Kinesiologie / Energetische Psychologie in der Kombination mit der Regena-Therapie // Spektrum Naturheilkunde von Swen-Uwe Kotte I n meiner Praxis arbeite ich seit rund 15 Jahren im Bereich Kinesiologie / Energetische Psychologie. Dabei ist mir über die Jahre hin immer wieder aufgefallen, dass die Wirksamkeit der Regenaplexe durch emotionale Blockaden beeinträchtigt werden kann. In der Energetischen Psychologie sprechen wir auch von Selbstsabotage oder physiologischer Umkehrung. Daraus entstehen oft bei den Patienten Zweifel mit tief sitzenden Glaubenssätzen. Hier haben wir eine gute Wirksamkeit der Energetischen Psychologie mit ihrer Klopftechnik, um die emotionale Blockade aufzulösen, damit die physiologische Selbstregulation mit Regenaplexen wieder in Fluss kommen kann. Was ist Kinesiologie? Dr. George Goodheart, der Vater dieser Methode, entdeckte 1964 über seine chiropraktische Erfahrung die Kinesiologie. Sie ist das Studium der Körperbewegung, um Bewegung und Wechselbewegung der Energiesysteme eines Menschen zu balancieren. Eine vorsichtige Sondierung der Muskelreaktion zeigt jene Körperteile an, in denen Blockaden und Ungleichgewichte das physische, emotionale oder energetische Wohlbefinden beeinträchtigen. Dieselbe Methode kann auch die Faktoren identifizieren, die zu Unausgewogenheiten dieser Art beitragen. Die Selbstheilung des Körpers wird durch Berühren der Reflex- und Akupressurpunkte, sowie durch bestimmte Körperbewegungen stimuliert. Auf diese Weise kann ein höheres Niveau des physischen und mentalen, emotionalen und spirituellen Wohlergehens erreicht werden. Was ist Energetische Psychologie mit der Klopftechnik – EFT? Seit einigen Jahren sorgt im Therapiebereich eine körperorientierte Technik für Aufmerksamkeit, die unter dem Begriff ,,Klopfen“ bekannt wurde. Sie geht auf die so genannte Kinesiologie / Energe- 30 // Wechseljahre & Hormonveränderung tische Psychologie zurück und hat sich als ausgesprochen wirksame und nützliche emotionale Selbsthilfe erwiesen. Sie kann bei schwerwiegenden Fällen unter Anleitung eines Therapeuten mit Psychotherapie- und Kinesiologie-Erfahrung sehr erfolgreich sein. Gerade in der Psychotherapie und in der Traumatherapie spielt die Klopftechnik eine immer größere Rolle. ,,Klopfen“ ist leicht zu erlernen und beruht auf einem einfachen Prinzip. Während man gerade Stress, Leistungsdruck, Ängste, Ärger, Hilflosigkeit oder andere unangenehme Gefühle empfindet, ,,beklopft“ man bestimmte Akupunkturpunkte. Dabei werden einfache Sätze ausgesprochen, die die Selbstakzeptanz verbessern. Dieses Vorgehen führt meist recht schnell dazu, dass unser Gehirn wieder in einen Zustand größerer Lösungskompetenz gelangt. Leistungsblockaden oder belastende und unangenehme Gefühle lassen sich so bei den meisten Menschen auflösen. Blockierende Überzeugungen werden somit aufgelöst und ein neues konstruktives Verhaltensmuster kann sich so neu entwickeln. Das Klopfen wirkt auf verschiedene Bereiche des Gehirns. Es wirkt der Selbstakzeptanzsatz auf den Neokortex-Bereich, wo unser kognitives Verhalten einen Einfluss auf uns hat und unsere Blockaden sitzen. Kommt es zu Panik oder anderen emotionalen Ausbrüchen ist die Amygdala aktiv und wir sind vom Großhirn amputiert. In dieser Situation gibt es dann nur noch Kampf oder Flucht. Da hilft tatsächlich das Klopfen der Punkte, um die Panik zu durchbrechen, wie es auch wissenschaftlich erwiesen worden ist. Einer der größten Saboteure ist der Selbstvorwurf. Ganz aufgelöst wird die Angst nur durch die Selbstakzeptanzübungen und Auflösung der fünf Saboteure, die ich ihnen gleich vorstelle. Nach der Auflösung klopft der Klient noch zu Hause als Hausaufgabe einen Entscheidungssatz ungefähr 21 Tage über die Motivationspunkte, um die Lösungskompetenz zu verstärken. Erfolgreiche Anwendung findet die Klopftechnik bei Ängsten, Stress, Traumata, Gewichtsproblemen, Lernblockaden. Süchte, Allergien und Schmerzen. Sie können verbessert oder mit Hilfe der Kinesiologie aufgelöst werden. Hilft die Klopftechnik nicht, liegt hier meist eine Selbstsabotage vor. Einer der größten Saboteure ist der Selbstvorwurf. Mit dem Selbstvorwurf laufen wir ständig durch die Gegend. Weitere Saboteure sind die Fremdvorwürfe, meistens an die Eltern gerichtet. Lösen wir den Fremdvorwurf über das Klopfen auf, lösen wir uns aus der Verstrickung von den Eltern. Selbstvorwürfe und Fremdvorwürfe werden hier nur über den Zeigefinger Di1 (Schuldfinger) aufgelöst und dies zusammen mit der Vergebung. Es gibt keine Heilung ohne Vergebung – sich selbst und dem anderen gegenüber. Ein weiterer Saboteur ist die Erwartungshaltung, damit bauen wir viel muskulären Druck auf. Wir machen uns dadurch abhängig von dem anderen und geben ihm Macht über unsere Gefühle. Über die Selbstak- zeptanzübungen geben wir die Erwartungen, die die anderen an uns haben, in ihre Eigenverantwortlichkeit zurück und können somit Verantwortung für unsere eigenen Gefühle übernehmen. Ein weiterer Saboteur ist die Loyalität zu den anderen. ,,Ich erlaube es mir nicht, dass es mir gut geht, wenn es meinen Eltern schlecht geht“. D.h. ich bin tief verbunden mit dem Leid der anderen. Hier rutschen wir schnell in einen weiteren Saboteur, die Regression. Durch die Regression in Verbindung mit Hilflosigkeit fühlen wir uns meist ganz klein, ohnmächtig und nicht erwachsen. Wenn ich mich hilflos und wie fünf fühle, kann ich auch kein Auto fahren und brauche mich beispielsweise über Panikattacken auf der Autobahn nicht wundern. Auch hier erfolgt die Auflösung der Regression über die Selbstakzeptanz der Klopfmethode. Über den kinesiologischen Muskeltest kann man den Saboteur schneller lokalisieren und feststellen, auf welchem Punkt er sitzt. Es geht aber auch über Journal für Komplexmittel-Homöopathie // 01 / 2011 // 31 // Spektrum Naturheilkunde die Testung der dysfunktionalen Kognitionen, der Glaubenssätze oder der Beziehungsmuster bezüglich des konkreten Symptoms und hinsichtlich des ganzen Lebens, wie folgende Beispielsätze zeigen: • Ich habe es verdient, meine Angst zu überwinden. • Es ist mir erlaubt, meine Angst zu überwinden. • Ich darf glücklich, gesund und erfolgreich sein. • Ich möchte… • Ich will... • Ich kann... • Ich werde... • Ich habe alles, was ich brauche, um... • Ich tue alles was nötig ist, um... • Ich verletze die Loyalität zu meinen Eltern, wenn ich glücklich bin. • Ich verliere einen Teil meiner Identität, wenn ich gesund bin. Wenn wir uns diese fünf Saboteure anschauen, brauchen wir uns manchmal nicht wundern, warum die Regenaplexe manches Mal nicht greifen, stagnieren oder erst gut wirken und dann wieder nicht. Ich beobachte auch oft, dass durch die Einnahme von Regenaplexen der Saboteur erst aktiviert werden kann und zwar in Form einer Erstverschlimmerung. Für mich ist die Erstverschlimmerung ein Saboteur, ein Widerstand gegen die Selbstregulation. Wenn die Regenaplexe gut in ihrer Kombination ausgewählt werden, erlebe ich sie immer wieder, und das nach 13 Jahren Erfahrung, als eine der sanftesten Therapien zur Unterstützung der Selbstregulation. Löse ich den Saboteur auf, können die Regenaplexe sanft wirken. Der Entdecker der Klopfmethode war der amerikanische Psychologe Roger Callahan, der sich von Harvey Ross inspirieren ließ und sein eigenes System entwickelte. Fred Gallo, ein weiterer Vertreter, haben wir zu verdanken, dass die Energetische Psychologie nach Deutschland gekommen ist. Bei ihm habe ich die Grundlagen der Energetischen 32 // Wechseljahre & Hormonveränderung Die Funktionsweise des Muskeltest Ich möchte kurz noch etwas über den Muskeltest erläutern, da ich in der Regena-Hotline immer wieder erlebe, dass Therapeuten Regenaplexe kinesiologisch austesten und in den ausgetesteten Mitteln kein Nierenmittel dabei haben. Diese Art der Testung ist nicht seriös. Der aus der Applied Kinesiology kommende Muskeltest ist eine Prüfung der physiologischen Funktion der neuromuskulären Rückkoppelung bzw. der Adaptionsfähigkeit des neuromuskulären Systems. Es wird untersucht, wie sich der isolierte Muskel an den sich verändernden Testdruck des Untersuchers anpasst. Dies erfordert eine effektive Funktion des Gammamotorneuronensystems, welches die neuromuskuläre Spindelzelle kontrolliert und eine angemessene Funktion der Afferenz, also der zum zentralen Nervensystem hinziehenden neuronalen Verschaltung. Beim Muskeltest wird untersucht, ob sich der Muskel des Klienten an den zunehmenden Testdruck des Untersuchers anpassen kann. Es wird nicht die absolute Muskelstärke getestet, sondern man testet hier beispielsweise sanft über den Muskel Deltoideus anterior. Viele Therapeuten benutzen den Pectoralis Major clavicularis, an welchem der Klient ermüdet und der Verstand zu stark eingeschaltet ist, was zu falschen Testergebnissen führen kann. Hinzu kommen noch wesentlich höhere Fehlerquoten durch projektive Manipulation seitens des Therapeuten, wenn diese eigenen Themen (wie z.B. Allmachtsfantasien) nicht hinreichend bearbeitet bzw. die eine mögliche Gegenübertragung nicht reflektiert haben. Ebenfalls überprüfen viele Therapeuten überhaupt nicht den Funktionskreis eines Indikatormuskels, sondern testen einfach drauf los. Durch eine Testung eines klaren Indikatormuskels, können wir ausschließen, ob eine Blockade durch Wassermangel, Polaritätsstörung oder durch Switching (Überladung) provoziert wird. Wir testen also, ob es im Körper Stress gibt oder ob der Klient in einer so genannten psychischen Umkehrung bzw. in einer dysfunktionalen Kognition steckt. Wir können also nicht testen, ob es sich um das richtige Regenaplex handelt, sondern wir testen, ob der Klient Stress mit diesem Mittel hat. Dies kann beispielsweise durch eine Unverträglichkeit auf dieses Mittel oder durch den Widerstand des Patienten ausgelöst werden, gesund werden zu wollen (die sog. Umkehrung). Die Aufgabe eines Chiropraktikers ist es, über den Muskeltest, Blockaden zu erkennen und sie aufzulösen. Die Aufgabe eines Kinesiologen ist es, über den Muskeltest aufzuspüren, wo Stressblockaden sitzen und sie über kinesiologische Ablösetechniken oder mit Hilfe der Energetischen Psychologie / EFT aufzulösen. Dies ist wiederum mit dem Muskeltest nachzutesten, um zu schauen, ob noch Stress im Körper vorhanden ist. Ich kann zum Beispiel Muskelstress haben, wenn ich in den Urlaub fahre, fahre ich deswegen nicht in den Urlaub? „Nein“, sondern ich löse den Stress auf. Dies gilt übrigens auch für Allergien. Wir Therapeuten verdienen heute in unserer Zeit mehr Geld an der Diagnostik als an der Therapie. Manchmal stelle ich mir bei manchen Kollegen, welche Regenaplexe austesten, die Frage, warum sie dann noch so aufwendige Blut- und Stuhluntersuchungen machen, wo man doch über den Muskeltest alles testen kann! Bei der Auswahl der Regenaplexe plädiere ich vielmehr für die jahrelange Erfahrung mit diesen Mitteln sowie für meine medizinischen Kenntnisse. Der Muskeltest dient zusätzlich also lediglich dazu, Stress und dysfunktionale Kognition aufzuspüren. Psychologie kennen gelernt. Ein weiterer Lehrer war für mich Gary Craig, dem die unterschiedlichen Behandlungsabfolgen von Callahan nicht plausibel erschienen und der die kreative Idee entwickelte, einfach alle Meridiane durchklopfen zu lassen, in der Annahme, dass ja die betroffenen Meridiane und Akupunkturpunkte so in jedem Fall dabei sein würden und das mit Erfolg. Es entstand EFT Emotional Freedom Techniques. Da ich beide Methoden kennen gelernt habe und nun zwölf Jahre mit dieser Klopftechnik arbeite, habe ich in Zusammenhang mit den vielen Techniken der Kinesiologie, meinen eigenen Klopfablauf entwickelt. (Buch und DVD werden demnächst veröffentlicht.) ,,Wenn du eine hilfreiche Hand brauchst, so suche sie am Ende deines eigenen Armes“ In der Kombination zum Klopfen verordne ich gern und mit Erfolg folgende Regenaplexe: 27c/I, 27c/II, 95, 27a, 33/5, 1c, 27b immer in Verbindung mit den Nummern 50a, 6 und 62b. Buchempfehlung: - Steve Wells und David Lake: „Pocket-Guide EFT“ (sehr zu empfehlen) - Fred Gallo: „Energetische Psychologie“ - Robert Rother und Gabriele Rother „EFT Klopf-Akupressur“ > Der Autor Swen-Uwe Kotte ist Heilpraktiker & Kinesiologe aus Hannover. Er bietet regelmäßig Kurse in Kinesiologie und Energetischer Psychologie-EFT an. www.naturheilpraxis-kotte.de Journal für Komplexmittel-Homöopathie // 01 / 2011 // 33
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