Allgemeine Psychologie II Vorlesung 6

Allgemeine Psychologie II
Vorlesung 6
Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods
University of Fribourg
1
Björn Rasch,Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR
02.04.15
Allgemeine Psychologie II
Woche Datum FQ 2
Thema 1 Einführung, Verteilung der Termine 1
19.2.15
Denken I
2
26.2.15
Denken II
3
5.3.15
Sprache I
4
12.3.15
Sprache II
19.3.15
--- fällt aus ---
5
26.3.15
Emotion I
6
2.4.15
Emotion II
7
16.4.15
Emotion III
8
23.4.15
Motivation I
9
30.4.15
Motivation II
10
7.5.15
Volition und Handlungssteuerung
14.5.15
--- Auffahrt ---
11
21.5.15
Bewusstsein
12
28.5.15
Wiederholung und Fragen
Björn Rasch 02.04.15
Emotionen
Emotionen
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3
Freude
Traurigkeit
Ärger
Angst
Mitleid
Enttäuschung
Erleichterung
Stolz
Scham
Schuld
Neid
Furcht
....
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Motive
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Hunger
Sexualität
Neugier und Exploration
Aggression
Machtmotivation
Leistungsmotivation
....
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Emotionen: Arbeitsdefinition
Aspekte von Emotionen
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Erlebensaspekt
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Physiologischer Aspekt
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charakteristisches „Gefühl“, subjektive Komponente von Emotionen
Nicht beobachtbar
Peripher physiologische Veränderungen
Z.B. Erröten, Anstieg / Abnahme der Herzrate,Veränderung der Atmung,
Schwitzen, Aktivität von Magen und Verdauung, etc.
Veränderungen im Gehirn, Aktivierung emotionaler Regionen
Verhaltensaspekt
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Expressiver (Ausdrucks-)Aspekt
¨ 
} 
Instrumenteller (Handlungs-) Aspekt
¨ 
4
Gesichtsausdruck, Gestik und Körperhaltung, Sprechstimme, Körperorientierung,
unwillkürliche Körperbewegung
Angriff, Flucht, etc.
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3 Komponenten von Emotionen
Übersicht
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5
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Theorien von Emotionen
Überblick
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6
Physiologische Emotionstheorien
Verhaltenstheorien der Emotion
Evolutionstheoretische Emotionstheorien
Appraisaltheorien der Emotion
Die kognitive Struktur von Emotionen
Dimensionale Emotionstheorien
Neurowissenschaftliche Emotionstheorien
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Physiologische Emotionstheorien
James-Lange Theorie der Emotion
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Reiz löst eine körperliche (periphere) Antwort aus, dieser wird als
Emotion wahrgenommen
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William James (1842-1910); Carl Lange (1834 – 1900)
Peripheralistische Emotionstheorie
„Ich bin traurig, weil ich weine.“
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Physiologische Emotionstheorien
James-Lange Theorie
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Emotionen sind die Wahrnehmung von emotionalen körperlichen Reaktionen
Wahrgenommene Gesamtsituation wichtig
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Bär im Wald vs. Bär im Zoo
Stereotype, viszerale Veränderungen entscheidend
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Innere Organe (Herz, Lunge, Magen, etc.)
Nicht die ausgeführte Handlung
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Implikation:
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(z.B. Kampf oder Flucht)
Verschiedene Emotionen haben
unterschiedliche physiologische
Erregungsmuster
Problem
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Nicht alle Emotionen klar
anhand der Körperreaktionen
unterscheidbar
Ax, 1953
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Physiologische Emotionstheorien
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Cannon-Bard Theorie der Emotion
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Walter Cannon (1871 – 1945), Philip Bard (1898 – 1977)
Emotionen entstehen im Gehirn (zentral)
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Zentralnervöse Emotionstheorie
¨ 
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Bestimmte Hirngebiete sind auf emotionale Prozesse spezialisiert
Experimente an Katzen
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Entfernung des Kortex führt zu übersteigerten emotionalen Reaktionen
Annahme: Subkortikale Strukturen für Emotionen verantwortlich
¨ 
10
Zentralistisch (Cannon-Bard) vs. Peripheralistisch (James-Lange)
Hinweis beim Menschen: Eisenbahnarbeiter Phineas Gage
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Physiologische Emotionstheorien
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Theorie von James-Lange vs. Cannon-Bard
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Physiologische Emotionstheorien
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Argumente für die Cannon-Bard Theorie
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Gefühle entstehen schneller als peripher-physiologische Veränderungen
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Peripher-physiologische Reaktionen differenzieren nicht zwischen
Emotionen
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} 
} 
Beispiel: Emotionen bei Querschnittsgelähmten
Das künstliche Herbeiführen von physiologischen Veränderungen führt
nicht zu der Wahrnehmung von Emotionen
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Innere Organe haben nur wenig Rezeptoren, differenzierte Wahrnehmung von
Veränderung nur schwer möglich
Problem: Welche Emotionen gibt es?
Emotionen treten auch nach künstlicher Trennung von Organen und
Gehirn auf
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Allerdings schwer empirisch überprüfbar
Stimmt nur bedingt.
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Physiologische Emotionstheorien
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Zweifaktorentheorie der Emotion
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Emotionen basieren auf Zusammenspiel von peripheren und zentralen
Prozessen
Georg Maranon (1924)
} 
Emotionen entstehen durch das gemeinsame Auftreten von emotionalen
Gedanken und körperlichen Reaktionen
} 
Studie: Probanden wird Adrenalin gespritzt
¨ 
¨ 
} 
Schacter & Singer (1962)
} 
Emotionen entstehen, wenn eine wahrgenommene periphere Erregung auf die
emotionale Einschätzung der Situation zurückgeführt wird
¨ 
¨ 
¨ 
13
Probanden erleben Erregung, Nervosität, Enge in der Brust (keine Emotionen)
Echte Emotionen, wenn sie gleichzeitig emotionale Gedanken hatten
Erregung unspezifisch, wirkt sich auf Intensität der Emotion aus
Qualität der Emotion durch Einschätzung (Bewertung) der Situation
Bewertung: Appraisal (Appraisaltheorien der Emotion)
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Physiologische Emotionstheorien
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Neo-Jamesianische Emotionstheorien
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Damasios Theorie der somatischen Marker (1994)
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Die affektiven Folgen von Handlungen sind körperliche Reaktionen, die als somatische
Marker im Gedächtnis gespeichert werden
¨ 
¨ 
} 
Wird die Handlung erneut vorbereitet / geplant, wird auch die körperliche Reaktion mit
aktiviert
¨ 
} 
Angst vor einem nächsten Vortrag
Embodiement Ansätze der Emotion
} 
Alle Kognitionen und Emotionen aktivieren multi-modale Repräsentationen
¨ 
} 
„Fahrrad“ aktiviert Wort, Bild, Körperhaltung, Geruch, Geräusch etc.
Willentliche Ausführung von emotionalen Verhaltens kann Emotionskomponenten (z.B.
Gefühle) aktivieren
¨ 
¨ 
15
Z.B. Körperliche Erregung / Schwitzen bei einem Vortrag
Körperlicher Reaktion (sensorische Neurone) werden mit Handlung (motorische Neurone)
verknüpft
Aufrecht sitzen: Stolz; Eingesunken Sitzen: Kein Stolz
Gang mit hängenden Schultern oder aufrechter Haltung verändert Selbstbewusstsein
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Verhaltenstheorien der Emotion
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Behavioristische Ansätze
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Wie wird emotionales Verhalten gelernt?
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Bsp.: Wie wird gelernt, das ein bestimmter Reiz Angst / Furcht auslöst?
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Klassische und operante Konditionierung
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Der kleine Albert (Watson & Rayner, 192)
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9 Monate alt, emotional sehr stabil
¨ 
¨ 
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Konditionierung: Ratte + Hammerschlag
¨ 
} 
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Keine Reaktion auf weiße Ratte, Kaninchen, Hund, Masken
Spontane Angstreaktion auf Hammerschlag auf Metallstange
Nach 1 Woche: Angstreaktion auf die Ratte (ohne Hammerschlag)
Generalisierung: Angstreaktion auch auf das Kaninchen
Stabilität: Angstreaktion auch nach 4 Wochen
Berühmte Studie: Zeigt Konditionierbarkeit von Furcht
Berüchtigte Studie: Ethisch sehr bedenklich
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Verhaltenstheorien der Emotion
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Der kleine Peter (Jones 1924)
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Startpunkt der Verhaltenstherapie
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Drei Jahre alt, Kleintierphobie
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Gegenkonditionierung
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Peter sieht, wie andere Kinder mit dem Kaninchen spielen
Systematische Desensibilisierung bis heute Methode der Wahl bei Phobien
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Kaninchen mit positiven Reizen präsentiert (Süßigkeiten für Peter)
Abstand zum Kaninchen am Anfang groß, später im kleiner
Modelllernen
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} 
Spinnenphobie, Höhenangst etc.
Beweist Wirksamkeit von verhaltenstherapeutischen Maßnahmen
} 
Ohne Motive, unbewusste Komplexe, Abgrenzung zur Psychoanalyse
} 
Mary Cover Jones als „Mutter der Verhaltenstherapie“
¨ 
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Angst vor weißen Ratten, Kaninchen und ähnlichen Reizen
Doktorandin von Watson
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Verhaltenstheorien der Emotion
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Behavioristische Emotionstheorien
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Emotionalen Reaktionen auf einen Reiz durch Konditionierung
Erklärt, warum nicht alle Menschen vor den gleichen Dingen Angst haben
Erklärt das Entstehen von Phobien
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} 
} 
Einige Reize lösen eher Phobien aus
} 
} 
} 
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Vermeidung hält Phobie aufrecht
Reduktion der Angst bei Vermeidung wirkt als positiver Verstärker
Spinnen, Schlangen etc.
„Biological preparedness“
Behavioristische Emotionstheorien geben keine Auskunft darüber, welche
Reize ohne vorheriges Lernen Emotionen auslösen können
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Evolutionstheoretische Emotionstheorien
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Evolutionstheorie
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Prinzip der natürlichen Selektion
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Charles Darwin (1809 – 1882)
Erbliche Eigenschaft weist eine Variation auf
Selektionsdruck aus der Umwelt führt zu vermehrten
Fortpflanzung der Organismen mit einer bestimmten Ausprägung
der Eigenschaft
Beispiel
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Gazellen unterscheiden sich in Schnelligkeit und Ausdauer
(erblich)
} 
Löwen erlegen eher langsame Gazellen
Schnellerer Gazellen überleben und haben mehr Nachkommen
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Population der Gazellen wird über die Zeit im durchschnitt
schneller
¨ 
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Einfluss auf die Löwen? „Wettrüsten“ in der Evolution
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Evolutionstheoretische Emotionstheorien
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Begriffe
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Gen
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Genotyp
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Rekombination der DNA bei der Befruchtung und zufällige Mutationen
Erblichkeit eines Merkmals
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Ausprägung eines Merkmals (z.B. Augenfarbe)
Erbliche Phänotypen spiegeln sich im Genotyp wieder
Ursachen der genetischen Variation
} 
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Bestimmte genetische Ausstattung eines Individuums
Phänotyp
} 
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Abschnitt auf der DNA, der ein Protein kodiert
Heritabilität (h2)
Wie viel Prozent der Unterschiede im Phänotyp können auf den Genotyp
zurückgeführt werden?
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Evolutionstheoretische Emotionstheorien
} 
Emotion aus evolutionärer Sicht
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Emotionen haben sich im Laufe der Evolution entwickelt, um spezifische
adaptives Verhalten zu fördern
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} 
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Emotionen wirken auf
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} 
„Furcht“: Gefahrenvermeidung
„Ekel“: Krankheitsvermeidung
„Verliebtheit“: Partnersuche, Fortpflanzung
„Wut / Ärger“: Konflikte in der Gruppe
bewusstes Erleben, physiologische Erregung, innere Organe / Hormone,
Kognitionen, Handlungssteuerung
Funktion der Emotionen
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Körper und Geist bestmöglich auf adaptives Verhalten vorzubereiten
¨ 
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Furcht:Veränderungen der Aufmerksamkeit: Hat sich etwas bewegt?
Überleben sichern
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Evolutionstheoretische Emotionstheorien
} 
Plutchik (1980): 8 Basisemotionen und ihre adaptives Verhalten
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Sekundäre Emotionen sind Mischung aus Basisemotionen
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Evolutionstheoretische Emotionstheorien
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Wie hat „Eifersucht“ das Überleben während der Evolution gefördert?
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Strategie Mann:
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Viele Gelegenheiten zur Fortpflanzung wahrnehmen, fördert Verbreitung eigener Gene
Strategie Frau:
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Gedankenexperiment: Homo Sapiens in der afrikanischen Savanne
Qualität des Nachwuchses sichern durch Auswahl genetisch hochwertiger Partner
Ohne Eifersucht: Untreue des Partners wird nicht sanktioniert
Mit Eifersucht:
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Mann achtet darauf, das Frau von ihm schwanger ist und nicht von Rivalen
¨ 
} 
} 
} 
Reduktion der Vaterschaftsunsicherheit
Frau achtet darauf, dass Mann bei ihr bleibt und Nachwuchs aufzieht
Eifersüchtige Phänotyp hat mehr Nachkommen als nicht-eifersüchtiger Phänotyp
Experiment: Was würde Sie mehr stören?
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Partner(in) hat eine tiefe emotionale Beziehung zu einer anderen Person.
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Partner(in) eine leidenschaftlichen Sex mit einer anderen Person.
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Evolutionstheoretische Emotionstheorien
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Kritik
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Evolutionstheoretische Analyse macht nur plausibel, dass Eifersucht in
der Evolution einen Vorteil gebracht hat (oder haben könnte)
Erklärt keinen Mechanismus
Könnte auch erklären, dass Eifersucht keine Vorteile bringt
Liefert keine überprüfbaren Hypothesen
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Evolutionstheoretische Emotionstheorien
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Emotionsmimik
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Annahme: Ausdruck der Emotionen ist evolutionären Ursprungs
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Forschungsmethoden zur Emotionsmimik
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Charles Darwin
Mimik innerhalb einer Kultur zuverlässig erkannt?
Mimik in anderen Kulturen zuverlässig erkannt?
Mimik auch von kleinen Kindern und / oder Tieren gezeigt?
Paul Ekmans neurokulturelle Theorie (1972)
} 
Mimischer Ausdruck für Basisemotionen angeboren
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} 
Freude, Überraschung, Furcht, Ärger, Traurigkeit, Ekel (Verachtung)
Auslösen einer Emotion ruft automatisch mimischen Affektprogramm ab
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Tatsächliches Zeigen der Mimik hängt von kulturellen „display rules“ ab
Beispiel: Stärkere emotionaler Ausdruck bei Amerikanern vs. Japanern
¨ 
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Unterschiede vor allem wenn in der Gruppe
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Evolutionstheoretische Emotionstheorien
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Ekmans neurokulturelle Theorie
} 
Verstärkung / Abschwächung
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Beispiel Begrüßung Männer vs. Frauen
Neutralisierung / Maskierung
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Wahre Emotionen sollen nicht sichtbar werden („Poker Face“)
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Oft schwer möglich, falscher Ausdruck oft nicht spontan / zu spät und zu lange
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Basisemotionen
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Basisemotionen
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Basisemotionen
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Basisemotionen
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Basisemotionen
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Basisemotionen
http://dasgehirn.info/denken/emotion/die-wurzeln-der-gefuehle/
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Basisemotionen
http://rueetschli.net/psychologie/mimik-gestik/mimik-7-basis-emotionen-217.html
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Basisemotionen
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Basisemotionen
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Korrektes Erkennen von Emotionen in Papua-Neuguinea
Ekman & Friesen, 1971
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Basisemotionen
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Erkennen von emotionalen Gesichtsausdrücken
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Basisemotionen
Russel et al., 1994, Psychological Bulletin
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Basisemotionen
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Mimik bei Säuglingen
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Basisemotionen
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Gesichtsausdrücke in Affen
} 
Kommunikation
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Entblößen der Zähne: Zeichen für Angriff
Problem: Ähnlicher Ausdruck = andere Emotion / Verhaltensweise?
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Basisemotionen
http://www.colourbox.de/preview/3451359-775394-cartoon-mimik-gesetzt.jpg
40
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Basisemotionen
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Vergleich von Basisemotionen Theorien
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Basisemotionen Fazit
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Einige emotionale Gesichtsausdrücke wahrscheinlich universell
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Freude, Überraschung, Furcht, Traurigkeit, Ärger, Ekel
Einschränkungen
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} 
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Mimik aus eigenem Kulturkreis meist geringfügig besser identifiziert
Zuordnung vergebener Emotionswörter besser als freie Nennung der Emotion
Einige Emotionen nur schwer auf Grund der Mimik erkennbar
} 
} 
Genaue Anzahl von Basisemotionen unklar
} 
} 
} 
Verschiedene Theorien postulieren unterschiedliche Basisemotionen
Keine eindeutigen Kriterien für Basisemotionen vorhanden
Vernachlässigung sozio-kultureller Faktoren
} 
} 
} 
Stolz, Scham, Eifersucht, Schuld etc.
Gleiche Emotionsworte können unterschiedliche Emotionen beschreiben
Manche Emotionen gibt es nur in bestimmen Kulturen (Bsp. Ehre)
Mischung von Basisemotionen = sekundäre Emotionen? Funktioniert nicht!
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Take Home Messages
} 
Arbeitsdefinition Emotion
} 
} 
Emotionen sind aktuelle Zustände von Personen, mit einer bestimmten Qualität,
Intensität und Dauer, die in der Regel objektgerichtet sind
Emotionen sind von einem charakteristischen Erleben (Gefühl),Verhalten und
physiologischen Veränderungen (Erregung) begleitet
} 
} 
Stimmung: Geringe Intensität, längere Dauer, fehlen von Objektgerichtetheit
Physiologische Emotionstheorien
} 
} 
James-Lange Theorie: Emotionen sind die Wahrnehmung der peripherphysiologischen Erregung („Ich bin traurig, weil ich weine“)
Cannon-Bard Theorie: Emotion werden im Gehirn verursacht
} 
} 
Zweifaktorentheorie: Emotionen beruhen auf periphere und zentralen Faktoren
} 
} 
45
Aktivierung emotionaler Zentren im Gehirn, die das emotionale Gefühl und die
periphere Erregung verursachen
Schacter & Singer: Emotionen beruhen auf peripherer Erregung und der Bewertung der
Situation als emotional und Auslöser der Erregung
Neo Jamesianische Theorien: Somatische Marker / Embodiement
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Take Home Messages
} 
Verhaltenstheorien der Emotion
} 
} 
} 
Emotionale Reaktionen werden durch Konditionierung gelernt / gelöscht
Fall des kleinen Albert, Fall des kleinen Peter
Evolutionstheoretische Emotionstheorien
} 
Emotionen sind während der Evolution entstanden und lösen adaptives Verhalten
aus, dass das Überleben des Organismus begünstigt (hat)
} 
} 
Müssen heute nicht mehr unbedingt adaptiv sein
Gesichtsausdruck bei Emotionen angeboren und universell
} 
Paul Ekmans neurokulturelle Theorie
¨ 
} 
Basisemotionen: Freude, Furcht, Ekel, Ärger, Traurigkeit, Überraschung
¨ 
¨ 
} 
Problem: Keine Einigkeit, wie viele Basisemotionen es gibt
Gibt keine eindeutige Definition
Sekundäremotionen: Stolz, Scham, Eifersucht, Ehre etc.
¨ 
46
Gesichtsausdruck durch Emotionen ausgelöst, kann durch kulturelle „display rules“ verändern
werden
Problem: keine klare Definition, nicht durch Mischung von Basisemotionen erklärbar
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
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