landkreis hildesheim - BI für HGÜ Erdkabel

LANDKREIS HILDESHEIM
KEHRWIEDER am Sonntag · 26. April 2015 · Seite 12
Geplanter Kaliabbau in Giesen: Landvolk wendet sich nicht gegen das Projekt, fordert allerdings eine „angemessene Entschädigung“
Landwirte bangen um 210 Hektar Acker
(r/lv) Giesen/Rössing. Die Landwirte in Giesen und Umgebung verfolgen die Planungen für die Wiederaufnahme des Kaliabbaues im Werk
Siegfried-Giesen mit Skepsis. „Weder
die Landwirte noch das Landvolk
möchten das Projekt grundsätzlich
verhindern“, sagt Johannes Willerding, Vorstandsmitglied im Landvolk
Hildesheim. „Wir wollen aber erreichen, dass die Landwirte angemessen
entschädigt werden und nicht mehr
wertvoller Ackerboden verloren geht
als unbedingt nötig.“
Wirtschaftlich betrachtet stechen
die Vorteile des Plans der Firma K+S
auch für die Landwirte ins Auge: 500
Arbeitsplätze, direkt oder indirekt
mit der Bergbautätigkeit verbunden,
könnte die Region in den Gemeinden
Giesen, Sarstedt, Nordstemmen und
Harsum für eine Dauer von 40 Jahren
dazugewinnen. Landwirtschaftlich
betrachtet sei die Förderung von Kalium und die regionale Produktion
von Düngemitteln aus Kaliumchlorid
und Kieserit bei steigenden Düngerpreisen nicht uninteressant, heißt es
in einer Presseerklärung des Landvolks Niedersachsen.
Manche Anwohner stehen dem
größten Bergbau-Projekt in der Geschichte Niedersachsens dennoch
skeptisch gegenüber. Sie leben seit
Jahrzehnten mit dem Kaliberg vor
Sorge um Äcker, Wege und Gräben haben die Landwirte (von links) Norbert Beike, Bernhard Löffler und Christian
Isensee aus Giesen, Jürgen Noyer aus Giften und Friedrich Kämpfer aus Rössing.
Augen. Eine neue, zweite Halde auf
einer Fläche von 600 mal 900 Metern
und bis zu 75 Meter hoch würde das
Landschaftsbild erneut einschneidend verändern, auch wenn sie nach
und nach begrünt werden soll. Hinzu kommt die Sorge um Staub und
Lärm, Versalzung der Innerste und
anderer Gewässer, zusätzlich anfallenden Verkehr und Erdabsenkungen.
Letzteres beschäftigt auch Landwirte
wie Friedrich Kämpfer. Der Realver-
Neues Wasch-Highlight
im Aral Center Alfeld/Limmer
bandsvorsitzende aus Rössing sorgt
sich um die Entwässerung der tiefer
gelegenen Flächen sowie die Funktionsfähigkeit der Drainagen. Zudem
könnten Wege beschädigt werden.
K+S befürchtet dagegen keine Gefahr für Gebäude oder Infrastruktur.
Die Absenkungen im Kalibergbau
seien erfahrungsgemäß minimal. Der
Konzern sieht auch die Belange des
Gesundheits- und Umweltschutzes
berücksichtigt, die jedem Genehmi-
gungsverfahren zugrunde liegen und
verweist auf modernste Förder- und
Produktionsmethoden.
Bis vergangenen Mittwoch konnten zum Planfeststellungsverfahren
Eingaben gemacht werden. „Die Realverbände haben dies getan“, so Jürgen Noyer, Realverbandsvorsitzender
aus Giften. Giftener Grundeigentümern gingen insgesamt 40 Hektar
Acker verloren. Außerdem bangen die
Landwirte um die Zuwegung zu ihren
Flächen. „K+S möchte Ausgleichsmaßnahmen am Wegesrand durch
beidseitige Bepflanzung vornehmen
und Wege mutwillig verengen“, erklärt Noyer. Dies sei für ihn und seine
Berufskollegen nicht akzeptabel. Insgesamt gingen 210 Hektar Land für
den Bau von Werksanlagen, die neue
Halde sowie Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen verloren. Davon liegen
130 Hektar in Giesen.
„Da sich Wirtschaftsminister Olaf
Lies klar für das Projekt ausgesprochen hat und Land und Bund großes
Interesse daran haben, könnte das
Land aus dem eigenen Flächenpool
schöpfen und zum Beispiel Ländereien der öffentlichen Hand als Ausgleich zur Verfügung stellen“, fordert Bernward Löffler vom Realverband Giesen. Er schlägt außerdem
die Umsiedlung eines Landwirts als
Alternative vor: „Dies würde den lokalen Markt entlasten. Dazu müsste aber ein entsprechendes Angebot
kommen.“ Neben dem Flächenverlust
sorgen sich die Landwirte um die
Pflege, Erreichbarkeit und Funktionsfähigkeit der Gräben an Biotop- und
Ausgleichsflächen. Außerdem wird
ein Feldweg komplett unter der neuen Halde verschwinden und einige
Flächen nicht mehr erreichbar sein.
Dazu habe K+S den Landwirten noch
keine Lösung angeboten.
Südlink: Niedersachsens Regierungskoalition fordert unterirdische Stromtrasse
Rot-Grün für Erdkabel
(r/lv) Landkreis/Hannover. „Die
rot-grüne Regierungskoalition bekennt sich klar zur Erdverkabelung
der Südlink-Trasse“ – das sagte der
energiepolitische Sprecher der SPDLandtagsfraktion, Karsten Becker, am
Dienstag in Hannover. Die Möglichkeit der Erdverkabelung solle bereits
im Antragsverfahren berücksichtigt
und somit in die Trassenplanung einbezogen werden. „Unsere Haltung
dazu ist mehrfach Gegenstand von
Entschließungsanträgen und Bundesratsinitiativen gewesen“, ergänzte Marcus Bosse, umweltpolitischer
Sprecher der SPD. Energieexperte
Becker betonte: „Die technische Realisierbarkeit einer Erdverkabelung
von Höchstspannungs-Gleichstromtrassen wird nicht länger bestritten,
weder vom Bundesumweltministerium noch vom Netzbetreiber oder der
Bundesnetzagentur.“ Der Hamelner
Landrat Tjark Bartels als Sprecher der
Landkreise der „Hamelner Erklärung“
begrüßt diesen Rückenwind. Zum
Auftakt der Beratungen in Bundesrat und Bundestag über eine Ausweitung der gesetzlichen Möglichkeiten
zur Erdverkabelung hatten die Landkreise am Freitag Abgeordnete in die
niedersächsische Landesvertretung
in Berlin eingeladen, „um über die
planerischen und rechtlichen Mängel
des Antrages für das Projekt Südlink
zu informieren“, so Bartels.
Neue Broschüre
erschienen
Landkreis. Die aktualisierte Kurzinformation über den Landkreis in
Zahlen, Worten und Bildern liegt vor.
In einer Auflage von 5.000 Exemplaren wurde die vierfarbig gedruckte Broschüre nunmehr zum fünften
Mal aufgelegt. Sie enthält Hinweise
über die Verwaltung, den Kreistag,
strukturelle Daten zum Landkreis sowie Anschriften der Städte und Gemeinden, Schulen, Hochschulen und
Institutionen. Außerdem gibt es Informationen über Freizeit, Tourismus
und Sehenswürdigkeiten sowie die
wichtigsten kulturellen Angebote.
Erhältlich ist die kostenlose Broschüre in der Kreisverwaltung, in Einrichtungen wie der Volkshochschule und
den Kreisschulen, in den Rathäusern
in den Städten und Gemeinden, bei
zahlreichen Institutionen und Behörden sowie bei der Sparkasse und den
Volksbanken im Landkreis.
Chasing Wheels
am Maibaum
Bledeln. Eine der ältesten Bands
der Hildesheimer Börde möchte den
Frühling in Bledeln willkommen
heißen. Mittlererweile wird es zur
Tradition: Wenn der Maibaum geschmückt und aufgestellt ist, vertreiben die „Chasing Wheels“ den letzten
Winterschlaf aus den Gliedern der
Zuhörer – nun schon zum sechsten
Mal in Folge. Beginn ist am 1. Mai
um 13 Uhr unter dem Maibaum in
Bledeln. Weltbekannte Ohrwürmer
und aktuelle Hits, bei eigener Kreativität doch immer dicht am Original
– dafür lieben die Fans die „Chasing
Wheels“. Der Eintritt ist frei.
Offene
Gartenpforte
Barienrode. Die Reihe „Offene Gartenpforte“ startet wieder: Am kommenden Sonntag, 3. Mai, von 10.30
bis 18 Uhr, öffnet Hannelore Lemme
in Barienrode, Wilhelm-Busch-Straße 1, ihren Garten für Besucher.
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Auftrag über Fächerdüsen wird die
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■ Meisterliche Vorstellung: Sie sind nicht Deutscher Meister und haben
auch nicht den DFB-Pokal gewonnen, dennoch gab es am Montag in der
HDI-Arena in Hannover anerkennenden Applaus der 96-Partnerschulen.
Yves Eisenträger und Jan Siegel von der Oberschule Duingen/Delligsen
präsentierten in Begleitung von Schulleiterin Jutta Henze sowie Fachbereichsleiter Siggi Kraft das vielfach ausgezeichnete Berufsorientierungskonzept der Oberschule. Das größte Lob kam von Motivationscoach
Matthias Herzog, der die Spieler von Hertha BSC, Flensburg-Handewitt
und Magdalena Neuner coacht: „Ihr seid einfach erste Sahne!“ (r/lv)
■ Rock‘n‘Roll in den Mai: Der CDU-Ortsverband Brüggen-Rheden lädt
für Donnerstag, 30. April, wieder zum Maibaumaufstellen ein. Gefeiert
wird ab 18 Uhr in Brüggen auf dem Platz „Am Lee“ vor der Kirche. Der
Musikzug der freiwilligen Feuerwehr Brüggen sorgt für die musikalische
Unterhaltung. Im Anschluss gegen 20 Uhr wird die Band „The O-Jacks“
(Foto) aufspielen. Sie vermischt die Stilrichtungen Blues und Rockabilly
zu einem besonderen Mix: „Muddy Waters spielt bei Bill Haley und Elmore James bei den Paladins“. Die Bandmitglieder stammen aus Peine
und Hildesheim und spielen seit 2013 zusammen.
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