Geistliche Nachrichten aus der Ev. Communität & Geschwisterschaft Koinonia Hermannsburg | Heidelberg | Germerode Spiritual Community Koinonia Mafikeng/Südafrika Hausgemeinschaft Halle Nr. 1 | 2015 Stammplatz im Himmel Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich dann etwa zu euch gesagt, dass ich dorthin gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Joh. 14, 2 (Neue Genfer Übersetzung) Was bedeutet Ostern? Neben vielfältigen Antworten (Auferstehung, Überwindung des Todes, Sieg Gottes über den Tod usw.) bedeutet es für mich in diesem Jahr: Jesus bereitet für jede und jeden von uns einen Stammplatz vor. Ganz nah bei sich und speziell für mich. Meine Taufe: eine Platzkarte für den Himmel. Ostern bedeutet: Mein Platz ist bereit. Ich bin willkommen. Jemand wartet auf mich. Welche Möglichkeiten eröffnet mir das? Ulrike Wandtke Für Jesus selbst war die meiste Zeit des Lebens kein Platz: Es war „kein Platz in der Herberge“, er wanderte umher und hatte „keinen Platz, sein Haupt niederzulegen“, sein Leben war fast ständig bedroht, die Menge schrie „weg mit dem“ und selbst nach seinem Tod gab ein anderer sein eigenes Grab her, damit er beerdigt werden konnte. Weiß ich, wohin ich gehöre? Wo kann ich einfach sein? Viele Menschen gibt es, die ihren Platz erst suchen müssen: Jugendliche auf dem Weg zum Erwachsensein, Menschen, die vielleicht durch eine Lebenskrise den Halt verloren haben, Flüchtlinge, die nach dem Verlust ihrer Heimat bei uns ankommen. Schon ein „setz dich zu mir“ und eine Tasse Tee bedeutet so viel. Die Unruhe und die Angst weicht für einen Moment – wissen, wo bleiben kann. (M)ein Platz zum Sein – im Andachtsraum der Communität Koinonia in Heidelberg Gemeinschaftsperspektiven Wir bauen Lebens-Räume für Gemeinschaft in Hermannsburg neu! Liebe Freundinnen und Freunde der Koinonia, wir wollen als Gemeinschaft herausfinden, wie Familie und Communität heute zusammengehören. Familien haben es nicht leicht in unseren heutigen gesellschaftlichen Zusammenhängen. Da möchten wir als Gemeinschaft wach sein, was unser Beitrag dazu sein kann, dass Familien gestärkt werden. In Hermannsburg haben seit kurzem Fendlers und Störmers eine neue Adresse. Für Fendlers ist aus Trift 9 nun Trift 11a geworden - sie leben jetzt im „Neubau“, wie er sonst auch heißt. Nach ein wenig frischer Farbe sind sie eingezogen und fangen an, sich heimisch zu fühlen. wollen wir in den alten Außenmauern von Trift 9 eine Vierzimmerwohnung im Obergeschoss und verschiedene Einzelzimmer im Erdgeschoss bauen, welche sowohl von Gästen als auch von Geschwistern genutzt werden können. Dabei reichen unsere Mittel nicht ganz, so dass wir zunächst das Haus außen sanieren und die obere Wohnung bezugsfertig machen wollen. Störmers wohnen nun Am Küchenmoor 5, in einem Einfamilienhaus ein paar Straßen weiter. Das neue Setting als „nur“ Familie will gelernt sein, schafft aber auch Freiraum für das Leben mit drei kleinen Kindern und allen Verwicklungen und Ansprüchen die darin liegen. Der Bedarf der Sanierung von Trift 9 war nicht zu übersehen, aber es stellt sich natürlich auch die Frage: „Warum machen wir das? Wo kommt die Zuversicht dazu her, und welches Bild von Communität haben wir, um einen solchen Schritt zu tun?“ Die Wohnsituation der beiden Familien hat sich nicht zuletzt deshalb verändert, weil das Haus Trift 9, das gut 100 Jahre auf dem Buckel hat, zwar noch eine gute Grundsubstanz hat, aber dringend saniert werden mussvor allem das Dach, das undicht geworden ist. Dazu mussten wir das Haus räumen und wollen nun etwas aufbauen, was noch lange Bestand haben kann. Es hat lange gebraucht, um neben der notwendigen Beschäftigung mit der Vergangenheit wieder einen Spielraum zu gewinnen, der uns auch in die Zukunft sehen lässt. Dieser Spielraum ist nicht sehr groß, aber es gibt doch bei uns eine Freude und Zuversicht, das Bestehende wieder in einen guten Zustand zu bringen und für Gäste und Interessierte offen zu sein. Es wird ein langsames Wachstum werden und, ähnlich wie das reale Haus, seine Zeit brauchen. Dabei benötigen wir Unterstützung von Fachleuten und anderen, die sich mit einbringen wollen; es braucht Mittel dafür. Und schließlich vertrauen wir auf Gottes Mitgehen, das wir bisher immer wieder erfahren durften. Ein erster Schritt ist die genannte Zuversicht, die Fragen und die Zweifel zu teilen. Wo wir Menschen begegnen, erzählen wir davon und sind gespannt auf eine Reaktion. Wir hoffen auf Menschen, die Freude daran haben, mit zu denken und mit zu tun. Erste Gelegenheit bietet sich für alle Interessierten in der Woche nach Ostern und in den Sommerferien. Dann wollen wir auf unterschiedliche Weise zusammen auf der Baustelle tätig sein. Wer hier mithelfen möchte, melde sich bitte in Hermannsburg. Mit Jörg Wappler, einem Architekten, der selber Mitglied einer geistlichen Gemeinschaft ist, haben wir für die anstehende Sanierung jemanden gefunden, der unsere Bedürfnisse versteht und seit über 20 Jahren ökologisch saniert. Sein Entwurf fand Zustimmung, und so Der große Umbau wirft seine bröseligen Schatten voraus: Abriss von Innenraum-Wänden und Böden in Eigenleistung. Michael Fendler & Christian Störmer Aus den Projekten Herausforderungen für Tshepanang Eine wichtige Säule der AIDS-Präventionsarbeit in Südafrika sind die jungen Erwachsenen (peer educators) der Gruppe Tshepanang. Inzwischen unterrichten 48 junge Erwachsene in 20 Grund- und Mittelschulen und erreichen 3.900 Schüler. Die Peer educators werben in ihren auf Geschichten basierenden Lektionen für Vertrauen, Respekt, Selbstwert, Ausdauer, Sebstdisziplin und den Aufbau von festen freundschaftlichen Beziehungen. In der südafrikanischen Gesellschaft verfallen diese Werte rapide, auch deshalb schreitet die AIDS-Epidemie weiter voran. Besonders bei den 10- bis 19-Jährigen, vor allem den Mädchen, nimmt die Zahl der Neuinfektionen und der AIDS-Toten zu, während sie bei den höheren Altersgruppen durch die Einführung der virushemmenden Medikamente zu2 rückgegangen ist. „Siehe, ich sende Euch wie Schafe mitten unter Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben“ - unter diesem Bibelwort (Mt 10,16) stand unser Workshop Anfang Januar zur Vorbereitung des Unterrichts. Die „Wölfe“ sind auch die widrigen Bedingungen, denen unsere Peer Educators in den Schulen begegnen: Klassen mit bis zu 60 Schülern, häufige Stundenplanänderungen oder dass die TshepanangStunden kurzfristig abgesagt werden. Es gibt auch etliche Schüler, die sich manchmal wie „Wölfe“ gebärden: Kinder, die ohne oder unter alkoholabhängigen Eltern aufwachsen und dann ihren Aggressionen in der Schule freien Lauf lassen; Kinder, deren Konzentrationsspanne durch die modernen Medien auf ein Minimum abgesunken ist oder die die Peer Educators verspotten: „Da kommt sie wieder, die AIDS-Tante“. Paballo Loving gehört zu den rund 50 jungen Erwachsenen, die Schüler zum Thema HIV/AIDS unterrichten. Erstattung für Transport- und Essenskosten sowie eine kleine Aufwandsentschädigung. Je nach Umfang des Unterrichts benötigen wir dazu pro Monat bis zu 90 Euro pro Peer educator. Das ist für jemanden, der in einer Schamkultur aufgewachsen ist, nicht so leicht wegzustecken. Es bedarf großer Klugheit, sich durch all diese widrigen Bedingungen hindurchzuschlängeln und die Möglichkeiten, die sich doch noch bieten, zu erkennen und zu nutzen. Dr. Wolfgang Hermann Alle Neuigkeiten und Berichte von Tsibogang im Blog unter www.tsibogang.org Für ihr Engagement erhalten die Peer educators eine Kurznachrichten & Termine „...und zwischen Himmeln und Erden, ist wieder Anbeginn“ Mit diesen Worten endet ein Gedicht von Eva Strittmatter. Wir durften als Communität vor fünf Jahren im Kloster Germerode beginnen. Für diesen „Anbeginn“ sind wir von Herzen dankbar und laden ein, den Jahrestag mit uns zu begehen. Es erwartet Sie ein festlich-fröhlich-nachdenkliches Programm mit Musik und Kunstausstellung, Gespräch und Gottesdienst. Feiern Sie mit uns, am Samstag, 11. Juli 2015 im Kloster Germerode von 10.00 bis 18.00 Uhr Kontakt und Anmeldung: Traudl Priller, [email protected] Termine Impressum 1.-6.4.15 Einkehrtage auf Ostern hin im Kloster Germerode 17.-19.4.15 Stilles Wochenende Ost Gernrode, Harz 17.-19.4.15 Stilles Wochenende Nord Fleestedt (bei Hamburg) 22.-27.5.15 Einkehr zum Pfingstfest im Kloster Germerode 11.7.15 Begegnungstag im Kloster Germerode 18.7.15 Wortschatz - ein theologisch-spirituelles Seminar im Kloster Germerode Communität & Geschwisterschaft Koinonia. Dantestr. 37, 69115 Heidelberg E-Mail: [email protected] Internet: www.koinonia-online.de Redaktion: Iris Hinneburg & Angelika Schmidt Gestaltung & Produktion: Christian Störmer / www.plusc.eu In der Communität Koinonia im Kloster Germerode sind auch individuelle Zeiten der Stille nach Absprache möglich. Rückfragen und Infos bei Traudl Priller: [email protected] Mehr Informationen und Anmeldung: www.koinonia-online.de 3 Gedruckt auf 100% Recyclingpapier Druck: diaprint KG Ronnenberg-Empelde Bilder: U. Wandtke (1), N. Dürr (2), W. Hermann (3), O. Hölzer (4) Spenden: Förderkreis Mission und Gemeinschaft e.V. IBAN: DE10 2575 0001 0055 5905 41
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