Zahnfeen reisen ab sofort im eigenen Milchzahn

Zahnfeen reisen ab sofort
im eigenen Milchzahn-Express
Praxis von Marion Enseleit aus Großobringen will dem Nachwuchs spielerisch die Mundhygiene schmackhaft machen
Von Jens Lehnert
Großobringen. Märchen machen das Leben unbeschwerter.
Schließlich kommt darin gern
mal eine gute Fee daher, die Mut
zuspricht, Angst nimmt und
zeigt, dass vieles anfangs schlimmer scheint, als es dann tatsächlich ist. Auch Zahnfeen wissen
davon Geschichten zu erzählen.
In der Großobringer Praxis
von Zahnärztin Marion Enseleit
gibt es gleich mehrere dieser guten Geister – und seit neuestem
auch ein entsprechendes Transportmittel: Am Donnerstag
brach der Großobringer Milchzahn-Express zu seiner Premierenfahrt auf, um erst im Kindergarten von Vippachedelhausen
und dann auf dem Weimarer
Goetheplatz Station zu machen.
Mit dem Express erfüllte sich
Marion Enseleit einen langjährigen Wunsch – und hatte dabei
Helfer. Ihr Mann Andreas sorgte
vor einem Jahr für den fahrbaren
Untersatz, als er bei einem
Händler in der Nähe von Gotha
einen gut gebrauchten US-Krankenwagen auftat. Inzwischen ist
der Ford zahnfeengerecht umlackiert und eingerichtet. Und die
Praxismitarbeiterinnen stellen
sich gern als Besatzung in den
gesundheit – im Glitzerkleid
und mit Zauberstab.
Mit Unterstützung der Weimarer Apotheke am Goetheplatz brachten die MilchzahnExperten aus dem Nordkreis
Kindergarten-Knirpsen
und
Grundschülern spielerisch nahe, wie wichtig Zähneputzen
und die richtige Ernährung sind.
„Karies ist die infektiöseste
Krankheit des Menschen. Und
im Prinzip ist es ganz einfach,
die Bakterien, die sie verursachen, in den Griff zu bekommen. Ich gebe lieber Tipps zur
Vorsorge, als dass ich bohren
muss“, sagt Marion Enseleit.
Landeszahnärztekammer
beklagt Draht zur Jugend
Schwieriger scheint es hingegen, den Nachwuchs überhaupt erst davon zu überzeugen,
dass es sich lohnt, über die Gesundheit der eigenen Zähne
nachzudenken. Erst in dieser
Woche hatte die Thüringer Landeszahnärztekammer beklagt,
dass es Zahnärzten immer seltener gelinge, Kinder und Jugendliche zu erreichen.
Genau in diese Zahn-Lücke
Mit ihrem Milchzahn-Express parkte die Großobringer Praxis am Donnerstag auf dem
Weimarer Goetheplatz und erntete bei den Kindern Neugier.
Foto: privat
soll nun der Milchzahn-Express
steuern. Zwar hat sich die Großobringer Zahnarztpraxis vorerst
nur eine kurzzeitige Kfz-Zulassung besorgt. Dennoch ist das
Projekt ausbaufähig. Und für
den Donnerstag kommender
weiten Tag der Zahngesundheit,
hat sich bereits der Großobringer Kindergarten angekündigt,
um einen Blick in den neuen Express zu werfen.
Eines will Marion Enseleit allerdings nicht. „Meine Kollegen
fürchten, dass ich ihnen junge
Patienten wegnehme. Ich möchte lediglich dafür werben, die
Zähne gesund zu halten, und
auch versuchen, das negative
Image abzubauen, das Zahnärzte nun einmal haben“, betonte