Mittwoch, 3. Juni 2015 •wiRtSchAFtSBLAtt.At orarlberg Ö ST ER R E I CHS Z E I T U N G F Ü R WIRTSC H AF T UN D FINANZ E N - REGIONALAUSGA BE ◆ Käsestraße Bregenzerwald Die neue Geschäftsführerin Caroline Merlin im Interview 6 ◆ Spitalswäsche Wozabal investiert in Vorarlberger Standort 10 ◆ Bildung Neuer Lehrgang für Seilbahnwirtschaft 24 Bregenzer Festspiele/Anja Köhler Wettstreit um Vorarlbergs Kulturhauptstadt Bewerbung 2024. noch ist der Zuschlag nicht einmal an Vorarlberg erteilt, doch schon gehen die wogen hoch: Bregenz möchte sich als Europäische Kulturhauptstadt 2024 bewerben. Bürgermeister und Sponsoren erwarten sich dadurch impulse für die Region. Das Bewerbungsvorhaben macht andere jedoch hellhörig: Auch Dornbirn und Feldkirch bringen sich ins Spiel. Aus Sicht von Experten braucht eine Kulturhauptstadt eine „bestehende Kulturszene“. 2-4 Der Stadt Graz brachte das Kulturhauptstadtjahr jedenfalls einen umsatzzuwachs von 26 Millionen €. Kongresse. Jetzt bestellen. Die Vorarlberger Tagungswirtschaft investiert kräftig 18 in den Ausbau. Kunden suchen Abwechslung. Jeden Monat Wirtschafts-News aus Ihrem Bundesland. Name und Anschrift an: wirtschaftsblatt.at/regional Retouren an PF 100, 1350 Wien - GZ 13Z039580W - P.b.b. Redaktion: 1030 Wien, Hainburger Straße 33, Tel: 01 60117-0 2| wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Thema TOURISMUS Kulturhauptstadt Bregenz – Im Jahr 2024 kann Öster reich nach Graz und Linz wieder eine europäische Kulturhauptstadt stellen. Bregenz zeigt sich inter essiert und weckt den Neid anderer Städte. VON maRTIN RÜmmeLe B regenz hat es verdient, sich nach all den gesellschaftlichen und baulichen impulsen der vergangenen Jahre ernsthaft mit der Frage einer möglichen Bewerbung für die Europäische Kulturhauptstadt 2024 professionell zu beschäftigen“, sagte Bürgermeister Markus Linhart kürzlich und trat damit eine Debatte los. Klar ist, dass Österreich im Jahr 2024 nach Graz und Linz wieder die Möglichkeit hat, eine Europäische Kulturhauptstadt zu stellen. und viele Varianten bieten sich da nach Ansicht des Geschäftsführers der Graz tourismus und Stadtmarketing Gmbh, Dieter hardt-Stremayr, nicht an. „Es braucht eine kritische Größe. Für Großstädte mit einem breiten Angebot ist das thema uninteressant, für kleine Städte zu aufwendig. nach Graz und Linz scheidet wien aus, und für Salzburg brächte es keinen nachhaltigen imagewandel. Damit bleiben nicht mehr viele Möglichkeiten.“ Bregenz habe jedenfalls bereits mit den Festspielen und dem Kunsthaus durchaus einen internationalen namen, auf dem man aufbauen könnte, meint der Grazer Experte. Das sieht auch hu- bert Rhomberg, Geschäftsführer der Rhomberg Gruppe, so, der sich zuletzt immer wieder in Sachen Regionalentwicklung starkgemacht hat. „Bregenz als Europäische Kulturhauptstadt würde die regionale Bedeutung der Stadt am See sowie des unteren Rheintals in der ganzen Bodenseeregion und darüber hinaus unterstreichen. ich unterstütze die initiative zur Bewerbung.“ Ein Mehrwert Ähnlich argumentiert auch Michael Grahammer, Vorstandsvorsitzender der hypo Vorarlberg: „Die idee ist zu unterstützen. Die hypo Vorarlberg ist ein wichtiger Förderer von Kultur- und Kunsteinrichtungen in der Landeshauptstadt Bregenz. unsere Sponsoring- leistungen würden durch die Ernennung zur Europäischen Kulturhauptstadt einen Mehrwert erfahren. Zudem ist dadurch ein impuls für die Region zu erwarten.“ Bregenz sei eine attraktive Kleinstadt mit überproportional großem Kulturangebot, meint der Bürgermeister. „Das belegen die Bregenzer Festspiele, die vielen Galerien, das neu eröffnete Vorarlberg Museum sowie der für eine Kleinstadt ungewöhnliche umstand, dass es zwei theaterhäuser gibt.“ Bregenz sei die Kultur- und Festspielstadt im Bodenseeraum und messe sich durch die Bregenzer Festspiele mit Salzburg und wien, was nicht zuletzt durch die Auszeichnung als bestes europäisches Festival bei den opera Awards 2015 bewiesen worden sei. ZAHL 3,68 Mio. Nächtigungen n Nach einem Rekord im Sommer 2014 mit 1,1 Millionen Gästeankünften (+2,4 Prozent), 3,68 Millionen Nächtigungen (+0,5 Prozent) und einer etwas durchwachsenen Winterbilanz mit 1,05 Millionen Ankünften (+1,8 Prozent) und 4,42 Millionen Nächtigungen (-0,3 Prozent) geben sich Tourismuslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP) und Vorarlberg-Tourismus-Chef Christian Schützinger für heuer zuversichtlich: Man will mit neuen Angeboten punkten. Die Hälfte der Gäste kommt aus Deutschland. wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Thema |3 ein Impuls für die Region Vorarlberg Tourismus, Bregenzer Festspiele/Atelier Pi Bregenz überlegt, sich als Kulturhauptstadt 2024 zu bewerben. Experten fordern, das Rheintal einzubinden. Bilanz. Graz 2003 brachte Zuwachs Das Kulturhauptstadtjahr 2003 bescherte der Stadt Graz laut einer Studie des instituts für technologie und Regional politik des Joanneum Re search direkten umsatz zuwachs in der höhe von rund 26 Millionen €. So stiegen al lein die nächtigungen zwi schen Jänner und november um 20 Prozent. Andererseits kosteten organisation und infrastrukturmaßnahmen die öffentliche hand rund 113 Mil lionen €. in den vier Jahren von der Vorbereitung bis zum Kultur hauptstadtjahr 2003 wurden in der Steiermark direkte und indirekte wirtschaftsimpulse in der höhe von 76 Millionen € an Bruttowertschöpfung und 146 Millionen € an Pro duktionswert ausgelöst, heißt es in der Studie. Kurzfristige Vorteile FESTSPIEL-MAGNET n Die Bregenzer Festspiele sind der Publikumsmagnet des Vorarl berger Kulturtourismus. Laut Vor jahresbilanz wurden 263.733 Be sucher beim Kulturfestival am Bo densee gezählt. Besonders erfolg reich war die Seebühnenproduk tion der „Zauberflöte“, die bei allen 29 Aufführungen ausverkauft war. n In den zwei Jahren der „Zau berflöte“ sahen 406.000 Opern Interessierte das MozartWerk. Die Abschiedsproduktion von Inten dant David Pountney rangiert da mit noch vor der West Side Story auf Platz eins des ewigen Seebüh nenRankings. Die Auslastung lag insgesamt bei 100 Prozent. n Zwei Drittel der rund 176.000 Tickets für die heurige Oper „Turandot“ auf der Seebühne sind bereits gebucht, bei den 7700 Tickets im Festspielhaus für „Hoffmanns Erzählungen“ sind es deutlich über die Hälfte. n Hoffnung auf eine Erhöhung der Subventionen hat Festspiel präsident HansPeter Metzler, der betont, dass diese seit 19 Jahren nicht valorisiert worden seien. Bei einem Gesamtbudget von 20 Millionen € stammen 5,7 Millio nen aus Subventionstöpfen. Metz ler hofft, dass die erhöhte Mehr wertsteuer auf Tickets vom Bund wieder „zurückkommt“. „insgesamt kann festgehalten werden, dass Graz 2003 kurz fristig sehr positive Auswir kungen hatte“, so das Autoren team von Joanneum Research. neben der internationalen Aufmerksamkeit stieg auch die nächtigungszahl deutlich. „nicht zuletzt der durch die Kulturhauptstadtinitiative in Gang gesetzte Diskussions prozess kann die Basis für ein verbessertes Verständnis der Akteure über die notwendig keit der Beachtung von wech selwirkungen von Kultur und wirtschaftsprozessen bilden“, schreiben die Studienautoren in ihrer abschließenden Ana lyse von 2004. [rüm] [email protected] 4| wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Thema Foltin π, Beigestellt Bregenz als Kulturhauptstadt würde die regionale Bedeutung der Stadt sowie des Rheintals und darüber hinaus unterstreichen. Die Hypo ist ein wichtiger För derer von Kultureinrichtungen. Unser Sponsoring würde einen Mehrwert erfahren. HUBERT RHOMBERG MICHAEL GRAHAMMER DIETER HARDT-STREMAYR GESCHÄFTSFÜHRER RHOMBERG GRUPPE VORSTANDSVORSITZENDER HYPO VORARLBERG GESCHÄFTSFÜHRER GRAZ TOURISMUS Die idee der Bregenzer hat ! allerdings auch andere hellhörig gemacht. Auch Dornbirn und Feldkirch bringen sich nun ins Spiel. Feldkirch wolle sich nicht alleine bewerben, sagt die zuständige Vizebürgermeisterin Barbara Schöbi-Fink, wie Linhart von der ÖVP. Es sei vorstellbar, dass die Region Rheintal als Partner gewonnen werde oder überhaupt ganz Vorarlberg. Die Führung müsse aber Feldkirch übernehmen. Die idee, die ganze Region einzubinden, hält hardt-Stremayr, der nach der umsetzung von Graz 2003 auch international immer wieder als Berater beigezogen ANZEIGE Es braucht eine kritische Größe. Für Großstädte mit breitem Ange bot ist das Thema uninteressant, für kleine Städte zu aufwendig. wird, für sinnvoll. Er warnt aber vor einer Vermischung. „Graz und Linz haben eine passende Größe. Andere Städte wie weimar oder auch Maribor haben sich übernommen. Auch Bregenz wäre zu klein, das gesamte Rheintal hingegen wäre ideal, und die Kulturhauptstadt könnte so auch impulse bringen.“ Allerdings dürfe man nicht den Fehler machen und sich dann als „Rheintal“ bewerben – quasi als Kompromiss, mit dem alle Bürgermeister leben könnten: „Das ist Käse.“ Bregenz sei die einzige Stadt in Vorarlberg, die als Kulturzentrum bereits international einen namen habe, und der müsse auch vorne stehen. Alles andere sei sinnlos. Längerfristig denken Der Experte schlägt vor, sich intensiv mit dem thema auseinanderzusetzen. Man dürfe nicht einfach Projekte, die es schon gebe, mit dem Sticker „Kulturhauptstadt“ versehen, sondern müsse sich fragen, ob man das Prädikat auch längerfristig führen und leben wolle. „Es braucht eine Kulturszene, damit man nichts von außen holen muss.“ Dessen scheint man sich in Bregenz auch bewusst zu sein. Bürgermeister Linhart will mit einer Arbeitsgruppe bestehend aus Stadtamtsdirektor Klaus Feurstein, Kulturamtsleiter wolfgang Fetz, dem kaufmännischen Direktor der Bregenzer Festspiele, Michael Diem, und StadtmarketingGeschäftsführer christoph thoma weitere Schritte definieren. Klar ist, dass ein gut gemachtes Projekt auch wirtschaftliche Erfolge haben kann. So betrug etwa in Graz das Budget 59,3 Millionen €. und das wiederum summierte sich mit begleitenden infrastrukturinvestitionen und Ausgaben im Bereich des tourismus über den Projektumsetzungszeitraum von fünf Jahren auf über 113 Millionen €. Die nächtigungszahl lag im Jahr 2003 bei knapp 840.000 – ein Plus gegenüber 2002 von knapp 25 Prozent (siehe Artikel Seite 3). Den autor des artikels erreichen Sie unter [email protected] Kunsthaus Bregenz/Matthias Weissengruber Mit dem Kunsthaus und zahlreichen Galerien kann Bregenz im Bereich moderner Kunst schon viel auf internationalem Niveau bieten. 6| IntervIew C aroline Merlin wurde vor wenigen wochen als hauptamtliche Geschäftsführerin der „Käsestraße Bregenzerwald“ bestellt. Die Dornbirnerin mit familiären wurzeln im Bregenzerwald löst den interims-Geschäftsführer Lothar Eiler ab, der die Geschicke der Käsestraße mehrere Jahre ehrenamtlich geleitet hat. Das netzwerk der Käsestraße ist ein gemeinnütziger Verein mit rund 150 Mitgliedern aus allen Branchen mit dem Ziel, die regionale wertschöpfung und die regionalen Kleinstrukturen zu erhalten und zu fördern. Vor beinahe 20 Jahren gegründet, setzte das netz früh auf das aktuelle trendthema Regionalität. nicht zuletzt, weil das thema aber längst von vielen übernommen worden ist und der Milchbereich durch den wegfall der Eu-Quoten unter Druck kommt, muss sich auch die Käsestraße neu erfinden. WirtschaftsBlatt: Sie wechseln von einem internationalen Konzern zu einer regionalen Marketinggesellschaft. Was sind die Aufgaben und Pläne? Caroline Merlin: unsere Mitgliedsbetriebe haben ganz unterschiedliche Ansprüche, und es geht nun vor allem einmal darum, die auch zu hören und abzustimmen. Das hat sich seit der Gründung 1998 verändert. Es geht jetzt auch einmal darum, die Positionierung nach innen zu schärfen und auf eine gute Basis zu setzen und dann auch wieder verstärkt nach außen zu tragen. Die Käsestraße wurde die vergangenen drei Jahre ehrenamtlich geführt, und da wurde auch viel aufgebaut. Vieles ist aber auch im Lauf der Zeit verlorengegangen, und die Mitglieder wollen nun wissen, was die künftigen Ziele sind. Was genau ist die Aufgabe und das Ziel des Vereins Käsestraße? Die Käsestraße ist ein Zusammenschluss von Bregenzerwälder Bauern, Sennern, wirten, handwerkern und handelsbetrieben und somit keine Straße im herkömmlichen Sinn. Es ist also mehr als eine Route, auf der man Käse kaufen kann. Sie ist Marke für eine ländliche Region und ein netzwerk von Erzeugern und Vermarktern. Die Mitglieder und Partner der Käsestraße tragen dazu bei, die Bregenzerwälder Land- wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Lisa Mathis wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 IntervIew „Ein Netz regionaler Partner statt Globalisierung“ Caroline Merlin. Die ehemalige Managerin und Marketingspezialistin beim Global Player Zumtobel Lighting ist die neue Geschäftsführerin des Regionalvermarktungsvereines „Käsestraße Bregenzerwald“ und soll das Netzwerk neu aufstellen. vOn MArtIn rÜMMeLe Wir können nur mit hoher Qualität, Exklusivität und eben Regionalität punkten. schaft, die kleinen Strukturen und die heimischen Produkte zu bewahren und zu fördern. Mit über 150 Mitgliedern und zahlreichen Partnern vereint die Käsestraße lauter Experten unterschiedlicher Disziplinen für Genussvolles, Schönes und Kunstsinniges unter ihrem Dach. Ganz wichtig ist aber der Kern. Das klingt wie Tourismuswerbung. Was genau ist das Ziel einer solchen Marke und eines solchen Netzwerkes? Der Bregenzerwald verfügt über die am besten erhaltene Alp- und talsennereistruktur in Österreich. Zu den Besonderheiten im Bregenzerwald zählen die Dreistufenwirtschaft, die 2011 von der unESco in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich erhoben worden ist, und die Käseproduktion aus heumilch, das heißt die ausschließliche Verwendung von silofreiem Futter. Da das silofreie Futter von den hofeigenen Flächen bei den meisten Betrieben aber nicht ausreicht, um das Vieh ganzjährig zu versorgen, bedienen sich die Bauern eben bis heute einer altbewährten Bewirtschaftungsform, der Dreistufenlandwirtschaft. im jahreszeitlichen Kreislauf ziehen die Familien oder ein teil der Familie im Spätfrühling mit dem Vieh vom hof zuerst auf eine niedrig gelegene Alm – das Vorsäß – und etwa Anfang Juli auf die Alpe. Mitte September kehren alle mit einem feierlichen Alpabtrieb wieder zurück auf das Vorsäß oder ins tal zu den heimbetrieben. Das alles gilt es, zu erhalten, und weil davon auch viele in der Region profitieren, gilt es, an einem Strang zu ziehen. Die Handelskette Sutterlüty streicht gerade die Bregenzerwälder Heumilch aus ihrem Sortiment. Der Grund: Die Sennerei Lingenau will die Produktion der Milch wegen rückläufiger Umsätze einstellen. Bedeutet das, dass das Ziel verfehlt worden ist? Beginnen Sie bei null? Das Beispiel zeigt, dass den Konsumenten auch erklärt wer- den muss, dass heumilch als Basisprodukt mehr kostet, weil sie aufwendiger herzustellen ist. Jürgen Sutterlüty war selbst in der Käsestraße von Beginn an dabei und kämpft ebenso um das Basisprodukt. Er will es auch erhalten. natürlich gibt es ein Bewusstsein bei den Konsumenten auch für Regionalität. im Laden fällt dann aber doch auch oft die Entscheidung über den Preis. hier geht es einfach darum, ein Bewusstsein zu schaffen und Basisarbeit zu leisten. Dazu ist viel Kommunikation nötig. Nach innen oder nach außen? in beide Richtungen. Der Bregenzerwald hat eine Fläche von 550 Quadratkilometern und 33.000 Einwohnern. in den 22 Gemeinden gibt es 1066 bäuerliche Betriebe, und die wiederum erzeugen mit gesamt 12.500 Milchkühen Das ist erfolgreiche Zusammenarbeit von regionaler Landwirtschaft, Tourismus und Gewerbe. |7 jährlich über 45 Millionen Kilo Milch. Anders gesagt: Der Bregenzerwälder Durchschnittsbauer hat nur neun Stück Großvieh und durchschnittlich acht hektar hofweiden. in den kleinen landwirtschaftlichen Strukturen werden etwa 4500 tonnen Käse pro Jahr produziert. Das alles wollen wir erhalten. Genauso wie die 17 Dorfsennereien und 90 Milchalpen. Auf den Alpen wird der Alpkäse oft noch nach alter tradition von hand hergestellt, und viel wird direkt vermarktet. Es geht also nicht um das Produkt als solches, sondern darum, dass das Produkt ein Symbol ist für mehr? Ja, wir müssen aber auch kommunizieren, dass das Produkt die Struktur der gesamten Region hier mit ausmacht. Es gibt etwa in jeder Gemeinde noch kleine Sennereiläden. wo gibt es das sonst noch? wenn alle Betriebe hier gut zusammenarbeiten, können wir auch gut nach außen auftreten. Die Mitglieder der Käsestraße bieten etwa Programme, Besichtigungen und Produkte oder servieren Spezialitäten mit regionalen Zutaten und machen so den Bregenzerwald zu einem natur-, Kultur- und kulinarischen Erlebnisraum. hunderte von Erlebnisprogrammen, im Sommer wie im winter. Was werden die Schwerpunkte Ihrer Arbeit sein? Es geht sicher auch darum, die Marke Käsestraße einheitlich zu stärken und dann auch deutlicher im handel aufzutauchen. Es passiert aber eben auch viel in den Sennereien und im Direktverkauf. Das wollen wir stärken. Ebenso wie Partnerschaften, wie es sie etwa mit der weinstraße im weinviertel gibt oder auch mit Feinkostläden außerhalb der Landesgrenzen. Mit April wurden die EU-Milchquoten abgeschafft und der Milchmarkt liberalisiert. Besonders die industrielle Milcherzeugung erhofft sich dadurch eine Ausweitung des Geschäfts. Was bedeutet das für eine Region wie den Bregenzerwald und kleine bäuerliche Betriebe? Der Fall der Quote bringt natürlich Veränderung. wie sich das genau entwickelt und was 8| wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 IntervIew Lisa Mathis Caroline Merlin wechselte vom Global Player Zumtobel zum regionalen Vermarktungsnetzwerk „Käsesstraße Bregenzerwald“. kommt, weiß man noch nicht. Da sind die Entscheidungen noch nicht gefallen. Die Entwicklung wird aber gerade auch Qualität wichtiger machen. wir müssen das Besondere erhalten und können uns auch so abheben. wir sind in einer Region, und die lässt sich nicht vergrößern. Also können wir nur mit hoher Qualität und eben der Regionalität punkten. Damit werden der wegfall der Milchquote und die Globalisierung insgesamt auch zu einer chance für die Betriebe. wir produzieren hier rein silofreie Milch. Dazu muss man wissen, dass der Bregenzerwald als größtes zusammenhängendes silofreies Gebiet in der Eu gilt. in der gesamten Eu selbst werden hingegen nur noch zwei bis drei Prozent der Milch silofrei produziert. Sie waren lange beim Global Player Zumtobel im Marketing. Nun arbeiten Sie in einem ganz anderen Bereich. Wo liegt der Unterschied und warum dieser Wechsel, den man ja auch als Karrierebruch bezeichnen könnte? Oder gibt es Gemeinsamkeiten? Ja, die Qualität ist hier aber sicherlich eine Parallele. ich war Im Laden fällt dann aber doch die Entscheidung wieder über den Preis. 16 Jahre bei Zumtobel und habe dort viel gelernt in einem internationalen Konzern. Privat hat mich aber immer das thema Regionalität sehr fasziniert. Das lebe ich privat auch, kaufe regionale Produkte und möchte auch so leben. Daraus ergab sich auch das interesse, in der Region etwas zu bewegen. und das, was ich hier mache, kann ich auch für mich selbst vertreten. Sie geben dem Regionalen gegenüber dem Internationalen den Vorzug? Beides, internationalität und Regionalität, hat eine Berechtigung. Mir ist es aber wichtig, hier etwas zu bewegen. ich schätze die Bregenzerwälder und -wälderinnen mit ihrem großen Regionalbewusstsein und der gelebten Authentizität sehr und habe auch selbst hier wurzeln. Daher ist es mir wichtig, eine nachhaltige und herausragende Position der Marke zu schaffen, aber gleichzeitig auch, unsere werte und Kultur zu erhalten. Kommen wir noch einmal zum wirtschaftlichen Hintergrund. Lässt sich die Käsestraße auch in Zahlen fassen? Genaue Zahlen gibt es nicht, weil auch viel über Direktvermarktung läuft. und das ist auch gewollt. Dazu kommt, dass die Milch- und Käseproduktion viel breiter wirkt. Die Erzeugung und Vermarktung der ländlichen Produkte in der eigenen Region lassen die wertschöpfung im Bregenzerwald und sichern damit nicht nur die Existenz der Landwirte. Sie sichern auch Arbeitsplätze in anderen Branchen, halten die Bevölkerung hier vor ort und sind damit eine wichtige Voraussetzung zur Erhaltung der faszinierenden Ferien- und Erholungslandschaft, von der wiederum der tourismus auch stark profitiert. nicht zuletzt deshalb ist die Käsestraße Bregenzerwald ja auch eines der erfolgreichsten Eu-Projekte zur Förderung der Zusammenarbeit regionaler Landwirtschaft, des tourismus und Gewerbes. Den Autor des Artikels erreichen Sie unter [email protected] ZUR PERSON n Caroline Merlin (36) war lange in unterschiedlichen Bereichen bei der Zumtobel Lighting GmbH in Dornbirn tätig. Nach ihrem Einstieg im Einkauf wechselte sie 2004 in den Bereich Produktmarketing. Zuletzt konzipierte und leitete sie als Projektmanagerin im Bereich Marketing verschiedene Projekte wie zum Beispiel eine globale Nutzerumfrage zum Thema Lichtqualität am Arbeitsplatz sowie Sport-Sponsoring-Aktivitäten. Darüber hinaus steuerte sie das Thema Nachhaltigkeitszertifizierungen von Gebäuden innerhalb des Lichtkonzerns. In ihrer Freizeit zieht es die 36-Jährige regelmäßig in die Natur – zum Wandern, Klettern, Mountainbiken oder zu Skitouren. wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Vorarlberg in Zahlen 2,1 % UMSATZPLUS Die 3300 Unternehmen der Sparte Information und Consulting der Wirtschaftskammer Vorarlberg erzielten im Vorjahr im Vergleich zu 2013 ein reales Umsatzplus von 2,1 Prozent. Deutlich über dem Schnitt bilanzierte die Werbebranche mit einem Zuwachs von 7,6 Prozent. Die Exportquote lag bei überdurchschnittlichen 19,1 Prozent. 42 Prozent der Vorarlberger Gewerbeund Handwerksbetriebe verzeichneten 2014 Exportumsätze. Der Anteil am Gesamtumsatz lag bei rund 25 Prozent. In Kärnten exportierten zwar nur zehn Prozent der Unternehmen in dieser Sparte, der Umsatzanteil lag aber bei 37 Prozent. TRENDS Einbürgerungen im 1. Quartal 2015 BESUCHER VERKAUFSFLÄCHE/EW. Die Bregenzer Pfänderbahn und der Wildpark zählten im Vorjahr mit 612.508 Besuchern zu den Top-Sehenswürdigkeiten. Die Inatura Erlebnis Naturschau in Dornbirn hatte 101.143 Besucher. Das Jüdische Museum Hohenems legte um zwölf Prozent auf 17.809 Eintritte zu. In Vorarlberg lag die Verkaufsfläche pro Einwohner im Jahr 2014 bei 1,2 Quadratmetern. An der Spitze im CIMA-Ranking steht Kärnten mit zwei Quadratmetern. Der Verkaufsflächenanteil in Innenstadtlagen beträgt im Ländle 30 Prozent, im Burgenland sind es nur 19 Prozent. Fachkräftemangel Niederösterr. Insgesamt ! 0 - 99 ! 100 - 249 ! 250 - 499 ! > 500 Tirol 130 NACHHILFE Rund 6,5 Millionen € geben Vorarlberger Eltern bis zum Ende des laufenden Schuljahres für Nachhilfe aus. Im Schnitt sind es 844 € pro betroffener Familie. Das ergab eine Befragung im Auftrag der Arbeiterkammer. Nur in Wien lagen die Kosten mit 882 € noch höher. In Österreich wurden insgesamt 119 Millionen € für Nachhilfe ausgegeben. 1,2 m2 612.508 EXPORTANTEIL +29,9% 844 € Die Vorarlberger Gewerbe- und Handwerksbetriebe zeigten sich im Vorjahr weiterhin exportorientiert. Auch die Informatik- und Consulting-Branche profitierte von einer überdurchschnittlich hohen Exportquote. 25 % Vlbg. 113 |9 Überblick 324 Oberösterr. -2,1% 299 Steiermark Salzburg Quelle: Statistik Austria, *im 1. Quartal 2014 gab es nur... 160 114 +10,3% -8,1% Kärnten 631 +10,7% +1,7% +23,8% Wien 95 +18,8% Bgld. 48 +1500%* Anteil der Gewerbe-/Handwerksbetriebe mit Fachkräftebedarf (in %) Oberösterr. ! 0 - 20 ! 21 - 25 26 ! 26 - 29 ! > 30 Vlbg. 36 Tirol Änderung zu Q1/2014 ... drei Einbürgerungen – daraus ergibt sich der große Zuwachs; Quelle: KMU Forschung 29 Niederösterr. 24 23 Steiermark Salzburg Wien Bgld. 19 22 30 Kärnten 29 WirtschaftsBlatt Grafik/Cmund ANZEIGE 10 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Unternehmen INVESTITION Hightech für Spitalswäsche Beigestellt Wozabal Textilservice gewinnt eine Ausschreibung der Spitalsgesellschaft KHBG und investiert sechs Millionen € in einen neuen Standort. Das Unternehmen punktet mit Hightech und Energieeffizienz. VOn mArtIn rÜmmeLe RAnKwEiL/LinZ. Die oberöster reichische unternehmensgruppe wozabal sieht sich selbst nicht nur als Marktführer, sondern auch als technologieführer im Bereich Mietwäsche in Österreich und wächst vor allem im Gesundheits bereich. Das unternehmen be treibt bereits an sieben Standorten moderne und nach eigenen Anga ben auch die leistungsfähigsten wäschereien zur Reinigung und Aufbereitung von Miettextilien und Mietwäsche in Europa. Gab es im Vorjahr ein umsatz plus von drei bis vier Prozent auf 64,2 Millionen €, so erwartet christian wozabal, seit 2006 ge samtverantwortlicher Geschäfts führer des Familienunternehmens, im kommenden Jahr wieder ein zweistelliges Plus. helfen wird ihm dabei ein Großauftrag aus Vorarlberg. Der textile Vollversor ger hat kürzlich den gesamten Be reich wäsche, Berufsbekleidung JUNGUNTERNEHMERPORTRÄT Sparmeister für die Gastroszene Wozabal soll heuer beim Umsatz zweistellig wachsen. 2014 lag er bei 64,2 Millionen €. und oPVersorgung für fünf Vor arlberger Krankenhäuser über nommen. im Zuge einer Euwei ten neuAusschreibung hat sich die Vorarlberger KrankenhausBe triebsgesellschaft (KhBG) für den Dienstleister entschieden. „Bei der Abwicklung der Prozesse und der Ausgabe der wäsche kommen sowohl uhFchips als auch mo dernste Bekleidungsautomaten zum Einsatz“, erklärt wozabal. Das unternehmen sei dabei mit dem Einsatz der neuesten Gene ration von RFiDchips – ultra high Frequency (uhF) – der ab solute Vorreiter in der Branche. „wir können Kunden eine lücken lose Dokumentation des wäsche managements ebenso zur Verfü gung stellen wie genaue Statisti ken etwa über die Anzahl an waschzyklen oder die exakten Verbrauchsmengen, wodurch automatisch eine bedarfsorien tierte wäschebestellung ausgelöst wird“, erklärt wozabal. Das wie derum helfe, auch den Energiever brauch deutlich zu senken. Zuletzt hat das unternehmen damit auch bei der Allgemeinen unfallversi cherungsanstalt gepunktet und liefert österreichweit das oPAb decksystem für die elf unfallspi täler und Rehazentren der AuVA. Für den Auftrag in Vorarlberg hat das unternehmen in den ver gangenen wochen einen neuen Standort in Rankweil errichtet. wozabal hat dort knapp sechs Millionen Euro investiert und beschäftigt 40 Mitarbeiter. ALtAch. Vor 14 Monaten haben Markus Schnirzer und Markus Schwarzenbacher die Einkaufsberater F&B Gmbh gegründet und damit zu einem höhenflug angesetzt. Das unternehmen betreut bereits rund 30 Kunden in Vorarl berg, tirol, wien und niederösterreich. im August wird Salzburg dazukommen, sagt Markus Schwarzenbacher sieht in Schnirzer. Die idee: Man übernimmt und der Einkaufsoptimiert für Gastronomen und hote beratung eine liers den Einkauf, führt Preisverhandlun Marktlücke. gen und hilft, Kosten zu senken. Die Einspa rungen teilt man sich. „wir machen nun zu sätzlich Energie und Versicherungen“, sagt Schwarzen bacher. Das Einkaufsvolumen, das die Einkaufsberater ab wickeln, liegt bereits bei rund 30 Millionen €. [rüm] Beigestellt Den Autor des Artikels erreichen Sie unter [email protected] wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Unternehmen LEBENSMITTEL | 11 NACHHALTIGKEIT Vetterhof entwickelte Illwerke/Vkw setzen neue Kunden-Software auf Energieautonomie Mathis LuStEnAu. Als einer der ersten Betriebe in Vorarlberg stellte der Vetterhof schon vor über dreißig Jahren auf biologische Landwirtschaft um. Jede woche werden rund 950 haushalte mit selbst angebautem Gemüse und Fleisch der hofeigenen Rinder, Schweine und hühner versorgt. Die Produkte sind im hofladen in Lustenau SCHWERPUNKT LANDWIRTSCHAFT erhältlich oder werden am eigenen Stand auf dem wochenmarkt in Dornbirn verkauft. Der größte teil wird jedoch über die sogenannte Gemüsekiste vertrieben. Damit werden circa 65 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt. „wir haben uns schon vor einigen Jahren entschieden, unsere Produkte ausschließlich direkt zu vertreiben“, erklärt Simon Vetter, Geschäftsführer des Familienbetriebs in zweiter Generation. „Auf diesem Vertriebsweg lässt sich die wertschöpfung steigern, außerdem kommen wir regelmäßig mit unseren Kunden ins Gespräch.“ Die Menschen würden sich zunehmend für die herkunft ihrer Lebensmittel interessieren, so der unternehmer. Kunden erhalten daher per Mail informationen über neuheiten auf dem hof oder Rezepte zugeschickt. „Durch die kontinuierlich steigende Zahl der Adressen in den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu orga- nisatorischen Schwierigkeiten“, sagt Vetter, der am hof sieben Mitarbeiter beschäftigt. um künftig zu vermeiden, dass auch die veganen oder vegetarischen Kunden Rezepte für Fleischgerichte erhalten, nimmt der Vetterhof im Juni eine selbst entwickelte Software für Direktvermarktung in Betrieb. Eigenanbau forcieren Eine geeignete Software für einen mittelgroßen Landwirtschaftsbetrieb konnte nicht gefunden werden. Daher entwickelte der Vetterhof gemeinsam mit dem jungen it-unternehmen Bitbull aus nenzing ein eigenes tool zur Vereinfachung der Direktvermarktung. Die neue Software verfüge über wichtige Funktionen zur Verrechnung, Abrechnung und Lieferroutenoptimierung sowie informationen zum Kunden, erklärt Vetter. Auch die Anbindung an soziale netzwerke soll vereinfacht und dadurch der Dialog mit dem Kunden gefördert werden. Die höhe der investition liegt im unteren fünfstelligen Bereich. Der Bio-Landwirt ist überzeugt, dass die eigene neue Software eine „große Vereinfachung“ im Vertrieb mit sich bringen wird. „wir gewinnen dadurch mehr Zeit für unsere eigentliche tätigkeit. Bislang werden erst sechs Prozent des im Ländle verzehrten Gemüses auch hier angebaut“, sagt der unternehmer. [velu] [email protected] Zauner Simon Vetter beliefert 950 Haushalte mit Fleisch und Gemüse. Illwerke/Vkw-Vorstand Christof Germann berät Unternehmen. BREGEnZ. Gegründet wurde es zu Jahresbeginn von zehn Vorarlberger industrieriesen wie Julius Blum, Rhomberg Bau oder Alpla zusammen mit dem Stromversorger und -produzenten illwerke/ Vkw: das Klimaneutralitätsbündnis 2025. nun hat es bereits 21 Mitglieder. Sie alle wollen den unternehmensfußabdruck bis 2025 klimaneutral stellen und so einen Beitrag zur Lösung der weltweiten Klimaprobleme leisten, teilten die unternehmen mit. Das Land Vorarlberg wiederum hat eine breit angelegte Energiesparoffensive gestartet. Bis 2020 sollen insgesamt 150 Gigawattstunden Energie eingespart werden. Das entspricht etwa 15 Millionen Litern heizöl oder dem Stromverbrauch von 6.500 haushalten pro Jahr. Die schwarz-grüne Regierung hat sich zudem der Energieautonomie verschrieben. „Das ist ein großes thema und eine chance für uns als Energieversorger und Stromproduzent, um uns im Markt zu positionieren“, sagt nun illwerke/Vkw-Vorstand christof Germann. Die bis 2018 laufende investition von 600 Millionen € in neue Produktionskapazitäten und den netzausbau ziele genau in diese Richtung. Germann räumt Missverständnisse aus: „Autonomie bedeutet nicht Autarkie. unser Ziel ist, über das Jahr so viel Strom erneuerbar zu produzieren, wie man verbraucht. wir bewegen uns dazu auf dem Energiebinnenmarkt und leisten Autonomie bedeutet nicht Autarkie. CHRISTOF GERMANN VORSTAND ILLWERKE/VKW mit den Spitzenstromkraftwerken auch einen Beitrag zur Energiewende, denn Sonnen- und windkraftwerke benötigen Regelstrom, wie wir ihn produzieren können.“ Beim Klimaneutralitätsbündnis habe man das Projektmanagement für die unternehmen übernommen und begleite sie, indem man zuerst einmal den co2-Fußabdruck messe und dann Einsparpotenziale erhebe und aufzeige. Danach helfe man den unternehmen bei der umsetzung, Zertifizierung und nicht zuletzt Kommunikation, sagt Germann. Die Bemühungen und nicht zuletzt die Marktentwicklungen wirken sich auch auf das Ergebnis aus: umsatz und Ergebnis gingen zurück. „Mit umsätzen von 599,95 Millionen € und einem EGt von 83,6 Millionen € hat sich der Konzern in einem für die Energiewirtschaft sehr herausfordernden umfeld 2014 gut geschlagen.“ [rüm] [email protected] 12 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Unternehmen BIER BROT Die kleinste Brauerei Die älteste Bäckerei sprudelt in der Nische expandiert weiter Beigestellt EGG. Vor hundert Jahren gab es in Vorarlberg noch rund hundert Brauereien, 33 davon im Bregenzerwald. heute ist die Brauerei Egg mit 22 Mitarbeitern die einzige Brauerei im Bregenzerwald und die kleinste im Ländle. Rund 16.000 hektoliter Bier werden jedes Jahr hergestellt. „wir bedienen mit unseren Produkten einen nischenmarkt“, erklärt Luis weidinger, der sich mit hubert Berkmann die Geschäftsführung teilt. Die Biere sind im Vergleich zu vielen Konkurrenzprodukten nicht pasteurisiert. Dadurch erhalten sie einen unverfälschten, natürlichen Geschmack. Die haltbarkeit ist mit sechs Monaten jedoch etwas geringer. Geringere Haltbarkeit Das Familienunternehmen beliefert fast ausschließlich Lebensmittel- und Gastronomiebetriebe in der Region. Die geringere haltbarkeit der Getränke ist nur einer der Gründe. „Als traditionsbrauerei aus dem Jahr 1894 haben wir in Die Regionalität ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. LUIS WEIDINGER GESCHÄFTSFÜHRER BRAUEREI EGG der Region einen großen Bekanntheitsgrad“, sagt weidinger. „Dies ist vor allem im Bregenzerwald, wo wir den größten teil unseres umsatzes machen, ein entscheidender wettbewerbsvorteil.“ Der Gesamtumsatz pro Jahr liegt bei rund drei Millionen €. während die Brauerei Egg in den vergangenen Jahren leicht zulegte, stagnierte der umsatz in der Bierbranche in Österreich. Mit 194 Brauereien landesweit ist der wettbewerb sehr groß. „um trotz der Marktdichte den umsatz steigern zu können, setzen wir auf mehrere Standbeine“, so Berkmann. So werden jedes Jahr drei hektoliter der inzwischen legendären „wäldar-Limonade“ gebraut. Zusätzlich bietet man einen Festservice an, der neben Getränken auch Bänke und Zelte zur Verfügung stellt. Trend: Neuer Geschmack „wir brauen nach einem Rezept aus dem vergangenen Jahrhundert und folgen trotzdem dem Zeitgeist“, erklärt Berkmann. Spezielle Bierkreationen mit ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen sind für ihn einer der wichtigsten trends. „Auch wir kreieren zusätzlich zum bestehenden Sortiment jedes Jahr ein neues Bier“, sagt weidinger. So brachte man 2014 das „wälder Dunkls“ auf den Markt, ein dunkles Bier mit karamelligem Geschmack. [velu] [email protected] Beigestellt Hubert Berkmann (l.) und Luis Weidinger leiten die Brauerei Egg. Kloser-Geschäftsführer Roland Röck mit Ehefrau Esther. BREGEnZ. Bäcker zu sein ist heutzutage nicht mehr einfach. wie viele kleine handwerker in den Gemeinden verschwinden zunehmend auch die Bäcker. Kunden kaufen in Supermärkten. Die Bäckerei Kloser zeigt allerdings, dass es auch anders gehen kann und dass man statt über den Druck der handelsriesen zu jammern durchaus selbst wachsen und sogar expandieren kann. im März hat das unternehmen selbst zugekauft und die Filiale des Plazi Bäck in hohenems übernommen. im Mai folgte die nächste neueröffnung der traditionsbäckerei: Beim Bahnhof Lauterach ist eine neue niederlassung mit café entstanden. Es ist bereits die 18. Filiale von Kloser in Vorarlberg. Qualität im Fokus „in Deutschland sagt man, dass jeden tag eine Bäckerei zumacht. und auch in Österreich wird es für viele Betriebe eng. Manche Bäcker arbeiten einfach noch bis zur Pensionierung oder bis der ofen kaputtgeht“, sagt Bäckermeister und Geschäftsführer Roland Röck. Er setzt hingegen auf hohe Qualität mit hoch qualifiziertem Personal. Man müsse den Markt beobachten und schnell reagieren, davon ist Röck überzeugt. „nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen“, ist sein credo. So könne man als handwerksbetrieb etwa bei Sonderwünschen von Kunden punkten, oder mit Zusatzangeboten. „unsere Kunden schätzen, dass wir nach alter handwerklicher tradition backen, auf Regionalität achten und keine teiglinge oder Fertigmischungen zukaufen“, sagt Röck. „heute hat sich auch das handwerk verändert. wir sind Gastrobäcker und produzieren auch Mittagsmenüs, Snacks und Salate.“ Mit Brot allein sei nicht mehr das Auslangen zu finden. Kooperation mit ÖBB Das unternehmen geht deshalb in der neuen Filiale in Lauterach neue wege: in unmittelbarer Bahnhofsnähe gibt es neben café und Sonnenterrasse auch eine Kinderecke. und man kann auch Bahntickets kaufen. „wir bieten unseren Kunden damit einen weiteren Service und sind die persönliche Alternative zum ticketautomaten“, sagt der Bäckermeister. Mit dem Gründungsjahr 1836 ist Kloser die älteste Bäckerei Vorarlbergs und beschäftigt heute 118 Mitarbeiter. Über umsätze will Röck nicht reden – die Konkurrenz schlafe nicht. nur so viel gibt er preis: „wenn man heute fünf Prozent Plus macht, gehört man insgesamt schon zu den Guten.“ Allerdings sei zu beobachten, dass die Kunden immer preisaffiner würden und dass damit auch die Margen unter Druck geraten. [rüm] [email protected] wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Unternehmen | 13 PORTRÄT Textiler Profi für Huber-Gruppe Beigestellt (2) Am 1. Mai hat der Textilund Bekleidungsmanager Martin Zieger (50) die Führung der Huber Holding übernommen. Er gilt als Profi in der Branche und Vertrauter von Palmers-Chef Fritz Humer. VOn mArtIn rÜmmeLe AM RADAR GÖtZiS. Zuletzt hat Martin Zieger in einem für ihn eher branchenfremden Bereich versucht, zu punkten: als Miteigentümer beziehungsweise Sanierer der insolventen Drogeriemarktkette Dayli. Am 1. Mai ist Zieger in sein Stammsegment zurückgekehrt. Der neue Vorstandsvorsitzende der Vorarlberger huber holding AG ist ein textiler Profi. Der 50-Jährige ist bekannt als ehemaliger Vorstand der Palmers AG, als Österreich-chef des textilhandelskonzerns charles Vögele AG sowie als Geschäftsführer des niederländischen Dessoushändlers hunkemöller. nach dem Betriebswirtschaftsstudium machte Zieger rasch Karriere: Mit 29 Jahren war er Geschäftsführer von Palmers Deutschland, dann Einkaufs-Vorstand von Palmers. 2000 wurde er Bekleidungsprofi Martin Zieger kehrt nach dem Ausflug ins Drogeriegeschäft zu Huber in die Textilbranche zurück. Benger Brands Hongkong Huber hat unglaublich viel Potenzial im In- und Ausland. MARTIN ZIEGER VORSTANDSVORSITZENDER HUBER HOLDING Geschäftsführer der Österreichtochter des Schweizer textilhandelskonzerns charles Vögele AG und kümmerte sich um deren Restrukturierung. Zu Palmers hat er nach wie vor gute Kontakte: Als Vertrauter des Ex-Palmers-chefs Fritz humer sitzt er seit 1996 in der humer-Privatstiftung. Die huber-Gruppe bezeichnet Zieger als „hidden champion“ und bescheinigt ihr „unglaublich viel Potenzial im in-und Ausland“. Er freue sich sehr, die Gruppe und ihr Markenportfolio „in Österreich voranzutreiben und inter- LG FELDKIRCH APrevent Biotech GmbH, Im Letten 1, 6800 Feldkirch, FN 432512y. GF+GS: Dr. Guan-Min Ho. AB Family Isolate GmbH, Die Spinnerei 17-19, 6845 Hohenems, FN 433356p. GF+GS: Slavko Belcic. GS: Adam Belcic. Brunner Metallbau OG, Egatha 4a, 6842 Koblach, FN 433530w. GS: Rudolf Brunner, Helmut Brunner. Traube Braz Lorünser GmbH, Klostertaler Straße 12, 6751 Braz, FN 433504g. GF+GS: Christoph Lorünser. Prok.: Marianne Tauber. N9 Immo KG, Gallusweg 5, 6845 Hohenems, FN 433454h. GS: Günter Resch. KOMM: Birgit Resch. Alcatraz Ges.m.b.H., Schindlersiedlung 21, 6921 Kennelbach, FN 433452f. GF+GS: Markus Schwärzler. GS: Stefan Dür. Heuberger GmbH, Gasura 157, 6752 Dalaas, FN 430316v GF+GS: Josef Heuberger. Die jüngste Akquisition hoM ist eine französische Premiumbrand für den Mann, die neben dem Kernmarkt Frankreich auch in Asien stark vertreten ist. neben diesem Markenportfolio gehören die eigene Stoffproduktion Arula, der Servicepartner huber tricot und das eigene Retail, die huberShops, mit rund 75 Geschäften, zur Firmengruppe. huber ist im Besitz der Benger Brands Ltd. mit Sitz in hongkong. im Vorjahr konnte nach eigenen Angaben der umsatz um 2,8 Prozent auf 109 Millionen € gesteigert werden. Den Autor des Artikels erreichen Sie unter [email protected] ERÖFF. INSOLVENZEN NEU IM GESCHÄFT Hundesalon für alle Felle-Jennifer Vogt Einzelunternehmen, Katils-Werkstrasse 5, 6714 Nüziders, FN 433478v. Inh.: Jennifer Vogt. national weiter zu expandieren“. Details will er vorerst nicht nennen. Das sei noch zu früh, und es seien intern noch Gespräche zu führen. Die huber holding AG machte sich in der 100-jährigen Geschichte mit der herstellung, der Vermarktung und dem Vertrieb von wäsche und wäschenahen Produkten einen namen. unter dem Dach der Konzernmutter huber holding firmieren die Marke huber sowie das junge wäschelabel Skiny und die klassische Exklusivmarke hanro mit weltweiten Shops von Peking bis new York. ETHUS GmbH, Ketschelenstraße 5b, 6800 Feldkirch, FN 433219m. GF+GS: Pascal Alexander Grosskopff, MSc. GS: Lukas Meusburger, Marcel Alexander Grosskopff. Georg Wenzel Frick. LG FELDKIRCH pro stein MARTINELLI Steinmetz betriebsges.m.b.H., Montafonerstraße 18, 6780 Schruns, FN 60260v. MV: Dr. Stefan Müller, 6700 Bludenz. (SVE) CITYCOMP Service Ges.m.b.H., Steinebach 3, 6850 Dornbirn, FN 433085s. GF: Frank Hartig, Werner Nickel. GS: CITYCOMP Service GmbH. insolutiontec - Gesellschaft mbh, Broxweg 10, 6780 Schruns, FN 414117x. MV: Mag. Bernd Widerin, 6700 Bludenz. (K) Checkatron GmbH, Marienstraße 5, 6800 Feldkirch, FN 433146f. GF+GS: DI (FH) Gerold Böhler. GS: Tobias Klien, Daniel Ender, Alexander Bitsche. Mr Daggl Gastro Gesellschaft m.b.H., Reichshofstraße 9, 6890 Lustenau, FN408962s. MV: Dr. Gerhard Müller, 6890 Lustenau. (K) Ciola Bootsservice KG, Seestraße 54, 6973 Höchst, FN 320791b. MV: Mag. Sascha Lumper, 6900 Bregenz. (K) (K) = Konkurs, (SV) = Sanierungsverfahren, (SVE) = Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. Forderungen können u.a. beim Kreditschutzverband, 1120 Wien, Wagenseilgasse 7, angemeldet werden. Tel: 050 1870-1000, Fax: 050 1870-99 1000; www.ksv.at 14 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Familienunternehmen EXPERTENTIPP IT-SICHERHEIT Hackerangriffe erfolgreich abwehren Die Anzahl an spektakulären Datendiebstählen hat sich laut aktueller KPMG-Studie in den vergangenen zwei Jahren nahezu verdoppelt. Dabei reichen die Ziele der hacker von Betriebsspionage über Diebstahl von personenbezogenen Daten bis hin zu Erpressung. unternehmen werden aus verschiedenen Gründen zum opfer. oft ist die Konkurrenz an Forschungsergebnissen, Qualitätsdaten der Produktion oder Ausschreibungsinformationen interessiert. Beauftragte hacker platzieren zielgerichtet ein Schadprogramm, das sich im unternehmenssystem verteilt und dieses nach Datenbanken, Projektverzeichnissen und EMail-Daten durchsucht, die anschließend oft unbemerkt ins internet kopiert werden. Geringe Sicherheitsniveaus. in anderen Fällen werden unternehmen ausgewählt, bei denen der cyberangriff aufgrund eines geringen Sicherheitsniveaus erfolgversprechend ist. Die unternehmen werden über voll automatisierte Scans, die permanent über das internet ausgeführt werden, identifiziert. wenn zum Beispiel ein Serversystem nicht regelmäßig upgedatet wird, ist es den Angreifern möglich, die Gewalt darüber zu erlangen. unternehmen können hier bereits mit einfachen Mitteln cyberangriffen vorbeugen. wenn technische Absicherungsmaßnahmen bereits implementiert worden sind, überschätzen viele unternehmen deren Schutz. cyberkriminelle verbessern ihre techniken zunehmend, und erfolgreiche Einbrüche werden oft nicht bemerkt, sondern als normaler it-Ausfall behandelt. Da die hacker lediglich einen Angriffspunkt im System finden, die unternehmen hingegen alle Schwachstellen vermeiden müssen, ist der Aufwand für einen erfolgreichen Angriff viel geringer als jener, sein unternehmen zu schützen. Erschwerend kommt hinzu, dass die it-Abteilungen bemüht sind, nach Systemunregelmäßigkeiten oder -ausfällen möglichst rasch den Geschäftsbetrieb wiederherzustellen. Doch zur Erkennung eines cyberangriffs sind oft umfassende Analyseschritte notwendig. Die Experten – sogenannte cyberforensiker – suchen in den verfügbaren Systemdaten nach der nadel im heuhaufen, um die Existenz eines Angreifers aufzudecken. Erst durch die genaue Aufarbeitung kann festgestellt werden, wo der wahre Schaden liegt und ob rechtliche Verpflichtungen zu erfüllen sind. Denn sobald während eines cyberangriffs personenbezogene Daten wie etwa Kreditkarteninformationen betroffen sind, muss eine Meldung nach dem Datenschutzgesetz erstattet werden. Familienunternehmen sollten sich darüber im Klaren sein, wo sich ihre wichtigsten informationen befinden. Zudem ist es notwendig, Verantwortliche für informationssicherheit sowie adäquate Schutzmaßnahmen zu definieren. Die widerstandsfähigkeit gegen cyberangriffe zu erhöhen gelingt nur dann, wenn die it-Sicherheit im unternehmen den entsprechenden Stellenwert bekommt und die unternehmensleitung einen regelmäßigen Lagebericht erhält. Externe Audits bringen innovative ideen zur Abwehr mit ein. uLF ZEhEtnER Partner KPmG Mit der Firewall Die Spedition G. Engl mayer hat sich auf die wachsende Bedrohung im Internet vorbereitet: Nach dem das Unternehmen in ausfallsichere Systeme investiert hat, wurde nun die Firewall ausgetauscht. VOn WOlFGanG DruCKer W ir hatten noch keinen Angriff auf unser System“, sagt Robert hacker, it-Abteilungsleiter beim Familienunternehmen G. Englmayer. Damit dies auch so bleibt, hat sich das oberösterreichische Logistikunternehmen nun besser auf mögliche Bedrohungen vorbereitet. nach einer genauen Auswahl der Produkte am Markt – Bedienfreundlichkeit und flexible Anpassung waren wichtige Kriterien – hat sich das unternehmen vor Kurzem für eine neue Firewall-Lösung entschieden (unter dieser Art Schutzmauer versteht man eine Software, die einzelne Computer oder das System vor unerwünschten Zugriffen aus dem Internet schützt, Anm.) „in der Vergangenheit hat man oft zugewartet“, sagt hacker. Viele unternehmen hätten erst reagiert, wenn der Ernstfall eingetreten ist. Diese Zeiten seien nun aber vorbei. hacker: „Eine Sicherheitsvorsorge ist längst State of the Art.“ Das wird auch in der Als Spedition ist das Unternehmen Geschäftsleitung bewusst wahrgenommen. Familienunternehmen haben längst allen Grund, sich auf die neue Bedrohungslage einzustellen. wie sich im vergangenen Jahr zeigte, haben internetkriminalität und die Zahl der Angriffe auf computersysteme stark zugenommen. Das belegt eine Statistik des österreichischen computer Emergency Response team (cERt): 2014 verzeichnete das cERt bereits knapp 16.000 Fälle, die tatsächlich ein Sicherheitsrisiko darstellten; über 72.000 Mal hat die Stelle betroffene unternehmen, organisationen und Privatanwender informiert und bei der Behebung von Problemen unterstützt. Stärker vernetzt noch dramatischer sind Studien von Beratungsunternehmen. Laut diesen wurde in den vergangenen zwei Jahren bereits jedes vierte unternehmen opfer eines cyberangriffs, so die Einschätzung von Experten. Die durchschnittliche Schadenshöhe betrug dabei rund 400.000 €. Bei G.Englmayer muss man gerade punkto it- und Daten- wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Familienunternehmen | 15 gegen neue Gefahren gerüstet Englmayer (3) G. Englmayer mit Kunden und Partnern gut vernetzt. Eine moderne und sichere IT-Infrastruktur ist hier besonders wichtig. sicherheit vorne dabei sein, sagt hacker. Denn als Spedition ist man mit Kunden und Partnern stärker vernetzt und it-lastiger als in anderen Branchen. Die neue Firewall – sie wurde an allen 17 niederlassungen eingeführt, ist dabei aber trotzdem zentral verwaltbar – ist dabei aber nur ein Bestandteil einer umfassenden Sicherheitsstrategie. nachdem vor Jahren einmal das hauptsystem ausgefallen sei, habe man längst auf hoch verfügbare Lösungen umgestellt, berichtet hacker. Das sei auch deshalb notwendig, weil man sich heute einen it-Ausfall kaum mehr leisten könne. Umfassende Strategie Bei Englmayer habe man erkannt, dass in die it investiert werden muss, erzählt hacker. wie viel ein unternehmen für die Sicherung der it-Landschaft budgetieren muss, lasse sich aber kaum sagen, denn zu einer umfassenden Strategie gehören viele Aspekte. Das reicht bis hin zur Schulung von Mitarbeitern. Eines lässt sich aber sagen: Mit dem richtigen Konzept kann man sich auch mit überschaubaren Budgets gut absi- Eine Sicherheitsvorsorge ist längst State of the Art. ROBERT HACKER ABTEILUNGSLEITER IT G. ENGLMAYER Die Spedition hat im oberösterreichischen Wels ihren Hauptsitz und Niederlassungen in Wundschuh, Leopoldsdorf und Salzburg. chern. Das unternehmen ist nach dem Einbruch in der Krise wieder auf wachstumskurs: Der umsatz hat sich in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt – aktuell beschäftigt Englmayer rund 450 Mitarbeiter. Den autor des artikels erreichen Sie unter [email protected] Die Serie „Familienbetriebe“ wird von der WirtschaftsBlatt-Redaktion in völliger Unabhängigkeit inhaltlich gestaltet und erscheint in Kooperation mit KPMG. n FAKTEN n Das Unternehmen wurde 1858 von Martin Dollhäubl gegründet und später nach dem Stiefsohn und Nachfolger Georg Englmayer benannt. 1882 wurde das Unter nehmen zum k. k. amtlich bevoll mächtigten Zollagenten, was die Unternehmensentwicklung nach haltig beeinflusste. n 1994 wurde in Ungarn die erste Auslandsniederlassung gegründet. Heute ist das Unternehmen mit eigenen Töchtern auch in Tsche chien, der Slowakei, Rumänien, Kroatien und Slowenien vertreten. n Pro Jahr fertigt das Unter nehmen etwa 1,5 Millionen Sendungen ab. Am Firmensitz verfügt Englmayer über 45.000 Quadratmeter Lagerhallen und 5000 Quadratmeter Büroflächen. Laut Firmencompass betrug der Umsatz in Österreich rund 13 Mil lionen €. wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 16 | FORUM ONLINE-UMFRAGE Planen Sie heuer eine Aus- und Weiterbildung? 25 45 % 20 10 n = 230 Stimmen; WirtschaftsBlatt Grafik/Cmund Nein Ja, Hochschule Ja, bei Wifi, bfi etc. Ja, innerbetrieblich 45 % 25 % 20 % 10 % Von 230 Lesern wollen sich 2015 mehr als die Hälfte weiterbilden – ein Viertel davon an einer Hochschule. iMPRESSuM Medieneigentümer, Herausgeber und Verleger: WirtschaftsBlatt Medien GmbH, Anschrift: Hainburger Straße 33, 1030 Wien, Telefon: 01/60 117-0 Redaktion: DW 164, Fax 259 Vorsitzender der Geschäftsführung: Dr. Rudolf Schwarz Geschäftsführung: Mag. Herwig Langanger Chefredakteure: Eva Komarek, Gerhard Hofer Redaktionsleitung Regionalausgaben: Markus Stingl, DW 164, [email protected] [email protected] Geschäftsleitung Werbemarkt: Romana Stelzl, DW 281, [email protected] Produktionsleitung: Ing. Matthias Netopilek Marketingleitung: Brigitte Galley Vertriebsleitung: Regina Giller Abonnements: [email protected] Regionale Ansprechpartner in Vorarlberg: Redaktion: [email protected] Verkauf: Claudia Montoya, 0676/871970525, [email protected] Offenlegung gem. § 25 MedienG. http:// www.wirtschaftsblatt.at/impressum Hersteller: Druck Carinthia GmbH & Co KG Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Gerichtsstand ist Wien. Diskutieren Sie mit: [email protected] Hilfe für die Motoren des Wachstums G laubt man den Statistikern, zieht die Konjunktur in Vorarlberg wieder an. während Österreichs wirtschaft im Vorjahr mit einem Plus von 0,3 Prozent real geschrumpft ist, wuchs die wirtschaft in Vorarlberg um fast 2,5 Prozent und damit deutlich stärker als in jedem anderen Bundesland. Auch eine neue umfrage der wirtschaftskammer zeigt, dass die Vorarlberger industrie die derzeitige Geschäftslage überwiegend positiv sieht. Für 57 Prozent von 37 befragten unternehmen mit insgesamt über 18.000 Beschäftigten war die momentane Geschäftslage gut, nur ein Prozent bewertete diese als schlecht. was der wirtschaft hilft, sind niedrige Zinsen, ein konkurrenzfähiger Euro und der niedrige Ölpreis. E s gibt aber auch dunkle wolken am horizont. So erwartet keines der unternehmen steigende Verkaufspreise, 33 Prozent rechnen gar mit einem Preisrückgang. Dennoch wollen 37 Prozent in den kommenden drei Monaten Mitarbeiter einstellen. und noch etwas zeigt sich in einer aktuellen untersuchung: Zwar führt Vorarlberg im Bundesländervergleich auch, was die Exportorientierung anbelangt: 42 Prozent aller Betriebe machen umsätze mit ausländischen Kunden. Zum Vergleich: in der Steiermark sind laut KMu-Forschung nur sieben Prozent der Betriebe exportorientiert. Der Anteil exportierender unternehmen und die Exportquote differieren aber stark nach unternehmensgröße. in vielen Kleinst- und Kleinbetrieben mangelt es laut Experten weniger an exportfähigen Produkten, sondern eher an den notwendigen Ressourcen. All das zeigt eigentlich auch die Stoßrichtung an, die Politik, aber auch wirtschaftsverbände in der Zukunft verfolgen müssen: Es gilt, neben den Rahmenbedingungen für große industrielle Leitbetriebe vor allem auch die Situation für junge und kleine unternehmen zu verbessern. hier braucht es Kraftanstrengungen, Bürokratieabbau, coaching, Förderungen und vor allem mehr weitblick. Die meisten der großen Vorarlberger industriebetriebe wurden in den vergangenen 70 Jahren gegründet. was wir also jetzt fördern, sichert unternehmen und Jobs in den kommenden Jahren. MARtin RÜMMELE [email protected] wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Forum | 17 ZITAT Trotz des Milchquoten-Endes werden sich die Anforderungen an die Vorarlberg Milch nicht ändern. Marcel Hagen RAiMunD wAchtER Geschäftsführer Vorarlberg Milch ANGESPITZT Illustration: Michael Riedler WIRTSCHAFTSBLATT REGIONAL IHR TEAM Martin Rümmele [rüm] Der gebürtige Vorarlberger schreibt über wirtschaftliche Ereignisse in der Region. Martina Madner [mad] Die Arbeitsmarktexpertin schreibt über Bildung, Karriere und Unternehmen. Alexander Pfeffer [pepe] Der Redakteur leitet das Ressort BusinessTalk in allen Wirt schaftsBlattPublikationen. [email protected] [email protected] [email protected] Markus Stingl [mast] Leitet das Regionalressort im WirtschaftsBlatt. Berichtet über relevante Themen für Betriebe. Melanie Manner [man] Die Journalistin berichtet über Immobilienprojekte in den Bundesländern. Christoph Pridun [chp] Berichtet über wirtschaftliche Events und Unternehmensveran staltungen in Ihrem Bundesland. [email protected] [email protected] [email protected] Claudia Peintner [clp] Die Journalistin schreibt über Neuigkeiten aus den Unter nehmen und Branchenthemen. Michael Vorauer [vorm] Beobachtet die Unternehmens landschaft und schreibt über Wirtschaftsthemen. ANZEIGENKONTAKT Claudia Montoya ist Ihre Ansprechpartnerin in Vorarlberg. [email protected] [email protected] [email protected], Telefon: 0676/871 970 525 REDAKTION [email protected] Telefon: 01/60 117-0 DW 164, Fax 259 18 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Branchenreport TAGUNGEN Kongressanbieter dürfen sich Nach dem Motto „Wer stehen bleibt, verliert“ investiert die heimische Tagungsbranche in Seminarräume, Gemüsegärten oder Autohäuser. Die Bedeutung von Technik und Green Meetings nimmt zu. Von caUDIa peIntner D ie Lage im herzen Europas macht Österreich offenbar zu einer beliebten Destination für tagungen. Die Anzahl der Kongresse, Firmentagungen und Seminare stieg 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Prozent auf 17.028 Veranstaltungen österreichweit. Von den 1.460.750 teilnehmern kam rund ein Drittel aus dem Ausland. So weit die offiziellen Zahlen. Ein wirtschaftsBlatt-Rundruf quer durch Österreichs Bundesländer zeigt: Die herausforderungen in der Branche sind groß – mitunter wird aus diesem Grund in die infrastrukur investiert – in wien laut Kritikern allerdings zu wenig. tatsache ist: Die wirtschaftskrise wirkt sich seit einigen Jahren bei der Kooperationsfreudigkeit von Ausstellern und Sponsoren negativ aus. Darauf zurückzuführen ist auch, dass im Vorjahr auf nationaler Ebene etwa die teilnehmeranzahl pro Event um 9,3 Prozent zurückging, die durchschnittliche Dauer einer tagung um 4,1 Prozent. „Das Geschäft im Seminarbereich stagniert“, sagt Gerald Stoiser, Direktor des steirischen thermenhotels Stoiser. Denn Seminare und weiterbildung werden als Erstes gestrichen, wenn es ums Kosteneinsparen gehe. Als hotel müsse man sich für diese Kundengruppe „stark positionieren“ und „Bereichen, die in die Jahre gekommen sind, ein neues outfit geben“. Flipchart auf der Wiese Das thermenhotel investiert heuer 3,3 Millionen €: Seminarräume mit direktem Zugang in den Gartenbereich werden erneuert und mit einer Klimaanlage ausgestattet, Pausenräume werden umgebaut, und es entsteht ein Ruheraum speziell für Gesundheitsseminare. in der Steiermark hat auch das Grazer Palais-hotel Erzherzog Johann seine Seminar- und Bespre- chungsräume modernisiert. neben dem thermenhotel Rogner Bad Blumau entsteht derzeit ein Bio-Acker. Es wird Gemüse angebaut, das später von Seminargästen geerntet und mit dem Küchenchef des hotels gemeinsam zubereitet werden soll. Laut einer umfrage des Austria convention Bureau (AcB) beträgt das investitionsvolumen im tagungssegment von 2012 bis 2017 rund 138 Millionen €. Dabei wird vor allem in technik, Ausstattung und Modernisierung investiert. Bis zum Jahr 2017 sind es noch 33 Millionen €, die Kongresszentren, hotels und co. ausgeben wollen. Schaut man sich aktuelle Baustellen an, werden es wohl deutlich mehr sein: Das congresszentrum Alpach wird unter anderem um DEFINITIONEN n Kongresse sind ein- bis mehrtägige Zusammenkünfte von Personen zum beruflichen Austausch. Ziel: die Vermittlung von aktuellen Fachkenntnissen und Networking. n Firmentagungen sind geschäftlich orientierte Meetings mit mindestens zehn Teilnehmern, die dasselbe Unternehmen, dieselbe Unternehmensgruppe, Joint Ventures oder Kunden-Lieferantenbeziehungen repräsentieren. n Seminare haben einen intensiven Schulungscharakter für ein Fachpublikum. Generell weisen Seminare weniger Teilnehmer und eine kürzere Dauer auf. wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Branchenreport | 19 nicht auf Lorbeeren ausruhen Beigestellt Die Trends. Interaktiv, variabel und grün „Eine gute Location reicht nicht aus“, weiß thomas Ziegler, Direktor des Design center Linz. Es brauche ein Rundum-wohlfühl-Paket, das Kunden von einem einzigen Ansprechpartner geschnürt bekommen. wer sein Meeting abwechslungsreich gestalten will, könne mit zusätzlichen, auf das tagungsthema abgestimmten Locations zum Perspektivenwechsel anregen. Es gebe auch viele Sitzvarianten, die dazu beitragen, dass die inhalte einer Veranstaltung im Gedächtnis bleiben. Teilnehmer reden mit Die heimische Tagungswirtschaft ist 2014 weiter gewachsen – Veranstalter wie das Congresszentrum Alpach investieren in die Infrastruktur. einen zweiten, 426 Quadratmeter großen Plenarsaal sowie drei weitere Seminarräume erweitert. Die Gesamtkosten, die sich das Land tirol, die Europaregion tirolSüdtirol–trentino sowie Gemeinde und tourismusverband teilen, belaufen sich auf 9,7 Millionen €. Neue Tagungshochburgen in Feldkirch eröffnete zu Jahresbeginn das Monforthaus nach zweijähriger umbauphase. in das Kongress- und Veranstaltungszentrum flossen 44,1 Millionen €. Für 28 Millionen € sollen bei der Messe Dornbirn heuer statt vier kleinerer Standorte zwei große hallen errichtet werden. Dadurch sei man für neue Veranstaltungstypen verwendbar, heißt es von den Betreibern. Auch Mattersburg im Burgenland soll ein neues Kulturzentrum bekommen. Das herzstück werde ein Saal mit einem Fassungsvermögen von 600 Personen sein. Die multimediale technische Ausstattung aller Veranstaltungsräumlichkeiten sei auf den aktuellen Stand der technik zu bringen, sagt wolfgang Kuzmits, Geschäftsführer der Kultur-Service Burgenland Gmbh, die die fünf burgenländischen Kulturzentren betreibt. intensiv in die Erneuerung investiert wird auch in Salzburg: Für 13 Millionen € wurde das hotel crowne Plaza um das Pitter Event center sowie um den Restaurantund Barbereich erweitert. in der Pipeline befindet sich in Salzburg ein neues Messehotel in der Josef- Brandstätter-Straße, Betreiber ist die Rhedey & haslacher hotelinvest Gmbh. Das tagungshotel Gut Brandlhof in Saalfelden investiert 2,2 Millionen € in die Modernisierung der Zimmer sowie in ein neus Autohaus, das für Automobilveranstaltungen genutzt werden soll. „Die nachfrage nach außergewöhnlichen Locations steigt“, erklärt Gernot Marx, Geschäftsführer des Salzburg convention Bureau. Anbieter seien gefordert, in die technische infrastruktur zu investieren: „wer stehen bleibt, der verliert.“ „Die herausforderung liegt in der Realisierung interaktiver Veranstaltungsformate, im Besetzen von Green-MeetingKonzepten und dem Einsatz innovativer technik“, heißt es wichtig ist, trends zu erkennen – und die kommen zumeist aus den uSA. Deswegen ist Ziegler Mitglied bei MPi, dem weltweit größten Verband der Meeting- und Eventindustrie, der 18.000 Mitglieder vereint. Paul Van Deventer, Präsident und cEo von MPi, fasst trends zusammen: tagungsteilnehmer wollen mitbestimmen, worüber gesprochen wird, kommentieren, bewerten und themen weiterentwickeln – globale Vernetzung inklusive. Kongresse werden zu netzwerkPlattformen und dienen zur Karriereplanung. Auch internationale Forschungsgruppen finden zueinander. nachhaltigkeit wird wichtiger. Das Durchführen von Veranstaltungen nach Richtlinien des umweltzeichens für „Green Meetings und Green Events“ ist bereits oft Bestandteil von Ausschreibungen. [sail] [email protected] wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Branchenreport 20 | ÖSTERREICHS TAGUNGSINDUSTRIE 2014 Veranstaltungen Zahlen, absolut Kongresse Firmentagungen Burgenland Kärnten 54 76 557 191 Oberösterreich 306 Steiermark Tirol Vorarlberg Wien 18 178 Niederösterreich Salzburg Nächtigungen Seminare 630 681 331 1697 418 548 411 203 579 218 167 386 1458 232 2124 629.171 264 440 396 2.131.565 182 4283 Zahlen, absolut Burgenland Niederösterreich 54.142 Salzburg Firmentagungen in Österreich seit 2010 3705 5532 6611 6964 7088 +91% 12.178 40.577 Oberösterreich Steiermark Tirol Vorarlberg 145.130 2011 2012 2013 153.188 208.339 Kritik an Wien wien ist mit knapp der hälfte aller Veranstaltungen das Flaggschiff der heimischen tagungsbranche. Dies liege „an der guten infrastruktur und dem hohen niveau der wiener hotellerie“, sagt Peter Baierl, organisator des europäischen Radiologenkongresses. Allerdings kritisiert er, dass Einnahmen aus den Kongressen nicht ausreichend wieder in den Ausbau der Kongress- und tagungsindustrie investiert werden (siehe Interview rechts). „wir können historische häuser wie die hofburg oder das Austria center nicht einfach abreißen, sondern nur ein Finetuning vornehmen“, kontert christian Mutschlechner, Präsident des AcB. Die hotellerie investiere laufend in tagungsräumlichkeiten. Auch Kongressteilnehmer würden zudem von investitionen in die öffentliche infrastruktur profitieren. Die autorin des artikels erreichen Sie unter [email protected] 701 17.211 4.683 32.853 6.147 29.125 8.246 1.198.720 18.636 41.165 8.979 60.410 5.089 25.303 85.156 291.975 4.900 k.A. 2014 Quelle: Meeting Industry Report Austria 2014 vom convention Bureau oberösterreich. Vor allem für die großen Kongresszentren sei es eine herausforderung, im internationalen wettbewerb zu bleiben, betont Edith Mader vom convention Bureau niederösterreich. 7.557 123.572 234.135 Wien 2010 Firmentagungen Seminare Kongresse Kärnten 57.381 WirtschaftsBlatt Grafik/mp Nachgefragt. „einnahmen reinvestieren“ WirtschaftsBlatt: Herr Baierl, Sie organisieren den europäischen Radiologenkongress, den mit 20.000 Teilnehmern größten Kon gress in Österreich. Worauf legen Veranstalter am meisten Wert? Peter Baierl: wirtschaftliche und zeitliche Ressourcen werden knapper und somit kann man als Veranstalter nur mit einem Angebot punkten, das Jahr für Jahr auf dem neuesten Stand ist und einen deutlichen Mehrwert bietet. Entscheidend für die Zufriedenheit der Kunden sind auch das professionelle Management der Ausstellung sowie eine Location mit entsprechender optik und technik, die keinen internationalen Vergleich scheuen muss. Wo gibt es in Österreich Ver besserungspotenzial? was klar gesagt werden muss, ist, dass wien bei investitionen in die Kongress- und tagungsindustrie ganz klar hinter anderen Metropolen wie Paris oder Barcelona liegt. Das beginnt bei den nicht vorhandenen investitionen in ein modernes Kongresszentrum auf internationalem niveau und endet dabei, dass es nicht möglich ist, dass Kon- gressteilnehmer mit ihren Eintrittskarten die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen können. Die Zahlen der Tagungsindustrie entwickeln sich dennoch seit Jahren sehr positiv. wien erzielt jedes Jahr großartige Ergebnisse, und wir Veranstalter bringen Millionen an Steuergeldern und hunderte gesicherte Arbeitsplätze. Von einer sinnvollen Verwendung dieser Gelder, um den Kongressstandort noch stärker zu machen, sehe ich Foto Wilke Peter Baierl ist CEO der European Society of Radiology. allerdings nichts. Die Steuereinnahmen aus dem wiener tagungssektor ergaben 2014 insgesamt 253,5 Millionen €, davon gingen 166,9 Millionen an den Bund und 30,4 Millionen an wien. Gibt es in Österreich zu viele Kon gresszentren, die sich gegenseitig Konkurrenz machen? nein, aber es sollte ein Kongresszentrum geben, welches einem internationalen Vergleich standhält und auch einen Kongress mit 20.000 teilnehmern aufwärts optimal bedienen kann. Wo liegen künftig die Herausfor derungen für Veranstalter? Die Kongressteilnehmer sind heute nicht nur mehr jene vor ort, sondern auch all jene, die per Pc oder Smartphone von überall auf der welt daran teilnehmen wollen. Für beide Zielgruppen gilt es, optimal zugeschnittene Angebote zu liefern. wir streamen zum Beispiel unseren gesamten Kongress in Echtzeit über das internet, und auch nach dem Kongress sind alle inhalte online verfügbar. [clp] [email protected] wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 KonjunKtur | 21 UMFRAGE Vorausgedacht ... Jeden Monat bitten wir Unternehmer und Manager aus führenden Betrieben um ihre Meinung zu dringlichen Fragen in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Politik oder Forschung. Darüber hinaus geben diese regionalen Entscheider eine Schnelleinschätzung zur aktuellen Konjunkturlage. „Österreich hinkt beim Thema Innovation laut aktuellem EU-Bericht hinterher. Welche Maßnahmen müssen gesetzt werden, um gegenzusteuern?“ GESchÄFtSFÜhRER LÄnGLE & hAGSPiEL JuttA FRicK GESchÄFtSFÜhRERin GESunDhotEL BAD REuthE chRiStiAn wEnZLiK GESchÄFtSFÜhRER i+R BAu GMBh GESchÄFtSFÜhRERin KuGELFinK GMBh GÜntER GRABhER GESchÄFtSFÜhRER GRABhER GRouP inhABER AutohAuS MAnFRED ELLEnSohn werden von der Bürokratie gebremst. Dadurch verliert das Unternehmertum die Lust am Unternehmersein. Was gesagt werden muss: Wir leben von der Wirtschaft und nicht von der Politik. ■ Ein wichtiger Punkt ist die Entbürokratisierung. Die Unternehmen sollten sich auf ihre Arbeit konzentrieren können und nicht ständig mit Dokumentationspflichten und bürokratischen Hür- den beschäftigt sein. Diese Pflichten bremsen die Kreativität aus, da wichtige Energien und Motivation gestoppt werden, die ansonsten im kreativen Potenzial landen würden. ! ■ Es braucht zusätzliche Finanzmittel für unsere Hochschulen; einen erleichterten Zugang zu Risikokapital in den Gründungsphasen neuer Unternehmen. Zusätzlich wäre es notwendig, das Gewerberecht aufzufrischen und für heutige und zukünftige Anforderungen zu erneuern. ! ■ Ein innovationsfreundliches Wirtschaftsumfeld benötigt einen deutlichen Abbau der Bürokratie und der Überregulierung. Innovative Maßnahmen – auch von KMU – sollten stärker gefördert werden. Um wettbewerbsfähig und innovativ am Markt agieren zu können, brauchen wir Unternehmer auch finanzielle Entlastungen, z.B. bei den Lohnnebenkosten. ■ Reine innerbetriebliche Innovationen sind nicht mehr ausreichend. Schlagworte wie Industrie 4.0 oder das Internet der Dinge erfordern industrieübergreifende Innovationen und kooperati- ve F&E. Vorarlberg bietet hier hervorragende Möglichkeiten und Unterstützung (WISTO), die als Maßnahmen nur noch von den Unternehmen selbst umgesetzt werden müssen. ■ Mehr öffentliche Unterstützung für Forschungskosten, internationale Wissenschaftler und Spezialisten forcieren und unterstützen, die Ausbildung technischer Berufe und Hochschulen von öffentlicher Hand mehr unterstützen und lukrativer machen. ! MAnFRED ELLEnSohn Es mangelt nicht an der Innovationskraft der Unternehmer, sondern an der Zeit, sich wieder mehr dem Unternehmertum zu widmen. Stattdessen müssen unnütze Dinge erledigt werden, wir ! ! KARin FinK-LooS ■ ! GÜntER SchoBEL Wie entwickelt sich die Konjunktur? Beigestellt (4), Hotel Bad Reuthe, Walser 22 | Recht & SteueRn FINANZIERUNG Hürden bei Gründung im Bereich Biotech wiEn. Die Produktentwicklung dauert bei Biotech-Firmen lange – vier bis fünf Jahre sind keine Seltenheit. Große Venture-capital-investoren (Vc) steigen nicht am Anfang ein, sondern erst, wenn positive Entwicklungen da sind. Die erste Zeit überbrücken die meisten unternehmen daher mit Privatinvestoren (Business Angels). Rechtlich ist dabei auf Folgendes zu achten: „Die Gründungsgesellschaft sollte so ausgestaltet sein, dass auf weitere Finanzierungsrunden, den Beitritt von Vc-investoren sowie Exit-Szenarien bei Erfolg oder Scheitern Bezug genommen wird“, sagt hannes havranek, Partner der Phh Prochaska havranek Rechtsanwälte Gmbh in wien. Unternehmenswert wer umgründungen im nachhinein vermeiden möchte, sollte bereits beim Start eine Kapitalgesellschaft gründen. „Vcinvestoren stecken ihr Geld fast nur in Kapitalgesellschaften. Die von Business Angels präferierte Gmbh & co KG wird eher abgelehnt“, so havranek. Für die Gründer wichtig sei zudem ein Verwässerungsschutz, damit es nicht zu starken Anteilsverschiebungen zugunsten der Vc-investoren kommt. Für zukünftige Finanzierungsrunden sollte ein angemessener unternehmenswert herangezogen werden, auch wenn dieser laut havranek schwierig zu ermitteln ist. Liquidationspräferenzen der investoren oder Rückkaufspflichten, wenn einzelne investoren aussteigen, können Projekte früh kippen lassen. Stattdessen sollten die Gründer ein Mitverkaufsrecht aushandeln. „im optimalfall sind investoren vertraglich verpflichtet, ab einer Mindestverkaufssumme zu verkaufen“, konstatiert havranek. [clp] [email protected] wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 GASTKOMMENTAR Nicht alle Entnahmen sind erlaubt Während es für einen Einzelunternehmer oder Gesellschafter einer Personengesellschaft selbstverständlich ist, Geldmittel aus dem Betrieb zu entnehmen, gelten bei einer GmbH strenge Kriterien – Vorsicht vor Fallen! D ie Gmbh ist die beliebteste Gesellschaftsform zur Entfaltung unternehmerischer tätigkeit in Österreich. Das zeigt schon ein Blick auf die Statistik: Es gibt weit über 100.000 im Firmenbuch registrierte Gmbhs. Seit 2014 ist die Gründung einer Gmbh bereits mit einem Startkapital von 5000 € möglich. wenn die Gmbh Gewinn erwirtschaftet, stellt sich die Frage: wie bekommt ein Gesellschafter das Geld aus einer Gmbh wieder heraus? Das Gmbh-Gesetz ist streng und lässt grundsätzlich nur Entnahmen in Form von Gewinnausschüttungen zu. Auf Basis eines Jahresabschlusses kann eine Gewinnausschüttung beschlossen und an den Gesellschafter ausgeschüttet werden. Dafür fallen – bis Ende 2015 – 25 Prozent Kapitalertragsteuer an. Ab 2016 werden 27,5 Prozent an das Finanzamt abzuführen sein. Geschäftsführervertrag. Eine andere Möglichkeit besteht darin, als Geschäftsführer der Gmbh ein honorar zu beziehen. Dafür empfiehlt sich der Abschluss eines Geschäftsführervertrages. Der Gesellschafter-Geschäftsführer muss diese Einkünfte der Einkommensteuer unterwerfen und Sozialversicherungs- Bei Annahme einer verdeckten Gewinnausschüttung fallen 25 Prozent KESt an. beiträge entrichten. weiters fallen Lohnnebenkosten in höhe von ca. acht Prozent an. Sollte eine Auszahlung des Geschäftsführerhonorars an den Gesellschafter unterbleiben, kann eine Versteuerung durch den Gesellschafter nur dann vermieden werden, wenn die Gesellschaft zahlungsunfähig ist. Es ist in der Praxis üblich, dass ein Gesellschafter Geld aus der Gesellschaft entnimmt und diese Entnahmen auf einem Verrechnungskonto gebucht werden. im Rahmen von Betriebsprüfungen bei der Gesellschaft stellt sich die Frage, ob die Überlassung von Geld an den Gesellschafter – vergleichbar mit einem Darlehen – eine Forderung am Verrechnungskonto darstellt oder als verdeckte Gewinnausschüttung anzusehen ist. Bei Annahme einer verdeckten Gewinnausschüttung wird nämlich – so wie bei einer offenen Gewinnausschüttung – die Kapitalertragsteuer (KESt) von 25 Prozent vorgeschrieben. Sowohl das Bundesfinanzgericht (BFG) als auch der Verwaltungsgerichtshof (VwGh) haben sich mit dieser thematik oftmals beschäftigt. in mehreren in den letzten Monaten ergangenen Entscheidungen des VwGh wurde die Annahme einer verdeckten Gewinnausschüttung abgelehnt. Der Verwaltungsgerichtshof hat dabei betont, dass keineswegs grundsätzlich davon ausgegangen werden kann, dass eine „Entnahme“ von Geldmitteln durch den Gesellschafter aus der Kapitalgesellschaft eine verdeckte Gewinnausschüttung darstellt. Daraus kann abgeleitet werden, dass nicht von einer verdeckten Ausschüttung auszugehen ist, wenn von der Gesellschaft dem Gesellschafter ein Vorteil (zum Beispiel Geld) zugewendet wird und zeitnah durch eine Forderung gegenüber dem Gesellschafter ausgeglichen wird. Ebenso wenig liegt eine verdeckte Gewinnausschüttung vor, wenn ein Gegenstand von der Gmbh zu einem fremdüblichen Preis an den Gesellschafter verkauft wird und im Gegenzug keine Barzahlung erfolgt, sondern von der Gmbh eine Forderung eingebucht wird. Eine verdeckte Ausschüttung kann dann wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Recht & SteueRn | 23 iStock, Pöschl & Partner Wenn die Kapitalertragsteuer im Jahr 2016 von 25 auf 27,5 Prozent angehoben wird, sollte überlegt werden, Gewinnausschüttungen noch vor Jahresende vorzunehmen. angenommen werden, wenn keine durchsetzbare Forderung bei der Gesellschaft vorliegt, was anzunehmen wäre, wenn der Gesellschafter im Zeitpunkt des Geldflusses über keine ausreichende Bonität verfügt und auch keine entsprechenden Sicherheiten beigebracht worden sind. Bonität. Das BFG hat allerdings 2015 in einem anderen Fall entschieden, dass eine Forderung der Gesellschaft gegenüber dem Gesellschafter nur dann anerkannt werden kann, wenn ein entsprechender Kreditvertrag und Gesellschafterbeschluss vorliegen, eine Bonitätsprüfung unter Berücksichtigung des Einkommens des Gesellschafters und seiner sonstigen Belastungen stattgefunden hat und Zinsen vorgeschrieben werden. ungeachtet der für Gesellschafter durchaus positiven Entscheidungen des VwGh ist bei Führung eines Verrechnungskontos daher mit großer Sorgfalt vorzugehen und zu beachten, dass eine Verzinsung und Rückzahlung schriftlich vereinbart und die Fälligkeiten auch eingehalten werden. weiters sollte die Bonität des Gesellschafters geprüft und die Prüfergebnisse dokumentiert werden. Bei Verschlechterung der Bonität muss die Gesellschaft Einbringungsmaßnahmen setzen, damit es nicht zu einer verdeckten Gewinnausschüttung kommt. GÜnthER wiLLER ist Steuerberater und Partner bei Pöschl & Partner in Kärnten. Spezialgebiete: Kapitalgesellschaften, Umgründungen, Privatstiftungen und Immobilien. ANZEIGE 24 | wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Bildung 0 KURSE DORNBIRN Abenteuer Change Management, Mi, 10.06.2015, 09:00-17:00 Uhr, Kosten: 828 €, Martinspark Hotel, Mozartstraße 2, 6850 Dornbirn, Tel.: 0316/71 89 4025, [email protected], www.integratedconsulting.at Die Macht der Stimme, 15. + 16.06.2015 Mo 09:30-17:30 Uhr, Di 08:30-16:30 Uhr, Kosten: 410 €, Wifi, Bahnhofstraße 24, 6850 Dornbirn, Tel.: 05572/38 94459, [email protected], www.vlbg.wifi.at Zeitmanagement und Arbeitstechnik, 07. + 08.07.2015, Di + Mi 08:30-17:00 Uhr, Kosten: 345 €, Wifi, Bahnhofstraße 24, 6850 Dornbirn, Tel.: 05572/38 94473, [email protected], www. vlbg.wifi.at FELDKIRCH Resilienz – die innere Widerstandsfä higkeit, Mo 22.06.2015, 09:00-18:00 Uhr, Kosten: 225 €, BFI der AK Vorarlberg, Widnau 2-4, 6800 Feldkirch, Tel.: 05522/70200-4105, angelika.madlener@ bfi-vorarlberg.at, www.bfi-vorarlberg.at Mein souveräner Auftritt, 06. + 07.07.2015, Mo + Di 09:00-18:00 Uhr, Kosten: 365 €, BFI der AK Vorarlberg, Widnau 2-4, 6800 Feldkirch, Tel.: 05522/ 70 200-4103, [email protected], www.bfi-vorarlberg.at HOHENEMS Lehrlingsausbildertraining mit Fach gespräch, 15.06.-15.07.2015, Mo + Mi 18:00-22:00 Uhr, Kosten: 480 €, Lernlabor, Graf-Maximilian-Straße 18, 6845 Hohenems, Tel.: 0676/846 568 220, office@ lernlabor.at, www.lernlabor.at NENZING Grundlagen der Kommunikation, 23. + 25.06.2015, Di + Do 13:00-17:00 Uhr, Kosten: 190 €, Lernlabor, Wirtschaftspark Walgau, 6710 Nenzing, Tel.: 0676/846 568 220, [email protected], www.lernlabor.at Sie haben auch einen Kurs anzukündigen? Senden Sie die Infos bitte an [email protected] AUSZEICHNUNG X Nachhaltig Böden bewirtschaften BREGENZ. Der heurige land- und forstwirtschaftliche Zukunftspreis „I luag druf“ ist dem Thema Boden gewidmet. Neben einer Trophäe winkt einem Schulprojekt sowie je einem aus der Landwirtschaft und der Gastronomie ein Preisgeld von 800 € für nachhaltige Bodenbewirtschaftung. Projekte können bis 18. September eingereicht werden. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Ländle Gala am 20. November 2015 statt. [mad] www.laendle.at/zukunftspreis KARRIERE Neue Studien punkten mit Praxisnähe Im Herbst beginnt auf Schloss Hofen nicht nur ein neuer Seilbahn-Lehrgang: Drei HochschulLehrgänge werden neu konzipiert. An der FH Vorarlberg startet ein berufsbegleitender Bachelor. Doppelmayr ist sowohl finanziell als auch mit Referenten aus dem unternehmen am Lehrgang beteiligt. Auch andere unternehmen aus der Branche stellen Dozenten und waren an der Entwicklung des Studiengangs beteiligt. „Er wurde mit dem who is who der Seilbahnwirtschaft entwickelt“, sagt Längle. VOn MATTHiAS nAgl Runderneuerung D as weiterbildungsinstitut der Fachhochschule Vorarlberg, Schloss hofen in Lochau, bietet ab herbst ein runderneuertes Studienprogramm. Ganz neu ist der akademische Lehrgang für Seilbahntechniker, der im September startet und in Kooperation mit Doppelmayr angeboten wird. Der Lehrgang richte sich sowohl an Seilbahnhersteller als auch -betreiber, erklärt Rainer Längle, Sprecher von Schloss hofen: „Einerseits geht es in Richtung Management, andererseits in Richtung Engineering. Das erste Semester bildet die gemeinsame Basis, dann teilt es sich in diese beiden Spezialisierungsrichtungen“. international sei die Ausbildung ein novum. Vergleichbar sei lediglich ein Lehrgang in der Schweiz. Dieser schließt mit dem titel eidgenössisch diplomierter Seilbahnfachmann ab. Der neue berufsbegleitende Lehrgang dauert vier oder fünf Semester, je nachdem, ob mit dem akademischen Fachexperten oder mit dem Master abgeschlossen wird. Somit ist er auch ausdrücklich als Fortbildung für Beschäftigte, die bereits bei Seilbahnbetrieben – in Österreich sind das hauptsächlich Skiliftgesellschaften – arbeiten, gedacht. Doch auch bei anderen Lehrgängen hat sich Schloss hofen neu aufgestellt. Die drei hochschullehrgänge für Marketing, controlling sowie Personal- und organisationsentwicklung wurden neu konzipiert. „wir haben die neuesten tendenzen, was die Managementforschung betrifft, einfließen lassen, beim controlling beispielsweise die neuen Anfor- Das ist eine sehr praxisorientierte Veranstaltung. MARTIN PIBER PROFESSOR UNIVERSITÄT INNSBRUCK Studierende profitieren vom Praxisderungen von Basel ii und iii“, erklärt Martin Piber, Professor an der universität innsbruck, der die neukonzeption auf Schloss hofen durchgeführt hat. Alle drei Lehrgänge sind nun dreistufig aufgebaut. Vor den eigentlichen Lehrgängen gibt es einen zweimonatigen Kurzkurs in den Grundlagen des Managements. Danach folgen die drei Spezialisierungsstufen für Marketing, controlling sowie Personalund organisationsentwicklung, die über drei Semester laufen und mit dem akademischen Fachexperten abschließen. Daran anschließend kann ab Sommer 2016 noch ein Executive Master absolviert werden. Praxisnähe für Berufstätige Die Lehrgänge auf Schloss hofen besuchen überwiegend berufstätige Studierende. So fließen bewusst inhalte aus den Firmen, die für Praxisnähe sorgen, mit ein. im controlling-Lehrgang gibt es etwa wahlmodule, die sich speziell an Konzernstrukturen oder Familienbetrieben orientieren, aber auch bei den Kamingesprächen mit Dozenten sei aufgrund des Praxisbezugs der Studierenden ein ganz anderes Diskussionslevel möglich. „Das ist eine sehr praxis- wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Bildung | 25 colourbox.de, Beigestellt orientierte Veranstaltung“, stellt Piber fest. Auch an der Fh Vorarlberg wird ab herbst mit dem Bachelorstu diengang zur Sozialarbeit eine neue Ausbildung angeboten. „Es gab sowohl vonseiten der interes senten als auch vonseiten der Arbeitgeber die nachfrage da nach“, sagt Studiengangsleiter Michael himmer. Erstmals in Ös terreich geht dabei der Bachelor für 15 Studienplätze regulär über sieben Semester, „um der Arbeits belastung Rechnung zu tragen“, sagt himmer. Auch dieser Lehr gang kooperiert bei Forschungs projekten mit Betrieben: „Bei uns sind es klassische nonProfitor ganisationen wie die caritas oder SoS Kinderdörfer.“ den Autor des Artikels erreichen Sie unter [email protected] NEUE RANKINGS n Fachhochschulen: 38 Studien- bezug, den die Unternehmen in die neuen Lehrgänge einbringen. gänge in den Fachbereichen Informatik und Pflegewissenschaften aus sieben österreichischen Fachhochschulen nahmen heuer am Ranking des deutschen Centrums für Hochschulentwicklung teil. Besonders gut abgeschnitten hat mit 17 Spitzenplatzierungen die FH Oberösterreich in Hagenberg mit 16 Informatik-, Kommunikationsund Medienstudiengängen. Ebenfalls weit vorn: die FH Vor- arlberg mit Informatik und die FH St. Pölten mit IT-Security. n MBA: „Welches postgraduale Studienprogramm würden Sie empfehlen?“, fragt das Meinungsforschungsinstitut IMAD jährlich 182 Arbeitgeber in Österreich. Platz eins belegte heuer die Donau-Uni Krems (Empfehlungsquote: 42 Prozent, Bekanntheitsgrad: 95,4 Prozent) vor der WU Executive Academy und dem MCI. ANZEIGE 0 PROJEKTE VORARLBERG Stadt Bludenz, Baumeisterarbeiten Altstadt Bludenz, Abgabe: 16.06.2015, 11:00 Uhr Stadt Bludenz, Baumeisterarbeiten für den Austausch von Trinkwasserleitungen - Ferdinand Gaßner Straße, Abgabe: 10.06.2015, 11:00 Uhr Gemeinde Höchst, Neubau Volksschule Unterdorf - Elektroinstallationen, Abgabe: 09.06.2015, 11:00 Uhr Gemeinde Höchst, Neubau Volksschule Unterdorf - Lüftungsanlage, Abgabe: 09.06.2015, 10:00 Uhr Stadt Hohenems Immobilienverwaltungs- GmbH & Co KG, Betonsanierungen und Malerarbeiten - 6845 Hohenems, Schubertstraße 10, Abgabe: 14.07.2015, 10:00 Uhr Bundesbeschaffung GmbH, Lieferung von Auftausalz - Losvergabe, Abgabe: 30.06.2015, 10:00 Uhr ASFINAG Autobahnen- und Schnellstraßen- Finanzierungs-AG, S6 Semmering Schnellstraße, Sanierung Regenwasserkanalisation, ABM Warth, Abgabe: 18.06.2015, 10:00 Uhr Autobahnen- und Schnellstraßen- Finanzierungsaktiengesellschaft, Rahmenvereinbarung - Labordienstleistungen 2016 - 2018 für Gewässerschutzanlagen, Wasserversorgungen und Tunnelwaschwasser - Losvergabe, Abgabe: 09.06.2015, 11:00 Uhr TIROL TIGEWOSI, Baumeisterarbeiten, HSL-Installationen, Elektroinstallationen Bauvorhaben Völs, Albertistraße 4, Abgabe: 09.06.2015, 10:30 Uhr Einfach zu öffentlichen Aufträgen w w w.ve r g a b e p o r t a l . a t IMMO-TRENDS GEWERBEIMMOBILIEN VORARLBERG Miete, Mai 2015 AngebotsTendenz gg. April '15 Nettopreis Lokal Geschäfts- Büro (in €/m²) Alle Bezirke 7,7 Bludenz 7,6 Bregenz 7,4 Dornbirn 7,0 Alle Bezirke 9,2 Bregenz 7,2 WirtschaftsBlatt wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 ImmobIlIen 26 | Grafik/mp Quelle: www.immobilien.net SICHERHEIT Gebäudeschutz muss laufend Neues bieten Unternehmen, die Sicherheitslösungen für gewerbliche Immobilien anbieten, können sich über hohe Wachstumsraten freuen. Dafür müssen sie permanent Innovationen entwickeln. Von melAnIe mAnneR D er Bedarf an Sicherheitslösungen steigt wahnsinnig. Global beträgt das wachstum in diesem Bereich 20 Prozent pro Jahr“, sagt thomas Streimelweger, cEo von KiwiSecurity. Die automatische Videoanalyse von Besucherbewegungen ist sein Spezialgebiet – wie viele Besucher eines Einkaufszentrums sich etwa in welche Richtungen bewegen, wo sich Schlangen bilden. heuer soll sich der siebenstellige umsatz von KiwiSecurity mehr als verdoppeln. Gerade in den uSA würde auf stärkere Überwachung gedrängt. „Für uns bedeutet das, in den uS-Markt zu gehen.“ Aber auch in Österreich mehren sich Anfragen von unternehmen. 13 Produkte vertreibt KiwiSecurity, jährlich kommen ein oder zwei hinzu. Als nächstes etwa eine Softwarelösung, die erkennt, wenn eine Sicherheitskamera vandalisiert wird. Zutritt via Handy Der wiener Anbieter von Zutrittslösungen EVVA setzt seit einem Jahr auf die Zutrittsberechtigung via handy-App. Das „AirKey“-System nutzt Smartphones mit nFc-Übertragungsstandard als Schlüssel. Der neue Standard ermöglicht den Datenaustausch via Funktechnik über Strecken von wenigen Zentimetern. Ein Schließzylinder kostet 389 €. Zu den Kunden, die AirKey nutzen, gehören eine Supermarktkette und ein Bankenkonzern. „Üblich sind elektronische Zutrittssysteme dort, wo es mehr als 800 Mitarbeiter gibt und viele Leute zu unterschiedlichen Zeiten raus- und reingehen“, sagt EVVABusiness Solution Manager herbert Maté. Allerdings wird der Zutritt oft über Karte oder Schlüsselanhänger geregelt. „Es gibt mehr als 50 Anbieter mit proprietären Systemen. in Zukunft werden sich aber gemeinsame Standards herauskristallisieren.“ ob sich der Zutritt via handy durchsetzt, wird sich erst weisen. Das wiener neustädter unternehmen Sorex wireless Solutions In Zukunft werden sich gemeinsame Standards herauskristallisieren. HERBERT MATÉ EVVA Das Bedürfnis nach Hightech-Sicherheitslösungen wächst. bietet seit elf Jahren handy-Zutrittslösungen via Bluetooth und steigert seinen umsatz laut Eigenangaben seit 2013 jährlich um 40 Prozent. Genaue umsätze werden nicht bekanntgegeben. Aktiv vermarktet werden die Produkte erst seit Ende 2014. Der Zulauf war unerwartet. „Die Firmenlösungen gingen uns bereits im März aus“, sagt Key Account Manager Xenia Berger. „Das interesse an Gebäudesicherheit ist eindeutig gestiegen.“ Sorex entwickelt die Software nun weiter. „Zum Beispiel, dass man einem Mitarbeiter die Berechtigung sperrt und trotzdem sehen kann, ob er versucht, einzudringen.“ Für thomas haiden, Vertriebsleiter von Bosch Sicherheitstechnik Österreich, ist der Zutritt via handy ein Sicherheitsrisiko. Bosch setzt auf Kartenlesesysteme. haiden sieht einen trend zu Multichannel-Lösungen: Die Zutrittskontrolle wird mit Videoanalysesystemen und Alarmanlagen unter einem Schirm verbunden. „wir rechnen mit wachstumsraten von drei bis vier Prozent im Sicherheitsbereich, da dieser stark an das wachstum der Bauwirtschaft gekoppelt ist.“ Die Autorin des Artikels erreichen Sie unter [email protected] wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 ImmobIlIen | 27 Foltin π, iStock ANZEIGE Verband. neue Richtlinie für Zutrittskontrollanlagen Die Sicherheitsbranche ist diskret – auch, was die eigenen umsätze angeht. „Es gibt nur uralte Branchenzahlen“, sagt thomas Forstner, Generalsekretär des Verbands der Sicherheitsunternehmen Österreichs VSÖ. Der VSÖ sammelt unter seinen 66 Mitgliedern Daten, die Ende des Jahres in einer Statistik präsentiert werden sollen. Erkennbar sei bereits jetzt ein deutliches wachstum. „Polizeiwachen werden gestrichen. Dafür wächst das Bedürfnis der Menschen nach eigenen Maßnahmen.“ Die Sensibilisierung sei gestiegen. Für unternehmen gehe es aber weniger um Dämmerungseinbrüche, sondern um themen wie Sabotage oder Spionage, sagt Forstner. Daher gehe die Sicherheit weit über die reine Zutrittssicherung hinaus. Erkennbar sei auch, dass die unterscheidung zwischen den drei Fachgruppen elektronische Sicherheitstechnik – sie beinhaltet zwei Drittel der Mitglieder, mechanische Sicherheitstechnik und Sicherheitsdienstleistungen zunehmend verschwimme. „Es zeichnet sich ab, dass mittelfristig die Fachgruppen zusammenwachsen werden.“ Gegen den „Wildwuchs“ Eckdaten über die eigene Branche zu sammeln, reicht Forstner noch nicht. Er will auch Klarheit über qualitative Standards. Bis herbst soll die neue Richtlinie oVE R10 herauskommen, die sich mit „Alarmanlagen – Planung, Einbau und instandhaltung von Zutrittskontrollanlagen“ befasst. „Bisher war hier ein kompletter wildwuchs vorhanden.“ wichtig sei das auch deswegen, weil ständig neue Anbieter in die Branche drängen. „wir bekommen Anfragen von kleineren unternehmen, vom Klempner bis zum it-unternehmen, die sagen ‚das baue ich jetzt auch‘. Die Konzession als Elektriker reicht aber nicht.“ [man] [email protected] 28 | FOKUS Ko M M E R Z i E L L E R t h E M E n S c h w E R P u n K t wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 FOKUS WEIHNACHTSFEIER Colourbox.de Nur Frühbucher finden auch den idealen Veranstaltungsort Die heiße Planungsphase ist im Juni bereits vielerorts erreicht. Große Unternehmen sollten bis zu 1,5 Jahre im Voraus die Firmenweihnachtsfeier buchen. VON CHRISTIAN SCHERL D ie Firmenweihnachtsfeier dient als optimale Gelegenheit für den Arbeitgeber, sich bei seinen Mitarbeitern zu bedanken. Mit dem jeweiligen Rahmen unterstreicht der Veranstalter die Ernsthaftigkeit seiner Botschaft: ist das „Danke“ ein echtes Anliegen oder bloß Pflichterfüllung? Location, Essen, Rahmenprogramm sind die wichtigsten Eck- pfeiler bei der organisation der Firmenweihnachtsfeier. oft scheitert es nicht am Budget. „Lieblosigkeit in der Planung ist eine der größten Sünden bei der organisation der Feier“, sagt Regina Kropff, Geschäftsführerin der steirischen werbeagentur keingrammfett. Sie hat mit www.weihnachtsfeiern.at ein internetportal ins Leben gerufen, auf dem Restaurants und hotels die Möglichkeit haben, sich Firmen und Privatpersonen als top-Location für die weihnachtsfeier zu präsentieren. „wir suchen schöne Locations, Geheimtipps, gute caterer, aber auch Feuerkünstler, Dekorateure, DJ‘s für ein umfangreiches Rahmenprogramm“, sagt Kropff. Derzeit stehen 18 Betriebe auf dem Portal. weitere acht Betriebe kommen demnächst hinzu. Am stärksten vertreten sind die Bundesländer Salzburg und oberösterreich. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass immer mehr Großfamilien vor weihnachten ein paar gemeinsame, schöne tage verbringen wollen. Die sollen auf der Plattform ebenso fündig werden wie unternehmen, die für ihre Mitarbeiter ein schönes, gemeinsames Erlebnis schaffen wollen“, so Kropff. neben der kontinuierlichen Erweiterung samt laufender Such- wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Ko M M E R Z i E L L E R t h E M E n S c h w E R P u n K t FOKUS | 29 Odörfer maschinenoptimierung, wird das Portal in Zukunft auch den weg in die sozialen netzwerke antreten um persönliche Geschichten, Erlebnisse und Empfehlungen einzufangen. Buchen im ersten Quartal Auch für das Grazer haustechnikunternehmen odörfer ist die weihnachtsfeier ein bewährter weg, um sich beim Personal am Ende des Jahres für den geleisteten Einsatz zu bedanken. Deshalb werden die Veranstaltungsorte schon frühzeitig ausgewählt, immerhin gilt es jährlich vier weihnachtsfeiern abzuhalten – für jede Region, in der die Firma vertreten ist, eine eigene. nur im vergangenen Jahr kamen anässlich eines Firmenjubliäums alle Mitarbeiter in Graz zusammen. „Je früher man seine wunschlocation aussucht, desto eher bekommt man sie“, berichtet Susanne Schneider, geschäftsführende Gesellschafterin von odörfer. „Seitdem wir einmal mit der Planung zu spät dran waren, fixieren wir unsere termine bereits im ersten Quartal.“ Meist kommen dabei die Freitage im Advent in Frage. Dann haben nämlich zahlreiche Mitarbeiter am wochenende frei, mit Ausnahme derer, die in der Ausstellung tätig sind. Je größer, desto früher Begehrte objekte sollten also rechtzeitig reserviert werden. Ab einer Größe von über 100 Gästen sind mindestens sechs bis sogar 18 Monate Vorlaufzeit einzuplanen. Kleinere Betriebe können sich mehr Zeit lassen und finden auch kurzfristig noch attraktive Veranstaltungsorte. „weihnachtsfeiern liegen generell im Abnehmen“, beobachtet christian herzig, Event- und Sales Manager von Starcatering (www.starcatering. at). „Aus diesem Grund ist es für Klein- und Mittelunternehmen leichter geworden, auch nach den Sommerferien noch eine geeignete Location für die weihnachtsfeier zu bekommen.“ neben den exponierten Feiertagen, bei denen eine rechtzeitige Buchung notwendig ist, gäbe es bis zu zwei wochen vor der Feier realistische chancen auf attraktive Räumlichkeiten. Allerdings zahlt sich eine rechtzeitige Buchung auch finanziell aus. Viele Anbieter locken mit einem Frühbucherbonus. So auch Starcatering. Buchungen, die bis Ende Juni getätigt werden, Susanne Schneider (GF Odörfer Haustechnik) erhalten acht Prozent auf alle Speisen und Getränke. Das Partyservice- und cartering-unterANZEIGE 30 | FOKUS nehmen bietet im wiener Raum eine Vielzahl an Locations. Darunter etwa die Kunstfabrik, das Palais Lichtenstein, wolke 19 im Ares tower und wolke 21 im Saturn tower oder das Stift Klosterneuburg. Den c3 convention center in wien-Landstraße betreibt Starcatering sogar selbst. Bei der Auswahl der weihnachtsfeier-Location zeichnen sich bei Österreichs unternehmen zwei Extreme ab. „Entweder sehr günstig, oder sehr hochpreisig“, sagt herzig. „Zur günstigeren Variante zählen zum Beispiel Lofts und Fabrikhallen. Dem gegenüber stehen hochpreisige innenstadtlokalitäten, wie Museen, Palais, usw.“ Einzigartigkeit und positive nachhaltende wirkung lassen sich mit der Firmenweihnachtsfeier nicht nur durch Räumlichkeit und Ko M M E R Z i E L L E R t h E M E n S c h w E R P u n K t Mit unserer Eventagentur vermitteln wir zahlreiche Künstler. BARBARA NOWECKI PRONTOPRONTO ProntoPronto Kulinarik, sondern vor allem mit dem Rahmenprogramm erzielen. unterhaltungsprogramme liegen im trend. Entertainment ist gefragt Seit Jahren plant und organisiert die Eventmanagerin Barbara nowecki sowohl für Privatpersonen als auch für unternehmen unvergessliche Events. Mit ihrer Eventagentur ProntoPronto, deren Sitz im oberösterreichischen Marchtrenk (www.prontopronto.at) leiget, bietet sie unterschiedliche Event-Module an. Bei „Dinner Varieté“, kümmert sich der Kunde selbst um Kulinarik und Räumlichkeit und die Eventagentur organisiert die unterhaltung bei tisch, Bühnenprogramm, Bühne und technik. in der Modul-Variante „Event extern“ übernimmt ProntoPronto die organisation wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 von Location, Kulinarik und Show. unter dem Modul „Event intern“ lässt sich die weihnachtsfeier samt Show in der eigenen Firma umsetzen. „Die Firmen suchen für ihre Mitarbeiter ein weihnachtliches Programm, bei dem trotzdem gelacht werden darf“, sagt nowecki. „Am besten gebucht ist die übliche Kellnershow, die musikalischen Beiträge sind weihnachtlich.“ Mit der Mitarbeitergröße wächst auch die Zahl der gebuchten Künstler. Bis zu zwölf Künstler stehen bei ProntoPront unter Vertrag. Am häufigsten werden drei bis fünf Künstler als Rahmenprogramm für die Feier exklusiv gebucht. Begehrte termine sind für 2015 schon lange vergeben. noweckis Kunden kommen vor allem aus der Auto-, Pharma-, Banken-, Versicherungsbranche. Ausbruch aus der jährlichen Routine I mmer derselbe Ablauf – hat sich eine Firmenfeier bewährt, ist klar, dass man am Erfolgskonzept festhält. häufig hadern die Firmenchefs aber mit dem Problem, dass der Schwung alter weihnachtsfeiern verflogen ist. Dann heißt es raus aus dem Einheitsbrei und mutige Schritte setzen, die dem teamgeist gut tun. Kleine Firmen tun sich leichter. Je größer die Belegschaft, desto mehr Vorlieben müssen berücksichtigt werden. Das beginnt bei der Speisenauswahl: wurde an Vegetarier, Veganer und Allergiker gedacht? Besonderes Ambiente Statt Firmenansprachen wünschen sich viele Mitarbeiter lieber eine Annäherung mit der Führungsetage auf menschlicher Ebene. Das gelingt in exotischen Lo- Colourbox.de Kommen: weihnachtsfeiern in Almhüttenathmosphäre. in Schladming bietet die Familie höflehner eine Almhütte für bis zu 100 Gäste. Das Rahmenprogramm beinhaltet viele outdoorAktivitäten, wie Pferdekutschenfahrt und Fackelwanderungen. wer völlig in eine andere Zeit eintauchen möchte findet im Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain verschiedene historische Gebäude, die sich hervorragend für festliche Anlässe eignen und von 20 bis 160 Personen Platz bieten. Gefragt sind zum Beispiel Almhütten; das Rahmenprogramm kann dabei Pferdekutschenfahrten und Fackelwanderungen beinhalten. cations meist besser als in klassischen. thermen haben zum Beispiel den trend erkannt und schnüren gezielt Firmen-well- ness-weihnachtsfeierpakete. Zum Beispiel die therme Geinberg in oÖ oder die St. Martins therme & Lodge im Burgenland. Auch im Slalom um die Adventzeit Gerade vor weihnachten herrscht in vielen unternehmen großer Stress. Der Dezember ist aufgrund der weihnachtsfeiertage ohnehin beschnitten. Jahresabschlüsse, letzte Deals gilt es unter Dach und wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 Fach zu bringen. Eine Firmenweihnachtsfeier passt da häufig gar nicht ins Programm. warum also nicht die Feier auf stressfreiere Monate verlegen. Viele Firmen verzichten daher auf die klassische weihnachtsfeier und visieren Ende oktober und november oder Jänner als Miterbeiterfest an. Vor allem große Konzerne, die ihre mehrere weihnachtsfeiern organsieren müssen, weichen gerne auf die Adventfreie Zeit aus. Der Vorteil: Begehrte Locations sind leichter zu buchen und in der Regel kostengünstiger. Starcartering bietet zum Beispiel zehn Prozent wochenstarter-Bonus an. Alle weihnachtsfeiern, die vor dem ersten Dezember stattfinden, werden mit einem Rabatt von zehn Prozent auf Speisen und Getränke belohnt. Ko M M E R Z i E L L E R t h E M E n S c h w E R P u n K t FOKUS | 31 Colourbox.de Damit nicht jede Firmenweihnachtsfeier gleich abläuft, eignet sich die Einführung eines Mottos. Viele gute ideen dazu liefert etwa die Eventagentur Phoenix club Events. Einerseits gibt es mit dem Phoenix Superclub Vienna eine buchbare Eventlocation mit topRestaurant. Andererseits bietet die Eventagentur Phoenix club Events auch Eventorganisation an unterschiedlichsten wiener Standorten, wie etwa der hofburg. Mörderjagd & Kochlektion Die Agentur unterstützt auch bei der umsetzung origineller Eventideen. Etwa das „mörderische weihnachtsdinner“, bei der im Zuge der Feier die Mitarbeiter in teams, den mysteriösen Mord unterm christbaum zu lösen ver- Bei Kochworkshops werken die Mitarbeiter ganz ohne der im Betrieb üblichen Hierarchie zusammen. suchen. Für kleinere Firmen bieten sich auch workshops statt klassischer weihnachtsfeiern an. Etwa Kochworkshops, bei denen chefs und Mitarbeiter ihr Gericht für die weihnachtsfeier selbst herstellen. Der Eventfantasie sind dabei fasz keine Grenzen gesetzt. ANZEIGE 32 | Businesstalk Redaktion Alexander Pfeffer [email protected] wirtschaftsblatt.at Mittwoch, 3. Juni 2015 GALA $ Peroutka (3) Fest der Familienerfolge wiEn. Eine Gala für Österreichs beste Familienunternehmen: Das wirtschaftsBlatt hatte gemeinsam mit seinen Partnern, dem Bankhaus Spängler, BDo Austria und der Österreichischen notariatskammer, in die Aula der wissenschaften geladen. Zum Vorarlberg-Sieger wurde dabei der Papier- und wellpappe-Erzeuger Ganahl AG aus Frastanz gekürt. Der Österreich-Sieg ging an die Fussl Modestraße Mayr Gmbh. Finanzminister hans Jörg Schelling hielt die Festansprache, in der er sich für den Einsatz und das Engagement der Familienunternehmen bedankte, und Karl-heinz Strauss, Vorstandsvorsitzender der Porr AG, war der Keynote-Speaker des Abends. Rund 300 Gäste konnten bei der anschließenden Feier auf die Gewinner anstoßen. " & #Rondo Ganahl ist Vorarlbergs bestes Familienunternehmen 2015: Notariatskammer-Präsident Ludwig Bittner gratuliert Aufsichtsrat Michael Steurer, dem stv. Aufsichtsratsvorsitzenden Carl Markus Ganahl sowie Vorstandsvorsitzendem Dieter Gruber (v. l.). !Christoph Neumayer (l.), Generalsekretär der Industriellenvereinigung, mit Karl-Heinz Strauss, Vorstandsvorsitzender der Porr AG und Keynote-Speaker der Veranstaltung, beim festlichen Empfang mit rund 300 Gästen. % „In einer wirtschaftlich anspruchsvollen Zeit sind solche Veranstaltungen von besonderem Wert“: Finanzminister Schelling im Einsatz als Festredner bei der Gala in der Aula der Wissenschaften. Gästen. Ihr Event ist unser Business Ein rundes Jubiläum, das Ihr Unternehmen feiert, eine festliche Präsentation, zu der Sie Business-Partner laden, oder ein Galaabend, der mit hochkarätigen Gästen über die Bühne geht: Halten Sie uns auf dem Laufenden, schicken Sie uns Informationen und mailen Sie uns! [email protected]
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