MC-24 Programme Sonstiges www.arno-wetzel.de Homepage von Arno Wetzel www.arno-wetzel.de Sonstiges Themenübersicht ● Logische Schalterverknüpfungen ❍ Erzwungene Zu- und Abschaltung eines Mischers ❍ Flugphasenumschaltung erzwingen Logische Schalterverknüpfungen Wen man die ersten Modelle auf der MC-24 programmiert, greift man relativ schnell auf Schalter zurück, um irgendeinen Mischer zu deaktivieren oder aktivieren oder in eine andere Funktion umzuschalten. Die Schalter sind bei dieser Anlage wirklich einfach zu handhaben, beim Setzen dürften keinerlei Probleme auftauchen. Der nächste Schritt wäre dann der Einsatz von Geberschaltern, wo sich allerdings eine Menge Anwender schon sehr schwer tun. Einerseits mag dies vor allen Dingen an Verständnisproblemen liegen, das Handbuch hilft da wirklich nicht besonders weiter, andererseits findet man gerade in den Anfängen seiner Programmierkunst wenig Einsatzmöglichkeiten, diese verflixten Geberschalter zu verwenden. Spätestens bei der Uhrenprogrammierung eines E-Modells kommt bei meisten der lang ersehnte Aha!-Effekt. Bleiben wir bei den Geberschaltern, die ja bekanntlich für den Einsatz in einer Programmierung zunächst im Code 42 "Geberschalter" definiert werden müssen. Bei näherer Betrachtung des Codes 42 wird man feststellen, dass sich auf den Geberschalter zusätzlich einen weitern Schalter programmieren lässt. In Verbindung mit den invertierten Geberschalten lassen sich so tatsächlich logische UND- oder ODERVerknüpfung herstellen. Ich habe lange darüber nach gedacht, wie man solche logischen Verknüpfungen sinnvoll verwenden kann. Die Vergesslichkeit eines Piloten bei der Landung, gab mir letztlich die entscheidenden Ideen. Nachfolgende Programmieranleitungen sollen nur als Beispiel dienen und aufzeigen, welche Möglichkeiten sich mit logischen Verknüpfungen von Schaltern und Geberschaltern herstellen lassen, wobei hier nur einfache Verknüpfungen vorgestellt werden. Es lassen sich nämlich darüber hinaus etliche Geberschalter miteinander verschachteln und somit die verrücktesten, logischen Abfolgen herstellen, für welche Anwendungen auch immer. Ich möchte aber jeden warnen, der sich damit beschäftigt: Es kann einen Knoten im Gehirn erzeugen! Erzwungene Zu- oder Abschaltung eines Mischers Wenn man programmierte Mischer mit einem Schalter versieht, hat das in den meisten Fällen einen plausiblen Grund: Der Mischer soll nur in bestimmten, vom Piloten festgelegten Flugsituationen wirken, ansonsten wird er über den Schalter deaktiviert. Mit einer logischen Verknüpfung kann man einen Mischer jedoch zwangsweise abschalten, obwohl er noch durch den gesetzten Schalter aktiviert ist. Umgekehrt ist es natürlich auch möglich, einen Mischer zwangsweise zu aktivieren, obwohl er eigentlich durch den gesetzten Schalter abgeschaltet ist. Als Beispiel soll hier ein Combi-Mixer für einen Segelflieger herhalten, der entsprechend über einen Schalter zu- und abschaltbar programmiert ist, aber grundsätzlich bei der Landung, dabei wird über den K1-Knüppel die Störklappen oder andere Landhilfen betätigt, abgeschaltet wird, und zwar auch dann, wenn er eben durch den programmierten Schalter noch aktiviert ist. Seite 1 von 3 www.arno-wetzel.de MC-24 Programme Sonstiges www.arno-wetzel.de Der Combi-Mixer bezeichnet bekanntlich die Zumischung des Seitenruders bei QuerruderKnüppelbetätigung. Er wird als fertiger Mischer Querruder -> Seitenruder im Code 71 "Flächenmischer" angeboten. Hier kann man auch einen entsprechenden Schalter setzten, um ihn manuell zu aktivieren oder abzuschalten. Zunächst muss jedoch ein Geberschalter definiert werden, dies geschieht im Code 42 "Geberschalter". Hier den nächsten freien Geberschalter anwählen, für dieses Beispiel wird der Geberschalter G1 genommen. Der Mischer soll bei der Landung abgeschaltet werden, hierfür betätigt man in der Regel den K1-Knüppel, um die Störklappen auszufahren oder die Querruder und Wölbklappen entsprechen in die Butterflystellung zu positionieren. Man muss nun festlegen, bei welcher K1-Knüppelstellung, die Abschaltung erfolgen soll. In diesem Beispiel sollte dies in der 2/3-Gasposition erfolgen, da man ja im Landanflug nicht stur die Landhilfen voll einsetzt, sondern die Klappenstellungen ständig variiert; der Flieger soll ja bei Fuß landen. Wählt man den Schaltpunkt zu weit in der Landestellung von K1, würde der Mischer im Landanflug immer wieder kurz aktiviert. In der zweiten Spalte von G1 wird also nach Drücken der SEL-Symboltaste mit dem Rotary-Knopf der Geber 1 eingestellt. Danach den K1-Knüppel in die 2/3-Gasposition stellen und mit der STO-Symboltaste den Schaltpunkt festlegen. Jetzt die Wirkrichtung kontrollieren: G1 muss schließen, wenn der K1-Knüppel in die Landerichtung gestellt wird, er ist geöffnet, wenn die Störklappen eingefahren sind, der K1-Knüppel also in Flugstellung steht. Jetzt in der vorletzten Spalte von G1 den Schalter setzten, den man normaler Weise für die manuelle Zuschaltung des Mischer verwenden würde. Diesen Schalter in die gedachte Mischer-Ein-Position stellen, die Schalter-Symboltaste drücken und den Schalter betätigen, er ist nun auf den Geberschalter G1 gesetzt und logisch verknüpft. Ist der Schalter geöffnet, kann G1 über den K1-Knüppel geschaltet werden. Ist der manuelle Schalter geschlossen, bleibt G1 in jeder K1-Knüppelstellung geschlossen. Zum Abschluss den invertierten Geberschalter G1i im Code 71 im Combi-mixer, Queruder->Seitenruder, einsetzen. Wer das noch nicht gemacht hat: Schalter-Symboltaste drücken, danach die ENTER-Taste, mit dem Rotary-Knopf G1i anwählen und nochmals mit Drücken der ENTER-Taste bestätigen. Damit ist die Programmierung abgeschlossen. Kontrolle: In der Flugstellung des K-1 Knüppels lässt sich über den Schalter der Combi-Mixer zu- und abschalten, fährt man K1 in die Landestellung hat der Schalter keine Funktion mehr und die SeitenruderBeimischung ist dauerhaft deaktiviert. Faszinierend nicht? Flugphasenumschaltung erzwingen Ein Pilot hat für sein Segelmodell drei Flugphasen programmiert, wobei eine Phase ausschließlich für die Landung vorgesehen ist. Was in dieser Flugphase für die Landung programmtechnisch realisiert wurde, spielt hierbei keine Rolle. Aber auch hier wird bei Betätigen des K1-Knüppels zwangsweise in die Flugphase Landung umgeschaltet. Die 3 Flugphasen werden manuell über einen 3-stufigen Schalter geschaltet, wobei die Flugphase Landung in der unteren Schalterposition aktiv ist. In diesem Beispiel müssen zwei Geberschalter, z.B. G1 und G2, im Code 42 "Geberschalter" definiert werden. Gleichfalls wird in beiden Geberschaltern wieder der Geber 1 eingetragen und der Schaltpunkt bei 2/3-Gas mit der STO-Taste festgelegt. Man muss hierbei unbedingt beachten, dass die Schaltpunkte von G1 und G2 absolut identisch sind. Also, den K1-Knüppel entsprechend positionieren, die STO-Symboltaste in G1 drücken und direkt G2 anwählen und gleichfalls die STO-Symboltaste drücken, ohne dabei den K1-Knüppel zu bewegen. Danach werden die Schalter gesetzt. Die richtige Schalterprogrammierung ist hierbei entscheidend, sonst funktioniert´s nicht! Zunächst G1 anwählen, den 3-Stufenschalter in die mittlere Position stellen, jetzt die SchalterSymboltaste drücken und den Schalter in die untere Position drücken. Danach G2 anwählen, den Schalter in die obere Position stellen, wieder die Schalter-Symboltaste drücken und den Schalter in die mittlere Position bewegen. Seite 2 von 3 www.arno-wetzel.de MC-24 Programme Sonstiges www.arno-wetzel.de Kontrolle: (Gas-Knüppel in Flugstellung) Schalter in oberer Position: Schalter in G1 ist offen G1 ist geöffnet, Schalter in G2 ist geöffnet, G2 ist offen Schalter in mittlerer Position: Schalter in G1 ist geöffnet, G1 ist offen, Schalter in G2 ist geschlossen, G2 ist geschlossen Schalter in unterer Position (Landephase) alle angezeigten Schalter sind geschlossen Zum Abschluss in den Code 49 "Phasenschalter". Hier trägt man in den Flugphasenschalter 2A den Geberschalter G1 ein und in 2B den Geberschalter G2i. Der abschließendeTest lässt Freude aufkommen: Sobald man den K1-Knüppel für die Landung betätigt, wird automatisch in die Flugphase Landung geschaltet. PS: Ich bescheinige demjenigen einen IQ von 140%, wenn er diese Programmierung mit 6 Flugphasen hinbekommt, vorausgesetzt, er wird darüber nicht verrückt! © Copyright 2002 - Alle Rechte vorbehalten. 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