neues reden von glaube in theologie und praxis

DEN GLAUBEN
NEU DENKEN UND ZUR
SPRACHE
BRINGEN
NEUES REDEN VON GLAUBE IN THEOLOGIE UND PRAXIS
1. JUNI 2015, 14H00 BIS 17H30
ROMEROHAUS
35. KATHOLISCHER DIALOG
Die herkömmliche Sprache, in der die christliche Theologie – katholisch oder evangelisch – noch
heute daherkommt, ist von den Inkulturationsbemühungen der ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung geprägt und spiegelt eine patriarchale, spiritualisierte und imperiale Denk- und Lebensweise. Während die dogmatische und philosophische Sprache des Hellenismus (vor allem des
Neuplatonismus) und der Scholastik nach wie vor das theologische Sprechen und Denken bestimmt, herrscht in Pastoral und Liturgie vielfach eine Glaubenssprache vor, die in einer der ersten
drei kindlichen Phasen der religiösen Entwicklung (nach Fritz Oser) steckengeblieben ist.
Trotz vieler Bemühungen um eine gendergerechte Sprache (z.B. „Bibel in gerechter Sprache“)
und um nicht-imperiale Metaphern für das Göttliche ist theologisches und pastorales Sprechen
und Nachdenken noch stark von männlichen Stereotypen geprägt und offenbart totalitäre und
feudalistische Autoritäts- und Machtvorstellungen. Der alte Mann mit wehenden grauen Haaren,
wie er von Michelangelo verewigt wurde, prägt grosse Teile des kollektiven Unbewussten sowohl
von religiös sozialisierten Menschen wie auch von religiösen Analphabetinnen.
Der Dialog über die Bedeutung für Theologie und Praxis wird moderiert von Erwin Koller, Begründer der ‚Sternstunden‘ des Schweizer Fernsehens und Präsident der Herbert Haag-Stiftung für
Freiheit in der Kirche. Es wirken mit:
Regula Grünenfelder: Sie ist feministische Theologin, Bildungsbeauftragte beim Schweizerischen
Katholischen Frauenbund und Leiterin der Fachstelle ‚Feministische Theologie‘ des Vereins FrauenKirche Zentralschweiz.
Bernd Lenfers-Grünenfelder: Er ist Theologe und Gemeindeleiter der Pfarrei St. Johannes in Zug.
Zusammen mit seiner Frau hat er Erde und Licht: Mit dem Johannesevangelium auf den Spuren unserer Lebenswünsche (2004) herausgegeben.
Ort: RomeroHaus (Kreuzbuchstrasse 44, Luzern); Bus 6 und 8 ab Bahnhof bis Haltestelle Bühlstrasse.
Ablauf: Um 14h00 theologisch-spirituelle Hinweise zum Thema; um 15h45 praktisch-pastorale Zugänge
und Probleme; um 17h00 gemeinsame Schlussfolgerungen. Beide Referentinnen legen in einem kurzen
Impulsreferat ihre Thesen dar und erörtern sie anschliessend im Dialog mit den Teilnehmenden.
Unkostenbeitrag: Er beträgt 15 Franken (inklusiv Pausenkaffee); eine Anmeldung ist nicht nötig.
Abendessen: Wenn Sie anschliessend um 17h45 daran teilnehmen möchten (15 Fr.), melden Sie sich bitte
bis am Mittwoch vor dem Anlass bei 058 854 1175 oder [email protected].
Trägerschaft: Das Forum für offene Katholizität (FOK) ist getragen von der Überzeugung, dass katholisches Denken weiter reicht, als kirchlich-dogmatische Engführungen glauben machen wollen. Das FOK
organisiert die Dialoge zusammen mit dem RomeroHaus und dem Verein tagsatzung.ch.
Kerngruppe: Dagmar Bussmann, Brigitte Durrer, Josef Estermann, Paul Jeannerat, Leo Karrer, Erwin Koller,
Alois Odermatt.
Gesamtprogramm der Dialoge 2014/15: siehe Rückseite.
DEN GLAUBEN
NEU DENKEN UND ZUR
SPRACHE
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KATHOLISCHE DIALOGE 2014/15
Die offene Denk- und Reparatur-Werkstatt ‚Katholische Dialoge‘ startet ins sechste Jahr. Auch
zwei lutheranische und ein reformierter Theologieprofessor werden Impulse vermitteln, wie
Glaube neu gedacht und zur Sprache gebracht werden soll. Eine epochale Herausforderung für
jede Konfession. Wir bleiben jedoch beim eingebürgerten Namen ‚Katholische Dialoge‘, wir haben
Katholizität seit je weit verstanden, von der gesamten Christentumsgeschichte her, offen für das
Reformatorische und Orthodoxe ebenso wie für das Katholische.
Allmacht Gottes, Jungfrauengeburt, Gottesmutter, Opfer am Kreuz, Himmelfahrt, Geistzungen:
Das sind Glaubensformeln, Mythen und Symbole, an denen viele nostalgisch hängen, anderen
erscheinen sie fremd, ja exotisch. Kaum je treffen sie existenziell Menschen des 21. Jh. und sprechen ihr Empfinden und Selbstverständnis unmittelbar an.
Wer Botschaften und mythische Vorstellungen aus früheren Kulturen ins Heute übersetzen will,
braucht freilich mehr als nur ‚neue Schläuche‘ und modische Etiketten. Die gemeinten Inhalte
müssen erschlossen werden. Um ein zeitgemässes Verständnis muss in neuen Gebeten, kreativen
Vollzügen, heutigen Formen der Unterweisung und zukunftsweisenden Bekenntnissen gerungen
werden. Den Glauben neu zur Sprache bringen heisst – den Glauben neu denken. Das Suchen
nach Wurzeln des Christlichen soll jedoch nicht die Faszination der Botschaft aufs Spiel setzen.
Ganz besonders möchten wir die Vermittlerinnen der christlichen Botschaft ansprechen: Theologinnen und Pfarrer, Katecheten und Gemeindeleiterinnen, Öffentlichkeitsarbeiterinnen und
Verantwortliche jedweder Art in Kirchen und Ökumene.
ÜBERBLICK
ÜBER
DATEN, THEMEN
UND
MITWIRKENDE
20. Oktober 2014
14h00 – 17h30
Update für den Glauben
Klaus-Peter Jörns, evangelischer Theologe und Soziologe, Berg (D)
17. November 2014
14h00 – 17h30
Weihnachten – wie reden wir von ‚Gott in Welt‘?
Hermann-Josef Venetz, Prof. emer. für Neues Testament, Uni FR
Andrea Meier, Leiterin Fachstelle Kinder und Jugend, Region Bern
19. Januar 2015
14h00 – 17h30
Ostern – was bedeuten Kreuz und Auferstehung?
Fulbert Steffensky, Prof. emer. für Religionspädagogik, Luzern
Monika Schmid, Gemeindeleiterin Effretikon ZH
9. März 2015
14h00 – 17h30
Körper – Religion – Sexualität
Regina Ammicht-Quinn, Herbert-Haag-Preisträgerin 2015
Thomas Staubli, Dozent für Altes Testament, Universität Freiburg
27. April 2015
14h00 – 17h30
Pfingsten – auf welche Geistkraft sollen wir warten?
Pierre Bühler, Prof. emer. für Systematische Theologie, Uni ZH
Li Hangartner, feministische Theologin, Luzern
1. Juni 2015
14h00 – 17h30
Neues Reden von Glaube in Theologie und Praxis
Regula Grünenfelder, Frauenbund, FrauenKirche Zentralschweiz
Bernd Lenfers-Grünenfelder, Gemeindeleiter in Zug