Bed.I. - II. Übertr. Bed.: 1. Die klebrige, unbrauchbare Milch im Euter

Pech
Schrot: trogartiger Hohlraum) in den Baum ge- Räude (Kuschwarda mittl.BöW, vgl. auch ->
hackt (-2» [für]hacken). In diesem Hohlraum [Pech]kappe), in Terpentinform mit Zucker einsammelte sich dasflüssigeHarz. Seit 1933 werden genommen gegen Asthma (Neusiedl am Steindafür, um den Baum zu schonen, Auffangtöpfe felde NÖ). Besondere Heilkraft wird dem ersten
aus Ton, Glas od. Eternit verwendet, die direkt Pech des Jahres zugeschrieben, das auch im
unter der Lachte angebracht werden (mdal. Handel einen besseren Preis erzielt, sowie dem
hefv[d]l [->- Hafen]). Da der Harzfluß nur -> (Lärch[en])pech, Lerget und dem Harz der
24—36 Stunden währt, werden nach 4—10 Ta- Tanne, das sich bläschenförmig an der Rinde
gen die Lachten jeweils nach oben verlängert, absondert (daher auch -> [Paul]-, [Platter]um den Harzfluß erneut in Gang zu setzen. Wird p'e'ch genannt). Noch heute wird das Harz (vor
später am selben Baum an der gegenüberliegen- allem jenes der Lärche) in der pharmazeutischen
den Seite der alten Wundfläche eine zweite Industrie verarbeitet (bes. für Zugsalben). In
Lachte eröffnet, muß zwischen dem alten und Zederhaus Lungau wird flüssiges Harz auf die
neuen Anschnitt genügend Rinde verbleiben, frische Wunde nach dem Kastrieren des Bocks
damit der Baum nicht abstirbt (dieser Rinden- geträufelt (= p^x g§ijv [-> gengen]). Vgl. auch
streifen wird daher auch das -> Leben genannt). noch -> (Derr)pand (-> Pand I), (Sau)pech,
Sind das „Grandl" bzw. die Zapfbecher voll, (Schuster)-; Pflaster, (Pech)pflasier, (Wund)-,
wird das Harz gesammelt (-> pechein, Pech -> (Zug)-; (Pech)öl, (Kien)-; Salbe, (Pech)salbe. —
[aus]faßen). Der Harzbalsam wird mit einem b) P. im Haushalt u. Gewerbe: bis nach dem
spachteiförmigen Gerät (-> [Pech]leffel) in einen Zweiten Weltkrieg wurde P. (mit Aschenlauge,
Holzbehälter (-> \P'e'ch]putte) gegeben und dann Fett u. Wasser gesotten u. dann getrocknet) für
in ein Faß geleert, das in die alten Pechsiedereien selbstgemachte Seifen verwendet (verbr.; vgl.
bzw. heutigen Raffinerien (vor allem Wr.Neu- -> [Pech]seife), auch heute spielt das Harz in
stadt, Piesting) transportiert wird. Am Ende der Toiletteartikelindustrie eine große Rolle. Im
des Arbeitsjahres (Oktober) wird das minder- südl.NÖ wird nach dem Pfropfen der Obstbäume
wertigere -> (Scherr)pech (eingetrocknete Pech- die Rinde um die „Wundstellen" mit Pech verkruste) mit der ->• (Pech)scherre abgekratzt u. schmiert. Mit Fett vermischt wurde Harz als
eingesammelt. —
Wagenschmiere verwendet (ähnl. heute bei der
In den Lärchenharzungsgebieten des Südens industriellen Schmierölerzeugung) verbr. Große
wird vom -> (Lerget)porer, Lergeter im Frühjahr Bedeutung hat Harz allg. noch als -> (Sau)pech
am Fuße jedes Baumes in den Stamm ein Bohr- zum Enthaaren der geschlachteten Schweine,
loch getrieben und mit einem Holzstöpsel fest wofür man früher rohes Fichtenscharrharz nahm,
verschlossen. Einmal im Jahr (in STir. ev. heute hingegen schon vielfach das durch Destilzweimal) wird das Harz mit einer Eisenrinne lation gewonnene -> Kolofonium. Allg. Verwendung findet Harz auch als ->• (Schuster)herausgezogen. —
b) Harzgewinnung am toten Holz (hauptsächl. p'e'ch. —
im Mühlv. vor dem 2.Weltkrieg): stark pech- c) Von Kindern (bes. Buben) wird reines P. (vorhältiges Holz (vor allem von Föhren, Fichten) wiegend das der Fichte) gern gekaut, in der SI
wurde zerkleinert und auf eigens dafür vorge- Pladen wurde Baumpech zu diesem Zweck zuerst
sehenen Granitsteinen, die Abflußrillen zur gebrannt. Zur Verbr. u. den Syn. -> (Keu)-, vgl.
Mitte hin und dort ein Loch hatten, aufge- auch Bed.II,2 w.u. —
schichtet und nach der Art eines Kohlenmeilers d) Schwindel beim -> (jßier)pecken: das Ei wird
mit Erde, Moos u. dgl. zugedeckt. Oben blieb zur Gänze od. teilweise kunstvoll entleert und
eine Öffnung, durch die das Holz in Brand ge- mit heißem Baumharz gefüllt verbr.; vgl. auch
setzt wurde. Das sich absondernde Pechöl floß —> (Pech)arsch, -ei, -spitz sowie -> (Eier)pecken
durch das Loch in der Mitte des Steines in ein Bed.I. daruntergestelltes Gefäß. Vgl. auch -> Pechler II. Übertr. Bed.: 1. Die klebrige, unbrauchbare
Bed.2, (Pech)galle, -öl, (Kien)öl; (Pech)prenner, Milch im Euter der Jungkuh vor dem ersten
-sieder sowie Pech ->- prennen, läutern, sieden. —
2. Die Harzverwertung: a) P. als Heilmittel: seit
je galt das P. als antiseptisches Heilmittel u.
wird z.T. heute noch in roher Form (meist als
Pflaster) verwendet als Blutstillmittel (allg.),
Heilmittel gegen Geschwüre (allg.), gegen Gliederverrenkung (Thalsdf-Launsdf Kä.), Ausschlag
(Oschelin Egerl.), mit Schmalz lauwarm angerührt u. aufgelegt gegen Rheumatismus (Berndf
Triestingtal), eine mit Pech ausgeschmierte
Kappe auf den kahlgeschorenen Kopf gegen
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Kalben allg., meist in der Wendung die
Kalbin, Kuh gibt P. steht kurz vor dem Kal-
ben; vgl. auch -> (Milch)pech, pechecht
Bed.I, pechel(e)n Bed.II,3, pechen Bed.2c,
pechig. — 2. Kaugummi: tui äußßar zel pe%
vame mäule, bäü dp zäipr bld de kylv bo intrikk%nt tu heraus dieses P. (Kaugummi) aus
dem Maul, denn da seid ihr wie die Kühe, die
wiederkäuen (-?- itrucken) KÖRNUNG SI Pladen
(1972) 71. — 3. Nasenschleim Hüttenhof b.
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