Ostfriesen-Zeitung, Ausgabe: Emden, vom: Samstag, 11. April 2015

Wirtschaft
Im Überblick: Auf der
Hannover Messe sind
auch diesmal wieder
etliche Firmen aus
dem Nordwesten vertreten.
Seite 19
VW: Piëch geht
auf Distanz zu
Winterkorn
WOLFSBURG / DPA - Volkswagen-Patriarch Ferdinand
Piëch rückt laut einem „Spiegel“-Bericht
überraschend
von Konzernchef Martin
Winterkorn ab. „Ich bin auf
Distanz zu Winterkorn“, sagte Aufsichtsratschef Piëch
dem „Spiegel“, wie das Nachrichtenmagazin gestern online berichtete. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh stellte sich allerdings demonstrativ hinter Winterkorn. VWAufsichtsrat und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) stärkte Winterkorn ebenfalls den Rücken.
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SCHIFFFAHRT
Emder Hafenbericht
ZUM LADEN: BBC Atlantic
(Windkraftanlagen
für
Stettin, Nordkai Mitte).
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EURO-STOXX 50
3816,76
VORTAG:
3781,79
DAX
12450
12300
12150
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ZINSEN
(in Punkten)
0,13 %
12374,73
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Norden-Frisia bestellt
Offshore-Versorger
PROJEKT Schiff kostet vier Millionen Euro
NORDDEICH / JOC - Die Off-
shore-Tochter der Reederei
Norden-Frisia investiert erneut in ein Schiff für die Versorgung von See-Windparks.
Wie Frisia-Offshore gestern
mitteilte, soll der 22 Meter
lange Katamaran auf der
Werft Baltic Workboats in
Estland gebaut und Anfang
2016 abgeliefert werden.
Nach OZ-Informationen investiert die Reederei rund
vier Millionen Euro.
Der Neubau wird der dritte Crew-Transporter von Frisia Offshore sein. Wie berichtet, hatte das Unternehmen
in den vergangenen Jahren
bereits die „Wind Force I“
und die „Wind Force II“ bauen lassen. Die Schwesterschiffe zum jetzt angekündigten Neubau sind seit 2009
und 2013 in den Windparks
„Alpha Ventus“ und „Riffgat“
vor der ostfriesischen Küste
im Einsatz.
Für das jetzt in Auftrag gegebene Schiff gebe es zwar
noch keinen Charterer, sagte
gestern ein Sprecher. „Allerdings bieten wir es bei Ausschreibungen bereits an.“
Beim Bau werde man von
den Erfahrungen mit den
beiden
Schwesterschiffen
profitieren: „Wir kombinieren die Vorteile.“
Der Katamaran soll – wie
seine beiden Vorgänger – bis
zu 24 Fahrgäste transportieren können. Viele Schiffe auf
dem Markt seien gerade einmal in der Lage, halb so viele
Personen an Bord zu nehmen, heißt es in der Mitteilung. Zudem habe sich der
Schiffstyp als sehr zuverlässig
erwiesen. Auch damit will
Frisia-Offshore bei möglichen Auftraggebern punkten.
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WIRTSCHAFT Geschäftsführer Holger Banik verbreitete
gestern viel Zuversicht für weitere Entwicklung
Am „Patienten“ Große Seeschleuse: Friedrich Voß (von links) von der Emder Niederlassung, der Emder Niederlassungsleiter Berend Snippe und Geschäftsführer Holger Banik
BILD: F. DODEN
von Niedersachsen Ports.
VON HEIKO MÜLLER
• Abbildungen sind Beispielabbildungen • Druckfehler und Irrtümer vorbehalten • Bening GmbH & Co. KG · Abschnede 205a · 27472 Cuxhaven
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ÖLPREIS
(in Dollar)
Niedersachsen Ports: In
Emden passiert ganz viel
Die Stadt sei der Standort
mit den größten Investitionen und den meisten
Projekten, sagte er.
auf CDs, DVDs, Blu-rays, Games, Druckerpatronen & Staubsaugerbeutel
EURO
(Feinunze)
VORTAG:
Am deutschen Aktienmarkt herrschte gestern unbändige Rekordlaune: Der Dax
erreicht eine Höchstmarke.
Seite 19
EMDEN - Nach dem vorläufigem Aus für den Rysumer
Nacken wird das Land nicht
müde, die Stimmung in der
Region wieder aufzuhellen:
Der Chef des landeseigenen
Hafenbetreibers Niedersachsen Ports, Holger Banik, verbreitete gestern in Emden
viel Zuversicht hinsichtlich
der Entwicklung des Hafens.
„Brust raus, Kopf hoch und
Rücken gerade“, rief er den
Akteuren zu.
Banik nannte erneut die
großen Projekte, auf die Wirtschaftsminister Olaf Lies
(SPD) in jüngster Zeit bereits
bei mehreren Besuchen hingewiesen hatte. Emden sei
der Hafenstandort in Niedersachsen mit dem größten Investitionsvolumen und den
meisten Projekten. Das bringe die Mitarbeiter an die
Grenzen der Belastbarkeit.
„Wir tun viel, und im Hafen
passiert viel“, sagte der Niedersachsen-Ports-Chef.
Die Seeschleusen: Ihm
geht es aber nicht nur um
Leuchtturmprojekte. „Wichtigstes Thema“ sei die Sicherung des laufenden Betriebs:
„Die hundertprozentige Verfügbarkeit des Hafens steht
an erster Stelle.“ Notwendig
dafür ist vor allem eine funktionsfähige Große Seeschleuse. Das mehr als 100 Jahre alte Bauwerk wird noch in diesem Jahr einer gründlichen
Inspektion unterzogen. Der
Hafenbetreiber hat dafür einen Bauwerkstrupp aufgestellt, holt sich aber auch Hilfe von außen. Erste Untersu-
chungen sollen in den nächs- nungsmitteln bereit. Die Unten Wochen sichtbar werden. terlagen für das PlanfeststelDie Experten wollen ermit- lungsverfahren sollen im
teln, wie lange „der alte Pa- Frühjahr 2016 eingereicht
tient“ noch überleben kann. werden. Der Liegeplatz könWie die Schleuse zukunftssi- ne 2019 oder 2020 fertig wercher gemacht werden kann, den, so der Niedersachsensoll Bestandteil eines soge- Ports-Chef, „wenn alles im
nannten Perspektivpapiers eng gestrickten Zeitplan
sein. Dieses Gutachten soll bleibt“. Schon geringste Abden Bedarf des gesamten Ha- weichungen könnten aber zu
fens für die nächsten 15 bis Verzögerungen führen. In
20 Jahre aufzeigen. Es werde Verlängerung der Emspier
jetzt ausgeschrieben und soll entsteht derzeit für 8,2 Milbis Anfang 2016 fertig sein. lionen Euro ein Liegeplatz an
Eingebunden werden auch Dalben, der Ende des Jahres
die Stadt und die Hafenwirt- fertig sein soll.
schaft.
Beide Projekte im AußenIn jedem Fall
hafen sollen den
_________
will Niedersachboomenden Au„Brust raus,
sen Ports einiges
toumschlag von
besser und richti- Kopf hoch und zurzeit
gut
ger machen als
1,3 MillioRücken
bei der Nessernen Fahrzeugen
gerade“
lander Schleuse.
im Jahr noch anDie Kosten für
kurbeln.
Banik
HOLGER
BANIK
______________________
den Neubau sind
sieht
Chancen,
– wie berichtet –
dass Emden mit
auf 120 Millionen explodiert. weiteren
Wachstumsraten
Diese Summe werde nicht zum größten europäischen
noch einmal überschritten, Hafen für den Autoumschlag
sagte Banik.
aufsteigen, zumindest aber
Nach jetzigem Stand soll vom dritten auf den zweiten
die Schleuse Ende 2017 in Platz aufrücken kann.
Betrieb gehen. Mit Blick auf
die Kostensteigerung und
Der Rysumer Nacken und
jahrelange
Verzögerungen Eemshaven: Aber auch den
wehrte sich Banik gegen Vor- Rysumer Nacken hat der Hawürfe. „Wir sind ein verlässli- fenbetreiber nicht aus dem
ches Unternehmen“, so der Blick verloren. Die Flächen
Geschäftsführer. Man könne auf der Landseite, die auch
„nicht erwarten, dass alles vermarktet werden, könnten
sofort geht“. Vielmehr sei schrittweise besiedelt werman von Rahmenbedingun- den. Zudem könnten Gegen abhängig.
schäfte über die Landemole
der AG Ems an der Knock abNeue Liegeplätze: Das gel- gewickelt werden. Allerdings
te auch für den geplanten müsste die VerkehrsanbinGroßschiffsliegeplatz, der die dung weiterentwickelt werLücke zwischen Emskai und den.
Emspier schließen soll. „Das
Bei seinem Besuch dachte
dauert seine Zeit“, sagte Ba- Banik gestern auch laut über
nik über dieses 55 Millionen Kooperationen mit dem nieEuro teure Vorhaben, dessen derländischen
Eemshaven
Finanzierung noch nicht nach. Das dürfe aber nicht so
steht. Aktuell stehen dafür weit gehen, „dass wir uns
2,4 Millionen Euro an Pla- selbst verlieren“.
Persönlich erstellt für: R. H. Jacobs
✦ OSTFRIESEN-ZEITUNG, SEITE 20, SONNABEND, DEN 11. APRIL 2015 ✦