Razzia in Gebäude der Gruppe Freistaat Preußen Neue

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Großeinsatz: In Dössel (Foto), Großeneder und Eissen hat der Verfassungsschutz drei
Gebäude durchsucht. Der Einsatz galt der Gruppe Freistaat Preußen", die den Staat nicht
anerkennt. | © Foto: Hermann Ludwig
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Hermann Ludwig und Julia Gesemann Aktualisiert am
20.03.2015, 17:05 Uhr
Willebadessen Razzia: LKA und SEK
durchsuchen Gebäude der Gruppe
"Freistaat Preußen"
Mitglieder sollen gegen Waffengesetz verstoßen haben
Willebadessen. Razzia in Willebadessen-Eissen im Kreis Höxter am Freitagmorgen: Gebäude
von zwei Angehörigen der Gruppe "Freistaat Preußen - Provinz Westfalen" wurden von
Polizeibeamten des Landeskriminalamtes (LKA) und von SEK-Kräften durchsucht. Aufgrund
der mehrere Hektar umfassenden Durchsuchungsobjekte war zudem eine
Einsatzhundertschaft der Bielefelder Polizei im Einsatz.
Laut Auskunft des LKA sollen ein 30-Jähriger und eine 65-Jährige Ende 2014 offenbar
versucht haben, im Ausland ein Maschinengewehr des Typs "AK 47" zu kaufen und nach
Deutschland einzuführen. Auch andere Waffen standen demnach auf der Wunschliste der
Verdächtigen. Damit wollten die Beiden nach eigenen Angaben eine "Polizeitruppe
des Freistaates Preußen aufbauen". Die 65-Jährige bezeichnet sich selbst als "Vertreterin für
innere
Angelegenheiten der Provinz Westfalen des Freistaates Preußen". Die Staatsanwaltschaft
Paderborn und das Landeskriminalamt NRW ermitteln wegen Verstoßes gegen das
Waffengesetz.
Deutscher Staat wird nicht anerkannt
Die Landstraße von Peckelsheim nach Borgentreich war am Ortseingang Eissen wegen des
Einsatzes zeitweise gesperrt.
Video
Razzia in Willebadessen (1:09)
"Freistaat Preußen" ist eine Gruppe, die die Existenz des deutschen Staates sowie seine
Organisationen nicht anerkennt. Dies zeigt sich etwa dadurch, dass Gruppenmitglieder an sie
gerichtete
amtliche Schreiben mit entsprechender Begründung zurückweisen. In der Vergangenheit fiel
sie durch unkooperatives und verbal aggressives Verhalten auf. Eine rechte Gesinnung ist bei
den Mitgliedern laut Staatsschutz zu erkennen, als rechtsradikal wird die Gruppe aber nicht
eingestuft.
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Bereits im August 2014 fielen Mitglieder der Gruppe auf, weil sie Pkw fuhren, deren
Kennzeichen selbst gefertigt waren - inklusive eigenem Siegel mit Adler. Die Polizei hatte
damals die Kennzeichen wegen fehlender TÜV-Stempel sichergestellt und Strafanzeige
gestellt.
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12:00 Uhr Razzia gegen Gruppe "Freistaat Preußen" : (12.06 Uhr)
12:00 Uhr Razzia gegen Gruppe "Freistaat Preußen": (12.06 Uhr)
Im Kreis Höxter hat die Polizei mehrere Wohnungen und Häuser durchsucht. Die
Aktion richtet sich gegen die Gruppe "Freistaat Preußen - Provinz Westfalen", die den
deutschen Staat nicht anerkennt. Die Einzelheiten: Die Gruppe "Freistaat Preußen" ist
überzeugt: Deutschland ist nach wie vor von den Alliierten besetzt und die
Bunderepublik Deutschland nur eine illegale GmbH. Deswegen weigern sich sogenannte
Reichsbürger zum Beispiel, Steuern zu zahlen, erkennen Gesetze nicht an und basteln
sich eigene Papiere. Jetzt wollte die Gruppe offenbar eine eigene Polizei aufbauen. Zwei
Verdächtige sollen versucht haben, dafür schwere Waffen im Ausland zu kaufen.
Deshalb rückten Polizisten des LKA heute morgen in dem kleinen Dorf Eissen mit
schweren Fahrzeugen an - begleitet vom SEK und einer Hundertschaft. Im Moment
durchsuchen sie das mehrere Hektar große Grundstück der Verdächtigen nach Waffen.
Die Gegend im Kreis Höxter gilt als Hochburg der Gruppe "Freistaat Preußen".
Aktuell im Radio
Oliver Heldens
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am Freitag, 20.03.2015
Razzia: SEK und Hundertschaft im Einsatz
Im Nachbarkreis Höxter läuft aktuell eine Razzia des Landeskriminalamtes. SEKEinsatzkräfte und eine Hundertschaft sind in Willebadessen-Eissen und offenbar auch
Borgentreich-Großeder angerückt, um Gebäude der Verdächtigen und ihrer Angehören zu
durchsuchen. Es geht um zwei Personen, die sich als Angehörige des „Freistaates Preußen“
bezeichnen. Laut Auskunft des LKA sollen ein 30jähriger und eine 65jährige offenbar
versucht haben, im Ausland ein Maschinengewehr zu kaufen. Auch andere Waffen standen
demnach auf der Wunschliste der Verdächtigen. Damit sollte offenbar eine private
Polizeitruppe ausgerüstet werden. Die Gruppe Freistaat Preußen erkennt die Gesetze der BRD
WAZ
Kriminalität
Versuchter Waffenkauf – Razzia beim „Freistaat Preußen“ in Höxter
20.03.2015 | 20:30 Uhr
Versuchter Waffenkauf – Razzia beim „Freistaat Preußen“ in Höxter
Der preußische Adler ist das Symbol der GruppeFoto: Screenshot
An Rhein und Ruhr. Obskure Gruppe bereitete in Westfalen offenbar den Aufbau einer
„Polizeitruppe“ vor. Die Zentrale des seltsamen Gebildes ist am Niederrhein.
Mit Spezialkräften haben Polizei und Staatsanwaltschaft gestern Wohnungen von zwei
Angehörigen der Gruppe „Freistaat Preußen“ im Kreis Höxter durchsucht. Einer von ihnen,
ein 30-jähriger Mann, soll im vergangenen Jahr vergeblich versucht haben, sich im Ausland
ein halbautomatisches Gewehr AK 47 zu besorgen. Mit der Waffe habe er eine
„Polizeitruppe“ aufbauen wollen, heißt es. Die andere Beschuldigte habe das gebilligt. Die
65-Jährige versteht sich selbst als „Vertreterin für Innere Angelegenheiten der Provinz
Westfalen des Freistaates Preußen“. Möglicherweise hat es auch noch weitere versuchte,
verbotene Waffenkäufe gegeben.
Zentralverwaltung in Niederkrüchten
Die bizarre Gruppe besteht aus einem versprengten Häuflein von Menschen, die mit großem
Ernst die Auffassung vertreten, dass der „Freistaat Preußen“ weiter existiert. Ihre
Zentralverwaltung nebst „Auswärtigem Amt“ hat die Gruppe (nein, nicht in Berlin) – im
niederrheinischen Niederkrüchten. Von dort aus werden die Regierungen des Bundes und
Länder angeschrieben, dass sie sich nicht weiter anmaßen sollten, hoheitliche Aufgaben
wahrzunehmen. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) erhielt eine solche „Anordnung“ im
Dezember 2013. Und als Rainer Maria Woelki im Herbst 2014 sein Bischofsamt in Köln
antrat, geschah das nicht im Einvernehmen mit den Leuten vom „Freistaat Preußen“, weshalb
diese empört beim Bundeskriminalamt „Strafanzeige“ stellten.
Innenministerium kündigt Konsequenzen an
Auf den ersten Blick mag das alles unterhaltsam wirken, der Spaß hört aber ziemlich schnell
auf: „Das sind Leute, die unsere Rechtsordnung nicht anerkennen“, sagt ein Sprecher des
Düsseldorfer Innenministeriums über den „Freistaat Preußen“. Rechtsextremisten mischten
dort mit. Erst im Januar hatte die Landesregierung auf CDU-Anfrage ein „konsequentes
Vorgehen“ gegen die Gruppe angekündigt.
Holger Dumke
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