Allgemeine Psychologie II Vorlesung 5

Allgemeine Psychologie II
Vorlesung 5
Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods
University of Fribourg
1
Björn Rasch,Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR
26.03.15
Allgemeine Psychologie II
Woche Datum FQ 2
Thema 1 Einführung, Verteilung der Termine 1
19.2.15
Denken I
2
26.2.15
Denken II
3
5.3.15
Sprache I
4
12.3.15
Sprache II
19.3.15
--- fällt aus ---
5
26.3.15
Emotion I
6
2.4.15
Emotion II
7
16.4.15
Emotion III
8
23.4.15
Motivation I
9
30.4.15
Motivation II
10
7.5.15
Volition und Handlungssteuerung
14.5.15
--- Auffahrt ---
11
21.5.15
Bewusstsein
12
28.5.15
Wiederholung und Fragen
Björn Rasch 26.03.15
Sprache
Definition
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Fähigkeit, abstrakte Ideen durch eine komplexe Abfolge von Zeichen und
Signalen zu kommunizieren
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Beruht auf kognitiven Fähigkeiten
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Laute (gesprochene Sprache) oder Buchstaben (Schriftsprache)
Zeichen (Gebärdensprache)
Denken, Wissen, Kategorisieren
Sprache als genuin menschliche Fähigkeit
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Tiere können nur einfache Symbolbedeutung und einfache Grammatik lernen
Wortschatz höchstens einige 100 Begriffe / Symbole
¨ 
¨ 
¨ 
¨ 
¨ 
3
Muttersprachler > 50.000 Wörter
Menschliche Sprache hoch abstrakt und komplex
http://www.youtube.com/watch?v=jKauXrp9dl4
http://www.youtube.com/watch?v=7rfGEtALHYs
http://www.youtube.com/watch?v=L1ybwg1nQeo
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Sprache und Gehirn
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Hirnareale, die an Verarbeitung von Sprache zentral beteiligt sind
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Auditorischer Kortex:
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Aufnahme des auditorischen Sprachsignals
Visueller Kortex:
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Aufnahme der Schrift beim Lesen
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Weiterleitung über Gyrus angularis
an Wernicke Areal
Wernicke Areal:
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Sprachverständnis
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Wernicke-Aphasie:Verletzung des Wernicke Areals
Broca-Areal:
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Sprachproduktion
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Broca-Aphasie
Fasiculus arcuatus:
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Verbindung zwischen Broca – Wernicke Areal; beidseitiger Informationstransfer
Motorischer Kortex: Steuerung der Aussprache
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4
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Sprache und Gehirn
Sprachareale im Gehirn (Wernicke-Gschwind Modell)
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Phasen der Sprachverarbeitung entsprechen bestimmten Hirnbereichen
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Aufbauend auf Patientenstudien
Aphasietypen
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Broca-Aphasie:Verletzung im linken anterioren Bereich
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} 
Wernicke-Aphasie:Verletzung im linken posterioren Bereich
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Sprachverständnis gestört, Sprachproduktion vorhanden
„Leitungsaphasie“:Verletzung im Fasciculus arcuatus
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Sprachproduktion mühevoll / gestört, Sprachverständnis erhalten
Beeinträchtigung des Nachsprechens, Sprachproduktion und Sprachverstehen intakt
Globale Aphasie:Verletzung aller sprachrelevanten Bereiche
Kritik
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Klare Trennung zwischen produktiver und rezeptiver Sprachstörung zu einfach
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Funktionen von Broca- und Wernicke Areale nicht klar trennbar
Broca- und Wernicke Areale sind auch für nicht-sprachliche Aufgaben relevant
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5
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Sprache und Gehirn
Die linke Hirnhälfte ist dominant für die Sprachverarbeitung
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Hemisphären sind über das Corpus Callosum verbunden
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Linkslateralisierung bei fast allen Rechtshändern und ca. 75% der Linkshänder
Wada Test
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Eine Hirnhälfte wird selektiv narkotisiert
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Narkosemittel in linke oder rechte Halsschlagader
Gleichzeitig laut zählen / Alphabet aufsagen
Sprachausfälle zeigen die sprachdominante Hemisphäre
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https://www.youtube.com/watch?v=sBbilBZ46Eg
Split Brain Patienten
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} 
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6
Trennung des Corpus Callosum zur Behandlung von Epilepsie
Darbietung im rechten Gesichtsfeld: Benennung problemlos möglich
Darbietung im linken Gesichtsfeld: keine Benennung möglich
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Patienten berichten, dass sie Gegenstand nicht sehen oder umschreiben ihn
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Können Gegenstand aber korrekt mit der Hand greifen
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Sprache und Gehirn
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Sprache und Denken
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Beeinflusst die Sprache das Denken?
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Die Sapir-Whorf Hypothese
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Unsere Grammatik und unser Wortschatz bestimmt unser Denken.
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Das linguistische Relativitätsprinzip:
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8
Benjamin Whorf und Edward Sapir (1950)
„Nutzer deutlich unterschiedlicher Grammatiken werden durch ihre
Grammatik zu unterschiedlichen Arten der Beobachtung und zu
unterschiedlichen Einschätzungen äusserlich ähnlicher Beobachtungen geleitet
und sind deshalb als Beobachter nicht äquivalent, sondern müssen zu leicht
unterschiedlichen Ansichten der Welt gelangen (Whorf, 1956, S. 221).
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Sprache und Denken
Beispiele:
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Sprache der Hopi (Arizona, USA, erforscht von Whorf)
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Keine Ausdrücke für Zeit, nicht zählbar, zyklisch, subjektiv
¨ 
¨ 
} 
} 
Problem: Forschung ergab, dass Hopi durchaus Zeit ausdrücken können
Begriffe für „Schnee“ bei Eskimos
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Annahme: Eskimos haben bis zu 200 Begriffe für unterschiedlichen Schnee
¨ 
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Führt das zu einer Besserung wahrgenommener Differenzierung von Schnee?
Annahme falsch, Eskimos kennen ebenfalls nur ca. 4-5 Wörter für Schnee
Farbwahrnehmung
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Deutsch: Blau und grün
Russisch: „sinij“ (dunkelblau) und „goluboj“ (hellblau)
¨ 
9
„Morgige Tag ist derselbe wie der heutige, nur der Mensch hat sich verändert“
Sicht der Welt anders?
Führt tatsächlich zu schnellerer Unterscheidung von Farbtönen
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Sprache und Denken
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Generisches Maskulin
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Benutzung führt dazu, dass Frauen weniger explizit berücksichtigt werden
Sprache beeinflusst Schätzungen und Erinnerungen
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Film über Autounfall (Loftus & Palmer, 1974)
About how fast were the cars when they .... each other
¨ 
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1 Woche später:
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Haben Sie am Unfallort
zerbrochenes Glas gesehen?
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Hit: 12%
Smash: 32%
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10
Smashed into, collided, bumped into, hit, contacted
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Sprache und Denken
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Absolute Raumbezeichnung
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Beispiel: Tenejapa Mayan (Mexiko; Brown & Levinson, 1993)
Die „Animals in a row“ Aufgabe
Relativ
Absolut
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Sprache und Denken
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Absolute (Tenejapan) vs. relative (Dutch) Raumbezeichnungen
Brown & Levinson, 1993
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Sprache und Denken
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Gegendarstellung
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Landmarke „Ententeich“
(Li & Gleitmann, 2002)
Testung indoor vs. outdoor
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13
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Amerikaner
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Sprache und Denken
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Replikation drinnen/draussen
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Effekt nicht replizierbar in
Holländern
Levinson,Kita, Haun & Rasch 2002
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Replikation „Ententeich“
Nur bei drei Tieren orientieren
sich Holländer am Ententeich, bei
4 Tieren nicht
Tenejapans auch bei 4 Tieren
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Sprache und Denken
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Motion Maze task
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Sprache und Denken
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Take Home Messages
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Textverarbeitung
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Sprachentwicklung
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Bereits Säuglinge haben sprachrelevante Fähigkeiten
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Lallphasen / Wortrezeption / Wortproduktion / Wortschatzexplosion
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Kritische vs. sensible Periode des Spracherwerbs
Theorie der Universalgrammatik (Noam Chomsky)
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Störungen der Sprachentwicklung: Dyslalie, Dyslexie, Dysgraphie, Legasthenie
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Neurologisch bedingte Sprachstörungen (z.B. Wernicke-Aphasie, Broca-Aphasie)
Sensorische Sprachstörungen und mentale Retardation
Die linke Hemisphere ist für Verarbeitung von Sprache meist dominant.
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Kindern lernen Sprache schnell und spontan, genetische Veranlagung
Sprachstörungen
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Aktive Prozesse, Text- vs. Rezipientengesteuert
Linkslateralisierung von Sprache (Wada-Test, Split Brain Patienten)
Sprache und Denken
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Sprache kann „Denken“ beeinflussen (aber nicht determinieren, Sapir-Whorf)
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Vor allem (Farb-) Differenzierung und Erinnerungen
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Emotionen
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26.03.15
Emotionen
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Emotionen
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19
Freude
Traurigkeit
Ärger
Angst
Mitleid
Enttäuschung
Erleichterung
Stolz
Scham
Schuld
Neid
Furcht
....
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Motive
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Hunger
Sexualität
Neugier und Exploration
Aggression
Machtmotivation
Leistungsmotivation
....
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Emotionen: Arbeitsdefinition
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Merkmale von Emotionen
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Emotionen sind aktuelle Zustände von Personen
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Emotionen haben eine bestimmte Qualität, Intensität und Dauer
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Qualität: Art der Emotion (Freude / Wut)
Intensität: starke / schwache Ausprägung derselben Emotion
Emotionen sind in der Regel objektgerichtet
} 
} 
Abgrenzung aktueller emotionaler Episoden (z.B. Angst) von emotionalen Dispositionen
(Neigung zum Auftreten einer Emotion)
Freude über etwas, stolz auf etwas
Objekt kann auch nur in der Vorstellung / Zukunft existieren
Emotionen sind von einem charakteristischen Erleben,Verhalten und
physiologischen Veränderungen begleitet
Merkmale von Stimmungen (engl.: mood)
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Geringe Intensität
Längere Dauer
} 
Fehlen von Objektgerichtetheit
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Emotionen: Arbeitsdefinition
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Aspekte von Emotionen
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Erlebensaspekt
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Physiologischer Aspekt
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} 
} 
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charakteristisches „Gefühl“, subjektive Komponente von Emotionen
Nicht beobachtbar
Peripher physiologische Veränderungen
Z.B. Erröten, Anstieg / Abnahme der Herzrate,Veränderung der Atmung,
Schwitzen, Aktivität von Magen und Verdauung, etc.
Veränderungen im Gehirn, Aktivierung emotionaler Regionen
Verhaltensaspekt
} 
Expressiver (Ausdrucks-)Aspekt
¨ 
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Instrumenteller (Handlungs-) Aspekt
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Gesichtsausdruck, Gestik und Körperhaltung, Sprechstimme, Körperorientierung,
unwillkürliche Körperbewegung
Angriff, Flucht, etc.
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Theorien von Emotionen
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Überblick
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Physiologische Emotionstheorien
Verhaltenstheorien der Emotion
Evolutionstheoretische Emotionstheorien
Appraisaltheorien der Emotion
Die kognitive Struktur von Emotionen
Dimensionale Emotionstheorien
Neurowissenschaftliche Emotionstheorien
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Physiologische Emotionstheorien
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James-Lange Theorie der Emotion
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Reiz löst eine körperliche (periphere) Antwort aus, dieser wird als
Emotion wahrgenommen
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William James (1842-1910); Carl Lange (1834 – 1900)
Peripheralistische Emotionstheorie
„Ich bin traurig, weil ich weine.“
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Physiologische Emotionstheorien
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Facial Feedback Hypothese
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Stiftstudie (Strack et al., 1988)
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Bitte halten Sie einen Stift nur mit den Zählen quer im Mund
Bitte halten Sie den den Stift zwischen den Lippen nach vorn im Mund
Raten Sie die Lustigkeit des Comics von 1 (nicht lustig) bis 10 (lustig)
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Physiologische Emotionstheorien
} 
James-Lange Theorie
} 
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Emotionen sind die Wahrnehmung von emotionalen körperlichen Reaktionen
Wahrgenommene Gesamtsituation wichtig
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} 
Bär im Wald vs. Bär im Zoo
Stereotype, viszerale Veränderungen entscheidend
} 
} 
Innere Organe (Herz, Lunge, Magen, etc.)
Nicht die ausgeführte Handlung
¨ 
} 
Implikation:
} 
} 
(z.B. Kampf oder Flucht)
Verschiedene Emotionen haben
unterschiedliche physiologische
Erregungsmuster
Problem
} 
Nicht alle Emotionen klar
anhand der Körperreaktionen
unterscheidbar
Ax, 1953
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Physiologische Emotionstheorien
} 
Cannon-Bard Theorie der Emotion
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Walter Cannon (1871 – 1945), Philip Bard (1898 – 1977)
Emotionen entstehen im Gehirn (zentral)
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Zentralnervöse Emotionstheorie
¨ 
} 
} 
Bestimmte Hirngebiete sind auf emotionale Prozesse spezialisiert
Experimente an Katzen
} 
} 
Entfernung des Kortex führt zu übersteigerten emotionalen Reaktionen
Annahme: Subkortikale Strukturen für Emotionen verantwortlich
¨ 
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Zentralistisch (Cannon-Bard) vs. Peripheralistisch (James-Lange)
Hinweis beim Menschen: Eisenbahnarbeiter Phineas Gage
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Physiologische Emotionstheorien
} 
Theorie von James-Lange vs. Cannon-Bard
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Physiologische Emotionstheorien
} 
Argumente für die Cannon-Bard Theorie
} 
Gefühle entstehen schneller als peripher-physiologische Veränderungen
} 
} 
Peripher-physiologische Reaktionen differenzieren nicht zwischen
Emotionen
} 
} 
} 
Beispiel: Emotionen bei Querschnittsgelähmten
Das künstliche Herbeiführen von physiologischen Veränderungen führt
nicht zu der Wahrnehmung von Emotionen
} 
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Innere Organe haben nur wenig Rezeptoren, differenzierte Wahrnehmung von
Veränderung nur schwer möglich
Problem: Welche Emotionen gibt es?
Emotionen treten auch nach künstlicher Trennung von Organen und
Gehirn auf
} 
} 
Allerdings schwer empirisch überprüfbar
Stimmt nur bedingt.
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Physiologische Emotionstheorien
} 
Zweifaktorentheorie der Emotion
} 
} 
Emotionen basieren auf Zusammenspiel von peripheren und zentralen
Prozessen
Georg Maranon (1924)
} 
Emotionen entstehen durch das gemeinsame Auftreten von emotionalen
Gedanken und körperlichen Reaktionen
} 
Studie: Probanden wird Adrenalin gespritzt
¨ 
¨ 
} 
Schacter & Singer (1962)
} 
Emotionen entstehen, wenn eine wahrgenommene periphere Erregung auf die
emotionale Einschätzung der Situation zurückgeführt wird
¨ 
¨ 
¨ 
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Probanden erleben Erregung, Nervosität, Enge in der Brust (keine Emotionen)
Echte Emotionen, wenn sie gleichzeitig emotionale Gedanken hatten
Erregung unspezifisch, wirkt sich auf Intensität der Emotion aus
Qualität der Emotion durch Einschätzung (Bewertung) der Situation
Bewertung: Appraisal (Appraisaltheorien der Emotion)
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Physiologische Emotionstheorien
} 
Neo-Jamesianische Emotionstheorien
} 
Damasios Theorie der somatischen Marker (1994)
} 
Die affektiven Folgen von Handlungen sind körperliche Reaktionen, die als somatische
Marker im Gedächtnis gespeichert werden
¨ 
¨ 
} 
Wird die Handlung erneut vorbereitet / geplant, wird auch die körperliche Reaktion mit
aktiviert
¨ 
} 
Angst vor einem nächsten Vortrag
Embodiement Ansätze der Emotion
} 
Alle Kognitionen und Emotionen aktivieren multi-modale Repräsentationen
¨ 
} 
„Fahrrad“ aktiviert Wort, Bild, Körperhaltung, Geruch, Geräusch etc.
Willentliche Ausführung von emotionalen Verhaltens kann Emotionskomponenten (z.B.
Gefühle) aktivieren
¨ 
¨ 
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Z.B. Körperliche Erregung / Schwitzen bei einem Vortrag
Körperlicher Reaktion (sensorische Neurone) werden mit Handlung (motorische Neurone)
verknüpft
Aufrecht sitzen: Stolz; Eingesunken Sitzen: Kein Stolz
Gang mit hängenden Schultern oder aufrechter Haltung verändert Selbstbewusstsein
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Take Home Messages
} 
Arbeitsdefinition Emotion
} 
} 
Emotionen sind aktuelle Zustände von Personen, mit einer bestimmten Qualität,
Intensität und Dauer, die in der Regel objektgerichtet sind
Emotionen sind von einem charakteristischen Erleben (Gefühl),Verhalten und
physiologischen Veränderungen (Erregung) begleitet
} 
} 
Stimmung: Geringe Intensität, längere Dauer, fehlen von Objektgerichtetheit
Physiologische Emotionstheorien
} 
} 
James-Lange Theorie: Emotionen sind die Wahrnehmung der peripherphysiologischen Erregung („Ich bin traurig, weil ich weine“)
Cannon-Bard Theorie: Emotion werden im Gehirn verursacht
} 
} 
Zweifaktorentheorie: Emotionen beruhen auf periphere und zentralen Faktoren
} 
} 
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Aktivierung emotionaler Zentren im Gehirn, die das emotionale Gefühl und die
periphere Erregung verursachen
Schacter & Singer: Emotionen beruhen auf peripherer Erregung und der Bewertung der
Situation als emotional und Auslöser der Erregung
Neo Jamesianische Theorien: Somatische Marker / Embodiement
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
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