484 Silber und Varia 4001 4002 4003 4004 Silber und Varia 4001. Grosse Prunkplatte, Stil Barock, in der Art von Ludwig Neresheimer & Co., Hanau, um 1900. Versilbertes und vergoldetes Metall. Ovale Form. Im Spiegel in kräftigem Relief antike Jagdszene mit springendem Pferd im Vordergrund. Auf Fahne Jagdszenen mit Putten. 62:68 cm. 1500.—/1800.— 4002. Kleine Vermeil-Schauplatte, Augsburg, 1685–1716. Meistermarke MW, wohl Mattheus oder Markus Wolff. Oval, mit kleinem Spiegel und breiter Fahne, flach, stark reliefiert: Schäferpaar unter einem Baum in Landschaft mit Ruine, Grasbüscheln und Steinen. Stark geschwungene Ranken und Blumen und zwei mit Früchten gefüllte Körbe. Gew. 210 g. L = 28 cm. 2000.—/2500.— Vergleiche: Rosenberg, S. 159, Nr. 726. Mit Repunzierungsmarke Wien von 1806/1807. 4003. Becher, deutsch, 18. Jh. Hohe, konische Form. Fein gravierte und getriebene, mit Blumen verzierte Wandung. Unter dem Mündungsrand beschriftet: «Johan Christoffer Pl. ich Verch..... sein Gesellen Jochim Schröder». Gew. 100 g. H = 12 cm. 500.—/700.— Register Seite 111–112 Silber und Varia 4005 4004. Kugelbecherchen, Augsburg, Ende 17. Jh. Hohe, gerade Wandung, drei Kugelfüsse. Gravierter und getriebener Dekor: Drei Por traitmedaillons von Kriegern, dazwischen je eine Blume. Gew. 65 g. H = 6,5 cm. 700.—/900.— Von massiver, hervorragender Qualität. Provenienz: Alter Schweizer Privatbesitz 4005. Vermeil-Trinkgefäss in Form eines springenden Hirsches, Nürnberg, 1550– 1650. Meistermarke MB ligiert. Mit abnehm barem Kopf, auf bombiertem, ovalem Sockel mit Naturbodenstruktur: Grasbüschel, Steine und Äste. Gew. 310 g. H = 21 cm. 3000.—/5000.— 4006. Vermeil-Kugelbecherchen, deutsch, 17. Jh. Steile Wandung mit leicht vorkra gendem Rand. Auf drei Kugelfüssen. Dekor: Punzierter oberer Teil mit glatter, laufender Ranke und etwas breiterer, unterer Teil mit getriebenem, diagonalem Zungenmuster. Gew. 50 g. H = 6,5 cm. 700.—/900.— Leuchtend vergoldetes, schön gearbeitetes Stück. Provenienz: Alter Schweizer Privatbesitz 4006 Register Seite 111–112 485 486 Silber und Varia 4007. Grosser Vermeil-Schlangenhautbecher, Schweden, um 1750. Konisch, auf Standring, mit kantigem Rand. Fein punzierter Grund, oben und unten glatt poliert. Auf der Schau seite grosse, fein gravierte Wappen kartusche in Efeukranz. Monogramm GL. Gew. 320 g. H = 16 cm. 1500.—/1800.— 4008. Sechs Vermeil-Teller, Berlin, Gebr. Friedländer, um 1900. Fla cher grosser Spiegel und schmale, leicht ansteigende Fahne mit Blüten stab am Rand. Gew. 3340 g. D = 24 cm. 1800.—/2400.— Provenienz: Alter Schweizer Privatbesitz 4007 4009. Zwei Tassen mit Untertassen, Augsburg, 18. Jh. Halbe Becher form auf Standring. Doppel-C-förmiger Henkel aus Blattvoluten. Reicher, re liefierter, teilvergoldeter und gravier ter Dekor: In Reserven unterschiedliche mythologische oder religiöse Darstellungen in ovalen Reserven mit Ornamentik; dazwischen üppige Früchtestillleben. Gew. 870 g. H = je 8 cm. 1000.—/1500.— Sehr massiv gearbeitete Stücke in seltener Aus formung und von hervorragender Qualität. Provenienz: Alter Schweizer Privatbesitz 4008 4010. Vermeil-Miniaturdeckelschüssel, Augusburg, 1757–1759, Johann Martin Satzger. Runde Form auf Standring mit steiler Wandung. Zwei ausgeschnittene, muschelförmige Steg griffe, gewölbter Deckel mit Akanthusblatt-Dekor und Knauf. Gew. 130 g. L = 11 cm. 1500.—/1800.— Vergleiche: Seling, S. 367, Nr. 2291. 4011. Vermeil-Tafelbesteck für 12 Personen, London, 1868. Dekor Muschel. 12 Suppenlöffel, 12 grosse Messer, 12 grosse Gabeln, 8 Dessert löffel, 8 Dessertgabeln, 12 Dessertmesser, 6 Teelöffel, 2 Schöpflöffel, 1 Saucelöffel, 1 Fischmesser. Gew. zus. 4100 g. 4000.—/6000.— 4009 Register Seite 111–112 Silber und Varia 4010 4011 Register Seite 111–112 487 Silber und Varia 488 4013 4012 4014 4012. Krug, Paris, 1798–1809. Mm SLP. Zwiebelförmiger Korpus, gerader, in Schnabelausguss übergehender Hals. Entsprechend geformter Deckel mit plastischem, aufgelegtem Blumenzweig. Holzgriff. Gew. ca. 370 g. H = 17 cm. 400.—/600.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4013. Grosse Vermeil-Kaffeekanne, Porto, nach 1887. Kugeliger Korpus auf profiliertem Standring. Ge rader, hoher Hals, bombierter Klappdeckel mit Pinienzapfenknauf und Akanthusblattdrücker. Zugedeckter Schnabelausguss mit Lorbeerwulst, Kartusche und Blattdekor. Auf Hals und Deckel gravierte Girlande mit Schlaufen. Fassonierter Holzgriff. Gew. 1300 g. H = 26 cm. 1500.—/1800.— Massives Stück von bester Handwerkskunst. Provenienz: Alter Schweizer Privatbesitz 4014. Grosse Schauplatte, deutsch, um 1880. Oval, mit reichem, getriebenem Dekor: Darstellung der Auf findung des Moseskindes. Breiter Rand mit Ranken, Früchten und geflügelten Puttenköpfen. Gew. 850 g. L = 50 cm. 700.—/900.— Register Seite 111–112 Silber und Varia 4015 4015. Abendmahlskelch, Barcelona, 16./17. Jh. Gerader, leicht konischer Becher mit Innenver goldung über mehrfach profiliertem, hohem Schaft. Runder, gestufter Fuss. Mit vergoldeter Patene. Gew. 540 g. H = 23 cm. 800.—/1000.— 4016 4016.*Grosser Deckelhumpen, Ende 19. Jh. Hoher, zylindrischer Korpus auf flachem, profiliertem und gewölbtem Fuss. Gestufter Kuppeldeckel mit bekrönender Knabenfigur. Reliefierter Dekor: auf der Wandung, in Feldern, biblische Szenen: Adam und Eva, Arche Noah, Abraham und Isaak. Hinten und seitlich Akanthusvoluten, Blumen und Fratzen. Deckel und Fuss ähnlich dekoriert. S-förmig geschwungener Henkel mit Frauenbüste, Voluten und Greifkopf. H = 38,5 cm. Gew. 1515 g. 2000.—/3000.— Provenienz: Österreichische Privatsammlung 4017. Grosser Stauf, Boras, Schweden, 1811. Meistermarke M. Lyberg. Hoher, konischer Korpus, gestufter, mit Kugeln und Kannelüren verzierter Fuss. Gravierter Dekor: Blätter und Zweige zwischen Schlaufen. Mit Innenvergoldung. Gew. 550 g. H = 24,5 cm. 1000.—/1500.— 4017 Provenienz: Alter Schweizer Privatbesitz 4018. Salière, deutsch, 18. Jh. Oval, mittig einge zogen. Gebaucht, geschweift und fassoniert. Gemuldete, vergoldete Oberfläche. Graviertes Monogramm HF. Gew. 65 g. L = 8 cm. H = 4,5 cm. 500.—/700.— Provenienz: Alter Schweizer Privatbesitz 4018 Register Seite 111–112 489 490 Silber und Varia 4019 4020 4019. Zwei Deckelschüsselchen, London, 1801. Rechteckiger, leicht konischer Korpus auf vier Tatzenfüssen mit Blattverzierung am Ansatz. Seitlich je ein Widderkopf mit beweglichem Ringgriff. Gewölbter, abge flachter Deckel und Knospenknauf und Blattrosette. Mit kleiner Gravur. Gew. 1350 g. L = 18 cm. 1000.—/1500.— 4020. Ein Paar Saucièren, London, 1853. Mm. Robert Carrard. Oval, geschweift und godroniert, mit ge wölbtem Deckel und c-förmigen Volutengriffen. Vertikale Blattgehänge. L = 25,5 cm. Gew. 1600 g. 2000.—/2500.— Register Seite 111–112 Silber und Varia 491 4021 4022 4021. Pfanne mit Deckel, Bern, Rehfues, um 1820. Meistermarke. Runde, steile Form mit seitlichem Eben holzgriff. Konischer, gestufter Deckel mit plastischem Blütenknauf. Gew. ca. 1000 g. L = 38 cm. 1500.—/2000.— 4022. Pfanne, 19. Jh. Rund, mit steiler, glatter Wandung. Seitlich ein gedrechselter, schwarz gefärbter Holzgriff. Gew. ca. 600 g. L = 35,5 cm. 700.—/900.— Register Seite 111–112 Silber und Varia 492 4023 4023. Huilier, Paris, um 1780. Mm. JVT. Gewölbter Untersatz mit aufgebogenem, profiliertem und passigem Rand und zwei Palmetten als Griffe, auf durchbrochenen Volutenfüssen. Flascheneinsätze mit floralen Ornamenten und Traubendekor. Zwei geschliffene Flaschen mit Henkel und silberne Deckel in Form einer Blütenrosette mit Traubenknauf. Gew. 670 g. H = 15 cm. L = 28 cm. 2000.—/2500.— Sehr schöne Arbeit. Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4024. Huilier, Angers, um 1740. Mm. JD. Ovales, flaches Présentoir auf Volutenfüssen. Hochgezogener, mit langgezogenen Voluten verzierter Rand, an den breiten Seiten mit Trauben, an den schmalen mit Dreiblatt belegt. Durchbrochene, aus Voluten, Rocaillen gebildete und mit Traubendolden verzierte Flaschenhalter. Tropfenförmige Glasflacons mit zwei Ausgüssen und mit geschliffenem Dekor. Silberne, rosettenförmige Deckel. Gew. 940 g. H = 20 cm. L = 29 cm. 3000.—/3500.— Frühes, meisterlich gearbeitetes Stück von seltener Provenienz. Auf der Unterseite eingraviert: N°-2-3M-7°-IG. Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4025. Huilier, Paris, um 1780. Rechteckiger, gemuldeter Untersatz auf vier Akanthusvolutenfüssen. An den Schmalseiten Rocaille und Lorbeerwulst. Profilierter, mit Perlschnur versehener Rand. Durchbrochene Flascheneinsätze mit profilierten, vertikalen Stegen, verbunden mit Weingirlande. Zwei Glasflaschen mit Schliffdekor, silberne Deckel mit Kannelüren und Traubenknauf. Gew. 700 g. H = 19,5 cm. 2000.—/2500.— Schöner Tafelschmuck. Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz Register Seite 111–112 Silber und Varia 4024 4025 Register Seite 111–112 493 Silber und Varia 494 4026 4027 4026. Kaffeekanne, Paris, 1798–1809. Birnenförmiger Korpus auf ausgestellten Tatzenfüssen. Schlanker Hals, Deckel mit hopfenförmigem Knauf, Aus guss in Form eines Pferdekopfes. Ebenholzhen kel. Gew. 750 g. H = 29 cm. 700.—/900.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4027. Becher, Augsburg, 1723–1735. Unidentifizier bare Meistermarke. Konische Form auf ausge stelltem, gerilltem, vergoldetem Standring.Wenig profilierter, ebenfalls vergoldeter Mündungs rand. Gravierter und flach reliefierter Dekor: Unten breites und oben schmales, jeweils fasso niertes Band mit Blatt- und Bandelwerkorna mentik. Auf der Unterseite bezeichnet: «FBZ 1726/12. Maÿ». Gew. 180 g. H = 12 cm. 400.—/600.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4028. Kaffeekanne, Lausanne, um 1810, F. Gély. Birnenförmiger Korpus mit Girlanden- und Akanthusblattdekor, auf ausgestellten Huffüsse. Mit kanneliertem Hals. Deckel mit Holzknauf. Geschweifter Henkel mit Rosette, als Ausguss Pferdekopf. Gew. 680 g. H = 28 cm. 800.—/900.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4028 Register Seite 111–112 Silber und Varia 4029 4029. Huilier, Paris, um 1780. Mm PFG. Vierpassi ger, gemuldeter Untersatz auf vier Volutenfüs sen. Auf dem Rand aufgesetzte Kordel, als Griffe Blätter und Trauben. Durchbrochene, mit Kor del, Blüten und Blättern verzierte Flaschenhal ter. Stöpsel in Form eines Rebenästchens mit Blättern und Trauben. Zwei Glasflacons mit Henkel und Kugelschliff. Gew. 840 g. H = 20,5 cm. L = 31,5 cm. 2000.—/2500.— Sehr schöne Arbeit. Ein Henkelansatz mit kleinem Riss. Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4030. Ménagèren-Kerzenstock, London, 1778. Mm RI. Flacher Teller mit s-fömig geschwun genem Daumenrast. Vasenförmige Tülle und konisches Löschhütchen. Gew. 305 g. H = 10 cm. 700.—/900.— 4030 Register Seite 111–112 495 496 4031 Silber und Varia 4032 4031. Ampel, Wien, 1764. Gebauchter, ge schweifter Korpus mit stark eingezogenem Unterteil. Gerader Hals und umgebogener, bogenförmiger Rand. Drei geschwungene, durchbrochene und eingerollte Bänder als Griffe. An Kette mit wohl nicht original dazu passendem Deckel. Mit rotem Glasein satz. Gew. 800 g. H = 58 cm. 1000.—/1500.— 4033 4032. Ampel, Venedig, 17./18. Jh. Sechsfach gebuckelter, gedrungener, runder Korpus mit eingezogenem Hals und entsprechend geformtem Abschluss. Unten sich nach unten verjüngend. Gravierter und getriebener Dekor: Dichtes Blüten- und Blatt werk, Ösen mit geflügelten Put tenköpfen. An drei Ketten mit Deckel. Mit rotem Glaseinsatz. Gew. 500 g. H = 60 cm. 1200.—/1500.— 4033. Teekanne, Bern, Rehfues, um 1840. Zwiebelförmiger Korpus auf stark eingezogenem, rundem Standring mit Godrons. Geschwungener, mit Akanthusblatt belegter, in Delfinkopf endender Röhrenausguss. Gewölbter Deckel mit Blütenknauf. Geschwungener, schwarzer Holzgriff. Gew. 450 g. H = 19 cm. 500.—/700.— 4034. Ein Paar Trompetenkerzenstöcke, Murten, Ende 18. Jh., Christoph Hönniges. Sechspassiger Tel lerfuss mit leicht aufgebogenem, profiliertem Rand. Hoher, konischer Schaft mit reliefiertem Pfeifenmuster und Scheibenprofil. Gew. 670 g. H = 21 cm. 7000.—/9000.— Selten. Christoph Hönniges (1750–1826) war von 1775–1826 in Murten tätig. Register Seite 111–112 Silber und Varia 497 4034 4035 4035. Terrine, wohl Nürnberg, 18. Jh. Oval. Gebauchter, mehrfach eingezogener und gerillter Korpus auf flachem Boden. Zwei kantige, hochgeschwungene Henkel, bombierter, entsprechend ausgeformter Deckel und Doppel-c-förmiger Griff mit Scharnier. Gew. 590 g. L = 25,5 cm. 1500.—/2000.— Provenienz: Alter Schweizer Privatbesitz Register Seite 111–112 Silber und Varia 498 4036 4037 4036. Ein Paar Deckelgefässe, Dublin, 1766. Halber, eiförmiger Korpus auf getrepptem Trompetenfuss. Zwei c-förmige Henkel. Konischer, mittig hochgezogener Deckel mit diagonal gerilltem Knauf. Graviert mit Blumengirlanden und Kettenornament. Gew. 1800 g. H = 30 cm. 2000.—/2500.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4037. Ein Paar Brûle-parfums, Stil Empire, englisch. Vasenförmiger Korpus auf rundem Standring, mit Mäanderband- und Akanthusblatt-Dekor gearbeitet. Deckel mit floralem Knauf. Ziselierter Dekor. Unge markt. Gew. 1770 g. H = 29 cm. 1000.—/1500.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz Register Seite 111–112 Silber und Varia 499 4038 4040 4039 4038. Ein Paar Trompetenkerzenstöcke, Bern, um 1810, Rehfues. Gemuldeter, fassonierter Tellerfuss, konischer Schaft mit Pfeifenmuster. Gew. 500 g. H = 23,5 cm. 3000.—/5000.— 4039. Kaffeekanne, Lausanne, um 1810, F. Gély. Eiförmiger Korpus auf rundem Standring, konischer Hals mit scharniertem Deckel. Mit Godrons betonte Ränder und Kanten. Profilierter Holzgriff mit Rosette, röhrenförmiger Ausguss. Gew. ca. 380 g. H = 23 cm. 700.—/1000.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4040. Kaffeekanne, Paris, 1798–1809. Eiförmiger Korpus auf ausgestellten Tatzenfüssen, schlanker Hals mit Deckel, Ausguss mit Tierkopf. Henkel in Ebenholz. Gew. 800 g. H = 29 cm. 700.—/900.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz Register Seite 111–112 500 Silber und Varia 4041 4041. Teekanne mit Filteraufsatz aus Hallerschem Besitz, Bern, Rehfues & Cie., um 1815. Kugeliger Korpus auf flachem Fuss mit Godron-Dekor. Kurzer, gerader Mündungsrand mit reliefiertem Kettenor nament, gefüllt mit Delfin bzw. Palmette. Geschwungener, in Delfinkopf endender Röhrenausguss. Hochgezogener Ohrenhenkel aus Holz. Zylinderförmiger, glatter Aufsatz mit Siebeinsatz. Flacher, getreppter Deckel mit Godron- und Spitzblattfries. Knopfknauf mit steigendem Löwen als Schildträger mit Haller wappen: Geviert, 1. und 4. Feld ein Sparren, begleitet von drei Hellern, 2. und 3. Feld Dreiberg mit Lindenblatt, begleitet von zwei Sternen. Auf der Kannenunterseite graviert das von Pferd und Löwe ge haltene, bekrönte Allianzwappen de Gingins-Pillichody mit der Devise «Cum Deo omnia». Darüber die Inschrift: «OFFERT PAR LA RECONNOISSANCE». Gew. ca. 1000 g. H = 33 cm. 15 000.—/25 000.— Provenienz: Familie de Gingins-Pillichody Albert Emanuel von Haller (1765–1831) Karl Ludwig von Haller (1868–1854) Karl (Ludwig) von Haller (1807–1893) Marie Deodata de Haller (1881–1955) Bis heute durch Erbfolge in Familienbesitz Zwischenzeitlich Legat im Museum für Kunst und Geschichte, Freiburg/Ue. Register Seite 111–112 Silber und Varia 4041 Register Seite 111–112 501 502 Silber und Varia 4041 Die Widmung auf dem Gefässboden «OFFERT PAR LA RECONNOISSANCE» der Familie de Gingins-Pillichody an Albert Emanuel von Haller lässt die Frage stellen, für welchen Dienst sich die Familie erkenntlich zeigte. Albert Emanuel von Haller (1765–1831) war wie sein Onkel Rudolf Emanuel Haller (1747–1833) Bankier. Während dem aber sein Onkel hauptsächlich in Paris wirkte, und da im Speziellen im Dienste von Napoleon Bonaparte war, verblieb Albert Emanuel nach seiner Zeit als Legationsrat in London während der Helvetik und der Mediation in Bern. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie und ist vielleicht typisch für diese Zeit des Umbruchs, dass die beiden Berufsgenossen und Nachfahren des grossen Universalgelehrten Albrecht von Haller (1708–1777) sich in den verschiedenen Lagern der napoleonischen Wirren wieder fanden. Rudolf Emanuel konfiszierte als Schatzmeister Bonapartes im Italienfeldzug 1796 die Vermögenswerte der unterworfenen Völker und Länder, plünderte so im Auftrag des französischen Direktoriums 1798 auch den Kirchenstaat. Sein anglophiler Neffe Albert Emanuel setzte sich 1817 als ehemaliger Attaché in London erfolgreich für den Rückerhalt verlorener Werte Berns ein und war 1818 Delegierter in Paris, um Entschädigungsansprüche der Schweiz zu stellen. Es ist anzunehmen, dass die Dankbarkeit der Familie de Gingins-Pillichody gegenüber Albert Emanuel von Haller, welche sich in der Widmung auf dem Krug ausdrückt, in diesem Zusammenhang gesehen werden muss. Sicher hatte die wohlhabende Familie in napoleo nischer Zeit grössere Werte verloren. So ist es wahrscheinlich, dass sie durch die Interventionen Albert Emanuel von Hallers in London und Paris Güter zurückerlangt hatten. Literatur: Charlotte König-von Dach: Die Goldschmidewerkstatt Rehfues in Bern. Bern, 1993. Seite 305ff, Abb. Seite 297. Register Seite 111–112 Silber und Varia 503 4042 4042 Albert Emanuel von Haller (1765–1831) 4042. Zwei Schalen aus dem Hallerschen Besitz, Bern, Rehfues & Cie., um 1815. Oval, halbtief gemuldet. Ausgebogener, reliefierter und verzierter Rand: Zwischen S-förmigen Elementen Palmette auf gestreiftem Grund, im Wechsel mit Vogelfigur auf gepunktetem Grund. Mit graviertem Hallerwappen: Geviert, 1. und 4. Feld ein Sparren, begleitet von drei Hellern, 2. und 3. Feld Dreiberg mit Lindenblatt, begleitet von zwei Sternen. Gew. zus. 1600 g. L = 31,5 cm. 2500.—/3500.— Passend zu obiger Nummer. 4043. Grosse Platte aus dem Hallerschen Besitz, Bern, Rehfues & Cie., um 1815. Oval. Flacher Spiegel, breite, konkave Kehle, schräge Fahne, am Rand reliefierter, orna mentierter Blattfries. Mit graviertem Hallerwappen: Geviert, 1. und 4. Feld ein Sparren, begleitet von drei Hellern, 2. und 3. Feld Dreiberg mit Lindenblatt, begleitet von zwei Ster nen. Gew. 1600 g. L = 48,5 cm. 2000.—/4000.— Passend zu obigen Nummern. 4043 Register Seite 111–112 504 4044 Silber und Varia 4045 4044. Schüssel, Lausanne, um 1810, F. Gély. Halbkugeliges Gefäss auf stark eingezoge nem Trompetenfuss. Mit Godrons be tonte Ränder. Gew. 470 g. D = 21,5 cm. H = 13,5 cm. 1200.—/1500.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4045. Teller, Wien, 1792. Flacher Spiegel, schmale, leicht schräge Fahne, fünffach ein- und ausgebuchteter, mehrfach profi lierter Rand. Graviertes bekröntes Wap pen. Rückseitig eingravierte InventarNummer: «N = 43. /M.1.14.2.=.» Gew. 520 g. D = 25,5 cm. 400.—/600.— 4046 4046. Doppelhenkelschale, Bern, um 1810, wohl Rehfues & Co. Ovale, gebauchte Form mit durchbrochener Wandung, auf ovalem Standring. Seitliche Henkel mit Löwenkopf. Gew. 230 g. H = 12,5 cm. 400.—/600.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4047. Deckelschüsselchen, Paris, 1819–1838. Rund, auf Trompetenfuss mit Blattfries. Gebaucht, oben erweitert, mit eingeroll ten Palmettengriffen. Gewölbter Deckel mit Blattdekor und Fratze. Gew. 650 g. H = 19,5 cm. 700.—/900.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4048. Reiseservice in Holzkoffer, französisch, 19. Jh. Mm. undeutlich. Zwei runde und zwei ovale Platten, zwei Saucièren mit Löffeln, runde Glasschüssel in Silber montierung. Mit graviertem und ziselier tem Volutendekor und Monogramm. Gew. 7400 g. 2000.—/3000.— 4047 Register Seite 111–112 Silber und Varia 505 4048 4049 4049. Tafelbesteck, Paris, 1879. Meistermarke V. Boivin. Reliefierter und gravierter, reicher Rokokodekor mit Blattvoluten, Rocaillen und Blüten. 20 Suppenlöffel, 48 Gabeln, 48 Messer, 6 vergoldete Dessertlöffel, 19 vergoldete Dessertgabeln, 6 vergoldete Dessertmesse. In Etuis. Gew. 6300 g. 6000.—/8000.— Register Seite 111–112 506 Silber und Varia 4050. Filigran-Körbchen, Bern, Rehfues, um 1820. Rund, steil, oben leicht ausgeweitet. Beweglicher Bügelhenkel. Stark durchbrochen, mit Spiral- und Bogenmuster. Glaseinsatz. Gew. 210 g. H = 9 cm. D = 13 cm. 1200.—/1500.— Feine Arbeit. 4051. Korb, Neisse, Schlesien, um 1700. Oval, durchbrochene, konische, an den Schmalseiten hochgezogene Wandung. Gravierter Rocaillen-, Voluten- und Blumen girlanden-Dekor. Gew. 440 g. L = 29,5 cm. 800.—/1000.— Provenienz: Alter Schweizer Privatbesitz 4050 4052. Zuckerschale, Bern, Rehfues, um 1830. Rundes, halbtief gemul detes Gefäss auf Trompetenfuss mit Godrons. Auf fester, quadratischer Plinthe mit Kugelfüssen. Zwei reliefierte, in Rosette endende Akanthusblattgriffe. Grodronierter Rand. Dazu: Zuckerzange, französisch, mit Klauendekor. Zus. 330 g. H = 13 cm. 300.—/500.— 4053. Dose, Augsburg, um 1750. Mm IGS. Zylinderförmiger Körper mit gewölbtem Deckel und Krei selknauf. Wandung mit Blumen medaillons, Lorbeergirlande und Kettenornament. Gew. 154 g. H = 10 cm. 400.—/600.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4051 4052 4053 Register Seite 111–112 Silber und Varia 4054. Zwei Présentoirs, Paris, um 1900, Vermeil. Rund. Durch brochener, gewellter, mit Perl schnur und gravierter Girlande ge schmückter Rand. Auf ausgestellten Füssen. Verkäufermarke Keller. Gew. 820 g. D = 19,5 cm. 600.—/800.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4055. Doppelfotorahmen, London. Rechteckig, fassoniert, mit zwei Ausschnitten. Massiver, reliefierter Dekor auf punziertem Grund: Blu mengirlande, unten zwei Putten und oben grosse Engelsfigur. Auf blauen Samt aufgezogen. 30:35 cm. 600.—/800.— 4054 Provenienz: Alter Schweizer Privatbesitz 4056. Zuckerschale und Streulöffel, Bern, um 1810, Rehfues. Rechteckiger Korpus auf Standfuss mit geschweiften Henkeln. Rand mit godroniertem Dekor gearbeitet. Gew. 280 g. H = 10 cm. 600.—/800.— 4057. Ein Paar Salièren und zwei Senftöpfchen, Paris, Stil Empire, Lebrun. Ovaler Standring auf Widderköpfen, mit reliefiertem Rand. Seitliche, geschwungene Arme mit floralem Dekor. Ge schliffene Glasschalen. Zentraler Schaft mit Ringgriff. Ein Teil zu reparieren. H = 20 cm. 400.—/600.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4056 4055 4057 Register Seite 111–112 507 508 Silber und Varia 4059 4058 4058. Dessertbesteck, St. Petersburg, dat. 1841 und Wien, Ende 19. Jh. 12 Messer mit Vermeilklingen und Porzellangriffen, 12 Gabeln mit Porzellangriffen, 12 Vermeil-Löffel mit Tulamuster. Das Porzellan mit asiatischem, rosarotem Blumendekor. In Schatulle. 6 Löffelchen Wien und später dazu assortiert. Gew. Löffel 260 g. 1500.—/2000.— Sehr hübsche Garnitur. Provenienz: Alter Schweizer Privatbesitz 4060 4059. Dose mit Porzellanminiatur, Louis XVI, französisch, um 1780. Kupfer, fein mit Blumen und Ornamenten graviert. Oval, mit Klappdeckel. In den Deckel eingelassene Porzellanplakette mit grau bemal tem Frauenportait vor hellblauem Hintergrund. L = 9,5 cm. 400.—/500.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4060. Schnupftabakdose, französisch, um 1760. Kupfer, vergoldet. Rechteckig, abgerundet, mit steiler Wandung. Auf beiden Seiten zweifach aufklappbar. Wellenförmig guillochierter Dekor, die Kanten mit Lorbeerwulst betont. Fehlende Doppelböden. L = 10 cm. 400.—/600.— Höchst originell. Provenienz: Alter Schweizer Privatbesitz 4061. Tasse mit Untertasse, französisch, 1809–1819, Vermeil. Halbkugelig, auf Trompetenfuss mit Blattstab. Tierhenkel. Gew. 275 g. H = 12 cm. 200.—/250.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4061 Register Seite 111–112 Silber und Varia 4062 4062 4062 4062 4062 4062 509 4062. Kleiner Singvogelautomat, schweizerisch. Rechteckiges Gehäuse aus vergoldetem Metall mit feinem Blatt- und Blütendekor. Auf dem Mantel kleine, bunte Hinterglasmalereien mit Amoretten in Landschaft und Pfauen in Parkanlage. Auf der Oberfläche sich mechanisch öffnender Klappdeckel, aus welchem sich das Vögelchen aus schillernden Federn empor hebt, pfeift und dreht. Der Deckel zeigt ein Liebespaar aus buntem Email, rechts und links zwei mit Rosen geschmückte Säulen in Hinterglasmalerei. L = 9,5 cm. H = 3,5 cm. 4000.—/6000.— Reizendes Objekt für Aug und Ohr. Provenienz: Berner Privatbesitz. Register Seite 111–112 510 Silber und Varia 4063. Spiegelchen, Rokoko. Holz, ge schnitzt, vergoldet und versilbert. Rechteckig, mit betonten Ecken und Fronton aus feinen Rocaillen und Voluten. Geschliffenes Spiegelglas, oben gegengleich gestaltet, mit Rocaillen, Blattvoluten und Blütenge hänge. Unten Ornament aus Rocaille, Palmette und Voluten. 28:21,5 cm. 500.—/600.— 4064. Miniatur, 17. Jh. Kreuzigungsszene, flankiert von Maria Muttergottes, Johannes Evangelist, zu Füssen der Gekreuzigten Maria von Magdala. Öl auf braunem, weiss geflecktem und gebändertem Achat. Rund. D = 11 cm. 1500.—/1800.— 4063 4065. St. Stanislaus-Orden, Kreuz 2. Klasse. Russland, St. Petersburg, 1896-1908. Mm Albert Keibel, Marke der Bezirksbeschauadministration mit Feingehalt ‹56› und Doppelkopfadler. Gold, Kreuzarme mit rotem Transluzidemail über guillochiertem Fond. Zentrales Rundmedaillon in weiss emailliert, gerahmt von einem grün emaillierten Lorbeerkranz. D = 4,5 cm. 800.—/1200.— 4066. Emaildose, deutsch, 2. Hälfte 18. Jh. Von rechteckiger Form, mit gewölbtem Deckel und fein profilier ter und vergoldeter Metallmontur. Allseitig und im Innern des Deckels mit sehr feiner Grisaille-Malerei von spielenden Amoretti in romantischen Landschaften. 4:8:6,5 cm. 500.—/700.— Provenienz: Aus altem Zürcher Privatbesitz 4067. Nautilus mit Silbermontur, um 1900. In versilberter Montierung, auf ovalem Metallfuss. H = 12,5 cm. 400.—/600.— Provenienz: Alter Schweizer Privatbesitz 4064 Register Seite 111–112 Silber und Varia 4065 4066 4067 Ende der Auktion Register Seite 111–112 511
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