Rundbrief Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz Landespolitik . . . . . . . . . . . . . . 2 Entwicklungspolitik auf der Landes-Agenda Entwicklungspolitische Leitlinien RLP Engagement der Kommunen in RLP Globales Lernen . . . . . . . . . . . 3-4 Fachkonferenz Globales Lernen Bildung für Nachhaltige Entwicklung Globales Lernen digital mit Handy Crash Quinoa – eine runde Sache? Auftakt zum Millenniumcup 2015 Öko-soziale Beschaffung . . . . . . 5 SchülerInnen zu Besuch bei Landrat Diel Schulung: Öko-sozialer Beschaffung 1/2015 ELAN-Mitglieder und Aktionen . . 6 Globaler Aktionstag gegen TTIP in Mainz Neue ELAN-Mitglieder Fonds „VonFürTrier“ WeltBürgerFrühstück Trier Fünf Jahre „Kids of Maseno“ Fairer Handel . . . . . . . . . . . . . . 7 „Faire Welten und mehr“ Sonderschau bei der Rheinland-Pfalz Ausstellung Weltladentag 2015: Rechte für Menschen – Regeln für Unternehmen Kurz notiert . . . . . . . . . . . . . . . 8 Parlamentarischer Abend: Europäisches Jahr der Entwicklung 2015 – Herausforderungen für die rheinland-pfälzische Politik von Barbara Mittler Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft ist das Motto des von der EU erklärten Europäischen Jahres der Entwicklung 2015. Ziel der Initiative ist es, angesichts weltweiter Abhängigkeiten das Bewusstsein für gemeinsame Verantwortung zu stärken. Das Jahr der Entwicklung stand im Mittelpunkt eines Parlamentarischen Abends im meinsam mit den Abgeordneten wurde diskutiert, wie ein gutes Leben für alle Menschen in Industrie- und Entwicklungsländern und insbesondere für nachfolgende Generationen gewährleistet werden kann. Das Europäische Jahr der Entwicklung ist zudem das Jahr, indem die Post 2015-Agenda für nachhaltige Entwicklung der Verein- Gäste und Gastgeber (Von rechts nach links): Dr. Florian Pfeil, Jutta Blatzheim-Rögler, MdL, Dieter Klöckner, MdL, Ralf Seekatz, MdL, Barbara Mittler. (Fotos: Carlo Müllo im Auftrag der Engagement Global gGmbH) Mainzer Landtag am 4. Februar 2015, zu dem ELAN gemeinsam mit der Engagement Global gGmbh einlud. Experten und Expertinnen der Entwicklungspolitik beleuchteten, wie Europa, Deutschland und Rheinland-Pfalz den Anforderungen an eine nachhaltige globale Entwicklung gerecht werden können. Ge- ten Nationen im September verabschiedet werden soll. Einen wesentlichen Bestandteil dieser sollen universelle Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) bilden. Um global umzusteuern setzt die Staatengemeinschaft nun nicht mehr nur auf internationale son- dern auch auf regionale Zielvorhaben, die die einzelnen Länder der Weltgemeinschaft umsetzen sollen. Zentrale Fragen an diesem Abend waren: Wie groß ist die Bereitschaft von Politik und Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen? Welche Verpflichtungen ergeben sich daraus für Rheinland-Pfalz und was kann das Land leisten? Landtagspräsident Joachim Mertes begrüßt die Gäste. Für Referent Dr. Florian Pfeil muss nachhaltige Entwicklung konsequent auf die Agenda des Landes gesetzt und in die Öffentlichkeit gebracht werden: „Dies ist eine durchaus gemeinsame Verantwortung von Landtag, Landesregierung und rheinland-pfälzischer Zivilgesellschaft“, so der Geschäftsführer des Weiterbildungszentrums Ingelheim. • 2 ELAN-Rundbrief 1/2015 Landespolitik Landesregierung setzt Entwicklungspolitik auf die Agenda Von Barbara Mittler und Katja Voss Das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz war am 28. April 2015 beim Ausschuss Europafragen und Eine Welt des Landtages anlässlich des Europäischen Jahres für Entwicklung 2015 geladen. Der Anhörung voraus gingen ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen SPD und Bündnis 90/ Die Grünen sowie ein Antrag der CDU an den rheinland-pfälzischen Landtag am 28.01.2015. Beide Anträge heben die Notwendigkeit hervor, die entwicklungspolitische Arbeit der Zivilgesellschaft zu unterstützen. Im Antrag der Fraktion SPD und Bündnis 90/Die Grünen wird der Landtag zudem aufgefordert, eine Regelung für das öffentliche Beschaffungswesen zu prüfen, die die Einhaltung sämtlicher ILO-Kernarbeitsnormen verbindlich enthält. Geschäftsführerin Barbara Mittler von ELAN nannte die rechtliche und praktische Umsetzung der öko-sozialen Beschaffung einen wichtigen rheinland-pfälzischen Beitrag für nachhaltiges Handeln in der Welt. Auch sprach sie sich für eine gesetzlich verpflichtende Regelung aus, um Grabsteine aus Kinderarbeit und menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen aus kommunalen Friedhöfen zu verbannen. Auch Oberbürgermeister a.D. der Stadt Trier, Klaus Jensen, forderte die gesetzlich verpflichtende Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen. Bremen hat bereits seit einigen Jahren eine gesetzliche Grundlage geschaffen. „Das Erfolgsrezept ist die Kombination aus gesetzlichen Regelungen und der Sensibilisierung, Betreuung und Beratung in der Praxis“, verriet Dr. Kirsten Wiese, Referentin für überregionale Finanzangelegenheiten bei der Senatorin für Finanzen in Bremen. Das Rezept für ein Umdenken kannte Axel Haas, Bürgermeister von Kirchheimbolanden: „Menschen müssen vor Ort bei konkreten Projekten mitgenommen werden.“ Die vielen zivilgesellschaftlichen Akteure im Land gewinnen vor Ort in Kommunen und Gemeinden BürgerInnen für entwicklungspolitisches Engagement. Sie haben eine Vielzahl an Bildungsformaten entwickelt, die Zusammenhänge zwischen dem eigenen Alltag und globalen Fragen herstellen. „Bürger müssen über die Ursachen von Flucht und Asyl informiert werden, um zu verstehen, warum fremde Menschen plötzlich Tür an Tür in der Gemeinde leben.“, davon ist Mittler überzeugt. So könne Konflikten vorgebeugt und ein Beitrag zum friedvollen Zusammenleben geleistet werden. Daher solle das Land die Bildungsarbeit der Akteure stärken. Mit dem Promotorenprogramm könnten beispielsweise Themen wie Migration und Entwicklung, Partnerschaften, internationale Kooperationen oder Rohstoffpolitik und ihre weltweiten Zusammenhänge aufgegriffen, in der Fläche verankert und zum Handeln angeregt werden. Daher sollte das von Bund und Land gemeinsam finanzierte und von ELAN getragene Bildungsprogramm ausgeweitet werden. Die Anträge der Fraktionen werden nun in den entsprechenden Gremien geprüft. Ein Ergebnis wird im Juni erwartet. Im Europäischen Jahr der Entwicklung 2015 muss auch die rheinland-pfälzische Landespolitik- und Regierung Verantwortung übernehmen. • Entwicklungspolitische Leitlinien des Landes Rheinland-Pfalz von Barbara Mittler Im September werden die Vereinten Nationen neue Ziele für nachhaltige Entwicklung beschließen, die in Nord und Süd umgesetzt werden sollen. Daher werden die bestehenden entwicklungspolitischen Leitlinien des Landes RheinlandPfalz in einem Konsultationsprozess gemeinsam mit engagierten Akteuren im Land überarbeitet. Das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk ELAN begleitet den Prozess. Die neuen Leitlinien sollen den politischen Rah- men für die Entwicklungspolitik der Landesregierung festlegen. Die Ergebnisse des Post 2015 Prozesses sollen berücksichtigt und das Leitbild einer global nachhaltigen Entwicklung einbezogen werden. Zudem sollen konkrete Handlungsvorschläge enthalten sein und Transparenz für das entwicklungspolitische Handeln der Landesregierung bewirkt werden. Die Landesregierung setzt auf Dialog. Zur Auftaktveranstaltung am 27. Februar wurden Akteure aus Nichtregierungsorganisationen und Kirchen, der Wirtschaft, und des Staates eingeladen. Die sechs sich gegründeten Arbeitsgrup- pen erstellten anhand von Leitfragen Textbausteine zu den Themen: Bildung und Globales Lernen, Nachhaltiges Wirtschaften, Umweltund Klimaschutz, Frieden und Menschenrechte, Migration und Entwicklung sowie Zusammenarbeit in internationalen Partnerschaften. Das mit dem Prozess vom Parlament beauftragte Innenministerium führt nun die Textbausteine zusammen und spiegelt sie in die Arbeitsgruppen zurück. Wir dürfen also gespannt sein! Die Leitlinien sollen Ende dieses Jahres verabschiedet und präsentiert werden. • Nachgefragt: Entwicklungspolitisches Engagement der Kommunen in RLP Von Katja Voss Die Engagement Global gGmbH und das Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur Rheinland-Pfalz gaben eine Studie zum entwicklungspolitischen Engagement rheinland-pfälzischer Kommunen in Auftrag. Ziel der Studie war es, einen Überblick der Akteure sowie der Themen und Handlungsfelder der kommunalen Eine Welt-Arbeit in Rheinland-Pfalz zu bekommen sowie Erkenntnisse über den zukünftigen Unterstützungs- und Vernetzungsbedarf der Städte und Gemeinden zu erhalten. Laut der Studie sehen viele Kommunen die enge Verzahnung zwischen Kommunen und der Zivilgesellschaft als Schlüs- sel für die erfolgreiche entwicklungspolitische Arbeit. Entwicklungspolitisches kommunales Engagement funktioniert vor allem dort, wo BürgerInnen mit eingebunden sind und BürgermeisterInnen als BotschafterInnen gewonnen werden. Vor allem MigrantInnen sind eine wichtige Zielgruppe für die kommunale Entwicklungspolitik. Die Initiative Fair Trade Town ermöglicht unterschiedlichen lokalen AkteurInnen zusammenzufinden und für Eine-Welt-Themen vor Ort zu sensibilisieren und aktiv zu werden. Daher sollte unter rheinland-pfälzischen Kommunen verstärkt für die Fair Trade Town Bewegung geworben und zur Teilnahme aufgefordert werden. Kommunen wollen die öko-soziale Beschaffung vor Ort verankern. Sie benötigen zur Umsetzung individuelle rechtliche und praxisnahe Beratungs-, Qualifizierungs- und Fortbildungsmaßnamen. In der Studie wurde der Wunsch geäußert, einen landesweiten Runden Tisch zur öko-sozialen Beschaffung zu initiieren und Einkaufsgemeinschaften zu bilden. Abschließend wird empfohlen, eine zentrale Anlaufstelle für kommunales Engagement in der Entwicklungspolitik zu schaffen. Sie soll die Kommunen in Rheinland-Pfalz mit Informationen versorgen, sie beraten und in ihrem Engagement unterstützen. www.einewelt.rlp.de/aktuelles/details/ archive/2015/april/Artikel/eine-welt-politikder-kommunen/ • Globales Lernen ELAN-Rundbrief 1/2015 Fachkonferenz Globales Lernen „Unsere Verschwendungswut – Von Europa könnte die ganze Welt leben“ Von Svenja Enke, ELAN e.V. 50 Aktive im Globalen Lernen, darunter viele LehrerInnen und SchülerInnen, nahmen am 31. Januar 2015 an der Fachkonferenz Globales Lernen im Weiterbildungszentrum Ingelheim teil. Auf der Veranstaltung stand vor dem Hintergrund des Europäischen Jahres der Entwicklung 2015 das Thema Verschwendung im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft“ soll laut der EU in diesem Jahr intensiv und öffentlich über die europäische Entwicklungszusammenarbeit nachgedacht werden. Daher beschäftigten sich die Teilnehmenden in Vorträgen und Workshops mit den weltweiten Auswirkungen der europäischen Verschwendungswut sowie mit den vielfältigen Handlungsoptionen, um das Leben nachhaltiger zu gestalten. Denn die globalen Krisen und Risiken bestehen auch in dem von der UN deklarierten Jahr 2015 fort, in dem die Mil- Svenja Enke Ich bin die neue Fachpromotorin für Globales Lernen im Schulbereich als Nachfolgerin von Andrea Rühmann. Ich freue mich, dass sich im Rahmen dieser Stelle, die Schwerpunkte meiner beiden Studiengänge vereinen lassen: Ich habe neben den Fächern Englisch und Französisch für das Lehramt an Gymnasien auch ein Ethnologiestudium mit dem Schwerpunkt Afrikastudien absolviert. In den vergangen Jahren konnte ich bereits Unterrichtserfahrung an verschiedenen Schulformen sammeln und seit 2012 war ich für ELAN als Multiplikatorin in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit tätig. Ich bin sehr glücklich darüber, als Fachpromotorin für Globales Lernen im Schulbereich, den Eine-Welt-Gedanken bei LehrerInnen und SchülerInnen in Rheinland-Pfalz aktiv zu stärken. ELAN-Promotorin Svenja Enke: [email protected] • Während der Talkrunde zu den Folgen der Wegwerfgesellschaft veranschaulichte Heinrich Jung, Fa. Blitzblume Ingelheim, anhand verschiedener Haushaltsgeräte das Phänomen der „geplanten Obsoleszenz“ (Foto: Svenja Enke) lenniumentwicklungsziele enden: Noch immer sucht die Weltgemeinschaft nach Lösungen für Klimawandel, Energie- und Ressourcenknappheit, Armut, weltweite Ernährungskrisen und globale Sicherheitsprobleme. In diesem Sinne konzentrierten sich die Workshops und Vorträge der Fachkonferenz nicht allein auf die Verschwendung von Lebensmitteln. Auch die Unmengen an Elektroschrott, sowie die Verschwendung von Ressourcen oder Textilien wurden kritisch hinterfragt. Weitere Informationen sowie die Vorträge der ReferentInnen: www.elan-rlp.de • Bildung für Nachhaltige Entwicklung in RLP – Konsultationsprozess zur Fortführung Von Ann-Marie Schlutz 2014 endete die UN-Dekade für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Nun soll BNE aber im Rahmen des neuen Weltaktionsprogramms (WAP) in den einzelnen Ländern weiterentwickelt und fortgeführt werden. Dazu hat die Landesregierung Rheinland-Pfalz Ende 2014 gemeinsam mit der Arbeitsstelle für Natur und Umwelt (ANU) einen landesweiten Konsultationsprozess in Rheinland-Pfalz gestartet. Zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen des Landes und Akteure der BNE arbeiten seit Oktober 2014 daran, ein Eckpunktepapier zu verfassen, das die weitere strukturelle Verankerung des Bildungskonzeptes in RLP zum Ziel hat. Als Fachpromotorin für Umwelt und Entwicklung, beteiligt sich auch Ann-Marie Schlutz für ELAN daran, BNE im Land zu stärken. Die notwendige Anerkennung der Bildungsarbeit, die an außerschulischen Lernorten oft durch ehrenamtliche Kräfte geleistet wird, soll mit Hilfe dieses Eckpunktepapiers stärker ins Bewusstsein gerufen werden und strukturell gefördert werden. Teil des Papieres werden umfangreiche Empfehlungen an die Landesregierung und Akteure der BNE sein, um das Konzept stärker und breiter im Land zu verankern. • Globales Lernen digital mit Handy Crash Das Browser-Spiel Handy Crash greift die Handy- und Spielebegeisterung junger Menschen auf und thematisiert darüber globale Gerechtigkeit. Das kostenfreie Handy Crash zeigt, was Handys mit globalen politischen und ökonomischen Zusammenhängen zu tun haben und welche gravierenden Probleme mit dem Arbeits- und Umweltschutz es bei Rohstoffabbau, Produktion und Entsorgung gibt. Das kurzweilig Spiel thematisiert, was gegen die Probleme weltweit getan wird und getan werden kann. Die begleitende OnlinePlattform unterstützt den Einsatz des Spiels im Globalen Lernen. www.handycrash.org www.handycrash.org/lernen • Auch ELAN bietet für den Einsatz in Schulen und Jugendgruppen ein Handy-Bildungsprogramm an: Infos: Simone Steffen, [email protected] 3 4 ELAN-Rundbrief 1/2015 Globales Lernen Quinoa – eine runde Sache? Ausstellung als Bildungsangebot Von Ann-Marie Schlutz Am Donnerstag, 26.2.2015, wurde die Ausstellung „Quinoa – eine runde Sache?“ in Speyer von der Fachpromotorin für Umwelt und Entwicklung, Ann-Marie Schlutz, gemeinsam mit dem Weltladen und der Fairtrade Town Speyer eröffnet. Rund 50 Besucher, darunter VertreterInnen von Weltläden aus ganz Rheinland-Pfalz, der BUND Speyer, Bürgermeister Eger und weitere VertreterInnen der Stadt Speyer, Michael Staaden vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten, zeigten reges Interesse an der interaktiven Ausstellung. Ann-Marie Schlutz führte zunächst mit einem kurzen Vortrag in die Thematik rund um Quinoa ein und machte darin auf die globalen Zusammenhänge zwischen der Nahrungsmittelproduktion, Umweltfolgen und eigenem Konsumverhalten aufmerksam. Anschließend konnten die Gäste, angeleitet von MitarbeiterInnen des Weltladens Speyer, die aus sechs Themen bestehende Ausstellung genauer betrachten. Dabei erfuhren sie, welche zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten für Bildungsveranstaltungen möglich sind. Die Ausstellung zeigt auf, welche Auswirkungen der Anbau und die weltweite Nach- Neu bei ELAN mobil: Simone Steffen Seit Mai bin ich für die Koordination von ELAN mobil zuständig. Seit 2007 war ich neben meiner Promotion in Biologie in der Bildungsund Öffentlichkeitsarbeit der Grünen Schule im Botanischen Garten der Universität Mainz tätig. In Führungen und Projekten habe ich neben botanischen Themen auch Bildungskonzepte und Methoden einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung und des Globalen Lernens angewandt. Besonders wichtig war es mir, Kindern und Jugendlichen globale Zusammenhänge im Bereich der Umwelt bewusst zu machen. Nun freue ich mich auf neue Aufgaben im ELAN-Team! • Promotorin Ann-Marie Schlutz (Mitte) bei der Eröffnung der Quinoa-Ausstellung in Speyer (Foto: Philipp Freundörfer) frage nach Quinoa auf die ProduzentInnen und die Umwelt haben. Sie besteht aus sechs Roll Ups und einer Begleitbroschüre. Einzelne Roll Ups enthalten zudem QR-Codes mit Links zu Videos und Rezepten. • Informationen: www.weltladen-speyer.de Ausleihe und Kontakt: Ann-Marie Schlutz, Fachpromotorin für Umwelt und Entwicklung in RLP, [email protected], Tel.: 06232/605 259 8 Die Promotorin steht als Referentin zur Verfügung. Auftakt zum Millenniumcup 2015 Von Andreas Kreiner-Wolf Am 18. März begrüßte Andreas Kreiner-Wolf von ELAN die Lehrkräfte der teilnehmenden Grundschulen zur Auftaktveranstaltung des diesjährigen Millenniumcups des rheinlandpfälzischen Innenministeriums. Auf dem Gelände der Schloss-Ardeck-Grundschule in Gau-Algesheim findet am 20. Juni, die Veranstaltung statt. Die LehrerInnen erhielten Informationen zum Turnierablauf, zu den Entwicklungszielen der Vereinen Nationen und zu den vielfältigen Möglichkeiten, die einzelnen Ziele im Unterricht umzusetzen. Von April bis Juni arbeiten unterschiedliche Schulen und Klassen im Unterricht mit einem von ELAN erstellten Bildungsbaustein. Zudem haben alle Klassen die Möglichkeit, sich Menschen aus dem globalen Süden einzuladen. Diese Patinnen und Paten haben sich bereit erklärt, den Kindern aus dem Alltag ihrer Herkunftsländer zu berichten. • Einige Lehrerinnen und Lehrer der teilnehmenden Schulklassen nach der Auftaktveranstaltung in der SchlossArdeck-Grundschule in Gau-Algesheim (Foto: Bianca Janz) Öko-soziale Beschaffung ELAN-Rundbrief 1/2015 SchülerInnen zu Besuch bei Landrat Diel in Bad Kreuznach von Katja Voss „Gerne wollen wir noch einen Schritt weiter gehen“, teilte Landrat Diel den SchülerInnen des Gymnasiums an der Stadtmauer während eines Gespräches am 05.02.2015 in der Kreisverwaltung Bad Kreuznach mit. Sein Landkreis berücksichtigt bereits Umweltstandards bei der Beschaffung. Jetzt zeigte der Landrat Bereitschaft zu einer Pilotausschreibung für die öko-soziale Dienstkleidung der Hausmeister im Landkreis. Er war dem Wunsch der SchülerInnen gefolgt, sich über die Beschaffungspraxis des Landkreises Bad Kreuznach auszutauschen. Begleitet wurden die SchülerInnen von der Schulleiterin, Frau Dr. Schwarz, den beiden BildungsreferentInnen des Weltladens Bad Kreuznach, Karsten Levsen und Gertrude Weisgerber, und Katja Voss vom ELAN. Im Vorfeld des Gespräches hatten sich SchülerInnen der 10. Klasse in einer dreimonatigen Unterrichtsreihe zu „Globalisierung und ihre sozialen Folgen“ intensiv mit den Herstellungsund Handelsbedingungen einzelner Produkte, wie Kaffee, Blumen, Textilien und Natursteine beschäftigt. Begleitet wurden sie vom Weltladen-Team. Die SchülerInnen stellten das eigene Konsumverhalten kritisch auf den Prüfstand und wollten mehr über den Warenkorb eines Landkreises erfahren. In dem Gespräch SchülerInnen des Gymnasiums An der Stadtmauer werben für die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards in der Beschaffung. Foto: Harald Skär mit Landrat Diel wollten sie dafür werben, dass beim Einkauf von Produkten durch den Landkreis keine ausbeuterische Kinderarbeit unterstützt wird – vielmehr sollten bei allen Beschaffungen Sozial- und Umweltstandards berücksichtigt werden. Im Gespräch beantwortete Landrat Diel die vielen Fragen der SchülerInnen zur Beschaffungspraxis des Landkreises anhand zahlreicher Praxisbeispiele. Die Verwaltung verwende zum Großteil Recyclingpapier, bestücke die Präsentkörbe mit regionalen, biologischen und fairen Köstlichkeiten und auch beim Bau der bekannten Lafer-Mensa seien hohe ökolo- gische Standards eingehalten worden. Trotz vieler Bemühungen räumte Landrat Diel ein, dass der Landkreis bisher nur vereinzelt Umwelt- und Sozialstandards berücksichtigt und aktuell noch keine rechtskräftigen Beschlüsse zur öko-sozialen Beschaffung gefasst wurden. Um den Mitgliedern des Landkreises das Anliegen der SchülerInnen vorzutragen, lud er sie zu einer der folgenden Sitzungen ein. Diese nahmen diese Einladung gerne entgegen und freuen sich auf ein weiteres Gespräch mit lokalen PolitikerInnnen. ELAN begleitet den Prozess und berät die SchülerInnen bei Ihrem Vorhaben. Schulung: Bereiche öko-sozialer Beschaffung in kommunalen Verwaltungen Synopse zum Stand der Tarif treue- und Vergabegesetze in den Bundesländern erschienen penheim, zu der ELAN einlud. Bürgermeister Penzer und Büroleiter Dilg ermöglichten den Teilnehmenden einen Einblick in die kommunalen Verwaltungsstrukturen in RheinlandPfalz sowie die Zuständigkeiten der Verbandsgemeinde Rhein-Selz. Die Referenten wiesen auf komplexe Entscheidungs- und Umsetzungsstrukturen einzelner Beschaffungsprozesse auf kommunaler Ebene hin. Sie plädierten für einen Dialog zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft. Dieser sei nötig, um zukünftig Sozial- und Umweltstandards in der Beschaffungspraxis zu berücksichtigen. Die aktuelle Synopse bietet einen Überblick des derzeitigen Standes der Vergabegesetze in den einzelnen Bundesländern und zeigt die größten Defizite in der Umsetzung einer sozial gerechten Beschaffung auf. Sie wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Einen Welt Landesnetzwerke (agl) und der Christlichen Initiative Romero (CIR) herausgegeben. Viele Bundesländer sehen die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen bei der öffentlichen Beschaffung gesetzlich verbindlich vor. Im Gegensatz dazu hat Rheinland-Pfalz weiterhin keine gesetzlichen Regelungen geschaffen, um die verpflichtende Einhaltung der ILO-Normen bei der Beschaffung zu gewährleisten. Die Synopse ist herunterzuladen unter www.elan-rlp.de/materialien.149.0.html Landkreise und Kommunen beschaffen für die eigene Verwaltung, Abwasserzweckverbände, Schulen und KITAs zahlreiche Produkte, darunter Büromaterialien, IT-Geräte, Textilien und Spielgeräte. Doch welche Verwaltungseinheiten sind zuständig für KITAs oder weiterführende Schulen und wer beschafft Dienstkleidung für das Ordnungsamt? In welchen Bereichen können Sozial- und Umweltstandards bei der Beschaffung von Kommunen umgesetzt werden? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der Schulung am 6. 5.2015 in Op- Oberbürgermeister Penzer und Büroleiter Dilg gaben Einblick in kommunale Verwaltungsstrukturen. (Foto: Dr. Henny Rose, VG Rhein-Selz) • • • 5 6 ELAN-Rundbrief 1/2015 ELAN-Mitglieder und Aktionen Globaler Aktionstag gegen TTIP auch in Mainz von Ann-Marie Schlutz Im Rahmen des globalen TTIP-Tages am Samstag, 18. 4.2015, beteiligte sich ELAN e.V. als Mitglied des Rheinland-Pfälzischen Bündnisses gegen TTIP an dem Aktionsprogramm vor dem Staatstheater in Mainz. Bei strahlendem Sonnenschein gab es Aktionen, Interviews und Statements der beteilig ten Organisationen und Diskussionsrunden mit Vertretern der Fraktionen des Mainzer Stadtrates. Organisiert wurde die Veranstaltung unter anderem vom BUND RheinlandPfalz und Attac Mainz. Vor ca. 350 Zuhörern informierte das Rheinland-Pfälzische Netzwerk gegen TTIP über die Gefahren der Transatlantischen Handelsabkommen TTIP, TISA und CETA. Mit einem Statement machte Eine WeltBürgerFrühstück Trier Welt-Promotorin für Umwelt und Entwicklung in Rheinland-Pfalz, Ann-Marie Schlutz, auf die Auswirkungen der geplanten Freihandelsabkommen für Länder des globalen Südens/ Entwicklungsländer aufmerksam. Mit der Beteiligung am rheinland-pfälzischen Bündnis gegen TTIP wollen wir als Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk weiter über die negativen Auswirkungen der Freihandelsabkommen wie TTIP und CETA aufklären und mehr Unterstützung für die europäische Bürgerinitiative gewinnen. ELAN engagiert sich als Netzwerkmitglied dafür, TTIP und ähnliche Abkommen zu stoppen, da negative Auswirkungen auf die Entwicklungen der Länder des globalen Südens sowie eine weitere Schwächung ihrer Position im Welthandel zu erwarten sind. • Weltladen Wallertheim Unser Weltladen in Wallertheim unter dem Dach der Ev. Kirchengemeinde besteht nun schon seit über 30 Jahren. Wir sind ein kleines, aber tolles Team, das den Laden in den letzten Jahren mit Freude und Innovation nach vorne gebracht hat. Das Besondere an unserem Laden: Weil es in unserem Dorf keine Laufkundschaft gibt, gehen wir zu den Leuten z.B. auf Märkte, in Büchereien, auf Gemeindefeste. Wir sind also der Berg, der zum Propheten kommt. Auch mit unserer Bildungsarbeit sind wir unterwegs in Schulen, Gruppen und Gemeinden. Für dieses Jahr haben wir uns einiges vorgenommen. Ein Hoffest am Pfingstsonntag, Ladenrenovierung, Homepage einrichten und noch einiges andere. Dazu gehört auch, dass wir uns ELAN angeschlossen haben, um mit vielen anderen an einem Strang zu ziehen. Da sich unser Team vergrößert hat, blicken wir hoffnungsvoll in die Zukunft. • Fonds „VonFürTrier“ Förderung von Nachhaltigkeitsprojekten Als Beitrag zur Fairtrade-Stadt Trier ist der Trierer Projektefonds „VonFürTrier“ in Kooperation von Lokale Agenda 21 Trier e.V., Weltladen Trier und der regionalen Rösterei Mondo del Caffè entstanden. Durch den Verkauf von Fairtrade-Produkten fließen Gelder in den Fonds, der einmal jährlich zur Förderung und Unterstützung regionaler Nachhaltigkeitsprojekte ausgeschüttet wird. Der Trierer Stadtkaffee ist das erste „VonFürTrier“Produkt. Er wird in Kolumbien auf drei kleinen Haciendas fair und ökologisch produziert. Weil der Kaffee kein Fairtrade-Label hat, wurden die Anbaubedingungen extern kontrolliert und ein Prüfbericht veröffentlicht, um Transparenz zu gewährleisten. Regelmäßige Kontrollen sind Bestandteil der Kooperationsvereinbarung der drei Partner. Seit April 2014 fließen mit jedem verkauften Kilo Stadtkaffee 50 Cent in den Projekte- Ziel ist es, bei einem öffentlichen Frühstück mit regionalen und fairen Produkten die BürgerInnen auf den Geschmack des Fairen Handelns zu bringen. Außerdem bringen die ca. 40 entwicklungspolitisch engagierten Gruppen in einem abwechslungsreichen Bühnen- und Kulturprogramm zum Ausdruck, dass Engagement zum Fairen Handel und der Einen Welt unverzichtbar ist. Fünf Jahre „Kids of Maseno“ Neue ELAN-Mitglieder Neue Mitglieder bei ELAN wurden bis Mai 2015 die Vereine: Casa del Sol e.V., Forum Soziales Deutschland-Kongo (FSD) e.V., beide werden sich im nächsten Rundbrief vorstellen, und der Weltladen Wallertheim. Herzlich willkommen im Netzwerk! Das WeltBürgerFrühstück 2015 mit dem Thema „Schluss mit schmutzig! Für Klimagerechtigkeit weltweit“ findet am 13. Juni 2015 von 11 bis 16 Uhr auf dem Kornmarkt in Trier statt. Veranstalter sind die Lokale Agenda 21 Trier e.V. und das Netzwerk Weltkirche des Dekanats Trier. fonds „VonFürTrier“. Weitere 50 Cent pro Kilo werden den kolumbianischen Produzenten für soziale Zwecke zur Verfügung gestellt. Die Trierer KonsumentInnen haben also die Möglichkeit, mit dem Kauf des Stadtkaffees Nachhaltigkeit mitzugestalten. Die ProduzentInnen in Kolumbien bekommen eine zusätzliche Förderung und arbeiten zu fairen Preisen und Arbeitsbedingungen. Durch den Fonds wird außerdem auch die Nachhaltigkeit regional, vor Ort in Trier, gefördert. Dafür stehen dieses Jahr mindestens 600 Euro zur Verfügung. Die Projektanträge können bei der Lokalen Agenda 21 Trier e.V. gestellt werden. Eine dreiköpfige Jury entscheidet über die Vergabe der Gelder. Die Bekanntgabe der Förderungen wird auf dem Trierer Weltbürgerfrühstück, am 13. Juni 2015, erfolgen. http://vonfuertrier.de/ und [email protected] • Im Mai 2015 feiert „Kids of Maseno – Förderverein Kenia e.V.“ sein fünfjähriges Bestehen. Wir unterstützen gehörlose und taubblinde Kindern in Kenia und insbesondere Maseno, einer Stadt im Westen des Landes, bei der schulischen Ausbildung. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Gruppen und Vereinen vor Ort begleiten und fördern wir auch andere Programme wie Workshops für Eltern, Bildungsarbeit über Gehörlosigkeit und den Bau eines neuen Kinderzentrums. Mit der Unterstützung unserer Paten finanzieren wir momentan die schulische Ausbildung von 17 Kindern. Eines dieser Kinder war Victor Otieno, der nun seine Schreiner ausbildung abgeschlossen hat. Ein großer Erfolg für ihn, der uns motiviert und bestärkt. Auch der Bau des Kinderzentrums geht voran. Das erste von drei Gebäuden steht und die ersten zehn Kinder sind mit drei Betreuern eingezogen. Mittlerweile hat auch der Unterricht vor Ort begonnen und die Kinder fühlen sich in ihrem neuen Zuhause sehr wohl. 2015 soll der Bau weitergehen und auch das Grundstück verschönert werden, beispielsweise durch einen Spielplatz. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Unterstützern, insbesondere unseren Pat Innen bedanken. www.kidsofmaseno.de Das erste Gebäude des neuen Kinderzentrums / © Kids of Maseno e.V. Fairer Handel „Faire Welten und mehr“ Sonderschau bei der Rheinland-Pfalz Ausstellung Von Nina Labode, Fairhandelsberaterin AusstellerInnen aus den Bereichen Fairer Handel und Nachhaltigkeit präsentierten sich vom 20.-22. März 2015 bei der Sonderschau „Faire Welten und mehr“ im Rahmen der Rheinland-Pfalz Ausstellung in Mainz. „Faire Welten“ fand bereits zum zweiten Mal mit dem Ziel statt, das Publikum an die Themen Fairer Handel und nachhaltiger Konsum heranzuführen. Eröffnet wurde die Schau vom Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling, Dr. Rolf Meier aus dem Innenministerium und Wirtschaftsministerin Eveline Lemke. Letztere lud dazu ein, ausgediente Handys im Rahmen einer Sammelaktion dem Recycling zuzuführen. Die Alt-Handys konnten am gemeinsamen Stand der Weltläden und ELAN abgegeben werden. Durch Recycling können Rohstoffe wiederverwertet werden, die sonst importiert werden müssten. Oftmals kommen sie aus Ländern, die durch die Gewinne aus dem Rohstoffexport Kriege finanzieren. Zum „Global Checker“ wurden BesucherInnen durch ELAN ausgezeichnet, die ihre entwicklungspolitischen Kenntnisse testeten und erweiterten. Besonderer Höhepunkt des Aktionsprogramms war der Sänger und Musiker Michel Sanya Mutambala, der mit seinem Auftritt die ZuhörerInnen begeisterte. Die Weltläden Andernach, Koblenz, Bad Ems und Mainz präsentierten eine attraktive Auswahl fair gehandelter Produkte. Eine große Anzahl an Stadtschokoladen konnten in einer virtuellen Tour entdeckt werden. Im Schokoladenquiz konnten sich die BesucherInnen über den Anbau von Kakao und die Arbeitsbedingungen von KakaobäuerInnen informieren. ELAN organisierte den Messebereich gemeinsam mit dem Innen- und Wirtschaftsministerium, Engagement Global, Weltladen Unterwegs Mainz, Reflecta e.V. sowie dem Gemeindedienst für Mission und Ökumene. • Sabine Schmitz und Doris Jonas von FairRegio Andernach (Foto: Nina Labode) Die Kampagne zum Weltladentag am 9. Mai 2015 „Mensch.Macht.Handel.Fair.“ vom Weltladen-Dachverband und dem Forum Fairer Handel ist gestartet. Viele Alltagsprodukte legen komplexe Wege zurück bevor sie in unseren Einkaufskörben landen. Entlang dieser Lieferketten finden oft Menschenrechtsverletzungen statt, an denen weltweit agierende Unternehmen direkt und indirekt beteiligt sind. Sollen Unternehmen jedoch für Menschenrechtsverletzungen oder Umweltschäden zur Rechenschaft gezogen werden, gibt es für Betroffene kaum eine Handhabe. Eine verbindliche menschenrechtliche Sorgfaltspflicht für deutsche Unternehmen fehlt. Die Bundesregierung wird im Rahmen der Kampagne mit einer Unterschriftenaktion aufgefordert gesetzliche Regelungen für Unternehmen einzuführen, um Mensch und Umwelt zu schützen. Die Forderungen knüpfen an die 2011 verabschiedeten UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte an. Diese sehen 1/2015 7 ELAN gratuliert Zum 25-jährigen Jubiläum des Weltladen Katzenelnbogen, des Weltladen Lahnstein und des Weltladen Neustadt gratuliert ELAN den Engagierten sehr herzlich. Die Weltläden Grünstadt, Eisenberg und Rodalben feiern in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Wir wünschen Ihnen ein schönes Fest und weiterhin viele Jahre des motivierten Engagements im Fairen Handel. • Eine herzliche Gratulation auch an Oikocredit, den Pionier der nachhaltigen Geldanlage, für 40 Jahre entwicklungspolitisches Engagement. Oikocredit vergibt Kredite an Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften etc. in Entwicklungsländern. Diese Partner schaffen Arbeitsplätze, fördern Entwicklung und eröffnen Menschen Chancen auf wirtschaftliche Eigenständigkeit. Info: Ulrike Chini, [email protected] • Faire Biketour Am 20. Mai startete Frank Hermann die siebenwöchige „Faire Biketour 2015“ durch den Südwesten Deutschlands, Saarland, Luxemburg, Schweiz und Österreich. In rund 45 Orten hält er Vorträge zu den Themen Fairer Handel, Fair Reisen und Faire Mode. Mit den Vorträgen soll ein Bewusstsein für eine nachhaltige Lebensweise und einen fairen Umgang miteinander angestoßen werden. Im Juni liegen auch rheinland-pfälzische Orte auf der Reiseroute. Interessierte können den Radfahrer für eine Veranstaltung buchen. http://faireinkaufenaberwie.blogspot.de/p/ faire-biketour-2015.html • Weltladentag 2015: Rechte für Menschen – Regeln für Unternehmen Von Nina Labode ELAN-Rundbrief den Schutz der Menschenrechte seitens des Staates, die Achtung der Menschrechte durch Unternehmen sowie die Unterstützung für Betroffene durch Rechtsmittel und Beschwerdemechanismen vor. Derzeit findet ein Dialogprozess, zur Verankerung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, unter Federführung des Auswärtigen Amts und dem Menschrechtsbeauftragten der Bundesregierung, in einem nationalen Aktionsplan statt. Am Dialogprozess sind VertreterInnen aus Politik, Unternehmen, Gewerkschaften, Zivilgesellschaft, Verbänden und Wissenschaft beteiligt. Aktive aus Weltläden und Fair-Handels-Gruppen bereiten sich inhaltlich auf das Thema vor. Sie erarbeiten öffentlichkeitswirksame Aktionsformen, um die Forderungen am Weltladentag auf öffentlichen Plätzen zu präsentieren. Vorbereitungsseminare werden in verschiedenen Bundesländern von Fair-Handels-BeraterInnen durchgeführt. Unterstützung und Info: www.forum-fairer-handel.de/petition • Faire Stadtschokoladen Der Weltladen Koblenz hat zu den „Fairen Welten“ in Mainz eine Dokumentation der fairen Stadtschokoladen aus Rheinland-Pfalz erstellt. Zusammen mit den von den Weltläden zur Verfügung gestellten Original-Schokoladen wurde sie auf der Messe präsentiert. Die Gäste konnten die Schokoladen kosten und erwerben. Die Dokumentation steht auszugsweise auf der Laden-Website. www.weltladen-koblenz.de/produkte.htm • Hauptstadt des Fairen Handels 2015 gesucht! Noch bis zum 13. Juli 2015 können sich deutsche Städte und Gemeinden für den Titel „Hauptstadt des Fairen Handels 2015“ bewerben. Gesucht werden innovative lokale Aktivitäten die den Fairen Handel unterstützen, z.B. die Einführung einer fairen Stadtschokolade. Bewerbungen nimmt die Servicestelle der Kommunen in der Einen Welt (SKEW) entgegen. Schirmherr ist der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller. www.service-eine-welt.de • 8 ELAN-Rundbrief 1/2015 1/2015 Kurz notiert Erweiterte Fördermöglichkeit im Rahmen des FEB Das BMZ sieht für die Förderung von Projekten der entwicklungspolitischen Bildung in diesem Jahr zusätzliche Mittel vor. Bis zum 31.05. können Anträge für das Förderprogramm Entwicklungspolitische Bildung (FEB) gestellt werden. Die Anträge können für Projekte gestellt werden, die frühestens im August 2015 starten Eine Bewilligung der Anträge ist für September 2015 geplant. Die bisherige Antragsfrist zum 31.10. bleibt bestehen und sichert damit allen, die bislang ihre Antragseinreichung zu diesem Termin vorbereiten, die Möglichkeit einer Förderung. http://feb.engagement-global.de/antragstellung.html. Das Bündnis für Textilien Das BMZ hat im Oktober 2014 das Bündnis für nachhaltige Textilien angeregt. Das Ziel: Verbesserungen der sozialen und ökologischen Standards in der Textil- und Bekleidungsindustrie zu erreichen. Das CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung und die Kampagne für saubere Kleidung (CCC) kommentieren das Vorhaben. Stärken und Schwächen des Bündnisses werden deutlich gemacht. Deutlich wird: die freiwillige Einhaltung von Menschenrechten stößt an Grenzen. Gesetzliche Regelungen sind erforderlich. Stellungnahme des CorA-Netzwerks und der CCC: www.cora-netz.de/cora/wp-content/ uploads/2015/02/Textilb%C3%BCndnis_ Stellungnahme-CorA-CCC_2015-02.pdf Entwicklungsminister Gerd Müller zu den Qualitätskriterien in der Textilproduktion: www.dandc.eu/de/article/gerd-muellerbundesminister-fuer-wirtschaftliche-zusammenarbeit-und-entwicklung-fordert Kommunaler Service Der vom BMZ geschaffene Kompass Nachhaltigkeit ist um einen kommunalen Service, den Kommunalen Kompass, ergänzt worden. Dieser orientiert sich am Bedarf kommunaler BeschafferInnen und stellt bundeslandspezifische Informationen und Praxisbeispiele bereit. Er bietet eine produktspezifische Übersicht mit Praxisbeispielen und eine Auflistung, welche Unternehmen welche Produkte zu bestimmten Nachhaltigkeitsstandards anbieten können. Daneben sollen Informationen und Ausschreibungsbeispiele für den individuellen, nachhaltigen Beschaffungsprozess bereitgestellt werden. www.oeffentlichebeschaffung.kompass-nachhaltigkeit.de/kommunaler-kompass/ Kurz notiert xxxxxxxx ELAN: Außerordentliche Mitgliederversammlung Broschüre: Sozial- und Umweltstandards in der internationalen Lieferkette Eine außerordentliche Mitgliederversammlung findet statt am 7.7.2015 von 19.00 bis 21.00 Uhr im Erbacher Hof Mainz statt. Die Geschäftsstelle und der Vorstand berichten über das Promotorenprogramm und möchten mit den Mitgliedern die künftige Abwicklung desselben abstimmen. Den Mitgliedern geht eine gesonderte Einladung noch zu. Der Termin der eigentlichen Mitgliederversammlung/Jahrestagung am 11./12. Dezember 2015 bleibt bestehen. Infos: Geschäftsstelle ELAN Das Eine Welt Netzwerk Bayern e.V. u.a. haben eine neue Publikation zur besseren Berücksichtigung von Sozial- und Umweltstandards bei Unternehmen vorgelegt. Der Schwerpunkt liegt auf der Verantwortung in der internationalen Lieferkette. 136 Seiten, Kosten: 5.- Euro plus Versand (gegen Rechnung), Bestellungen an [email protected] Neues Portal der Bundesregierung zu Umwelt- und Sozialsiegel Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung will für mehr Durchblick im Siegel-Dschungel sorgen. Dafür wurde kürzlich eine neue Internetseite freigeschaltet, auf dem Umwelt- und Sozialsiegel für Textilien und Bekleidung aufgelistet und bewertet werden. Damit Konsumentinnen und Konsumenten die Informationen auch beim Einkauf im Laden zur Hand haben, können sie als App auf das Smartphone geladen werden. Die neue Internetseite ist Teil des Portals siegelklarheit.de, auf dem künftig nicht nur Siegel für Textilien, sondern auch andere Produkte bewertet werden. www.textilklarheit.de Broschüre „Quo Vadis, Beschaffung? Die Christliche Initiative Romero e.V. (CIR) hat ihre Broschüre „Quo Vadis, Beschaffung? – Eine Bestandsaufnahme der sozial verantwortlichen öffentlichen Beschaffung: Reformen, Spielräume, Vorreiter“ neu überarbeitet und herausgegeben. Unter anderem wird in der Publikation die neue EU-Vergaberichtlinie im Hinblick auf soziale Kriterien analysiert. Außerdem enthält die Neuauflage konkrete Hinweise zur Formulierung von Ausschreibungen, Beispiele von Vorreiter-Kommunen sowie ein Plädoyer zur Beibehaltung des vergabespezifischen Mindestlohns. Die Broschüre zum Herunterladen: www.ci-romero.de/fileadmin/download/quo-vadis-2015-x10-web.pdf Broschüre: Wirkt so oder so Der Berliner Entwicklungspolitische Ratschlag und die Stiftung Nord-Süd-Brücken haben unter dem Titel „Wirkt so oder so“ die zweite Handreichung zur wirkungsorientierten Antragstellung in der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit herausgegeben. Darin werden die Schritte der Antragstellung entwicklungspolitischer Inlandsprojekte detailliert dargestellt – von der Beschreibung des Problems, der Zielgruppen, der Wirkungen und deren Messung durch Indikatoren bis hin zu den Maßnahmen und Aktivitäten und der Erstellung eines Kosten- und Finanzierungsplans. Die Handreichung kann für zehn Euro zuzüglich Versandkosten bestellt werden. www.ber-ev.de/bestellungen/wirkt-so-oder-so Herausgeber: Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag (BER) und Stiftung Nord-Süd-Brücken, 76 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen Versammlung Ökumenisches Netz 11.7.2015, 10.30-16 h in Polch Zur Kritik der Politischen Ökologie im Kapitalismus. Netzversammlung mit Prof. Dr. Markus Wissen (Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin). Mitfahrgelegenheiten vom Hauptbahnhof Koblenz werden ermöglicht. Ort: Polch, Ev. Gemeindezentrum, Uhlandstr. 9 [email protected], 0261/29681691 IMPRESSUM Herausgeber: Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz ELAN e.V. Frauenlobstr. 15–19, 55118 Mainz Telefon (0 61 31)972 08 -67 Fax - 69 [email protected], www.elan-rlp.de Redaktion: Barbara Mittler Layout: studiofuergestaltung.net Druck: printpool, Taunusstein Auflage: 1500, Mai 2015 Gefördert von der Landesregierung Rheinland-Pfalz und den Kirchen im Land
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