71 60
Fax 055 420 18 73
[email protected]
Elterntreff am Nachmittag 10.6.
Grillanlass und Lotto in der Besenbeiz Huserenberg,
Rickenbach 13.6.
Ausflug mit Schiff, Bahn und Wanderung
www.insieme-ausserschwyz.ch
auf den Seelisberg 27.6.
Öffnungszeiten Geschäftsstelle
Ausblick
insieme Ausserschwyz
Montag geschlossen
Dienstag und Donnerstag
09.00 – 11.30 Uhr und
Erlebnislager in Grächen VS für junge und
junggebliebene Teilnehmer 20.7.–1.8.
Wohlfühllager in den Flumserbergen SG für
schwächere und ältere Teilnehmer 25.7.–1.8.
insieme Ausserschwyz
April
1.4. Entlasterinnentreffen
11.4. Rückblick Wintersportwochen
18.4. Vereinsversammlung in der BSZ Einsiedeln
24.–26.4. Wochenendentlastung für Familien
mit Kindern
25.4. Freizeitgruppe Tanzen
Mai
2./3.5. Wochenende Fun
18.5. Eltern- und Angehörigen-Treff
30.5. Freizeitgruppe Kino mit Kiwanis
Juni
12.–14.6. Wochenendentlastung für Familien
mit Kindern
13.–20.6. SeniorInnenwoche Frühling in
Landschlacht
20./21.6. Wochenende Power
21. evtl. 28.6. Lake Ride in Lachen
27.6. Freizeitgruppe Spital mit Spass
13.30 – 16.30 Uhr
Mittwoch und Freitag
09.00 – 11.30 Uhr
Gewinnspiel-Talon – Hier abtrennen
Einsendeschluss: 23. April 2015. Die Gewinner werden beim Zahltag vom Mai 2015
gezogen und die richtigen Lösungen werden im Intranet publiziert. Pro Standort ein
Gewinner. Talon ausfüllen, ausschneiden und mit interner Post an:
Sandra Etter, Assistentin DMK, BSZ Stiftung, Seewen.
Absender
Der Farbdruck dieser Ausgabe wurde
mit einem finanziellen Beitrag der
Vorname
Schwyzer Kantonalbank ermöglicht.
Name
Standort
12