Dorfladen braucht Unterstützung

Dorfladen braucht Unterstützung - Gmünder Tagespost
18.03.15 11:03
Dorfladen braucht Unterstützung
Dem Waldhäuser Projekt fehlt noch die Hälfte des Startkapitals
Am Samstag lädt die Genossenschaft zum Frühlingsfest in den künftigen Dorfladen Waldhausen
ein. Obwohl bislang nur die Hälfte des Startkapitals zusammen gekommen ist, soll das Geschäft
im Herbst eröffnen.
Cornelia Villani
Der Waldhäuser Dorfladen ist noch leer, einen Einkaufskorb haben die Vorsitzenden und
Aufsichtsräte der Genossenschaft, (V. l.) Frieder Wahl, Dieter Glatzer, Christiane
Eichenhofer, Thorsten Fritz und Eberhard Zwink, schon. (Foto: cop)
Lorch-Waldhausen. Die gläserne Tür zum Laden bleibt verschlossen. Frieder Wahl, Dieter
Glatzer, Thorsten Fritz, Eberhard Zwink und Christiane Eichenhofer betreten die 120
Quadratmeter großen Räume in der Bahnhofstraße 16 durch die Hintertür. Die Vorsitzenden
und Aufsichtsräte der Genossenschaft treffen sich, um über ihre Pläne zu sprechen. Denn am
Samstag, 21. März, soll sich die Vordertür weit öffnen. Dann lädt die Initiative zum Frühlingsfest
von 11 bis 14 Uhr ein.
„In der Ecke da hinten wird eine Präsentation zum Projekt laufen“, sagt Christiane Eichenhofer
und zeigt in den leeren Raum hinein. Die Besucher sollen einen handfesten Ausblick bekommen
auf das, was kommt. „Wir stellen zum Beispiel Gewürze und Honig aus“, sagt die Aufsichtsrätin.
Das sei eines der Ziele des Ladens: „Produkte der lokalen Unternehmer anbieten und so diese
unterstützen.“ Wie eben den heimischen Imker oder den Hofladen. Frieder Wahl ergänzt: „Die
regionale Vermarktung qualitativ hochwertiger Produkte wird unser Alleinstellungsmerkmal.“
Über den Preis oder die Auswahl werde ihr Geschäft nicht mit den Supermarktketten
konkurrieren können. „Dort erledigen die Leute weiterhin ihren Großeinkauf“, schätzt
Eichenhofer und ergänzt selbstbewusst: „Zu uns kommen sie, wenn sie gutes Obst und Gemüse
wollen, bei dem sie wissen, woher es stammt.“ Oder wenn dem Schulkind Patronen für den
Füller oder der alten Dame die Fernsehzeitschrift fehlt. „Ein Laden im Ort fördert die
Selbstständigkeit der Kinder und eröffnet älteren Leuten mehr Möglichkeiten.“ Wer nur
kaufmännisch denke, sei hier falsch. Der Dorfladen solle die Kultur und die Wirtschaft in
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Waldhausen unterstützen und ergänzen.
Vor knapp vier Monaten sind die fünf Männer und Frauen und die fehlende Ulrike Hänßler zur
Führungsriege der Genossenschaft gewählt und ernannt worden. „Seit eineinhalb Jahren
arbeiten wir am Projekt Dorfladen“, blickt Frieder Wahl zurück. Das sei eine lange Zeit, für
manchen Dorfbewohner vielleicht zu lange. 174 Mitglieder hat die Genossenschaft aktuell. Die
kauften bislang 274 Anteile à 100 Euro. Mindestens 50 000 Euro, also 500 Anteile, sollen die
Renovierung der Räume sowie Möbel und erste Warenausstattung kosten. Dass dieses Ziel noch
fern ist, scheint niemanden zu entmutigen. „Erst kurz vor Weihnachten haben wir durch eine
Werbeaktion 50 Mitglieder auf einen Schlag dazugewonnen“, erzählt Dieter Glatzer. Er wird für
die nächste Genossenschaftssitzung einen Finanzplan für die kommenden drei Jahre vorlegen.
Das Geld könne auch über Fördermittel und Zuschüsse eingenommen werden, ergänzt Wahl.
Und wenn der Laden mal geöffnet ist, kämen neue Mitglieder automatisch, ist er überzeugt. Das
soll spätestens im Herbst geschehen. Dann werde das Geschäft nach Vorbild des
Lebensmittelladens laufen, den die Familie Birker bis Mitte der 90er-Jahre in diesen Räumen
geführt hat. „Sie sind unsere Vermieter und unterstützen die Sache vehement“, erzählt
Eichenhofer. Darum gehe es letztendlich: „Um Unterstützung und Solidarität im Ort.“
Mehr Infosunter www.dorfladen-waldhausen.de <http://www.dorfladen-waldhausen.de>und
beim Frühlingsfest in der Bahnhofstraße 16, Samstag, 21. März, 11 bis 14 Uhr.
© Gmünder Tagespost 17.03.2015 21:18:52
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